Sins & Virtues von Scarlet_Phoenix (Wo eine Sünde ist, ist auch eine Tugend... [Achtung, YAOI! Don't like, don't read.]) ================================================================================ Kapitel 1: The Mirror(s) ------------------------ Titel der FF Sins & Virtues Autorin Betaleserin (Vielen herzlichen Dank für deine Mühen, Süsse! ^-^ Du bist absolute Klasse~!) Besonderer Dank & (Danke vielmals, dass ihr mich so sehr und gut beraten habt! ^o^ Es hat mir wirklich sehr geholfen~!) Widmung (Jedes einzelne Kapitel ist meiner liebsten RPG-Partnerin, meinem geliebten Chibi gewidmet! ^w^ Hoffe, es gefällt~!) Kapitel 1 von 7 Titel des Kapitels The Mirror(s) Pairing Saga x Shou - Alice Nine Hinweis Ein PoV-Wechsel etwa nach dem ersten Drittel der FF, aber ihr werdet das schon bemerken. ^^ Zeit etwa eine Woche, mit grosszügigen Pausen dazwischen Musik GEMINI von Alice Nine, The Unforgiving von Within Temptation Disclaimer Nichts gehört mir, ausser meiner Interpretationen der Sünden und Tugenden, die ich aufgrund dessen, was ich gelesen und gesehen habe, hier versuche in Worte zu fassen. Alle vorkommenden Charakteren sowie die dazugehörigen Bands gehören nur sich selber und ich verdiene mit dieser Geschichte hier auch kein Geld. Sonstiges Gelaber Nun, hiermit wünsche ich euch viel Spass beim Lesen meines spontan entstandenen FF-Projekts, um meine Schreibfähigkeiten im Yaoi-Bereich zu trainieren. Vorhang auf für die erste Sünde & Tugend~! First Sin – Pride (superbia) „Hat dir eigentlich mal jemand gesagt, dass du viel zu oft dein Spiegelbild betrachtest?“ Der Angesprochene wandte sein Antlitz von eben jener reflektierenden Glasfläche ab und drehte sich für einen kurzen Augenblick zu der Person um, die gerade diesen, seiner Meinung nach, unangebrachten Kommentar von sich gegeben hatte. „Mhm, störe ich dich etwa, wenn ich das tue?“, entgegnete er nur gelangweilt und drehte sich wieder dem Spiegel zu, um seine Haare weiter zu richten, noch während der andere antwortete. „Nein, das nicht, aber... Hey, hör mir doch mal zu, statt dich im Spiegel anzusehen.“ „Du hast doch eben gesagt, dass es dich nicht kümmert, wenn ich mich selbst betrachte. Ausserdem höre ich dir doch zu.“ „Aber ich möchte dich gern ansehen können, wenn ich mit dir rede!“ Ein amüsiertes Lächeln legte sich auf die Lippen des Blonden, doch er widmete sich nicht sofort seinem Gesprächspartner, sondern kümmerte sich zuerst noch um seine Frisur, ehe er sich zufrieden mit seinem Werk gänzlich von seinem Spiegelbild abwandte. „So, jetzt kannst du mich ansehen, Süsser~“, schnurrte er vergnügt und erhielt dafür nur ein Schnauben. „Unmöglich, echt... Wie kann man sich bloss so lange und ausgiebig mit seinem eigenen Spiegelbild beschäftigen? Ich schaue morgens in den Spiegel, mache kurz meine Haare, sodass ich nicht wie eine Vogelscheuche aussehe, und damit hat sich’s. Aber nicht so bei dir!“ „Ich muss nun mal perfekt aussehen. Die Konkurrenz schläft schliesslich nicht~.“ Shou schnaubte abermals und schüttelte daraufhin den Kopf, was Saga nur ein Grinsen entlockte. „Sag bloss, du bist neidisch~.“ „Von wegen! Ich bin zufrieden mit meinem eigenen Aussehen!“ „Und doch höre ich den Neid aus deiner Stimme. Ich sehe eben schon verflucht gut aus, das musst du zugeben~.“ „Jaja, schon gut, und nun lass uns endlich gehen! Kaum zu glauben, dass wir jetzt tatsächlich zehn Minuten in dieser Parfümerie vertrödelt haben, nur weil ein gewisser Jemand einen Spiegel entdeckt hat und sein Aussehen unbedingt darin checken musste...“ Der leicht Kleinere grinste nur noch etwas mehr und setzte sich daraufhin mit seinem Bandkollegen in Bewegung, dessen Temperament sich nach einer Weile wieder abgekühlt hatte. Spätestens als sie an einem Café vorbeikamen und er vorschlug, den anderen als eine Art Versöhnung zum Kaffeetrinken einzuladen, war besagte Person wieder richtig umgänglich und zufrieden. Sie verbrachten jedoch nicht mehr allzu zu viel Zeit in dem gemütlichen Café, sondern machten sich relativ bald auf den Heimweg. „Kommst du noch zu mir? Du bist schon ewig nicht mehr bei mir zu Hause gewesen.“ „Damit ich dir weiter dabei zusehen kann, wie du dich in all deinen tausend Spiegeln zu Hause betrachtest?“ „Du hast dich verzählt, mein Lieber, es sind nur sieben Spiegel, die ich besitze. Einer im Flur, einer im Wohnzimmer, nochmals einer im Flur, einer im Bad, einer im Schlafzimmer, einer im Schlafzimmer und... einer im Schlafzimmer.“ Er sah aus dem Augenwinkel, wie der Sänger die Augen verdrehte, als er seine Worte hörte. „Wozu braucht ein einzelner Mensch ganze drei Spiegel in einem einzigen Raum?!“ „Besagter Mensch sitzt gerade neben dir. Ich muss halt immer wieder bestätigt bekommen, wie überaus gutaussehend ich doch bin~.“ „Ne, lass nur. Ich gehe lieber nach Hause. Mir wird unwohl, wenn ich mein Spiegelbild so oft sehen muss...“ „Unwohl?“ Gerade kam eine rote Ampel in Sicht und gezwungenermassen musste Saga anhalten, aber so konnte er diesen Moment dazu ausnutzen, zu dem anderen hinüber zu schauen, dessen Worte ihn doch leicht stutzig gemacht hatten. „Wie meinst du das?“ „So, wie ich es halt gemeint habe. Ich mag mich nicht andauernd im Spiegel anschauen müssen. Im Gegensatz zu dir nämlich, der du eine beinahe krankhafte Besessenheit besitzt, dich immer und überall bestaunen zu müssen, kann ich liebend gerne darauf verzichten, mich vierundzwanzig Stunden am Tag anschauen zu müssen...“ Der Jüngere hob eine Augenbraue. Das waren ja ganz interessante Dinge, die er hier zu hören bekam. Lernte er hier etwa eine neue Seite des Grösseren kennen, die er zuvor noch nicht gekannt hatte? „Du tust ja gerade so, als wärst du unansehnlich.“ „Bin ich ja auch.“ Bei dieser Antwort musste der Blonde gezwungenermassen lachen. Das durfte ja wohl nicht wahr sein... Was redete sein Freund auch für einen Stuss? „Du spinnst doch. Soll ich dir sagen, weswegen das, was du behauptest, auf keinen Fall stimmen kann, Süsser~?“ „Und wieso soll das deiner Meinung nach nicht stimmen?“ Er schmunzelte und trat erst einmal aufs Gaspedal, weil die Ampel genau in diesem Augenblick auf Grün wechselte, sodass er weiterfahren konnte. „Ich, eine überragende Perfektion wie ich bin, gebe mich nicht mit... hässlichen Leuten ab~. Und da ich mich mit dir abgebe, kannst du demzufolge auch nicht nicht gutaussehend sein~.“ Sein Beifahrer musste bei dieser Antwort doch tatsächlich leise lachen. „Aber klar doch, Saga-sama. Aber sag mal, tut so viel Selbstverliebtheit nicht weh?“ „Wieso? Sollte es das? Ich mag mich halt so, wie ich bin. Und das solltest du vielleicht auch machen~.“ Schweigen. Doch es war kein lang andauerndes Schweigen, denn der Ältere gab leise Worte von sich, die er gerade noch so hatte verstehen können: „Ich denke, ich komme zu dir... Schaden wird es ja wohl nicht.“ Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen des Angesprochenen. Na also, ging doch. Ihm konnte man halt doch nicht widerstehen. Bei sich daheim angekommen, liess er seinen Schlüsselbund einfach in das Schälchen auf der Kommode fallen und legte seine Sonnenbrille sowie sein Handy hinzu. Gleich im Anschluss daran musste er sein Aussehen im Spiegel Nummer eins, der direkt über der Kommode hing, überprüfen. Dabei sah er, wie sein Gast hinter ihm die Augen verdrehte. In dem Augenblick kam ihm eine Idee und er drehte sich zu dem anderen um, den er sogleich am Handgelenk packte und ihn vor den Spiegel zog. „Schau dich doch mal selbst an... Diese weiche Haut, diese anmutigen Gesichtskonturen, diese schönen Haare, die dir so elegant ins Gesicht fallen... Du bist doch schön, Shou~“, flüsterte Saga seinem Bandkollegen leise ins Ohr und fuhr mit seinen Fingerspitzen sanft vom Kinn aus über die Wangen hoch zu den Haaren, die er nun zwischen seinen Fingern hindurch gleiten liess. „Hör schon auf. Komplimente aus deinem Mund zu hören ist wie Spott zu erhalten...“ „Das ist jetzt aber gemein, Shou.“ Saga blies beleidigt seine Wangen auf und wandte sich nun ab, um sich seine Jacke auszuziehen. „Es stimmt aber. Du hast doch nur Augen für dich und in genau diesen Augen siehst du niemanden schöner als dich selbst an. So narzisstisch veranlagt bist du nämlich, Saga.“ „Interessant, was du für ein Bild von mir hast... Aber in der Tat sehe ich niemanden als attraktiver an als mich. Das heisst aber nicht, dass ich zu Komplimenten unfähig bin.“ Mit diesen Worten schenkte er dem Sänger nur ein zauberhaftes Lächeln, ehe er ins Wohnzimmer ging. Er hörte noch ein leises Seufzen, begleitet von dem Rascheln einer Jacke und nachfolgenden Schritten. „Möchtest du etwas zu trinken?“ „Wenn du Alkohol anbietest...“ „Kennst mich doch~. Wie könnte ich meinen Gästen etwas Nichtalkoholisches zumuten?“ Schon wieder ein Seufzen seitens des leicht Grösseren. „Du seufzt unglaublich oft, weisst du das?“, bemerkte der Bassist deswegen. Währenddessen kehrte er mit zwei Gläsern aus der Küche zurück, stellte diese vor dem Sofa auf dem Couchtisch aus Kristallglas ab und steuerte nun seinen Weinschrank an. „In deiner Gegenwart kann man gar nicht anders als zu seufzen. Ich frag mich sowieso, wie ich überhaupt mit dir befreundet sein kann.“ „Das frage ich mich ehrlich gesagt auch. Du nörgelst nämlich immer nur an mir herum, was ich eigentlich gar nicht verstehen kann...“ „Ach, wirklich nicht? Du schenkst doch nichts ausser dir selbst Beachtung und da fragst du dich allen Ernstes, weswegen ich etwas zu meckern habe?“ Den sarkastischen Unterton konnte er nicht überhören und nun war er es, der leise seufzte. Gut, vielleicht war er manchmal etwas unausstehlich, wenn er sich darüber beklagte, dass seine Frisur nicht gut sass oder dergleichen... Nein, eigentlich war das ja doch nicht der Fall. Er war Saga, er durfte das. Und so ging er nicht weiter auf diese Aussage ein, sondern öffnete seinen Weinschrank, um eine seiner Flaschen mit den edlen Tropfen herauszuholen. Schnell hatte er etwas gefunden, das ihn gerade ansprach, pickte gerade diese eine Flasche heraus und füllte die Gläser grosszügig mit dem teuren Getränk. Danach kehrte er zurück zum Schrank, verstaute die Flasche wieder darin und schloss die Türe. Natürlich kam er nicht umhin, sich in seinem zweiten Spiegel ausgiebig zu betrachten, ehe er sich eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht strich und zurück zu Shou ging. „Was ist?“, fragte er schmunzelnd, nachdem er den Blick des Braunhaarigen bemerkt hatte, der jedoch nur wieder seufzte, ehe er ebenfalls nach dem Glas griff. „Nichts... Bringt ja schlussendlich doch nichts, wenn ich mich beklage, oder?“ Danach herrschte wieder eine Weile lang Stille zwischen ihnen, in welcher sie sich lediglich ihren Getränken widmeten. Irgendwie hatten sie so vieles und dann doch wieder nichts, worüber sie reden konnten... „Saga, ich-“ In dem Augenblick klingelte das Telefon und der Ältere, der gerade zu reden begonnen hatte, erschrak so sehr, dass er zusammenzuckte. In der Zwischenzeit war der Hausherr aufgestanden und zu seinem Telefon gegangen. Mit wenigen Worten hatte er den Anrufer abgewimmelt und wandte sich daraufhin wieder seinem Gast zu. „Du stellst Sachen an... Schau, dein Hemd ist ja bekleckert...“ „Tut mir leid... Aber ein gewisser Jemand hat ja einen dermassen schrillen Klingelton. Wie wäre es denn mit etwas Angenehmerem, etwas Ruhigerem?“ „Wieso? Ich mag den hellen Klang dieses Tons.“ „Jaja, schon gut...“ Sein Bandkollege wandte das Gesicht ab und starrte wieder auf seine Hände. Schien ganz so, als würde sich dieser unwohl fühlen. Gut, vielleicht war es schon sehr gewöhnungsbedürftig in seiner Wohnung, die eher einem Spiegelkabinett glich. Jegliche glatte Oberfläche, die auch nur einen Hauch einer Reflektion produzieren konnte, war auf Hochglanz poliert und der Grossteil seiner sieben Spiegel war auch nicht gerade klein. Shou wäre nicht der Erste, der sich in seiner Wohnung paranoid vorkäme, aber für ihn selbst war es etwas Selbstverständliches, sich immer und überall sehen zu können. Das war sein Daheim, sein Reich, in dem er sich wohl fühlen sollte, was er ja auch tat. „Komm, steh mal auf. Wir müssen die Flecken aus deinem Hemd kriegen, bevor sie noch eintrocknen. Danach wird es nämlich zu einer reinen Qual“, meinte der Blonde mit ruhiger Stimme und hielt seinem Freund lächelnd die Hand hin, um ihm auf die Beine zu helfen. Der Angesprochene seufzte nur leise und liess sich hochziehen, bevor er ihm ins Bad folgte. Unterwegs kamen sie an seinem dritten Spiegel, dem grossen, der beinahe eine gesamte kleinere Wand seines Flurs ausfüllte, vorbei. „Wozu ist dieses riesige Ding von einem Spiegel?“ „Hier style ich mich normalerweise. Wenn wir clubben gehen oder so.“ „Und was ist mit den Spiegeln in deinem Schlafzimmer?“ „Das ist nicht so hell beleuchtet, wie es hier im Flur der Fall ist.“ „Du bist unglaublich...“ „Ich weiss~.“ „So hab ich das nicht gemeint!“ Der Sänger schüttelte den Kopf und betrat anschliessend immer noch kopfschüttelnd sein hellbeleuchtetes, geräumiges Badezimmer. „Zieh dein Hemd aus.“ „Wie bitte?“, kam es fast schon erschrocken aus dem Mund seines Gastes. Er als Gastgeber grinste und meinte deswegen nur: „Du hast mich schon verstanden. Was ist? Ist doch nichts dabei. Ich möchte dir doch nur helfen.