III. Kristall Tokyo II von June (Auf den Spuren der Vergangenheit) ================================================================================ Kapitel 2: Die Legende des Mondlichts ------------------------------------- Yuriko schmiss ihre Schultasche in die entfernteste Ecke ihres Zimmers und Natsuko tat es ihr nach. "FERIEN!" schrieen beide gleichzeitig. Vor ihnen lagen die schönsten Ferien. Nach diesen würden sie in der Oberstufe sein und ein ganz tolles Leben führen, da waren sie sich sicher. Natsuko machte sich an die Playstation ran und zerrte die Tanzmatte zurecht. Dance Dane Revolution war der absolute Schrei in Japan. Nachdem die beiden sich vollkommen verausgabt hatten, wollten sie im großen Pool schwimmen. Sie zogen sie um und wanderten zum beheizten Pool nach draußen. Er glich einem tropischen See. Die Botanik rund um den Pool hatte Yurikos Mutter selbst kreiert. Sarah Tomoé lag auf einer Liege unter dem Sonnenschirm und hatte ein Buch in der Hand. Sie war gelernte Innendekorateurin und hatte eine gute Anstellung in einer angesehenen Firma gehabt, aber für ihre Kinder war es besser, dass die Mutter bei ihnen war. Kimiko spielte in ihrem Planschbecken und Yoské lief hinter einem Schmetterling her, der die Dreistigkeit besaß immer höher zu fliegen. Sarah legte ihr Buch beiseite und beobachtete die beiden Mädchen. Sie waren wirklich hübsch. Natsuko wirkte in ihrem grüngelben Bikini feminin und elegant und Yuriko in ihrem türkisen Bikini und der dunklen Haut mit dem hellen Haar wirkte sie wie eine tropische Schönheit. Die beiden alberten herum und Sarah seufzte auf. Sie waren wohl doch nicht so ladylike. Erst nach einer halben Stunde kamen die beiden aus dem Wasser und schmorten eine Weile in der Sonne. Gegen späten Nachmittag zog es die Beiden in die Stadt zum Eisessen. Natsuko hatte sich ein feines Leinenkleid angezogen, wogegen hin Yuriko in Caprijeansi und T-Shirt umherlief. Sie bummelten durch die Geschäfte und ließen sich's gut gehen. Unterwegs trafen sie noch einige Klassenkameraden und hielten Schwätzchen. Gegen Abend kam Yuriko nach Hause und fand ihre beiden kleinen Geschwister bereits schlafend in ihrem Bettchen. Ihre Mutter saß im Wohnzimmer und hielt einen merkwürdigen Gegenstand in der Hand. Als Yuriko näher kam, steckte sie diesen schnell weg. "Yuriko, du kommst aber spät!" Sie wurde verlegen: "Ja, Natsuko und ich haben noch über die Party morgen Abend gesprochen. Wir wollen in ihren Geburtstag reinfeiern. Sie wird 17. Ach ich würde auch gerne 17 sein!" "Du hast doch in knapp zwei Wochen Geburtstag." "Ja, aber ich will jetzt!" "Yuriko, du warst wohl zu lange in der Sonne. Morgen möchte ich, dass du dein Referat über Geschichte machst. Vorher ist nichts mit Party!" Mürrisch drehte Yuriko sich weg. "Ich geh dann mal schlafen! Gute Nacht!" "Gute Nacht!", antwortete Sarah. Yuriko schloss die Tür zu ihrem Zimmer hinter sich. Sie ging zu ihrem Fenster und stütze sich auf die Fensterbank. Das Mondlicht glitzerte auf der Wasseroberfläche des Pools und tauchte die ganze Landschaft in geheimnisvolles Licht. Der Wind raschelte durch die gepflanzten Palmen und nur das Zirpen von Grillen war zu hören. Von weiter Ferne hörte man ab und zu eine Sirene aufheulen, aber diese verstummten schnell. Sie schaute den Mond an und seufzte tief, sie verstand nicht, warum ihre Mutter eben so grob war und was hatte sie in der Hand gehalten. Sie schloss die Augen und versuchte sich das Bild vorzustellen. Es war ein Stab gewesen. Eine große violette Kugel zierte diesen und zwei kleine weise Perlen waren an seiner Spitze. An mehr konnte sie sich nicht erinnern. Sie legte sich ins Bett und starte ihre Decke an und drehte sich um und schaute wieder durch das Fenster zum Mond. Es war kurz nach vier Uhr morgens als sie Durst bekam und sich langsam die Treppe zur Küche hinunterschlich. Unten angekommen hörte sie zwei Stimmen, die sich unterhielten. Sie ging in den Speiseraum und die Stimmen wurden lauter. Aus dem Wohnzimmer kamen die Stimmen. Die Tür war nur angelehnt und Yuriko sah durch den winzigen Spalt. Sie konnte ihre Mutter bereits an der Stimme erkennen, aber da war noch die zweite Frauenstimme. Sie sah umher und erblickte, wie ihre Mutter am Balkon stand. Ein purpurnes Leuchten schimmerte durch die schweren Vorhänge. Mehr konnte sich nicht erkennen. Die Stimmen sprachen wenig und auch merkwürdig. Sie hörte nur wenige Bruchstücke und erhob sich aus der unbequemen Hockstellung. Sie schlich leise in ihr Zimmer und legte sich schnell wieder ins Bett. