Just A Game von life_is_melody ================================================================================ Kapitel 1: Nur ein Spiel ------------------------ Game Over. Player 2 won. »Robin!« »Tut mir Leid. Wirklich.« »Dir tut das gar nicht leid! Du grinst von einem Ohr zum anderen! Du hast absichtlich gewonnen!« Jonas warf seinem besten Freund wütende Blicke zu, vernichtende Blicke – sollten es zumindest sein. Jonas knurrte sogar leise und hielt das Gamepad fester in der Hand. Er war wütend. Also, er wollte wütend sein. Innerlich war er natürlich ganz und gar nicht wütend, war sogar ziemlich ruhig und glücklich, aber das sollte Robin nicht wissen, sollte ihm nicht ansehen. Er wollte wütend sein, damit Robin sich schlecht fühlte, damit er nicht so grinste, damit er sich nicht so freute, dass er ihn schon wieder besiegt hatte. Gott, wieso war er auch so verdammt gut in diesen Spielen? »Jonas...« »Nein, ich bin wütend!«, antwortete Jonas trotzig und war kurz davor auch noch die Unterlippe nach vorn zu schieben, richtig zu schmollen. Robin sollte sich schlecht fühlen, verdammt. Irgendwie musste das doch zu schaffen sein. Irgendetwas musste er doch tun können, damit sein bester Freund sich entschuldigte. Für was genau er sich entschuldigen sollte, wusste Jonas nicht wirklich, er wollte nur eine Entschuldigung haben. Sofort! »Bist du nicht.« Robin blieb ruhig, lächelte weiterhin so sanft und ruhig, dass Jonas selbst gar nicht wütend sein konnte, dass er nicht wirklich schmollen konnte. Ach, wieso hatte er nur diesen Idioten als besten Freund? Er hätte sich jemand anderen aussuchen sollen, hätte sich jemanden anlächeln sollen, der nicht so sanft und so ruhig war, mit dem er sich prügeln konnte, mit dem er richtig streiten konnte. Aber nicht einmal dazu war Robin gut. Er beruhigte ihn einfach immer wieder und das so unscheinbar und schnell, dass selbst Jonas oft gar nicht mehr wusste, warum er wütend gewesen war. »Lust auf eine Revange, Jo?« »Natürlich! Jetzt mach ich dich fertig!« Für eine Revange war er immer zu haben und dieses Mal würde er Robin schlagen. Dieses Mal würde er sich doppelt und dreifach so viel anstrengen. Dieses Mal würde er Robin haushoch schlagen. Dieses Mal würde er... Game Over. Player 2 won. »Ich hasse dich.« »Ach, komm schon. Jetzt sei nicht so zickig.« »Ich bin nicht zickig.« Doch er war es. Jonas wusste genau, dass er es war, dass er heute besonders zickig war, dass er heute oft aggressiv reagierte – oder zumindest reagieren wollte. Robin war sein Ruhepol und manchmal war das einfach nur ungünstig. Jonas wandte sich von seinem besten Freund ab, griff nach der Wasserflasche, die er immer griffbereit neben seinem Bett stehen hatte, und nahm einen kräftigen Schluck davon. Nebenbei warf er einen schnellen Blick auf sein Handy und stellte fest, dass er bereits drei neue Nachrichten hatte. Er konnte sich denken von wem. Lilly . Er konnte sich auch denken wie die Nachricht lautete. Innerlich verfluchte er Lilly, verfluchte seine Studienkollegin und wünschte sie zum Teufel und sich selbst gleich hinterher. Wie konnte man nur so dumm sein und sich auf ein Teufelsweib einlassen? Eigentlich sollte er es inzwischen besser wissen. »Lass uns was anderes spielen, hm?