Raptor von jonglicious (JongTae, OnKey) ================================================================================ Kapitel 20: 條件 - Bedingung - ---------------------------- Titel: Raptor Autor: jonglicious Chapter: 18 / ?? Genre: Horror, Drama, Humor Warnungen: AU!, OOC, Gewalt Rating: PG-15 Pairings: JongTae, Onkey Summary: Taemin ist ein Kriminologie-Student und bekommt eine interessante Aufgabe zugeteilt: Er soll eine Arbeit über einen Psychopathen schreiben. Die Frage ist nur, ob das wirklich so einfach ist, wie es klingt .... A/N: Uuuund weiter gehts >w< ich freu mich immer zu sehen, dass nach und nach mehr Leute die FF auf ihre Favo-Liste schmeißen, aber Kommentare wären auch schön, meine Lieben Q3Q [Eine kleine Anmerkung noch: Raptor ist kein Kannibale und es werden auch keine kannibalistischen Handlungen beschrieben werden.] Viel Spaß! -- „Glaub nicht, dass das ganz ohne Bedingungen läuft.“ Taemin faltete seine Hände vor seinem Gesicht zusammen und atmete ein paar Mal tief durch, während er sich Jinkis Worte erneut durch den Kopf gehen ließ. Sein Bruder hatte diese Bedingungen noch nicht ausgesprochen und Taemin ahnte bereits, dass sie ihm nicht gefallen würden. Aber er und Jonghyun waren auf die Hilfe und Kooperation Jinkis angewiesen, also führte kein Weg an dem sauren Apfel vorbei. „Du kannst ihm sagen, dass ich mir seine Wunden ansehen werde“, sagte Jinki ruhig, jedoch war der eisige Unterton dabei schon fast körperlich spürbar, „Minho hat ihn angeschossen, das muss versorgt werden. Außerdem ist er aus dem Fenster gefallen, wenn ich mich nicht irre.“ Wie aufgezogen, es wirkte schon beinahe mechanisch, legte Jinki seine Instrumente auf dem Schreibtisch vor ihm ab. Er hatte sich mit Taemin in sein Arbeitszimmer zurückgezogen und Kibum – es gefiel ihm nach wie vor nicht – als Wache vor Taemins beziehungsweise Raptors postiert. Wie immer hatte Kibum es geschafft ihn davon überzeugen, dass schon nichts passieren würde und er deswegen ruhigen Gewissens alles vorbereiten konnte. „Ich werde ihn in wachem Zustand untersuchen und anschließend sedieren“, erklärte Jinki weiter, zu schnell, um Fragen zuzulassen, „Ich müsste ihn wahrscheinlich nicht sedieren, aber ich nehme an, dass es in deinem Interesse ist, dass ich ihm keine zusätzlichen Schmerzen zufüge.“ „Jinki-“ „Ich habe alles. Geh zu ihm.“ Erneut hatte Jinki es vorgezogen Taemin nicht richtig zu Wort kommen zu lassen. Fürs Erste wollte er nichts mehr von seinem kleinen Bruder hören und wenn möglich, dann wollte er ihn auch nicht sehen. „Maske und Handschellen.“ „W-Was?“ Taemin, der sich schon zum Gehen abgewandt hatte, war wieder herum gefahren. „Maske und Handschellen?“ Jinki konnte das doch nicht ernst meinen. Von Jonghyun ging keine Gefahr aus, nicht in diesem Zustand. „Jinki, ich glaube nicht, dass-“ „Ein Knopfdruck und Minho steht vor der Tür, Taemin.“ Jinki schlug seine flachen Hände auf die glatte Oberfläche des Tisches. „Maske. Und. Handschellen.“ Er sah seinen Bruder nicht an während er sprach, aber das war auch gar nicht notwendig. Taemin würde, wie immer, wenn ihm etwas missfiel, seinen Widerwillen deutlich auf seinem Gesicht widerspiegeln lassen. Er war eben noch nie jemand gewesen, der andere lange im Ungewissen ließ, wenn es um seine Launen oder Gefühle ging. „Geh jetzt, ich muss mich vorbereiten.“ „Ja, Hyung.