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück setzte sie sich an ihren PC. Im Internet suchte sie nach den wenigen Wörtern die sie verstanden hatte: "Chaos - Wiederkehr - Infinity - Saturn - Sailor Kriegerin". Die Suchmaschine verneinte jedes Mal. Bei der Wortverbindung Sailor und Saturn gab er ihr nur eine Adresse bekannt. Sie schrieb diese heraus und stellte im Telefonbuch fest, dass es eine Bibliothek war. Sie schrieb ihr Referat und bemühte sich konzentriert zu schreiben. Sie druckte die 4 Seiten aus und legte sie neben ihre Tastatur. Sie packte ihre Tasche, bereit in die Stadt zu dieser Bibliothek fahren. Sie rannte die Treppen hinunter und zur Tür hinaus. In der einfahrt traf sie auf ihre Mutter. "Hallo Mama, ich muss für Natsuko ein Geschenk besorgen! Mein Aufsatz liegt in meinem Zimmer. Bis später!" Schon war sie weg und lief schreiend dem Bus hinterher, der gerade vorbeifahren wollte. Zum Glück sah er das Mädchen noch. Yuriko ging bedächtig durch die Straßen. Immer wieder murmelte sie die Adresse vor sich hin. Vor einem unscheinbaren Buchladen blieb sie stehen und prüfte den Schriftzug des Ladens mit dem auf ihrem Zettel. Quin Taos Buchladen. Sie ging hinein und das Türglöckchen ertönte. Sofort kam ein alter Mann um die Ecke und erblickte Yuriko. Er stutze ein wenig und lächelte sie an: "Schönen guten Tag mein junges Fräulein, kann ich ihnen helfen?" Sie hob die abwehrend die Hand: "Nein kein Problem ich schau mich nur um. Sie ging durch die verschiedenen Regale und bestaunte die vielen alten Bücher. Sie ging die verschiedenen Kategorien durch. Unter dem Begriff Sonstige suchte sie gerade. Viele Bücher zum Thema Gärtnerei und ähnliches fand sich dort. Sie war fast 1 Stunde dort, bevor sie fündig wurde. Zwar nicht das, wonach sie gesucht hatte aber ein altes in ledergebundenes Buch mit vielen schönen Märchen. Sie ging zur Kasse und bezahlte das Buch. Es war nicht gerade günstig, sie wollte es unbedingt haben. Der Verkäufer packte es in eine Tüte und händigte es dem Mädchen aus: "Ich wünsche Ihnen viel Freunde damit, junge Lady!" Sie lächelte und verließ den Laden. Draußen war es warm und sie fröstelte ein wenig. Die Klimaanlage in dem kleinen Buchladen war wirklich sehr kühl gewesen. Sie schritt weiter in die Sonne und streckte ihr kalten Knochen. Jemand verdeckte ihr die Augen von hinten. Sie fuhr herum und roch das Aftershave. "Tarô, hör auf mit dem Quatsch!" Dieser lies sie verblüfft los. "Woher wusstest du das ich es bin?" Sie lächelte ihn an: "Weil ich dir dieses Aftershave geschenkt habe! Duscht du damit?" Er grinste. "Nein, meine Schwester hat damit alles eingenebelt!" "Und was machst du hier in der Stadt?" Er zog seine Tüte auf und Yuriko warf einen Blick hinein. Eine blaue Plüschkatze mit roter Schleife kam zum Vorschein; einfach grässlich fand sie. "Wen willst du denn damit schocken?" Er zog die Mundwinkel nach unten. "Das ist mein Geschenk für Natsuko!" Yuriko riss stöhnte und war einem Ohnmachtsanfall sehr nahe. Sie riss ihm die Tüte aus der Hand. "Tarô, so etwas schenkt man doch nicht einem Mädchen!" Er schaute überrascht. Sie zog ihn zu einem Juwelier. Seine Auslage war nicht teuer und schöne Dinge spiegelten sich in der Scheibe. "Schau Tarô, über so einen Ring oder Kette würde sich Natsuko wirklich freuen!" Sie ging mit ihm in das Geschäft und beriet ihn. Zum Schluss kaufte er einen hübschen goldenen Ring mit einem Quaderförmigen Rubinsplitter. Yuriko war zufrieden. Sie hatte in der Auslage einen hübschen Ring für sie entdeckt. Es war ein silberfarbener Titanring mit einem mondsichelförmigen Aquamarin umfasst von einigen Brillianten. Er war ein Traum und würde es sicherlich bleiben. Der Preis für diesen Ring war gigantisch. Sie gingen schweigend nebeneinander her. Tarô fühlte sich ein wenig