Chaotic Twins von KISHIRA_22 (( Fred x George )) ================================================================================ Kapitel 3: "Fass mal in meine rechte Hosentasche." -------------------------------------------------- So schnell wie möglich brachen sie nach der zügig eingenommenen Mahlzeit auf, um den Zug zu erwischen, der ausnahmslos pünktlich vom Gleis 9 3/4 abfuhr, wenn es sein musste, auch ohne die Weasly Familie und dem hinterhergeschleiften Harry, der mehr oder weniger nur als Anhängsel fungierte. Dieses Mal jedoch waren sie recht früh am Bahnhof und hatten ausreichend Zeit in den Zug zu steigen und sich den übertrieben herzlichen Abschiedsküssen von Mrs. Weasly hinzugeben. "Mum...", protestierten beide Zwillinge im Chor und wischten sich dann eilig über die Wange. "Wir sind doch keine kleinen Kinder mehr." "Aber Ron sieht so aus, als könnte er noch ein paar feuchte Schmatzer vertragen." "Ja, sieh dir diese roten Apfelbäckchen an." "Als wären sie dafür gemacht." Bevor Ron irgendetwas erwidern konnte, beziehungsweise in Versuchung kam seinen Zauberstab nach ihnen zu werfen, stiegen Fred und George vorsichtshalber schon einmal ein und entkamen so ihrem fluchenden Bruder, der wild gestikulierend am Bahnsteig stand. "Irgendwie lief es zu glatt.", bemerkte George und legte nachdenklich den Zeigefinger unter sein Kinn. "Kein zu spät kommen." "Keine vergessenen Sachen." "Keine verloren gegangenen Geschwister...." Grinsend sahen die beiden sich an. "Ein eher untypischer Tag also.", erklang es wieder im Chor, bevor sie nacheinander das Abteil betraten, in dem ihre Freude bereits auf sie warteten. Dass Ron beinahe seine Ratte vergessen hätte und Mrs. Weasley mit geradezu elfenhafter Eleganz den Bahnsteig entlangrennen musste, um ihrem Sohn das Haustier nachzutragen, konnten die beiden ja nicht wissen. Die Zugfahrt war wie jedes Jahr eher ermüdend, waren die Zwillinge doch gezwungen eine geraume Zeit still auf ihren Hintern zu verbringen und sich die langweiligen Geschichten ihrer Kameraden anzuhören, während der Tag in geradezu schneckenhafter Schnelligkeit an ihnen vorbeischlich. "Ich muss mal.", stellte Fred trocken fest, erhob sich und öffnete die Tür des Abteils, um sich so schnell wie möglich aus dem Staub zu machen. Er hatte nicht wirklich vor auf die Toilette zu gehen, aber irgendwie musste er der Langeweile entkommen, bevor er der Versuchung erlag irgendetwas in die Luft zu jagen. "Ich komm mit und passe auf, dass du dich auf dem Weg nicht verläufst.", grinste George und erhob sich ebenfalls um seinem Bruder zu folgen. Der Ältere war wirklich froh darüber, dass sein Zwilling ihm einen Grund gegeben hatte aufzustehen und sich die Beine zu vertreten. Auch er hielt es nicht lange aus, ohne wenigstens eine klitzekleine Schandtat begangen zu haben. "Mach ihr Zwei eigentlich alles zusammen?", kam es eher scherzhaft von einem ihrer Freunde, als die Zwillinge sich schon zum Gehen abgewandt hatten. "Alles", wiederholte Fred grinsend und drehte sich noch einmal zu seinen Freunden um. "Wirklich...ALLES.", bestätigte auch George und grinste, so wie es nun eben seine Art war, wenn er jemanden mit einem sarkastischen Kommentar nach Weasley Art segnete. Danach verschwanden die Beiden rasch und bewegten sich auf dem engen Flur Richtung Toilette. "Du bist ja heute noch unruhiger als sonst.", stellte George fest, während er seinem Ebenbild hinterherlief. "Du doch auch. Denkst du ich habe nicht gesehen, wie nervös du an deinem Umhang gezupft hast. Du solltest