“ „Aber...“ „Jetzt stell dich nicht so an und gib mir das Kleidungsstück, Shou.“ Der andere zögerte leicht, knöpfte dann doch noch widerwillig das Hemd auf und reichte es ihm anschliessend. Während der Jüngere daraufhin das Oberteil mit ein wenig Wasser befeuchtete und ein Fleckenlösungsmittel benutzte, um die vorhin entstandene Sauerei zu beseitigen, bemerkte er aus dem Augenwinkel, dass sich Shou zu genieren schien. „Was ist denn jetzt schon wieder los?“ „Dein Spiegel ist viel zu gross!“ Saga hob eine Augenbraue und sah zunächst zu besagtem Spiegel, ehe er sich zu dem Braunhaarigen umdrehte. „Kein Spiegel auf der Welt ist zu gross...“ In der Tat war sein vierter Spiegel, der Badezimmerspiegel, der genauso breit war wie das Waschbecken mit dazugehöriger Ablagefläche und beinahe bis an die Decke reichte, nicht wirklich gross. „Für dich vielleicht, aber nicht so für mich.“ „Du solltest vielleicht etwas stolzer auf dich und dein Aussehen sein.“ „Bin ich aber nicht.“ Nun war es der leicht Kleinere, der seufzen musste. Was war denn mit seinem Bandkollegen los? Schämte sich dieser etwa so sehr für sein Aussehen? Als ob er bei diesem schönen Körper etwas zu verstecken hätte... Ob er vielleicht...? Ein Schmunzeln schlich sich auf seine Lippen. Wieso eigentlich nicht? Es war lange her seit dem letzten Mal und eigentlich war er im Moment sowieso nicht abgeneigt. „Dein Grinsen gefällt mir nicht, Saga... Was planst du?“, kam es unsicher von seinem Mitmusiker und skeptisch sah er ihm durch die spiegelnde Fläche hindurch in die Augen. „Gar nichts~. Wieso so misstrauisch?“ „Dieses Grinsen verheisst nie Gutes bei dir. Das letzte Mal hast du, nachdem ich dieses Grinsen in deinem Gesicht gesehen habe, Nao abgefüllt und der Arme musste sich am nächsten Tag Fotos von sich selbst in einem Lolita-Kleidchen ansehen...“ „Ach das~. Sag bloss, dich hat das nicht amüsiert~.“ „Saga, ich warne dich...“ „Ist dir eigentlich nicht kalt? Möchtest du dir nicht etwas aus meinem Schrank ausleihen, bis dein Hemd trocken ist? Die Flecken sind jedenfalls weg. Schau.“ Mit diesen Worten hielt der Jüngere das Hemd in die Höhe und zeigte stolz das Werk, das er in diesen wenigen Minuten vollbracht hatte. „Danke, aber lenk nicht vom Thema ab.“ „Du bist doch derjenige, der davon ablenkt. Ich hab dich nur gefragt, ob du nicht etwas-“ „Ich weiss, was du gefragt hast. Nein, danke, ich verzichte.“ „Jetzt stell dich nicht so an. Ich kann nicht verantworten, dass du womöglich noch krank wirst“, meinte der Bassist jedoch, während er nach einem Kleiderbügel griff und das nasse Hemd über der Wanne aufhängte, da es beim Waschen doch etwas nasser geworden war, als er zunächst vermutet hatte, und jetzt abtropfen musste. „Komm jetzt“, sagte er nur und packte seinen Bandkollegen am Handgelenk. „Saga, lass mich los!“, protestierte dieser jedoch, wehrte sich aber nicht weltbewegend, sodass er ihn problemlos bis in sein Schlafzimmer lotsen konnte. First Virtue – Humility (humilitas) Mit mulmigem Gefühl betrat er das ihm so verhasste Schlafzimmer seines Musikerkollegen. Er mochte den Raum einfach nicht, denn er fühlte sich mehr als nur unwohl darin, was er nun auch äusserte: „Ich mag dein Schlafzimmer nicht...“ „Wieso denn?“ Er schnaubte und entgegnete: „Das fragst du? Da hat man ja gar keine Privatsphäre, weil man sich andauernd selbst sieht! Ich hab dir doch gesagt, dass ich mich unwohl fühle, und du machst dich auch noch darüber lustig... Ein toller Freund bist du, wirklich.“ „Ich mache mich gar nicht über dich lustig. Ich will dir nur zeigen, dass du völlig falsch damit liegst, wenn du behauptest, dass du unansehnlich bist.“ Ernst sah ihm sein Freund ins Gesicht, ehe er ihn losliess und ihm lächelnd eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. Diese Geste veranlasste den Älteren dazu, sein Gesicht daraufhin verlegen abzuwenden. Danach führte ihn Saga an der Hand zum Kleiderschrank, an welchem sich der fünfte Spiegel in dieser Wohnung befand: die bis an den Rand der Decke reichende, etwa ein Meter breite Schranktür selbst nämlich. Der Blonde stellte sich wie schon vorhin beim Hauseingang hinter ihn und schenkte ihm durch den Spiegel hindurch ein aufrichtiges Lächeln. „Was für ein schön gebauter Körper... Diese straffen Muskeln, eine makellose Haut, die sich so geschmeidig unter meinen Fingern anfühlt...“, wurde ihm leise, verführerisch ins Ohr geflüstert, sodass er leicht darunter zu schaudern begann. Der Sänger wollte nicht noch mehr von diesen Worten hören, die ihn so verstörten. „Lass das! Ich habe doch schon vorhin gesagt, dass ich das nicht mag, Saga“, gab er deswegen fast schon leidend von sich und riss sich aus der Umarmung, in der er sich bisher noch befunden hatte. Die Stellen, über welche der ihn nun stumm Betrachtende gestreichelt hatte, kribbelten angenehm und sein Herzschlag beschleunigte sich dadurch noch ein bisschen mehr. Er war nicht schön, nein, das war er nicht. Er durfte so etwas nicht glauben, denn ansonsten endete er womöglich wie sein werter Bandkollege, der wirklich die selbstverliebteste und stolzeste Person war, die er jemals kennengelernt hatte und die er wahrscheinlich auch jemals kennen würde. Es verhielt sich nämlich sonst niemand in seinem engeren Bekanntenkreis so, wie Saga es tat. Andererseits... Der Kleinere hatte es gut... Er mochte diese Selbstsicherheit, die dieser ausstrahlte. Dieses Selbstvertrauen, wofür er ihn bewunderte. Gut, man musste wirklich ein grosses Mass davon besitzen, damit man in dieser Wohnung nicht wahnsinnig wurde. Die Spiegel waren überall und als wäre das nicht genug, gab es genug Flächen, die das eigene Aussehen perfekt reflektierten. So wie jetzt. Kaum hatte er sich vom Kleiderschrank abgewandt, musste er doch glatt in den gegenüberliegenden, sechsten Spiegel blicken, der auf der anderen Seite neben dem Kleiderständer aufgestellt war. Diese Undendlichkeit an Reflexionen, die durch die Gegenüberstellung beider Spiegel entstanden war... Sie machte ihn krank. „Was sträubst du dich eigentlich so sehr gegen dein Spiegelbild? Es ist ein Teil von dir selbst. Sei ein wenig stolzer auf dein Aussehen, Shou.“ Der Angesprochene drehte sich zu seinem Gastgeber um und sah ihn mit einem leicht gequälten Ausdruck an. „Ich bin halt nicht so wie du. Ich kann nicht in einen Spiegel sehen und das Spiegelbild dann lieben. Ich bin unansehnlich.“ „Du redest ja schon wieder absoluten Schwachsinn. Hab ich dir nicht gesagt, dass das nicht sein kann? Du bist in meiner Gegenwart, du darfst dich meinen Freund nennen, also bist du sicherlich nicht hässlich“, entgegnete der Jüngere nun und irgendwie strahlte dieser etwas Bedrohliches aus, das ihn dazu brachte, unwillkürlich etwas nach hinten zu torkeln. Je näher der andere kam, desto mehr wich er unbewusst zurück, bis es nicht mehr weiterging, er mit den Beinen gegen die Bettkante stiess und dadurch auf dem grossen Bett zum Liegen kam. Der Jüngere nutzte seine Verwirrung natürlich gleich aus und begab sich mit einer eleganten Bewegung über ihn, stützte seine Hände links und rechts von seinem Kopf ab und näherte sich nun seinem Gesicht. „Was hast du vor, Saga?“ „Sei still... Ich zeige dir schon, dass ich Recht habe, genauso wie ich immer Recht habe. Denn ich bin perfekt und ein perfektes Wesen wie ich wird niemals im Unrecht sein.“ „Du bist derjenige, der Stuss redet, du-“ Weiter kam er nicht, denn in dem Moment wurde sein Mund durch denjenigen Sagas am Reden gehindert. Im ersten Augenblick war der Braunhaarige wie erstarrt, doch dann entspannte er sich und liess sich in den Kuss leiten. Er mochte es, den Jüngeren so zu küssen, denn dieser konnte wahnsinnig gut küssen. Ihre Zungen umschmeichelten sich gegenseitig, forderten einander anschliessend zu einem Kampf auf, in welchem er schlussendlich doch noch den Kürzeren zog, ehe sie sich atemlos voneinander lösten und einander einfach nur stumm in die Augen blickten. „Es ist lange her seit dem letzten Mal, Shou~.“ „Mhm...“ „Du hast mich nie mehr an dich herangelassen, seit diesem einen Mal vor einigen Jahren.“ „Drei Jahre, fünf Monate und siebenundzwanzig Tage...“, murmelte der Sänger leise und wandte den Blick schliesslich wieder ab, da er sich seltsam fühlte, solch ein Detail behalten zu haben, wenn es dem Bassisten sowieso egal gewesen war, wie viel Zeit vergangen war. „Du hast die Tage gezählt, seit wir das letzte Mal miteinander geschlafen haben?“, kriegte er die erstaunt klingende Frage zu hören und errötete dadurch leicht. „Ja, weil...“, begann Shou, unterbrach sich aber mittendrin. Weil er sich danach, nach einem zweiten Mal gesehnt hatte. Er hatte unbedingt ein weiteres Mal, zahlreiche weitere Male von seinem wundervollen Freund hier genommen werden wollen. Diese Perfektion einer Person, die er zu seinem Freundeskreis zählen durfte... Ja, Saga war in seinen Augen perfekt, ein perfekter Mensch, auch wenn man sich erst einmal an dessen narzisstisches Dasein gewöhnen musste, was er relativ schnell getan hatte. Er fühlte sich geradezu wohl in dessen Nähe. Es war, als würde ihm dessen Nähe einen Sinn zum Leben geben. Denn damals, als der Blonde mit ihm geschlafen hatte... Damals hatte er sich zum ersten Mal in seinem Leben vollkommen gefühlt. Er wollte dieses Gefühl noch einmal spüren, er wollte wissen, dass er für dieses perfekte Wesen etwas war, das unersetzlich war. Aber dazu würde es wohl nie kommen... Und so blieb ihm nichts anderes übrig, als das anzunehmen, was er nun einmal erhielt... oder sich auf ewig miserabel zu fühlen. „Ja, ich höre?“ Diese Worte holten ihn zurück in die Wirklichkeit und leicht neben der Spur sah er seinen Bandkollegen an, der ihn wohl eine Weile lang einfach stumm angesehen hatte, bevor er ihn angesprochen hatte. „Weil... Ist der Grund so wichtig?“ „Hm... Eigentlich nicht, aber es interessiert mich schon, wieso du dich an den Tag genau erinnern kannst...“ „Das ist, weil... weil ich es mir... sehnlichst gewünscht habe... Ich habe darauf gehofft, dass du... irgendwann nochmals auf mich zurückkommen würdest...“ Sein Gegenüber sah ihn zunächst leicht überrascht an, doch dann legte sich ein Lächeln, ein wahrlich bezauberndes Lächeln auf dessen Lippen und er beugte sich weiter zu ihm vor. „Du Dummchen~. Du hättest nur etwas zu sagen brauchen und ich wäre doch sofort auf dich zurückgekommen~. So viel Spass wie an jenem Tag mit dir hatte ich bis dahin noch nie gehabt... Und ich habe auch nie wieder so viel Vergnügen und Lust verspürt wie damals mit dir, Shou~.“ Diese Worte brachten ihn zum Erröten und peinlich berührt drehte er sein Gesicht zur Seite. Es schmeichelte ihm und machte ihn verlegen. Er war solche Komplimente nicht gewohnt und sowieso war Komplimente aus dem Munde dieses Mannes zu hören... „Habe ich dir nicht gesagt, dass du einem Irrtum unterliegst, wenn du denkst, du seist unansehnlich? Bitte, so wie du mich darstellst, gibt es in meinen Augen nur mich, der perfekt ist. Wenn ich dich also an meiner Seite dulde, kannst du doch gar nicht so schlecht aussehen, nicht wahr? Wie gesagt, ich gebe mich nicht mit hässlichen Leuten ab und mit Menschen, die niederer als ich sind, sowieso nicht.“ Noch immer sah er Saga nicht an, wurde aber im nächsten Moment dazu gebracht, in dessen Gesicht zu sehen, als sich eine Hand an sein Kinn legte und seinen Kopf so drehte, dass er doch hochsehen musste. „Und? Klingen Komplimente aus meinem Mund immer noch wie Spott und Hohn? Wenn ja, dann musst du es mir nur sagen und ich ändere mich...“ „Als ob es einen Unterschied machen würde, ob ich dir nun sage, dass du dich ändern sollst, oder nicht... Du wirst es ja sowieso nicht tun. Nicht für mich“, gab der Ältere leise und mit leicht trotziger Stimme von sich. In der nächsten Sekunde bereute er seine Worte. Hatte er vielleicht etwas Falsches gesagt? Sein Freund wirkte auf einmal so... angespannt und hatte bisher auch noch kein Wort gesagt. Doch kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gedacht, zuckte er schon erschrocken zusammen, weil der Bassist zu kichern begonnen hatte. „Stimmt, für dich würde ich das tatsächlich nicht machen, da hast du Recht. Aber was, wenn ich, sagen wir mal, deinen Rat zu Herzen nehmen und es aus eigenem Willen machen würde?