Kung Fu Panda 3 von abgemeldet (Reise in eine neue Welt) ================================================================================ Kapitel 2: Der Besucher ----------------------- Der Besucher. Das Tal des Friedens grünte und blühte, obwohl manche Bäume bereits ihr Herbstkleid angelegt hatten und dieses nun rotbraune Flecken auf die sonst noch grünen Auen tupfte. Die Erntezeit hatte sich angekündigt und dementsprechend, waren die Bewohner in gehöriger Eile. Im Großen und Ganzen hatte sich also ein alltägliches Bild eingestellt. Im Jadepalast hingegen, hatten sich einige Dinge verändert, seit die Po und seine Freunde aus Gongmen zurückgekehrt waren. Zunächst einmal hatte sich die Loyalität und die Freundschaft zwischen dem Drachenkrieger und den furiosen Fünf nochmal um ein vielfaches gesteigert. So verbrachten die Kung Fu- Legenden ihre abendlichen Stunden auch gerne Mal an einem Lagerfeuer und erzählten aus ihrem Leben, naja, eigentlich war es Po der am meisten preisgab, denn die Fünf kannten sich ja bereits fast ihr ganzes Leben. Nicht selten gab es deshalb Riesengelächter, wenn der Panda mit seinen Kindheitsanekdoten aufwartete. Zum zweiten war nun auch Meister Shifu um einiges lockerer geworden und hatte des Öfteren an ihren Runden Teil genommen. Mittlerweile, konnte er darauf vertrauen, dass seine Schüler ihre Ausbildung nie schleifen lassen, sondern immer auf dem neusten Stand bleiben würden. Schließlich wusste er nun auch von Po, dass dieser, wenn es drauf ankam, seine Ernsthaftigkeit zeigen konnte. Mehr denn je, wurde ihm das bewusst, da er den schwarzweißen Bären häufiger beim Meditieren traf und es überraschte ihn total, dass der Drachenkrieger auch eine ruhige und gelassene Seite hatte. Doch die größte Veränderung, die sich einstellte, war der sich wandelnde Gemütszustand von Tigress. Kannte man sie als disziplinierte und auch etwas prüde Person, so überraschte sie alle mit ihrer charmanten, witzigen und vor allen Dingen, einfühlsamen Seite. Sie lächelte viel häufiger, half ihren Kollegen und riss ab und an sogar mal einen Witz. Monkey, Crane und Mantis war dies unbegreiflich, denn ihnen zeigte Tigress manchmal noch die kalte Schulter und dann auch wieder nicht. Einzig Viper grinste wenn die drei Männer mit ihrem Latein am Ende waren. Zwar verriet Tigress ihr genauso wenig was sie umtrieb, doch auch sie war eine Vertreterin des weiblichen Geschlechts und dazu kamen ihre Instinkte. Der Grund für das merkwürdige Verhalten der Tigerdame, war ziemlich beleibt, mit schwarzweißem Fell versehen, hatte dunkelgrüne Augen und hörte auf den Namen Po. Ja. Auch wenn Tigress es vor niemandem zugeben würde, so fühlte sie sich immer mehr zu dem Panda hingezogen. Nicht genug, dass er sie immer aufheitern konnte, wenn sie deprimiert, wegen ihren Trainingsresultaten war und das geschah nicht so selten wie man es vielleicht denken würde, sondern er war es, der den furiosen Fünf etwas wiedergegeben hatte, was diese bereits verloren geglaubt hatten. Die Leidenschaft am Kampfsport. Jeder von ihnen, hatte unbewusst sein Augenmerk darauf verloren, warum er sich überhaupt für Kung Fu entschieden hatte. Sei es, weil man dadurch mehr Geduld (Mantis), Selbstvertrauen (Viper), Zuflucht (Monkey), Talent (Crane) oder Kontrolle (Tigress) gefunden hatte, jedenfalls hatten die Fünf nach ihrer Ausbildung nur noch die Anerkennung ihres Meisters im Sinn. So gesehen, hatte Po seine Freunde mehr als einmal gerettet. Im Bezug auf die