Fay[lynn] von PaylyNou ================================================================================ Kapitel 14: Leidenschaft ------------------------ Hey =) Zuallererst einmal: Es tut mir wahnsinnig Leid, dass es jetzt beinahe fast zwei Monate gedauert hat, bis ich es geschafft habe, dieses Kapitel fertig zu stellen. Mir gingen in letzter Zeit so viele Gedanken durch den Kopf, dass ich irgendwie gar nicht in der Lage war, das hier zu schreiben. Nun, da ich es aber geschafft habe, will ich noch etwas sagen, bevor ihr den (mehr oder weniger) Müll lest, den ich fabriziert habe... Ich habe versucht, in diesem Kapitel einerseits zu zeigen, dass Orochimaru durchaus seine Gründe hatte, Faylynn aufzunehmen, da sie doch nicht so schwach ist, wie bisher beschrieben. Andererseits habe ich auch versucht ihren... nennen wir es mal inneren Konflikt zu zeigen. Ich hoffe das ist mir gelungen. Wie immer bin ich offen für Kritik, Lob & Vorschläge jeglicher Art. LG payly --------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die nächsten Stunden schienen an mir vorbeizugleiten, so als wäre ich nicht ganz bei Bewusstsein. Wenn ich im Nachhinein darüber nachdenke, kann ich mich nicht einmal mehr daran erinnern, in mein Zimmer gegangen und meine Tasche gepackt zu haben. Das Erste was mir wirklich klar im Gedächtnis blieb, ist, wie ich an einem Fluss ankam. Ich stand da und starrte auf das Wasser, bevor ich mich nach einem Übergang umsah. Anscheinend war ich ein ganzes Stück von der nächsten Straße entfernt, da ich keine Brücke oder ähnliches ausmachen konnte. Für einen Moment schloss ich meine Augen und sog die Luft ein. Sie stank förmlich nach Sasukes Chakra. Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen, jedoch fühlte es sich mehr an wie eine Grimasse, weshalb ich es sofort wieder verschwinden ließ. Schließlich öffnete ich meine Augen wieder und rutschte den Abhang hinunter, überquerte den Fluss und folgte weiterhin der Spur aus Chakra. Die Sonne ging bereits unter, als ich einen ihrer Rastplätze erreichte. Vorsichtig folgte ich dem Chakra, welches sich überall in der Luft befand und meine Haut sanft kribbeln ließ, bis zu einem großen Baumstamm. Eine einzige Berührung mit den Fingerspitzen reichte aus, um zu wissen, dass Sasuke sich dort befunden hatte. Sein Chakra, welches er durch die noch nicht verheilte Verletzung, welche er sich auf der letzten Mission zugezogen hatte, verlor, verstärkte das Kribbeln in meinen Fingerspitzen auf eine ziemlich unangenehme Art und Weise. Beinahe sofort zuckte ich zurück und wischte meine Hand an meiner Jacke ab. Das Kribbeln klang allmählich ab. Ich sog noch einmal tief die Luft ein und bestimmte damit die Richtung, in welche sie weitergelaufen waren. Ein kurzer Blick zum Horizont bestätigte mir, dass ich mich beeilen musste. Dicke Wolken kamen von Osten her auf und brachten Regen mit sich, welcher meine Chakrasuche um einiges verkomplizieren könnte. Kurz warf ich noch einen Blick über den Rastplatz, suchte nach Dingen die wichtig sein könnten. Da ich nichts fand, machte ich mich wieder auf den Weg. Wie ich befürchtet hatte, begann es nach nur einer halben Stunde bereits zu regnen. Die Sonne war bereits untergegangen, was meine Reise durch den Wald noch ein wenig schwieriger machte. Der leichte Regen spülte nicht nur die Spuren von Sasukes Chakra Stück für Stück