“ Taemin sprach seinen Bruder nicht oft so an. Eigentlich tat er es nur, wenn er sich schlecht fühlte und eine Entschuldigung einleiten wollte, oder wenn er wütend auf Jinki war. In diesem Fall wusste Taemin selbst nicht genau, wie er sich fühlte. Auf der einen Seite war er Jinki natürlich dankbar, dass er Jonghyun nicht verriet und somit ans Messer lieferte, aber auf der anderen frustrierte ihn das Gehabe des Älteren auch. Natürlich war dieser enttäuscht von ihm und Taemin wusste das nur zu gut, aber wie hätte er sich denn anders verhalten sollen? Jonghyun war für Taemin nicht mehr einfach nur ein Jemand, über den er eine Arbeit schrieb. Jonghyun hatte sich erfolgreich in seinem Kopf eingenistet. Seufzend blickte Taemin auf, nachdem er am oberen Ende der Treppe angekommen war. Kibum stand nicht weit von ihm entfernt, hatte einen Baseballschläger in der Hand und hypnotisierte die Tür förmlich. Er musste sich ja wirklich vor Jonghyun fürchten, wenn er sogar Jinkis alten Baseballschläger ausgrub. „Kibum“, Taemin trat mit einem sachten Lächeln auf den Älteren zu, „meinst du, dass der wirklich notwendig ist?“ „Jinki meinte, dass man bei Raptor auf alles gefasst sein muss“, verteidigte Kibum sich und ließ die Spitze des Schlägers ein paar Mal gegen das massive Holz der Tür klopfen. „Am Ende hat er seine Wunden nur vorgespielt und wartet auf seine Chance.“ „Natürlich.“ Taemin rollte mit den Augen. „Wie wäre es, wenn du einmal einen Blick auf ihn werfen würdest? Vielleicht kannst du mir sogar ein bisschen helfen. Mit Handschellen kennst du dich wahrscheinlich besser aus als ich.“ Ein schiefes, gleichzeitig jedoch auch wissendes Grinsen umspielte Taemins Züge, während Kibum einfach nur Rot anlief und sich räusperte. Anscheinend hatte Kibum nicht damit gerechnet, dass Taemin sehr wohl um die kleinen Spielchen, die Jinki und er so gerne spielten, Bescheid wusste. „Kein Grund gleich so Rot zu werden, Kibummie. Ich freue mich, dass mein Bruder sich ein bisschen austoben kann. Zum Joggen oder ins Fitnesscenter kommt er ja nicht wirklich“, beruhigte Taemin schließlich noch den sprachlosen Kibum, danach lenkte er seine Aufmerksamkeit auf Jonghyun. Jonghyun sah nicht so aus, als hätte er sich auch nur einen Zentimeter von der Stelle bewegt. Seine Augen waren geschlossen und seine Atmung ging ruhig; trotzdem war Taemin sich ziemlich sicher, dass er nicht schlief. Er ruhte sich lediglich ein bisschen aus. „Jonghyun?“ „Kibum hat ein neues Parfum“, antwortete der Angesprochene, ohne jedoch seine Augen zu öffnen. Er wollte nicht direkt in das grelle Licht blicken und seinen Körper somit noch mehr Reizen aussetzen. „Es ist teurer als das andere.“ „Wäre schon möglich.“ Schmunzelnd ließ Taemin sich auf die Bettkante sinken und streichelte behutsam über Raptors Stirn. Ihm war nicht entfallen, dass sich ein feiner Schweißfilm auf die blasse Haut gelegt hatte und dass ein paar Haarsträhnen in seinem Gesicht klebten. Die Schmerzen, die Jonghyun auszuhalten hatte, mussten stärker sein, als Taemin ohnehin schon befürchtet hatte. „Seinem Blick nach zu urteilen, hast du recht.“ Taemin hatte Kibum kurz angesehen; der Ältere stand nur wenige Zentimeter vom Türrahmen entfernt, bereit das Zimmer sofort wieder zu verlassen. Glaubte er denn wirklich, dass solche Vorsichtsmaßnahmen notwendig waren? In diesem Raum gab es niemanden, der ihm gefährlich werden hätte können. „Komm her, Kibum. Er wird dir nichts tun.“ Wie um seine Worte zu unterstreichen, ließ Taemin seine Fingerspitzen sanft über Jonghyuns Nasenrücken gleiten und legte sie schließlich an dessen Wange. Die Berührung überraschte Jonghyun ein wenig, jedoch wehrte er sich nicht dagegen. Viel eher lehnte er sich gegen die weiche Handfläche und seufzte schwer. Lässt Jinki sich absichtlich so viel Zeit? Er müsste doch von uns allen am besten wissen, dass Jonghyun so schnell wie möglich behandelt werden muss. „Er wird dir noch die Finger abbeißen“, prophezeite Kibum skeptisch, nachdem er sich neben Taemin gestellt und auf Jonghyun hinunter geblickt hatte. Sonderlich gefährlich wirkte er ja nun wirklich nicht, wie er so blass und schwitzend da lag. „Und nachdem er sie mir abgebissen hat, isst er sie wie Pommes oder bastelt er sich aus den Knochen eine Kette?