gestreifte Kriegerin jedoch, war der Einfluss des Pandas noch gewichtiger gewesen. Nicht nur, dass sie gerne bei seinen verrückten Rekorden dabei war, um ihn anzufeuern, Nein, sie erlangte auch die Fähigkeit sich in seine Lage einzufühlen. Als sie sich gegen Lord Shen behaupten mussten, war es für Tigress offensichtlich geworden, dass sie Po mochte. Als sie seine Beweggründe erfuhr, wollte sie ihm eine Stütze sein und ihm helfen, allerdings machte ihr der Gedanke ihren Freund verlieren zu können so viel Angst, dass sie ihn lieber im Gefängnis zurückließ, während sie sich um den Pfau kümmerten. Als der Drachenkrieger von der Kanonenkugel getroffen und weggeschleudert wurde, war es als wäre etwas von Tigress mit in die Ferne gerissen worden. In dieser Nacht verspürte sie einen Schmerz, den sie kaum zu bewältigen im Stande war. Keine Verletzungen waren auch nur ansatzweise vergleichbar mit der Pein, die sie empfand. Damals schmerzte nicht ihr Körper, sondern ihr Herz. Sie fühlte sich leer, auch wenn sie ihm noch vor wenigen Tagen einen auf Eisenhart vorgespielt hatte. Tigress konnte fühlen und die Trauer die sie gespürt hatte, hatte ihr eines verdeutlicht, nämlich, dass sie Po mehr mochte, als es normal gewesen war. Als der Spuk vorbei war und er sie auf dem Steg umarmte setzte ihr Herz einen Schlag aus, auch wenn das nicht aus Trauer geschah. Sie konnte einfach mit der Wärme die der Panda ausstrahlte nicht umgehen, zumindest nicht da. Sein Duft, sein Herzschlag, seine offensichtliche Zuneigung, dass alles hatte sie einfach umgehauen. Da bemerkte sie, dass sie hinter ihren Kollegen zurückstand, denn die konnten ihre Freude und ihre Erleichterung besser zum Ausdruck bringen, als sie es für möglich gehalten hatte. Nun allerdings, versuchte sie aufzuholen und durch Po war dies einfacher als sie dachte. Gerade ließ sie ihn wieder gegen ihre Pfote schlagen, wie sie es auf dem Floss gemacht hatten als Po das Wort ergriff. „Hey, Tigress. Hast du eigentlich morgen schon was geplant?“ fragte er während er Hiebe und Tritte austeilte. Dieser „Trainingsdialog“ zwischen den beiden war normal und keiner von beiden ließ sich davon seiner Konzentration berauben. „Nein“ entgegnete sie „Warum?“. „Nun, ich dachte wenn du noch nichts vorhast und da morgen einer unserer freien Tage ist, dachte ich du willst vielleicht was unternehmen, also mit mir?“… BÄMM… Das hatte die Tigerin umgehauen und das im wahrsten Sinne des Wortes. Als sie seine Worte realisiert hatte, hatte sich gleichzeitig ihre Deckung verabschiedet und der Tritt des Drachenkriegers hatte sie von den Füßen gerissen und sie landete unsanft auf dem Boden. „Tigress!“ rief Po erschrocken aus und eilte zu ihr. Tigress lag stocksteif auf der Erde, mit aufgerissenen Augen und starrte in den Abendhimmel. Hatte sie gerade richtig gehört? Hatte Po sie allen Ernstes gefragt ob sie was mit ihm unternehmen wollte?? Das klang ja fast nach einer handfesten Verabredung…ein… ein… Sie musste all ihre Kräfte mobilisieren um den Gedanken überhaupt zuzulassen. Das klang nach einem handfesten…DATE! „Hallo? Erde an Tigress, jemand zu Hause?“ fragte der Panda und riss sie aus ihren Fantasien. Da bemerkte sie, dass ihre und Po’s Nasen sich ZIEMLICH nah waren, viel zu nah. Sie wich zurück und krabbelte rückwärts vom Drachenkrieger weg. „Sag mal, ist alles okay?