Schwarz Weiss von PROJECTJhin ================================================================================ Kapitel 1: Azur --------------- „Ist das ihr Sohn?“ Der Mann deutete auf Black, der sich fest an seine Mutter presste, sein Gesicht versteckte. Sie nickte zögernd, wusste wie viel Angst Black haben musste. „Bitte! Black ist keiner von denen. S... sie können wieder gehen!“ Das Herz der jungen Frau schlug immer schneller. Sie war nie dazu gekommen Black zu erzählen warum diese Leute ständig ins Dorf kamen. Warum sie Familien die Kinder entrissen. Geschickt von ihren Herrn. Zarin. Auf der Suche nach neuen Magiern, die er ausbilden konnte. Die meisten von den Kindern hatte man nie wieder gesehen. Und wenn, dann erinnerten sie sich nicht an ihre Familie, an ihre Freunde. An niemanden. Der Mann ging einen Schritt auf die Frau zu, versuchte nach dem kleinen Jungen zu greifen, doch sie machte einen Schritt zurück. „Ich bitte sie er besitzt keinen Teufel! Lassen sie ihn bei mir!“ Der Junge horchte auf. Teufel? Mit seinen gelb grünen Augen sah er zitternd zu seiner Mutter auf. Angst machte sich in den Kleinen breit. Immer fester umklammerte er seine Mutter, sah kurz zu den großen Mann der eine Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte. „Wenn er keinen Teufel hat, dann brauchen sie doch keine Angst haben, dass ich ihnen ihr Kind weg nehme. Ich brauche bloß eine Bestätigung.“ Langsam löste sie die Umarmung. Es hatte keinen Zweck sich gegen diese Leute zu wehren, denn sie waren einfach zu stark. Sie hockte sich zu Black und streichelte ihm über die Wange. Die Augen Tränen gefüllt. Vielleicht war es das aller letzte mal das sie ihren Sohn sah... Noch einmal drückte sie den kleinen gebrechlichen Jungen an sich und streichelte über sein dunkel braunes Haar. „Ich habe dich lieb mein Sohn...“ Kurz musterte sie den Kleinen. Um seinen Hals hing eine Kette mit goldenen Anhänger. Diesen Anhänger hatte sie ihn geschenkt, als er noch ein kleines Baby war. Darin befand sich ein altes Foto von ihr und seinen Vater. Dieser war schon Tod, doch kam es ihr vor als wäre es gestern gewesen. Nur widerwillig löste sie die Umarmung ihres Sohnes. „Jetzt musst du stark sein...“ „Ich habe Angst Mama...“ Sie gab ihn einen Kuss auf die Stirn und ging einige Schritte zurück. Langsam kam der Mann auf ihn zu, sah auf Black herab. Im Raum wurde es kalt. Das Feuer im Kamin erlosch. Der Raum wurde in eine unvorstellbare Dunkelheit getaucht. Dann flammte vor Black ein kleines hellblaues Licht auf. Schwebte direkt vor ihm in der Luft. Er spürte wie es immer kälter wurde, wie etwas seinen Körper entrissen wurde. Er wusste nicht was es war, doch der Schmerz war unerträglich. Ein leiser Schrei entwich dem Jungen und er hörte wie seine Mutter auf die Knie fiel, anfing zu weinen, zu flehen. Vor Blacks Augen verschwamm alles. Ihm wurde schwindelig. Er kniff die Augen zusammen und als er die Augen öffnete erschrak der Junge. Ein Wesen das einen Stier sehr ähnelte stand vor ihm. Dem Kleinen stockte der Atem. Was war das? Der Mann lachte. „Sie sehen doch ganz genau das ihr Junge einen Teufel besitzt. Ich bin gezwungen ihn mit zu nehmen, daran führt kein Weg vorbei.“ Der Stier ging ein paar Schritte auf ihn zu. Black wollte zurück weichen, doch war er vor Angst wie gelähmt. Mit großen Augen beobachtete er wie der Stier wieder in ihn verschwand. Das kleine Herz des Jungen schlug schnell. Angstschweiß lief seinen Rücken eiskalt herunter. Dieser Stier... War das vielleicht der Teufel von den der Mann die ganze Zeit gesprochen hatte? Hatte seine Mutter gewusst das so etwas in ihn lebte? „Ich nehme ihren Sohn nun mit“, sagte der Mann mit kühler Stimme. „Nein!“ Blacks Mutter griff nach ihren Sohn und packte ihn an der Schulter. Sie packte so fest zu das es schon weh tat. Die Hand zitterte heftig. „Bitte mein Sohn... mein Sohn ist alles was ich noch habe!