« Jonas blickte zu Robin auf, der es sich auf seinem Bett bequem gemacht hatte und nur in Boxershorts und mit einem Tanktop bekleidet auf diesem mit überkreuzten Beinen saß. Liebevoll, ja sogar ein wenig verständnisvoll lächelte Robin seinen besten Freund an und alleine dafür wollte Jonas am liebsten noch einmal laut grummeln. Er sollte sich schlecht fühlen, verdammt! Jonas wandte den Blick ab, zum Fernseher ihnen gegenüber. Noch immer leuchteten die Worte auf dem Bildschirm, verspotteten ihn regelrecht. Er hatte schon wieder verloren. Gegen Robin! Das war eine Schande! Grauenhaft! Jonas war der Spieler von ihnen beiden. Joans war es, der oft stundenlang vor eine Konsole hocken konnte, der sich tage- und wochenlang auf das Release eines bestimmten Spieles freute. Eigentlich sollte Jonas seinen besten Freund haushoch schlagen. Aber immer, wenn sie gegeneinander spielten, war es Robin, der ihn mit Leichtigkeit in Grund und Boden stampfte. Dabei mochte Robin all diese Spiele gar nicht. Robin liebte es zu lesen, zu schreiben, war ein Künstler und kein Nerd, wie er Jonas immer mal wieder liebevoll bezeichnete, nur damit Jonas sich dann erneut ärgerte und ihm erklärte, dass er ganz sicher kein Nerd war. Jonas blickte erneut auf sein Handy. Es hatte vibriert. Eine weitere SMS. Wahrscheinlich wieder von Lilly. Konnte sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen? »Wieso siehst du denn immer auf dein Handy?« »Es ist nichts. Lilly nervt.«, erklärte Jonas, winkte ab und glaubte eigentlich, dass die Sache damit beendet war, dass Robin Ruhe geben würde. Immerhin kannte er Lilly. Wenn das Weib wieder einmal Langeweile hatte, dann nervte sie den Erstbesten, den sie in ihrem Handy fand und bei Lilly war das leider Jonas. Gerade deshalb war sich der junge Student auch ziemlich sicher, dass sich die ganze Sache damit erledigt hätte, dass Robin nun einfach nicken und alles wieder vergessen würde. Wäre doch einfach. Aber eigentlich sollte Jonas seinen besten Freund ein wenig besser kennen. Schwubs, schon hatte sich Robin über Jonas gebeugt und nach dem Handy des anderen gegriffen und ehe sich Jonas überhaupt dessen bewusst wurde, was geschah, begann Robin auch schon seelenruhig die SMS des anderen zu lesen. Was...? Jonas brauchte ein paar Sekunden, bis er realisierte, was da eben passiert war. Das konnte doch nicht wahr sein! »Gib mir mein Handy zurück, Robin!«, verlangte er sofort. Jonas sprang auf und versuchte Robin das Handy wieder aus der Hand zu nehmen, was sich als schwieriger herausstellte, als er sich eigentlich gedacht hatte. Robin legte sich zurück aufs Bett, womit Jonas natürlich nicht gerechnet hatte, weshalb er mit einem lauten Aufschrei regelrecht auf den anderen fiel. Robin kicherte und Jonas grummelte. Er mochte es nicht, wenn der andere sich über ihn lustig machte. »Du hast kein Recht dazu meine SMS zu lesen!«, stellte Jonas schnell klar und streckte die Hand aus, um nach seinem Handy zu greifen. Er war ein Stückchen größer als Robin, nicht viel, aber dennoch sollte es ausreichen, um an das Handy zu kommen. Doch Robin war stärker und so griff er mit einer Hand nach Jonas Händen und hielt sie einfach so fest. »Gib her!« »Du hast doch nicht auf einmal Geheimnisse vor mir, oder?« Robin neckte ihn, provozierte ihn, das spürte Jonas genau, hörte es, aus der Stimme des anderen, aber dennoch spürte er ebenfalls, wie die Wut in ihm aufkam, wie sie leicht zu kochen begann. »Gib her, Robin!« »Also hast du Geheimnisse vor mir.« »Das hab ich nicht gesagt.«, protestierte Jonas sofort. Er mochte es nicht, wenn man ihm Worte in den Mund legte, die er gar nicht gesagt hatte. Robins Grinsen konnte er zwar immer wieder ansehen, dass sein bester Freund es nicht ernst meinte, dass er ihn schon wieder nur necken wollte und wie immer, das wusste Jonas genau, würde er sich später darüber ärgern, dass er Robin jetzt so ernst nahm. »Robin, bitte.« »Ach komm schon. Was könnte Lilly dir denn schon .... oh.« Hatte er sie gesehen? Wahrscheinlich hatte er diese verdammte SMS gesehen. Jonas versuchte seine Hände aus dem festen Griff des anderen zu befreien, aber Robin war stark, war viel stärker als Jonas. »Was genau meint Lilly mit »Hast du es schon getan?