Galaktische Scharade von Tentakel ================================================================================ Kapitel 4: Getäuscht -------------------- GETÄUSCHT Lea genoss das unbeschwerte Leben an Claudius Seite. Sie saßen beim Frühstück auf der großen Terrasse seines Hauses und betrachteten die nahe Stadt. "Ich möchte dein Angebot annehmen", sagte Lea. "Welches?" fragte Claudius erstaunt, er war in Gedanken noch bei ihrer letzten Nacht. "Das mit der Akademie ." Claudius lächelte sie an. "So, so du willst meinen angehenden Piloten also zeigen wie man wirklich fliegt?" "Wirklich fliegen tue ich nur mit Dir." Lea grinste ihn frech an. "Das hoffe ich", erwiderte Claudius. Einen Monat später stand Lea mit den anderen Kadetten im Kasernenhof. Ihr Ausbilder brüllte sie wie jeden Morgen zusammen. Bislang hatte sich Lea nichts zuschulden kommen lassen. Kein Anlass für irgendeinen Tadel gegeben, was dem darwinistischen Ausbilder anscheinend nicht gefiel. Andauernd wurde das Quartier, das sie sich mit einem jungen Aristokraten teilte, inspiziert. "Heute werdet ihr das Schiff von Lord Kagan eskortieren - folgende Piloten wurden dafür ausgewählt." Name um Name wurde genannt. Der Ausbilder grinste Lea an und ging, ohne ihren Namen zu nennen an ihr vorbei. Wut kochte in Lea hoch, sie wollte protestieren aber ihr Zimmerkamerad stieß sie unsanft in die Seite. "Er will dich nur provozieren ." Wütend schluckte Lea den Protest herunter. Zu gerne hätte sie Claudius Schiff bis zum Orbit mit eskortiert. Es war schwer genug für sie dass Claudius für zwei Monate seinen Welten Besuche abstattete. "Die Piloten zu ihren Abfangjägern, der Rest - wegtreten", donnerte der Ausbilder und Lea trollte sich, leise vor sich hingrummelnd. Claudius saß persönlich im Pilotensessel seines Zerstörers und zog das Schiff langsam hoch. "Sichtschirm auf die Eskorte". befahl er leise. Schiff für Schiff sah er an, aber Lea war nicht dabei. Er hatte geahnt dass Leutnant Darwes sie nicht mitfliegen lassen würde. Zwar hätte er es befehlen können, aber er wusste dass es Lea dann noch schwerer haben würde. Jeden Tag wartete Lea auf eine Nachricht von Claudius - aber er hielt Funkstille. War er froh, dass sie nun aus seiner Reichweite war? War sie doch nur ein kleines Spielzeug für ihn gewesen? „Und wenn schon“, sagte sie, „ich habe ja das was ich wollte“. Sie schloss die Wartungsluke ihres Gleiters und sah in das Gesicht ihres Zimmergenossen. „Was wolltest du?“ Geron half ihr die Sicherungsschrauben festzuziehen. „Dich ins All schießen?“ „Aber bitte erst nachdem wie Pizza essen waren - wir haben endlich Ausgang bewilligt bekommen“, Geron hielt ihr eine ID Karte hin. „Darwes findet doch sicher einen Grund das ich doch hierbleiben muss.“ Geron war ein bleicher Junge, eher zum Diplomaten berufen, als zum angehenden offizier. „Ich habe das geregelt.