“ Sprachlos sah er den Blonden an, doch dieser schenkte ihm just in diesem Augenblick ein weiteres charmantes Lächeln, ehe er sich nochmals über ihn beugte und seine Lippen abermals mit den seinen verschloss. Der Grössere hatte einen Bruchteil einer Sekunde lang vor, sich zurückzuziehen, doch dann liess er sich aufs Neue fallen und ging auf das Spiel ein, zu welchem er eingeladen wurde. Während dieser leidenschaftlichen Verbindung wurde er weiter zurückgedrängt und gelangte auf diese Weise schliesslich ans Kopfende des Bettes, wo er sich widerstandslos beinahe um den Verstand küssen liess. Verdammt, Saga hatte ihn völlig in der Hand... und er genoss jede einzelne Sekunde davon. Als sie sich voneinander lösten, keuchte er leise, als er diese weichen Hände über seinen Oberkörper fahren spürte. Sie gingen zärtlich mit ihm um und liessen dadurch die Hitze in ihm weiter aufwallen. Was stellte der Bassist bloss mit ihm an? Nun, eigentlich war es ihm egal, denn er empfing stets alles liebend gerne mit offenen Armen, was ihm gegeben wurde. Schlanke Finger strichen über seinen Hals, wanderten anschliessend über seine Schultern, suchten ihren Weg zu seinen Brustwarzen, die solange zwischen Daumen und Zeigefinger gezwirbelt wurden, bis sie völlig erhärtet waren, und schienen über jeden einzelnen noch so kleinen Zentimeter seiner Haut zu gleiten. Ein Feuerwerk an Empfindungen wurde im Innern des Sängers ausgelöst, der sich bereits jetzt schon leicht unter all diesen Berührungen zu winden begann. Noch während er dies dachte, gesellte sich zu den geschickten Händen noch ein Lippenpaar hinzu, das vorerst lediglich seinen Hals liebkoste. Ihm wurde immer heisser, je länger das Ganze andauerte. Lust stieg allmählich in ihm auf und breitete sich mit einem angenehmen Kribbeln in seinem gesamten Körper aus. „Saga~“, keuchte Shou lustvoll auf, als sein Musikerkollege sachte seine Zähne in seiner Halsbeuge vergrub und gleich im Anschluss daran an eben dieser Stelle zu saugen begann. Bei all diesen Sinneseindrücken wurde ihm wirklich beinahe schon schwindlig und er wollte definitiv mehr davon. Da es sich um den Kleineren handelte, war er sich sicher, dass er auf keinen Fall enttäuscht werden würde. Seine Augen, die es nicht schafften, sich auf einen einzelnen Punkt zu fixieren, wanderten rastlos umher, bis sie an dem hellhaarigen Schopf hängen blieben und dann weiter nach unten wanderten. Er schluckte leicht. Ihm war danach, diesen makellosen Körper ebenfalls zu berühren, aber er wagte es nicht, seinen Wunsch zu äussern. Er würde nach nichts fragen, um nichts bitten, sondern nur alles über sich ergehen lassen. Scheinbar wurden jedoch seine Gedanken gelesen, denn genau in diesem Moment hielt sein Gönner mit allem, was er gerade tat, inne und hob den Kopf, um ihm in die Augen zu sehen. Was für klare Iriden, dachte sich der Ältere stumm und schluckte bei diesem Anblick leicht. „Was ist? Ich sehe in deinen Augen, dass du nicht tatenlos bleiben möchtest... Bitte, wenn es dein Wunsch ist, gehe diesem doch nach. Ich werde dich sicherlich nicht daran hindern oder in irgendeiner Art und Weise aufhalten~“, schnurrte Saga mit einer solch verführerischen Stimme, dass er dieser Einladung überhaupt nicht widerstehen konnte. Jedoch waren seine Bewegungen weiterhin zögerlich, als er seine Hand nach seinem Mitmusiker ausstreckte, um zunächst einmal dessen Shirt zu erreichen, damit er es diesem ausziehen konnte. Als er den Stoff schliesslich ergriffen hatte, schob er diesen langsam, Stück für Stück hoch und streifte es dem nun auf seinem Becken Sitzenden über den Kopf, um dessen Brustkorb freizulegen. Seine Augen konnte er sodann gar nicht mehr von Saga abwenden. Was für ein Bild bot sich ihm da! Diese sahneweisse, sich unter seinen Fingern wie Seide anfühlende Haut, dieser muskulös gebaute Körper, der unter der Kleidung doch ziemlich zierlich wirkte, diese schmalen Schultern, die kräftigen Oberarme... „Du bist so wunderschön... So wunderwunderschön...“ ...wie ein Wesen nicht von dieser Welt, dachte er sich weiter, ohne die Worte über seine Lippen kommen zu lassen. Der, dem dieses Kompliment galt, lächelte nur zufrieden und widmete sich wieder dem Liebkosen des Oberkörpers seines Freundes. „Ich weiss, Shou, aber es von dir zu hören macht mich irgendwie noch ein ganzes Stückchen glücklicher~. Doch jetzt lass dich einfach zurückfallen und geniesse alles~. Du wirst noch früh genug zum Zuge kommen...“, hauchte ihm der Kleinere gegen die Haut, was ihn leise zum Keuchen brachte. Ohne jegliche Widerworte tat der Braunhaarige wie ihm geheissen und liess seine Augen zufallen, damit er jede noch so kleine Empfindung stärker wahrnehmen, intensiver fühlen konnte. Ihm kam es vor, als wären diese schlanken Finger überall auf seinem Körper, als liessen sie keine noch so unscheinbare Fläche aus, um das Feuer in seinem Innern immer weiter zu schüren. Die Berührungen glitten unnachlässig nach unten und kamen schliesslich bei seinem Hosenbund an. Noch während der Blonde seine Zungenspitze in seinem Bauchnabel versenkte, knöpfte er ihm die Hose auf und zog das lästig gewordene Stück Stoff langsam nach unten. Die Finger des auf dem Bett Liegenden vergruben sich nun in der Decke, während der Mund zu einem leisen Keuchen geöffnet war. Die Hitze stieg ihm langsam in den Kopf und sein Verstand begann sich zu vernebeln, sodass schlussendlich nichts anderes zurückblieb ausser diesem unstillbaren Verlangen. Zarte Finger streichelten ihm über die Innenseiten seiner Schenkel, eine feuchte Zunge fuhr seine Bauchmuskeln nach und eine weitere Hand legte sich nun an den Bund seiner Shorts, die nun stückchenweise nach unten rutschten. Dies war der Moment, in welchem Shou seine Augen aufriss und augenblicklich auf seinen Musikerkollegen richtete, wobei er gleichzeitig eine Hand gehoben hatte, um diese auf diejenige des anderen zu legen. Verwirrt hielt der Jüngere inne und sah zu ihm hoch. „Was ist? Wieso hältst du mich auf einmal auf?“ „Nicht... Wenn du jetzt weitermachst, siehst du ja, wie...“, begann der Sänger mit zögerlicher Stimme und kaute etwas unsicher auf seinen Lippen herum. „Unvollkommen du bist?“, beendete der sich über ihm Befindende seinen Satz und er zuckte ertappt zusammen, ehe er prompt errötete, als ein leises Lachen folgte. „Du Idiot... Jeder ist unvollkommen in meiner Gegenwart. Schliesslich gibt es niemand Perfekteres als mich~. Aber was kümmert es mich, ob du scheinbar unvollkommen bist oder nicht? Du gehörst für den Moment einfach nur mir und alles, was sich in meinem Besitz befindet, ist schön... Und so auch du, Shou~“, erläuterte er dem auf dem Bett liegenden Musiker, der noch eine ganze Spur mehr errötete, als er diese Worte mit dieser Stimme und in diesem Tonfall vernahm. „Aber, ich- Aaaaah~“, wollte der Angesprochene doch noch widersprechen, jedoch kam er nicht mehr dazu, weil ihn auf einmal eine Welle an Lust überrollte. Diese Lust liess seinen Körper erzittern und sein Blick verlor jeglichen Fokus, sodass er sich dazu entschloss, zu schweigen und die Augen wieder zu schliessen. Nachdem sich die Hand völlig unerwartet um sein Glied gelegt hatte, liess sie dieses nun los und zog ihm stattdessen die Shorts von den Beinen, sodass es dazu kam, dass er völlig entblösst unter seinem Bandkollegen lag. In Nullkommanichts stieg ihm die Röte gänzlich ins Gesicht und er war froh, dass er die Augen geschlossen hielt und weder sich selbst noch den Gesichtsausdruck seines Bettgefährten sehen konnte. Er wusste nämlich überhaupt nicht, was ihn erwarten würde. „Wie wunderschön~. Ich habe doch gewusst, dass ich dich nicht anders in Erinnerung habe... Deine Haut ist immer noch so zart wie damals, du bist vielleicht sogar etwas trainierter geworden und wirkst wie aus einem Modelmagazin entsprungen...“ Nun öffnete derjenige, dem diese Worte galten, schlagartig die Augen und starrte mit einem geschockten Ausdruck doch noch in das Gesicht des Sprechers. Das glaubte er jetzt nicht... Wieso kriegte er so etwas zu hören? Das war doch irreal... Machte sich Saga etwa selbst jetzt über ihn lustig? Konnte er das nicht einfach lassen? Es schmerzte doch auch so schon zur Genüge... „Was schaust du mich so geschockt an? Sage ich etwa nicht die Wahrheit? Ich habe dir doch schon gesagt, was ich über dich denke, nicht wahr? Wann lernst du eigentlich, dass das, was ich dir schon seit einiger Zeit und heute bereits ziemlich oft gesagt habe, der Wahrheit, und nichts als der Wahrheit, entspricht?“, kam es von dem Bassisten, dessen Stimme keineswegs vorwurfsvoll klang, sondern eher leicht belehrend, mit einem Hauch von Vergnügen. „Ja, aber...“, fing Shou an, unterbrach sich aber mittendrin, als er seinen Mitmusiker den Kopf schütteln sah. „Sei jetzt einfach still, ja? Ich zeig dir, dass ich immer im Recht bin und mich auch hier nicht geirrt habe... Wenn du dich weigerst, dich selbst zu akzeptieren, bringe ich dich halt dazu... Eigenhändig~“, meinte der Kleinere nun, lächelte ihn nochmals an, ehe er aus seinem Blickfeld verschwand und ihn im nächsten Moment zum Stöhnen brachte. Auf einmal spürte er dieses warme, feuchte Etwas, das seiner steifen Erektion entlang glitt. Ein Schauer jagte durch seinen gesamten Körper und er wand sich ein wenig unter dieser Behandlung. Weiche Fingerkuppen streichelten weiterhin über seine Oberschenkel und seinen Bauch, während ihn die Zunge seines Freundes gekonnt verwöhnte. „Stöhn etwas lauter für mich, wenn ich loslege, ja? Ich mag deine Stimme, Shou~.“ Diese Worte drangen wie durch einen dichten Nebel zu ihm durch, aber obwohl es sein Gönner nicht sehen konnte, so nickte er doch leicht, nachdem er sie vernommen hatte, und liess seine Augenlider, die sich auf einmal schwer anfühlten, zufallen. Daraufhin durchfluteten ihn die verschiedensten Empfindungen. Zum einen spürte er die Sanftheit, die von seinem Bandkollegen ausging und in ihm ein angenehmes Kribbeln auslöste, zum anderen war da die Lust, die er gleichzeitig bei dem Tun derselben Person empfand. Er beklagte sich aber nicht, denn es waren wundervolle Gefühle, die er jetzt gerade durchlebte. Es dauerte nicht lange, da war es nicht mehr nur die Zunge, die ihn an seiner Männlichkeit reizte, sondern die gesamte Mundhöhle, die nun seine gesamte Länge in sich aufgenommen hatte. Ein lauteres Stöhnen entglitt seinen Lippen und seine Finger krallten sich nun in die Decke unter ihm. Ein Zittern suchte seinen Körper heim, aber bei wem würde das nicht der Fall sein, wenn ein so sündhaft guter Mund einen beinahe in den Wahnsinn trieb? Der Dunkelhaarige spürte Zähne, die über sein hartes Fleisch schabten, fühlte diese sich um seinen Schaft schlängelnde Zunge, gab sich dieser heissen Enge hin, die ihn gefangen hielt und immer näher an den Rand der Klippe zwang, liess sich von diesen nicht in Worten fassbaren Gefühlen leiten, erlaubte ihnen, die Herrschaft über seinen gesamten Körper zu übernehmen, der inzwischen nur noch zu einem geworden war: zu einem von Lust und Verlangen durchfluteten Wesen, das sich jetzt nach Erlösung sehnte. „Saga... aaaaah~. Saga, bitte...“ Er sah das Gesicht des Bassisten zwar nicht, aber er wusste, dass dieser wahrscheinlich gerade am Grinsen war, da er dessen Namen in solch einem flehenden Tonfall stöhnte. Es gab nichts Schöneres für jemanden so Stolzen, als dass man ihm das Gefühl gab, allmächtig und einzigartig zu sein. Und kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende geführt, spürte er bereits, wie Saga eine Spur zulegte und stärker an seiner Erregung zu saugen begann. Hinzu gesellten sich die Finger, die über seine Hüfte strichen, sowie die Zähne, die nun etwas fordernder über sein Glied schabten. Als dann auch noch leichte Schluckbewegungen kamen, war es gänzlich um ihn geschehen. Mit einem lauten Stöhnen, einem Laut, in welchem sich seine gesamte Lust zeigte, krallte er sich fester in den Stoff unter ihm und sein gesamter Körper krümmte sich, während unterschiedlich starke Wellen des Orgasmus‘ durch seinen Leib schwappten und er sich in dieser äusserst geschickten Mundhöhle ergoss. Daraufhin sackte er schlaff zurück aufs Bett und atmete gehetzt ein und aus. So heftig war er schon eine Zeit lang nicht mehr gekommen... Der Kleinere hatte es wirklich drauf, und wie! Gerade als die Gedanken des Älteren seinem Bandkollegen galten, kam es ihm so vor, als wären sämtliche Geräusche verschwunden. Wo war der...? Etwas erschöpft schlug er die Augen auf und obwohl er jetzt eigentlich sehen sollte, sah er doch nichts. „Saga?“, kam es leise von ihm und nachdem sich seine Finger wieder von der Decke, in welche er sich festgekrallt hatte, gelöst hatten, stützte er sich auf seinen leicht zittrigen Händen ab, um zu sehen, wo sich die Person, nach der er gerade gefragt hatte, befand. Das, was er nun zu sehen bekam, verschlug ihm doch glatt die Sprache und er war wie vom Blitz getroffen. Saga sah ihn aus dunklen, von Lust durchtränkten Augen an, feine Schweissperlen waren auf seiner Stirn zu sehen, helle Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht und umspielten seine anmutigen Züge, ein dünner Faden weisslicher Flüssigkeit rann aus seinen Mundwinkeln, die sich zu einem verdammt anrüchigen Lächeln gebogen hatten, und dieser Blick, der ihn so sehr in seinen Bann zog, war purer Sex... Einmal mehr bekam er bestätigt, dass sein Freund nicht von dieser Welt stammen konnte. Es konnte nicht sein, dass ein einzelner irdischer Mensch so viel Macht über ihn hatte und so... perfekt war. Ja, Saga sah aus wie ein gefallener Engel, wie die personifizierte Sünde selbst. Shou schluckte leicht, als ihn diese Erkenntnis traf. Die Erkenntnis darüber, dass er niemals gleichauf mit diesem Wesen, das sich sogar in greifbarer Nähe befand, würde sein können. Nie im Leben konnte etwas so Unvollkommenes wie er sich mit jemandem wie dem Blonden messen, der sich jetzt mit einem Finger über den Mund fuhr, um ihn anschliessend mit einer solchen Sinnlichkeit abzulecken, dass dem Grösseren beinahe nur vom Zusehen allein schwindlig wurde. „Du denkst ja schon wieder so viel nach, Shou~. Hab ich dir nicht gesagt, dass du das unterlassen sollst?