III. Kristall Tokyo II von June (Auf den Spuren der Vergangenheit) ================================================================================ Kapitel 5: Die Metamorphose --------------------------- "Ist es wirklich wahr? Stamme ich aus der adligen Reihe der Mondfamilie? Ist meine Ziehmutter eine untertänige Sailor Kriegerin des Saturns?" bedrückt und unablässig darüber nachdenkend lag Yuriko mit geschlossenen Augen auf ihrem Bett. Es waren 2 Tage seit dem Besuch der kleinen Katze Sakura vergangen. In diesen beiden Tagen hatte sie ihr Zimmer so gut wie nicht verlassen. Das Buch mit dem prächtig geschmückten Einband lag auf ihrem Nachtisch. Ihre Mutter hatte sich nichts anmerken lassen, auch als Yuriko einige Andeutungen über Saturn und Mond machte. Vielleicht war alles ein nur ein Traum gewesen, vielleicht, aber warum fühlte sie sich so anders als sonst. Sie drehte sich zur Seite und hörte wie ein Auto aus der Einfahrt fuhr. Es hörte sich nach dem Kleinwagen ihrer Mutter an. Sarah schaltete energisch in den 2ten und 3ten Gang, als sie den kleinen Wagen auf die Straße gesetzt hatte. Sie fuhr geradewegs zum Hafen, hielt jedoch unterwegs an einer Düne und setzte sich auf eine der vielen Bänke. Die Sonne stand tief am Himmel und Sarah schloss die Augen und suchte ihre innere Ruhe. Sie roch den Duft von wilden Rosen und hing ganz ihren Gedanken nach. Sie hielten sich nicht hier auf der Erde... nein... sie drangen viel weiter.. in die Tiefe der Galaxie... zu ihrem Heimatplaneten ....Saturn. Dort stand der riesige Titan - Palast. Er hieß schon seit Anbeginn der Zeit so. Wilde zartrosa Orchideen und weiße Lilien zierten die Gärten und je mehr sich Sarah konzentrierte desto mehr Details kehrten in ihre Erinnerung zurück. Der Saturn war ein schöner Planet. Er hatte zwar keine eigene Sonne und lag von der irdischen zu weit entfernt, aber die leuchtenden Fluoritsteine erhellten den Planeten zu genüge. Die Bewohner waren freundlich, wenn auch in ihren Augen das Kriegerische und Zerstörerische zum Vorschein kommen konnte. Sie war die Prinzessin des Saturn. Schmerz rief ihr Herz hervor, als sie die Erinnerung an ihre Eltern und an ihren jüngeren Bruder hervorkam. Durch den Einsatz des Silberkristalls war sie in verschiedenen parallelen Dimensionen umhergeirrt. Erst viele Jahre später, fand sie den Weg zum Saturn zurück. Aber hier gab es nichts mehr, nur noch feiner Staub überzog den einst prachtvollen Planeten, so kehrte sie zur Erde zurück. Sie hatte es aufgegeben nach anderen überlebenden Sailors zu suchen. Ihre Mutter war Sailor Saturn gewesen und sie hatte ihren Namen übernommen. Ihr eigentlicher Name war Sailor Titan. Sie seufzte schwer und kehrte in die reale Welt zurück indem sie ihre Augen öffnete. Sailor Pluto war die einzige Sailor Kriegerin, die ihr noch geblieben war. Auch diese hatte den Namen ihrer Mutter übernommen. Ihre Kindheitskameradin wurde eigentlich nur Sailor Charon genannt. Charon war nur noch ein Schatten ihrer Selbst. Eine Erinnerung die für Ewig ans Tor der Zeit gebunden war. Sarah erhob sich und ging ein paar Schritte. Sie lehnte sich auf das Geländer und blickte zum Horizont. Sie war alt geworden. Sie spürte, dass ihr Körper unaufhörlich