Charon von Ninja_Lady_Jae ================================================================================ Kapitel 10: Der lange Weg zum EIngang des Glücks ------------------------------------------------ Der lange Weg zum Eingang des Glücks   Erza konnte nicht glauben was sie sah. Was machte der Kerl da? Warum brachte er die Leute so einfach um? Warum? Als sie sich das alles durch den Kopf gehen ließ, hätte sie beinahe ihren Gegner vergessen, der auf sie zukam. Ein harter Tritt und der flog zum nächsten Baum, aber Erzas Augen waren wieder auf Mister gerichtet.   Vier leblose Körper lagen auf dem Boden, etwas in der schlammigen Erde eingetaucht.   Sie sah, wie er ohne Probleme den Attacken der Männer ausweichen und sie mit kräftigen Tritten weit weg befördern konnte. Warum also diese Brutalität? Warum musste er bei einigen von denen mit dem Messer auch noch ihre empfindlichste Stelle am Körper verletzen? Ihren Hals.   Mister kam ihr vor wie ein eiskalter Killer. Mit jeder weiteren Sekunde in der sie die Leichen auf dem Boden sehen musste, verlor sie ein Stückchen mehr von dem Vertrauen, welches sie in ihm hatte. Inwieweit hatte sie sich in ihm getäuscht? Aber eigentlich, hatte sie mehr in die Meinung ihres Meisters vertraut. Hatte er sich also getäuscht?   Wurde er getäuscht?   Wer war dieser Kerl?   Mit einem aggressiven Schub an Kraft, griff sie die letzten Männer in ihrer Umgebung an. Erza wollte so schnell wie möglich den Kampf beenden und Mister zur Rede stellen. Als sie sich sicher war, dass die anderen nicht von ihren besiegten Gegnern gefährdet sein würden, drehte sie sich schnell in die Richtung von Mister um und eilte zu ihm hinüber.   Natsu währenddessen hatte alle Hände voll zu tun. Kein Feuer einsetzen, war der dominanteste Gedanke den er zurzeit hatte. Er schlug sich gut, dachte er sich, keiner der sie beobachtete würde merken, dass er nicht seine ganze Kraft einsetzte. Um die meisten seiner Gegner die am Hang waren, musste er sich dabei kaum Sorgen machen, diese waren zum Teil mit allen Gliedmaßen im Boden gefangen. Nur wenige konnten aus ihren Gefängnissen rauskommen, so fest schien die Erde zu sein. Wenn es um Magie ging, schien Mister nicht schlecht zu sein, aber Erde weich und hart machen war kaum eine offensive Technik, Natsu hatte nicht gesehen, dass er die Erde großartig bewegte. Um zu sehen wie er denn wirklich kämpfen würde, schaute Natsu kurz zu ihm rüber.   Er sah den mysteriösen Fremden, wie er ohne große Schwierigkeiten Attacken ausweichen und Gegenangriffe ausführen konnte. Im Nahkampf lag also sein wahres Können. Hätte man ihm anfangs nicht zugetraut, so dünn und schmächtig wie er auf einen wirkte. Dann wiederrum hatte er Natsu mit einer einfachen Drehung ziemlich weit weggeschleudert, als er ihn damals zum ersten Mal begegnete.   Er drehte sich sofort wieder um, um seine Gegner nicht zu vernachlässigen. Aber eine störende Sache blieb noch an ihm hängen. Die Szene die er gerade um Mister gesehen hatte, schien nicht ganz richtig. Für ihn war da etwas Falsches dran, aber er hatte keine Zeit es sich besser anschauen zu können. Mit einem schnellen Sprung zur Seite, wich er einem Muskelpaket aus, der von irgendwo eine riesige Axt herhatte. Der Mann konnte sich allerdings von seinem Schwung nicht schnell genug wieder unter Kontrolle kriegen, und Natsu nutzte diese Gelegenheit natürlich schamlos aus ihm zuerst seine Waffe wegzuschlagen und ihm dann mit mehreren Fußtritten ins Gesicht, das Bewusstsein halb rauszuhauen. Mit einem letzten Schlag mit der Faust, fiel der Kerl dann zu Boden, wo er wahrscheinlich noch eine Weile bleiben würde.   