“ Sein Musikerkollege wirkte vergnügt; zumindest klang dessen Stimme so. Wurde er jetzt etwa schon wieder verspottet? „Ja, schon, aber weisst du...“ Er konnte nicht weiterreden. Er wollte die Person des Kleineren nicht in Frage stellen. „Mhm~, dann hat mein Ablenkungsmanöver wohl nichts gebracht. Macht nichts, ich habe sowieso Lust auf mehr, Shou~. Und dich involviere ich darin nur zu gerne~~.“ Welch Verlangen doch aus dem Bassisten sprach, der sich nun zu ihm herunter gebeugt hatte und ihn abermals feurig zu küssen begann. Der Dunkelhaarige ging, ohne zu zögern, auf dieses leidenschaftliche Zungenspiel ein und liess sich ohne jegliche Gegenwehr zurück auf die weiche Matratze drängen. Plötzlich wurde seine Hand ergriffen und zum Hosenbund des ihn Küssenden geführt. Auf der Stelle stieg die Hitze in sein Gesicht und liess es stark erröten. Zwar wollte sich der Ältere losreissen, aber er schaffte es nicht, weil sein Körper wie erstarrt war. Die Hand, die seine eigene führte, stoppte aber nicht beim Hosenbund, sondern wanderte weiter, bis sie auf der Erhebung, die sich inzwischen in der Hose seines Bettgefährten gebildet hatte, zu ruhen kam. Jetzt konnte er nicht anders, als sich doch noch aus dieser innigen Verbindung zu reissen, weil ihm das beinahe zu viel wurde. Wieso wollte der andere auf einmal, dass er mitmachte? Das letzte Mal war alles flott und ohne jegliche Initiative seinerseits über die Bühne gegangen. Wieso nicht dieses Mal auch? Es wühlte ihn auf und mit diesem Wirrwarr an Gefühlen in seinem Innern sah er dem Mann über sich in die Augen. „Saga, ich-“ Ein Stöhnen, das ihm jegliche Nackenhärchen aufstellte, unterbrach ihn, wobei seine eigenen Augen weit aufgerissen waren. Die Hand, die seine immer noch festhielt, hatte plötzlich gegen den Schritt seines Mitmusikers gedrückt, der unter dieser Berührung leicht zusammengeknickt war und das Gesicht lustvoll verzogen hatte. Shous Atem beschleunigte sich und sein Herz schlug sicher mit der doppelten der normalen Geschwindigkeit. Was machte der Blonde da? Was aber noch wichtiger war, was sollte er jetzt machen? Er hatte zwar keine Ahnung, aber seine Hand machte sich selbstständig und rieb noch etwas zaghaft gegen die nach Erlösung verlangende Erektion. Dafür bekam er ein wunderbar klingendes Stöhnen zu hören, das ihm abermals einen Schauer den Rücken hinab jagte. „Shou, mehr~. Hnnnn~“, kam es verlangend geflüstert aus dem Mund des Bassisten, der ihn mit einem so erregten Blick bedachte, dass ihm sowohl kalt wie heiss wurde. Das glaubte Shou jetzt nicht... Saga stöhnte seinetwegen, und nicht nur das, er bat ihn sogar um mehr. Träumte oder wachte er? Es konnte nämlich unmöglich sein, dass der Hellhaarige tatsächlich so etwas wie Unterwürfigkeit zeigte. Alles, nur nicht das. „Denk nicht so viel nach, Shou... Mach einfach weiter... Bescher mir noch mehr Lust... Bitte~.“ Bei diesem Klang schmolz der Angesprochene schon beinahe dahin und so fasziniert von dem Anblick, der sich ihm bot, handelten seine Hände ganz von alleine. Er knöpfte die Hose auf, öffnete den Reissverschluss gleich im Anschluss daran und zog den störenden Stoff nun langsam von den Hüften seines Freundes, der ihm gleich beim Ausziehen half, indem er die Hose wenig später von seinen Beinen strampelte. Bei den Shorts zögerte der Sänger nun trotzdem ein wenig, ehe er sich einfach dazu durchrang und auch diese langsam von den Schenkeln seines Gegenübers streifte, der ihm kurz darauf wieder beim Entfernen behilflich war. Nun befand sich der Blonde völlig nackt über ihm. Der etwas Grössere hatte das Gefühl, dass sein Herz noch schneller zu pochen begann, und schluckte trocken. Seine Augen konnte er nun überhaupt nicht mehr von diesem wunderschönen Körper abwenden. Diese straffen Schenkeln, diese noch blassere Haut an den Beinen... Alles war wahnsinnig schön. „So... perfekt... Saga, du bist einfach... unglaublich heiss und attraktiv...“, hauchte der auf dem Bett liegende Sänger leise und lächelte nun sogar leicht. Er verspürte so etwas wie Stolz... Denn er war der Einzige in ihrer Band, der diesen Körper so unbedeckt sehen konnte und jemals gesehen hatte. Er war an der Seite eines perfekten Wesens, das nicht vollkommener sein könnte, und diese Tatsache erfüllte ihn mit viel Wärme. Es war zwar nicht von Liebe die Rede, aber ihm reichte das bereits. Dass er geduldet wurde, war ihm mehr als genug. „Shou...“ „Ich weiss, ich soll dir nicht etwas sagen, das du schon weisst...“ „Das meinte ich nicht. Ich wollte eigentlich sagen, dass mich dein Kompliment wirklich freut~. Endlich jemand, der mein Aussehen zu schätzen weiss.“ Der ältere Musiker reagierte leicht skeptisch darauf, doch dann lächelte er nur. Diese Seite an dem Blondhaarigen, die ihn zu Beginn immer genervt hatte... Er mochte sie, er mochte sie nun sogar sehr. „Wenn du weiterhin so niedlich schaust, kann ich dir doch kaum mehr widerstehen, mein Süsser~“, hauchte ihm eben besagte Person ins Ohr und der Angesprochene errötete schlagartig. Doch er konnte gar nicht lange verlegen bleiben, weil es ihn vielmehr interessierte, was der andere jetzt schon wieder machte. Dieser hangelte sich nämlich zur Seite, um dessen Nachttischschublade zu erreichen, die er nun aufzog, um etwas hervorzuholen. Als Shou sah, was es war, errötete er wieder leicht, doch er blieb trotzdem ruhig. „Wenn du jetzt aufhören möchtest, dann steh auf und geh... Sei dir aber dessen bewusst, dass ich sehr beleidigt sein werde, wenn du das wirklich tun solltest... Und du weisst, dass ich beleidigt ziemlich unausstehlich bin, nicht wahr~?“ Der Klang in der Stimme des Kleineren jagte dem Braunhaarigen einen Schauer den Rücken hinab, doch er nickte nur leicht und lächelte daraufhin wieder schwach. Er wusste durchaus, wie unausstehlich und vor allem unheimlich Saga sein konnte, wenn man ihn in seinem Stolz verletzte. Deswegen hatte er das nie getan... und er würde es auch niemals tun. „Wie käme ich auf den Gedanken, ausgerechnet jetzt gehen zu wollen? Ich will von dir genommen werden... Das hab ich dir doch am Anfang bereits gesagt...“ Nun lächelte der Bassist zufrieden und verteilte in aller Ruhe ein wenig Gleitgel auf seinen Fingern, während seine Augen, in denen die Lust offensichtlich funkelte, die ganze Zeit auf ihm und seinem aufgeregten Körper ruhten. Gespannt sah der Braunhaarige dem Ganzen zu, doch danach wurde ihm die Sicht verwehrt, weil sich sein Freund wieder direkt über ihn begeben hatte, um ihn in einen innigen Kuss zu ziehen, auf den er natürlich sofort einging. Etwas überrascht zuckte er trotzdem zusammen, als er diese kühlen Finger über seinen Schliessmuskel streichen spürte, aber er zwang sich sofort zur Ruhe und erinnerte sich daran, was ihm der Blonde damals gesagt hatte. Er musste ruhig und entspannt bleiben, nur so liessen sich die kommenden Schmerzen vermindern... Noch während er dies dachte, drückte einer dieser Finger gegen seine Öffnung und verschwand daraufhin in seinem Innern, was ihn leise in den Kuss hinein keuchen liess, da es etwas ungewohnt war. „Ganz ruhig... Ich pass mich dir an, du brauchst keine Angst zu haben, Shou“, hauchte ihm der Kleinere gegen die Lippen, als dieser bemerkt hatte, dass ihm unwohl war. „Ich vertraue dir, Saga...“ „Ich weiss, Süsser, ich weiss...“ Nach diesen Worten wurde der Sänger wieder in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelt und liess sich so völlig ablenken. Dadurch bemerkte er fast gar nicht, wie der Finger tiefer wanderte und sein Inneres langsam abzutasten schien. Er hatte ihn sogar schon so weit ausgeblendet, dass er erst wieder um die Anwesenheit eben jenes Fingers wusste, als ihn auf einmal ein starker Blitz zu durchzucken schien. Laut stöhnte der etwas Grössere auf und krümmte gleichzeitig seinen Körper, da dieses Gefühl so intensiv war, dass ihm ganz trunken davon wurde. Seine Augen waren weit aufgerissen und obwohl er sie offen hatte, sah er doch kein Bild. „Was ist~? Möchtest du diese Empfindung gleich nochmals spüren? Dann komme ich diesem Wunsch doch nur liebend gerne nach~“, hörte er seinen Bandkollegen in sein Ohr säuseln, aber er konnte gar nicht mehr darauf reagieren, weil er bereits einen Sekundenbruchteil später nochmals stark unter der ihn durchfluteten Lust vibrierte. Ihm wurde gar keine Pause gegönnt, denn bereits im nächsten Moment erlebte er nochmals dieselbe Intensität an Lust und das gleich zweimal aufeinander in einem äusserst kurzen Zeitabstand. So von diesen intensiven Gefühlen abgelenkt, bemerkte er nicht einmal, wie ein zweiter Finger in ihm versenkt wurde, gefolgt von einem dritten, die beide genauso sachte vorgingen wie schon der erste. „Saga, hnnn, Saga, bitte... Nimm mich endlich, aaaah~“, gab der unterlegene Musiker immer wieder lustvoll keuchend von sich und sah aus völlig vernebelten Augen zu seinem Gönner, der ihm vorerst keine Antwort gab, sondern lediglich ein vielversprechendes Lächeln auf den Lippen hatte. „Wie du willst~.“ Mit diesen Worten entzog ihm sein Musikerkollege die Finger in seinem Innern und hinterliess erst einmal ein seltsames Gefühl der Leere. Aus glasigen Augen beobachtete er den anderen ziemlich benommen, der weiterhin mit derselben Ruhe wie schon vorhin vorging. Die Kondompackung wurde aufgerissen und der Inhalt fand sich anschliessend über der steifen Erregung des Jüngeren wieder, der kurz darauf noch grosszügig von der dickflüssigen Flüssigkeit darauf verteilte, bevor er sich ihm wieder zuwandte. „Bereit?“ Der Angesprochene nickte nur schwach und das kribbelnde Gefühl der Aufregung breitete sich rasant in seinem Körper bis hin zu den Fingerspitzen aus. Daraufhin bekam Shou ein äusserst bezauberndes Lächeln seitens seines Bettgefährten zu sehen und einen Augenblick später legte sich der Blonde eines seiner Beine über die Schulter, bevor er langsam in ihn einzudringen begann. Er hielt augenblicklich die Luft an und verspannte sich kurz, aber das, was der andere zur gleichen Zeit mit ihm machte, entspannte und beruhigte ihn sofort wieder. Die zarten Berührungen an seinem Brustkorb, die Lippen, die über seine Schenkelinnenseite fuhren, diese dunklen Augen, in denen geradezu ein Sturm tobte und die auf ihn gerichtet waren... Behutsam ging der Blondhaarige vor und versenkte sich stückchenweise in dem heissen Innern des unten liegenden Sängers, der seine Lippen zu einem atemlosen Laut geteilt und die Augen nun geschlossen hatte. Schliesslich hatte sich der Bassist gänzlich in ihm versenkt und hielt nun inne, damit sie beide ihre Atmung etwas beruhigen konnten. Es war ein wahrlich berauschendes Gefühl, seinen Bandkollegen auf diese Weise zu spüren, und obwohl es immer noch leicht unangenehm und gewöhnungsbedürftig war, so freundete er sich doch bereits leicht mit der Situation an, weil er wusste, dass es nur noch besser werden konnte. Eine Weile lang waren sie einfach so nah beieinander, bis der Braunhaarige die Augen wieder aufschlug und in diese dunklen Iriden, die nur so vor Verlangen glänzten, blickte. Dem folgte ein schwaches Nicken seinerseits, doch der sich über ihm Befindende hatte dies durchaus gesehen und begann sich nun etwas zurückzuziehen, ehe er nochmals in ihn hinein stiess. Ein leises Stöhnen entwich ihnen beiden, während sie sich Stück für Stück dieser brennenden Flamme der Lust hingaben. Langsam wurden die Stösse schneller, sie nahmen dadurch auch an Härte zu, woraufhin sich die Intensität sämtlicher davon ausgehender Gefühle deutlich steigerte. Ihrer beider Lustlaute nahmen an Lautstärke zu, ihre Körper zitterten unter diesen Sinneseindrücken, auf ihrer Haut bildeten sich nach und nach grössere Schweisstropfen und inzwischen war der gesamte Raum erfüllt von dem Geruch nach Sex, der zudem eine ziemlich betörende Wirkung auf den Älteren hatte. Er wusste nicht, wie laut er inzwischen schon geworden war, aber als er dachte, dass er nicht mehr lauter werden konnte, wurde er eines Besseren belehrt. Mit ziemlich starker Kraft traf Saga bei einem seiner Stösse auf seine Prostata, was ihn leise aufschreien liess - gleichzeitig hörte er den anderen Musiker dunkel stöhnen -, während sich sein Körper unter diesem lustbescherenden Stromschlag aufbäumte, ehe er zurücksank und zittrig und nach Luft japsend liegen blieb. Aus stark vernebelten Augen sah er zu dem Kleineren, dessen Gesicht jedoch nur ein leichtes Grinsen zierte, bevor er sich weiter als zuvor zurückzog und mit etwas mehr Kraft gegen denselben Punkt in seinem Inneren stiess, der ihn wortwörtlich Sterne sehen liess. Nun, da sein Mitmusiker diese eine ihm so unsäglich viel Lust bescherende Stelle gefunden hatte, stiess er mit immer heftiger und zügiger werdenden Stössen dagegen, wodurch sich Shous Körper stark darunter wand und sich seine Finger tief in die Bettdecke krallten, sie nicht mehr loszulassen gedachten. Was der Jüngere da mit ihm machte, war überhaupt nicht mehr in Worte zu fassen, und mit der Zeit war er so benebelt von den ganzen Sinneseindrücken, dass er gar nicht mehr wahrnahm, dass er inzwischen schon ziemlich laut seine Lust hinaus schrie. Er nahm gar nichts mehr um sich herum wahr, ausser ihren beiden Stimmen, die so miteinander vermischt unheimlich anturnend