“ Die ersten Nachrichtenberichte über Kagans Besuche auf den Welten kamen herein. Leas Kameraden sahen die Berichte in der Kantine. "Hoffentlich sagt er diesen Randweltbauern mal die Meinung - die werden eh zu gut behandelt - blöde Menschen ..." Rufus Agarion, ein junger Darwinist aus einer einfachen Soldatenfamilie startete mal wieder einen seiner Versuche Lea zu provozieren. Aber sie hatte immerhin noch Geron, ihren adligen Zimmerkameraden, der immer nett und freundlich war, für den nicht zählte woher sie kam, dieser stupste sie, wie so oft in die Seite, damit sie nicht auf Rufus Schmähreden einging. Dann stocherte er weiter in seinem Essen herum. „Würge es dir rein, du bist viel zu dürr“, sagte Lea. „Ach, ich habe schon schlimmeres Gegessen, ich weiss nur nicht ob ich wirklich in den diplomatischen Dienst gehen soll wie mein Vater oder ob ich hier Techniker werde - du hast mich nämlich mit deiner Gleiterschrauberei angesteckt Lea.“ „Na was bin ich froh, das nicht nur ich nicht weiss was aus mir wird...“ sagte Lea. Geron sah sie mit einem Stirnrunzeln an. „Die erste Kommandantin auf einem darwinistischen Zerstörer? Jedenfalls dachte ich das. Ich meine du fliegst von der Erdakademie und bekommst dann hier ein Stipendium - das muss man erst mal schaffen.“ „So einfach ist das nicht“, sagte Lea. Eine Woche nach Kagans Abflug saß sie mit Geron an einer Partie Go - im Hintergrund liefen die Nachrichten. "Aus unbestätigten Kanälen erfuhren wir eben dass Lord Kagans Zerstörer von Alexander Morgan aufgebracht wurde - mehr darüber in den 22 Uhr Nachrichten." Lea erstarrte mit einem Go-Stein in der Hand. "Ich brauche ein Schiff", murmelte sie leise. Geron sah sie verwirrt an. "Warum? um diese Partie Go zu gewinnen?" Lea schüttelte den Kopf. "Nein ich kenne Alexander Morgan - vielleicht kann ich bewirken dass Claudi... das Lord Kagan freikommt." Geron beugte sich zu ihr herüber. "Sag mir ob die Gerüchte stimmen." "Welche Gerüchte?" fragte Lea erstaunt. "Na dass du und Lord Kagan - na ja das du seine Geliebte bist." Das wütende Funkeln in Leas Augen ließ den jungen Mann zurückweichen. "Und wenn es so wäre? Würdest du mich dann genauso verachten wie alle Anderen hier?" Geron schüttelte den Kopf. "Nein, aber ich würde Dir helfen. " Lea hatte keine Ahnung wie sie Alexander finden sollte. Sie flog Gerons kleines Schiff. Klein und unbewaffnet dafür wendig. "Und womit verdiene ich mir das?" hatte sie ihn gefragt. "Ach, wenn du es tatsächlich schaffst Lord Kagan zu befreien bist du eine Heldin und ich auch - also ich wäre keine Heldin, sondern ein Held, weil ich dir das Schiff geliehen habe." Der junge Mann war selbst nicht mutig genug so eine Aktion durchzuführen und er bewunderte Lea dafür dass sie die Akademie hinter sich lassen wollte um sich mit einem Raumpiraten anzulegen. Er selbst war kein Kämpfer - er war nur auf der Akademie da es sich für einen jungen Adligen Darwinisten so gehörte. "Du gibst alles auf in der vagen Hoffnung Kagan zu helfen. Man wird dich vors Kriegsgericht stellen weil du die Akademie einfach verlässt - das hier ist nicht die Erde." Hatte Geron gesagt als Lea das Schiff abflugklar machte. "Hör auf damit Geron - ich tue mir keinen Gefallen damit dass ich meine Karriere wegwerfe - aber noch weniger kann ich Kagan alleine lassen der mir die Rückkehr zu meiner Ausbildung ermöglicht hat." "Wahrscheinlich hat man eh schon ein Geschwader geschickt um ihn zu befreien und diesen Piraten zur Hölle zu jagen", grummelte Geron. „Das wäre wohl genauso schlimm, wenn es Alexander erwischt“, dachte Lea, wagte aber nicht es auszusprechen. Es war schwierig Morgans Asteroiden wiederzufinden. Schließlich hatte ein Kerell-Händler ihr die Koordinaten nach zwei Flaschen Wein und eine Tafel Schokolade