hinfort, sondern durchnässte auch noch meine Kleidung immer mehr, weshalb ich mich nach nicht mal einer Stunde dazu entschied eine Pause einzulegen und mich unterzustellen. Mitten im Wald fand ich zum Unterstellen leider nur einen großen Baum. So eng wie möglich drängte ich mich an den Baumstamm und zog meine Jacke aus, versuchte sie so gut wie möglich vom Wasser zu befreien und zog sie schließlich wieder über. Ich würde wahrscheinlich so oder so krank werden. Jedoch gab es da noch ein kleines Problem, das ich irgendwie lösen musste: Der Regen spülte die einzigen Spuren von Sasuke fort. Während ich auf meiner Unterlippe herum kaute, fiel mir nur eine einzige Lösung ein, welche an sich gar nicht schlecht war: Ich würde einfach ein Teil meines Chakras in Form eines Schmetterlings vorrausschicken, weshalb ich nur noch meinem eigenen Chakra folgen müsste. Der Nachteil an der Sache war jedoch, dass, sobald mein Chakra in die Nähe von Karin käme, diese das sicherlich weder nicht bemerken noch nicht mitteilen würde. Und ich bezweifelte stark, dass Sasuke Karin im Versteck zurückgelassen hatte. Nach weiteren drei Minuten des Hin-und-Her-Überlegens entschied ich mich dafür und ließ eine kleine Chakrakugel in meiner Handfläche entstehen, welche schließlich die Form änderte: Zuerst sprossen zwei Flügel aus der Kugel heraus, dann verformte sich die Kugel zu einem zierlichen Körper und schließlich sprossen noch zwei Fühler aus dem Kopf des Schmetterlings. So würde das Chakra zumindest rein äußerlich nicht auffallen. Mit sanften Flügelschlägen hob sich mein Chakra von meiner Handfläche und verschwand schließlich zwischen den Bäumen. Ich warf einen kurzen Blick nach oben und versuchte zu erraten, wann es wohl aufhören würde zu regnen, jedoch war das im Moment nicht zu bestimmen, da alles was ich zwischen den Baumkronen erkennen konnte, eine dicke schwarze Masse war. Das hieß dann wohl Dauerregen. Ich seufzte leise und konzentrierte mich dann auf mein Chakra, welches sich immer weiter von mir entfernte. Nachdem ich meine Jacke bis oben hin zugezogen und meine Haare in einem neuen Zopf zusammengefasst hatte, folgte ich dem Schmetterling durch den Wald. Während ich so durch den Regen lief und dabei versuchte so wenig wie möglich nass zu werden, begann die Kälte der Nacht auf mich überzugreifen. Es dauerte keine zwanzig Minuten und- trotz dem stätigen Bewegen meiner Muskeln- mir wurde arschkalt. Ich spannte meinen Kiefer an, um etwaige Geräusche, wie Zähneklappern, zu verhindern und zog die Ärmel meiner Jacke über meine Hände. Kalt war mir trotzdem noch. Nach weiteren Stunden des Frierens und Diese-Jahreszeit-Verfluchens, bemerkte ich etwas, was mich kurz überraschte. Dann breitete sich Genugtuung in mir aus. Trotz des Regens konnte ich Sasukes Chakra deutlich riechen und die Entfernung zu meinem Chakra hatte sich beträchtlich verringert. Anscheinend hatten sie eine Pause eingelegt, was mir zugutekam. Ich konnte nicht verhindern, dass sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen legte, welches mir aber sofort wieder aus dem Gesicht gewischt wurde, als meine Gesichtsmuskeln begannen schmerzhaft zu protestieren. Ich beschloss ebenfalls eine kurze Pause zu machen und versteckte mich wieder unter einem Baum vor dem Regen. Dort begann ich mein Gesicht abzutasten, welches sich arschkalt und taub anfühlte. Vorsichtig