“ fragte dieser nun sichtlich verwirrt und die Gestreifte, dankte den Göttern für ihre Fellfarbe, denn sonst hätte Po gesehen, dass sich ein Rotschimmer über ihr Antlitz gelegt hatte. Ihr Herz raste wie nach einem Marathonlauf und die Gabe zu Sprechen schien sich auch verabschiedet zu haben. Nach einer Weile schaffte sie dann doch ein: „Wie bitte?“ heraus zu bringen. „Ich wollte wissen ob alles mit dir in Ordnung ist?“ „Nein… was du vorher gesagt hast“ „Du meinst, das Erde an Tigress???“ „Nein! Das davor“. Nun schien Po zu begreifen was sie meinte und er lächelte sie an. Oh, dieses Lächeln ging Tigress durch und durch und ihr Atem beschleunigte sich. „Ich habe gefragt, ob du morgen mit mir etwas unternehmen möchtest“ wiederholte der Panda und reichte ihr seine Hand um ihr aufzuhelfen. Sie zögerte, dann ergriff sie sie und stand wieder aufrecht. Sie hatte keine Ahnung, was sie darauf antworten sollte. Ihre innere Stimme rief in ihrem Kopf sie sollte doch „JA“ sagen, doch die Stimmbänder schienen sich zu denken: „Jetzt nicht, wir haben Feierabend“. So stand sie stumm da und sah nur in Po’s verblüffend grüne Augen, die sich nun allerdings in Enttäuschung verdunkelten. „Oh… entschuldige, ich bin so doof. Weißt du, ich dachte, wir verstehen uns so gut und es gibt noch so viele Sachen die ich dir erzählen wollte, aber ich sollte es eigentlich besser wissen. Du bist eindeutig nicht interessiert“ meinte er leise und drehte sich um. Sein Gang war nun nicht mehr so beschwingt und froh, eher geknickt und traurig. Sie wollte ihm hinterherlaufen, seine Hand greifen, ihn anlächeln und ihm ihre Zustimmung geben, aber ihre Füße schienen ebenfalls nicht mehr bei der Arbeit zu sein. Sie knurrte innerlich. Das war ja ne schöne Bescherung. Da warf sie Po immer wieder verheißungsvolle Blicke zu, ihre Gedanken kreisten, in jeder freien Sekunde, nur noch um ihn und jetzt fragte er sie, ergriff die Initiative und sie stand da, wie hingestellt und nicht abgeholt und brachte keinen Ton heraus. Sie schalt sich selbst und ein weiteres Knurren donnerte in ihrem Inneren. Die Tigerdame riss sich zusammen und schien so ihre Muskeln wieder kontrollieren zu können. „Po, warte!“ rief sie und der Panda drehte sich um. Langsam, Schritt für Schritt, näherte sie sich ihm und schaffte es sogar zu lächeln. Als sie bei ihm angekommen war, schluckte sie noch einmal und sprach: „Okay“. Die Augen des Bären leuchteten und er strahlte sie an. Wie er da stand, von Licht der Abendsonne umrahmt, trieb es Tigress Herz wieder zu Hochleistungen an. „Dann treffen wir uns morgen früh vor dem Palasttor“ meinte er hellauf begeistert, umarmte sie kurz und rannte in das Gebäude. Die gestreifte Kriegerin sah dem Drachenkrieger nach. Ihr Herz wollte sich immer noch nich beruhigen und unter ihrem Fell wurde es unnatürlich warm. Po hatte sie wieder umarmt und auch wenn sie keine Zeugen erkennen konnte, so konnte sie einfach nicht anders, als das atmen einzustellen. Damit war es amtlich. Tigress hatte ein Date mit Po. Der Abend senkte sich über das Tal und im Jadepalast stand der Monochrome am Herd und bereitete das Abendessen zu. Das hatte er sich angewöhnt und selbst Meister Shifu musste sich eingestehen, wie sehr er die Speisen des Drachenkriegers schätzte. Wieder Mal plauderten die Fünf und Po über ihren Tag und Tigress warf immer wieder verstohlene Blicke zu Letzterem. Sie würde allen Ernstes mit ihm ausgehen. Allein bei dem Gedanken schlug ihr Herz schneller und sie sich schon mit dem Panda, bei einem himmlischen Sonnenuntergang, Arm in Arm und die drei magischen Worte, die ihren Lippen, wie bei einer abgesprochenen