wirkten, ihren verschwitzten Körpern, die wahrscheinlich aneinander kleben würden, sollten sie aufeinander liegen, und dem Verlangen, das stetig grösser wurde. Urplötzlich riss der auf dem Bett Liegende die Augen, die er zur Hälfte geschlossen hatte, weil er sie nicht offen behalten konnte, weit auf, da etwas Weiteres seine Erregung noch weiter in die Höhe schiessen liess, und das nicht gerade langsam. Sein heiserer Schrei ging jedoch in einem atemberaubenden Kuss voller Leidenschaft unter, als sich Saga zu ihm vorgebeugt hatte, um ihre Lippen ein weiteres Mal miteinander zu verschliessen. Schliesslich war es die Kombination aus der Hand, die seine Erektion äusserst gekonnt umfasst hielt und ihn so reizvoll massierte, dem Mangel an Sauerstoff, der ein Resultat dieser innigen Verbindung, aus der er sich nicht so schnell lösen mochte, war, und dem regelmässigen Treffen seines Lustpunktes, was ihn beinahe schon in den Wahnsinn getrieben hatte, die ihn heftig über die Klippe stiess und ihn in einen tiefen, schier endlosen Abgrund fallen liess. Unwillkürlich löste sich der Dunkelhaarige aus dem feurigen Kuss, tat seiner Lust mit einem letzten, schallenden Schrei in die Stille des Raums hinein kund, bog seinen Rücken durch und krallte sich so fest in die Bettdecke unter ihm, dass die Knöchel bereits weiss hervortraten und die Decke nur wie durch ein Wunder nicht durch diese Ansammlung von Kraft zerriss, während er in dieser wohltuenden Hand seinen absoluten Höhepunkt fand. Beinahe zeitgleich spürte er, wie sich sein Freund leicht verkrampfte, bemerkte, wie er sich links und rechts von ihm abstützte, und hörte, wie er mit einer so dunklen, betörenden Stimme seinen Namen stöhnte, was ihn darauf schliessen liess, dass auch dieser gerade einen ziemlich heftigen Orgasmus erlebte. Danach war alles vorbei. Völlig erschöpft sank der stark verschwitzte Leib des Sängers schlaff zurück auf die Matratze und blieb dort mit sich in unregelmässigen Abständen hebendem und senkendem Brustkorb und geschlossenen Augen liegen, während sich ein seltsames Kribbeln bis in seine Fingerspitzen hinaus ausbreitete. Zur gleichen Zeit vernahm er den rasselnden Atem des Jüngeren, der kurz darauf sein Bein nach unten gleiten liess, sich aus ihm zurückzog und anschliessend neben ihm zum Liegen kam. Eine Weile lang herrschte nur Stille zwischen ihnen, die keiner durchbrach, da sie beide die Zeit brauchten und auch nutzten, um ihre aufgewühlten Körper zur Ruhe zu zwingen. Was der neben ihm Liegende wohl gerade tat, fragte sich der Braunhaarige, aber er machte die Augen noch nicht auf, da er es nicht schaffte. Erst als er Geräusche neben sich vernehmen konnte, schlug er die Augenlider doch noch irgendwie hoch und blickte mit müdem Blick zur Seite. Er konnte beobachten, wie sich Saga aufgerichtet hatte, um nach einigen Taschentüchern, die sich in einer Box auf dem Nachttisch befanden, zu greifen. Diese nutzte sein Bandkollege gleich dazu, um sie beide von den Spuren ihres Tuns zu befreien, indem er sich die eigene Hand abwischte, ihm anschliessend den Schweiss von der Stirn abtupfte und danach das überschüssige Sperma an ihm beseitigte. Dies alles kam mit dem gebrauchten Kondom in den scheinbar wie dafür gemachten Abfalleimer und danach war es aufs Neue völlig still im Schlafzimmer. „Shou?“, sprach ihn der Blondhaarige auf einmal an und blickte aus klaren Augen zu ihm. „Hm?“ „Wie geht es dir?“ „Gut... Bin nur unheimlich müde... und spüre langsam aber sicher die Nachwirkungen...“, murmelte Shou und musste just in diesem Moment wie zur Untermalung seiner Worte leicht gähnen. Obwohl seine Augen mehr geschlossen als offen waren, sah er dennoch dieses sanfte Lächeln, von dem er sich sagte, dass es einzig und allein ihm galt. Gut, vielleicht war das nur pure Einbildung, aber es war eine schöne Einbildung. „Dann ruh dich aus. Ich hab durchaus nichts dagegen, dich noch ein Weilchen lang bei mir haben zu dürfen~“, meinte sein Bettgefährte, der ihm gleichzeitig zärtlich mit der Hand durchs Haar fuhr. Es fühlte sich angenehm an, machte ihn aber im selben Moment noch müder und schläfriger, als er es sonst schon war. „Darf ich gleich noch das Wochenende über bei dir bleiben?“, wollte der Ältere mit leise gehaltener Stimme wissen und sah seinem Gastgeber mit einem fragenden Ausdruck in die Augen. Woher der plötzliche Mut kam, solch eine Frage zu stellen, konnte er sich nicht erklären, aber er wollte nicht schon morgen aufstehen und gehen müssen... Überraschenderweise bekam er nicht sofort eine Antwort, sondern hörte sich erst einmal das leise Kichern des Blondschopfes an. Hatte er was falsch gemacht? Irritiert blickte er in das vergnügt wirkende Gesicht seines Mitmusikers. „Was ist?“, fragte der Sänger dann leicht misstrauisch. „Nichts~“, kam es glucksend als Antwort. „Ich habe mir nur gedacht, dass es interessant ist, wie du dich doch veränderst~. Nach unserer ersten Nacht hast du damit angefangen, an mir rumzunörgeln, und jetzt wagst du es sogar schon, Bitten zu äussern~. Was passiert, wenn ich mich noch länger auf dich einlasse, hm? Wirst du vielleicht sogar dann noch zu einem Abbild meiner selbst, Shou~?“ Saga klang unheimlich amüsiert und sein Grinsen liess auch keinen anderen Schluss zu. Derjenige, dem das Gesagte galt, errötete prompt und richtete seinen Blick woanders hin, nur nicht auf das Gesicht seines Freundes. Was redete der andere auch für einen Irrsinn? Als ob er jemals auf gleicher Höhe stehen würde wie dieser perfekte Mann neben ihm... Aber andererseits... Was wäre, wenn er ihn auf seine Ebene herunterziehen würde? Ob das ein machbares Unterfangen war? „Meinst du? Und was macht dich so sicher, dass das der Fall sein wird? Was macht dich so sicher, dass nicht das Umgekehrte der Fall sein wird und du eher so wirst wie ich?“, entgegnete der Braunhaarige deswegen frech und lächelte nun ebenfalls verschmitzt. „Ich bitte dich... Glaubst du ernsthaft, ich lasse mich dazu herab, mich verändern zu lassen? Wenn schon, ändere ich mich selbst, aber das habe ich sowieso nicht vor~. Ich mag mein jetziges Ich nämlich, Süsser~.“ Daraufhin lachten sie beide und der Kleinere schaffte es in der Zwischenzeit irgendwie, die Decke unter ihren Körpern wegzuziehen und schliesslich über sie beide zu schlagen. Shou zögerte einen Augenblick, doch dann entschloss er sich dazu, sich an diesen makellosen Körper anzuschmiegen, weil er im Moment nur in der Nähe seines Freundes sein wollte. „Moment, lass mich kurz noch etwas machen. Danach können wir gerne kuscheln~.“ Verwirrt sah er den Sprechenden an und bemerkte, dass dessen Blick konzentriert an die Decke gerichtet war. Eine dunkle Vorahnung machte sich in ihm breit, als er zudem sah, wie sich der Jüngere die Haarsträhnen zurecht strich. Moment... Hatte dieser im Auto nicht noch von sieben Spiegeln in seiner Wohnung gesprochen? Wenn er sich richtig erinnerte, dann hatte er bisher nur sechs zu Gesicht bekommen, mal von all den tausend sonstigen spiegelnden Oberflächen abgesehen... Mit dieser dunklen Vorahnung drehte der Sänger seinen Kopf an die Decke und... Wieso war ihm dieses gigantische Teil von einem Spiegel nicht schon vorhin oder gar noch früher aufgefallen?! Den siebten Spiegel, der sich an der Decke über dem Bett befand, konnte man doch gar nicht übersehen... „Gefällt er dir~?“ „Er ist eher unheimlich...“ „Ach, ich sorg schon noch dafür, dass er dir nicht mehr unheimlich ist~.“ „Und wie willst du das anstellen?“ „Nun, das nächste Mal, wenn wir miteinander schlafen, werde ich für dich irgendeine Position aussuchen, in welcher du die ganze Zeit dein Spiegelbild betrachten wirst~. Solange, bis du es mindestens genauso sehr liebst wie ich meines, Shou~~.“ „Saga!“ Es würde noch ein langer Weg werden, bis er den Blondschopf bekehrt hatte... Aber es war ein langer Weg, den er gerne zu bestreiten bereit war. The Mirror(s) - End Nachwort So, das erste Kapitel ist nun zu Ende... Mission ‚möglichst detailliert und genau zu schreiben‘ beendet. Wieso das? Nun, um Hochmut darzustellen, braucht man viele Details, habe ich mir gedacht. Ob es mir geglückt ist, sagt ihr es mir. ^^° In dem Sinne: Kommis? =3 (Wie gross der Spiegel an der Decke effektiv ist, überlass ich mal euren Fantasien. xD) Kapitel 2: The Minute(s) ------------------------ Titel der FF Sins & Virtues Autorin Betaleserin (Vielen herzlichen Dank für deine Mühen, Süsse! ^-^ Du bist absolute Klasse~!) Besonderer Dank & (Danke vielmals, dass ihr mich so sehr und gut beraten habt! ^o^ Es hat mir wirklich sehr geholfen~!) Widmung (Jedes einzelne Kapitel ist meiner liebsten RPG-Partnerin, meinem geliebten Chibi gewidmet! ^w^ Hoffe, es gefällt~!) Kapitel 2 von 7 Titel des Kapitels The Minute(s) Pairing Reita x Ruki - the GazettE Hinweis PoV Wechsel etwa in der ersten Hälfte der Geschichte, aber er ist ersichtlich gekennzeichnet. ^^ Zeit ca. fünf Stunden auf zwei Tage verteilt Musik Meine gesamte Playlist, kreuz und quer gespielt. ^^ Disclaimer Nichts gehört mir, ausser meiner Interpretationen der Sünden und Tugenden, die ich aufgrund dessen, was ich gelesen und gesehen habe, hier versuche in Worte zu fassen. Alle vorkommenden Charakteren sowie die dazugehörigen Bands gehören nur sich selber und ich verdiene mit dieser Geschichte hier auch kein Geld. Sonstiges Gelaber Sorry, dass ihr gut ein Jahr auf das Kappi habt warten müssen. V.V'' Ich hatte viel zu tun mit der Uni und dann befand ich mich in einer Schreibblockade... >.<'' Ich hoffe, ihr verzeiht mir diese lange Pause... Und danke übrigens für all die lieben Kommischreiber und auch die vielen Schwarzleser. ;) Ich freue mich wirklich darüber, sehen zu können, dass man meine FF liest. =) Ich hoffe, euch gefällt auch das nächste Kappi. (Ihr habt mich zum Weiterschreiben motiviert!) Danke und viel Spass~! Second Sin – Greed (avaritia) "Wie wäre es, wenn du zur Abwechslung auch mal etwas zu unserem Wohl beisteuern würdest?" Der Angesprochene runzelte die Stirn und liess sein Instrument mal Instrument sein, als er diese Worte von seinem Bandkollegen zu hören kriegte. "Was soll denn das wieder heissen?", fragte er deswegen nach, weil er sich nun mal keiner Schuld bewusst war. "Soll heissen, dass du nicht immer auf deinem lieben Geld hocken bleiben, sondern dieses auch mal gebrauchen solltest", kam es von dem Blonden zu seiner Rechten, der diese Konversation auch gestartet hatte. "Tu ich doch. Ich weiss gar nicht, was du hast." "Klar doch... Du lässt dich immerzu einladen und machst keinen Yen locker, um dasselbe zu machen wie wir." Der Sarkasmus war kaum zu überhören, aber der Grössere ignorierte diese Tatsache einfach mal. "Ihr habt ja auch nichts dagegen, also wieso sollte ich dann? Ich habe nicht gewusst, dass das seit neuestem eine Regel in unserer Band ist", war die desinteressierte Antwort und sein Freund seufzte nur. "So macht man das unter Freunden halt." Danach war es wieder still zwischen ihnen, weil Reita nichts mehr darauf zu erwidern hatte und Ruki keinen Sinn darin sah, diese Konversation, die schliesslich schon etliche Male aufgerollt und wieder fallen gelassen worden war, fortzuführen. Der Bassist verstand auch den Grund überhaupt nicht. Es war ja nicht so, als würde es jemand der anderen auch nur ansatzweise kratzen, dass er sich so verhielt. Wieso sollte er sich also grosszügig geben, wenn er das von Natur aus nicht war? "Du verwunderst mich, Ruki... Du lässt mich bei dir wohnen, ohne etwas dafür zu verlangen, und dann kommst du mir mit, ich solle doch mal etwas grosszügiger sein?", gab der Ältere nach einer Weile von sich, nachdem er seinen Bass gänzlich verstaut hatte. Die Antwort des anderen kam nicht sofort, doch dann schaute ihn dieser an. "Du bist halt ein Freund von mir. Und ich bin generell ein grosszügiger Mensch, wie du weisst. Deswegen macht es mir auch nichts aus, dass du bei mir wohnst. Aber ich dachte nur, dass du etwas weniger... geizig sein solltest, weil ich ja nicht weiss, wie es die anderen sehen, wenn du dich so aufführst." Was für eine aufschlussreiche Antwort, dachte er sich innerlich seufzend und ging mit seinem Instrument zur Tür. "Lass uns gehen. Kai wartet unten sicher schon darauf, dass wir endlich mit dem Proberaumschlüssel auftauchen." Der Kleinere nickte nur und folgte ihm anschliessend nach draussen, wo sie den Raum daraufhin abschlossen und ihren Weg in die Garage fortsetzten. "Suchst du dir bald eine neue Wohnung?" Erstaunt sah der Bassist zu seinem Bandkollegen. "Nicht wirklich. Solange du mich bei dir wohnen lässt, habe ich das ja auch nicht nötig. Oder möchtest du mich etwa loswerden?" "Wieso sollte ich? Alleine wohnen ist langweilig und, wie gesagt, ich erwarte auch nicht, dass du mir etwas zurückzahlst. Ich wollte nur wissen, ob du im Sinn hast, auszuziehen." "Ich sehe keinen Grund, wegzuziehen. Also musst du dir sicher keine Sorgen machen, demnächst wieder alleine wohnen zu müssen." Danach herrschte wieder Schweigen zwischen ihnen. Das Schweigen hielt an, während sie Kai den Schlüssel zurückgaben und anschliessend in seinen Wagen stiegen. In der Tat hatte er sich dazu überreden, sie beide in seinem Auto hierherzufahren. Lag wohl mehr daran, dass er sein Auto zu fahren