verraten. Alkohol hatte keine Wirkung auf Kerell - aber Kakao. Lea wusste von den verborgenen Waffen auf dem Asteroiden und steuerte ihr Schiff langsam näher. "Hier spricht Lea Mendell - ich möchte Alexander Morgan sprechen", gab sie über Funk durch und wusste wie hohl das klang. "Ach schau an, die hübsche Beute unseres Kommandanten ist wieder da - war dir der Lord zu langweilig?" ein grinsendes Gesicht erschien auf dem kleinen Monitor vor Lea. "Vielleicht." Erwiderte sie nur und der Hangar wurde geöffnet. "Der Kommandant ist nicht da", der Mann mit dem sie eben noch per Funk geredet hatte, empfing sie als sie ihr Schiff gelandet hatte. "Ich muss mit ihm reden." "Das müssen Viele." Lea kramte ein paar echte Goldmünzen und moderne Kreditchips aus ihrer Tasche und danke geron im Geiste dafür, das er ihr ein wenig 'diplomatisches Tauschmittel' gegeben hatte. "Ich bin aber nicht Viele." Vier Tage verbrachte sie in dem Haus, das sie schon einmal bewohnt hatte dann flog eines Abends einfach die Tür auf und Alexander stand da. Frech grinsend wie eh und je. "So, so, du musst mit mir reden." Lea sprang auf. "Ja, wo ist Claudius?" Alexander schloss die Tür hinter sich und warf seine Weste über einen Stuhl. "Immer langsam - das klingt ja als würdest du ihn vermissen?" seine goldbraunen Augen fixierten Lea ungläubig. "Und wenn es so wäre? Dir war ich ja nicht gut genug - für dich war ich ja nur eine Ware", fauchte Lea. "Und dann nimmst du das kleinere Übel - den ach so arroganten Lord?" "Er ist nicht arrogant er ist - ach was geht dich das eigentlich an?" "Hast du die 30 Millionen Kredits Lösegeld dabei?" fragte Alexander kühl. "Dreißig Millionen?" rief Lea erschrocken. "Das muss dir dein Lord schon wert sein." Alexander kam auf sie zu und schon fand sie sich in seinen Armen wieder. "Allerdings - ich würde auch tauschen. Den Lord gegen Dich. Ein gutes Angebot oder?" Lea versuchte sich aus Morgans Armen zu befreien aber dieser grinste nur. "Aber ich will dich nicht - ich meine dann wäre ich hier und Claudius ..." "Meinst du wirklich du bist für Claudius mehr als ein netter Zeitvertreib gewesen?" Alexander achtete nicht darauf, dass Lea sich immer noch aus seinen Armen befreien wollte. "Ich habe seinen Funkverkehr überwacht - kein einziger Funkspruch an Dich - dafür einige an sehr attraktive Damen auf anderen Welten. Was meinst du warum er seine Welten besuchen fliegt?" "Du lügst." grollte Lea. "Ich habe die Aufzeichnungen hier - soll ich es Dir beweisen?" Alexander ließ Lea los und legte einen Datenchip in ein Lesegerät. Lea hörte staunend wie Kagan heiße Liebesbotschaften an verschiedene Frauen sandte. Wie versteinert stand sie da. "Und wegen ihm gibst du Deine Karriere auf, rennst ihm hinterher wie eine läufige Hündin." Lea sank voller Schmerz auf die Couch nieder, ließ es zu dass Alexander sich neben sie setzte. "Ich musste dich damals verkaufen - Kagan hatte eine der Welten besetzt mit der ich Handel trieb und drohte meine Freunde dort hinzurichten. Ich musste dich an ihn weggeben. Deswegen habe ich dich wütend gemacht - ich wollte nicht dass du mich in guter Erinnerung behältst." "Lass mich mit Kagan reden - er soll mir selbst sagen dass, das wahr ist." "Später ..." Alexander begann sanfte Küsse in Leas Nacken zu setzen, „Nein jetzt", sagte Lea fest. "Später ..." schon waren Alexanders Hände unter Leas Shirt "Jetzt kann uns Kagan nichts mehr tun - ich habe ihn als Druckmittel bei mir - niemand wird es wagen mich oder die Leute, die mit mir verbündet sind anzugreifen." "Lass mich mit ihm reden", Lea schob Alexanders Hände weg. "Wenn du hinterher willig zu mir kommst", Alexander ließ von Lea ab. "Ich sage meinen Leuten Bescheid dass du ihn sehen willst." So schnell wie er gekommen war, verschwand Morgan auch wieder. Eine Stunde später klopfte es leise, einer von Alexanders Leuten stand vor der Tür. "Ich soll sie zum Gefangenen bringen", nuschelte der Mann und Lea folgte ihm. Unter dem Hangar gab es einige grob aus dem Felsen gehauene Zellen. Fast alle waren leer. Vor einer großen Metalltür blieb der Mann stehen und öffnete sie. "Viel Spaß", Lea trat ins Halbdunkel der Zelle hinein und hinter ihr fiel krachend die Tür zu. Man hatte Kagan an die Wand gekettet. Er war nackt und Lea sah dass man ihn ausgepeitscht hatte. "Alexander hatte seinen Spaß mit mir ..." murmelte er leise, als er erkannte wer ihn besuchte. Seine türkis Augen blitzten in seinem blutverkrusteten Gesicht auf. "Er ist ein miserabler Liebhaber ..." krächzte Kagan und versuchte zu grinsen. Lea riss die Augen auf. "Er hat dich vergewaltigt?" "Er und sein Kerkermeister ..." "Na ja vielleicht hast du es verdient", Lea stellte das Chiplesegerät auf den Boden und spielte die Nachrichten ab. "Lea ich kann Dir das erklären ..." begann Kagan. "Na dann - ich höre." "Die Frauen sind Kontaktpersonen auf den Welten - sie fangen die Stimmungen mir gegenüber in der Bevölkerung ein. Dadurch weiß ich immer was ich verbessern kann damit es den Leuten besser geht." "Lügen ..." grollte Lea. "Keine Lügen ... zu mir sind die Leute nicht aufrichtig - so muss ich sie so ausspionieren." Die Tür flog auf und ein muskulöser Wächter betrat die Zelle. "Lady, ich habe gleich Feierabend - vorher will ich mich hier aber noch ein wenig vergnügen, entweder sie schauen zu oder sie verlassen die Zelle für einige Minuten." Demonstrativ kratzte er sich zwischen den Beinen. "Nein, das wirst du nicht tun." Lea versuchte den Mann von Kagan wegzuziehen, aber dieser schubste sie wie ein lästiges Insekt zur Seite. Lea landete hart in einer Ecke der Zelle, direkt neben dem Chiplesegerät. Der Wächter zerrte Kagan gerade auf die Knie und befreite sich von seiner Hose. Lea schien er vollkommen ausgeblendet zu haben, sie nahm das Lesegerät und schlug es dem Wächter mit all ihrer Kraft über den Schädel. Irgendwas zerbrach, Lea war es egal ob es der Schädel des Wächters oder das teure Gerät war. Mit einem Aufseufzen sank der Wächter auf Kagan, der ihn unwirsch von sich herunterschubste, als würde er nichts wiegen. "Nimm ihm den Schlüssel für die Fesseln ab." befahl Kagan Lea. "Nicht in dem Ton Lord von und zu ..." grummelte Lea, nahm der Wache dann aber den primitiven Schlüssel ab und öffnete Kagans noch primitivere Fesseln. "Wir müssen hier weg ..." Claudius Kagan stand auf und rieb sich die Handgelenke, entkleidete dann den Wächter und schlüpfte in dessen viel zu kleine Kleidung. "Zuerst versprichst du mir dass du Alexander nichts tun wirst." Claudius sah Lea verwirrt an. "Werde mal nicht sentimental ich werde diesen Abschaum zu Hölle schicken - Du siehst doch was er mir angetan