begann ich über meine Haut zu reiben und verkniff mir kurz darauf einen Fluch, als mein Gesicht zu brennen begann. Immerhin spürte ich es jetzt wieder. Warum war es aber auch so verdammt kalt hier? Kurz ließ ich mich zu inneren Schimpftiraden über den Herbst hinreißen, dann schloss ich meine Augen und machte mich geistig auf die Suche nach meinem Chakra. Es bewegte sich nicht mehr. Mit einem Gefühl der inneren Genugtuung streckte ich meine Hand aus und krümmte meiner Finger ein paar Mal nach innen. Beinahe sofort reagierte mein Chakra und begann sich wieder zu bewegen. Diesmal nicht von mir weg, sondern auf mich zu. Ich leckte mir kurz über die tauben Lippen, bevor ich meinem Chakra entgegenlief. Es dauerte keine zwanzig Minuten mehr, dann sah ich vor mir etwas kleines Blaues aufleuchten und kurz darauf gesellte sich der Schmetterling wieder zum Rest meines Chakras. Leider war er beträchtlich geschrumpft, weshalb mir dieser Zusatz an Chakra nicht wirklich half. Was mir jedoch half, war der Regen, welcher in den letzten zehn Minuten immer schwächer geworden war und nun versiegte. Beinahe sofort zog ich die Luft wieder tief in meine Lungen ein und hätte fast den nächsten Ast verfehlt, als mir Sasukes Chakra nach einer gefühlten Ewigkeit wieder so intensiv entgegenschlug, als wäre er erst vor wenigen Minuten hier vorbei gekommen. Entweder ich würde bald auf ihn und die anderen treffen oder er hatte seinen Verletzungen nicht die nötigen Ruhepausen gegönnt, weshalb er nun eine Menge Chakra verlor. Wieder einmal konnte ich ein kleines Grinsen nicht verhindern, diesmal jedoch genoss ich das Gefühl, welches sich in mir ausbreitete in vollen Zügen. Ich würde bald da sein. Und dann würde ich diesem aufgeblasenen lügnerischen Arschloch zeigen, was wahre Schmerzen waren! Wie recht ich mit meiner Kalkulation hatte, spürte ich keine zwanzig Minuten später: Ich konnte sowohl Sasuke, als auch Karin, Suigetsu und Juugo spüren, nicht mehr weit von mir entfernt. Das wiederum war nicht unbedingt das, was ich gehofft hatte. Mit Karin und Sasuke wäre ich klar gekommen, aber Suigetsu und Juugo? Eigentlich mochte ich die beiden. Eigentlich liebst du Sasuke. “Halt die Klappe, Fay!“, fauchte ich und verdrängte das Stechen in meiner Brust. Ich liebte Sasuke nicht. Nicht mehr. [style type="italic"]Du sagst, du hasst ihn. Aber das tust du nicht.[/style] „Ich sagte, du sollst still sein!“ Ich presste meine Hände auf meine Ohren und kniff meine Augen zusammen. Ich wollte sie nicht hören. Sieh es ein: Du liebst ihn! Du liebst den Mörder deines besten Freundes. „Sei still!“, schrie ich und knickte zusammen, fiel auf die Knie. Es tat weh. So weh. Ich wollte ihre Stimme nicht hören. Ich wollte nicht wissen- nicht wahrhaben- dass … ich… „Ich liebe ihn nicht.“, hauchte ich und krümmte mich zusammen, versuchte die Tränen wegzuwischen. Wer lügt jetzt? „Faylynn.“ Mein Kopf ruckte nach oben. Trotz Fays Worten, welche noch immer durch eben diesen waberten, und trotz der Tränen, die meine Sicht verschleierten, sah ich Sasuke keine fünf Meter von mir entfernt zwischen den Bäumen stehen. Etwas Kaltes schien in mir empor zu kriechen und mein Herz zu umfassen, es zusammenzudrücken. Neue Tränen stiegen in mir empor. Und ich hasste mich dafür. Warum weinte ich jetzt?! Ich sollte nicht weinen. Ich sollte aufstehen und diesem Lügner vor mir den Kopf abreißen. Wieso tat ich das nicht? „Faylynn.