“ Man merkte an Taemins Unterton, dass er langsam aber sicher die Geduld verlor. Es machte ihn wütend, dass Jonghyun immer wieder als Monster oder Kannibale hingestellt wurde; beides entsprach nicht der Realität! „Hilf mir lieber und gib weniger Blödsinn von dir.“ Bestimmt würde er sich dafür später noch bei Kibum entschuldigen müssen, denn das war schließlich nicht die Art und Weise wie man mit ihm umging, aber um alles konnte Taemin sich auch nicht kümmern. Jonghyun musste für Jinki „vorbereitet“ und entsprechend „präpariert“ werden, denn sonst würde die Behandlung nur noch weiter hinaus gezögert werden. Wie stellt er sich das mit den Handschellen vor? Wenn ich ihm die Hände auf dem Rücken fessle, liegt er nicht ordentlich. Verunsichert biss Taemin sich auf die Unterlippe. Sie vorne zu fesseln war auch keine Option, denn dann würde die Schusswunde nur wieder rebellieren und gleichzeitig verhindern, dass Jinki ordentlich arbeiten konnte. Ich kann ihn mit einer Hand ans Bett fesseln, das wäre eine Möglichkeit. „Jonghyun, ich muss dich am Bett festmachen“, warnte Taemin Jonghyun vor, während er nach seinem Handgelenk griff. „Und Jinki hat außerdem darauf bestanden, dass du die Maske trägst. Ich würde sie dir gerne ersparen, aber das ist eine seiner Bedingungen.“ „Man muss immer tun, was der Onkel Doktor verordnet.“ Jonghyun hatte kaum mehr als ein Flüstern von sich gegeben, jedoch hatte Taemin ihn verstanden. In der Stimme des Älteren war kein leiser Vorwurf mitgeschwungen, gar nichts. Er wehrte sich noch nicht einmal, als Taemin ihm die Maske anlegte und deren Ränder sofort in die frischen Wunden schnitten. Taemin hatte diese natürlich schon versorgt und abgeklebt, aber der Druck, der darauf ausgeübt wurde, war bestimmt nicht angenehm. „Ist er fertig?“ „Ja, ist er.“ Taemin wandte seinen Blick von Raptor ab und sah zu Jinki hinüber. Dieser hatte sich ein paar bequemere Kleidungsstücke angezogen, einen Mundschutz angelegt und auch seine Haare gebändigt. „Ich wusste nicht, wie du dir das mit den Handschellen vorgestellt hast, also hab ich ihn am Bett fixiert.“ „Hm.“ Jinki nickte und trat auf seinen Patienten zu. „Kibum, geh bitte.“ „Aber …“ Kibum klapperte verunsichert mit den Zähnen, „… kann ich denn nicht irgendwie helfen? Vielleicht kann ich etwas halten?“ „Taemin wird mir assistieren, außerdem kannst du kein Blut sehen, Liebling.“ Während Jinki mit Kibum sprach, ging er hinüber zu Taemins Schreibtisch, um die Mappen und Hefte, die sich darauf türmten, kurzerhand auf den Boden zu werfen. Taemin würde es nicht wagen sich zu beschweren, er war auf Jinkis Hilfe angewiesen. „Wie wäre es, wenn du in die Küche gehst und uns etwas Leckeres kochst? Du kannst Suppe für Ra-“ Er seufzte schwer, nachdem er den Tisch neben das Bett gezogen hatte und somit nun seine Instrumente darauf ablegen konnte, „Du kannst Suppe für Jonghyun machen. Keine Nudeln, nichts woran er sich verschlucken könnte. Eine klare Gemüse- oder Hühnersuppe.“ „Ich kümmere mich darum.