Plötzlich sah Natsu aber dann etwas aus seinem Augenwinkel heraus. Er schaute schnell auf den Hang, auf die vielen Männer die immer noch versuchten, sich zu befreien. Als er vorhin hochsprang sah er etwas was ihm überhaupt nicht gefiel. Er lief zu der Stelle hin, einem weiteren Gegner einen kräftigen Schlag gebend, und schaute auf den Mann der vor ihm lag.   Er gehörte zu denen die vom schlammigen Hang hinunterfielen, allerdings schien er nicht in der Lage gewesen zu sein, seinen Kopf oben zu halten. Er steckte mit seinem gesamten Gesicht im steinharten Boden fest, ohne dass sein Brustkorb sich noch bewegte. Ohne zu zögern trat Natsu sofort auf den Boden ein wo der Kopf des Mannes lag. Er verstärkte seinen Tritt noch etwas mit seiner Magie und hoffte, dass es von niemandem bemerkt worden sein wird. Er beugte sich schnell nach unten drehte den Kopf des Mannes zur Seite, doch da er nicht atmete, drückte er seinen Fuß etwas auf seinen Brustkorb.   Glücklicherweise war das bereits genug den Mann wieder von selbst atmen zu lassen, auch wenn er bewusstlos blieb. Was wäre wohl passiert, wenn Natsu ihn nur etwas später gefunden hätte?   Nachdem Natsu noch mit ein paar anderen Gegnern gekämpft hatte, ging er zu Lucy rüber um ihr etwas unter die Arme greifen zu können. „Alles in Ordnung bei euch?“ Fragte er sie als er gerade einem Magier der mit seinen Schlägen noch jede Menge Luft in Bewegung bringen konnte, gewaltig mit seinem Fuß dessen Kiefer rammte. „Alles in Ordnung.“ Sagte Lucy mit einem breiten Lächeln. Ihr Teamwork mit Wendy war ausgezeichnet.   Ihre Gegner trauten sich dann mit der Ankunft Natsus, nicht mehr wirklich anzugreifen. Sollten sie sich vielleicht zurückziehen, fragten sie sich. Ein Teil ihrer Kameraden steckte fest und auf der anderen Seite mit der Frau und dem Mann, sah es nicht wirklich besser aus. Aber verflucht sei der Tag, an dem sie so schnell vor Halbwüchsigen fliehen würden. Mit erneutem Tatendrang stießen sie nach vorne, doch hatten sie Natsu viel zu sehr unterschätzt.   Etwas sicherer fühlend, da Natsu sich jetzt um die Männer kümmerte, schaute Lucy wie es Erza und Mister ging. Erza hatte wie erwartend, keine Probleme mit ihren Gegnern gehabt und eilte gerade auf Misters Standort zu. Warum aber tat sie das? War er etwa in Gefahr? Sofort drehte sich die Stellarmagierin dann zu ihrem fremden Begleiter um und sah, dass er sich eigentlich ziemlich gut schlug. Etwas erleichtert, atmete sie dann durch, doch von ihrem Blickwinkel aus, sah sie plötzlich wie ein paar der dunklen Magier eine Art gemeinsame Attacke vorbereiteten um Mister angreifen zu können.   Lucy wollte ihn gerade warnen, doch ihr stockte der Atem, als sie die leblosen Körper auf dem Boden erblickte. Blut erstreckte sich auf deren schmerzverzehrten Gesichtern und schlammiger Kleidung und Lucy legte sich sofort die Hand über den Mund um sich wenigstens psychisch ein wenig vor dem Anblick schützen zu können. Sie hob ihren Blick und richtete ihn erneut auf die Kerle die jetzt gerade dabei waren ihren Angriff auszuführen, während Mister noch mit einem anderen beschäftigt zu sein schien. Sie hätte ihn sofort warnen müssen anstatt wie ein Kleinkind zu erstarren. Doch warum musste Mister diese Männer umbringen?   Gebündelte Magie in Form von einem gewaltigen Luftschuss kam auf Mister zu. In dieser unglaublich schnellen Attacke waren auch noch messerscharfe Blätter enthalten, die mit im Wirbel rotierten. Als Mister das sah, verflüssigte er schnell den Boden vor ihm und formte eine Wand, nach dem er es wieder erstarren ließ. Seine Verteidigung war aber nicht dick genug gewesen, der Angriff wurde nur etwas abgeschwächt und traf Mister dann trotzdem, sodass er in die Richtung aus der sie gekommen waren, weggeschleudert wurde.   