unwohl, warum wusste er nicht. Yuriko blieb plötzlich stehen. Ein kalter Wind umfuhr sie und verließ sie wieder. Sie wandte sich um, sah jedoch nichts. Zusammen gingen sie weiter und Yuriko plapperte unaufhörlich vor sich hin. Tarô nickte hin und wieder und überlegte, warum er Natsuko einen Ring gekauft hatte. In einem entfernten Sternensystem. Eine schwarzverhüllte Gestalt sitzt aufrecht auf einem aus purem Gold. Ein zerfetzter Vorhang aus nachtblauen Stoff verbirgt notdürftig die einst rote Wand. Große Risse im Putz und defekte Portraits verschiedener Personen zieren Wände. Die Gesichter der Personen auf der Bildern sind zerfetzt und unkenntlich gemacht. Eine brünette Frau tritt ein und verneigt sich tief vor der schwarzverhüllten Gestalt. Diese sieht auf und die Maske funkelt im dürftigen Schein der lichtspendenden Fackeln. Die Frau erhebt sich und streicht ihr wallendes Haar zurück. Ihr überaus femininer Körper steckt in einem merkwürdigen Kleidverschnitt. Ihr Augen sind von einem kalten grau und die Herzlosigkeit sticht hervor. Ihre dünnen Lippen hielt sie stets gepresst. Das fahle Gesicht übermäßig mit Rouge geschminkt. Sie hält einen einfachen Stab in der Hand. "Gebieter Konrán! Ich habe vier Spione ausgeschickt um nach unserem Flüchtling suchen zu lassen. Er wird wahrscheinlich zur Erde geflüchtet sein. Wir werden ihn bald gefunden haben." Der Gebieter erhob seine Hand und eine schwarze Kugel erschien und schwebte auf den Stab der Frau zu. Die Energie zog in den Stab und wandelte ihn. Schweratmend begann er zu sprechen, seine Stimme klang kalt und unbarmherzig: "Itami, geh auf diesen Planeten und finde ihn. Er ist der einzige der uns zum sagenhaften Mondstab führen kann. Enttäusche mich nicht!" Zur gleichen Zeit auf der Erde. Sarah stieg die Treppe zu Yurikos Zimmer hinauf. Kimiko spielte in ihrem Zimmer und Yoské war mit Giles im Garten mit dem Wasserschlauch zu Gange. Sie öffnete die Tür und lies sie einen Spalt offen. Sie setzte sich an den Schreibtisch und warf einen Blick auf das Familienfoto, alle hatten sie dunkles Haar und Augen. Yuriko stach richtig heraus. Sie lächelte. Aus Versehen berührte sie die Computermaus und der Computer meldete sich wieder aus dem Standbybetrieb. Er war noch immer Online und die beiden Worte die in der Suchmaschine blinkten, fielen Sarah sofort ins Auge. Ihr Herz machte einen Satz, als sie die Worte "Sailor Saturn" lass. Sie sah die Adresse und beruhigte sich sogleich. Ein alter Bibliothekar mit irgendwelchen Büchern über Legenden. Sie fasste sich wieder. Für die gesamte Menschheit war das einzig strahlende Reich Kristall Tokio nur Legende. Sie ergriff Yurikos Aufsatz und sank auf dem Stuhl zurück. Tarô war überstürzt nach Hause aufgebrochen. Yuriko saß alleine auf einer Parkbank nahe eines Springbrunnens und genoss den Spätnachmittag. In ihren Händen hielt sie das gekaufte Buch und begutachtete bei vollem Tageslicht den schönen Einband des Buches. In alter Schrift standen dort die Worte "Kristall Tokio", darunter prangte eine Zeichnung von einem rosenkopfförmigen Kristall. Yuriko schmunzelte. Ihre zierlichen Finger fuhren über das eingestanzte Muster und in Messing eingefasste Edelsteine. Sie schlug das Buch auf. Das komplette Buch war mit verschiedenen Handschriften gefüllt. Ein Inhaltsverzeichnis gab es nicht, dafür eine Abbildung des Sonnensystems. Merkwürdigerweise wurde ein 10ter Planet erwähnt. Nemesis. In den Planeten waren die dazugehörigen Symbole aus farbigen Kristallsplittern geklebt. Eine aufwendige Arbeit. Sie schlug eine Seite weiter. Das Datum verriet, dass die Person die das Buch geschrieben hatte, vor über 112 Jahren gelebt haben musste. Was für eine Vorstellung. Sie blätterte weiter und begann zu lesen und in eine fantastische Welt einzutauchen. Es las sich fast so wie ein Tagebuch. --- FORTSETZUNG FOLGT --- Danke für die lieben Comments. Dieser Teil war sehr anstrengend, aber ihr merkt wahrscheinlich, daß bald etwas passieren wird. Vielleicht auch schon wie? NIX VERRATEN WIRD ^-^ Hoffe das euch dieser Teil gefallen hat. Über Comments würde ich mich wie immer freuen! Eure, Spidey Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)