Bring me to life von lunalinn (I’ve been living a lie, there’s nothing inside) ================================================================================ Kapitel 1: I can't wake up -------------------------- Es war ein geradezu deprimierender Freitag-Nachmittag, wenn man bedachte, dass dies der Tag war, der das Wochenende einleiten würde. Wie ein trister Schleier legte sich der Regen über Tokios Straßen und Häuser, währen der graue Himmel sich zuzog. Vielleicht würde es Gewitter geben. Er hörte ein paar Leute über das Unwetter fluchen, weil sie ihr sonniges Wochenende, welches nun ins Wasser fiel, wohl schon verplant hatten. Ihm selbst war es völlig egal, ob nun die Sonne schien oder es durchregnete, es änderte sich ja doch nichts. So oder so würde er zuhause bleiben und lernen; Montag würden sie eine Englisch-Klausur schreiben. Wie auch Konan war Itachi überdurchschnittlich gut in der Schule, hatte es demnach gar nicht nötig, sich hinter die Bücher zu setzen. Dennoch würde er es tun...wenn man ihn denn ließ. Madara war nicht der einzige Störfaktor, der ihn daran hindern würde, nein, ganz gewiss nicht. Solange Hidan, Deidara oder Anko sich zusammen im Haus befanden, war die Hölle los. Meist waren es kindische Gründe, aus denen sie sich an die Gurgel gingen, aber er äußerte sich gar nicht dazu, käme das einer Provokation gleich und diesbezüglich hegte er keinerlei Absicht. Inzwischen waren seine Haare und seine Kleidung vollkommen durchnässt, aber es störte ihn nicht. Bald würde er ohnehin zuhause sein. Seltsam...auch nach einem Jahr scheute er sich noch davor, es als solches zu betiteln. Er hätte sich damals nicht von Madara beschwatzen lassen sollen, dort einzuziehen. Es war ein Fehler gewesen. Ein Fehler in jeglicher Hinsicht...obwohl, bei seinen Eltern wäre es auch nicht besser gewesen. Er vergrub die kalten Finger in den Taschen, starrte geradeaus. Seine Schritte verlangsamten sich unwillkürlich, als er die letzten paar Meter zur Haustür schritt, während seine Hand in seine Tasche wanderte, den kleinen Schlüssel heraus kramte. Die Tür quietschte, als er sie öffnete und er stieg die Treppen rauf zur Wohnung, nachdem er sich flüchtig die Schuhe an der Matte abgeputzt hatte, was eigentlich überflüssig war, da er sowieso alles nass machte. Als er oben ankam und aufschloss, war es ebenso still wie im Treppenhaus, was an sich ein gutes Zeichen war und er trat ein, entschied sofort sich zu duschen und umzuziehen, bevor er sich nachher noch eine Erkältung einfing; Fehlzeiten in der Schule machten sich schlecht auf dem Zeugnis. Kopfschüttelnd stellte er seine Schuhe ab und zog sich die Jacke aus, während er sich auf den Weg in das Zimmer machte, welches er sich mit seinem Cousin teilte. Er hoffte, dass dieser nicht da sein würde, doch mal wieder wurde er enttäuscht. Anscheinend hatte der Ältere sogar auf ihn gewartet, so wie er da saß, als die Tür geöffnet wurde. Allein schon Madaras unheilvolles Lächeln ließ ihn erschaudern; ein Bild entstand in seinem Kopf, zerfiel aber genauso schnell wieder in seine Einzelteile. Für einen Moment blickte er den Älteren ohne jegliche Emotionen an, ignorierte ihn dann gänzlich. Schweigend stellte er seine Schultasche unter den Schreibtisch und machte sich auf die Suche nach bequemer Kleidung, die er gegen seine schwarze Schuluniform tauschen konnte. Doch schon kurze Zeit später fühlte er einen warmen