liebte, und weniger daran, dass er grosszügigerweise den Tank finanzierte. Öffentliche Verkehrsmittel? Nichts für ihn, viel zu teuer. Und wenn er schon mit Ruki zusammenwohnte, konnte er diesen ja auch gleich zu den täglichen Proben fahren. "Was hältst du von einem gemeinsamen Abendessen auswärts?", wurde die Stille von seinem Beifahrer durchbrochen, der weiterhin aus dem Fenster sah. "Wieso nicht? Irgendeinen Vorschlag?" "Keine Sorge, ich lade dich ein, wie üblich. Lass uns irgendwo hingehen, wo wir schon lange nicht mehr gewesen sind. Es ist Wochenende und morgen haben wir nichts zu tun, also können wir ruhig etwas länger auswärts bleiben." Der Jüngere sprach genau das aus, was er hören wollte, wie praktisch. So hatte er nichts mehr einzuwenden und fuhr sie beide ohne irgendwelche Zwischenfälle nach Hause. Dort angekommen, begaben sie sich weiterhin schweigend hoch in ihre gemeinsame Wohnung. Irgendwie hatten sie sich nie wirklich viel zu sagen... Lag wohl daran, dass sie zusammen wohnten und einander somit wirklich tagtäglich sahen, sodass ihnen ihr Gesprächsstoff schon ziemlich bald ausgegangen war. Nun gut, Reita hatte durchaus nichts dagegen, konnte er doch dadurch seinen Atem sparen. Reden war ja etwas Anstrengendes... Und seine Zeit konnte er durchaus sinnvoller für die Musik verwenden. Nachdem Ruki aufgeschlossen hatte, trat er hinter diesem in die Wohnung, entledigte sich seiner Schuhe und stellte kurz darauf seine Sachen ins Wohnzimmer. "Wann wollen wir eigentlich gehen?" "Wann du möchtest." "Was hältst du von in einer Stunde? Dann kann ich noch schnell duschen." "Kein Problem mit mir. Lass dir ruhig Zeit." Nach dieser Konversation verschwand der kleine Sänger auch schon im Bad und wenige Minuten später hörte der zurückgebliebene Blondschopf das Wasserprasseln der Dusche, während er sich auf die Couch setzte und den Fernseher einschaltete, um zu sehen, ob irgendetwas Interessantes lief. Aber es lief nichts im Fernseher, weswegen er diesen ziemlich bald wieder ausschaltete - Stromverschwendung, ihn noch länger laufen zu lassen - und sich stattdessen auf dem Sofa hinlegte. Ein Nickerchen hatte noch niemandem geschadet... So würde er heute Abend nach dem Essen fit dafür sein, die neue Melodie, die seit geraumer Zeit in seinem Kopf herumschwirrte, zu Papier zu bringen. Und wenn dies erledigt war, würde er vielleicht noch etwas zocken... Je nachdem. Hauptsache der Abend wurde sinnvoll verbracht. Was er nämlich noch mehr hasste als Geld auszugeben, war Zeit zu verschwenden. Second Virtue – Generosity (liberalitas) Unter der Dusche dachte Ruki über all die Ereignisse der letzten paar Monate nach... Irgendwie hatte es Reita nämlich geschafft, seinen Vermieter derart auf die Palme zu bringen, dass ihn dieser hochkant aus der Wohnung gekickt hat. Da er dann auf die Schnelle keine Wohnung finden konnte, hatte er ihn halt vorerst bei sich wohnen lassen... Vorerst wurde zu für immer. Ohne wirklich zu wissen, wie es überhaupt dazu gekommen war, hatte er seinem Freund angeboten, hier zu bleiben, hier zu wohnen, mit ihm zusammen. Platz war ja genug da. Geendet hatte es dann darin, dass er diesem nicht nur angeboten hatte, hier zu bleiben, nein, er hatte ihm sogar versichert, dass er nichts zu zahlen bräuchte, weil das schon in Ordnung ginge. Seine Bandkollegen hatten sich zwar bei ihm erkundigt, ob das wirklich in Ordnung war, aber er hatte ihnen versichert, dass es ihm nichts ausmachte. So war Ruki halt, er mochte es, anderen Leuten zu helfen, und Geld war etwas Belangloses für ihn, solange die Menschen um ihn herum glücklich waren. Er beeilte sich mit der Dusche, weil er wusste, dass der Bassist nicht gerne wartete. So war er bereits nach knapp einer halben Stunde mit allem fertig und musste sich nur noch umziehen und kurz stylen. Hierfür verliess er sein Badezimmer und ging hinüber in sein Schlafzimmer, wo er seine Kleider zurechtlegte, ehe er zurück ins Bad ging, um seine Haare zu trocknen. Als er nun endgültig alles im Bad erledigt hatte, ging er zuerst kurz ins Wohnzimmer, um seinem Mitbewohner zu sagen, dass er bald bereit zum Gehen war, bevor er seinen Weg ins Schlafzimmer fortsetzen würde. Im Wohnzimmer sah er in das schlafende Gesicht des anderen Blonden und mit einem Lächeln näherte er sich diesem. Er mochte die Nähe zu Reita... trotz dessen seltsamer Eigenart. Aber jeder Mensch hatte seine Macken, da war es nicht weiter verwunderlich, dass auch sein Freund hier eine hatte. Eine etwas ungewöhnliche Eigenart zwar, aber er hatte sich schnell damit abgefunden. Vorsichtig näherte er sich dem Schlafenden und blieb schliesslich auf der anderen Seite des Sofas stehen, wo er eine Hand ausstreckte, um über die weiche Haut seiner Wange zu fahren. Genau in diesem Moment schlug der Bassist die Augen auf und blickte direkt in seine eigenen. "Bist du schon fertig?" Ruki schüttelte lächelnd den Kopf. "Noch nicht ganz, aber bald. Wollte dir nur mitteilen, dass ich gleich so weit bin und wir dann aufbrechen können." "Hm... Praktisch, dass du, trotz deiner Eigenart, dich immer stylen zu wollen, schneller fertig bist als gewisse andere Leute bei unserem Label...", murmelte der Ältere leise und der Sänger lachte leise. In erster Linie sprach Reita schliesslich sich selbst an. Dieser brauchte immer Ewigkeiten fürs Styling, obwohl er sich darum bemühte, die Zeit so kurz wie möglich zu halten. Naja, war wohl so etwas wie ein Fluch. "Du siehst aber auch so gut genug aus... Wie wär's, wenn wir heute einfach hier bleiben und uns einen netten Abend machen~?", kam es plötzlich von dem Grösseren, der ihn sogleich am Handgelenk packte und ihn näher zu sich zog. "Hey, wir wollten zusammen auswärts essen. Kommt gar nicht in Frage, dass wir das jetzt ins Wasser fallen lassen", entgegnete der Angesprochene lächelnd, hatte jedoch nichts gegen den Kuss, in welchen er kurz darauf verwickelt wurde. "Na dann... Bleibt mir wohl nichts Anderes übrig, als dich jetzt auf der Stelle zu vernaschen, weil ich die Finger nicht bei mir halten werden kann, bis wir endlich wieder zu Hause sind", wurde ihm gegen die Lippen gehaucht, ehe er sich auch schon auf der Couch liegend wieder vorfand. Auf die Aussage des Bassisten hin hatte Ruki nichts mehr zu sagen, weil er dem Ganzen hier durchaus nicht abgeneigt war. Und so liess er es widerstandslos zu, dass der andere sein Handtuch löste und es ihm abstreifte, um sich seinem Körper zu widmen. Sie waren beide Leute, die nicht viel von langem Vorspiel hielten, Reita weniger als er selbst, aber er konnte sich dem anpassen, das war keineswegs ein Problem für ihn. Ihr Kuss wurde wilder und irgendwann keuchte der Kleinere in diesen hinein, weil er die Hand in seinem Schritt spürte. Nach nicht mal einer Minute wollte er bereits mehr davon spüren. "Hm... du bist so schön willig, Ruki~", schnurrte der Ältere, während er sich zur Seite hangelte und aus der Schublade des Couchtischs - sie hatten vorgestern Abend nur notbedürftig aufgeräumt - die kleine Tube Gleitgel hervornahm. "Und du hast noch viel zu viel an", entgegnete er lediglich leise knurrend und zog an besagter Kleidung, die er seinem Bandkollegen in zwei Minuten gänzlich abgestreift hatte, sodass dessen Körper nun mindestens genauso freigelegt war wie sein eigener. Danach ging alles ganz schnell, wie immer, wenn sie miteinander schliefen. Keiner von ihnen mochte sonderlich lange Vorspiele und so kamen sie immer direkt zum Wesentlichen. So machte es auch immerhin mehr Spass. Ihre Küsse wurden wilder und das Feuer der Leidenschaft in Ruki stieg immer mehr an, während sich Reita daran machte, ihn trotz ihres Verlangens behutsam in den nächsten drei Minuten auf das Kommende vorzubereiten. "Jetzt mach schon endlich...", brummte der Jüngere und er kassierte dafür ein leises Lachen. "Wer ist denn jetzt der Ungeduldige von uns?", kam es nur von dem anderen Blondschopf, der ihn natürlich ein wenig aufziehen musste, ehe er endlich mal zur Tat schritt, was ihm ein Knurren entlockte. Normalerweise war der Sänger ja ein geduldiger Mensch, auch hier beim Sex, aber sobald sein Freund es darauf anlegte, ihn elende vier Minuten lang hinzuhalten, wurde er leicht aggressiv und verfluchte den Älteren hierfür. Und dennoch liebte er den Sex mit Reita. Es hatte etwas... Spezielles an sich. Scheinbar war es nun auch dem Bassisten genug, denn dieser drehte ihn kurzerhand auf den Bauch und nachdem er sich noch kurz des Gels und Kondoms bedient hatte, drang er auch schon in ihn ein. Der Kleinere blieb völlig entspannt und so machte es ihm auch nichts aus, als sich sein Bandkollege keine fünf Minuten später schon in ihm zu bewegen begann. Beinahe zeitgleich entwich ihnen ein Stöhnen, lustvoll und immer wieder aufs Neue wahnsinnig betörend... Ziemlich schnell waren seine Sinne vernebelt und er gab sich gänzlich diesem brennenden Verlangen hin. Während sich Ruki nicht dafür schämte und sein Gefallen an diesem Tun hemmungslos kundtat, geizte der Bassist selbst hier. Schade eigentlich, dachte sich der Sänger, denn er liebte die lustverzerrte Stimme des Älteren. Ob er diesen wohl aus der Reserve locken sollte? Kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gedacht, bewegte er sich Reita mit einem Ruck entgegen und entlockte diesem tatsächlich einen verführerischen Lustlaut, was ihn zufrieden grinsen liess. Sie blieben nie sehr lange miteinander verbunden; dafür trieben sie es zu heftig miteinander. Sie liebten sich immer hart und leidenschaftlich, heiss und voller Begierde. Genau deswegen war das Ganze nach sechs Minuten bereits zu Ende. Keuchend sanken sie auf dem Sofa ein, die Augen geschlossen, dicht aneinander geschmiegt, mit stark unregelmässig gehendem Atem, sich von ihrem eben erst erlebten Orgasmus erholend. "Deine Stimme turnt mich immer an, Reita~. Du must also mehr stöhnen~~." "Ach, sei doch still..." Nach diesen Worten wurden Rukis Lippen von denjenigen seines Mitmusikers zu einem innigen Kuss verschlossen. Sie blieben nicht lange liegen, lediglich sieben Minuten, aber es fühlte sich gut an, wie eine halbe Ewigkeit. Doch schliesslich lösten sie sich voneinander, damit er sich fürs Essen bereitmachen konnte. "Los, zieh dir etwas an und mach dich rasch fertig", wurde er von dem Bassisten aufgefordert, als er in seinem Schlafzimmer nach der Kleidung griff, die er sich bereitgelegt hatte, während dieser im Wohnzimmer zurückblieb und sich scheinbar schon zu Ende angezogen hatte. "Jaja... Bloss keinen Stress." "Ich überleg es mir sonst noch anders." Der Angesprochene stutzte und kehrte ins Wohnzimmer zurück, während er sich sein Shirt überzog. "Was meinst du damit?", hakte der Jüngere deswegen nach. Sein Freund schwieg. Doch dann antwortete er doch noch: "Ich will dich zum Essen einladen... Lach nicht!" Ruki war sehr überrascht und konnte sich ein amüsiertes Kichern nicht verkneifen, obwohl er gewarnt worden war. "Lass uns gehen! Diese Chance kann ich mir doch nicht einfach so entgehen lassen~!" Reita brummte nur unverständliche Worte, aber sie verliessen seine Wohnung schliesslich ohne Weiteres. Er hatte das Gefühl, dass es von nun an noch viele weitere dieser seltenen Momente geben würde, und das gefiel ihm natürlich sehr. The Minute(s) - End Nachwort Naja, das Kapitel ist etwas arg kurz geraten... Aber ich hatte eigentlich auch nichts Anderes erwartet und vorgehabt. Ist ja immerhin Geiz, der in diesem Kapitel thematisiert wurde. Ich persönlich finde es ja nicht so gelungen, aber ich bin mal gespannt, was ihr, meine lieben Leser, davon haltet. ^^ Und deswegen: Kommis? =3 Kapitel 3: The Character(s) --------------------------- Titel der FF Sins & Virtues Autorin Betaleserin (Vielen herzlichen Dank für deine Mühen, Süsse! ^-^ Du bist absolute Klasse~!) Besonderer Dank & (Danke vielmals, dass ihr mich so sehr und gut beraten habt! ^o^ Es hat mir wirklich sehr geholfen~!) Widmung (Jedes einzelne Kapitel ist meiner liebsten RPG-Partnerin, meinem geliebten Chibi gewidmet! ^w^ Hoffe, es gefällt~!) Kapitel 3 von 7 Titel des Kapitels The Character(s) Pairing Manabu x Kazuki - SCREW Hinweis PoV Wechsel etwa im ersten Drittel der Geschichte, aber er ist ersichtlich gekennzeichnet. ^^ Zeit ca. einen Tag, auf mehrere Unterrichtseinheiten und Tage verteilt. Musik Vorwiegend K-Pop oder das Geschwafel meiner Lehrer. xD Disclaimer Nichts gehört mir, ausser meiner Interpretationen der Sünden und Tugenden, die ich aufgrund dessen, was ich gelesen und gesehen habe, hier versuche in Worte zu fassen. Alle vorkommenden Charakteren sowie die dazugehörigen Bands gehören nur sich selber und ich verdiene mit dieser Geschichte hier auch kein Geld. Sonstiges Gelaber Als Wiedergutmachung für das letzte Kapitel, gleich ein Doppelupdate. Ich versuche, mir mit den restlichen vier Kapiteln nicht mehr so viel Zeit zu lassen. >.