Bring me to life von lunalinn (I’ve been living a lie, there’s nothing inside) ================================================================================ Prolog: Wake me up inside ------------------------- Angenehme, friedliche Stille herrschte in ihrem Zimmer, ließ sie wohlig aufseufzen und unwillkürlich ihr Kissen fester umklammern, wobei sie nicht einmal richtig wach war. Warme Sonnenstrahlen kitzelten ihre Haut, brachten sie zum Lächeln, etwas, das sich nur sehr selten auf ihren vollen Lippen zeigte. Wie von selbst räkelte sich der schlanke Körper unter der schwarzen Satin-Decke, woraufhin der glänzende Stoff ein Stück von ihren Beinen rutschte. Es war Sonntag...Ruhetag. Allerdings schien das nicht jedem bewusst zu sein, denn plötzlich ertönten hektische Schritte im Gang, dann das Zuschlagen einer Tür und... "MACH DIE TÜR AUF, DU DRECKIGE HURE!!!" ...das penetrante Geschrei von einem ihrer anstrengenden Mitbewohner. Dumas Konan schlug entnervt die bernsteinfarbenen Augen auf, schloss sie aber zugleich wieder, da sie das Licht blendete. Erst nach mehrmaligem Blinzeln gewöhnte sie sich an die Helligkeit, gähnte hinter vorgehaltener Hand, während sie sich aufrichtete. "ICH BRING DICH UM, WENN DU NICHT SOFORT AUFMACHST!!!" Soviel zu ihrem wunderschönen Sonntag... "Oh, verdammt...warum kann dieser Wichser nicht die Fresse halten?!", hörte sie ihre Zimmergenossin Mitarashi Anko, welche im gegenüber liegenden Bett lag und das Gesicht im Kissen vergraben hatte, knurren. Die Blauhaarige antwortete nicht darauf, streckte sich stattdessen kurz, ehe sie aufstand; schlafen konnte sie bei diesem Lärm ohnehin nicht mehr. Manchmal war es eben auch ein Nachteil, in einer Wohngemeinschaft zu leben...besonders mit jemandem, der so asozial und laut wie Tanaka Hidan war. Sie mochte ihn nicht, wenngleich sie sich ihm stets höflich gegenüber benahm. Viel zu tun hatten sie beide ja sowieso nicht miteinander, es sei denn, sie waren zum gleichen Zeitpunkt im Haus...oder aber Yamanaka Deidara befand sich nicht in Reichweite, teilte Letzterer sich mit Hidan ein Zimmer- keiner beneidete ihn darum - und war deshalb dessen Lieblingsopfer. Andererseits schien auch das sehr weibliche Äußere des jungen Mannes dazu beizutragen, was der Grund dafür war, dass ihn Hidan ihn immer als Transe betitelte. "Idioten-Pack...", meldete sich Anko wieder zu Wort, klang aber eher abwesend. Der Grund war plausibel: die Jüngere trug nicht mehr als knappe Hotpants und ein dünnes Top am Leibe, wodurch sich ihre femininen Rundungen geradezu aufreizend abzeichneten. Das Wetter ließ momentan auch nichts anderes zu, weshalb sich die hübsche Halb-Französin keinesfalls schuldig fühlte, sich ihrer lesbischen Zimmergenossin zu zeigen. Überhaupt hatte sie keine Probleme mit Anko, verhielt sich diese ihr gegenüber doch immer freundlich, anstatt sich auf sie zu stürzen, was wiederum ein Kommentar Hidans war. Dennoch holte sie rasch einen blauen Yukata, der mit weißen Origami-Blumen verziert war, aus dem Schrank und band sich diesen um. Ohne sich noch einmal umzudrehen verschwand sie aus dem Zimmer, steuerte die Küche an, die sicher wie jeden Morgen an ein Schlachtfeld erinnerte. Es gab Momente, da fühlte sie sich wie das Mädchen für alles. Zugegeben, sie musste nicht aufräumen...aber diese Unordnung war unerträglich, so dass sie es gar nicht stehen und liegen lassen konnte. Putzzwang nannte es Anko, die selbst mehr Chaos verbreitete, als half, es zu beseitigen. Sie waren sieben Leute und sie die Einzige, die sich um den Haushalt kümmerte, so kam es ihr vor. Ab und an gesellte sich Pain zu ihr, half ihr sogar...oder einer der beiden Uchiha. Generell schien es jedoch so zu sein, dass sie dafür zuständig war. Diskriminierend. "Morgen, Konan", wurde sie begrüßt, als sie ihr Ziel erreicht hatte - verdreckt wie eh und je. Zwei schwarze Augenpaare richteten sich auf sie, wovon sich das eine jedoch schnell wieder abwandte, desinteressiert in die Kaffeetasse, welche auf dem Tisch stand, schaute. "Guten Morgen, Madara...Itachi", gab sie den Gruß zurück, der allerdings nur vom Älteren der beiden kam. Auch wenn die beiden Cousins waren, so ähnelten sie sich doch reichlich wenig- abgesehen von ihrem empfindlichen Stolz und der kühlen Art. Während Madara sich ausgesprochen gut, manchmal sogar etwas zu gehoben, ausdrückte und des Öfteren einen ziemlich bösen Sarkasmus an den Tag legte, reagierte Itachi meistens nur mit einem knappen Nicken oder Kopfschütteln, wirkte seltsam in sich gekehrt. Sie konnte beide nur schwer einschätzen, aber das war in Ordnung. Sie wohnten nur zusammen, also ging sie nicht alles was an. Eine Tratschtante war sie ohnehin nicht - Hidan dafür umso mehr. Schweigend begann sie das schmutzige Geschirr, welches unordentlich in der ganzen Küche verteilt war, einzusammeln und es in die Spülmaschine