nach der Nähe ihres Schutzplaneten rief, aber er antwortete nicht. Sie konnte sich natürlich noch verwandeln, aber es war nicht mehr diese Art von Energie, die sie damals bei ihrer Erweckung gefühlt hatte. Sicherlich würde sie noch ein normal sterbliches Leben führen, aber innerlich hatte die Sense der Stille der einst Mächtigen Saturnkriegerin aufgehört zu leuchten. Sie dachte an Yuriko und ihr bevorstehendes Schicksal. Sie war sich sicher, dass die Königin Serenity III. ihrer Tochter schützende Lichter zur Verfügung stellen würde. Ihr kämpferisches Herz war ruhig geworden und andere Dinge waren in den Vordergrund geraten. Sie sah das Bild ihrer Familie vor sich. Ihren Mann, ihren Sohn und ihre Tochter. Yuriko würde für immer in diese Familie gehören, aber wenn sie in die Augen ihrer eigenen Tochter sah, sah sie die Erbin des Saturns. Sie würde den Fortbestand gewähren. Irgendwann würde sie die Sichel des Saturns vernehmen. Zurück in Yurikos Zimmer. Yuriko saß mit dem Rücken zur Wand und stierte schon eine geraume Weile nach draußen. Vor ihrem Fenster stand der große Kirschbaum. Früher hatte sie sich oft über diesem Baum Nachts hinausgeschlichen um sich mit Tarô zu treffen. Es waren himmlische Treffen gewesen. Er fehlte ihr. Das Telefon klingelte plötzlich und Yuriko wurde in den Salon gerufen. Sie stieg lustlos die Treppe hinab und meldete sich höflich. "Yuriko Tomoé!" "Yuriko, hallo... hier Tarô!", kam es vom anderen Ende und fuhr sofort weiter. "Können wir uns sehen?" "Klar, wann?" "Am besten sofort!" In Yuriko stieg ein unangenehmes Gefühl auf. "Gut, wo?" "Lass uns in 20 Minuten bei dem Brunnen im Stadtpark treffen!" Es klickte und Yuriko merkte, dass seine Telefonkarte wohl abgelaufen war. Sie legte auf und lief schnell nach oben. Sie wollte sich schön machen. Sie zog ein dünnes, pastellrosanes Kleid aus dem Schrank, zog es an, fuhr sich mit der Bürste durchs Haar und nickte ihrem Spiegelbild zufrieden entgegen. Sofort machte sie sich auf den Weg. Sie stand nun schon eine kleine Weile an dem Brunnen und bemerkte viele Pärchen um sich herum. Ein roter Schimmer lag ihre Wangen. Was wollte Tarô HIER von ihr? Die Frage lag ihr quälend auf der Seele. Ihr sonst unbefangende Art fühlte sich gefangen. Sie spürte eine Hand auf der Schulter und sie drehte sich glücklich um. Aber es war nicht Tarô. Ein großer schwarzhaariger Mann hatte sie fest an den Schultern gepackt und ihr die Hand auf den Mund gepresst. Sie konnte sich nicht wehren und wurde ins Gebüsch gezogen. Panik machte sich in Yuriko breit. Der Mann drückte sie gegen einen Baum und wurde fordernd. "Na Süße, was macht so ein hübsches Mädchen denn alleine hier draußen? Du suchst wohl jemanden! " Yuriko war geschockt und konnte nicht antworten, sie sah, dass es hier ganz dunkel war. Niemand würde sie sehen können und sie hatte Angst. Kalte Angst durchfuhr sie weiter als er fest ihre Brust begrabschte. Sie sammelte ihre Kraft, stieß ihn weg und trat ihn mit vollster Wucht zwischen die Beine. Sie brach keuchend zusammen und sah nicht, wie sich der Mann langsam aufrichtete und in einen schwarzviolette Lichtstrahl verschwand. Dieser verschwand so schnell wie gekommen. Ein anderer Mann stand ihr