Bring me to life von lunalinn (I’ve been living a lie, there’s nothing inside) ================================================================================ Kapitel 14: Without your love, darling -------------------------------------- Es konnte wirklich peinlich sein, wenn man mit jemandem in einem Raum saß und nicht wusste, was man sagen sollte. Um einiges schlimmer war es allerdings, wenn man auch noch mit einem Familienmitglied da saß. Die Stille schwebte wie eine Last über ihnen beiden und doch schien sie keiner brechen zu wollen oder zu können. Itachi hatte den Blick zuerst auf seine Hände gesenkt, sich aber sogleich dafür geschämt – die Verbände schienen ihn geradezu anzuklagen und da er ahnte, dass Sasuke seinem Blick gefolgt war, hatte er sie kurzerhand unter der Bettdecke vergraben, starrte nun auf das sterile Weiß. Die Wahrheit war, dass er nicht wollte, dass Sasuke hier war, dass er ihn so sah. Sein Bruder schien auch nicht wirklich zu wissen, was er sagen sollte, seufzte schließlich hörbar. „Ich muss dir nicht sagen, was für einen erbärmlichen Eindruck du gerade machst oder?“ Itachis Lippen formten sich zu einem bitteren Lächeln, verbargen seine Erschütterung über das Gesagte ziemlich gut. Er hatte geahnt, dass Sasuke ihn nicht gleich umarmen und ihm sagen würde, welche Sorgen er sich um ihn gemacht hatte. Die Zeiten, in denen er alles für seinen Bruder gewesen war, waren vorbei. „Nein“, sagte er leise, sah immer noch nicht auf. Anscheinend war Sasuke wirklich wütend auf ihn – auch wenn er ruhig und gefasst wirkte, so kannte er doch den feinen Unterschied in seiner gleichgültigen Tonlage sehr gut. „Ich meine…Selbstmord? Ehrlich, Nii-san, das ist sogar für deine Verhältnisse ziemlich armselig.“ Itachi korrigierte sich; Sasuke musste ihn wirklich hassen, wenn er ihm so was ins Gesicht schleuderte. Aber er war ja auch selbst schuld daran, dass es so weit gekommen war. „Und dann machst du es nicht mal richtig. Du bist echt ein Versager.“ Allmählich reichte es, das war selbst für Sasuke ziemlich heftig und nur weil Itachi wusste, dass der Jüngere es darauf anlegte, ihn zu verletzen, unterband er dessen Gerede nicht. „Eigentlich wollte ich gar nicht herkommen. Wenn ich so was brauchen würde, würde ich den Fernseher einschalten, da gibt es genug von solchen Fällen. Aber ich dachte, dass ich dir wenigstens sagen sollte, dass du dadurch nicht mehr Aufmerksamkeit bekommst. Oto-san und Okaa-san wissen nicht mal davon, also keine Sorge, sie werden vorerst nicht vorbeikommen.“ „Sasuke…“ „Kannst du mir nicht in die Augen sehen, wenn du mich schon ansprichst?“, fiel ihm Sasuke scharf ins Wort. Itachi hob langsam den Blick und es fiel ihm wirklich schwer, den anderen anzusehen – weil er wusste, dass dieser zu Recht auf ihn wütend war. „Es ist nicht-“, begann er, kam aber nicht sehr weit. „Das, wonach es aussieht? Oh, schon klar! Du bist natürlich kein Feigling, der sich mal ebenso die Arme aufschlitzt?“ Sasuke gab ein abfälliges Schnauben von sich, funkelte ihn zornig an. „Weißt du was? Normale Menschen würden mit jemandem darüber reden, sich Hilfe besorgen, zu ihrer Familie gehen – aber du…du versuchst lieber, dich umzubringen und das macht mich krank!“ Sasuke hatte Recht, allerdings war seine Situation viel zu ausweglos, als dass er mit seinem Vater, seiner Mutter oder gar Sasuke darüber hätte sprechen können. Er wollte einfach nur vergessen, gleich wie feige das auch sein mochte. „Und du sagst nicht einmal etwas zu deiner Verteidigung!“, herrschte ihn sein Bruder an. Was hätte er auch vorbringen sollen? Ihm fiel einfach nichts ein, dass Sasuke besänftigen könnte. „Es tut mir leid.