III. Kristall Tokyo II von June (Auf den Spuren der Vergangenheit) ================================================================================ Kapitel 11: Stille Wasser (Teil 2) ---------------------------------- Rika stand nur wenige Schritt von Ihnen entfernt. Yuriko und Sakura postierten sich direkt neben sie. Vor Ihnen erhob sich ein riesiger Mast, an dem noch eine zerfetzte Fahne hing. Die Rinde des Holzmastes war mit planetaren Symbolen verziert. Weiter vorn lag ein bereits halbzerfallener Tempel. Der 35meter lange, mit Steinplatten belegte Boden, der bis zum Tempel reichte, war gesprungen. Überall klafften tiefe Löcher und einige spitze Steinplatten ragten in die Höhe. Unzählige Arten der verschiedenste Unkrautpflanzen überwucherten die Umgebung. Sakura lief ein paar Schritte vor und hielt ihren Kopf in die Höhe. "Irgendetwas stimmt hier nicht!", gab Sakura von sich. "Eine seltsame Energie kann ich fühlen. Sie fühlt sich merkwürdig an!", pflichtete Rika bei. Yuriko sah sich auch um. Sie ging Richtung Tempel und spürte kurz hinter dem Mast eine Art Energiebarriere, die sie jedoch ohne größere Probleme durchschreiten konnte. Sie spürte, wie sich Energie zwischen Ihren Fingern sammelte und knisterte. Der Tempel lag verlassen und völlig marode vor ihr. Die aus Bast erbaute Terrasse wies Löcher und Schimmelbefall auf. Rika war mittlerweile nachgekommen und entfernte ein paar Schlingpflanzen von einem Schild. " H I K A W A!", buchstabierte sie laut, "Yuriko! Das ist ein alter Shinto - Tempel!" , fügte sie hinzu. "Ganz richtig! Es ist ein Ort der Ruhe und Meditation!", antwortete eine fremde Stimme. Die drei fühlten sich ertappt und wandten sich in die Richtung aus der die Stimme kam. Inmitten von 2 großen Büschen stand ein ca. 16jähriges Mädchen in einer rotweißen Schuluniform. Sie hatte braunes Haar, dass zu einem geflochtenem Zopf, über ihre linke Schulter bis zum Bauch reichte. Ihre grünblauen Augen sprühten regelrecht vor Wut, die fremden Mädchen auf diesem Gelände zu sehen. "Das hier ist Sperrgebiet, habt ihr die Schilder nicht gelesen? Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich jetzt gerne weiter meditieren. Doch eins möchte ich wissen, wie habt ihr überhaupt das Energiefeld durchbr...." Die ,Einbrecher' hatten erst gar keine Chance sich zu rechtfertigen. Yuriko hielt die Arme hinterm Rücken verschränkt. Doch Rika unterbrach harsch den Redeschwall des Mädchens. "Was fällt dir ein uns so anzublaffen? Du bist schließlich auch unerlaubt hier!" "Ja, genau!" , lies Yuriko ertönen. Das Mädchen schritt auf die kleine Gruppe zu. "Ich bin Sonoko Misono! Tochter des Bürgermeisters von Tokio! Ich kann hier machen was ich will!" "Das gibt dir noch lange nicht das Recht uns so anzugiften!", fuhr Yuriko das Mädchen an. "Wer seid ihr überhaupt?", antwortete diese keck. Rika zog Yuriko zu sich. "Ich bin Rika Fouji und das ist Yuriko Tomoé! Ach und das ist ihre Katze Sakura! Wir wollten uns nur den alten Tempel ansehen!" Sakura mauzte bestätigend kurz auf. "Entschuldigung, aber hier treibt sich in letzter Zeit merkwürdiges Gesindel herum. Aber ihr macht nicht den Eindruck, ich war nur sehr überrascht!" Sonoko reichte Ihnen die Hand, die sie auch bereitwillig annahmen. Gemeinsam