Anxiolytic Agent von Centurion (Szayel x Izuru) ================================================================================ Kapitel 7: Wahnsinn ------------------- Szayel wachte in vollkommener Dunkelheit auf. Sein Kopf schmerzte so sehr, dass ihm schlecht wurde. Was war nur passiert? Er konnte sich kaum an etwas erinnern. War er nicht sehr wütend auf Ichimaru gewesen? Warum nur? Er musste dringend seine Gedanken sortieren. Doch sein Kopf schmerzte zu sehr. Wo befand er sich hier? Der Boden, auf dem er lag, war kalt und hart. Fühlte sich an wie die Zellen in Las Noches. Vermutlich war es auch eine. Die Position, in der er lag, fühlte sich ebenfalls nicht besonders bequem an. Als hätte ihn jemand rücksichtslos auf den Boden geworfen, als er bereits bewusstlos war. Und die Kopfschmerzen? Hatte man ihn so hart geschlagen, dass er das Bewusstsein verloren hatte? Ergab Sinn. Der Wissenschaftler gab ein leises Wimmern von sich. Er fühlte sich so schlecht. Langsam aber sicher traten neben den Kopfschmerzen auch andere Schmerzen ein, solche, die er nicht genau zu lokalisieren vermochte. Und er wusste, dass dies die schlimmste Art von Schmerzen war. Psychischer Schmerz. Er kannte ihn nur zu gut. Und er hasste ihn. Seine Beine anziehend und sich eng einrollend versuchte er, seine Gedanken zu sortieren und sich von seiner plötzlichen Verzweiflung nicht zu übermannen lassen. Es half, einfach die Augen fest zu schließen und seinen Atem ruhiger werden zu lassen, um die Erinnerung langsam wieder hervor kommen zu lassen. Er war wütend gewesen, sehr wütend. Auf Ichimaru. Dieser Mann hatte ihm etwas genommen, was wichtig war. So wichtig, dass er ohne es fast den Verstand verloren hätte. Es sogar kurzzeitig getan hat… Der „Gegenstand“ nahm langsam Gestalt an. Kleiner als er. Schlank, fast etwas schmächtig. Blass. Das Gesicht halb von den Haaren verdeckt. Blond. Ein melancholischer Blick. Und dennoch ein schönes Lächeln. Schön. Hübsch. Niedlich. Liebe… „Izuru…“ Er konnte sein Flüstern selbst kaum hören, doch er brauchte den Klang dieses Namens, um sich dessen Existenz wieder vollkommen bewusst zu werden. Er hatte sich tatsächlich in diesen Shinigami verliebt. Dieses Gefühl hatte er in dieser Art noch nie so stark gespürt. Es gab oft starke Gefühle in Szayel, doch diese waren zumeist geprägt von Wut, Hass und Wahnsinn. Aber dieses war so anders. So schön. Er wollte sich dieses Gefühl nicht nehmen lassen… Tot. Man hatte gesagt, Izuru sei tot. Konnte das stimmen? Es passte zu diesen Shinigami… alle Shinigami waren Mörder, warum also sollten Aizen und Ichimaru Probleme damit haben, Izuru umzubringen? Aber es durfte nicht sein… Das durfte nicht passieren. Ein Schluchzen hallte an den Wänden wieder. Szayel erschrak. Dieses Schluchzen klang nach seiner eigenen Stimme… Seine Hand glitt zu seinem Gesicht. Es war so feucht. Tränen. Man hatte ihn so weit getrieben, dass er weinen musste. Hätte Izuru wohl auch um ihn geweint? Der Gedanke, von jemandem nach dem eigenen Tod vermisst zu werden, war in gewisser Weise tröstlich. Nur war er es, der nun einen anderen vermisste, von dem er nicht einmal sicher war, ob er nun noch lebte oder nicht. Die Tränen flossen weiter. „Szayel…?“ Eine unsichere Stimme ertönte hinter ihm. Er musste sich gar nicht erst umdrehen, um zu wissen, wer da war, denn diese Stimme kannte er so gut wie seine eigene. Er gab keine Antwort. Er wollte Izuru sehen, sonst keinen. Begriff das denn niemand? Der Urheber der Stimme schien zu zögern, aber dennoch ergriff er erneut das Wort. „Weinst du etwa?“ War das eine ernst gemeinte Frage? Das konnte man ja wohl überdeutlich hören… „Was willst du?