“ „Nein! Komm mir nicht so! Es tut dir sicher nicht leid! Du weißt gar nicht, was du mit deinem selbstsüchtigen Verhalten anrichtest. Du hast gar keine Ahnung, was zuhause los ist, seit du einfach abgehauen bist und nicht mehr mit uns redest.“ „Ich wollte niemanden verletzen“, versuchte er Sasukes Vorwürfe zurückzudrängen, doch vergeblich. „Ach nein? Das hast du ja gut hinbekommen. Weißt du, wie oft Okaa-san wegen dir weint? Sie denkt, sie hat dich vergrault und Oto-san ist nur noch schlecht drauf – sie streiten die ganze Zeit!“ Ihre Eltern hatten auch damals einige Meinungsverschiedenheiten gehabt – es gab einfach keine perfekten Ehen. Allerdings hatte Mikoto immer früh genug eingelenkt, so dass es niemals zu größeren Reibereien gekommen war. Dass seine Eltern nun wegen ihm streiten sollten, das war unangenehm. „Sasuke, ich wollte nicht, dass es dazu kommt. Ich…es ist nicht ihre Schuld – nur meine.“ Ihm war ganz übel und die Kopfschmerzen setzten wieder ein, so wie ein bekanntes Stechen in der Brust, das wohl von seinem Gewissen herrührte. „Die ist es wirklich! Schön, dass du das wenigstens einsiehst. Hast du überhaupt eine Vorstellung davon, was los wäre, wenn dein Versuch geklappt hätte? Wenn du drauf gegangen wärst? Du bist so was von egoistisch!“, zischte sein Bruder und erhob sich gleichzeitig. „Ich hab gar keine Lust, noch weiter mit dir zu reden! Du sagst mir ja sowieso nicht, was los ist.“ „Weil ich nicht kann!“, warf er ein, aber er erwartete nicht, dass Sasuke das verstehen würde. Und er hatte Recht, denn sein Bruder blickte ihn mit blanker Wut an, ballte die Fäuste an seinen Seiten. „Genau das meine ich! Wie soll ich mich um jemanden sorgen, denn ich gar nicht mehr kenne?“ Sasuke schüttelte den Kopf, wirkte nun mehr enttäuscht und vielleicht auch verzweifelt, weil er nicht wusste, wie er darauf reagieren sollte. „Das geht so einfach nicht. Was ist los mit dir? Was ist passiert, dass du dich so verändert hast? Itachi, es gab mal eine Zeit, in der wir uns alles gesagt haben! In der wir zusammen gelacht haben…ich war stolz, dass ich so einen tollen, großen Bruder hatte.“ Und Itachi war froh gewesen, dass Sasuke da gewesen war. Er war niemals eifersüchtig gewesen, als sich nach Sasukes Geburt nur noch alles um diesen gedreht hatte. Stattdessen hatte er sich geschworen, ihn immer zu beschützen…vor allem und wenn er selbst dazu gehörte, würde er ihn auch davor schützen. Sasuke in diese Sache einzuweihen, das wäre ein Fehler gewesen, weil er ihn damit reinziehen würde, was er unter keinen Umständen wollte. Er zuckte zusammen, als sein Bruder näher trat und die Hand hob, ihm diese wohl auf die Schulter legen wollte – aber er tat es nicht, ließ den Arm wieder sinken. „Es muss so nicht laufen. Du weißt, dass du mir vertrauen kannst. Sag mir einfach was los ist und ich würde versuchen, dir zu helfen. Und Oto-san und Okaa-san auch. Wir wissen nur nicht wie…das musst du uns sagen.“ Eigentlich wollte er Sasuke nicht so abweisen, er wollte im Moment nichts lieber, als sich ihm anzuvertrauen – aber er konnte einfach nicht. Er durfte nicht und außerdem…was würde Sasuke von ihm denken, wenn raus kam, dass Shisui ihn…nein, er würde nie mit ihm darüber sprechen können. „Ich kann einfach nicht. Es tut mir leid, Sasuke.“ Die Worte zerstörten Sasukes restliches Verständnis anscheinend ganz und so wie dessen rechte Hand zuckte, hätte sein Bruder ihm am liebsten eine verpasst. Itachi wandte den Blick ab, machte ihm das nicht weniger zu schaffen, als dem Jüngeren. „Wie du willst. Wir sind fertig miteinander“, erwiderte dieser so eisig, dass es den Älteren schaudern ließ. „Sasuke, ich-“ „Spar es dir! Für mich bist du wirklich tot! Und es ist mir scheißegal, ob du so eine Aktion noch mal versuchst! Für dich hab ich kein Mitleid!