setzen sie sich auf die Veranda des Tempels. "Wieso meditierst du hier?", fragte Rika. "Es gibt doch in der Nähe, wo du wohnst, etliche neumodischere Tempel!" Sonoko lächelte, sie hatte ein hübsches Lächeln fand Yuriko. "Ich weiß auch nicht, dieser Tempel ist irgendwie anders! Ich spüre, eine tiefe Verbundenheit mit ihm." Yuriko spielte mit Sakura und wandte sich nun dem Gespräch zu. "Warum bittest du deinen Vater ihn nicht zu restaurieren?" Sonoko sah verduzt aus: "Das ist unmöglich, es würde Millionen von Yen kosten! Mein Vater muss sich für bessere Schulen und anderes einsetzen, nicht für einen alten Tempel." Rika musterte den Tempel. "Kann man auch hineingehen?" Sonoko lächelte. "Ja, aber seid vorsichtig!" Sie erhoben sich und balancierten auf einigen Balken zum Haupttor. Sonoko schob es langsam beiseite. Ein muffiger Geruch schlug ihnen entgegen. Yuriko wurde leicht übel und eine aufsteigende Gänsehaut lies sie frösteln, folgte den beiden jedoch mutig. Sonoko war schon hineingegangen, als Rika und Yuriko durch die Tür traten. Hier war es sehr warm und Sakura witterte etwas. Mit einem mahnenden Blick machten sie sich aufmerksam auf den Weg. Sonoko führte sie durch verschiedene Räume. Viele waren leer oder mit kläglichen Überresten von zerstörten Mobiliar bestückt. Rika schloss kurz die Augen, sie spürte wie ihre Augen brannten, irritiert von dem ziehenden Schmerz trat sie auf eine morsche Diele und brach kurzerhand ein. Das lärmende Geräusch, lies die drei anderen aufschrecken. "Rika! Ist dir was passiert?", rief Sonoko bestürzt. Doch Rika war nicht da, wo sie eben gestandne hatte. Ein metergroßen Loch klaffte weit ins dunkel. Yuriko und Sonoko stürzen zu dem Loch. Sakura stand auf einem alten Stuhl und starrte regelrecht in die Tiefe. Ohne auf Sonoko zu beachten sprach sie Yuriko an: "Yuriko, es ist nicht normal, was hier passiert. Ich spüre, dass eine fremde Macht ihre Hand im Spiel hat. Du musst dich verwandeln und zu Rika in die Tiefe gehen. Ich bleibe hier bei Sonoko!" Ein heftiger Rums lies sie umfahren. Zitternd und mit der Hand abwehrend, war Sonoko gegen die Wand geprallt. "Ddd....Dddeine Kaaatze Yurikoohhh.... sie....spricht!" Yuriko erhob sich und klopfte sich den Staub von ihren Klamotten. "Ja, ich weiß!" Zu Sakura wandte sie sich noch kurz um "Pass bitte auf sie auf!", bevor sie die Zauberformel ausrief. HONEY MOON POWER, MAKE UP! Innerhalb weniger Sekunden hatte sie sich in eine Kriegerin verwandelt. Sonokos Augen waren weit aufgerissen und ihr Mund vor Staunen halb geöffnet. Yuriko warf ihr ein Lächeln und nickte Sakura kurz zu. Mit den Füßen zuerst sprang sie in das Loch, dass keinen Boden zu haben schien. Es war unangenehm kühl und Dunkelheit mit weißen blitzen zucke um sie herum. Sie fiel und fiel mit rasendere Geschwindigkeit hinab. Dann sah sie den Boden aufblitzen und trat wenige Sekunden später darauf auf. Ihre Schritte hallten. In Abwehrhaltung wandte sie sich mehrmals um die eigene Achse. "RIKA? RIKA, wo bist du?" Fremde Schritte aus einer nahen Entfernung ließen sie aufhören. "Yuriko, bist du das?", kam es von dort. "Ja, warte, ich mache Licht!" Yuriko hielt ihr Zepter hoch und sofort erstrahlte es in silbernem Licht. Sie erreicht damit, dass