Körper an seinem Rücken und schlanke Arme, die sich um seinen Bauch legten. Der warme Atem an seinem Hals ließ ihn abermals erzittern und er spannte sich augenblicklich an, blieb wie erstarrt stehen. Gleichzeitig loderte Wut in ihm auf; er hasste diese Art von Nähe und Madara wusste das. „Du bist ja ganz feucht“, vernahm er die raue Stimme. Itachi konnte fühlen, wie die Zunge des Älteren über sein Ohr glitt, rang um Beherrschung. "Lass das!", knirschte er möglichst ruhig, bewirkte allerdings nicht das Geringste. "Stell dich nicht so an!" So langsam hatte er wirklich genug und das machte er seinem Cousin auch deutlich, indem er seinen Ellenbogen in dessen Magengrube versenkte, ihn entschieden von sich schubste. Madara grinste amüsiert, nachdem er kurz das Gesicht verzogen hatte und machte schon den Mund auf, um etwas zu sagen. Itachi achtete nicht darauf, schnappte sich seine Sachen und verließ ohne ein weiteres Wort das Zimmer, warf dabei die Tür hinter sich zu. Er hatte es so unheimlich satt...wenn er nicht diese ganzen Fehler gemacht hätte, würde er jetzt nicht in dieser Wohnung festsitzen und Madara jeden Tag aufs Neue ertragen müssen. Sowieso war alles außer Kontrolle geraten und das Schlimmste, er konnte nicht mehr zurück, war gezwungen, mit dieser Situation zurechtzukommen. Versucht beherrscht atmete er einmal durch, schloss die Tür zum Bad hinter sich und achtete darauf, dass er auch ja den Schlüssel herumgedreht hatte; Madara traute er so einiges zu, ebenso wie Hidan, der auch bald wieder da sein würde. Wiederholt atmete tief durch, begann sich dann zu entkleiden und stellte das Wasser an; vielleicht würde ihm das den Kopf waschen und diese ganzen unliebsamen Gedanken gleich mit weg spülen. Noch in derselben Sekunde zog sich ein zynisches Lächeln über seine Lippen; als würde dies möglich sein... "Deidara-chan~" Entnervt verdrehte Angesprochener die Augen; hatte man denn nicht wenigstens einmal am Tag seine Ruhe vor diesem Mistkerl? Anscheinend nicht, denn schon an dem heiteren Tonfall konnte Deidara erkennen, dass sein ungewollter Mitbewohner sich keinesfalls so leicht abschütteln lassen würde. Nein, wirklich...seit Sasoris Tod lief einfach alles schief. Nicht nur, dass er zum unfreiwilligen, trauernden Single mutiert war und die Wohnung, die sie sich geteilt hatten, nicht mehr bezahlen konnte, nein, als Arschkarten-Bonus hatte er ausgerechnet Tanaka Hidan als Zimmerpartner zugeteilt bekommen. Schwul, notgeil und absolut tödlich für seine armen Nerven...ach ja, scharf war er anscheinend auch noch auf ihn, so wie er ihm hinterher rannte. "Musst du nicht arbeiten, hmm?", murrte er missgelaunt, wusste aber, dass der Strip-Club, in dem der Ältere arbeitete, erst spät abends aufmachte. Unheimlich gut gelaunt holte der Silberhaarige zu ihm auf, grinste über das ganze Gesicht, während dieses Funkeln in seinen violetten Iriden lag. Verfolgte Hidan ihn jetzt schon nach der Schule? Das grenzte wirklich an Stalkerei! Vielleicht sollte er die Polizei benachrichtigen. "Du weißt doch, dass ich nur die Hüllen fallen lasse, wenn’s dunkel ist, Schnecke!" Deidara schnaubte. "Gestern war es nicht dunkel...und sehen wollte ich das auch nicht, hmm!", fügte er noch etwas zu hastig an. Hidan grinste weiterhin sein typisches, spöttisches Grinsen, bei dem der Blonde unweigerlich Lust bekam, ihm eine rein zu hauen. Warum er es nicht tat? Sein Mitbewohner