Erza und Lucy fürchteten, im schlimmsten Fall, schwere Verletzungen, doch sie wurden überrascht. Mister wurde zwar von seinen Füßen gerissen und seine Kleidung machte ebenfalls den Anschein, dass es an einigen Stellen aufgerissen wäre, jedoch hatte er keine Problem in der Luft einen halben Salto zu machen und wieder auf dem Boden zu landen. Kaum war er wieder auf den Füßen, hatte er schon seinen nächsten Angriff vorbereitet gehabt, so schnell schmiss er sein Messer nach einem der drei Magier, die ihn angriffen.   Lucy war später dann nur zu froh darüber, dass ihre Augen in diesem Moment auf ein weißes Blatt, welches gerade in Misters Nähe zu Boden fiel, fixiert waren und sie so nicht mit ansehen musste, wie Misters geworfenes Messer einen der Männer schwer am Hals verwundete. Sie hörte nur die erschrockenen Schreie der anderen und konnte sich gerade noch so davon abhalten in deren Richtung zu schauen. Während sie dann die Beine eines der Körper am Boden anstarrte, vernahm sie deutlich wie ein weiterer hinunterstürzte.   Urplötzlich wurde es unheimlich still auf dem Schlachtfeld. Die meisten waren schon halb besiegt, doch die die noch kämpften verloren ihren letzten Kampfeswillen nach dem sie mitansahen wie Mister ihre Kameraden ohne Probleme und Schwierigkeiten töten konnte.   „Ich würde euch raten jetzt aufzugeben, wenn ihr nicht genauso enden wollt.“ Sagte er dann zu den übrigen der dunklen Gilde. Sollten sie sich jetzt aber ergeben? Oder, wäre es dumm es nicht zu tun? Genug ihrer Leute lagen bewusstlos auf dem Boden, einige von ihnen sogar tot und dieser Kerl schien keine Gewissensbisse zu haben, weitere umzubringen. Waren die etwa nicht aus einer staatlich anerkannten Gilde? Normalerweise waren die nicht so brutal. Aber was sollten sie jetzt noch machen außer sich zu ergeben, denn besiegt waren sie leider schon. Sie hatten keine Chance.   Viele der Magier aus der dunklen Gilde legten ihre Waffen nieder. Ein paar weiter hinten wollten sich jedoch schnell aus dem Staub machen, doch Misters scharfen und künstlichen Augen entging das nicht: „Wenn ihr auch nur versucht zu fliehen werdet ihr es bereuen!“ In der Unterwelt benutzte man gerne ein ‚für den Rest eures Lebens bereuen‘, wenn man andere bedrohte. Man ließ es weg um zu zeigen, dass es kein restliches Leben mehr geben würde.    Umrissen von Angst und dem Zweifel, dass es sich wirklich um eine offizielle Gilde handelte, erstarrten die letzten Männer und sanken mit den Händen über dem Kopf zu Boden.   Team Neo Natsu war sich jedoch nicht sicher, ob ihnen Misters Art mit den Verbrechern umzugehen, gefiel. Natürlich kam es vor, dass es bei einem Kampf mit einer dunklen Gilde Tote gibt. Vor solchen Fällen, falls die offizielle Gilde beweisen konnte, dass sie keine Schuld an der Auslösung des Kampfes trugen, waren sie praktisch versichert. In den meisten Fällen würden sie nicht juristisch belangt werden (außer man hieß zufällig Fairy Tail). Aber jetzt schien es sogar Natsu zu viel gewesen sein.   „Was sollte das!?“ Fragte er dann mit seinem Finger auf einen der Toten am Boden zeigend. „Du hättest hier niemanden umbringen müssen!“ Mister schaute ihn kurz gleichgültig an und Natsu hasste es wie er ihn an jemanden erinnerte den er kannte. Er sagte aber kein Wort und schaute sich im Schlachtfeld um, all ihre lebenden Gegner streng im Visier. Erza vermutete, dass er noch die Lage des Spähers überprüfte. Mit Sicherheit würden sie immer noch beobachtet werden, sie hatte aber im Laufe des Gefechts die Krähe aus den Augen verloren.   