Nachhilfe von Wolfseye (H&M) ================================================================================ Kapitel 16: Die Maske fällt! ---------------------------- Haruka fuhr noch so einige Runden um die Rennstrecke und diskutierte mit ihrem Team über Fahrverhalten, Mechanik und sonst irgendeinen Kram, von dem Michiru keine Ahnung hatte. Aber aus irgendeinem Grund wurde ihr kein bisschen langweilig, im Gegenteil, sie fand das alles sehr Interessant, das heißt bis auf die Gespräche über irgendwelche Motorradteile, da verstand sie nicht ein Wort. Aber Harukas Begeisterung dafür und zu zusehen, wie sie eins mit dem Wind zu werden schien, machten sie glücklich und sie wünschte sich plötzlich ihre Malsachen herbei oder einfach nur Papier und Bleistift. Aber leider schien das keiner der Anwesenden dabei zu haben, lediglich ein Kugelschreiber hätte sie haben können, doch der eignete sich überhaupt nicht zum Zeichnen. Also versuchte sie sich so, jedes Detail einzuprägen, um es später doch noch zu Papier bringen zu können. Erst gegen zwei wurde das Training beendet und Haruka und Michiru fuhren zurück zur Villa. Ausgelassen kamen sie in der Küche an. Haruka schmiss sich geschafft auf einen der Stühle. „Und, was sollen wir jetzt machen?“ fragte Michiru. „Also mir würde da schon was einfallen!“ grinste Haruka frech, zog Michiru auf ihren Schoß und küsste sie. Etwas überrascht erwiderte die Künstlerin den Kuss und schlang ihre Arme um ihren Hals. Nach ein paar Minuten löste sie sich von ihr. „Eigentlich war die Frage anders gemeint aber ich freu mich trotzdem über deine Reaktion.“ lächelte Michiru. „Ach, und wie war sie gemeint?“ fragte Haruka irritiert. „Dein Vater sagte doch, wir sollen in getrennte Zimmer gehen, wenn wir zurückkommen. Glaubst du, wir können riskieren es nicht zu tun?“ „Ja! Wir müssen nur aufpassen, dass wir mitbekommen wann er wieder kommt.“ bestimmte Haruka. „Na gut. Wollen wir dann erst mal was essen?“ „Super Idee! Ich sterbe schon vor Hunger! Aber ich geh mich erst Umziehen und Duschen.“ „Oh, du willst das hier ausziehen? Es steht dir aber verdammt gut.“ schmollte Michiru. „Ach, findest du ja?“ grinste Haruka noch breiter. „Ja, finde ich.“ Die zwei kamen sich immer nähe und küssten sich erneut. „Ich fürchte, ich muss ihn trotzdem ausziehen. Mir wird nämlich ziemlich warm hier drinnen und du hilfst mir nicht gerade dabei, mich abzukühlen.“ sagte Haruka als der Kuss endete. „Na gut, ausnahmsweise. Aber beeil dich.“ Michiru stand von ihrem Schoß auf und Haruka erhob sich ebenfalls. Die Sportlerin lehnte sich ganz dicht zu ihr herunter und sah ihr direkt in die Augen. „Du könntest ja mitkommen.“ hauchte sie ihr entgegen. Augenblicklich schoss Michiru die Röte ins Gesicht und sie musste schwer schlucken. Haruka fing wieder an zu Grinsen. „Ich liebe es, wenn du so rot wirst.“ lachte sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich bin gleich wieder da.“ fügte sie noch hinzu bevor sie die Küche verließ. Michiru musste sich erst mal wieder setzen und ihren Herzschlag beruhigen. »Oh Mann, sie schafft es echt jedes Mal mich völlig aus der Fassung zu bringen.