“ „Ich habe den Befehl von Zarin, die Kinder die einen Teufel besitzen mit zu nehmen. Meinem Meister folge ich aufs Wort“, knurrte der Mann trocken und zog Black mit einen Ruck an sich. Mit aller Kraft wehrte er sich gegen den griff des Mannes. Er wollte das nicht. Er wollte bei seiner Mutter bleiben. „Mama!... Ich will nicht! Los lassen!“, quängelte der Junge, doch es half nichts. Der Mann warf Black einfach über seine Schulter und verschwand aus dem Haus. Auch Black fing nun an zu weinen. Würde er seine Mutter nun nie wieder sehen? Mit Fäusten schlug er auf den Rücken des Mannes. „Lassen sie mich los!“, schrie er verzweifelt, sah sich dann aber um. Aus jeden Haus kam einer dieser Männer, Kapuzen so tief ins Gesicht gezogen, sodass man ihr Gesicht nicht einmal Ansatz weise sehen konnte. Ein paar hatten sogar Kinder dabei. Was ging hier bloß vor sich? Black stoppte damit dem Magier den Rücken blau zu hauen. Zu sehr beschäftigte ihn die ganze Sache. Die anderen Kinder schienen teilweise sogar freiwillig mit zu kommen. Wussten sie was mit ihnen passierte? Die anderen Männer folgten den Mann der ihn gerade entführt hatte. Sie alle gingen langsam und gemächlich die Straße hinunter, Richtung Park. Black seufzte. Er hörte auf sich zu wehren, was der Mann auch zu merken schien, denn er ließ ihn wieder runter, nahm ihn dann an die Hand. Black sah kurz zu dem Mann auf. „Was sind Teufel?“ Erst reagierte der Mann gar nicht, doch sah dann zu Black herunter. „Das wird dir alles noch erklärt mein Junge. Du brauchst keine Angst zu haben.“ Black wusste nicht ob er sich irrte, doch schien dieser Mann ja eigentlich ganz nett zu sein. Er strich ihm sogar sanft über die Hand um ihn zu beruhigen. „Wo gehen wir hin?“, fragte er weiter. „Zur Akademie“, antwortete der Mann und sah wieder gerade aus. Kurz schwieg Black. Von weiten sah man schon die Bäume vom Park der Nachbarstadt. Er selbst war in diesen kleinen Dorf aufgewachsen, welches durch den Stadtpark von der Stadt getrennt war. Es war nicht weit bis zum Park, deswegen verbrachte er dort die meiste Zeit. Die Stadt war zwar auch schön, doch ein wenig zu laut für ihn. Im Stadtpark war es schön still, doch Nachts war er noch nie dort gewesen. Die alten Straßenlaternen spendeten weniger Licht, als der Mond der sich heute in seiner vollen Pracht zeigte. Noch einmal schweifte Blacks Blick zu den Mann neben sich. Er war in einen schwarzen Kapuzenumhang gehüllt. Black starrte den Mann die ganze zeit an, merkte gar nicht wie schnell der Park näher kam. Der kleine Junge war einfach viel zu sehr damit beschäftigt einen Blick unter diese Kapuze zu werfen, doch keine Chance. Darunter war es einfach zu dunkel um irgendetwas erkennen zu können. „Was starrst du mich die ganze Zeit so an?“, fragte er dann nach einigen Minuten. Black sah hastig zur Seite. „Nur so...“ Als sie schließlich stehen blieben sah Black sich um. Sie waren hier an seiner Lieblingsstelle stehen geblieben. Vor dem kleinen Teich, in mitten des Parks. Der Mann drehte sich um und wartete noch auf die anderen. Als sich schließlich alle um ihn versammelt hatten, nickten die anderen ihn zu. Der Mann drehte sich um und mit einer kurzen Handbewegung öffnete sich ein Portal. Blacks Hand wurde kalt. Sollte er da durch gehen? Das er Angst hatte konnte man deutlich sehen. Der Mann hockte sich zu ihm runter. „Hör zu... du brauchst keine Angst haben. Es wird dir nichts passieren. Wir gehen zusammen durch ja?“ „Wenn ich da durch gehe... Werde ich meine Mama nie wieder sehen?“ Der Mann seufzte. „Irgendwann wirst du sie wieder sehen versprochen“, versprach er ihm leise und nahm den kleinen Black an die Hand. Nur zögernd folgte er ihm, blieb vor dem Portal stehen. Der Magier nickte ihm zu. Vorsichtig streckte er seine Hand aus. Es kitzelte sogar etwas. Auf der anderen Seite des Portals war es warm und es schien die Sonne dort zu scheinen. Noch einmal drehte er sich um. Alle Kinder die diese Männer mit genommen hatten sahen ihn erwartungsvoll an. Dann sah er noch einmal kurz zu seinen Begleiter hoch, ehe er dann die Augen schloss und mit dem Magier gemeinsam durch das Portal schritt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)