« Was getan? Sag bloß du hast dich wieder auf eines ihrer dämlichen Spiele eingelassen.« Jonas seufzte schwer und wusste genau, dass das als Antwort genügen würde. Schwerfällig ließ er sich neben seinem besten Freund auf das Bett fallen. Robin ließ seine Hände sogar los. Jonas legte sich seinen Arm sofort über die Augen, konnte und wollte Robin jetzt einfach nicht ansehen. Natürlich hatte er sich auf eines von Lillys Spielen eingelassen. Er war ein Gamer, ein Spieler, er mochte die Herausforderung, mochte Spiele, liebte es zu spielen, zumindest so lange es um nichts ging und bei Lillys Spielen ging es nie um etwas. Es war eher ein »Wetten du traust dich nicht.« und darauf ließ sich Jonas nur allzu oft und allzu gerne ein, immerhin musste er vor Lilly doch seine Männlichkeit beweisen. Gerade vor diesem Mannsweib! »Was für ein Spiel ist es denn dieses Mal?« Robin seufzte schwer. Jonas wusste genau, dass er nicht viel von diesen Spielen hielt, erklärte Robin ihm doch immer lang und breit wie sehr Lilly ihn manchmal durch diese Spiele ausnutze. »Das Spiel ist etwas kompliziert.« »Jonas.« Diese Art und Weise, wie er seinen Namen aussprach, sanft, aber dennoch bestimmend, ein wenig drängend, aber nicht befehlend. Jonas konnte es nicht wirklich benennen, wie Robin mit ihm sprach, aber diese Tonlage, das wusste er, bedeutete, dass Robin enttäuscht von ihm war. Jonas fühlte sich schlecht, fühlte sich schuldig. Er mochte es nicht, wenn Robin ihn bei sämtlichen Spielen schlug, aber noch mehr hasste er es, wenn Robin von ihm enttäuscht war. »Lilly gibt mir und Chris Tagesaufgaben.«, begann er schließlich. Robin hatte eine Erklärung verdient. »Je nachdem, wer sie schneller löst, gewinnt.« Eigentlich ganz einfach. Jonas hatte dem Ganzen nur zugestimmt, weil er sich Chris gegenüber beweisen wollte, sogar beweisen musste. Chris war es doch, der immer wieder meinte, dass er einen guten „Schwulen“ abgeben würde. Gerade da sollte man als Mann seine Männlichkeit beweisen. Ob nun schwul oder nicht! »Okay und was war deine Aufgabe?« Schlagartig wurde Jonas rot. Verdammt! Gut, er hätte sich eigentlich denken können, dass es darauf hinaus lief, hätte sich denken können, dass Robin genau das wissen wollte. Dennoch konnte Jonas es ihm nicht sagen, konnte es nicht aussprechen, sondern deutete lediglich mit einem Kopfnicken auf sein Handy. Er hatte die SMS noch. Wenn Robin schon so neugierig war, dann sollte er auch selbst nachsehen, dann Lilly verfluchen, ihn verfluchen und weggehen. So in etwa könnte es ablaufen. Aber Jonas wusste, dass das nie passieren würde. Wahrscheinlich schmunzelte Robin nur, tat Lilly als Idiot ab und legte das Handy zur Seite und dann... Ja, was dann? Jonas hatte keine Ahnung, wusste nicht wie er seinen besten Freund einschätzen sollte, zumindest in dieser Situation. »Küsse die Person, die gerade bei dir ist.«, las Robin laut und Jonas drehte sich zur Seite, sodass er mit dem Rücken zu Robin lag. Er wollte Robin nicht ansehen, konnte ihn nicht ansehen und wenn es nach Jonas ging, würde sich einfach ein Loch auftun, in dem er schnell versinken und verschwinden konnte. »Das bin dann ja wohl ich.«, meinte Robin weiter, neutral, als wäre es nicht schlimm, was er da eben gelesen hatte. Natürlich war es Robin. Nur er konnte damit gemeint sein, hatten sie beiden doch heute den ganzen Tag zusammen verbracht. Das kam oft vor, sogar regelmäßig, mindestens viermal in der Woche übernachteten sie bei dem jeweils anderen, verbrachten oft Tage zusammen. »Wenn du mitspielst, dann kann ich ihr einfach sagen, dass ich es gemacht habe.