“ Damit machte Kibum auf dem Absatz kehrt und schloss die Schlafzimmertür beim Verlassen des Zimmers. Insgeheim war er froh darüber, dass Jinki ihn in die Küche geschickt hatte. Er konnte immerhin wirklich kein Blut sehen und er war sich ziemlich sicher, dass er sich übergeben hätte, hätte er dabei zusehen müssen, wie eine offene Wunde genäht wurde. -- „Das Mittel wird bald wirken, dann können wir anfangen“, erklärte Jinki an Taemin gewandt und betrachtete dabei das Mittel, welches er soeben aufgezogen hatte. „Er ist ohnehin angeschlagen, also wird es nicht lange dauern, bis er eingeschlafen ist.“ Man merkte, dass Jinki sich nicht wirklich wohl fühlte bei dem Ganzen, aber für einen Rückzieher war es mittlerweile zu spät. „Ich brauche keine Sedierung.“ „Huh?!“ Überrascht, aber vor allem verwirrt, ließ Jinki die Injektion sinken. Raptor hatte seine Augen wieder ganz aufgeschlagen und ihn geradezu fixiert. Es war ein wenig verwunderlich, dass seine Stimme nun wieder so fest wirkte; noch vorhin war sie kaum mehr als ein Flüstern gewesen. „Natürlich muss ich dich sedieren. Wenn ich es nicht tue, bewegst du dich zu viel und ich kann dich nicht versorgen.“ „Ich werde mich nicht bewegen und dich in Ruhe arbeiten lassen.“ Der bestimmende Unterton in Jonghyuns Stimme jagte Taemin einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Spätestens jetzt war klar, dass die freundliche, kindliche Seite sich wieder zurückgezogen und Raptor die Kontrolle überlassen hatte. Zumindest fand Taemin keine andere vorstellbare Erklärung für den Wahnsinn, den Jonghyun vorhatte. Kann er das aushalten? Ich zweifle nicht an seiner Beherrschung, aber Jinki wird die Schusswunde bestimmt gründlich untersuchen müssen und das wird wehtun. Taemin schluckte unruhig. Die Anspannung stand Jinki deutlich ins Gesicht geschrieben und in diesem Moment hatte Taemin wirklich Mitleid mit seinem älteren Bruder. Raptor machte es ihm nicht gerade einfach. „Dann versuchen wir es eben ohne, aber wenn ich merke, dass es nicht geht, dann werde ich doch auf die Narkose zurückgreifen.“ „Deal.“ -- Zittrig streifte Taemin sein Hemd ab und ließ es in das Waschbecken fallen, welches sich langsam mit warmem Wasser füllte. Ein kurzer Blick in den Spiegel verriet ihm, dass sein Gesicht einiges an Farbe eingebüßt hatte und da sogar noch ein bisschen Blut an seiner Wange klebte. Dass dies nicht sein eigenes war, war natürlich klar. Seufzend rubbelte Taemin mit seinem Zeigefinger über den Fleck, bis dieser schließlich verschwunden und sein Gesicht rein war. Wenn es stimmte und Kibum wirklich kein Blut sehen konnte, wollte er lieber nichts riskieren. „Scheiße!“ Erschrocken schlug Taemin mit seiner flachen Hand auf den Wasserhahn und drehte ihn schnell zu. Das warme Wasser war über den Rand des Waschbeckens geschwappt und hatte nicht nur seine Socken, sondern auch den Boden durchnässt. Es war eine ziemliche Sauerei und an jedem anderen Tag hätte Taemin das Wasser wahrscheinlich auch gewissenhaft aufgewischt, doch dafür fehlte ihm nun einfach der Nerv. Deswegen musste das Handtuch herhalten, welches neben ihm über einem Heizkörper hing. Gott, ohne Narkose … Er ist verrückt. Kopfschüttelnd hob Taemin das Handtuch wieder hoch, nachdem er die Wasserlache beseitigt hatte und verließ wenig später das Badezimmer. Wenn man von den Geräuschen ausging, die aus der Küche kamen, hatte Jinki sich wohl ebenfalls schon fertig gewaschen und war zu Kibum gegangen. „Hey“, machte er auf sich aufmerksam, nachdem er ebenfalls die Küche betreten hatte. Was auch immer Kibum innerhalb der letzten Stunde, vielleicht hatte es auch länger gedauert, Taemin wusste es nicht, gezaubert hatte, roch wirklich sehr verführerisch. „Hey“, kam es ebenso eintönig von Jinki zurück, jedoch folgte kurz darauf schon ein schwaches Lächeln. Sie hatten als Team wirklich erstaunlich gut zusammen gearbeitet und Jinki hatte festgestellt, dass Taemin nicht komplett untalentiert war. „Zieh dir was an, Taemin, sonst erkältest du dich wieder.