“ Szayel bemühte sich, so barsch wie möglich zu klingen, doch er versagte. Er erschrak fast darüber, wie sehr seine Stimme nach einem misshandelten Welpen klang. Yylfordt schien ebenso geschockt zu sein, denn er brauchte eine Weile, um zu antworten. „Mit dir… mit dir reden, Bruder.“ Seine Stimme war leicht zittrig. Selbst mit den Gitterstäben zwischen ihnen schien er Angst zu haben. Abschaum. „Tse… dann mach schnell.“ Dafür hatte er jetzt wirklich keinen Nerv. Er musste überlegen, was er nun tun könnte… „Also, wegen… wegen diesem Shinigami! Ich habe gehört, dass du dich auf Ichimaru gestürzt hast! Ich… ich hatte doch gesagt, der Shinigami bringt dir nur Unglück! Du wärst sonst nicht hier gelandet, und…“ „Und was? Bist du nur hier, um mir vorzuhalten, dass du angeblich Recht hattest?“, Szayel drehte sich mit seinem Gesicht in Yylfordts Richtung. „… Hattest du übrigens nicht. Izuru ist gut für mich! Bilde dir nicht immer ein, du wüsstest, was gut für mich ist und was nicht.“ „Tue ich nicht! Wirklich nicht! Ich meinte nur… weil ich mir wirklich Sorgen um dich mache. Ich dachte nur, ob nicht irgendwas für dich tun könnte…“ „Als könntest du etwas für mich tun!“ Dieser Kerl war echt unglaublich. Wären nicht die Gitterstäbe zwischen ihnen, wäre er längst aufgesprungen und hätte ihm mitten ins Gesicht geschlagen. Oder sonst was mit ihm getan. Yylfordt blieb. Wie hartnäckig er doch war, unglaublich. Aber vielleicht konnte er das doch etwas nutzen… „Was weißt du darüber, was mit Izuru passiert ist?“ „Der Shinigami?“ „Wer sonst, du Trottel?“ „Nun…“ Yylfordt zögerte, als wäre er nicht sicher, was er sagen sollte. „Ich dachte, du wolltest etwas für mich tun?“ Diese Worte zeigten schlagartig ihre Wirkung. Yylfordt konnte so ausnutzbar sein… „Ich habe gehört, er wurde bei Ichimaru untergebracht. In dessen Zimmer.“ „Er lebt also noch?“ Deutliche Erleichterung war in Szayels Stimme zu hören. Izuru lebte. Gut. Das war das wichtigste. Nun hatte er wirklich einen Grund zu versuchen, aus dieser Zelle zu entkommen. „Nach meinen Informationen, schon…“ Kurzes Schweigen. „Das freut dich, oder?“ Überrascht sah Szayel in die Richtung von Yylfordts Gesicht. Aufgrund der Dunkelheit konnte er nicht wirklich viel erkennen, doch die Stimme seines Bruders hatte einiges verraten. Freute sich dieser etwa darüber, dass er Szayel mit seinen Worten eine Freude machen konnte? Das konnte nicht sein. Denn das würde am Ende bedeuten, dass Yylfordt doch kein hinterlistiger Schleimer war, sondern sich tatsächlich sorgte… Aber das konnte nicht sein. Unmöglich. Aber war es ein kleiner Test nicht wert? „Yylfordt.“ „Ja, Bruder?“ Die erwartungsvolle und bereitschaftliche Stimme seines Bruders, der angeblich so besorgt um ihn war, ließ Szayel minimal grinsen. „Du könntest mir doch noch einen Gefallen tun…“ Steif lehnt er in den Armen seines ehemaligen Taichous. Izuru war klar, dass dieser Mann nicht mehr sein Vorgesetzter war, und dennoch konnte er nicht anders, als ihn als solchen zu titulieren. „Ichimaru-taichou“, eine andere Anrede für Gin kam für den blonden Shinigami überhaupt nicht in Frage. Aber nun schwieg er. Er wollte nicht mit ihm reden. Er wollte ihm auch nicht zuhören. Am liebsten hätte er sich jedes Mal, wenn Gin seinen schlangenartigen Mund öffnete, die Ohren zu gehalten. Seine Worte waren jedes Mal ein wenig wie Gift. Und das schlimmste daran war, dass sie tatsächlich wahr sein könnten. Es waren die ganze Zeit dieselben Worte: „Ich bin der einzige, der dich wirklich liebt“, „Wir gehören zusammen“, „Szayel hat dir nur etwas vorgespielt“, „Ihm liegt überhaupt nichts an dir“, „Du warst nur sein Spielzeug.