einzuräumen. "...diese verfluchte Fotze...die ist so was von tot!" Es war nicht schwer zu erraten, von wem diese vulgär formulierte Drohung stammte; Konan drehte sich nicht mal um, fuhr fort, die Küche zu räumen. "Oh~ sieh mal einer an! Die Schlampe vom Dienst tritt wieder in Aktion...bück dich noch mal so, dann kann dein Stecher gleich einlochen...oh, der ist ja noch gar nicht da! Pech für dich!" Konan sah es gar nicht ein, sich darüber aufzuregen, kannte sie die Sprüche zur Genüge. Ignoranz war das Einzige, mit dem man Hidan strafen konnte und es schien zu funktionieren, denn der Silbehaarige wandte sich nun zu den beiden Uchihas um. Grinsend ließ er sich auf dem Tisch in Reichweite der Cousins nieder und blitzte sie an. "Eine schöne Nacht gehabt?" Konan verdrehte die Augen; Hidan war der festen Überzeugung, dass die Beiden was miteinander hatten, konnte bisher aber keine Beweise dafür vorbringen und die Uchihas bestritten dies natürlich. Na gut, nicht direkt. Itachi äußerte sich nicht dazu und Madara...aus dem wurde man sowieso nicht schlau. "Nun kommt schon! Ich verrate es bestimmt auch niemandem!" Nachdem die Küche vom gröbsten Dreck befreit war, genehmigte Konan sich erst einmal einen Tee. Hidans Sticheleien ignorierte sie weiterhin großteils, immerhin interessierte es sie auch nicht sonderlich, was ihre Mitbewohner in ihrer Freizeit machten. Und wenn es stimmen sollte, dass die Uchihas innerhalb der Familie auch andere Beziehungen pflegten... Nun, ihr Problem war das bestimmt nicht. Auch diesmal bekam der Jüngere keine Antwort, Itachi blickte stumm in seine Tasse und Madara beobachtete ihn dabei. Vielleicht war ja doch etwas an seinen Vermutungen dran? Gerade, als sie sich auf einem der Stühle niedergelassen hatte, betrat eine missgelaunte Anko den Raum, warf dem Silberhaarigen einen wütenden Blick zu. "Wenn du noch einmal deine Fresse aufreißt, während ich schlafen will, kannst du im Keller übernachten!" Doch der Jüngere grinste einfach weiter. "Uh~ Hab ich euch bei euren Lesbenspielchen gestört?" "Ich stör dich gleich bei was ganz anderem, du Hurensohn!" "Glaubst du, ich hab vor so' ner Kampflesbe wie dir Angst?" Jetzt hatte Konan auch keine Lust mehr auf dieses Theater und so erhob sie sich kommentarlos. Auf Kopfschmerzen konnte sie auch gut verzichten. Sie schnappte sich ihre Tasse und warf den Beiden undeutbare Blicke zu. "Wenn was kaputt geht, zahlt ihr die Rechnung", war alles, was sie dazu sagte, bevor sie die Küche wieder verließ und sich stattdessen auf den Weg zu Pains Zimmer - nebenbei bemerkt das einzige Einzelzimmer - machte. Pain Nagato- von allen nur Pain genannt- war halb Amerikaner, halb Japaner, also geteilter Herkunft wie sie selbst auch und ihr bester Freund aus Kindertagen, wenn man es denn so nennen konnte, ließ der von unzähligen Piercings zerstochene Mann doch kaum jemanden an sich heran. Es grenzte beinahe an ein Wunder, dass er sie nicht wie die meisten anderen ignorierte...in der Hinsicht erinnerte er sie an Itachi. Gleichzeitig wusste sie, dass Pain vollkommen anders als der Uchiha war. Nachdem sie geklopft hatte und niemand antwortete, schob sie die Tür vorsichtig auf und vernahm sofort den Geruch von Gras wahr. Es war nicht viel, aber doch genug, dass sie erstmal durch den Raum lief und das Fenster aufriss. Nachdem die erste kalte Luft in das Zimmer strömte, drehte sie sich wieder zum Bett um, auf dem der Älteste aus der WG sich zusammengerollt hatte und noch immer schlief. "Pain, du solltest aufstehen!" Sie wusste aus Erfahrung, dass er öfter mal seinen Wecker überhörte, aber wenn er nicht zur Arbeit ging, würde er auch seine Miete nicht mehr bezahlen können. Also weckte sie ihn lieber. Nach gut zwanzig Minuten hatte Konan dieses Vorhaben erfolgreich in die Tat umsetzen können. Mit einem letzten Blick auf das mittlerweile leere Bett verließ sie den Raum. An Ruhe war wohl den Tag über nicht mehr zu denken, denn schon wieder hatte sich Hidan mit Anko in der Wolle. Sie sollte einfach den Tag woanders verbringen. In ein Café gehen vielleicht. Oder einfach nur im Park spazieren. Lernen für die bevorstehenden Prüfungen würde sowieso nicht funktionieren. Damit musste sie wohl oder übel warten, bis Hidan zu seiner Arbeit aufgebrochen war. Aber was sollte es...Konan war das, was die meisten neidvoll oder auch belustigt als Streberin bezeichneten. So nötig hatte sie das Lernen also auch nicht, fragte sich nur, was sie sonst mit ihrer freien Zeit anfangen sollte? Aber da würde sich im Laufe des Tages schon was finden, möglicherweise würde sie eine Freundin anrufen...Kurenai vielleicht...oder Shizune. Beide waren sehr gut in der Schule und vielleicht konnte sie mit ihnen lernen oder noch besser bei ihnen. Denn in dieser chaotischen WG hatte sie kaum eine ruhige Minute. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)