Family Lives von Ironhide77 ================================================================================ Kapitel 3: Annabelles langersehnter Wunsch ------------------------------------------ Vielen Dank an meine Betaleserin Puigiel, die es trotz beruflichem Stress noch so schnell geschafft hat, das Chap zu betan *knuddel*. --------------------------------------------------------------------------- Familie Lennox und Ironhide frühstückten gerade ausgiebig auf der Veranda, als Sarah auffiel, dass ihr Mann im Gesicht ungewöhnlich blass wirkte. „Will, geht es dir auch gut?“, fragte sie ihn besorgt. „Alles in Ordnung.“, wiegelte der Major ab, der heute Morgen aber ungewöhnlicherweise wenig Hunger verspürte und sich beinahe schon dazu zwingen musste, um überhaupt ein Brötchen zu essen. Es war geplant, dass `Hide, Annabelle und er zum nächsten Supermarkt fuhren, damit Sarah währenddessen in Ruhe den Haushalt erledigen konnte. Zum Glück ging es ihr, abgesehen von etwas Magenkneifen, wieder soweit gut und alle freuten sich auf den Ausflug, der am Nachmittag nachgeholt werden sollte. Die Minigolfanlage war für ihre außergewöhnliche gestalteten Bahnen berühmt. So etwas musste man einfach gesehen und auch erlebt haben. Selbst für Anabelle, der schnell etwas zu eintönig wurde, käme hier unweigerlich auf ihre Kosten. Denn die Erbauer hatten extra für kleine Mädchen eine Bahn im Hello Kitty Design entworfen. Annabelle war mehr als nur hibbelig und fragte ständig, wann es denn endlich los ginge. Das Spielzeug ließ ihr einfach keine Ruhe, schließlich wünschte sie es sich aus ihrer Sicht schon sehr lange. Leider hatten ihre Eltern ihren Wunsch bis jetzt immer mit der Begründung es sei zu teuer abgewiesen. Aber heute war es soweit und ihr großer Wunsch würde sich endlich erfüllen. Bis der Traum davon urplötzlich wie eine Seifenblase zerplatzte. Will sprang ohne Vorwarnung auf und stürmte mit vor den Mund gehaltener Hand ins Haus. Als Nächstes hörte man wie der Klodeckel, des sich in unmittelbare Nähe befindenden Gäste WC´s, nach oben geklappt wurde und es war ein allen nur zu gut bekanntes Geräusch zu hören. ´Hide sah Sarah etwas unsicher aber zugleich auch mitfühlend an und Annabelle traf mit ihrer anschließenden Frage den Nagel genau auf den Kopf. „Kotzt Papa jetzt etwa auch?“ „Ich befürchte schon, mein Schatz. Ich werde mal besser nach ihm sehen.“, seufzte die junge Mutter und verließ den Esstisch. „Ich dachte, Papa bekäme so etwas nicht.“, grübelte das Mädchen laut und sah dabei ihren Patenonkel fragend an. „Das habe ich auch gedacht.“, entgegnete der untersetzte Mann wahrheitsgemäß und rieb sich nachdenklich sein mit Bartstoppeln bewachsenes Kinn. Nach wenigen Minuten kehrte Sarah zurück und erklärte niedergeschlagen, dass der Ausflug zur Minigolfanlage wohl ein weiteres Mal ins Wasser fiel und Will sich vor wenigen Minuten vorsichtshalber mit einem Eimer bewaffnet ins Bett gelegt hätte. Das Mädchen zog ein beleidigtes Gesicht, denn wie alle Kinder war ihr Egoismus sehr stark ausgeprägt. Sie hatte sich einfach zu sehr auf den Einkauf gefreut, weil ihr Vater ihr ein ganz besonderes Spielzeug kaufen wollte. Sie wünschte es sich schon sehr lange und jetzt war es gerade zufällig im Angebot. Deshalb hatte ihr Vater versprochen es ihr zu schenken. „Okay, sonst fahren Annabelle und ich eben alleine einkaufen. Wenn du mir eine Liste mitgibst, werde ich mich wohl irgendwie zu Recht finden und schlimmstenfalls frage ich eben einfach jemanden.“, schlug Ironhide vor und wartete auf Sarahs Antwort. „Wenn du das tun würdest, wäre ich dir sehr dankbar, denn so langsam gehen mir doch die Lebensmittel aus.