Erleichterung ihrer gepeinigten Herzen und Gewissen, gleichzeitig entfleuchen würden. Gut, dass bei ihrem Fell der Rotton nicht auffiel, ansonsten hätte es schon bald bohrende Fragen gegeben. Sie stand auf und verkündete, sie würde sich in ihr Zimmer zurückziehen. Sie verließ den Tisch, nicht ohne Po sanft über den Rücken zu steifen und verschwand in Richtung der Schlafzimmer. Doch kaum hatte sie sich hingelegt, überkamen sie wieder ihre Fantasien und den erholsamen Schlaf konnte sie vergessen. Sie war einfach zu aufgekratzt. Dann hörte sie, wie die anderen sich die anderen ebenfalls in ihre Zimmer verzogen. Man rief sich ein „Gute Nacht“ zu und die Türen wurden geschlossen. Kaum hatten sich die Stimmen gelegt, war Tigress schon aufgestanden. Sie hatte einen Plan. Mr. Ping, der Gänserich, Besitzer vom „Nudel und Tofurestaurants zum Drachenkrieger“ und Po’s Vater, bediente gerade die letzten Gäste, die sich noch in seinem Imbiss befanden. Sein Geschäft brummte seit sein Sohn mit den Furiosen Fünf, ganz China gerettet hatten und so wurden nun auch noch späte Gäste, die von weither anreisten mit seinen Spezialitäten verwöhnt. „Danke vielmals für ihren Besuch und kommen sie bald wieder“ schnatterte er vergnügt als er die letzten Einnahmen zählte. Bald hatte er genug Geld um seine Küche auszubauen, damit würde er genug Platz haben, damit mehr Gäste und so mehr Geld. Nun führte er dieses Restaurant seit über 40 Jahren und dennoch hatte er nie solch harte Arbeitszeiten und gleichzeitig so viel Erlös gehabt. Seine Leidenschaft hatte sich nicht um einen Tropfen Suppe gemindert im Gegenteil. Er war fest davon überzeugt, dass seine beste Zeit nun erst anfing. Gerade fegte er die ersten Reihen der Plätze durch, als er die Gestalt bemerkte, die sich im Torbogen aufhielt. Sie trug einen hellblauen Umhang über den Schultern, darunter ein orangenes Gewand. Das Gesicht wurde von einem Reishut verdeckt und an der Hüfte trug er ein prachtvoll verziertes Schwert. „Oh, es tut mir leid, wir haben geschlossen“ meinte Mr. Ping. Eigentlich war sein Motto ‚Solange der Kunde zahlt gibt, es immer Nudeln für ihn’ aber heute, an diesem harten Arbeitstag, konnte er getrost auf diesen einen Gast verzichten. „Oh, welch traurige Nachricht und ich war mir so sicher, dass für einen alten Freund deine Tür immer offen und deine Nudeln heiß wären du altes Federvieh“ meinte der Reisende betrübt. Der Gänserich erstarrte. Diese Stimme, diese höflich freche Art und die Bezeichnung ‚Federvieh’. Das alles rüttelte an seinem Gedächtnis. Er drehte sich um und der Junge hob den Reishut an. „Viele Jahre sind ins Land gezogen, doch du hast immer noch deinen Imbiss, manche Dinge ändern sich wohl nie“ meinte er. Die Augen des Nudelmeisters wurden groß, als er die beiden Jadeaugen sah, die ihn anfunkelten „…Das kann nicht sein…“ hauchte er und wich zurück. Der Reisende schritt gemächlich auf ihn zu und ein tiefes Knurren drang aus seiner Kehle. Viper hatte sich bereits eingerollt und schlummerte selig, doch nicht für lange. Ein leises Klopfen hatte sie aus ihrem Schlaf gerissen. „Hey Viper, bist du noch wach?“ hauchte eine Stimme hinter der Tür. Sie hob die Brauen. Was war denn hier nicht in Ordnung? „Jetzt schon, komm rein“ flüsterte sie zurück. Die Tür öffnete sich und Tigress schlüpfte herein. „Was ist mit dir? Es ist doch nicht deine Art um die Zeit noch wach zu sein, geschweige denn, mit mir zu reden“ meinte die Schlange verwirrt, während Tigress sich niederließ. „Ich… Ich brauche deinen Rat“ meinte die Gestreifte und sah ihre Kollegin kurz an. „Bitte?