mir lieber dankbar sein." Nun war wieder ganz deutlich das Grinsen aus Freds Worten zu hören, dass George zwar nicht sah, dennoch aber bemerkte. "Natürlich. Du, mein edler Retter.", gab George ebenfalls grinsend zurück, bevor sie beide die Zugtoilette betraten. "Darf ich bitten, Madame?", fragte Fred gespielt höflich und ließ seinen Bruder zuerst eintreten, bevor er ihm folgte und die Tür verschloss. "Welch charmantes Dekor." "Ein Lob an den Architekten." "Ein Ort zum Wohlfühlen..." Das kleine Badezimmer war zwar auf Hochglanz poliert und sonst auch mit all den Dingen ausgestattet, die man hier nun einmal brauchte, aber trotzdem war es ziemlich beengend, gab es doch nur ein kleines Waschbecken, dass sich rechts von der Tür befand und eine Kleine Kabine, deren Tür offen stand und eine glänzende Keramikschüssel offenbarte. "Und was jetzt?", wollte George wissen und sah erwartend zu Fred, der immer noch an der eben durchschrittenen Tür stand und ihn grinsend ansah. "Fass mal in meine rechte Hosentasche.", antwortete Fred und wippte vielsagend mit den Augenbrauen. "Von mir aus rechts, oder von dir aus?" "Von mir aus." Schulterzuckend tat der Ältere wie ihm befohlen und ließ seine Hand in die Hosentasche seines Bruders wandern. Kurz darauf holte er seine Hand wieder hervor und betrachtete den Gegenstand, den er nach kurzem suchen gefunden hatte. "Kotzpastillen?" "Such weiter!" Wieder griff die Hand in die Tasche und holte den nächsten Gegenstand heraus. "Elektroschock-Bonbons" "Such weiter!" "Magische Knallfrösche?" "Erraten.", sagte Fred stolz und konnte förmlich zusehen, wie sich unmoralische Ideen in den Geist seins Zwillings schlichen. Plötzlich jedoch kam der Zug zum stehen und George schwankte ein paar Schritte zurück, konnte sich gerade noch an dem Holzrahmen der Kabine festhalten, um nicht zu stürzen. "Was war das?" "Keine Ahnung." Ratlos sahen sich die Beiden an und ließen dann den Blick durch den beengten Raum schweifen, um irgendwelche Abnormitäten festzustellen. Beide blieben sie an der Fensterscheibe hängen, die nun von kleinen Eiskristallen bedeckt wurde, die nach und nach das gesamte Fenster einzunehmen schienen. Es sah beinahe so aus, als würde selbst das Glas gefrieren. Auch die Raumtemperatur nahm beständig ab, so dass es nicht lange dauerte, bis Fred seinen eigenen Atem vor sich sehen konnte. Sein Herz beschleunigte sich, denn so etwas war auch für einen magischen Zug nicht normal. Irgendetwas war da draußen und es war gefährlich, so viel stand fest. Plötzlich gab es einen zweiten Ruck und wieder schwankten die Zwillinge bedrohlich hin und her, bevor sie wieder einiger Maßen zum Stehen kamen. Ohne weiter darüber nachzudenken, löste sich Fred von der Eingangstür und gab seinen Bruder einen kleinen Schubs, sodass er nach hinten in die Kabine taumelte. Schnell schloss der Jüngere die Tür, drehte sich dann herum und zog seinen Zauberstab aus dem Mantel. Misstrauisch sah er zur Eingangstür, die nun ebenfalls von kleinen Eiskristallen überwuchert wurde und bereitete sich seelisch auf das vor, was vermutlich gleich passieren würde. "Fred...mach die Tür auf.", drang es hinter ihm hervor, doch der Jüngere reagierte gar nicht erst darauf. Egal was gleich diesen Raum betrat, er würde nicht zulassen, dass George etwas passierte. „Fred, verdammt. Ich meine es ernst.“ George versuchte die Tür aufzudrücken, doch sein Bruder verhinderte dies, indem er das Holz mit seinem eigenen Körpergewicht gegen den Rahmen drückte. Zunehmend unruhiger rüttelte der Ältere an dem Griff. „Lass mich raus!