“, lachte die junge Mutter. Sie drückte kurz darauf dem Partner ihres Mannes die Geldbörse und den besagten Einkaufszettel in die Hand. Annabelle hüpfte aufgeregt umher und plapperte ohne Punkt und Komma. Sie war sehr froh, dass sie jetzt doch noch zu ihrem heiß ersehnten Spielzeug kommen würde. Ironhides Hose besaß leider keine größeren Taschen, daher lieh er sich kurzerhand Wills Arbeitsweste aus und verstaute anschließend die Börse und den Einkaufszettel ordentlich darin. Sarah erklärte ihm dann noch schnell den Weg, wobei er eigentlich lediglich den Namen des Supermarktes zu wissen brauchte, um ihn mit Hilfe des Internets ausfindig machen zu können. Das Mädchen versuchte die hintere Tür des GMC Topkick zu öffnen, war aber leider noch etwas zu klein, um den Türgriff erreichen zu können. `Hide half ihr, kurz darauf kletterte sie in das große schwarze Fahrzeug und schnallte sich auf ihrer Sitzschale, die Sarah ihr zuvor gereicht hatte, an. Ironhide setzte sich an das Steuer seines Altmodes und kurze Zeit später ließen das Mädchen und er die Farm bereits hinter sich. Nach gut einer halben Stunde Fahrt und einigen Beschwerden von Seiten Annabelles, dass der Weg viel zu lang wäre, erreichten sie den Parkplatz einer großen Supermarktkette. Beide stiegen unverzüglich aus und das Mädchen erklärte ihrem ungewöhnlichem Beschützer und Freund, dass er besser einen Einkaufswagen mitnehmen sollte. Worauf dem Waffenexperte dann auch endlich ein Licht aufging, warum ihm Sarah zu guter Letzt noch so einen komischen Chip in die Hand gedrückt hatte. Er führte das runde Stück Plastik in das dafür vorgesehene Fach ein und konnte so einen der Wagen aus der Kolonne befreien. Annabelle stellte sich auf die Ablage, die eigentlich für die Getränkekisten vorgesehen waren und hielt sich an dem Griff fest, während Ironhide das Gefährt in Richtung Eingang manövrierte. Als sie gerade die Eingangstür passierten sprang das Mädchen unerwartet und natürlich noch dazu in voller Fahrt ab und der Waffenexperte erlitt durch diese waghalsige Aktion seitens seines Patenkindes beinahe einen Sparkstillstand. Denn der Einkaufswagen wäre beinahe durch die stark veränderte Gewichtsverlagerung während des Absprunges umgekippt. Ironhide konnte das Dank schneller Reaktion aber gerade noch so verhindern. Nachdem `Hide sich vom ersten Schrecken erholt hatte, maßregelte er die Kleine dafür erst einmal. „Annabelle, bist du verrückt geworden? Ich wollte nicht unbedingt mit dir noch die Notaufnahme besichtigen!“, schimpfte der Waffenexperte sichtlich angesäuert und sah seinen Schützling zugleich ermahnend an. „Tut mit Leid Onkel Hide, ich bin auch jetzt ganz brav.“, entschuldigte sich das Mädchen kleinlaut und versprach es nie wieder zu tun. Das Mädchen entschuldigte sich kleinlaut und versprach es nie wieder zu tun. Dabei hatte sie aber eigentlich gedacht, dass ihr Patenonkel nicht so ängstlich wie ihre Mutter sein würde. Aber irgendwie waren Erwachsene wohl doch alle gleich, egal ob Mensch oder Cybertronier. Nach Ironhides Standpauke wagte Annabelle erst einmal keine weiteren waghalsigen Aktionen mehr und ging brav neben ihrem Begleiter her. Plötzlich wurde das Mädchen sehr unruhig und verzog ihr Gesicht. „Onkel Hide, ich muss ganz dringend Mal Pipi machen.“, erklärte sie und hüpfte unruhig von einem Bein auf das Andere. Ironhide seufzte. Das fing ja gut an, dachte er, sah sich aber gleichzeitig nach Hinweisen für den Sanitärbereich um. Zum Glück fand er schnell, wonach er gesucht hatte und führte Annabelle augenblicklich dorthin. „So, dann geh mal schnell, ich warte so lange hier draußen auf dich.“, forderte er sie auf und lehnte sich bereits mit dem breiten Rücken gemütlich gegen eine Wand. „Du musst aber mitkommen. Ich habe nämlich Angst, dass ich die Tür nicht wieder öffnen kann.“, erklärte ihm das Kind, sah ihn unmissverständlich und zugleich flehend an. „Dann lass die Tür doch einfach offen.“, schlug der Waffenexperte vor und zwinkerte seinem Patenkind lächelnd zu. „Das geht nicht. Papa hatte letztens schon die gleiche Idee und dann hat mir eine Frau versehentlich die Tür vor den Kopf gehauen, weil sie dachte, die Toilette wäre frei.