“ hakte diese nach. „Du bist doch schon eine Meisterin im Kung Fu, was willst du da noch von mir. Meinen Stil kannst du nicht lernen“ sagte sie. Die Tigerin nickte. „Das weiß ich selbst. Es geht auch nicht um Kung Fu… Ich brauche einen Rat von dir… als Frau“. Daraufhin wurde es still. Vipers Augen weiteten sich. Einen Rat von einer anderen Frau? Was konnte sie nur meinen?? Was wusste Viper schon was Tigress nicht wusste??? Was um alles in der Welt könnte sie…. Moment, jetzt wo sie darüber nachdachte, war da tatsächlich was, was sie ihrer Trainigsgefährtin voraus hatte, aber das war doch unmöglich. Das einzige was Tigress nicht wusste war wie… Oh Mann! „Moooment mal“ meinte die Schlange nun langsam und ihre Augen weiteten sich noch mehr. Jetzt dachte sie laut: „Das einzige was du nicht weißt, aber ich schon sind doch nur… Aber warum willst du wissen wie… Das würde bedeuten das… Oh. Ihr. Götter“. Vipers Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln, das wurde sehr schnell zu einem Grinsen und dann feixte sie. „Du willst mir doch nicht etwa erzählen, dass du ihn…“ „Nein!“ unterbrach die Tigerdame sie „Er… hat mich… gefragt“ stammelte sie und wieder stieg ihre Körpertemperatur unter ihrem Fell. Viper fing an zu tanzen, sie konnte einfach nicht anders. Die Tatsache, das Tigress ein Date mit Po hatte, schien sie förmlich und die Luft hüpfen. „Man, Tigress ich freu mich für dich“ sagte das Reptil und auch die Tigerdame, konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Danke… Es ist wirklich… ich kann das nicht beschreiben… Ich mag ihn, ja, aber seit neustem bin ich nicht mehr ich selbst“ meinte sie und fasste sich an den Kopf. „Ich kann kaum schlafen, vom Essen ganz zu schweigen, ich bin häufig unkonzentriert und viel scheuer“ berichtete sie. Viper hatte Schwierigkeiten sich nicht zu kringeln. „Manometer Tigress, das was du da beschreibst ist nichts anderes als die Symptome der Liebe. Du hast dich in Po verknallt“ sagte sie gerade heraus. Die Gestreifte riss die Augen auf. „Nein, hab ich nicht. Verknallen würde ich es nicht nennen, das wär doch absurd“ verteidigte sie sich. Die Schlange seufzte. „Es gibt nur eine Möglichkeit es herauszufinden… Denk mal an Po, ganz intensiv“ forderte sie und die Tigerin fügte sich. Sie erinnerte sich an ihre erste Begegnung mit dem Panda, als er vor ihnen gelandet war. Dann seine Anfänge mit dem Kung Fu und später seinen Erfolg gegen Tai Lung. Dann seine verrückt Spiele, die aber seine Ernsthaftigkeit nicht runter zogen. Seine offene, loyale Art, seine leicht infantile Seite. Dabei dachte sie speziell an den Tag, als sie zum ersten Mal seine Actionfiguren von den Fünf und speziell die von ihr sah. Po war einfach eine Klasse für sich. „Ich wusste es“ triumphierte Viper und Tigress kam wieder in die Gegenwart zurück. „Was meinst du?“. „Du hättest dich sehen müssen, als du an Po gedacht hast. Du hast gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd“ erklärte Viper und die Tigerdame unterdrückte einen Fluch. „Bin ich wirklich in ihn verknallt?