Szenen einer Freundschaft von Caeldryn (X-Men First Class) ================================================================================ Kapitel 5: Heimkehr ------------------- Alles war furchtbar schief gelaufen. Die Basis der CIA war ein einziges Schlachtfeld, jeder Agent, der zum Zeitpunkt des Angriffs dort gewesen war, war von Shaw und seinen Männern erbarmungslos getötet worden. Darwin war tot. Angel hatte die Seiten gewechselt. Übrig geblieben waren nur Charles, Erik und vier verstörte Jungmutanten. Charles hatte sie alle nach Hause schicken und in Sicherheit bringen wollen, aber sie hatten abgelehnt, sie hatten darauf bestanden das durchzuziehen und schließlich war es Erik, der ihn überstimmt hatte. Da ihre bisherige Basis zerstört worden war, hatten sie eine neue gebraucht und was war da naheliegender als nach Hause zu gehen? Staunend stand die Gruppe nun vor dem riesigen Anwesen, zu dem Charles und Raven sie gebracht hatten. „Gehört das Ihnen?“ Raven kicherte, Charles grinste. „Es gehört uns…“, erklärt er und stellte fest, dass sich die anderen noch immer nicht von dem Anblick lösen konnten. Für Charles und Raven war es ein komisches Gefühl wieder dort zu sein, irgendwie fremd und gleichzeitig vertraut. „Also ehrlich Charles, ein Rätsel wie du das ausgehalten hast... All diese Entsagungen...“ Erik warf seinem Freund einen Seitenblick zu. Es war nicht so, dass er den Telepathen um diesen Besitz beneidete, aber sich vorzustellen, dass Charles auch nur ansatzweise verstehen sollte, wie es ihm - Erik - all die Jahre gegangen war, war verrückt. Der Kleinere erwiderte den Blick. Er ahnte, was Erik dachte, doch jetzt war nicht der Zeitpunkt ein solches Gespräch zu führen. Raven trat vor. In der letzten Zeit hatte Charles ihr kaum Aufmerksamkeit geschenkt, hatte sie in der CIA Basis zurückgelassen und war mit Erik auf Mutantensuche gewesen. Es war unübersehbar, dass sich die beiden deutlich näher gekommen waren, besonders für sie, die Charles seit so vielen Jahren kannte. Aber hier war nur eine längste, beste Freundin und das war sie. Also lächelte sie Erik triumphierend an. „Diese Entsagungen wurden ein wenig gelindert durch mich.“ Charles lächelte und legte ihr einen Arm um. Er musste an ihre gemeinsame Kindheit denken, an die viele Zeit, die sie miteinander verbracht hatten. Raven war tatsächlich seine älteste Freundin und er hatte nie etwas vermisst, wenn sie zusammen gewesen waren, aber jetzt wo er Erik an seiner Seite hatte, hatte sich etwas verändert. Sanft hauchte er ihr einen Kuss auf den Schopf, besänftigend, fast entschuldigend. Ihm war klar, dass sie sich zurückgesetzt fühlte. Raven schien die Entschuldigung zu akzeptieren, vorerst. Lächelnd ging sie Richtung Eingang. „Also kommt, Zeit für nen Rundgang...“ Sean, Alex und Hank folgten ihr auf dem Fuß. Charles sah an dem Gebäude hoch. Immer wieder blieb sein Blick an einem Fenster hängen, dann an einem anderen. Ja, natürlich war das Haus beeindruckend und niemand würde glauben, dass ein Junge, der hier aufgewachsen war irgendwie hätte leiden müssen. Sicher, er hatte nie hungern müssen, hatte ein schönes Zimmer gehabt und eine gute Schule besucht, aber das hieß im Grunde nichts. Sein Vater war gestorben, als er noch ganz klein gewesen war und sein Stiefvater hatte einen furchtbar brutalen Sohn gehabt, der ihn immer verprügelt hatte. Dann war auch noch seine Mutter gestorben und schließlich auch sein Stiefvater. Als er mit der Schule fertig gewesen war, hatte er keine Familie mehr gehabt, außer Raven. Sein Stiefbruder war seinen eigenen Weg gegangen und Raven und er hatten das Haus verlassen, als er zum Studium nach England gegangen war. „Charles…“ Der Angesprochene zuckte zusammen. Er hatte nicht mitbekommen, das Erik die ganze Zeit hinter ihm gestanden und ihn aufmerksam, doch stumm beobachtet hatte. Zwar konnte der Ältere keine Gedanken lesen, aber es war deutlich, dass sein eigentlich scherzhaft gemeinter Satz eine viel größere Wirkung gehabt, als er angenommen hatte. Beruhigend und entschuldigend legte er dem Telepathen eine Hand auf die Schulter. Sein Daumen strich hauchzart über das bisschen freie Haut jenseits des Hemdkragens. „Bekomme ich einen Privatrundgang“, erkundigte er sich und entlockte Charles damit ein Lächeln. „Selbstverständlich.“ Erik ließ die Hand sinken, hielt den Blick in die blauen Augen des Telepathen einen Moment aufrecht, ehe er ihn wieder entließ und sie gemeinsam ins Innere des Hauses gingen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)