hat." "Du versprichst es mir oder ich schreie um Hilfe - dann wird dich die ganze Wachmannschaft ficken", in Leas Augen blitzte es wütend auch wenn sie die Vorstellung anekelte was man mit Claudius getan hatte und tun würde. "Woher willst du denn wissen dass ich mein Versprechen halte?" "Weiß ich nicht - aber ich würde es Dir raten - oder jeder erfährt von mir wie ein darwinistischer Lord erstens in Gefangenschaft geriet und sich zweitens willig den Männern von Alexander Morgan hingab." "Ich tat das nicht freiwillig." knurrte Claudius. "Och, das interessiert die Klatschpresse nicht." Lea grinste fies und verließ die Zelle. Auf dem Weg nach oben begegneten sie keiner Menschenseele. Lea konnte ihr Glück kaum fassen - sie wollte Claudius von diesem Asteroiden schaffen und dann nach Hause zurückkehren - ihr Bedarf an Abenteuern war gedeckt. Sie erreichten den Hangar, hier herrschte allerdings die übliche Betriebsamkeit. "Warte hier." Leas Tonfall ließ keinen Protest seitens Claudius zu und er versteckte sich hinter einer Kiste. Sie sammelte unbehelligt einen alten Sack und ein Seil ein und ging zurück zu Kagan, stülpte ihm den Sack über den Kopf und band ihm die Hände zusammen. "Was soll das?" grummelte er unter dem Sack. "Du bist mein Sklave, wenn mich jemand fragt habe ich Dich Morgan abgekauft und du schweigst ." Lea zerrte Kagan hinter sich her mitten über das Landefeld zu ihrem Schiff. "Sie verlassen uns schon wieder? Waren sie nicht wegen Captain Morgan hier?" fragte der Hangarverwalter. "Ich habe ihm dieses Stück Dreck abgekauft - der Mann hat meinem Vater zehn Rinder und ein Frachtshuttle gestohlen und jetzt ist er mein Eigentum", sagte Lea mit fester Stimme und stieß Kagan ins Schiff. "Autsch", gab dieser erschrocken von sich, als er sich den Kopf an der Luke stieß. "Rein mit Dir ." knurrte Lea. Der Dockverwalter wickelte eine Peitsche, die er um seine Hüfte geschlungen hatte, ab und reichte sie Lea. "Falls er Probleme macht." "Danke", sagte diese lächelnd und gab dem Mann noch zwei Goldstücke und einen Kreditchip. "Ich habe es eilig - mein Vater brennt darauf dem Mann das Fell über die Ohren zu ziehen." Keine zwei Minuten später verließen sie, plötzlich auf der Startliste nach vorne gerückt, den Hangar. "Würdest du mich jetzt mal bitte von diesem Sack und den Fesseln befreien?" verlangte Claudius eine halbe Stunde später. "Warum sollte ich? am besten ich werfe dich auf irgendeiner Randwelt raus und warne dann Alexander vor Dir." "Was wäre wenn ich Alexander gar nichts antun könnte? "Wie meinst du das?" fragte Lea misstrauisch und ihr wurde bewusst dass Kagan stank. Der widerliche Kotgeruch des Kerkers klebte noch an ihm und die Klamotten der Wache rochen nicht besser. "Na ja - Morgan ist über ein paar Ecken mit mir verwandt ." "Er ist ein Mensch ", erwiderte Lea. Kagan lachte dumpf unter dem Sack. "Seit wann gibt es die Geschichten vom Raumfalken, der die Schiffe der reichen Clans ausbeutet und Lösegelder fordert? Der den Bauern auf den Randwelten hilft und Kolonisten beschützt?" Lea kannte die Lebenden über den legendären Raumpiraten schon aus ihrer Kindheit. "Der Falke ist tot", sagte sie. "Nein, der Falke lebt - Morgan ist der Falke." Lea dachte nach. Morgan verheilt sich wirklich genauso wie der Mann in den Geschichten. Edel und zuvorkommend