gegenüber. Er hatte rote Augen und weißes Haar. Sein Körper steckte in einer schwarzgoldenen Kampfrüstung. " Du dummes Mädchen, jetzt musst du sterben! Néga, ich rufe dich!" Yuriko sah ihn mit angsterfüllten Augen an. Ihre suchende Hand fand feinkörnigen Sand. Sie warf diesen ihrem Angreifer direkt ins Gesicht. Er flog höher in die Baumkronen und kämpfte mit dem brennenden Schmerz. Yuriko wusste nicht was zu tun war. Sie kauerte am Boden und um sie herum erschienen viele Wesen... Geister... Dämonen. Sie war sich sicher. Der weißhaariger junge Mann rief dem Dämon entgegen. "Sammle ihre Energie und töte sie! Wir brauchen keine Zeugen!" Der Dämon nickte und Yuriko hielt ihre Hände abwehrend und sah nur noch aus dem Augenwinkel, wie der Mann verschwand. Der Dämon, eine Art Monster aus gelben und blauen Schleim schritt ... schleimte ihr entgegen. Dieser fuhr seine Hände auseinander und ein leuchtendviolettes 4zackiges Pentagramm erschien zwischen den gespreizten Fingern. Es löste sich und raste direkt auf Yuriko zu. Sie spürte tiefen Schmerz. Sie wurde schwach und sank noch tiefer zusammen. Ihr Oberkörper fiel vornüber auf ihren Schoß und sie fing an zu heulen. Sie spürte den Halbmondanhänger in ihrer rechten Hand, die Kette war wohl gerissen und schloss fest ihre Hände um diesen. Sie erinnerte sich an die Worte von Sakura der Katze aus ihrem Traum? Sie fasste Mut und schloss die Augen um die Schmerzen besser auszuhalten. Sie lag fast ausgestreckt am Boden und hörte das grässliche Stöhnen des Dämons. "Bitte, ich will nicht, dass es jetzt vorbei ist. Ich muss Tarô doch noch sagen, wie leid es mit tut. Bitte, Sakura, gebe mir Kraft. Ich will alles tun, damit kein Mensch dieses Planeten Dämonen untertänig sein muss. Bitte!" Mit ihrem letzten Wort zog eine hellleuchtende Barriere aus dem Sichelmondanhänger um Yuriko auf. Sie richtete sich nur langsam wieder auf und blickte sich um. Sie war nackt und befand sich in einem merkwürdigen Lichtnebel. Sie konnte ihre Augen nicht öffnen. Sie hörte nur eine leise Stimme und ihren Ruf. Honey Moon Power, make up! Yuriko nahm ihren Mut zusammen und rief die Zauberformel aus. Sie spürte, wie eine magische Energie durch ihren Körper fuhr. Sie öffnete die Augen und sah wie der Kettenanhänger wuchs. Er bildete sich zu einem großen Halbmond mit winzigen Ornamenten und Steinen besetzt und ein Echo ihrer Stimme erklang. Es zwang sie ihre Arme nach vorne zu strecken und der goldene Halbmond erstrahlte und tauchte sie in noch helleres Licht. Sie hielt ihre Arme seitlich von sich gestreckt und spannte jede Faser ihres Körpers an. Warme Bänder legten sich um den ganzen Körper und wenig später spürte sie wie sie zu Boden gezogen wurde. Sie stand fest auf dem Waldboden. Sie öffnete die Augen und schaute verwundert an sich hinab. Sie trug eine weißgoldene Kampfuniform, zartrosane Chiffontüllschleifen und hohe weiße Stiefel, ähnlich der Kriegerin aus ihrem Traum. War es denn ein Traum gewesen? Sie griff an ihre Stirn, etwas spannte dort.. Sie erfühlte ein dünnes, feines Diadem. Sie konnte nicht weiter ihren Gedanken nachhängen. Blitze schlugen rechts und links neben sie ein. Der Dämon hatte sie noch nicht vergessen. Sie sprang hinter einen