“ Es war so verwirrend. Noch vor einigen Tagen hatte die Situation für Izuru umgekehrt ausgesehen: Ichimaru war derjenige gewesen, der mit ihm gespielt hatte und Szayel der, der ihn liebte. Doch wo war Szayel nun? Lag ihm denn wirklich gar nichts an ihm? Er traute sich nicht, Ichimaru danach zu fragen, denn er wusste, dass sich dessen Tonspur nur wiederholen würde. Immer die gleichen Worte. Je öfter er sie hörte, desto mehr setzten sie sich in seinen Gedanken fest. Nach einer Weile schon wusste Izuru nicht mehr recht, wem er glauben sollte; dem, den er seit Jahren kannte, und der ihn betrogen hatte, oder dem, den er erst seit kurzem kannte, aber der ihm den Eindruck vermittelte, ihn wirklich und aufrichtig zu lieben. Aber hatte er das nicht auch mal von Ichimaru geglaubt? Betrogen ihn am Ende beide und er war einfach nur zu dumm, um es zu merken? In solchen Momenten wünsche sich Izuru, jemand anders zu sein. Es war tatsächlich nicht so, dass er besonders dumm war. Eigentlich gehörte er schon zu den etwas klügeren Köpfen und war meist auch in brenzligen Situationen in der Lage, mit Verstand zu handeln. Aber sobald dieses Unterfangen namens Liebe ins Spiel kam, war jeglicher Verstand in ihm wie weggeblasen. Sollte er am Ende vielleicht doch keinem mehr vertrauen? Vielleicht musste er das auch gar nicht, vielleicht würde er Szayel tatsächlich nicht wieder sehen? Aber wollte er das denn? Izuru musste nicht tief in sich hineinhorchen, um die Antwort zu erkennen, so ziemlich alles in ihm schrie danach, seinen Liebsten zumindest noch einmal wieder zusehen. Vielleicht auch nur, um die Wahrheit zu erfahren. Wenn er überhaupt noch irgendwann in der Lage war, die Wahrheit zu erkennen… Ein Klopfen an der Tür durchbrach die Stille, die in den letzten Minuten zwischen den beiden geherrscht hatte. „Wer is da?“, rief Gin mit leicht genervter Stimme. Er wollte wohl weiter Gehirnwäsche betreiben. „Verzeihen Sie die Störung. Aizen-sama ruft sie“, kam es von draußen. Izuru stutzte. Für einen kurzen Moment hatte er gedacht, es sei Szayels Stimme gewesen, die von hinter der Tür erklungen war. Als Ichimaru genervt aufstand und die Tür öffnete, konnte Izuru allerdings einen kurzen Blick auf den Arrancar erhaschen. Er sah Szayel vom Gesicht her sehr ähnlich, hatte allerdings keine rosafarbenen, sondern lange, blonde Haare. Es musste wohl ein Zufall sein, denn unter Hollows gab es bekanntlich keine Verwandtschaften. Das Fuchsgesicht drehte sich noch einmal um. „Ich komm gleich wieder, Izuru. Klär nur kurz was mit Aizen-san. Bis gleich…“ Seine Stimme klang typisch säuselig. Izuru hoffte innerlich, dass diese Besprechung möglichst lange dauern würde. Erst, als er sicher war, dass Ichimaru nicht wiederkäme, konnte er sich ein wenig entspannen. Die ganze Zeit über hatte er Ruhe gewollt. Hunrig. Müde. Stundenlang hatte er in angespannter Position verharren müssen, immer darauf gefasst, dass ihm jemand Schmerzen zufügen würde. Und immer diese Worte im Ohr. Er war belogen worden, da war sich Izuru sicher. Doch wer war am Ende der Lügner? Plötzlich ein Geräusch. Er zuckte. Die Türklinke wurde hinunter gedrückt und die Tür langsam und bedächtig geöffnet. War Ichimaru schon wieder zurück? Aber er war doch erst vorhin zu Aizen gegangen. Izuru hätte sich etwas mehr Zeit zum nachdenken gewünscht… Doch es war nicht Ichimaru, der hinein trat. Auch nicht Aizen oder sonst wer. Es war jemand, über dessen Besuch sich Izuru wirklich freute. „Szayel!