« Erst, nachdem das Kribbeln in ihrem Bauch langsam ab geklommen war, stand sie auf und fing an, etwas zu essen zu suchen. Haruka grinste immer noch vor sich hin, auch als sie unter der Dusche stand. Nachdem das warme Wasser den ganzen Dreck und Schweiß von ihr gewaschen hatte, stellte sie das Wasser wieder ab und stieg aus der Dusche. Als sie ihr Spiegelbild im Spiegel sah, verschwand ihr Grinsen vom Gesicht. Sie trat etwas näher heran und sah ihren Körper an. Die meisten blauen Flecke waren kaum noch zu sehen, nur der an ihrem Oberarm und der riesige an ihren Rippen war unübersehbar. Es war doch um einiges anstrengender gewesen, als sie erwartet hatte, damit zu fahren aber sie war inzwischen ziemlich gut darin, Schmerzen auszublenden, und das tat sie auch jetzt. Sie griff nach einem Handtuch und trocknete sich ab, zog sich danach an und ging runter in die Küche. Als sie Michiru am Herd entdeckte, sah sie auf einmal ziemlich irritiert aus. „Was machst du da?“ „Wonach sieht es denn aus? Ich mach uns was zu essen. Du hast doch gesagt, du hast Hunger.“ lachte Michiru über ihren Gesichtsausdruck. „Du kannst kochen?“ runzelte Haruka die Stirn. „Natürlich kann ich das. Im Gegensatz zu dir, war ich ein braves Mädchen und hab es mir von meiner Mutter beibringen lassen, außerdem macht es Spaß.“ „Ach ja?“ Haruka konnte das überhaupt nicht nachvollziehen. „Ja. Deckst du schon mal den Tisch?“ „Na schön.“ stöhnte Haruka. „Etwas mehr Begeisterung, wenn ich bitte darf.“ tadelte Michiru. „Wenn ich wieder ‘ne Belohnung kriege, vielleicht.“ „Du und deine Belohnung. Wir küssen uns doch in jeder freie Minute, wie kann es da noch eine Belohnung für dich sein?“ „Jeder Kuss von dir ist eine Belohnung für mich, egal wie oft ich schon einen bekommen habe.“ Michiru hätte schon wieder schmelzen können. „Also allein dafür, hättest du dir schon wieder einen verdient.“ „Wieso tust du’s dann nicht?“ grinste die Blonde. „Tut mir leid, aber ich habe gerade keine Zeit.“ „Du bist gemein!“ war Haruka enttäuscht. „Und du unglaublich süß! Keine Sorge, du bekommst ihn schon noch aber jetzt lass uns erst mal essen, okay?“ „Wenn‘s denn sein muss.“ „Hey, eben bist du doch noch vor Hunger gestorben.“ Michiru richtete das Essen auf dem Tisch an, den Haruka inzwischen gedeckt hatte und setzte sich zu ihr. „Mein Hunger nach dir ist aber sehr viel größer!“ sagte Haruka verführerisch. Das machte Michiru schon wieder total nervös und ließ sie abermals erröten. „Iss jetzt.“ befahl Michiru. Haruka konnte sich das Lachen nicht verkneifen, fing dann aber an zu essen. Auch Michiru musste lächeln. „Wow, das schmeckt richtig gut!“ stellte Haruka fest. „Danke.“ „... Weißt du eigentlich, dass jede Sekunde perfekter wirst.“ „Was? Wie meinst du das?“ „Na ja, du bist unglaublich schön, intelligent, witzig, ehrlich und jetzt kannst du auch noch kochen. Ich ... bin wirklich froh, dass du bei mir bist und weiß gar nicht, womit ich dich verdient habe.“ wurde Haruka auf einmal nachdenklich und sah auf ihr essen vor sich. Michiru griff nach ihrer Hand. „Hey, ich bin genau so froh dich zu haben. Ich liebe dich, genauso wie du bist. Für mich bist du genauso perfekt also hör auf dich schlecht zu reden.“ „Mitfühlend, verständnisvoll, das hatte ich noch vergessen.“ lächelte Haruka. „Denk bitte nicht darüber nach, ob ich gut genug für dich wäre oder so, das entscheide ich ganz allein. Also wo ist dein Selbstbewusstsein hin? Du bist doch die starke und erfahrene von uns.“ versuchte Michiru sie aufzumuntern. „Ich glaube langsam, du bist viel stärker als ich und meine Erfahrung bezieht sich nur auf ein Thema, das hier ist völlig neu für mich.“ „Das ist es für mich auch. Aber ich möchte es unter keinen Umständen mehr verlieren.“ „Ja, ich auch nicht.