«, begann Jonas leise. Es war eine Möglichkeit, war eine Option, nur wusste der junge Student selbst nicht, ob er das überhaupt wollte. Es war doch nur ein kleiner Kuss. Was konnte da schon großartig passieren? Gar nichts! Robins Lippen auf seinen und dann wäre alles wieder normal. »Ich weiß nicht. Das wäre doch schummeln.«, war Robins Antwort darauf. Jonas drehte sich wieder auf den Rücken, starrte auf die Decke. Und jetzt? Sollte er Robin um den Kuss bitten? Vielleicht wäre es aber auch einfach besser, wenn sie das Thema wechselten, wenn sie das alles vergaßen und einfach... Noch bevor Jonas den Gedanken beendeten konnte, hatte sich Robin herumgedreht und sich einfach auf seine Hüften gesetzt. »R...Robin?« Joans fühlte sich unwohl, fühlte sich bedrängt und irgendwie war das falsch ... oder? Jonas spürte genau, dass er sich selbst unsicher war, dass er innerlich wusste, dass das nicht passieren sollte, dass das nicht passieren durfte und andererseits ... ja, andererseits wollte er, dass es passierte, wollte, dass Robin ihm diese Entscheidung abnahm, dass er einfach irgendetwas machte und nicht einfach nur so dasaß und ihn grinsend ansah. Irgendetwas. »Reicht ein kurzer Kuss oder willst du deine schwule Seite erkunden!« »Halt den Rand!« Jonas grummelte und Robin kicherte. Schon wieder. »Also nur ein kurzer Kuss.« Jonas wollte gerade den Mund öffnen, wollte protestieren, sich wehren, irgendwie. Robin sollte nicht denken, dass er das wollte. Robin sollte nicht denken, dass er schwul wäre, wie Chris. Robin sollte sich einfach nichts auf die ganze Sache einbilden. Doch Jonas kam nicht einmal dazu, dass auch nur ein einziger Ton seinen Mund verließ, denn schon lagen die Lippen seines besten Freundes auf den eigenen. Schwubs – Jonas‘ Augen hatten sich geschlossen. Moment. Das wollte er doch nicht. So wollte er es doch nicht. Schnell öffnete er seine Augen wieder. Er musste Robin von sich drücken. Genau! Schnell legte er seine Hände an die Schultern des anderen, aber anstatt Robin von sich zu drücken, krallte er sich ein bisschen daran fest und zu allem Überdruss – schubs – waren seine verdammten Augen schon wieder zugefallen. Moment! Das war sein erster Kuss mit einem Jungen. Das würde auch sein einziger Kuss bleiben – nahm sich Jonas innerlich vor. Jedenfalls wollte er sich auf den Kuss konzentrieren, wenn er schon einen Jungen küsste. Jonas seufzte leise und begann vorsichtig seine Lippen gegen die des anderen zu drücken, spürte aber, wie Robin ihn sofort noch fester ins Bett drückte. Was bildete sich dieser Idiot eigentlich ein? Glaubte er wirklich, dass er der Dominantere von ihnen war? Jonas versuchte sich aufzusetzen oder sich zumindest mit dem anderen herumzudrehen. Er wollte sich nicht von Robin dominieren lassen. Aber Robin war stärker. Mal wieder. Wie immer. Leicht knurrend gab sich Jonas geschlagen. Er hatte verloren – ein anderes Spiel. Verdammt. Robin würde ihm das wohl nun ewig vorhalten. Sicher würde er.... Moment. War das Robins Zunge, die da gerade so ruhig über seine Lippen strich? Hey! Verdammt. Jonas wollte erneut protestieren, doch als er den Mund öffnete, spürte er schon Robins Zunge in seinem Mund, spürte, wie sie sich sanft an seine eigene schmiegte und gestand sich ein, dass es sich gar nicht mal so schlecht anfühlte. Jonas ließ den anderen ein wenig lockerer, als er spürte, wie sich sein bester Freund aus seinem Mund zurückzog und den Kuss schließlich sanft und vorsichtig löste. Oh. Mein. Gott. Was war hier gerade passiert? »Und?