“ Mit einem Mal waren all seine Sorgen wieder gewichen. Szayel war da. Er war wirklich gekommen. Also musste er ihn doch wirklich lieben, oder nicht? Er wäre sonst nicht einfach unerlaubter Weise in Ichimarus Schlafzimmer eingedrungen. Nein. Ichimaru hatte also wirklich gelogen. Ein wunderbar erleichterndes Gefühl machte sich in Izuru breit. Und als Szayel auch noch auf ihn zu kam, und ihn fest in die Arme schloss, war all seine Selbstbeherrschung und Anspannung verflogen, jeglicher Druck wich mit seinen plötzlichen Tränen aus seinem Körper. Keine Tränen der Trauer und des Schmerzes, sondern welche voll purer Erleichterung und Wiedersehensfreude. „Ja, Izuru. Du brauchst dir keine Sorgen mehr machen. Alles wird wieder gut.“ Izuru musste bei diesen Worten stutzen. Szayels Stimme… sie klang seltsam. Gedrückt. Künstlich. Er konnte diese Wirkung kaum beschreiben. Doch er beschloss vorerst, es zu ignorieren. Es konnte überhaupt keine negative Bedeutung haben, jetzt, wo sie sich endlich wieder hatten. Es musste doch einfach alles gut werden! Aber trotzdem. Sie befanden sich immer noch in Ichimarus Zimmer. Konnte dieser nicht jeden Moment zurück kommen? „Szayel…“ „Was ist denn, Izuru?“ „Wir sind in Gefahr… Wenn Ichimaru-taichou zurück kommt, dann…“ „Nenn ihn nicht Taichou.“ „Entschuldige… ich meine, wenn er zurück kommt, dann…“ Szayel löste sich ein Stück, um seinem Geliebten in die Augen zu sehen. Er lächelte. Es wirkte echt, aber irgendwie auch angestrengt. So ein merkwürdiges Lächeln hatte er noch nie zuvor gesehen… „Keine Angst, mein Kleiner. Ich habe vorgesorgt. Alles habe ich im Griff…“ Szayel legte die Hand an den griff seines Zanpakutous. Sein Lächeln verwandelte sich immer mehr zu einem noch eigenartigerem Grinsen. „Ich werde ihn dich mir nicht mehr wegnehmen lassen.“ Mit großen Augen starrte Izuru ihn an. Das war doch nicht sein Ernst… oder doch? Er hatte sich doch nicht tatsächlich in den Kopf gesetzt, Ichimaru zu töten? „Szayel, das… tu das nicht! Das ist viel zu ge-…“ Weiter kam Izuru nicht, da ihm der Mund zugehalten wurde. Stechende bernsteinfarbene Augen durchdrungen ihn. „Gefährlich, willst du sagen? Dass ich nicht lache. Er hat keine Chance gegen mich. Oder hast du Angst, dass ihm was passiert?“ Der Klang dieser Worte ließ Izuru erschaudern. Er klang bedrohlich. Gefährlich. Er wollte nicht, dass Szayel so war. Mit einem Kopf schütteln befreite er sich von der Hand, die ihm den Mund verbieten wollte. „Das meinte ich nicht! Aber wenn er dir was tut, dann…“ „Schweig! Willst du mir etwa unterstellen, ich sei schwächer als er? So ein Unsinn! Ich hab es genau geplant, Yylfordt bereitet es vor. Du wirst sehen, gleich schon wird uns keiner mehr stören. Dann gehörst du wieder mir!“ Izuru schluckte. Hatte er da grade richtig gehört? Er gehörte ihm? Lebewesen gehörten keinem anderen. Nur Gegenstände. Spielzeuge. War er im Grunde doch nur ein Spielzeug für Szayel? „Aber Szayel…“ Mehr als einen letzen, kläglichen Versuch, Szayel an seinem Vorhaben zu hindern, brachte er nicht heraus. Er wollte nicht, dass jemand starb. Er war von Ichimaru sehr enttäuscht worden, er wollte ihn nie wieder sehen, aber er sollte nicht umgebracht werden. Schon gar nicht von Szayel. Sein Geliebter sollte kein mordendes Monster werden. Stumme Tränen liefen sein Gesicht herunter. Szayel verstand nicht, was dieses Theater sollte. Ichimaru hatte sich dreist in ihr Leben, ihre Liebesaffäre eingemischt, und nun wollte Izuru ihn einfach davon kommen lassen? So etwas Lächerliches. Er hatte doch alles genau geplant. Yylfordt, dieser jämmerliche Idiot, hatte doch tatsächlich eingewilligt, seinen Plan zu befolgen. Die