“ lächelte Haruka und widmete sich wieder ihrem Essen zu. Auch Michiru aß wieder, ihre Hand blieb allerdings auf Harukas liegen. „Kochst du jetzt öfter für mich?“ fragte die Sportlerin einige Zeit später. „Hhmm, mal sehen. Was bekomme ich denn dafür?“ „Du willst was dafür?“ „Warum solltest immer nur du eine Belohnung bekommen?“ „Dann sag was du willst.“ Michiru wollte zurzeit eigentlich nur eins, aber wenn sie Keisuke erwähnen würde, wäre Harukas Stimmung im nu wieder auf dem Tiefpunkt gewesen, und da viel ihr auch schon etwas viel besseres ein. „Geh mit mir schwimmen!“ „Was?“ fragte Haruka total entsetzt. „Ach, komm schon, bitte.“ blinzelte Michiru sie flehend an. »Ah, dieser Blick! Muss sie mich so anhimmeln? Da kann man ja gar nicht widerstehen!« „Also gut, von mir aus. … Aber nicht mehr heute! Wir wissen ja nicht wann er wieder kommt, das wäre viel zu riskant.“ Das klang jetzt zwar mehr wie eine Ausrede, aber Michiru strahlte trotzdem bis über beide Ohren. „Versprochen?“ fragte sie nach. „Versprochen.“ seufzte die Sportlerin. „In Ordnung. Es wird sich schon eine Gelegenheit bieten.“ Die zwei aßen noch zu Ende auf und räumten dann gemeinsam das Geschirr weg, danach gingen sie hoch in Harukas Zimmer. „Und du glaubst, es ist nicht zu gefährlich, wenn wir allein hier drin sind? So kriegen wir doch gar nicht mit wann er wiederkommt.“ fragte Michiru im Zimmer angekommen. „Vermutlich hast du Recht. Und wo gehen wir dann hin? Ich glaub es ist überall im Haus gefährlich, solange wir zusammen sind.“ sagte Haruka niedergeschlagen und legte sich aufs Bett. „Auch wieder wahr. Aber ich finde, wir sollten irgendwohin gehen wo wir sein Auto hören können, wenn es kommt.“ Sie setzte sich neben Haruka auf die Bettkante, die inzwischen seufzend die Augen geschlossen hatte. „Du bist immer noch Müde, oder?“ lächelte Michiru sie an. „Hey, Motorrad fahren ist anstrengend und ich hab die letzten Nächte schließlich nicht besonders viel Schlaf bekommen.“ rechtfertigte Haruka sich. „Das sollte auch kein Vorwurf sein. Vielleicht sollte ich dich dann ein bisschen schlafen lassen und in mein Zimmer gehen. Dann würden wir auch genau das tun, was er von uns verlangt.“ „Ich will aber nicht, dass du gehst. Und ohne dich kann ich sowieso nicht mehr schlafen.“ „Ach nein?“ „Nein. Als du mich heute Morgen hier abgelegt hast, wollte ich nichts sehnlicher als weiterschlafen aber irgendwie hat das nicht sehr lange funktioniert. Du hast einfach gefehlt.“ „Oh, du schaffst es heute echt noch mich zum Schmelzen zu bringen, weist du das?“ sagte Michiru und beugte sich ganz dicht zu ihr hinunter. „Wie meinst du das?“ „Das ist jetzt schon das, ich weiß nicht wie vielte Mal, dass du so etwas unwiderstehliches zu mir sagst.“ flüsterte sie ihr zu. „Ach ja?“ „Ja!“ hauchte Michiru noch, bevor sie die letzten Zentimeter auf sie zukam und leidenschaftlich küsste. Der Kuss wurde immer intensiver und alles um sie herum war vergessen. Michiru fand ihre halb verdrehte Position entschieden zu unbequem und kroch kurzerhand ohne den Kuss zu unterbrechen oder es bewusst war zunehmen zu Haruka ins Bett und schlang ein Bein um sie herum. Harukas Hände streichelten inzwischen über ihren gesamten Rücken. Sie atmeten immer heftiger und der Kuss wurde immer verlangender. Michirus Hände wanderten über Harukas Brust und diese stöhnte jetzt auf. „Michi ...