Family Lives von Ironhide77 ================================================================================ Kapitel 5: Wut und Verwirrung ----------------------------- Es geht endlich weiter *freu*. Vielen Dank an P.Gwainbenn die sich trotz beruflichen Stress Zeit genommen hat, das Chap zu betan. Ich steh tief in deiner Schuld *knuddel*. ---------------------------------------------------------------------- Nach Wills Feststellung herrschte für wenige Sekunden beinahe Totenstille im Raum, nur der Fernseher lief noch leise im Hintergrund. Das Gesicht des Majors war erschreckend bleich und er hatte sichtlich Mühe, sich überhaupt irgendwie auf den Beinen zu halten. Zum Glück stützte ihn der Türrahmen und gab ihm so den nötigen Halt, damit er vor Schwäche gezeichnet nicht unweigerlich zu Boden ging. Seine Mimik hingegen aber sprach Bände und er taxiert den kräftigen dunkelhaarigen Mann mit dem Dreitagebart, der wenige Meter von ihm entfernt mit Annabelle auf dem Schoß saß, mit zornigem Blick. Selbst dem sonst eher furchtlosen und schießwütige Waffenexperte der Autobots wurde bei dem Anblick seines Freundes irgendwie komisch zumute. So wütend hatte er Will bis jetzt nur äußerst sehr selten erlebt und er hatte zudem eine sehr starke Vermutung, warum sein Partner so heftig reagierte und was dessen Worte vermutlich bedeuteten. Annabelle bekam zum Glück von der zu eskalieren drohenden Situation nichts mit, da Bugs Bunny sie in ihrem Bann gefangen hielt und sie daher im Moment nur Augen und Ohren für das ständig an einer Möhre knabbernde Nagetier hatte. Der Waffenexperte zerbrach sich derweil den Prozessor schon beinahe krampfhaft darüber, woher Will nur von seiner Entgleisung im Supermarkt erfahren haben könnte. Er hatte doch schließlich seinen Namen niemanden genannt. Die Kameras hatten ihn zwar mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aufgenommen, aber kein Mensch war in der Lage sein Hologramm einer Person zuzuordnen. Gut, Annabelles Namen hatte er natürlich schon erwähnt, aber der war nicht gerade selten, sogar eher weit verbreitet und hatte ihn bestimmt nicht verraten. Vielleicht aber war Will wegen einer ganz anderen Sache wütend auf ihn, versuchte er sich einzureden. Aber so gänzlich ließ sich sein positronisches Gehirn von dieser Theorie nicht überzeugen. Doch plötzlich ging Ironhide ein Licht auf und er fasste sich leise stöhnend an den Kopf. Die verfluchte WESTE hatte ihn, beziehungsweise Will, verraten. Das musste es gewesen sein, etwas anderes kam einfach nicht in Frage. „Na, dämmert es endlich? Oder soll ich dir etwas auf die Sprünge helfen?“, fragte der Major mit deutlich hörbarer Aggression in seiner Stimme und wenn Blicke töten könnten, wäre Hide mit höchster Wahrscheinlichkeit augenblicklich tot umgefallen. Sarah, die auf dem Sofa eingedöst war, sprang nach dieser sehr zynischen und gleichzeitig auch sehr lauten Bemerkung ihres Mannes augenblicklich vom Sofa hoch. Die junge Mutter erschrak bei dem Anblick ihres Mannes zutiefst, aber sie wollte sich besser vorerst nicht in die Angelegenheit einmischen, von der scheinbar nur Ironhide und Will wussten. Ihr nächster Gedanke galt Annabelle. Sie sollte besser nicht mitbekommen, wenn sich ihr Vater und Patenonkel vermutlich gleich wie die Kesselflicker fetzten würden. Denn Sarah war mehr als nur bewusst, dass es darauf hinauslaufen würde. Ihr Bauchgefühl irrte sich bei derlei Dingen fast nie. Daher ging sie schnell zu ´Hide herüber und nahm ihre Tochter von dem Schoß des vermeintlichen Mannes. Das Kind wurde abrupt aus seiner Fernsehwelt gerissen und protestierte erst einmal lautstark. Sarah ermahnte sie zur Ruhe und zog sie sanft an ihrer Hand in Richtung Garten. „Ich glaube wir gehen besser etwas nach draußen und backen einige Sandkuchen, damit sich Papa und `Hide in Ruhe unterhalten können.“, erklärte sie dem Kind, dass sie nur verwundert ansah, aber gehorchte und dann artig neben ihr herging. Annabelle sah sich noch einmal um und obwohl ihr Vater sie anlächelte, spürte das Kind instinktiv, dass irgendetwas nicht zu stimmen schien. „Die streiten sich aber nicht, oder?