Schlüssel gestohlen, und ihn aus der Zelle befreit. Ichimaru abgelenkt, damit Szayel zu Izuru konnte. Und nun musste er grade dabei sein, Ichimaru sein Zanpakutou abzuluchsen, damit Szayel letzten Endes leichtes Spiel hatte. Er musste zugeben, dass dies keiner seiner genialsten Pläne war, aber was sollte man machen? Yylfordt war nun einmal sein einziges Werkzeug gewesen. Armer, treudoofer Yylfordt. Er hatte ihm versprochen, dass er es ihm danken würde. An ihn denken würde. Vielleicht würde er das auch tun, aber dazu musste dieser Idiot seine Sache wenigstens anständig erledigen. Allerdings hatte ihn Yylfordts Hilfsbereitschaft doch etwas nachdenklich gestimmt. Konnte es sein, dass sich dieser Kerl tatsächlich um sein Wohl sorgte? Vielleicht… Aber dies war nicht der richtige Zeitpunkt, um sich darüber Sorgen zu machen. Er sah wieder zu Izuru. Der Junge weinte, doch er gab keinen Laut von sich. Es war ein hübscher Anblick, doch irgendwie nervte es. Warum konnte er sich nicht freuen, dass die Nervensäge Ichimaru endlich aus dem Weg geräumt wurde? Niemand würde ihn mehr leiden lassen. Niemand würde ihn als Spielzeug behandeln und ihn herumschubsen. So ein dummer Junge. Aber die Zeit und die Nerven ihn aufzumuntern, hatte er nun auch nicht. Zu groß war die Freude, dass Ichimarus Körper seinem Schwert gleich als Scheide dienen würde. Gerne würde er ihn danach noch etwas mehr verunstalten, doch er befürchtete, dass das dann doch ein wenig zu viel für Izuru war. Er wollte Rücksicht nehmen, zumindest ein wenig. Die Misshandlung vom Körper des Fuchsgesichtes konnte also doch nur in seinen Gedanken stattfinden… Er merkte überhaupt nicht, dass er bereits kicherte. Er merkte auch nicht, dass Izuru bereits von ihm zurück gewichen war. Sein Kichern. Wahnsinniges Kichern. Er wollte nur noch töten, zerstören, alles, was ihm Leid bereitete. Am liebsten würde er ganz Las Noches anzünden und den leidvollen Schreien all seiner verhassten Bewohner lauschen. Wie ein zartes Orchester in seinen Ohren… Die Tür ging erneut auf. Beide im Zimmer anwesenden hielten ihre Blicke starr in diese Richtung, der eine vor Panik, der andere vor aufkommender Freude. Er stand auf, sein Zanpakutou angriffbereit. Töten. Mehr wollte er nicht. Doch in dem Moment, in dem Fornicaras auf das im Türrahmen stehende, nichts ahnende Fuchsgesicht treffen sollte, erklang der Aufprall von Klinge auf Klinge. Ichimaru hatte sich gewehrt. Mit einem Zanpakutou. Shinsou. Ein blutverschmiertes Shinsou. Der Plan war fehlgeschlagen. Yylfordt hatte versagt. Am Ende hatte er ihm doch nichts mehr genutzt. Armer Yylfordt. Armer, treudoofer Bruder. „Ich hatte mir schon gedacht, dass du es nicht dabei belassen würdest“, grinste Ichimaru, „Deinen Bruder auszunutzen, war nicht schlecht. Allerdings war der Arme etwas übereifrig. Vor lauter Elan, dir zu gefallen und an deiner Statt mein Mörder zu sein, ist er leider in mein Schwert gerannt~“ Er kicherte, als sei dies ein besonders witziges Spiel gewesen. „Schade. Ich hätte dich für dümmer gehalten. Aber meinetwegen. Ich kann dich auch töten, wenn du deine Waffe hast.“ Szayel beendete seinen Satz mit einem mordlustigen Kichern. „Verstehe. Der Überlebende darf das Spielzeug behalten? Welch aufregendes Spiel…“ „So sieht es aus. Ich lasse mir meine Sachen von einem wie dir nicht wegnehmen!“ Szayels Verstand wich dem Wahnsinn. Er merkte nicht, wie sehr ihn sein Schmerz bereits zerrissen hatte. Wie kaputt er war. Er bemerkte nicht einmal mehr die einzige noch lebende Person, die sich genau deswegen um ihn sorgte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)