“ versuchte sie etwas zu sagen doch Michiru küsste sie weiter und Haruka war nicht in der Position den Kuss unterbrechen zu können. „….. was …... wir sollten …... hör lieber auf.“ bekam sie nacheinander heraus. „Wieso?“ hauchte sie und begann Haruka am Hals zu küssen. „Du machst …... mich wahnsinnig …... damit! Und ich verlier ….. sonst noch die ….. Kontrolle ...“ versuchte die Sportlerin zu erklären aber das Michiru jetzt begann an ihrem Ohrläppchen zu knabbern und ihre Hand immer noch auf ihrer Brust lag benebelte sie vollkommen. „Und wenn ich das will?“ drang es an ihr Ohr. Haruka riss die Augen auf, packte sie an den Oberarmen und drückte sie etwas nach oben, um sie anzusehen. „Was?“ Michiru wurde wieder rot. Sie hatte gehofft, es nicht erklären zu müssen. Es war mehr eine spontane Entscheidung gewesen, aber es hatte sich alles so gut und richtig angefühlt. Also warum nicht? Es dauerte ein paar Sekunden ehe sie weiter sprach. „Ich will .......“ BOOOOM! Total erschrocken fuhren beide zusammen und starrten mit weit aufgerissenen Augen in Richtung Tür. Ja, das war die Tür gewesen, die mit einem lauten Knall aufgestoßen wurde. „Oh, ich wusste es! Du konntest dich noch nie von einem schönen Mädchen fernhalten. Warum hätte es dieses Mal anders sein sollen?“ Die pure Angst stand beiden ins Gesicht geschrieben. Haruka schien völlig versteinert und fing leicht an zu zittern an. Michiru zitterte auch, riss sich aber zusammen und ging von Haruka runter und stellte sich vor sie, vors Bett. „Du wirst ihr nichts antun! Das lasse ich nicht zu!“ Sie versuchte überzeugend zu klingen aber dieses Mal wollte es nicht gelingen. „Du hast es ihr auch noch erzählt?“ wurde Keisuke jetzt richtig wütend. Er kam mit großen Schritten auf sie zu und blieb vor der Künstlerin stehen. „Was willst du denn machen, Kleines?“ Er sah von oben auf sie runter und es wirkte in jeder Form herablassend. „Du bist auch nicht besser, als sie. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ein so schönes Mädchen wie du, sich jemals auf so abartiges Zeug einlassen würde. Ist dir nicht klar, dass du jeden Mann der Welt haben könntest! Was willst du mit der?“ fragte er laut und zornig. „Das einzig abartige hier bist du! Haruka ist der wundervollste Mensch, der mir jemals begegnet ist und es ist mir egal, ob sie ein Mann oder eine Frau ist! Ich liebe sie!“ schrie Michiru fast. Keisuke sah sie nur angewidert an. „Ihr zwei seid doch total krank!“ Er holte aus, was Haruka endlich aus ihrer Starre befreite und sie aus dem Bett springen ließ, um sich vor Michiru zu stellen. Mit voller Wucht bekam sie die, für ihre Freundin bestimmte, Ohrfeige ins Gesicht. „RUKA!“ schrie Michiru entsetzt auf. Haruka richtete ihren Blick vom Boden wieder auf und sah ihren Vater mit Hass erfüllten Augen an. „Du wirst sie nicht anrühren!“ knurrte sie. „Du hast wohl immer noch nicht kapiert, dass du nichts gegen mich ausrichten kannst, was?“ grinste er überheblich. Blitzschnell streckte er seinen Arm aus und packte Haruka am Hals und drückte zu. „NEIN! LASS SIE SOFORT LOS!“ schrie Michiru jetzt völlig verzweifelt und zerrte an seinem Arm. „Halt dich da raus!“ Mit nur einer Armbewegung schleuderte er Michiru einige Meter von sich und sie landete auf dem Boden. „Nein!