“ fragte sie. Die Schlange wischte sich mit ihrem Schwanz über die Augen. „Meine Güte, ich muss mich wirklich fragen, ob du sie noch alle beisammen hast Tigress. Da bist du doch so eine talentierte Kung Fu Meisterin, hochkonzentriert und intelligent obendrein, aber du checkst es nicht, wenn du in jemanden verliebt bist. Alle Anzeichen deuten darauf hin“ erklärte sie ihr, wie ein Lehrer, der seiner Schülerin beibringen muss das 1 und 1, 2 ergeben. Tigress seufzte resigniert auf. „Dann bin ich also in Po verliebt“ meinte sie. „Ja, das bist du. Er wird sich freuen. Dann beruht es endlich auf Gegenseitigkeit“ sagte die Viper. Die Gestreifte fuhr zusammen. „Viper, das wirst du niemandem erzählen verstanden? Das wäre ja noch schöner, wenn jeder mir das auf die Nase binden würde, dass ich in Po verliebt bin. Du hälst dich geschlossen, sonst sind wir geschiedene Leute und WAS HAST DU GRADE GESAGT???“. Viper lächelte sie an. „Nun ja. Ich werde nichts verraten versprochen. Das würde sowieso nichts bringen, da selbst Meister Shifu schon was ahnt. Aber zurück zum Thema. Tigress, falls es dir nicht aufgefallen ist, Po ist total verrückt nach dir. Was meinst du warum er dich gefragt hat? Dich hat er immer am meisten bewundert und nun mit dir zusammen kämpfen zu können ist sein Traum. Mach dir also keine Sorgen, das Date wird sicher super“ meinte die Schlange zuversichtlich. Tigress beruhigte sich ein wenig. „Aber wie soll ich mich denn verhalten? Ich hatte noch nie ein… Date“ gab Tigress zu. „Keine Sorge ich wird dir helfen“ versicherte die Viper lächelnd und ein langes Gespräch brach an. Shifu hatte sich in den frühen Morgenstunden auf den Hang mit dem Pfirsichbaum gesetzt und beobachtete den Sonnenaufgang. Seine Schüler würde er später wecken. Heute an ihrem freien Tag durften sie mal ausschlafen. Er grinste. Seine Schüler… ja das waren sie immer noch, auch wenn er sie kaum noch als solche sah. Denn seit Po den Rang eines Meisters hatte und sich immer wieder von selber konzentrierte, sah er die Fünf und ihn nicht mehr als seine Schüler an, sondern als seine Kollegen. Er konnte es endlich wieder sein. Er konnte wieder stolz auf seine Schüler sein und das war er. Po hatte sich wirklich wundervoll entwickelt, wenn er an die Zeit zurückdachte als er in ausgebildet hatte. Wirklich unglaublich. Aber er hatte es geschafft, dass er wirklich der Drachenkrieger wurde. Er hatte Po, wie auch seine anderen Schüler, lieb gewonnen und konnte immer noch über die Fortschritte staunen, die der Panda machte. Er sah zu den Treppen des Jadepalastes und stutzte. Da kam doch jemand die Stufen hoch gekraxelt. Er hüpfte zum vor das Eingangstor und warf einen Blick auf die Person. Seine Augen weiteten sich. Was machte einer von denen denn hier? Er rannte in den Palast und rief seine Schüler zusammen die nach wenigen Sekunden auf dem Flur standen. „Was ist passiert Meister?“ fragte Monkey, der ein Gähnen unterdrücken musste. „Wir haben Besuch bekommen“ antwortete der Lemur mit einem bedeutenden Unterton. Schon hörten die 7 Krieger das Klopfen an der Tür. Als sie den Hof erreichten wurde die Tür bereits aufgeschoben die Gestalt trat ein. Sie trug einen hellblauen Umhang mit hohem Kragen darunter ein orangenes Gewand, ein dunkle Hose und an der Hüfte hatte er ein prachtvolles Schwert. Sein Gesicht konnte man nicht erkennen, denn es wurde von dem großen Reishut verdeckt den der Besucher trug. „Seid gegrüßt Kung- Fu- Legenden“ meinte der Mann und verneigte sich. „Was treibt einen wie dich zu uns?“ fragte Shifu schneidend. Seine Schüler wunderten sich über den ruppigen Ton ihres Meisters, denn eigentlich war Shifu ein recht höflicher Zeitgenosse. Das schien auch den Besucher zu wundern. „Warum dieser seltsame Ton?“ fragte er. „Die Vede zwischen unseren Stämmen ist doch schon seit Ewigkeiten beigelegt, also warum so harsche Worte?