“, fragte das Mädchen ihre Mutter unsicher und sah dann zuerst Hide und später ihren Vater unsicher an. Beide lächelten sie an, sagten aber nichts, da sie das Kind nicht anlügen wollten. Annabelle war, was Streit anging, sehr sensibel und versuchte ihn zu vermeiden, wo es eben ging, auch im Kindergarten. Das Schlimmste für sie war, wenn ihre Eltern eine Meinungsverschiedenheit hatten. Zum Glück kam das nur sehr selten vor und außerdem achteten Will und Sarah sehr drauf, ihre Konflikte zu klären, wenn das Kind nicht anwesend war. „Ich hoffe nicht, aber hin und wieder streiten sich halt auch Erwachsene mal. Und wir zwei müssen uns das in dem Fall dann ehrlich gesagt auch nicht anhören.“, sagte sie, nahm ihre Tochter auf den Arm und warf den beiden männlichen Wesen noch einen mahnenden Blick zu, bevor sie den Raum durch die Terrassentür in Richtung Garten verließ. Direkt als Sarah und Annabelle zur Tür hinaus waren, erhob sich Ironhide aus dem Sessel und ging auf Will zu. Er wollte das Ganze jetzt in aller Ruhe mit ihm klären und der Major sah nicht unbedingt danach aus, als ob er kräftemäßig in der Lage war, alleine und ohne fremde Hilfe überhaupt zu gehen. ´Hide war gerade dabei Will sprichwörtlich unter die Arme greifen, als dieser die Hilfe seines Freundes jedoch vehement ablehnte, indem er seine Hand wegdrückte und ihn zudem sogar mehr als nur wütend anfunkelte. „Lass dass, ich brauch deine Hilfe nicht.“, zischte er gefährlich leise in Richtung seines Partners. Der Waffenexperte sah ihn erschrocken und zugleich irritiert an. Er wollte doch nur helfen und Will zum Sofa geleiten, damit sie sich dort in Ruhe aussprechen konnten. „Was hast du dir nur dabei gedacht ?“, schnauzte der Major den Mech an. „Wobei gedacht?“, fragte Ironhide und schaute den von Krankheit gezeichneten Mann irritiert ins Gesicht. Aber eigentlich konnte er sich die Antwort bereits denken. Aber er wollte gerne von Will persönlich hören, dass der auch wirklich von derselben Sache sprach, an die er dachte. „Verkaufe mich ja nicht für blöd, Freundchen!“, zischte Will und packte mit letzter Kraft den kräftigen Mann am Schlafittchen. Dabei musste er aber sehr stark aufpassen, dass er sein Gleichgewicht nicht verlor, was mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Sturz nach sich gezogen hätte. ´Hide war mit der ganzen Situation stark überfordert. Zum einen befand er sich sonst eigentlich fast immer in der Position des Angreifers und zum anderen hatte er Will noch nie so wütend erlebt und zu guter Letzt war der, was seine Anschuldigungen angingen, vermutlich völlig im Recht. Will funkelte ihn mit vor Wut rot angelaufenem Gesicht tief in die kristallblauen Augen und wollte gerade etwas sagen als seine Knie plötzlich nachgaben und er vermutlich hart zu Boden gestürzt wäre, wenn er sich nicht immer noch in Ironhides Shirt festgekrallt hätte. Der Autobot reagierte zum Glück blitzschnell, bekam seinen menschlichen Freund mit einer Hand am Arm zu fassen und mit der Anderen fasste er ihm unter beide Knie und hob ihn hoch. Anschließend trug er den Major zum Sofa herüber und legte ihn vorsichtig darauf. „Danke.“, sagte Will leise, aber sein Zorn war deshalb noch lange nicht verraucht. Dass er sich in seinem Zustand besser eigentlich nicht aufregen sollte, war ihm zwar bewusst, aber er wollte das jetzt unbedingt mit dem Waffenexperten ein für allemal klären. „Kein Problem, ich hätte dir auch gerne schon früher geholfen, aber du wolltest meine Hilfe ja nicht annehmen. Du kannst manchmal genauso stur sein wie ich.“, erklärte ´Hide und musste trotz der Ernsthaftigkeit der Situation leicht grinsen. „Stur vielleicht, aber du mein Freund, hast eindeutig ein Aggressionsproblem.“, warf der Major dem Waffenexperten vor, dem daraufhin schnell seine wenig angebrachte Gefühlsregung verging. „Prowl war eben am Telefon und hat mich gefragt, warum ich denn heute Morgen einen Marktleiter tätlich angegriffen hätte. Komischerweise habe ich zu dem Zeitpunkt aber im Bett gelegen und mir die Seele aus dem Leib gekotzt. Der Einzige der für diese Tat in Frage kommt, bist DU!