war erstens Masochist und zweitens ein wenig kräftiger als er selbst, weshalb der Jüngere liebend gern darauf verzichtete, sich ernsthaft mit ihm anzulegen. "Dabei hab ich extra gewartet, bis du ins Zimmer gekommen bist~" Oh, das glaubte er ihm sofort, schließlich war es nicht das erste Mal gewesen, dass er Hidan nackt in seinem Zimmer vorgefunden hatte. Der Silberhaarige galt in dieser Hinsicht sehr offen und genierte sich daher auch nicht vor anderen Leuten - was wohl an seinem außergewöhnlichen Job liegen musste. Käme sicher nicht gut an, wenn er sich dort schämen würde. "Wirklich aufmerksam von dir...aber in Zukunft komm ich auch ohne deinen Anblick aus, hmm", erwiderte er abweisend. "Ach, gib schon zu, dass dir mein Körper gefällt~", raunte Hidan mit seinem russischen Akzent. Und dieser perverse Kerl behauptete doch tatsächlich, gottesfürchtig zu sein, noch dazu wo er wie eine russische Straßennutte fluchte. Aber mal abgesehen von seinem Job und seinem seltsamen Gott schaute Hidan wirklich nicht schlecht aus...was nicht bedeutete, dass der Blondschopf in irgendeiner Weise Interesse an ihm haben würde. Sasoris Unfall hatte sich erst vor einem halben Jahr ereignet und bis heute konnte Deidara nicht von sich behaupten, darüber hinweg gekommen zu sein. Er war seit der Beerdigung nicht einmal auf dem Friedhof gewesen...das eine Mal terrorisierte seine Erinnerungen und Träume noch immer. Vor allem Sasoris nervige Großmutter Chiyo, die gleichzeitig die noch einzige lebende Verwandte sowie Feindin eines jeden Homosexuellen war. Wie hatte sie um ihren armen Enkel geweint und ihn angefaucht, er hätte nichts an Sasoris Grab zu suchen. Diese alte... Er unterbrach sich, spürte er schon wieder Hidans bohrenden Blick auf sich; gab dieser Typ denn nie auf?! "Du wirkst wie ne verbitterte Transe, die keinen mehr hochbekommt", witzelte besagter Russe. "Verwechsle mich nicht mit einem deiner Kunden, hmm", spritzte Deidara das Gift zurück. "Ich bin keine Nutte!", blaffte der Jashinist sofort drauf los, doch er stieß damit auf taube Ohren. "Nicht? Dann solltest du dir mal was anziehen...die Leute denken noch was Falsches, hmm...", entgegnete er trocken und ging weiter, wohl wissend, dass Hidan nun an sich herunter schaute, um festzustellen, ob er tatsächlich sehr freizügig aussah. Tat er - und war stolz drauf. "Ich scheiß auf die Leute! Latex und Netze sind Dinge, auf die man in meinem Beruf nicht verzichten kann!" "Sehr interessant...", murmelte er und fügte ein Gähnen an. "Tse! Warte es nur ab, Deidara-chan...wenn du erstmal mit mir in der Kiste warst, änderst du deine Einstellung ganz schnell. Verlass dich drauf, Puppe!" Deidara gab auf diese Drohung - er empfand es als eine - nichts, würde er sich doch niemals dem Silberhaarigen hingeben und damit Sasoris Andenken beschmutzen. Ja, der Akasuna war tot und sein eigenes Leben ging weiter...er wusste das und trotzdem war er nicht fähig, sich wieder auf jemanden einzulassen. Was würde das bringen? Er würde ohnehin nur an einen denken...und es würde die alte Wunde unnötig aufreißen. Na toll, jetzt fühlte er wieder dieses ätzende Stechen in der Brust. „Darauf kannst du lange warten, hmm“, gab er schließlich kalt zurück und wandte sich ab. Hidans dummes Gelaber interessierte ihn einen Dreck. "Schon wieder eine Eins...manchmal beneide ich dich, Konan-chan", seufzte Yuuhi Kurenai, nachdem sie ihrer