zu den Schwachen und verschlagen gegenüber feindlichen darwinistischen Clans, die Kagans Raumgebiet bedrohten. "Er hilft Dir also weil er Dein Verwandter ist? Aber warum hat er dich dann entführt ?" "Punkt Eins: Ja. Punkt zwei: Weil er dich wollte Lea. Er ist verrückt nach Dir, genauso wie ich verrückt nach Dir bin - und jetzt lass mich bitte Duschen." Lea setzte das Schiff auf Autopilot seufzte und zog Claudius den Sack vom Kopf. "Ich werde dich duschen denn deine Handfesseln bleiben dran." Sie half Claudius auf und ging mit ihm durch den kleinen Wohnraum des Schiffes zur Dusche. "Wie ich sehe hast du Gerons Schiff - schade dass er zu feige war mit dir zu fliegen." "Nicht jeder riskiert seine Karriere um einen arroganten in der Galaxis herumvögelnden Lord zu retten", grummelte Lea, als sie an die Nachrichten dachte. "Moment mal - ich WURDE gevögelt ich habe nicht ..." eiskaltes Wasser prallte auf ihn hernieder als Lea die Dusche aufdrehte dann wurde das Wasser endlich warm. Lea seifte Claudius wortlos ab. Wusch vorsichtig die roten Striemen aus die, die Peitsche hinterlassen hatte und sah ihn dann an, ihre Hände erstarrten auf seinem Bauch. Es waren Claudius Augen, aber es war Alexanders Narbe und seine schwarzen Haare und sein Bart, langsam lief die Haarfarbe unter dem Wasserstrahl weg. "Du verdammter Betrüger und Lügner", Lea schlug dem Lord und Piratenkapitän mit der flachen Hand ins Gesicht und stürmte aus dem Bad. "Lea, warte ich kann es dir ..." begann Claudius Alexander. Aber er hörte schon das Schott zur kleinen Brücke des Schiffes zugleiten. Seufzend befreite er seine Hände aus den lockeren Fesseln und wusch sich dann den restlichen Kerkerdreck, das Kunstblut und die Farbe aus den Haaren, nur die Narbe blieb, die musste sein plastischer Chirurg wieder einmal entfernen. Er durchsuchte den Schrank im Schlafbereich des Schiffes nach etwas zum Anziehen, aber die Kleidung des jungen Raumkadetten, dem das Schiff gehörte war ihm viel zu klein. So beließ er es bei einem um die Hüften geschlungenen Handtuch. "Soll ich dich etwa so auf einer Randwelt aussetzten?" grollte Lea, als er die Brücke betrat. "Lea lass es mich erklären? Was soll dieses Spielchen? Inklusive einer dämlichen Kerkerszene?" "Was gibt es da zu erklären?" "Alles - lass es mich einfach erklären - hinterher kannst du mich von mir aus, aus der Luftschleuse werfen." Lea zuckte die Schultern. "Mir unterstehen Jahr für Jahr mehr Planeten, die kolonisiert wurden - aber es ist mir unmöglich herauszufinden ob es den Leuten da gut geht. Sobald ich als Lord Kagan auftauche schlägt mir entweder Respekt oder Hass entgegen und keiner wagt es zu sagen warum er mich hasst oder warum er mir zujubelt. Deswegen siedelte ich Kontaktleute auf den Welten an, die mir die Stimmungen der Bevölkerung wiedergeben. Wir leben hier weit weg von der Erde und den Inneren Planeten des darwinistischen Reiches, stehen in direktem Kontakt mit den Drag und die Versorgung der Randwelten ist nicht so gut ausgebaut wie in den Inneren Welten. Wenn ein Aufstand ausbrechen würde oder eine Welt überfallen würde, wäre ich mit meiner Flotte nicht rechtzeitig da. Aber auf den neuen Welten habe ich noch keine Kontaktleute und auch die, die ich habe berichten mir nicht alles. Also musste ich mir eine Tarnung zulegen. Ich