“, rief er ärgerlich und versuchte erneut die Tür zu öffnen. Vergebens. George wusste nicht, was für ein merkwürdiges Gefühl ihn da befallen hatte, oder warum sein Herz plötzlich so schmerzhaft gegen seinen Brustkorb schlug, aber die Tatsache, dass sein Bruder sich gerade alleine dem entgegenstellte, was den Zug zum Anhalten gebracht hatte, war beunruhigend. Vielleicht war es ja sogar Angst, die ihn dazu antrieb immer wieder den Namen des Jüngeren zu rufen und unaufhörlich an der Tür zu rütteln. George wollte seinem Zwilling beistehen, wollte ihn beschützen, wenn es die Situation erforderte, doch dieser selbstsüchtige Idiot hatte ihn einfach hier eingesperrt, um sich allein dem zu stellen, was da draußen lauerte. Fred würde seinen Bruder nicht aus der sicheren Kabine lassen, auch wenn er noch so lange schrie und an dem Türgriff rüttelte. Dieser Raum war zu klein um sich auf einen Kampf einzulassen, also würde er sich selbst dem stellen, was da auf sie zu kam und versuchen das Ganze einigermaßen heil zu überstehen. „Sei still!“, flüsterte er, als er mit ansehen musste wie die Eingangstür sich kurz bewegte und die Klinke ganz langsam nach unten gedrückt wurde. Mit schnell schlagendem Herzen und angespannten Muskeln, hielt Fred den Zauberstab in Richtung der Tür und wartete gespannt. //Komm schon, wenn du dich traust.// Angst war dem Weasley gänzlich unbekannt, hatte er doch schon so manch schwierige Situation gemeistert und wenn es darum ginge seinen Bruder zu beschützen, dann würde er sich erst recht nicht von solchen Gefühlen leiten lassen. Mit einem leisen Knarren ging die Tür schließlich auf, öffnete sich jedoch nur einen Spalt und wurde dann von einer skelettartigen Hand noch weiter aufgeschoben. Fred sah einige Sekunden geschockt auf die knöchrigen Finger, schluckte schwer und trat einen Schritt zurück, drückte sich förmlich gegen das Holz in seinem Rücken. Nach und nach gab die Tür mehr von der Gestalt preis, die versuchte das Zimmer zu betreten und es dauerte nicht lange, bis sich Fred erkannte, welches Wesen sich ihm entgegenstellte. //Ein Dementor.// Er hatte von diesen Wesen im Unterricht gehört. Sie waren äußerst gefährlich und unterschieden nicht zwischen ihren wirklichen Feinden und den Menschen, die sich ihnen in den Weg stellten. In Askaban wurden sie schon seit Jahrhunderten eingesetzte, um die Gefangenen zu bewachen und sie hinzurichten, wenn die übrige Welt ihrer überdrüssig geworden war. Die in Fetzen gehüllte Gestalt näherte sich, schwebte lautlos über den Boden und war keinen Meter mehr von dem Rothaarigen entfernt, als dieser den Zauberstab noch höher hielt und dem Wesen bedeutete stehen zu bleiben. Schnell atmend sah er den Dementor an, suchte krampfhaft nach einem Zauberspruch, der ihn vertreiben konnte, doch gerade jetzt, wo er ihn am dringendsten brauchte, fiel ihm keiner ein. George hatte aufgehört sich lauthals über seine derzeitige Lage zu beschweren und war dazu übergegangen gespannt zu lauschen. Unbewusst hatte er nur das getan, was sein Bruder ihm befohlen hatte. Er war augenblicklich verstummt, ohne es zu merken. Vielleicht hatte Fred einen viel größeren Einfluss auf ihn, als George sich wirklich eingestehen wollte. ---------------------------------------------------------------------------------------- So. das war es erst einmal. teil 2 folgt in kürze *grins* ich würde mich natürlich wie immer über kommis freuen. ^__^ bis zum nächsten mal *wink* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)