“, erklärte Will seinem Partner die Sachlage mit zorniger Stimme und wartete auf dessen Reaktion. Ironhide senkte peinlich berührt seinen Blick. Will wusste also tatsächlich Bescheid und ihm war bewusste, dass er mal wieder ordentlich Mist gebaut hatte. „Was hast du dazu zu sagen?“, forderte ihn der Major in einem sehr dominantem Tonfall auf, nahm sich ein Glas von dem vor ihm stehenden Tisch und trank einen Schluck Wasser. „Es stimmt, ich gebe es zu. Es tut mir Leid, mir sind die Sicherungen durchgebrannt, als der Typ mich provoziert und dann auch noch beleidigt hatte.“, gab der Waffenexperte kleinlaut zu. In dem Moment betrat Sarah das Wohnzimmer. „Jungs, euch, besonders dich Will, hört man bis in den Garten. Ich dachte ihr klärt dass in Ruhe. Was ist denn bloß los?“, fragte die blonde Frau und setzte sich in den Sessel, der direkt neben Will stand. „Das kann ich dir wohl sagen. Ironhide hat den Marktleiter vom Walmart gewürgt und anschließend in ein Regal gerammt.“, erklärte Will und sah seinem Partner mehr als nur tadelnd ins dessen Gesicht. Sarah sah zuerst ihren Mann und dann den vermeintlichen Täter fragend an. „Könnt ihr mir das bitte näher erklären?“, bat sie die beiden männlichen Wesen mit eindringlicher Stimme.. Will seufzte und erzählte ihr, was Prowl ihm am Telefon gesagt hatte. `Hide schwieg, er fühlte sich mehr als nur schuldig und wusste auch nicht so recht was er dazu sagen sollte. Aber er hörte genau zu, was der Major zu sagen hatte. „Okay Ironhide, dass war bei weitem nicht die feine englische Art.“, seufzte die junge Mutter und sah den Waffenexperten vorwurfsvoll an, aber sie sprach relativ ruhig und sachlich dabei. „Aber der Type hieß nicht zufällig Thieman?“, hakte sie dann weiter nach. Sarah wusste, dass `Hide eine sehr niedrige Frustrationsgrenze besaß, aber so ganz ohne Grund flippte auch er nicht aus. Daher versuchte sie natürlich den Grund für den Ausraster des Autobots zu erfahren. „Ja, so hieß der Type tatsächlich.“, bestätigte Ironhide. „Er war mehr als nur unfreundlich. Ich habe euch ja erzählt, dass die das Spielzeug illegalerweise großteils schon gestern verkauft haben. Aber wie kommst du ausgerechnet auf seinen Namen?“, fragte der Waffenexperte sehr überrascht die Frau seines Partners. Will ignorierte die gestellte Frage des Waffenexperten und warf ihm stattdessen einen weiteren wütenden Blick zu. „Du hattest Annabelle dabei und da konntest du dich nicht einmal am Riemen reißen?“, schimpfte der Major weiter. „Ja, ich weiß! Es tut mir wirklich sehr leid, dass sich die Beherrschung verloren habe. Ich wünschte ich könnte es rückgängig machen, aber dass kann ich leider nicht.“, entschuldigte sich der Waffenexperte abermals und sah Will fast schon um Vergebung flehend in die Augen. Er hasste sein Temperament, wenn er es nicht mehr zügeln konnte und jetzt war Will zu Recht sehr wütend auf ihn. Aus der Nummer käme er mit Sicherheit so schnell nicht wieder raus und er sah sich als Strafe schon in der Arrestzelle bei halber Energonration sitzen. Wobei er kurz überlegte, was von beidem wohl das größere Übel wäre. Dann besann er sich aber wieder auf das Gespräch. „Okay Großer, dass was du da gemacht hast, war zweifelsfrei nicht in Ordnung, aber dieser Thieman hatte sich eine ordentliche Abreibung mehr als nur verdient. Wegen ihm kaufe ich da schon seit längerem nicht mehr ein. Er ist zu den Kunden sehr unfreundlich und hat eine gute Freundin von mir so lange übel gemobbt, dass sie gekündigt hat und dass, obwohl sie auf das Geld eigentlich mehr als nur angewiesen war. Aber nervlich war sie bereits so am Ende, dass dieser Schritt sich leider nicht mehr vermeiden ließ. Thieman hat sich in ihrem Beisein sogar über Behinderte lustig gemacht und das ist ja wohl das Allerletzte, finde ich. Ich kann mir schon gut vorstellen, dass er dich bis aufs Energon gereizt und beleidigt hat. Der macht vor nichts und niemandem halt und denkt fast schon er wäre Gott. Aber diesmal hat die Gerechtigkeit gesiegt und er durfte am eigenen Leib spüren, wie es sich anfühlt gedemütigt zu werden.