“ Sasuke war ein paar Schritte näher gekommen, beobachtete mich. Sein Gesicht drückte nichts aus, so als würde er nichts empfinden. Ich schluckte. „Sasuke.“ Kalt. Trotz meiner Tränen war meine Stimme kalt, so wie seine. Gleichgültig. „Was willst du hier Faylynn?“ Sasuke trat wieder einen Schritt zurück, seine Hand legte sich- beinahe zufällig- an den Griff seines Katanas. „Was ich hier will?“, wiederholte ich seine Frage und stand auf. „Was will ich hier?“, hauchte ich leise, sah hinab auf meine Hände. Ich will, dass du mich in den Arm nimmst und mir sagst, dass alles nur ein böser Traum war. Fays Worte in meinem Kopf. Oder waren es meine Gedanken? Ich wusste es nicht. Aber es fühlte sich so richtig an. So… richtig falsch. Die Kälte in meinem Inneren wurde mehr, breitete sich aus und ich hob meinen Blick. Sah zu Sasuke. „Ich will so lange auf dich einschlagen, bis dein arrogantes mieses verlogenes Ich um Vergebung bettelt.“, knurrte ich und machte ein paar schnelle Schritte auf ihn zu. Entweder er hatte nicht damit gerechnet oder er war zu geschockt über meine Worte um zu reagieren. Egal was es war, es verschaffte mir genügend Zeit um ihn mit meiner linken am Hemd zu packen und zu mir runterzuziehen. Ganz leise, so dass nur er es hören konnte, sagte ich: „Ich will, dass du leidest, so wie ich es tue.“ Dann schlug ich ihm geradewegs ins Gesicht. Sein Gesicht wurde zur Seite gedreht, doch seine Hände schossen nach vorn und packten meine, hielten mich fest. Ich schrie auf und trat ihm gegen das Schienbein, er zog nur einmal kräftig an meinen Armen und brachte mich damit aus dem Gleichgewicht. Ich stolperte zur Seite, Sasuke ließ mich los. Mit einem leisen Schrei, klammerte ich mich an seinen Unterarm und verpasste ihm ein paar tiefe Kratzer. Sofort zuckte er zurück, so als hätte er sich verbrannt. Ich fing mich schnell wieder und zog ein Kunai, ging damit auf Sasuke los. Dieser wehrte zuerst nur meine Angriffe ab, dann griff er urplötzlich nach meiner Hand, in welcher ich das Kunai hielt, und drückte sie schmerzhaft zusammen. Ich schrie auf und schlug mit meiner Linken gegen seine Brust, woraufhin er leicht zurück taumelte und mich losließ. Das Kunai fiel aus meiner Hand. Ich nutzte Sasukes Verwirrung über meine Kraft, von der ich sonst nur selten Gebrauch machte, und sprang ihn regelrecht an. Es war mir in diesem Moment egal, dass er definitiv kräftig genug war um mich aufzufangen oder schlau genug um einfach an die Seite zu gehen. Doch er tat weder das Eine noch das Andere. Was er wirklich tat war seine Arme um mich schlingen und nach hinten stolpern. Ich schlug ihm mit meinem Ellenbogen gegen die Schulter, woraufhin er sich weiter nach hinten beugte und tatsächlich umfiel. Mit einem dumpfen „Uff.“ landete er auf dem Boden, ich auf ihm. Kurz war ich verwirrt, beinahe blockiert durch diese Nähe. Dann stemmte ich mich von ihm und schlug ihm wieder mit der geballten Faust ins Gesicht. Ich sah Blut spritzen und vernahm ein leises Knacken, welches mir einige gebrochene Knochen versprach. Sasuke drehte sein Gesicht weg, verstärkte den Druck seiner Arme und zwang mich so wieder näher an sich. Ich wehrte mich dagegen, doch Sasuke war stärker als ich. Also tat ich das Einzige, was ich tun konnte: Ich ließ mich einfach nach vorne fallen, schlug mit meiner Stirn gegen