“ „Mach ich sofort. Aber ich wollte-“ „… fragen wie es ihm geht?“ Jinki lächelte schief, als er sah wie ertappt Taemin sich scheinbar fühlte. „Es geht ihm gut. Kurz nachdem du das Zimmer verlassen hast, ist er eingeschlafen. Also hast du eigentlich nichts Wesentliches verpasst.“ Aufmunternd legte Jinki seine Hände an die Oberarme seines kleinen Bruders. Man sah Taemin deutlich an, dass die Behandlung ihn ganz schön mitgenommen hatte. Aber das konnte Jinki gut nachvollziehen; er selbst hatte auch einige Zeit gebraucht, um sich daran zu gewöhnen. „Wenn er später wach wird, kannst du ihm die Suppe bringen, die Kibum für ihn gemacht hat.“ -- Das Essen war ziemlich ruhig verlaufen. Kibum hatte nicht gefragt, wie es mit Jonghyun gelaufen war und weder Jinki, noch Taemin hatten ein Wort darüber verloren. Wahrscheinlich hätte keiner von den beiden Brüdern überhaupt etwas gesagt, wäre da nicht Kibum gewesen, der von seinem Studium erzählt hatte. Eigentlich hatte er sich eher über ein paar Professoren aufgeregt, die ihn unfair benotet hatten. Zumindest fand Kibum, dass es unfair gewesen war und Jinki, als der gute Freund, der nie widersprach, hatte immer wieder zugestimmt. So waren ihre Gedanken immerhin für ein paar Minuten nicht im Schlafzimmer oben bei ihrem Patienten gewesen. „Darf ich mir den Schlafsack aus dem Keller holen und bei ihm oben schlafen?“ „Es ist doch im Prinzip egal, ob ich einverstanden bin, du tust es ja sowieso, oder?“, stellte Jinki sofort eine Gegenfrage. Die Antwort kannte er bereits, weswegen er nur die Hand hob, als Taemin Luft holte. „Ist okay, Taemin. Dann hat wenigstens jemand ein Auge auf ihn.“ Dankbar drückte Taemin die Schulter seines Bruders im Vorbeigehen. Dass Jinki nichts dagegen hatte, machte ihm die Sache deutlich einfacher und er musste sein Gewissen nicht weiter belasten. Er hatte seinen Bruder innerhalb der letzten Stunden genug enttäuscht und verärgert. „Wie wäre es mit einem Drink, Bärchen?“ „Ich glaube, dass ich mehr als einen brauche.“ Müde blickte Jinki zu Kibum auf und entdeckte dabei auch die Flasche Soju in dessen Hand. Kibum wusste wirklich, wie er nach einem langen Tag mit ihm umgehen musste. Der Alkohol würde ihn bestimmt ein bisschen entspannen lassen; vielleicht konnte er damit ja sogar für eine Weile vergessen, dass ein gesuchter Psychopath sich in seinen eigenen vier Wänden aufhielt. „Danke, Kibummie.“ Vorsichtig nahm Jinki das Glas entgegen, welches ihm soeben gereicht worden war, setzte es an seine Lippen und leerte dessen Inhalt auf Ex. „Du weißt, dass ich das nicht mag.“ Besorgt setzte Kibum sich auf Jinkis Schoß und streichelte ihm sachte über die Wangen. „Es gibt auch andere Mittel und Wege sich zu entspannen, weißt du?“ „Entschuldige“, hauchte Jinki, ehe er seine Stirn gegen Kibums Oberkörper sinken ließ und dessen betörenden Duft einatmete. „Mhm, das ist das Parfum, das ich dir zu unserem Jahrestag geschenkt hab, nicht wahr?“ „Ist es“, bestätigte Kibum schmunzelnd. Jonghyun hatte vorhin wirklich einen Volltreffer gelandet. Das Parfum, welches er trug, war wirklich ziemlich teuer gewesen und er trug es auch nicht jeden Tag. „Na komm, gehen wir ins Bett. Dort kann ich besser für deine Entspannung sorgen, Liebling.“ Sanft drückte Kibum die Hand seines Freundes, während er ihn mit sich zog und wenig später auf ihr gemeinsames Bett drückte. Vielleicht konnte er Jinki nicht alles vergessen lassen, aber zumindest konnte er dafür sorgen, dass die nächsten Stunden angenehmer wurden. tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)