“ presste Haruka erstickt hervor und versuchte sich aus dem Würgegriff zu befreien. Doch der Griff verfestigte sich dadurch nur noch mehr, erst als sie ihn mit einem Tritt voll im Magen traf ließ er los und sie viel schwer atmend und hustend zu Boden. Michiru wollte zu ihr kriechen aber Keisuke schien der Tritt nicht so viel ausgemacht zu haben, denn er stand wieder aufrecht und war schneller bei Haruka als sie. Er zog sie am Hemd nach oben und schlug ihr voll ins Gesicht. Dieses Mal konnte Michiru nicht mehr aufschreien, so geschockt war sie von dem Anblick, als Haruka mit blutender Nase am Boden lag. „Wag das ja nicht noch einmal, du kleine Missgeburt!“ Haruka richtet sich wieder auf und wischte sich das Blut von der Nase. „Dann fass du nie wieder meine Freundin an!“ funkelte sie ihn an. Von Keisuke kam ein dreckiges Lachen. „Spielst du jetzt den starken Mann, oder was? Wie oft muss ich dir eigentlich noch sagen, dass du eine Frau bist? Und als solche hast du niemals eine Chance gegen mich!“ Er kam wieder auf sie zu und griff mal wieder an ihren Arm mit dem Bluterguss. Haruka erstickte den Schrei der in ihr hochkommen wollte. „NEIN, BITTE!“ kam Michiru wieder dazwischen. „Wieso tust du das? Was ist so schlimm daran, dass wir uns lieben? Sie ist doch deine Tochter, verdammt!“ weinte Michiru jetzt. „Michi, verschwinde hier! Bitte!“ flehte Haruka sie an. „Gerade weil sie meine Tochter ist, dulde ich diese kranken Spielchen nicht! So etwas Abartiges hat in meiner Familie nichts zu suchen!“ sagte Keisuke und stieß sie erneut weg. „NEIN! ... AAHHH!“ Er hatte auf Harukas Schrei hin noch fester um ihren Arm gedrückt und dieses Mal, ließ sich der Schmerzensschrei nicht unterdrücken. Sein Arm holte erneut aus und schlug sie in die Seite, was einen weiteren Schrei ertönen ließ. Immer noch am Arm packend schleuderte er Haruka an die nächste Wand. Michiru saß nur zitternd am Boden und wusste nicht, was sie tun sollte. Haruka lehnte schwer atmend an der Wand und hielt sich die Rippen vor Schmerzen, sie war sich sicher es eben knacken gehört zu haben, aber sie hatte keine Zeit sich weiter damit zu beschäftigen. Mit nur zwei Schritten war Keisuke bei ihr und griff ein weiteres Mal um ihren Hals und drückte sie an die Wand. „Nein!“ Michiru liefen die Tränen nur so die Wange herunter und sie wollte wieder aufstehen aber eine weitere Stimme hinderte sie daran. „Was ist denn hier los? ……. Keisuke! Was zur Hölle machst du da?!“ Erschrocken sahen alle drei Augenpaare zur Tür. „Sachiko?“ Geschockt ließ Keisuke von Haruka ab, die Luft ringend zu Boden sank. Michiru lief sofort zu ihr und hielt sie fest. „Was hast du getan?!“ Sachiko war gerade erst nachhause gekommen, als sie plötzlich schreie von unten hörte und war dann sofort nach oben geeilt. Jetzt starrte sie völlig entgeistert auf das Bild, welches sich ihr Bot. Haruka schwer atmend und blutend am Boden, Michiru weinend und leichenblass neben ihr, und Keisuke, der da stand und offenbar verzweifelt nach einer plausiblen Erklärung für die Situation suchte. „Ich ….. sie …….. DIE ZWEI SCHLAFEN MITEINANDER!“ schrie Keisuke und war offenbar wirklich überzeugt davon, dass das eine plausible Erklärung war. „UND?“ fragte Sachiko entsetzt, da sie nicht glauben konnte, dass das seine Antwort war. „Aber ...“ wollte er weiter sprechen, wurde aber unterbrochen. „Wolltest du deswegen nicht, dass ich es ihm sage? Hat er das schon mal gemacht?“ richtete Sachiko sich Haruka zu, die voller Panik von einem zum anderen sah. „Sag schon!“ wurde jetzt auch Sachiko panisch, da Harukas Augen sie schon verrieten. „Ja, hat er!“ antwortete Michiru ihr. „Michi!