seine Lippe. Sasuke stöhnte leise, sein Griff lockerte sich und ich richtete mich wieder auf. Noch bevor ich wirklich realisierte was ich da tat, griff ich nach seinem Katana, dessen Griff unangenehm gegen meinen Oberschenkel drückte, zog es aus seinem Gürtel und rammte es Sasuke in die Schulter. Augenblicklich verzog er sein Gesicht vor Schmerz. Ich nutzte diese Ablenkung und versuchte auf die Beine zu kommen, jedoch stolperte ich und landete wieder direkt neben ihm im Dreck. Sasuke gab einen gedämpften Laut von sich und drehte dann seinen Kopf in meine Richtung. „Bist du jetzt zufrieden?“ Seine Stimme klang beinahe gleichgültig, ich hörte nicht einmal Schmerz daraus. Wut erfasste mich. „Noch lange nicht.“ Damit griff ich nach dem Katana, jedoch kam mir Sasuke zuvor und packte meine Handgelenke und warf mich förmlich über sich drüber. Durch den Aufprall auf den harten Boden, wurde mir die Luft aus den Lungen getrieben und für einen kurzen Moment wurde mir schwarz vor Augen. Als dies vorbei war, drehte ich mich einmal und versuchte wieder aufzustehen, jedoch wurde ich auf einmal wieder nach unten gedrückt. Etwas Schweres drückte auf meinen Rücken und hielt mich unten. Ich wandte meinen Kopf und sah Sasuke, welcher sein Katana in der linken Hand hielt und mit der rechten die Blutung seiner Schulter linderte, obgleich das nicht viel brachte, da ich das Katana komplett hindurchgestoßen hatte. Er drückte mich mit seinem Fuß weiter nach unten und schwang das Katana einmal, dann ließ er es direkt neben mir in die Erde fahren. Ich zuckte nicht einmal zusammen. „Lass mich los!“ Sasuke schnaubte leise und warf mir einen Blick zu, der ganz deutlich sagte: Denkst du, ich bin bescheuert? Noch bevor er sich die Sache mit dem Katana noch einmal anders überlegen konnte, kam mir eine Idee und ich griff nach hinten, umfasste seinen Knöchel. Sasuke beugte sich automatisch nach vorne, umfasste mein Handgelenk und zog meine Hand weg. Diese Sekunde nutzte ich, drehte meinen Arm so, dass ich ebenfalls Sasukes Handgelenk festhalten konnte und zog. Sasuke kam aus dem Gleichgewicht und stolperte zur Seite. Ich dagegen sprang auf, trat gegen das Katana, um es einige Meter weit weg zu kicken und warf mich dann wieder auf Sasuke. Auf ihm sitzend, holte ich erneut zum Schlag aus, jedoch packte mich Sasuke an den Hüften und rollte uns herum, zwängte mich unter seinen Körper. Daraufhin winkelte ich meinen rechten Arm, welcher dank des Ausholens noch frei war, an und schlug Sasuke mit dem Ellbogen hart gegen die Schläfe. Wieder rollten wir uns herum, diesmal achtete ich darauf mich so auf ihm zu platzieren, dass er unsere Positionen nicht einfach wieder tauschen konnte. Anschließend holte ich aus und schlug zu. Mein Schlag war nicht annähernd so heftig wie ich gehofft hatte, jedoch schaffte ich es erneut, dass Sasuke seinen Kopf wegdrehte. Wieder kam die Wut in mir hoch und ich schrie: „Sie mich an!“ Sasuke gehorchte. Langsam drehte er seinen Kopf wieder in meine Richtung. „Hast du dich ausgetobt.“ So… kalt. Etwas in mir zerbrach. „Nein.“ Damit gab ich ihm eine Ohrfeige. Jedoch zog ich meine Hand nicht sofort zurück, sondern ließ sie einen Moment in der Luft hängen, bis ich den Kragen seines Hemdes umschloss und ihn leicht nach oben zog. Sasuke würdigte mich keines Blicks. „Sieh mich an, Uchiha.