Rika sie fand. "Pass auf, irgendetwas ist hier nicht normal!" keuchte Rika außer Atem. Sie hatte sich zu ihrem Selbstschutz bereits verwandelt. "Hast du ne Ahnung wo wir sind?", fragte Yuriko unsicher. "Es ist eine andere Dimension." Mit einem dumpfen Ton wurde es im Raum heller, so dass Yuriko den Zauberstab wegstecken konnte. Hastig formierten sie sich. "Wer ist da?" riefen sie. Sie sahen sich um. In einer Ecke befand sich ein Durchlas zu einem weiteren Raum. Sich kurz zunickend, liefen sie darauf zu. Hinter ihnen in einer dunklen Ecke kroch ein großer, unförmiger Schatten hervor. Langsam gewann er an Form und folgt unbemerkt den beiden Mädchen. Währenddessen befand sich Sakura in Gesellschaft einer immer noch perplexen Sonoko. Langsam ging ihr das wehleidige Klagen auf die Nerven. "Hast du Angst vor mir?", fragte sie mutig. Sonoko machte die Augen wieder weit auf und nickte heftig mit dem Kopf. "Das brauchst du nicht! Ich bin eine verfluchte Mondkatze und ich passe auf Yuriko auf, damit ihr als Sailor Kriegerin nichts passiert!" Sonokos Furcht, vor der sprechenden Katze, wurde von ihrer Neugier verdrängt. "Sailor Kriegerin? Was ist das?" Sakura schritt näher zum Loch, konnte jedoch nichts erkennen. Sonoko kam ebenfalls näher, auch sie sah nur die Dunkelheit. "Weist du wo sie sind?" ,fragte Sonoko sofort. "Irgendwo da unten. Es ist ihre Aufgabe, die Welt und die Galaxie vor dem Bösen zu bewahren!" "Ihre Aufgabe?" ,fragte Sonoko verduzt. "Ja, Rika und Yuriko beschützen die Erde vor den Mächten des Bösen." "Cool!", entfuhr es Sonoko. "Cool?", fragte Sakura ungläubig. "Haben sie so Lichtschwerter und Zauberschwerter?", wollte sie begierig wissen. Sakura schmunzelte: "Ja, so etwas ähnliches. Mit Magie hat es schon zu tun. - ... Kannst du mit einem Computer umgehen?" Sonoko grinste, "Ja, wer kann das nicht." Aus dem Stand gelang es Sakura einen schwnungvollen Salto zu machen. Aus einem Wölkchen entstand ein kleiner, silberner Taschencomputer. Er fiel direkt vor Sonokos Füsse. Sie öffnete das Gerät und ein blaues Display erschien. "Du musst mir helfen, die beiden zu orten. Nach ihrem Auftrag, wirst du nichts mehr von ihrer Existenz und was passiert ist, wissen." Sonoko nickte. Sie tippte laufend Daten ein, die Sakura ihr vorgab. Der Arbeitsprozessor rappelte ein wenig und schon zeigte er auf seinem Display zwei silberne Neutrale und ca. 30 rote, blinkende Punkte an. Sakura schrak auf. "Oh nein, sie sind umzingelt. Ich muss sofort zu ihnen. Sonoko kniete sich zu ihr hinunter. "Ich helfe dir!" Sakura schirtt ein wenig zurück. "Nein, du kannst mir nicht helfen!" Sonoko stand nun direkt neben dem Abgrund. "Dann werde ich allein gehen." "Warte, dann komme ich mit dir!" Sonoko nahm vergnügt, Sakura auf den Arm und ließ sich in die Tiefe fallen. Es war sehr kalt und weiße riesige Blitze zuckten durch das Dunkel. Sakura spürte, wie Sonoko sie stärker an sich drückte. Plötzlich prallten sie gegen irgendeinen Widerstand. Vor Schmerzen schrie Sonoko auf und lies Sakura reflexartig los. Sonoko stürzte mit dem Kopf voran weiter in die Tiefe, während Sakura hinter. Immer wieder prallte sie gegen unsichtbare Barrieren. Nahe der Bewusstlosigkeit lag Sonoko auf dem kalten Boden. Sakura saß