«, hörte Jonas die sanfte Stimme seines besten Freundes. Vorsichtig und langsam öffnete er die Augen, blickte sofort in das lächelnde Gesicht des anderen und konnte gar nicht anders, als dieses Lächeln ebenso zu erwidern. Es dauerte einen Moment, bis die Frage des anderen an Jonas Ohren vorgedrungen war. »Nichts.«, antwortete er schließlich leise und blickte in die hellen Augen seines besten Freundes. Grün. Er hatte Robin schon immer für dessen grüne Augen beneidet. Jedenfalls war da wirklich nichts. Gar nichts. Nur ein Kuss, sonst nichts. Zumindest glaubte Jonas, dass da nichts war. Sein schnell schlagendes Herz war nichts. Das leichte Kribbeln in seiner Magengegend war definitiv nichts. Er wollte noch einen Kuss, aber das war auch nichts. Das war ganz sicher nichts. »Und bei dir?«, fragte Jonas zögernd und leise nach. War bei Robin vielleicht »Etwas« oder war da auch »Nichts«? Jonas wusste nicht einmal, was er sich erhoffte, was er von Robin hören wollte. Sollte da »Etwas« sein? Besser nicht. Besser wäre es wirklich, wenn auch Robin nichts empfand. Robin selbst überlegte, das konnte Jonas ihm ansehen. Dennoch wandte er den Blick nicht von ihm ab, sondern sah Jonas weiterhin in die Augen. Gab es da irgendetwas Interessantes zu sehen? »Nichts.«, kam es schließlich leise, beinahe flüsternd von den Lippen des anderen. Also auch nichts. Robins Lippen bogen sich noch weiter nach oben, wurden langsam aber sicher zu einem Grinsen und auch Jonas konnte nicht widerstehen ebenfalls zu grinsen. Nichts, also. Bei ihnen beiden. Nichts. Gar nichts. Nur ein Spiel. »Da es nichts war,«, begann Robin leise und Jonas blinzelte kurz. Kam es ihm nur so vor oder war Robin ein Stückchen näher gerückt? »wie wäre es dann mit noch einem Kuss? Nur, um auf Nummer sicher zu gehen, dass da wirklich nichts ist.« Noch ehe Jonas sich Gedanken darüber gemacht hat, noch ehe er auch nur einen klaren Gedanken gefasst hatte, erwischte er seinen Kopf dabei, wie er auch schon nickte und wieder hatte Jonas keine Sekunde Zeit um nachzudenken, da wurden seine Gedanken schon wieder weggefegt, weggesprengt. Immerhin lagen Robins Lippen nun wieder auf seinen. Jonas Augen klappten nach unten, schlossen sich, damit er sich auf das Nichts in seinem Körper konzentrieren konnte, auf das Kribbeln, auf das Schlagen seines Herzens, auf das Blut, dass durch seinen Körper schoss, die leichte Gänsehaut, auf alles eben. Ehe sich Jonas versah, hatte er auch schon seine Arme gehoben und sie im Nacken des anderen verschränkt, ihn näher gezogen, fester an sich, dichter, damit er das Nichts noch besser spüren konnte, damit er noch besser spürte und wusste, dass da gar nichts war. Wieder löste Robin den Kuss. »Immer noch nichts?« »Immer noch nichts.« Eine kurze Stille breitete sich zwischen ihnen aus und Jonas konnte den Atem des anderen auf seinen Lippen spüren. Sie waren so nah, Robins Lippen. Er musste den Kopf nur leicht heben, ganz kurz und schnell und schon konnte Robin ihn wieder küssen. »Was hältst du von einem Spiel?« Jonas wurde hellhörig. Ein Spiel? Fürs Erste waren die Lippen seines besten Freundes vergessen, war vergessen, was sie bis eben noch getan hatten, was sie hier veranstaltet hatten. Ein Spiel? Das klang interessant. »Wer zuerst den anderen dazu bringt »Etwas« zu spüren hat gewonnen. Deal?« Jonas grinste noch ein bisschen mehr. »Deal.« Schon spürte er wieder die Lippen seines besten Freundes auf den eigenen, spürte das Nichts in seinem Bauch, das Nichts auf seinem ganzen Körper. Jonas zog am Tanktop des anderen, zog es hoch, bis er die Haut seines besten Freundes unter den Fingern spüren konnte. Er wollte gewinnen und dieses Mal würde er sich besonders anstrengen. Es war doch nur ein Spiel ... oder? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)