Klassenkameradin über die Schulter geguckt hatte. Konan vermied es, die Brünette darauf hinzuweisen, dass sie eigentlich keinerlei Grund hatte, sich mit ihrer Zwei zu beklagen und zuckte lediglich die Achseln, bevor sie das Arbeitsheft zuschlug und in ihrer Tasche verstaute. Freitag...Ende der Woche...und draußen regnete es in Strömen, was jegliche Planung über den Haufen warf. Andererseits hatte sie ohnehin keine große Lust gehabt, mit Kurenai shoppen zu gehen. "Sag mal, holt Pain dich ab?", riss sie die Frage aus den Gedanken und sie sah auf. Ob er sie abholte? Unwillkürlich dachte sie an früher zurück, als Pain sich noch wie ein großer Bruder um sie gekümmert hatte. Damals waren sie nahezu unzertrennlich gewesen und noch heute musste sie darüber lächeln, wie er nach der Schule extra mit einem Regenschirm - ihren hatte sie des Öfteren vergessen - hergekommen war, damit sie nicht nass wurde und sich eine Erkältung einfing. Wie alt war sie gewesen? 10 Jahre? Pain hatte jedenfalls keinen Führerschein gehabt...erst später kam er so oft es die Arbeit zuließ mit dem Auto, um sie abzuholen und sie hatte sich wahnsinnig darüber gefreut, war stolz gewesen, so einen netten Freund zu haben. Der große Altersunterschied hatte sie dabei nie gestört. "Konan-chan?" Sie schüttelte leicht den Kopf, als sie wieder Kurenais Stimme hörte; er würde sie nicht abholen...die Wahrscheinlichkeit, dass er es doch tat, war sehr gering. In den letzten vier Jahren war die enge Beziehung zwischen ihnen mehr und mehr in die Brüche gegangen, was wohl daran lag, dass Pain weggezogen war. Als sie ihn vor zwei Monaten schließlich nach einer Wohngelegenheit gefragt hatte, schien er nicht sehr glücklich darüber, wenngleich er ihr zugesagt hatte. Und auch jetzt, wo sie so nah beieinander wohnten, wurde sie das Gefühl nicht los, dass er sie so gut es ging mied. Ihre Gespräche waren knapp und wenn sie von früher anfangen wollte, blockte er gleich ab oder ging einfach mit irgendeiner Ausrede. Aber was sollte sie dagegen tun? Pain war nie ein großer Redner gewesen...und sie wollte sich nicht unnötig aufdrängen, befürchtete sie, dass sie es bereits tat. Wenn er sie nicht in seiner Nähe haben wollte, musste sie das halt akzeptieren, etwas anderes blieb ihr nicht wirklich übrig. "Nein...eher nicht." "Oh...okay." Es war nicht okay, es tat weh, mit einem geliebten Menschen, den man sein ganzes Leben kannte, so auf Distanz zu sein. Und noch schwerer war es, wenn besagter Mensch in derselben Wohnung lebte und man ihn täglich zu Gesicht bekam. So hatte sie sich den Einzug wirklich nicht vorgestellt. _________________________________________________ Huhu, da bin ich wieder. =) Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass sich so schnell jemand hier meldet, aber nach nur einem Tag kann ich behaupten, dass ich stolz auf 11 Favoriten und 4 Kommentare bin. Deshalb kommt das erste Kapitel auch schon heute. Nochmal um die häufigsten Fragen zu beantworten: 1. Die Pairings bleiben wie bei der alten Version gleich. 2. Beim Verlauf wird sich ebenfalls nicht viel tun...vorerst jedenfalls. Dennoch lohnt es sich, die Fanfic noch einmal genau zu lesen, auch wenn man sie schon kennt, denn es gibt zwischendurch komplett neue Szenen. Soweit dazu...ich werde das nächste Kapitel in einer Woche hochladen und hoffe, ihr freut euch darauf. ;) lg Pia Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)