“, sagte ich so ruhig wie möglich. Seine Pupillen huschten kurz in meine Richtung, jedoch sah er ebenso schnell auf wieder weg. „Sieh mich an!“, schrie ich und erschrak über meine Stimme. Ich schluchzte. Ich weinte. Wieso weinte ich jetzt? Entsetzt ließ ich ihn los und wischte mir einmal übers Gesicht. Ganz eindeutig: ich weinte. Ich begann zu zittern und kroch von ihm herunter, kroch so weit weg wie möglich. Er sollte meine Tränen nicht sehen. Niemand sollte das. Ich durfte nicht weinen. Nicht wegen ihm. Du weißt, dass das nicht stimmt. Du darfst wegen ihm weinen. Du liebst ihn. „Nein.“, murmelte ich leise und zog meine Knie an, vergrub meinen Kopf unter meinen Armen. „Faylynn.“ Erschrocken blickte ich auf und sah direkt in Sasukes ramponiertes Gesicht. Er hockte vor mir und beobachtete mich. „Verschwinde bevor ich dir den Hals umdrehe, Uchiha.“ „Nein.“ Sanft berührte er mich an der Schulter. Das gab mir den Rest. „Verpiss dich, verstanden! Ich will dein verlogenes, arrogantes, gemeines, hinterhältiges, mieses Gesicht nicht mehr sehen!“, schrie ich und unterdrückte gleichzeitig den Drang mich ihm in die Arme zu werfen. Ich wollte, dass er ging. Und ich wollte, dass er blieb und mich tröstete. Dass er mich in den Arm nahm. Anscheinend bemerkte Sasuke meinen inneren Konflikt, denn er bewegte sich kein Stück. Weder weg von mir noch näher zu mir. „Verschwinde.“, schluchzte ich und vergrub meinen Kopf wieder unter meinen Armen. So hockten wir nun da. Ich, vollkommen verwirrt und innerlich kaputt, und Sasuke, total ramponiert. Plötzlich spürte ich seine Finger an meiner Hand, wie er ganz langsam versuchte meine Faust zu lösen. „Faylynn.“ Als ich aufsah, sah ich wieder den Sasuke in den ich mich verliebt hatte. Den Sasuke, der niemals dazu im Stande gewesen wäre, mir wehzutun. Und es doch getan hatte. Dieser Gedanke, rollte mit so einer Gewalt durch mich hindurch, dass ich mich fühlte, als würde jemand da ganz tief in mir drinnen, ein furchtbares Gemetzel anrichten. Schmerz, Wut, Hass und Angst überschlugen sich und mit einem Mal schien es, als würde jemand in mir einen Schalter umlegen. Ich zuckte vor Sasukes Berührung zurück und sprang auf. „Fass mich nicht an, Uchiha!“ Sasuke stand ebenfalls auf, jedoch hielt er sich dabei seine Schulter. „Faylynn, ich-“ „Nein! Fass mich nicht an! Nie wieder! Lass mich einfach in Ruhe! Ich… ich hasse dich!“ Lüge. „Du hasst mich?“ Sasuke wiederholte meine Worte so emotionslos, dass sie klangen, wie von einem Tonband gesprochen. „Ja.“ Nein. „Dann sollte ich jetzt gehen.“ So kalt. „Das solltest du.“ Bitte bleib. Und dann war er verschwunden. Ich starrte noch einen Moment auf die Stelle, an der Sasuke bis eben gestanden hatte. Dann sank ich auf die Knie und begann zu weinen. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- P.S.: Ich versuche das neue Kapitel so schnell wir möglich fertig zu stellen, jedoch fürchte ich, wird auch dies etwas dauern. Ich hoffe jedoch inständig, dass ich diesmal keine zwei Monate dafür brauche. ;) P.P.S.: Ein gaaaaaanz großes Dankeschön an all jene, die sich das hier schon seit geraumer Zeit antun und (mehr oder weniger) auf das neue Kapitel gewartet haben. ^^ P.P.P.S.: Warum ich diesen Kapiteltitel gewählt habe, könnt ihr euch ja mal durch Kopf gehen lassen. Ich sag nur: Liebe & Hass sind Auswüchse der selben Leidenschaft. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)