“ Und damit rauschte der Jüngere aus dem Raum, ließ ihn allein und mit drückenden Schuldgefühlen zurück. „Also, ich bin ja froh, dass du mich mal besuchen kommst, ne? Aber mit gerechnet hätte ich jetzt nicht, ganz ehrlich.“ Yamanaka Ino sah ihren um drei Jahre älteren Bruder über den Rand ihrer Kaffeetasse belustigt an, woraufhin dieser nur die Augen verdrehte. Manchmal war die Blondine echt nervig, aber wenn man sonst kaum Freunde hatte, die einem zuhörten, wenn man Probleme hatte, musste man halt nehmen, was man kriegen konnte. „Hab halt viel zu tun gehabt, hmm.“ Ino gab ein spöttisches Lachen von sich und ihre blauen Augen, die den seinen so ähnlich waren, blitzten auf. „Viel zu tun gehabt? Okay, jetzt versuchst du aber, mich zu verarschen. Du wärst nicht mal hier, wenn du nicht wüsstest, dass Dad auf Geschäftsreise ist.“ Deidara murrte nur leise, widersprach aber nicht; er mochte sich nicht mit seinem Vater verstehen, aber er wusste dennoch, was dieser alles für sie getan hatte. Vielleicht war er auch undankbar, denn nachdem ihre Mutter vor 10 Jahren verstorben war, hatte Inoichi seinen Kindern diese so gut wie möglich zu ersetzen versucht – manchmal mehr schlecht als recht. Für Deidara war klar, dass er nicht länger bei seinem Vater wohnen konnte. Ihre Ansichten waren einfach zu verschieden und solange Inoichi seine Leidenschaft für die Kunst als Blödsinn abtat, würde sich da auch nichts dran ändern. Dass er mehr zu Beziehungen mit Männern neigte, hatte er dagegen ganz gefasst aufgenommen, es wohl schon immer geahnt; sein Aussehen wirkte ja auch sehr androgyn. „Warum bist du hier, Nii-chan?“, unterbrach Ino seine Gedanken und er sah auf. „Hm, dachte, du hast einen Rat für mich oder so“, murmelte er und seine Schwester lächelte verständnisvoll. Das war sie selten, aber bei ihm machte sie schon mal Ausnahmen. Wenn er es recht bedachte, war Ino die wohl launenhafteste Prinzessin, die er kannte – woran Inoichi Schuld war. Der Mann hatte sie einfach zu sehr verwöhnt. „Worum geht’s denn? Um die Liebe? Da kenn ich mich aus! Erst neulich war da dieser süße Typ! Der kann es fast mit Sasuke-kun aufnehmen, weißt du? Ach, er ist wahnsinnig gutaussehend! Er heißt Sai und er hat mich als schöne Blume bezeichnet!“, sie errötete, presste sich die Hände auf die Wangen. Deidara schaute nur reichlich dumm aus der Wäsche, hatte jetzt schon Mitleid mit dem armen Jungen. „Können wir uns meinem Problem widmen?“, fragte er entnervt und sie hielt inne. „Klar doch! Schieß los!“, forderte sie ihn auf und warf ihren blonden Zopf zurück. „Ich hab was mit Hidan angefangen.“ Stille. Ino starrte ihren Bruder perplex an, dachte erst, sie hätte sich verhört, doch als der andere keine Miene verzog, verstand sie, dass das sein Ernst war. „Hidan?! Der Hidan?! Dein perverser Mitbewohner, den du so verflucht hast und-“ „Ja, genau der, hmm.“ Ino schüttelte fassungslos den Kopf, forderte ihn aber zum Weiterreden auf. „Es gibt Momente, in denen ist er ganz erträglich und der Sex ist jetzt auch keine Qual oder so. Nur…ist er halt ein mieses Arschloch. Manchmal weiß ich nicht, ob ich ihn küssen oder ihm lieber in die Fresse hauen soll, hmm.“ Ino nickte verstehend, dachte einige Sekunden darüber nach, ehe sie fragte: „Vergleichst du ihn mit Sasori?“ Deidara blinzelte, konnte nicht sofort darauf antworten. Tat er das? Okay, sich selbst zu belügen brachte wohl nicht viel, also nickte er. „Manchmal. Wieso? Ist das schlecht, hmm?“ „Na ja, es ist nicht gerade positiv für eure Beziehung, wenn ich das so nennen darf…obwohl ich nicht sicher bin, ob das überhaupt was wird. Ich meine, du hasst den Kerl!“ Deidara seufzte leise, konnte da nicht wirklich widersprechen. Andererseits, Sasori hatte er zuerst auch gehasst. Diese elende Klugscheißerei, da wurde man kirre im Kopf. Trotzdem war Sasori eine ganz andere Geschichte. Das konnte er nur schwer vergleichen. „Und was schlägst du vor, soll ich machen, hmm?