“ „Nein, Haruka! Länger werde ich bestimmt nicht mehr schweigen. Er schlägt sie seit über einem Jahr, nur weil sie lesbisch ist, und sich nicht an seine kranken Regeln hält! Deswegen wurden ihre Noten immer schlechter und daher ihre ganzen Verletzungen! Er war es!“ nickte Michiru in Keisukes Richtung. Sachiko wich einige Schritte zurück und musste sich an der Tür festhalten um nicht umzukippen. „Wie konntest du so etwas tun? ... WIE KANNST DU NUR, KEISUKE?“ schrie sie ihren Mann an. „Und wie kannst du so etwas dulden? Ich werde nicht zulassen, dass auch nur eine von euch meinen Namen in den Dreck zieht!“ „Deinen Namen? Es geht dir um deinen dämlichen Namen?! Wer bist du bloß? Und wieso hab ich die ganzen Jahre nicht gemerkt, was für ein Monster du bist?“ fragte sie sich selbst. „Du nennst mich Monster? Ich hätte nicht gedacht, dass du so etwas da befürworten würdest.“ „So etwas? Die zwei sind verliebt! Was ist daran schlecht? ... Ich will das du hier sofort verschwindest!“ „Was hast du gesagt?“ „Geh! Verlass sofort dieses Haus! Ich will dich nie wieder sehen!“ befahl sie ihm. „Du kannst mich nicht rauswerfen! Ich bin dein Mann und ich sage, was hier passiert und was nicht!“ „Dies ist mein Haus, und du hast mir gar nichts zu sagen! Du bist nicht länger mein Mann! Ich werde dich Anzeigen und die Scheidung einr ....“ Weiter kam sie nicht, denn Keisuke hatte ihr eine Ohrfeige verpasst und sie fiel nach hinten. Das ließ in Haruka eine Sicherung durchbrennen und ohne es zu realisieren drückte sie sich von der Wand ab und rammte ihren Vater zu Boden. Sie richtete sich auf und schlug ihm ins Gesicht. „Du widerliches Schwein!“ schrie sie und schlug ein weiteres Mal zu. Die nächsten Schläge, wurden aber von Keisuke abgefangen. Er versuchte sie von sich runter zu stoßen aber er hatte alle Hände voll damit zu tun ihre Fäuste fest zu halten. „Ich werd jetzt die Polizei rufen!“ rief Sachiko dazwischen. „Das wirst du schön bleiben lassen!“ presste Keisuke hervor. „Dann verschwinde hier! Sofort!“ „Dir wird das sowieso niemand glauben! Ich bin Staatsanwalt und habe viele Freunde!“ sagte er weiter und versuchte immer noch Haruka von sich runter zu bekommen. „Das ist mir völlig gleich! Wir wissen beide, dass dein Ruf mit solch einer Anzeige ruiniert wäre! Es gibt Zeugen für deine Tat und ich besitze wesentlich mehr Mittel als du!“ Geschockt sah Keisuke seine Frau an, die von oben auf ihn herab sah. Mit einem kräftigen Ruck schaffte er es Haruka von sich zu schubsen und stand auf. Sachiko wich keinen Schritt zurück, als er vor sie trat. Beide funkelten sich entschlossen an. „Mit so was wie euch, will ich sowieso nichts zu tun haben!“ sagte Keisuke schließlich und ging aus dem Zimmer und auch aus dem Haus. Erleichtert atmete Sachiko einmal aus und lief dann zu Haruka und Michiru herüber, die beide völlig fassungslos auf dem Boden saßen. „Wieso hast du mir das nie gesagt?“ war Sachiko inzwischen den Tränen nahe. Haruka sah beschämend zur Seite. „Würdest du bitte einen Krankenwagen rufen, Michiru?“ „Natürlich.“ sagte Michiru und rannte sofort los. „Was? Nein! So etwas brauch ich nicht!“ protestierte Haruka. „Du entscheidest das aber nicht!“ Sachiko sah sie bestimmend an und Haruka konnte nichts dagegen sagen. Dann veränderte sich der Blick ihrer Mutter und sie nahm Harukas Gesicht in ihre Hände. „Es tut mir so unendlich leid, Haruka. Ich hätte das viel früher Bemerken müssen. Wie kannst du mir das nur jemals verzeihen?