sah ja an Dir mal wieder, dass die meisten in mir nur einen arroganten Lord sehen. So nutzte mir auch meine Tarnung bei Dir. Als Alexander konnte ich dich ohne Deine Vorurteile über mich kennenlernen." "Aber warum hast du mir da nicht gesagt wer du bist?" fragte Lea. "Weil ich wissen wollte ob es mir gelingt als echter Lord Kagan deine Zuneigung zu gewinnen - außerdem hatte ich Angst dass ich Dich verliere wenn ich es Dir sage. Allerdings wurde mir in den letzten Wochen immer mehr klar das ich mit dieser Lüge nicht weiterleben kann - ich wusste dass du mich magst und auch Alexander - und Alexander wünschte sich eine Frau an seiner Seite, die von seinem Doppelleben weiß." Claudius Alexander lächelte. "Deine anderen Frauen wissen nichts davon?" fragte Lea erstaunt. Der Darwinist gab ein abfälliges Schnauben von sich. "Sie lassen sich alle 10 bis 12 Monate eine frische Spermaprobe schicken und wenn sie diese für gut befinden, lassen sie sich damit befruchten - sie wissen nichts über mich außer dass ich ein reicher Lord mit guten Genen bin." Lea riss die Augen auf. "Du hast keinen Sex mit ihnen?" Claudius lachte. "Nein - obwohl ich es verlangen könnte." "Dann warst du als wir miteinander schliefen auch noch unberührt?" Lea blickte noch ungläubiger. Nun lachte Claudius. "Hundertfünfzig Jahre ohne Sex? Ich bin kein Mönch. Es gibt genug Frauen die darauf scharf sind mit mir zu schlafen", ein Hauch Arroganz war in seine Stimme getreten. "Gut, dann brauchst du mich ja nicht", sagte Lea kühl. Kagan ging zu ihr, zog sie aus dem Pilotensitz an sich. "Doch, ich brauche dich - ich wollte diese ungewöhnliche Frau von der Erd-Akademie , die Gleiterpilotin die zwei von meinen Männern davonfliegt, die Frau die kommt um mich zu befreien. Ja, ich habs mit der Kerkerszene wohl übertrieben und ich hoffe du hast meinem 'Bewacher' nicht den Schädel eingeschlagen." Im Moment versuchte Lea sich aus Claudius Umarmung zu befreien. "Aber ich brauche dich nicht, weder dich noch Alexander", knurrte sie. "Ach und warum wirfst du dann deine Ausbildung an der Akademie hin und fliegst in einem unbewaffneten Schiff hinter mir her? Oder zu Alexander?" "Ich", begann Lea und spürte plötzlich Claudius Lippen auf den Ihren. Sanft aber fordernd war dieser Kuss. Claudius drängte Lea durch den Wohnbereich den kleinen Schlafraum, drückte sie trotz ihrer Gegenwehr aufs Bett. "Sag mir dass ich verschwinden soll", murmelte er leise und schob seine Hände unter ihr Shirt, begann ihre samtweiche Haut zu liebkosen. "Aber wenn ich gehe wirst du keine Chance mehr bei mir haben ..." Lea starrte ihn an. "Arroganter Bastard ..." fluchte sie leise. "Sag dass ich gehen soll", Claudius küsste ihren Hals. "Verschwinde ..." flüsterte Lea leise. "Wie bitte? Das war so leise ..." murmelte Claudius und zerriss Leas Shirt, reizte ihre Brustwarzen nun mit der Zunge. "Ver ..." ihr Wort verwandelte sich in ein leises Stöhnen. "Bastard..." flüsterte sie noch leise, als er sich von ihr herunterrollte um sie zu entkleiden. "Du hattest Deine Chance ..." Claudius glitt wieder über sie, drängte ihre Beine auseinander, spürte wie sie diese willig um seinen Körper schloss und vereinigte sich sanft mit ihr. In dieser Nacht war es ihm egal welchen seiner Namen sie rief. ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)