“, fragte er daher. „Abwarten? Ich weiß ja nicht, wie er darüber denkt. Vielleicht meint er es ja ernst? Und wenn nicht, dann wirst du es merken. Ich kann dir nur den Rat geben, dass du dich da nicht reinsteigern solltest. Verlieb dich nicht, okay?“ „Toller Rat“, argumentierte der Ältere und verdrehte die Augen. Ob er sich jemals in Hidan verlieben würde können? Das was sie bisher hatten, das war keine Liebe, das wusste er, immerhin hatte er schon einmal richtig geliebt. Außerdem waren Hidans Worte ihm gut im Gedächtnis geblieben. Dieses Arschloch. „Hey! Ich versuche es wenigstens!“, meinte Ino ein wenig beleidigt und trank noch einen Schluck von ihrem Kaffee. „Für dein Glück bist du dann selbst verantwortlich.“ Deidara seufzte nur leise, ehe er sich ihre Kaffeetasse schnappte und ebenfalls davon trank – ihren Protest nicht beachtend. Er wusste immer noch nicht, was er tun sollte oder wie es weitergehen sollte. Scheiße. Es war selten, dass man Nagato außerhalb seines Zimmers antraf, dazu noch vollkommen clean. Jedenfalls hoffte sie das, doch seine Haltung und der Ausdruck in seinen Augen ließen Positives vermuten und das gab ihr den Anlass, sich einfach neben ihn zu setzen. Er drehte weder den Kopf in ihre Richtung, noch zeigte er ihr sonst auf irgendeine Art und Weise, dass er sie bemerkt hatte. Die übliche Ignoranz, mit der er sie für etwas strafte, das ihr gänzlich unbekannt war. Allerdings hatte sie heute nicht vor, sich davon abschrecken zu lassen und deshalb machte sie ihren Mund auf, anstatt zu verschwinden. „Ich möchte mit dir reden, Nagato.“ Eigentlich hatte sie gedacht, dass er sie nicht einmal ansehen würde, doch das tat er und es lag etwas Abwertendes in seinem Blick. Etwas, das sie verletzte. „Wenn ich mich recht entsinne, hast du dafür doch eine Freundin.“ Es missfiel ihr, in welchem Ton er das sagte, doch gleichermaßen irritierte er sie. Nagato war niemals gehässig gewesen, weshalb sie ihn jetzt nicht einschätzen konnte. Was war aus dem netten Jungen geworden, den sie einmal gekannt hatte? „Wenn ich mich recht entsinne, bist du mein bester Freund“, äffte sie seinen Ton nach und der Triumph machte sich in ihr breit, als sie kurz Verwunderung in seinem Blick ausmachte. Es dauerte nur leider nicht länger, als zwei Sekunden, ehe er seine Maske wieder aufgesetzt hatte und dennoch…es war ein Anfang, der ihr zeigte, dass sie ihn immer noch aus der Bahn werfen konnte. Sie konnte ihm einfach nicht egal sein. „Nur weil ich jetzt mit Anko zusammen bin, bedeutet das nicht, dass ich dich nicht mehr brauche.“ Sie hatte schnell nachgesetzt, da sie ahnte, dass er schon wieder dabei war, ihr das Wort abzuschneiden. Es war das erste Mal, dass sie ihre Beziehung zu ihrer Mitbewohnerin in seiner Gegenwart freiwillig offenbarte und es beinhaltete einen seltsamen Beigeschmack. Doch da musste sie nun durch, immerhin wollte sie auch Anko nicht verletzen, indem sie ihr Zusammensein herunterspielte. „Konan“, fing er langsam an und sie spannte sich automatisch an. „Wenn du nicht zufällig preiswerten Stoff benötigst, sehe ich keinen Grund, weshalb du mich brauchen solltest.“ Sie schnappte nach Luft, doch er ließ ihr keine Chance, ihrer Empörung Luft zu machen, sondern drehte sich nun vollends zu ihr um. Seine Augen waren kalt wie Stahl und es jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken. „Und hör endlich auf, mich Nagato zu nennen. Nagato gibt es nicht mehr. Ich bin jetzt Pain.“ Ein Schnauben verließ ihre Kehle und sie hoffte, dass es genauso verächtlich klang, wie sie es meinte. „Tut mir leid, aber für mich wirst du immer Nagato sein. Der Nagato, mit dem ich meine Nachmittage verbracht habe. Der Nagato, der mich von der Schule abgeholt hat und sich für mich geprügelt hat, obwohl ich das absolut nicht wollte. Aber du hast ja nie auf mich gehört, nicht wahr?