neben ihr. Ein himmelblauer, mit silbersternchendurchsetzter Nebel schloss das liegende Mädchen neben ihr vollkommen ein, oberhalb ihres Brustkorb schwebte ein leuchtendes Zepter. Auf ihrer Stirn schimmerte, wenn auch nur noch sehr schwach, ein feines, blaues Symbol, dass Sakura stolz anblickte. "Sonoko, hörst du mich?", rief Sakura freudig. Ein leiser Seufzer entfuhr Sonoko. Vorsichtig setzte sie sich auf und sah direkt in das strahlende Artefakt. "Sakura, was ist das?" "Du bist eine Auserwählte! Das ist dein wahres Schicksal..", sprach Sakura gerade noch, als Sonoko das Zepter ergriff. Sie spürte wie eine fremde, starke Kraft ihren Körper durchflutete. Als wenn sie es schon immer gewusst hatte, rief sie den Zauberspruch lautstark aus. MERCURY STAR MELODY POWER, MAKE UP! Ein buntes Lichtspektakel spielte sich nun um sie ab, eine Macht die aus ihr hervorbrach, als hätte sie nur darauf gewartet, erweckt zu werden. Nun stand sie da. "...Dein Schicksal ist es als Sailor Melody die Prinzessin, die Welt und die gesamte irdische Galaxie vor allem Bösen zu beschützen!" Sonoko nickte und zusammen rannten sie, Sonoko mit dem Taschencomputer in der Hand, der seine Form verändert hatte, nach den anderen Kriegerinnen, peilend. Mittlerweile hatten sich die Dämonen den Kriegerinnen gezeigt, die sie in der Zwischendimension, wie es Rika nannte, aufhielten. Ungefähr 30 waren auf sie losgestürmt und nur mit Mühe hatten sie sich verteidigen können. Ihre unerfahrenen Kräfte hatten sie schnell müde gemacht. Plötzlich knickte Yuriko um und war nun in gleichzeitig Belagerung von 3 Dämonen, als Rika sich zu ihrer Gefährtin umwandte, wurde auch sie überwältigt. Die schwarzen Wesen umfassten sie und entzogen ihnen ihre Energie. Sie konnten sich kaum noch bewegen und sahen jegliche Hoffnung verloren. Doch dann eine ungewohnte, aber auch bekannte Stimme hallte in dem Raum wieder. Sie rief eine Attacke aus. Wie war das möglich, fragte sich Yuriko, unterlag aber einer Schockattacke ihres Märtyrers. AQUA MELODY REVENGE! Eine himmelblaue Welle aus reiner Energie umspülte sie und befreite Yuriko und Rika aus den Händen der Dämonen. Sie waren verloschen und wenig später begannen sich große Löcher in die Wände zu fressen. Langsam löste sich die Dimension auf. Gerade noch rechtzeitig verließen sie diese, mit Hilfe von Sakuras neuestem Geschenk, transparenten Flügeln, durch das Tor. Schnell verließen sie den wackelnden Tempel. Kaum hatten sie ihn verlassen, stürzte er in sich zusammen. Eine dicke, schwarze Nebelschwade stieg in den Himmel empor. Dann war es still. Rika schritt zwei Schritt auf die Trümmer zu. "Wie kann sich so eine Dimension unter einer heiligen Stätte wie dieser bilden?" Yuriko und Sonoko sahen sich ratlos an. Auch sie hatten keine Erklärung für dieses mysteriösen Ereignis. ---- FORTSETZUNG FOLGT ---- Puh, endlich fertig! Leider habe ich erst jetzt gemerkt, daß Sonokos Verwandlung die von Sailor Mars Erwachen sehr ähnlich ist. Die wird glaub ich auch in eine andere Dimension gezogen. Mist *schmoll* Naja, hoffe es hat gefallen. Der nächste Teil läßt diesmal nicht so lange auf sich warten. Spidey ^-^ Zusatz: Der nächste Teil folgt Mitte November! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)