< Third Sin – Envy (invidia) Diese grazilen Bewegungen, katzenhaft und verführerisch, faszinierten und fesselten ihn total. Er hatte schon immer eine Schwäche für diese fliessenden Bewegungen seines Bandkollegen gehabt. Der Schwarzhaarige kaute unruhig auf seiner Unterlippe und verspielte sich just in diesem Moment. Sein Fehler blieb natürlich nicht unbemerkt und er spürte, wie ihn der Bassist leicht erstaunt ansah, weil es so untypisch für ihn war, bei einem Konzert unkonzentriert zu sein, aber... Herrgott nochmal, er liess sich normalerweise auch nicht von dem Braunhaarigen dermassen fangen! Mal davon abgesehen, dass es ihren Fans nicht anders erging... Ja, Kazuki hatte es wirklich drauf. Er war beliebt bei den Fangirls, hatte ihre kleine Chaostruppe extrem gut im Griff, brachte ihre Bandangelegenheiten und seine Freizeit gekonnt unter einen Hut, verstand sich glänzend mit ihren Senpai, sah gut aus, war einfach talentiert in allem, was er tat, besass keinen Makel... Er hatte den anderen immer dafür bewundert und er tat es jetzt immer noch, nur extremer. Ja, inzwischen war es nicht mehr simple Bewunderung, nein, nun konnte man von Neid sprechen... "Was meinst du dazu, Manabu?" Der Angesprochene schrak hoch und sah verwirrt zu Byou, der lächelnd zu ihm blickte. Verdammt, er war so in Gedanken versunken gewesen, dass er nicht bemerkt hatte, wie sie ihr letztes Lied beendet hatten und sich nun mitten im MC befanden. "Ehm...", kam es ziemlich unklug von dem Gitarristen, aber wenn er die Frage nicht kannte, was sollte er schon dazu sagen? "Byou-chan, das war nicht abgesprochen gewesen. Du solltest doch eigentlich bei Jin-chan anfangen", mischte sich auf einmal ihr Leader ein und wirkte amüsiert. "Oh, wirklich..." "Byou, ich weiss, du magst Manabu, aber ignorier mich nicht einfach! Ich fühle mich sonst noch ungeliebt!" Nach Jins Aussage lachte auch das Publikum und ein schwerer Stein fiel Manabu vom Herzen. Gerettet, dachte er sich nur, doch sein Atem stockte, als er das unauffällige Zwinkern Kazukis sah, der ihm so geschickt unter die Arme gegriffen hatte. Reiss dich zusammen, ermahnte sich der Schwarzhaarige und versuchte, sich auf die Konversation zu konzentrieren, sodass er schliesslich doch noch mitreden konnte und seiner gewöhnlichen Rolle gerecht wurde. Nach dem MC spielten sie noch drei weitere Lieder, ehe sie sich bei ihren Fans bedankten und hinter die Bühne gingen. Manabu eilte direkt in seine Garderobe und wich somit seinen Freunden aus. Sein Aussetzer vorhin war ihm nämlich extrem peinlich. "Manabu? Alles in Ordnung?" Der Angesprochene erstarrte und wich von der Tür zurück. Wieso zum Teufel war er hier?! Ihn wollte er jetzt am allerwenigsten sehen! Allein der Gedanke daran, dass... "Ich komme rein." Die Tür ging einen Spalt weit auf und ein brauner Haarschopf lugte vorsichtig herein in seine dunkle Garderobe. Als ihn sein Leader so - er wirkte sicher wie ein verschrecktes Tier - sah, öffnete er die Tür etwas mehr und trat herein, ehe er die Tür hinter sich wieder ins Schloss fallen liess. "Du siehst blass aus. Geht's dir etwa nicht gut, Manabu?", fragte ihn sein Bandkollege besorgt und näherte sich ihm. "Nein, alles in Ordnung..." "Lüge. Du bist nicht grundlos so neben der Spur. Sag schon, was ist los? ... Oder willst du vielleicht nicht darüber reden?" Manabu war total durcheinander. Wieso war der Braunhaarige nur so übertrieben freundlich? Er konnte damit nicht umgehen... Diese Situation überforderte ihn nun wirklich. Der erste Punkt, den er an dem Grösseren bewunderte. Er war wirklich freundlich und kümmerte sich sehr gut um seine Freunde... etwas, das er nicht konnte, und wenn, dann nur sehr beschränkt. "Du scheinst wirklich nicht darüber reden zu wollen... Dann lass ich dich mal allein. Tut mir leid, dich gestört zu haben." Der Ältere lächelte ihn entschuldigend an und verliess daraufhin seine Garderobe. Kaum, dass diese Spannung verschwunden war, schlug sein Herz in doppelter Geschwindigkeit wieder und der Schwarzhaarige liess sich erschlafft auf den kleinen Sessel im Raum fallen. War er vielleicht masochistisch veranlagt? Warum genoss er die ihm eigentlich unangenehme Aufmerksamkeit seines Bandkollegen auch noch?! Eventuell lag das an Kazukis Charisma... Der zweite Punkt, den er beneidete. Während dieser nämlich einflussreich und bei allen beliebt war, war er ein... unscheinbares Nichts. Der Gitarrist seufzte schwer und erhob sich wieder, um sich umzuziehen, damit er danach auf direktem Wege zurück ins Hotel gehen konnte, um sich auszuruhen; morgen würde es bereits zur nächsten Station ihrer erst gerade begonnen Tournee gehen. Ob er sich nachher bei Kazuki entschuldigen sollte? Vielleicht wäre das besser... Er hatte ihn schliesslich so unfair abgewiesen... Und das, obwohl der andere doch nur sein Wohlergehen hatte sicherstellen wollen... Fürsorge, die dritte Eigenschaft, die so beneidenswert war... Wie konnte eine einzelne Person nur so selbstlos sein? Sein Leader würde nämlich nicht einmal überlegen müssen, wenn es darauf ankäme, ihr Wohl zu gewährleisten. Man musste sich doch auch mal um sich selbst kümmern, oder nicht? Stattdessen stellte er sein eigenes Wohl weit nach hinten. Weiterhin in Gedanken versunken verliess Manabu irgendwann seine Garderobe und machte sich auf die Suche nach dem Älteren. Er bog gerade um die Ecke, da sah er einige bekannte Gesichter. Es waren befreundete Bands, ihre Senpai, die gerade mit dem Braunhaarigen redeten. Beliebtheit... Wieso hatte er diese Eigenschaft nicht? Stattdessen war das ein viertes charakteristisches Merkmal Kazukis... "Ah, Ma-chan! Geht's dir besser? Komm doch mit uns mit. Wir gehen gemeinsam etwas trinken~!", sprach ihn der Grössere an und winkte ihm fröhlich. "Nein, lieber nicht... Ich bin ziemlich fertig von heute...", antwortete der Angesprochene leise und senkte den Kopf. Das Talent, alles prima unter einen Hut bringen zu können... Er besass es nicht, aber er begehrte es ebenfalls. Natürlich hatte der andere Gitarrist dieses Talent, sein fünftes positives Merkmal. "Kann ich dich noch kurz unter vier Augen sprechen?" Weiterhin war die Stimme des Jüngeren leise gehalten. Selbstsicherheit war nämlich etwas, das er erst recht nicht sein Eigen nennen konnte; Kazukis sechste Eigenschaft. Sein Neid könnte nicht grösser sein... "Klar, lass uns in den Kostümraum gehen. Der sollte im Moment leer sein." Sein Gegenüber schenkte ihm ein verständliches Lächeln und dirigierte ihn sanft an den Schultern zum besagten Raum, damit sie kurz unter sich sein konnten, nachdem sie sich von den übrigen Musikern verabschiedet oder, im Falle seines Leaders, sich kurz bei ihnen entschuldigt hatten. Schnell waren sie an ihrem Ziel angekommen und als die Tür geschlossen war, waren sie alleine. "Tut mir leid...", murmelte der Jüngere und senkte den Kopf. "Wofür ist die Entschuldigung?", entgegnete sein Freund leicht verwirrt. "Dafür, dass ich mich dir gegenüber so abweisend verhalten habe..." Er hatte seinen Blick weiterhin auf den Boden gerichtet, weil er sich nicht wirklich getraute, aufzusehen. Auf einmal wurde er umarmt und das warf ihn gänzlich aus der Bahn. Manabu brachte dadurch auch kein Wort mehr heraus und war wie zur Salzsäule erstarrt. "Dafür brauchst du dich doch nicht zu entschuldigen. Jeder hat mal einen schlechten Tag... Du bildest da keine Ausnahme, Ma-chan." Sein Leader löste sich wieder von seinem steifen Körper und sah mit einem erwärmenden Lächeln in sein leicht errötetes Gesicht. "Warum... Warum siehst du so aus...?" Ja, wieso bloss? Weswegen sah Kazuki einfach nur so verdammt gut aus?! Er beneidete dieses makellose Aussehen am meisten! Dieses siebte, letzte Merkmal war gleichzeitig auch dasjenige, das ihn am stärksten traf, am meisten schmerzte. "Wie meinst du das, Manabu?", fragte ihn der Braunhaarige, berechtigterweise durcheinander. Der Angesprochene hatte seine eine Hand zur Faust geballt, seine Lippen fest aufeinander gepresst und schwieg beharrlich, weil er sowieso nicht gewusst hätte, was er hätte darauf antworten sollen, da es unwillkürlich über seine Lippen gekommen war, was er da vorhin gesagt hatte. "Kannst du mir es nicht erklären?" Diese ruhig gestellte Frage legte einen Schalter in dem Kleineren um und plötzlich hatte er sie beide umgedreht, sodass sein Freund nun mit dem Rücken zur Tür stand und er diesem gegenüber, wobei er den Leadgitarristen an den Schultern festhielt. "Alles an dir ist so perfekt! Weshalb?! Wieso bist du so gänzlich ohne Makel und schlichtweg perfekt?! Aussehen, Freunde, Talent... Du hast verdammt nochmal alles, Kazuki!", gab Manabu etwas hysterischer als beabsichtigt von sich. Durch seine eigene Verzweiflung zitterten seine Hände, die nach wie vor auf den Schultern seines Gegenübers lagen und diesen festhielten, während sich in seinen Augen die Unruhe, die seinen Körper befallen hatte, deutlich abzeichnete. "Es ist verletzend... Deine Nähe allein schmerzt... Ich bin nicht einmal annäherungsweise dort, wo du stehst, und trotzdem gibst du dich mit jemandem wie mir ab... Das tut weh...", wisperte der Jüngere darauf leise und verbarg sein Gesicht in der Halsbeuge des Braunhaarigen, weil er diesem geschockten Blick nicht länger standhalten konnte. "Aber Manabu..." "Du lachst jetzt sicher über mich, aber jemand wie du kann mich nicht verstehen... wird mich niemals verstehen können..." Je länger er so verharrte, desto miserabler fühlte er sich. Weswegen ist es soweit gekommen? Hatte er sich denn nicht entschuldigen wollen? Stattdessen befiel ihn eine solch grosse Welle an Neid, dass alles aus dem Ruder geriet. Auf einmal legten sich zwei Hände sanft an seine Wangen und sie zwangen ihn zum Aufsehen. Der Schwarzhaarige weigerte sich zwar, den anderen anzusehen, aber als sich ihre Blicke doch noch kurz trafen, war er überrascht über das traurige Lächeln, welches das Gesicht des Grösseren zierte. Er wurde nicht ausgelacht...? "Manabu... Dein Bild von mir ist nicht richtig... Ich bin nicht so perfekt, wie du mich siehst... Es tut mir jedoch aufrichtig leid, dass ich dich so sehr verletze... Wir sind doch Freunde und nichts liegt mir ferner, als dir Schmerzen zuzufügen." "Bemitleide mich nicht! Du weisst doch gar nicht, wie ich mich fühle, Kazuki! Du verstehst gar nichts!", erwiderte der Gitarrist und riss sich von seinem Leader los, ehe er sich umdrehte, weil er nicht wollte, dass ihn der Ältere so sah. Was lief falsch mit ihm? Was für eine Frage... Seine ganze Existenz war einfach nur falsch. Er wollte doch nur so sein wie... "Manabu..." "Sei still, sei einfach nur still!" Third Virtue – Grace (benevolentia) Der Braunhaarige war das erste Mal seit langem wieder einmal überfordert. Solch einer Situation stand er zum ersten Mal gegenüber. Nicht einmal in seinen Träumen hätte er gedacht, dass er einmal in solch einer Lage stecken würde... Wie hätte er auch wissen können, dass sein Freund so dachte, dass er sich so fühlte...? Kazuki war nicht wütend, nein, er war vielmehr besorgt um sein Gegenüber, da er nicht wollte, dass sich dieser so miserabel fühlte. Was konnte er jedoch tun? Diesem Neid konnte er nichts entgegensetzen, oder? "Du solltest gehen. Die anderen warten sicher schon auf dich..." Die Stimme des Jüngeren riss ihn aus seinen Gedanken und er starrte bestürzt auf den ihm zugewandten Rücken seines Mitmusikers. Dieser verletzte Klang war nicht etwas, das er weiterhin erleben wollte. Obwohl er sich momentan machtlos fühlte, stand jedenfalls fest, dass er so sicherlich nicht mit den anderen den erfolgreichen Start ihrer Tournee feiern gehen konnte; Manabu war viel wichtiger! Aus diesem Grund nahm er in aller Ruhe sein Handy hervor und wählte eine bestimmte Nummer. "Yu-chan? Entschuldige mich bitte bei den anderen. Geht ruhig ohne mich." Yuuto war zwar erstaunt, dass er so plötzlich absagte, aber er stellte auch keine weiteren Fragen. Daraufhin legte sein bester Freund auf, nachdem er ihm noch versprochen hatte, dass er sich noch eine plausible Ausrede für ihn einfallen lassen würde. "Weshalb tust du das?", erklang die Stimme des Kleineren, der ihn weiterhin nicht anzusehen wollen schien. "Dein Wohlergehen ist mir wichtiger als mein Vergnügen, deshalb", entgegnete der Ältere ruhig. "Stimmt, du kannst es dir ja leisten... Dir verzeiht man schliesslich alles, wenn du es nur so willst..." Wieder hörte er diesen überwältigenden Neid aus der leicht zittrig gewordenen Stimme heraus und es tat ihm irgendwie weh, seinen Bandkollegen so aufgewühlt und verletzt zu sehen. "Du bist ja immer noch hier... Ich habe doch gesagt, du sollst gehen, Kazuki." "Ich will nicht. Lass mich dir doch helfen, Manabu." "Es gibt nichts, das du für mich tun könntest..." "Lass es mich doch zumindest versuchen." "Das, was ich begehre, bist du! Ich will so sein wie du, ich will dich! Und das wirst du mir nicht geben können. Schliesslich bin ich nichts weiter als ein hässliches, von Neid zerfressenes Biest..." Der Schwarzhaarige war zu Beginn etwas lauter geworden, doch dann hatte dessen Stimme langsam nachgelassen und schlussendlich versagt. Der Grössere konnte darauf vorerst nichts erwidern und schwieg demzufolge auch. Eine Lösung musste her, und das schnell... "Erbärmlich, nicht wahr?" Manabu sah ihn endlich wieder an und in seinen Augen spiegelte sich extrem viel Schmerz wider. "Wenn du mich schon nicht alleine lassen willst, dann lass mich zumindest gehen, damit ich dir ausweichen kann." "Nein..." "Verstehst du nicht, dass deine alleinige Präsenz eine Tortur für mich darstellt...? Wie grausam von dir, Kazuki..." "Wieso machst du's