“ „Es reicht jetzt.“ „Es reicht noch lange nicht!“, erwiderte sie ebenso eisig und ihre Blicke bohrten sich unnachgiebig ineinander. Ein paar Sekunden lang schien die Stille zwischen ihnen zum Zerreißen gespannt, doch dann war es Nagato, der das Eis brach. „Du bist immer noch ein Sturkopf.“ Es klang beinahe zärtlich, doch Konan wollte nicht glauben, dass es auch so gemeint war. Wenn sie das tat, würde sie sich wieder ein Stück verletzlicher machen. Sie war fest davon überzeugt, dass sie stark sein musste, wenn sie ihn tatsächlich zurückholen wollte. Bei dem Zug um seine Mundwinkel allerdings fiel ihr das unheimlich schwer. Wie lange war es her, dass sie ihn hatte lächeln sehen? Der Junge mit den roten Haaren und den traurigen Augen tauchte vor ihrem geistigen Auge auf und er rang sich dieses Lächeln nur für sie ab. Das hatte sie sich damals immer vorgestellt. Ein schöner Traum. „Nagato“, begann sie leise, sah aus bernsteinfarbenen Augen zu ihm auf. „Warum kann es nicht wie früher sein?“ Er machte Anstalten etwas zu sagen, doch am Ende krallte er nur die Hände in seine abgewetzten Hosen und wich ihrem Blick aus. „Bitte! Du bist ein Teil meines Lebens!“, versuchte sie es wieder und griff unvermittelt nach seiner Hand, spürte, wie er zusammenzuckte. „Konan-“ „Nein! Nichts Konan! Du nimmst mich nicht ernst!“, fuhr sie ihm dazwischen und er sah sie perplex aus seinen grauen Iriden an. Dann senkte sich Finsternis über sein Gesicht, kein Zorn, sondern Bedauern. Was bedeutete das? Warum ließ er sie nicht an seinen Sorgen teilnehmen? Es war wie früher, als er versucht hatte, alles Schreckliche vor ihr geheim zu halten. Er hatte ihr nichts von seinem Leiden anvertrauen wollen, doch herausgefunden hatte sie es trotzdem und vielleicht war es nicht nur ihre Zuneigung, sondern auch das Mitgefühl, das sie so an ihn band. Er hatte es nie leicht gehabt und war dennoch immer für sie da gewesen. Aber jetzt machte er komplett dicht, das spürte sie und es ließ sie wütend werden, weil sie sich hilflos vorkam…so wie damals, als er mit dem Ritzen angefangen hatte und sich davon nicht hatte abbringen lassen. „Na schön, dann nicht! Wenn dir meine Anwesenheit so missfällt, dann werde ich-“ Gehen. Das hatte sie sagen wollen, doch es kam nie mehr über ihre Lippen, denn bevor dies geschehen konnte, packte Nagato ihr Handgelenk und zog sie mit einem Ruck zu sich. Konan hatte sich nicht selten vorgestellt, wie es sein würde, ihn zu küssen. Seine Lippen schmeckten noch ein wenig nach den Zigaretten, die er regelmäßig rauchte, doch es war nicht störend. Sie hatte sich oft gefragt, ob seine Piercings sie nicht piksen würden oder das Metall nicht zu kalt wäre. Nichts von alledem, es war einfach nur wunderschön, diesem Menschen auf diese Weise nahe zu sein. Deshalb vergaß sie innerhalb einer Sekunde alles…und das würde sie noch bereuen. ______________________________________________________________ Ich glaube nicht, dass irgendjemand mit Konan tauschen möchte. Zwischen den Stühlen zu stehen ist bestimmt nicht schön - auch nicht für Hidan, wie man im nächsten Kapitel sehen wird. ;) Bevor alle auf Sasuke los gehen, möchte ich dazu sagen, dass ich seine Reaktion durchaus verständlich finde. Wenn das meine Schwester wäre, würde ich auch ausrasten, so viel steht fest. Das war das letzte überarbeitete Kapitel, von nun an könnte es daher auch mal länger dauern, bis was on gestellt wird. Ich bin zwar schon bei Kapitel 17, aber wer weiß, was noch kommt. Natürlich gebe ich mir weiterhin große Mühe und hoffe, euch zufrieden stellen zu können! :) lg Pia Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)