Es überraschte alle ein wenig, dass Mister sich nach so langer Denkzeit doch dazu entschied auf Natsus Beschuldigung zu antworten, was er zu sagen hatte gefiel aber so gut wie niemanden: „Du hast recht. Ich fand aber auch keinen Grund es nicht zu tun.“ Die paar Verbrecher in seiner Nähe kauerten vor Angst und versuchten langsam von ihm wegzukommen ohne, dass er auf die Idee kam sie anzugreifen. Die anderen aus Fairy Tail konnten die Männer vollkommen verstehen, sie fragten sich ob sie lieber nicht auch aus Vorsicht ein bisschen Angst vor ihm haben sollten. Bei Natsu verwandelten sich solche Gefühle und Gedanken jedoch schnell in Wut:   „Du!“ Mit dem was er sagen wollte kam er aber nicht weit, Mister hatte selber noch vieles zu verkünden.   „Wir sind hier fertig und sollten nicht länger unsere Zeit verschwenden.“ Er sah wie Natsu wütend auf ihn zumarschierte aber er hatte wirklich nicht vor zu trödeln, weshalb sofort zur Sache kam: „Was wir hier noch entscheiden müssen ist, ob wir die Toten eingraben oder bis zum Dorf tragen lassen.“ Natsu blieb vor Staunen kurz stehen. Wovon redet der Kerl? Was hat der Kerl vor?   Die anderen fragten sich das auch, doch Lucy bemerkte etwas an seiner Wortwahl, weshalb sie nachfragte: „Was meinst du mit ‚zum Dorf tragen lassen‘?“   Mister schaute sie noch nicht einmal an, als er ihr antwortete. Er war viel zu sehr damit beschäftigt seinen Mantel ein wenig herzurichten: „Ich meine, entweder tragen diese Magier ihre Toten zurück zum Dorf oder sie beerdigen sie hier und jetzt. Es liegt ganz bei ihnen, was sonst könnte man mit einem Haufen totem Fleisch anfangen?“ Oh, er wüsste etwas, das musste aber keiner erfahren.   Doch egal wie logisch sein Gesagtes auch war, es war trotzdem so etwas wie ein Schock für einige es zu hören. Er klang wie ein herzloser Killer so wie er darüber sprach, dass die Männer ihre toten Kameraden an Ort und Stelle beerdigen sollen, auch wenn diese Verbrecher waren. Die Magier der dunklen Gilde waren sich dabei nicht mal sicher, ob sie es hier nicht mit einem Psychopathen zu tun hatten.   Natsu natürlich, konnte das nicht ab: „Warum musstest du sie überhaupt töten!? Du hättest sie zusammenschlagen können und das war‘s!“ Eine befriedigende Antwort erhielt er nie und er verfluchte Makarovs Entscheidung ihn mit auf die Mission zu lassen.   „Was geschehen ist, ist geschehen. Kein Grund darüber zu streiten. Es ist Zeit loszugehen.“ Mister drehte sich dann zu den Männern und sagte zu ihnen: „An eure Stelle würde ich die jetzt einbuddeln, damit ihr noch genügend Leute habt die Bewusstlosen zu tragen.“ Es erforderte Natsus gesamte Willenskraft jetzt nicht in Flammen auszubrechen.       Die dunkle Gilde entschied sich aber dafür ihre getöteten Kameraden mitzunehmen, was Mister nicht gefiel aber es war ihm eigentlich ziemlich egal solange sie nicht schlapp machten und schön weiter liefen. Sie würden die Magier dann der Polizei im Dorf überlassen und aufpassen, dass der Späher den Rest ihres Tuns nicht mitbekommt, schließlich hatte er sich vorhin extra von der Attacke treffen lassen, um ihre sichere und schnelle Reise zum Berg gewährleisten zu können. Sie würden zwar ein paar Stunden verlieren, wenn es aber richtig klappt, hätten sie Tartaros gegenüber einen Vorteil, denn diese würden nicht im Traum daran denken, dass sie sich mit einer kleinen Teleportation schon zum Berg bewegt hatten.   Die dunklen Magier eingeschüchtert und kurz vor dem Aufbruch, ging Erza zu Mister und alle die zuschauten erwarteten einen neuen Streit. Die Fairy Tail Magier waren aber nicht überrascht als ihre Titania Mister eine Ohrfeige gab. Ein schmerzhaft klingender Knall war zu hören. Er schien es nicht erwartet zu haben und tastete sich mit seiner rechten echten Hand, seine linke Wange ab. Für ihn war der Schlag nicht hart gewesen, aber überraschend.   „So etwas will ich nie wieder sehen! Wir sind keine Monster die wahllos Menschen töten!“ Es war kaum zu glauben aber sie hielt sich zurück, denn sie wurden immer noch beobachtet, ihre Wut war aber deutlich zu spüren. Mister schaute sie, was Erza glaubte, wütend an. Doch auch er verkniff es sich mehr zu sagen. Das konnte warten bis sie wieder im Dorf sind. Der Weg dahin würde jetzt aber mit noch mehr Spannung geladen sein als vorher.   In all dem gefühlten Chaos was um sie herum geschah, fiel Lucy dann plötzlich wieder etwas ein. Sie hätte schwören können etwas gesehen zu haben als Mister angegriffen wurde. Es sah aus wie ein Blatt Papier, was sie an ihren ‚Brief‘ erinnerte. Aus Neugier heraus ging sie an die Stelle zurück und schaute sich etwas um, Wendy und Sharla an ihrer Seite, da sie nicht alleine gelassen werden wollten.   „Was suchst du?“ Fragte die kleine Magierin Lucy, diese antwortete mit einem vagen: „Irgendwas was ich gesehen hab.“   Bevor Natsu sie anschreien konnte, dass sie sich beeilen sollen, fand Lucy das Papier bereits, sie musste aber feststellen, dass es entgegen ihrer Erwartung kein Brief, sondern ein Foto war. Sie wusste nur nicht ob sie erleichtert sein sollte oder nicht, dieser Brief den sie mit sich trug gab ihr manchmal eine Gänsehaut.   „Lass mich auch sehen.“ Sagte Wendy und Lucy bückte sich nach unten damit alle drei das Foto sehen konnten und trotz den grausigen Geschehnissen vom Kampf der noch auf ihnen lastete, brachte ihnen das Bild ein kleines Lächeln auf das Gesicht. „Ist der süß.“ Auf dem Foto war ein kleiner blauhaarige Junge, oder mehr ein Baby eigentlich, zu erkennen, der gerade Laufen zu lernen schien. „Du hast Recht.“ Sagte Lucy, der kleine niedliche Junge lachte, während er sich gerade an den Händen eines Mannes im Hintergrund festhielt und versuchte ein paar Schritte nach vorne zu machen.   „Oh.“ Fiel Lucy aber dann auf; man konnte das Gesicht vom Mann, dem wahrscheinlichen Vater vom Jungen, zwar nicht sehen, aber die Prothese aus dem der gesamte linke Arm bestand war wohl ein Hinweis genug wer es denn war. Er hatte es wohl wegen der Windattacke aus einem seiner Taschen verloren, doch noch bevor sie es zu Wendy und Sharla sagen konnte, schnappte jemand sich das Foto einfach aus ihren Fingern weg.   Die Mädchen schauten überrascht zu der Person hoch und sahen Mister, der etwas rot auf der linken, zum Teil verbrannten, Wange war, wie er das Foto in einer Innentasche seines Mantels verstaute. Ohne etwas zu sagen drehte er sich um und wollte gehen, doch Lucy wollte unbedingt wissen ob das süße (und komischerweise etwas vertraute) Baby sein Kind war: „Ist das dein Sohn?“ Ohne jegliche Hintergedanken fragte sie das, Misters Antwort kam ihr aber wie ein Schlag ins Gesicht vor.   „Das Kind ist tot.“   Geschockt starrten die drei auf ihren Weggefährten, während dieser sich ohne weitere Worte auf den Weg machte. Er klang so… eiskalt, auch wenn er eigentlich genauso gesprochen hatte wie immer: monoton, ohne große Gefühle. Es war nur… das Thema über das er so sprach.   ‚Wenn es wirklich sein Kind ist,… warum scheint es ihm nicht so viel auszumachen?‘ Allein die Tatsache, dass ein so kleines Baby gestorben ist und wie sein vermutlicher Vater über ihn redet, trieb Lucy schon fast die Tränen in die Augen. ‚Wie kann man nur so kalt sein?‘ Auf dem ganzen Weg zurück, ließen Lucy die Gedanken über Misters Kind nicht los, genauso wenig wie seine brutale Art gegen ihre Gegner vorzugehen. Er zeigte keine Reue über seine Taten und keine Trauer über das Bild.   