“. „Das weißt du ganz genau. Auch wenn zwischen uns Friede herrscht, sieht eures Gleichen immer noch auf uns herab“. „Meister. Wer ist das?“ fragte Tigress, die ziemlich verwirrt aussah. „Das Tigress ist einer unserer stärksten Konkurrenten“ antwortete der Lemur. „Der Stamm dieses Jungen und der unsere kennen sich schon seit hunderten von Jahren. Wie ihr wisst, sind wir Kung Fu Krieger schon seit Ewigkeiten in China zu Hause und hüten den Frieden. Allerdings gibt es auch außerhalb dieses Landes Verteidiger des Guten. Die am nahsten liegende Bastion ist die Inselgruppe Japan. Unser Kung Fu ist zwar älter, doch unsere Konkurrenz ist um einiges schneller voran gekommen als wir“ berichtete er. „Und von welchem Stamm reden wir hier?“ fragte nun Crane, der den Besucher nicht aus den Augen ließ. „Von den Samurai“ antwortete Po und Shifu sah ihn erstaunt. „Ganz genau, aber woher weißt du das?“ fragte er. „Nun, ich habe mich mit der Geschichte des Kung Fu befasst, aber auch andere Kampfkünste habe ich studiert. Unter anderem auch den Stil der Samurai. Es sind eigentlich Elitekrieger, die bei der kaiserlichen Armee untergeordnet sind. Aber es gibt mittlerweile auch unabhängige Stämme, die sich allein auf das Training und die Kunst des Schwertkampfes stürzen“. „Wirklich beeindruckend, offenbar wird euren Schülern noch von uns erzählt“ bemerkte der Besucher mit einem deutlichen Lächeln in der Stimme. „Po ich wusste gar nicht, dass du dich mit den Sachen auseinander gesetzt hast“ bemerkte nun Mantis und er klang ebenso beeindruckt wie der Mann. „Ja, offenbar steckt mehr in unserem Drachenkrieger als wir angenommen haben“ sagte Viper und sah Tigress aus den Augenwinkeln an, die den Blick bemerkte und kurz zu ihr sah. Nun allerdings kam Leben in den Besucher. Er sah den Panda eine Weile an. „Po… Po Ping?“ fragte er und der Bär wandte sich zum Vermummten. „Sag schon bist du’s wirklich?“ hakte er nach und Po hob die Brauen. „Natürlich bin ich ich, wer sollte ich denn sonst sein?“ gab er zurück und blickte Samurai an. Dieser lachte. „Ich habe zwar viel erwartet, aber nicht das du der Drachenkrieger bist Po… Oder sollte ich besser Popo sagen?” Die Augen des Pandas weiteten sich, bei diesem Namen. „Nein…“ hauchte er und zitterte leicht. „Was ist los Po?“ fragte Tigress, die sich ob des geschockten Blicks, ein wenig unwohl fühlte. „Bist du es… Pansai?“ fragte Po langsam und nun ruhten alle Augen auf den Reisenden, als dieser nickte und den Reishut lüftete. Es handelte sich bei dem Besucher um einen Panther, dessen grüne Augen fröhlich funkelten. „Richtig“ erwiderte er nur. Er warf den Hut weg und knurrte. Dann geschah etwas Seltsames. Auch der Panda knurrte und ging in Angriffshaltung. Bevor einer der Außenstehenden wusste wie ihnen geschah rannten Po und Pansai aufeinander zu. Der Panther sprang zu erst ab und riss den Drachenkrieger zu Boden. „PO!“ rief die Tigerdame erschrocken aus und wollte dazwischen gehen aber, aus dem Knurren war ein Juchzen geworden und die beiden lagen sich in den Armen. „Hehehehey Pansai, das du hier auftauchst, ich dachte du wärst tot“ freute der Panda sich während die schwarze Katze nur lachte. „Das hätteste wohl gern, ich kratz so schnell nicht ab“ grinste er. „Po, würdest du uns bitte aufklären“ kam es nun von Shifu der die beiden argwöhnisch ansah. „Aber sicher, Meister Shifu, Leute das ist Pansai… mein Bruder“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)