“, erklärte Sarah, lächelte ´Hide an und wartete anschließend auf die Reaktionen der beiden männlichen Wesen. Ironhide guckte mehr als erstaunt aus der Wäsche und war positiv überrascht, dass Sarah ihn vor ihrem Mann verteidigte und sogar in Schutz nahm. „Danke.“, sagte der Waffenexperte und sah Sarah dankbar in die Augen. Die junge Frau lächelte abermals und drehte sich dann zu ihrem Mann um. „Was Bella angeht, so denke ich nicht, dass sie einen Schaden davon getragen hat. Ich habe sie vorhin vorsichtig ausgefragt, nachdem ich mir dank einzelner Fetzen eures sehr lauten Gespräches einigermaßen zusammenreimen konnte, das während des Einkaufs vermutlich irgendetwas passiert sein musste. Sie hat zwar gesehen was Ironhide mit Thieman gemacht hatte, aber da `Hide sich bei ihr für sein Benehmen entschuldigt hatte, schwieg sie und erzählte uns von alledem nichts. Denn er verpetzt sie auch nicht, wenn sie Mist verzapft. Als sie mir das erzählte, erschien sie mir in keinster Weise verängstigt. Sie war sogar eher wütend auf den Marktleiter, weil er das Spielzeug zu früh verkauft hatte.“, erklärte Sarah wahrheitsgemäß. „Aber die ganze Sache wird dennoch ein Nachspiel haben, denn `Hide hat meine Weste getragen und ich steh jetzt sowohl im Walmart wie auch auf Diego Garcia als Täter da.“, stöhnte Will genervt. „Prowl, Optimus und alle anderen wissen genau, dass du es nicht warst und was der Walmart denkt kann uns egal sein. Ich kaufe da wie gesagt eh nicht mehr ein und ihr ab jetzt besser auch nicht.“, witzelte Sarah und ein Grinsen legte sich auf ihr Gesicht. „Außerdem bin ich gerne dazu bereit Optimus anzurufen und ihm dann sehr ausführlich zu erklären, was Thieman für ein mieses kleines Arschloch ist. Ich denke es dürfte die Firmenleitung bestimmt auch brennend interessieren, was der gute Mann in seiner Filiale so alles für krumme Dinger dreht. Wenn dann gehört Thieman bestraft und nicht `Hide. So geht man nicht mit seinem Personal und Kunden um. Diesmal ist er dann eben an den Falschen geraten, selber Schuld würde ich sagen.“, lachte Sarah auf und man sah ihr die Abneigung gegen diesen Mann nur zu deutlich an. „Gut Schatz, du kannst gerne dein Glück versuchen, aber es gibt da noch ein anderes Problem. Optimus hat nämlich angekündigt, dass Ironhide beim nächsten noch so kleinen Fehltritt seinerseits ein Antiaggressionstraining absolvieren muss. Als er vor wenigen Wochen Skids und Mudflap am Strand bis auf den Kopf komplett eingegraben hat und sie dort fast eine Tag schmoren ließ, habe ich Rindvieh ihm den Arrest erspart, indem ich für ihn gebürgt habe und versprach auf ihn aufzupassen. Die Bedingung, die Optimus als Gegenleistung von mir gefordert hat, war die, dass ich beim nächsten Ausraster seinerseits ebenfalls an dem Training teilnehmen muss und auf den Spott meiner Kollegen freue ich mich ehrlich gesagt jetzt schon. Denn Prowl wird hundertprozentig Meldung machen, der hat `Hide schon länger auf dem Kieker und besonders gute Freunde waren die Zwei eh noch nie. Prowl wird sich sehr freuen, wenn er Ironhide eine reinwürgen kann, dafür nehme ich jede Wette an.“, stöhnte der Major und sah seinen Partner immer noch mit Wut aber auch einer großen Portion Bitterkeit ins Gesicht. Ironhide sagte zudem nichts, Will hatte bereits alles gesagt, was es zu sagen gab. Aber man sah seinem Gesicht, dank der Rotfärbung nur zu deutlich an, wie unangenehm ihm das Ganze war. Sarahs Gesichtszüge spiegelten derweil das blanke Entsetzen wieder und sie atmete leise stöhnend aus. Die Sache schien doch komplizierter zu sein, als sie zunächst gedacht hatte. Andererseits würde ´Hide vielleicht ein Antiaggressionstraining auch mal ganz gut tun und Will würde dort sicherlich auch noch die eine oder andere Sache lernen. Aber dennoch würde sie Otimus bitten noch einmal über die Strafe nachzudenken und sie hoffte, Prowl würde dann eventuell auch Milde walten lassen.. Wenn dann aber doch alle Stricke rissen, würde sie halt versuchen ihrem Mann und dessen Partner so gut es eben ging aufzumuntern und gleichzeitig die Gemüter weitestgehend zu beruhigen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)