Baum und knickte prompt um und stieß sich schmerzhaft die Knie an einer Baumwurzel. Sie stöhnt vor Schmerz auf und eine bekannte Stimme drang zu ihr. "Du bist erwacht!" Yuriko drehte sich um und sah die kleine Katze neben sich sitzen. Yuriko lächelte. "Sakura! Dich gibt es wirklich! Ich dachte es sein ein Traum!" Die Katze schrie sie an. "Es ist kein Traum. Du bist Sailor Honey Moon und mußt diese Welt beschützen. Los, der Dämon ist nicht besiegt. Nimm das Medaillon. Beschwöre es und rufe , Honey Cresent Moon Flash'! Yuriko nickte einfach und kam hinter dem Baum hervor. Der Dämon nahm sie sofort ins Visier und aktivierte das leuchtende Pentagramm. Yuriko verschränkte ihre Hände leichtabgewinkelt über dem Medaillon und versetzte sich tief in das ausstrahlende Licht. Sie zog alle Finger zurück und öffnete die Augen. Der Halbmond formte sich zu einer goldenen Lichtkugel und wurde von Yuriko über ihren Kopf geschleudert. Sie rief den Zauber mit lauter Stimme aus. "Honey Cresent Moon ......" Die Lichtkugel raste begleitet von einem goldenem Nebel auf den Dämon zu, der wohl unter Schock stand. Die Kugel zerteilte sich und legte golden schimmernde Ringe um den Dämon. Yuriko hielt ihre Hand noch immer in die Höhe und zog sie nun hinunter und sprach das letzte Wort: "... Flash!" Mit einem Puff zerbrach das Monster und Yuriko sank auf die Knie. Sie fühlte sich schwach und lies das Gefühl der Erschöpfung zu. Das Medaillon saß direkt auf ihrem Solar Plexus und schimmerte nun hell. Im Bruchteil einer Sekunde wurde aus Sailor Honey Moon wieder Yuriko. Sie lehnte mit dem Rücken zum Baum und setzte sich das Kätzchen auf den Schoß. "Sakura, was ist das Ziel einer Sailor Kriegerin?" Sakura lächelte (als Katze? ^-^) ihren Schützling an. "Yuriko, du hast gut gekämpft, aber...." Sie wurden unterbrochen. Tarô suchte umherirrend nach Yuriko und rief sie immerzu. Yuriko hörte auf und lief schnell in seine Richtung. "Tarô hier bin ich! Ich .... habe die Katze hier gerettet! Da war ein großer böser Hund...!" Sie plapperte und Tarô sah sie an. "Hauptsache, es geht dir gut. Hier soll sich wohl ein Frauenschänder umhertreiben. Ich hatte solche Angst!" Yuriko hackte sich bei ihrem besten Kumpel ein. "Tarô, ich bin fast 17 Jahre alt, ich kann ganz gut auf mich allein aufpassen!" Sie schaute ihrem besten Freund fest in die Augen. Er lächelte "Ich werde dich immer beschützen Yuriko!" Dieser wurde gerade ziemlich warm ums Herz. "Das weiß ich doch Tarô! Wird sind doch Freunde für immer! Das mit Natsuko tut mir ehrlich leid. Ich dachte du liebst sie." Er schüttelte den Kopf und folgte ihr zögernd. Yuriko riss sich vorsichtig von ihm los und rannte auf den Parkweg zurück. "Dann tut's mir leid! Komm schon Tarô! Wer zuerst bei mir zu Hause ist!" Er schluckte seinen letzten Gedanken hinunter. Er lief auf Yuriko zu und diese setzte sich lachend in Bewegung. --- FORTSETZUNG FOLGT --- Hoffe, es hat euch auch diesmal gefallen. Vielleicht ist dem ein oder anderen aufgefallen, daß Yuriko keinen richtigen Auftritt hatte. ^-^ ist nicht vergessen worden, es hat alles seine Gründe! DO-IT-RIGHT-LITTLE-SAILOR-GIRL! Comments finde ich super motivierend! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)