Nur verlieren wollte er es wie es aussah nicht.   Wenn sie es sich aber richtig überlegte, kam er ihr eigentlich weniger wie ein eiskalter Killer vor, sondern mehr wie ein ausgebrannter Mann, der einfach nichts mehr in seinem Leben hatte außer einem Ziel, welches er verfolgte.   ‚Vielleicht… hat er schon getrauert… und kann einfach nicht mehr.‘          _ _ _ _ _   „Hey, Leute.“ Erklang es in der Höhle in der gerade mehrere Leute am Arbeiten waren: „Das wollt ihr nachher bestimmt sehen.“ Der Mann der gerade sprach, Gladius Flamberge, hatte die Augen zu und saß im Schneidersitz auf dem Boden, während er gerade durch die Augen der Krähe zusah wie die dunkle Gilde, die sie als Ablenkung dorthin gelockt hatten, von den Magiern von denen sie besiegt worden sind, abgeführt wurden.   „Oooh ja. Ich bin mir sicher, dass wir es sehen wollen.“ Fing einer seiner Kameraden sarkastisch an: „Schließlich hängen wir ja nur seit Stunden in dieser stockdunklen Höhle rum und reißen uns hier den Arsch auf, während du da draußen die Eichhörnchen beim Ficken beobachtest.“ Beendete er dann etwas wütend. Die Truppe von Tartaros versuchte gerade einen Eingang zum inneren des Tunnelsystem zu finden, welches sie nach tagelanger Suche endlich ausfindig machen konnten. Das Tunnelsystem, nicht den Eingang. Nach guter alter Manier entschieden sie sich dann einfach sich einen Eingang zu machen, was allerdings etwas nach hinten losgegangen war, denn die Höhlendecke stand nun kurz vorm Einstürzen, und ein Opfer hatte dann die mühevolle Aufgabe erteilt gekriegt, genau das zu verhindern. (Die Suche nach dem geheimnisvollen Eingang musste daraufhin aber wieder gestartet werden)   „Beruhig dich Gil, jeder von uns macht hier nur seine Arbeit.“ Kam es dann von einer etwas müden Männerstimme, der gerade die Wand abtastete.   Gilbert, blonde Haare und blaue Augen, ließ damit aber von seiner Wut nicht ab: „Leider ist meine Arbeit die einzige hier, die Muskelkraft erfordert! Ihr kriecht hier die ganze Zeit nur auf dem Boden rum oder starrt wie Verrückte gegen die Wand!“ Hier schaute er die einzige Frau in ihren Reihen an, die tatsächlich die letzte Stunde damit verbrachte die Wand vor sich zu studieren. Ihrer Meinung nach brachte das mehr als jeden Zentimeter nach einem geheimen Knopf zu durchsuchen. Sie ließ sich von verbalen Attacken ihr gegenüber auch nicht stören, die kamen schließlich alle fünf Minuten von diesem einen Kerl auf sie zugeschossen, der seiner Meinung nach alleine die ganze Arbeit machte.   „Nicht jeder von uns hat die nötige magische Fertigkeit drauf, die Decke zusammenzuhalten.“ Sagte sie wie aus einer Tonspur, denn sie hatte es wahrscheinlich schon ein Dutzend Mal gesagt gehabt. Einige konnten einfach nicht aufhören sich zu beschweren.   „Siehst doch mal so Gil,“ sprach diesmal eine andere Stimme von etwas weiter hinten aus der Höhle. Insgesamt waren sie zu fünft da drin: „Jetzt kannst du deine Pussyfähigkeit auch mal zu etwas nützlichem Einsätzen.“ Natürlich lachte der Mann noch etwas über Gilbert, der fatale Fehler den er hier allerdings machte, war der, dass er nicht auf den Boden schaute als er gerade lief. Eine kleine magische Barriere entstand plötzlich vor seinem Fuß und ehe man sehen konnte wie er dadurch auf den Boden fiel, lag er bereits Gesicht zuerst drauf.   „Ha! Das hast du davon!“ Gilberts Magie manifestierte sich nämlich in einer Barriere die er in seiner Umgebung erschaffen konnte und diese Barriere nutzte er gerade um die niedrige Decke über ihren Köpfen oben zu halten, die letzten paar Stunden, ganz allein. Er mochte seine Magie aber nicht, sie war ihm nicht offensiv genug und er konnte in einem Kampf nicht wirklich viel damit anfangen. Aus irgendwelchen Gründen konnte er auch keine neue dazu lernen.   „Könnt ihr vielleicht mir wieder zuhören? Ich hab hier wirklich etwas ganz Geiles.“   „Doch Eichhörnchen?“ Die Person die das fragte klang komischerweise sehr hoffnungsvoll.   „Nein, aber wie wäre es mit: Ritter in weiß schlitzt dunklem Magier die Kehle auf?“   „Also keine fickenden Eichhörnchen?“ Das wurde mehr wie eine Frage und weniger wie eine enttäuschte Aussage formuliert, was die meisten in der Höhle aber scherzhaft aufnahmen, so langweilig war es ihnen im Geheimen.   „Leider nein. Unsere Ablenkung ist aber hoch. Irgendeine Gilde kam, sah und siegte und ihr werdet nicht glauben wie einer von denen mit seinem Dolch abgegangen ist! Wie ein Profi! Ich sehe keinen Spritzer Blut an seiner Kleidung.“ Der Späher, wegen dem sich Team Neo Natsu wieder auf den Rückweg machen musste, war sichtlich von dem was er gesehen hatte amüsiert und begeistert. Für ihn war es ein Ausweg aus dem Trott, den er die letzten Tage beobachten musste.   „Wenigstens kannst du etwas sehen.“ Sagte Gilbert (in den Augen einiger in der Höhle, schmollend) als er erschöpft sich auf den Boden hockte. Da er seine Magie mit den Händen kontrollierte, oder mit den Füßen als er seinen Kameraden zu Fall brachte, musste er nur diese in der Luft halten damit die Decke nicht nachgab. Was er schon seit Stunden machte, wie gesagt.     „Die gehen aber wieder, kam mir nicht so vor wie wenn sie irgendetwas bemerkt hätten. Gab aber ein paar Unstimmigkeiten unter der kleinen Truppe; Mister ‘Ich-schlitz-dich-auf’s Methode war wohl nicht ganz beliebt bei den anderen.“ Ein kleiner Lacher entkam dem Kerl mit den verschlossenen Augen, sein sehr müder Kollege hatte aber eine Frage:   „Kleine Truppe? Wie viele waren es?“   „Fünf und zwei eigenartige Tiere. Zwei Kerle, drei Frauen… oder Mädchen. Die eine mit den roten Haaren ging aber ab.“ Zum ersten Mal öffnete der Späher seine roten Augen und schaute mit einem etwas heimtückischen Grinsen auf Gilbert hinüber, der nur wenige Meter vor ihm saß: „Hat nur mit einem Schwert ihre Gegner fertig gemacht und schien weit oben in der Hierarchie zu sein. Das ist doch genau die Sorte Frau die du magst: Kommandieren dich herum und treten dir in den Arsch wenn du nicht gehorchst.“   Die ganze Höhle brach in Gelächter aus, bis auf das Opfer über den gelacht wurde natürlich. Bis heute bereute er die Nacht in der er sturzbesoffen über dieses eine Mädchen das er kannte, erzählt hat. Zur Rache löste er einen Teil seines Schildes auf und die Decke über dem Späher bröckelte etwas auf ihn hinunter: „Schon gut! Schon gut! Es tut mir Leid!“ Etwas gekichert wurde aber immer noch.   Nach ihrem kleinen Späßchen fiel die Stimmung aber wieder rapide ab. Alle kehrten wieder zurück in ihre gelangweilte oder miese Laune und keiner wusste wie lange sie das noch aushalten mussten. Bis:   „Hey Leute! Ich glaub ich hab was!“ Es aus dem hinteren Teil der Höhle kam.      _ _ _ _ _ _ _ _ _ _   AN: Unglaublich lang hat die Story etwas auf Eis gelegen, das tut mir wirklich leid. Bei diesem Kapitel hat‘ ich auch noch eine Schreibblockade bei 1700 Wörtern ungefähr, und dann noch eine, da hab ich das Ende einfach zuerst geschrieben. Ich hab aber den einen Satz aus meinem letzten Autorenkommentar doch nicht eingebaut, ich hatte es vollkommen vergessen…   Und wie angekündigt ist Charon jetzt ein Crossover mit Hetalia :), aber die Hetacharas die auftauchen werden, werden nicht der Fokus der Geschichte sein… bis auf den einen so gegen Ende hin. Ich hoffe mal die meisten kennen Hetalia.   Danke für eure Reviews.    Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)