nicht einfach?", äusserte sich der Leadgitarrist nach einigen Sekunden und verwirrte den anderen mit seiner Aussage. "Du sagtest doch, dass du mich besitzen möchtest... Deswegen-" "Red keinen Schwachsinn! Das kannst du nicht ernst meinen!", schrie ihn der Gitarrist an und packte ihn nun wieder an den Schultern, schüttelte ihn leicht und drückte ihn daraufhin erneut gegen die Tür in seinem Rücken. Der Ältere lächelte nur leicht und baute Blickkontakt zu seinem Gegenüber auf. "Wenn es das Einzige ist, das ich für dich tun kann, damit du dich besser fühlst, dann bin ich mehr als nur gewillt, das zu tun, Manabu..." "Lüge!" "Tu es doch einfach, Manabu." "Du willst das doch gar nicht..." "Manabu, mach dir darum mal keine Sorgen. Handle, wie es dir beliebt." "Das kann ich nicht... Dich zu besitzen ist etwas, das mir nicht gestattet ist..." Der Kleinere wurde immer unsicherer, was man aus dessen Stimme sehr gut heraushören konnte. "Ich erlaube es dir doch... Was hält dich noch zurück, Manabu?" Kazuki lächelte freundlich und legte nun seine Arme um den Hals seines Bandkollegen. "Aber..." "Tu es, Ma-chan", wisperte er mit etwas mehr Nachdruck, darauf hoffend, dass der andere endlich handeln würde, da er dessen Leid nicht länger ertragen konnte. Sein Freund war offensichtlich überfordert damit, dass ihm urplötzlich so ein Angebot unterbreitet worden war, sodass er nicht wusste, wie er jetzt mit der Situation umgehen sollte. "Bist du dir sicher, Kazuki?", fragte ihn der Jüngere äusserst leise und dessen Griff an seinen Schultern lockerte sich ein wenig. "Es ist mein voller Ernst, Manabu." Der Leadgitarrist pausierte kurz und lehnte sich zu seinem Gegenüber. "Lass mich ganz dein sein~." Bei diesen Worten färbten sich seine Wangen jedoch in einem zarten Rot, weil er sich noch nie zuvor so devot verhalten hatte und er nicht gedacht hätte, dass er ausgerechnet diese Worte mal zu einem guten Freund sagen würde. Doch wenn er ihm damit helfen konnte, war er fest entschlossen, das auch durchzuziehen, und er würde zu seinem Wort stehen. "Kazuki...", hauchte Manabu nur noch, ehe er die Distanz zwischen ihnen überwand und ihre Lippen zu einem Kuss verschloss. Auf eine Art war es seltsam, seinen Bandkollegen zu küssen. Zwar war es nicht so, als hätten sie dies noch nie getan, aber das war immer nur auf der Bühne für die Fans gewesen und nicht hier im Privaten für sich selbst. Der Kuss hielt eine Weile lang an, ihre Zungen umschmeichelten sich und spielten miteinander. Es löste ein angenehmes Gefühl in dem Braunhaarigen aus. Um ehrlich zu sein, wusste er nicht, auf was er sich hier eingelassen hatte, aber er würde jetzt keinen Rückzieher machen und es einfach mal auf sich zukommen lassen. Als sie sich nach einer Weile wieder voneinander lösten, schnappte der Ältere erst einmal nach Luft, und das keine Sekunde zu früh, denn er wurde im nächsten Augenblick bereits wieder zu einem weiteren leidenschaftlichen Kuss eingeladen. Gleichzeitig spürte er die Hände seines Gegenübers an seinem Körper entlangwandern, nahm wahr, wie geschickte Finger sein Hemd aufknöpften, wie sie sich ungeduldig weiter zu seiner Hose aufmachten, um dort dasselbe zu tun. "Kazuki... Du bist dir-" "Habe ich nicht gesagt, dass es mir nichts ausmacht?" "Aber du musst doch..." "Denk nicht so viel nach, Ma-chan..." Ein Lächeln zierte Kazukis Lippen, als ihn der Jüngere erneut so unsicher ansah und er sich ernsthaft Sorgen zu machen schien. "Siehst du? Du bist so gutherzig, Manabu... Du bist nicht dieses hässliche Biest, als das du dich dargestellt hast..." "Das meinst du nicht ernst..." Darauf erwiderte der Grössere nichts mehr und das war auch nicht nötig, denn er zeigte den Ernst und die damit verbundene Ehrlichkeit seiner Worte im nächsten Kuss. "Kazuki...", hauchte Manabu atemlos und fuhr mit seinen weichen Fingern wie in Trance über seinen nackten Oberkörper, wobei er seinen Namen immer wieder wiederholte und diesen mit einer solchen Sinnlichkeit sagte, dass ihm dabei ganz warm wurde. Dem Älteren wurde im nächsten Moment bereits noch heisser, als er diese schlanken Finger um sein Glied schliessen spürte. Nur kurz darauf wurde seine Männlichkeit sacht massiert, was ihm ein lustvolles Keuchen entlockte. "Ah... Manabu...", gab der Braunhaarige erregt von sich und liess seinen Kopf in den Nacken fallen. Es war so ein intensives Gefühl, das ihm fremd war. Er konnte sich zumindest nicht daran erinnern, dass ihm sein letztes Mal bereits solch betörende Gefühle beschert hatte. Woran lag das? An dem Ort, an welchem sie sich befanden, oder an der Person, die ihn so geschickt verwöhnte? Manabu.. Hatte dieser schon immer solch eine... dominante und gleichzeitig verführerische Ausstrahlung gehabt? Oder sah er diese Seite heute zum ersten Mal? Genau wie dessen Neid, dem er sich gar nicht bewusst gewesen war? Wie war er doch blind gewesen... "Warst nicht du derjenige gewesen, der mir eben noch gesagt hatte, ich solle mir nicht so den Kopf zerbrechen? Dann möchte ich aber auch, dass deine Aufmerksamkeit hier bei mir liegt und nicht woanders..." Wie um seine Worte zu betonen, verfestigte sich auf einmal der Griff um seine Erregung, was ihn erneut leise aufstöhnen liess. Welch eine Macht der Jüngere doch über ihn hatte... Kazuki spürte, wie ihm seine Hose samt Shorts runtergezogen wurde, sodass sie ihm kurz darauf in den Kniekehlen hingen; sein Hemd hing ihm auch nur noch lose an den Armen. Die kühle Raumluft traf auf seinen erhitzten Körper, was ihn ein weiteres Mal keuchen und leicht erzittern liess. Die Bewegungen in seinem Schritt hatten nachgelassen, aber er wollte mehr von dem Gitarristen spüren. Deswegen richtete der Grössere seinen leicht verklärten Blick auf sein Gegenüber und konnte diesen dabei beobachten, wie er seine Hose aufknöpfte und ebenfalls nach unten schob. Der Braunhaarige konnte nun auch sehen, wie erregt sein Freund geworden war, und er kriegte es in der nächsten Minute auch schon in diesem feurigen Kuss zu spüren. Was für eine leidenschaftliche Verbindung... so voller Verlangen, brennendem Verlangen... Sie küssten sich so intensiv, dass ihm ganz schwindlig wurde. Als sie sich lösten, atmete der Leadgitarrist gehetzt ein und aus, aber ihm wurde keine Pause gegönnt, denn die Hand an seiner Erektion intensivierte ihr Tun in just diesem Moment. Da es sich viel zu gut anfühlte und er sich auch nicht zurückhielt, fand er jetzt bereits seinen Höhepunkt. Ein genussvolles Stöhnen entwich seiner Kehle und sein Leib zitterte kurz, ehe er erschlaffte und leicht in sich zusammensackte. Atemlos glitt Kazuki die Wand einige Zentimeter nach unten. Er konnte jedoch nicht ganz zu Boden sinken, weil ihn der andere festhielt. Plötzlich spürte er etwas Feuchtes an seiner Öffnung, bevor sich dieser schlanke Finger auch schon in sein Inneres schob und ihn überrascht keuchen liess. Als er zudem die Feststellung machte, dass das Feuchte sein eigenes Sperma gewesen war, errötete er prompt; erst recht, nachdem er Manabus Grinsen gesehen hatte. Diese Situation konnte dem Älteren jedoch nicht mehr lange peinlich sein, weil sich sein Körper im nächsten Augenblick bereits unter der plötzlichen Welle an Lust krümmte und diese Empfindung sämtliche irrelevante Gedanken aus seinem Kopf fegte. "Manabu... mehr...", bat er leise und zuckte erneut lustvoll zusammen, als sein Bandkollege nur einen Sekundenbruchteil später ein zweites Mal gegen seine Prostata drückte und ihm aufs Neue solch wundervolle Gefühle bescherte. Der Leadgitarrist glaubte Sterne zu sehen, wo gar keine waren, und er bekam auf diese Weise gar nicht so recht mit, wie weitere Finger in sein Inneres drangen, um ihn vorzubereiten, weil er viel zu sehr in diesen berauschenden Sinneseindrücken gefangen war. Als die Finger urplötzlich aus ihm entfernt wurden, keuchte er enttäuscht und atemlos blickte er in das zufrieden wirkende Gesicht des Schwarzhaarigen. "Wenn du es nicht ernst gemeint hast, dann ist jetzt der Zeitpunkt, um alles abzubrechen... Deine letzte Chance, Kazuki..." "Manabu...", hauchte der Angesprochene nur und legte seine Arme wieder um den Hals seines Gegenübers, um ihre Lippen ein weiteres Mal miteinander verschmelzen zu lassen. Dieser Kuss war wohl mehr als Antwort genug, denn in der nächsten Sekunde wurde er leicht angehoben, verlor dadurch den Boden unter seinen Füssen und somit auch seinen letzten Halt. Seine Lippen teilten sich zu einem stummen Stöhnen, seine Augenlider fielen ihm zu und sein Kopf kippte nach hinten, als sich der Schwarzhaarige Stück für Stück in ihm versenkte. Es schmerzte, das wollte der Leadgitarrist nicht leugnen, aber gleichzeitig wollte er bereits mehr. Der Kleinere hielt trotzdem inne und gab ihm dadurch Zeit, mit der neuen Situation vertraut zu werden. Kazuki lächelte und hielt sich weiterhin an seinem Bandkollegen fest, der das Einzige war, das ihn von einem unsanften Fall auf den Boden abhielt. Er nickte leicht, als er sich zum Weitermachen bereit fühlte. Die Stösse waren sachte, beinahe schon extrem liebevoll, aber dadurch, dass sein in der Luft hängender Körper immer wieder hochgestemmt wurde, half die Schwerkraft mächtig nach, sodass sich Manabu bei jedem Stoss, den er tätigte, tiefer in sein Inneres bohrte. Es presste die restliche Luft, die sowieso schon eine Mangelware darstellte, weil er seine Lust durchaus geräuschvoll kundtat, aus seinen Lungen. Etwas in ihm wollte nämlich, dass der Jüngere genau wusste, wie er sich fühlte, wenn er diese Dinge mit ihm anstellte. Die Stösse, diese Unregelmässigkeit, nahmen an Geschwindigkeit zu, wurden in ihren Bewegungen immer fliessender, bis - "Aaaaah, Manabu~!", stöhnte der Grössere laut auf und ein leichtes Beben hatte seinen Körper heimgesucht, als sein Lustpunkt mit voller Wucht getroffen wurde. Dieses wundervolle Gefühl... Es sollte, wenn möglich, nicht aufhören! Es war nämlich so berauschend, dass er davon ganz trunken wurde, wann immer ein neuer Blitz der Lust seinen Körper heimsuchte und ihn derart paralysierte, dass er nicht einmal mehr sagen konnte, wo oben und unten war. Die Stimme und den Gesichtsausdruck des Gitarristen nahm er jedoch trotz allem durchaus wahr und sie gaben seiner gefühlten Lust noch zusätzlich das gewisse Etwas. Lange hielt ihr Akt aber nicht mehr an; es fehlte ihnen an Ausdauer. Kazuki entglitt ein leiser, vor Lust gezeichneter Schrei, während ein dunkles Stöhnen der Kehle Manabus entwich und sie gemeinsam einen intensiven Orgasmus durchlebten. Nachdem die Wellen ihres Höhepunkts abgeklungen waren, zog sich der Schwarzhaarige aus ihm zurück, hinterliess eine seltsam ungewohnte Leere. Der Ältere knickte auch sogleich ein, kaum hatte er wieder festen Boden unter den Füssen, da sich seine Beine so weich wie Butter anfühlten. Glücklicherweise hielt ihn sein Gegenüber fest und holte sich einen weiteren Kuss, den er ihm nur zu gerne gab. "Tut mir leid..." "Wofür die Entschuldigung?" "Dafür, dass du so etwas hast tun müssen..." Wieder musste der Leadgitarrist schmunzeln, wieder legte er seine Hände an die Wangen seines Freundes, um ihn zum Aufsehen zu bringen, wieder lächelte er ihn freundlich an. "Ma-chan... Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen musst... Ich habe es gerne getan, das kann ich dir nur nochmals versichern. Fühlst du dich denn besser?" Der Kleinere schwieg nur, nickte dann jedoch zaghaft. "Du bist wirklich liebenswert... Wie du dich trotz allem um mich gesorgt hast und dich zudem nicht hast gehen lassen..." Er machte eine kurze Pause, ehe er noch anfügte: "Mal abgesehen davon... Du bist ein fantastischer Liebhaber, Manabu." Jedes einzelne Wort meinte er ernst, doch ihm wurde wohl immer noch nicht wirklich geglaubt. "Wieso tust du das?" "Was?" "Dich über mich lustig machen..." "Aber, Manabu, das tu ich doch gar nicht! Ich zeige dir nur, dass es nichts Beneidenswertes gibt, was du nicht auch hättest." Erneut lächelte er seinen Bandkollegen ehrlich an und hauchte ihm sogar noch einen Kuss auf die Lippen. "Akzeptier dich so, wie du bist, mein lieber Ma-chan... Dann wird schon alles gut werden. Wenn du erlaubst, bin ich dir gerne dabei behilflich. Schliesslich sind wir Freunde, nicht wahr?" Der Jüngere blieb stumm, doch dann legte er seine Hand auf diejenige des Braunhaarigen und drückte sie leicht, schmiegte sich ihr entgegen. "Ich... beneide dich nicht nur, Kazuki... Ich mag dich auch... sehr sogar... Deswegen bleib an meiner Seite, ja?" Die Stimme klang unsicher, doch der Angesprochene nickte nur weiterhin freundlich lächelnd. "Versprochen!" Und dies war ein Versprechen, das Kazuki auf jeden Fall halten würde. Denn um Manabu dazu zu bringen, sich selbst mehr zu akzeptieren, war das letzten Endes nur ein sehr kleiner Preis, den er zu zahlen hatte. Darüber hinaus kam er auch noch auf seine Kosten. The Character(s) - End Nachwort So, Neid ist auch abgeschlossen. Bleiben noch vier weitere Sünden, die es in Angriff zu nehmen gilt! =D Mit diesem Kappi bin ich wieder recht zufrieden... Sowohl inhaltlich gesehen wie auch aus dem Punkt der Länge betrachtet. =) Doch sagt mir am besten, wie ihr es gefunden habt. ^^/ In diesem Sinne, Kommis? =3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)