“ weinte sie jetzt. Haruka sah sie Hilflos an. „Nein, es ist nicht deine schuld! Ich hab doch nichts gesagt! Ich wollte nicht, dass du davon erfährst.“ „Aber wieso nicht? Wie konntest du das nur solange verschweigen und ertragen? Ich hätte dir doch jeder Zeit geholfen!“ „Er hat gesagt, er würde dir auch etwas antun, und dass mir eh niemand glauben würde. Und ich wusste nicht was du von der Sache halten würdest.“ flüsterte Haruka in Richtung Fußboden. „Ach, Ruka.“ Sachiko Umarmte sie fest und Haruka konnte nicht anders als die Umarmung zu erwidern und auch die Tränen konnte sie nicht mehr länger zurückhalten. „Ich habe dir bereits vor zwei Tagen gesagt, dass es mir vollkommen egal ist, so lange du glücklich bist. Aber das hätte ich dir wohl schon viel früher sagen sollen. Ich verspreche dir, dass er dir nie wieder etwas antun wird. Und auch sonst niemandem!“ Haruka löste sich aus der Umarmung und sah sie fragend an. „Wie meinst du das?“ „Meine Drohung wird keine Drohung bleiben. Ich werde ihn auf jeden Fall Anzeigen und dafür sorgen, dass entweder seine Karriere so ruiniert ist, dass er nie wieder einen Job bekommen wird und völlig bankrott ist, oder er im Gefängnis landet, wo er danach selbige Zukunft vor sich hätte. „Was, aber ...“ „Haruka, nichts was du sagen könntest, würde mich davon abbringen! Hast du verstanden?“ „Hat sie! Und ich werde dir dabei helfen.“ mischte sich Michiru ein die wider ins Zimmer kam. „Der Krankenwagen kommt gleich.“ fügte sie noch hinzu, als sie bei den beiden angekommen war und sich zu ihnen kniete. „Siehst du. Du wurdest überstimmt.“ sagte Sachiko zu Haruka und wendete sich dann Michiru zu. „Ich danke dir, Michiru. Für alles. Ich glaube, wenn du nicht hergekommen wärst, wäre alles noch viel schlimmer ausgegangen oder ich hätte es nie erfahren.“ „Nein, dank mir nicht. Ich hätte es dir gleich sagen sollen, nachdem ich es erfahren hatte, es tut mir leid.“ „Dafür musst du dich nicht entschuldigen. Es wäre schließlich meine Aufgabe ...“ „Hört auf damit, okay? Von euch hat nun wirklicher keiner Schuld!“ ging Haruka dazwischen. „Du hast Recht, entschuldige.“ beruhigte Sachiko sie. „Dieses Gesülze geht mir auf die Nerven.“ beschwerte Haruka sich und wollte aufstehen, aber sie wurde gleich von vier Händen fest gehalten. „Du wirst nicht aufstehen, sondern warten bis der Krankenwagen hier ist!“ befahl Michiru ihr. „Aber mir geht‘s gut! Ich brauch keinen dämlichen Arzt! Und ich will auch nicht ins Krankenhaus! Ich hasse diese Dinger!“ „Das Interessiert hier aber niemanden. Und du hast ja schon bewiesen, dass du absolut nicht in der Lage bist über deinen Gesundheitszustand zu diagnostizieren! Ich will gar nicht wissen, wie schlimm deine Verletzungen die ganze Zeit über wirklich gewesen sind und dann bist du auch noch in diesem Zustand Motorrad gefahren!“ stellte Sachiko entsetzt fest. „Mir is ja nichts passiert.“ sagte Haruka kleinlaut. „Ja, dem Himmel sei Dank.“ Haruka hatte natürlich keine Chance gegen beide anzukommen und musste wohl oder übel sitzen bleiben und auf den Krankenwagen warten, der auch wenige Minuten später eintraf. Michiru war runter gelaufen, um die Tür zu öffnen und kam dann mit gleich zwei Notärzten zurück, die sie sofort untersuchten, auf eine, ihr völlig überflüssig erscheinende Trage schnallten und dann nach unten trugen und in den Krankenwagen schoben. Michiru und Sachiko stiegen ebenfalls ein und der Wagen fuhr los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)