“, erklärte das Mädchen wahrheitsgemäß und sah `Hide fast schon verzweifelt an. Ironhide seufzte und stellte den Einkaufswagen beiseite, damit er keinem im Weg stand. Er wusste nur zu gut, dass er aus der Nummer so schnell nicht wieder heraus kam. Vorsichtig schob er anschließend Annabelle in Richtung Sanitärbereich. Sie ging dann auch sofort auf die Tür zu, wo ein rosa Baby auf einem übergroßen Nachttopf saß und die Beine baumeln ließ. Zum Glück befand sich außer Ironhide und dem Mädchen niemand auf der Damentoilette und der Waffenexperte hoffte sehr stark, dass das auch so bleiben würde, denn er fühlte sich an diesem Ort alles andere als wohl. Das Kind huschte schnell in eine der zahlreichen Kabinen und bat ihren großen Freund, während ihres kleinen Geschäftes so lange darauf zu achten, dass es niemand stören konnte. Und so tat `Hide, worum er gebeten wurde und hoffte Annabelle würde sich beeilen. Plötzlich wurde eine der anderen Kabinentüren hörbar entriegelt und eine ältere, etwas fülligere Dame trat schnaufend auf ihren Handstock gestützt hinaus. Als sie Ironhide erblickte, drehte der schnell seinen Kopf in eine andere Richtung, und hoffte der Kelch, beziehungsweise in diesem Fall die Dame, würde an ihm vorübergehen. Doch die ältere Frau hatte scheinbar nicht vor ihm diesen Gefallen so ohne weiteres zu tun. Anstatt einfach an ihm vorbei zu gehen, baute sie sich vor ihm auf und ein Blick in ihr Gesicht sprach bereits Bände, was ihre Diskussionsbereitschaft und Laune anging. „Junger Mann, dass ist hier eine Damentoilette. Was haben sie hier überhaupt zu suchen?“, keifte sie ihn in barschem Ton an. „Ma’m, ich begleite nur mein Patenkind, bitte regen Sie sich wieder ab. Ich gucke hier auch bestimmt niemanden etwas weg-.“, weiter kam er mit seiner Erklärung nicht, denn die Dame fühlte sich durch die aus ihrer Sicht scheinbar sehr unpassenden Worte bereits angegriffen und schlug deshalb mit ihrer Geh-Hilfe dem vermeintlichen Spanner kräftig zwischen die Beine. Damit hatte Ironhide nun überhaupt nicht gerechnet und reagierte daher viel zu spät und konnte so dem Schlag weder rechtzeitig ausweichen noch ihn parieren. Nach dem Treffer, den er hinnehmen musste, stöhnte er hörbar laut auf und fasste sich zusätzlich an die getroffene Stelle. Zum Glück war er kein richtiger Mensch beziehungsweise Mann, ansonsten hätte das womöglich sogar noch eine größere Verletzung nach sich ziehen können. Aber auch ein Mech verspürte nach so einem Schlag an diese pikante Stelle Schmerzen. Der Waffenexperte wurde unweigerlich wütend, seine Mimik bereits sprach Bände und er musste sich sehr beherrschen um nicht auszurasten. Sein Blick musste der alten Dame dann aber doch einen gehörigen Schrecken eingejagt haben, denn sie suchte plötzlich eiligst das Weite. Der Waffenexperte atmete erleichtert auf, ließ sich langsam an eine Wand gestützt zu Boden gleiten und hoffte der Schmerz würde bald wenigstens etwas nachlassen. Zum Glück war das bald der Fall. Aber er hätte niemals damit gerechnet, dass eine ältere Erdenfrau so aggressiv auf so eine Lappalie reagieren würde. Aber so hatte er mal wieder etwas dazu gelernt, wenn natürlich auch eher unfreiwillig ... Wenig später öffnete Annabelle endlich die Tür, trat hinaus und sah ihren am Boden sitzenden Beschützer fragend an. „Warum sitzt du denn auf den kalten Fliesen? So lange hat das doch jetzt auch nicht gedauert, oder?“ Ironhide stand vorsichtig und zugleich aber immer noch mit schmerzverzerrtem Gesicht auf und erklärte währenddessen dem Mädchen, dass er eine unliebsame und zugleich auch schlagkräftige Bekanntschaft gemacht hatte. „Das erklärt dann auch den Krach, den ich gehört habe.“, murmelte sie. „Tut es noch sehr weh?“ Annabelle sah ihm mitfühlend und zugleich aber auch bedauernd in die strahlend blauen Augen. „So lange ich nicht lache oder huste geht es. Lass uns aber besser schnell von hier verschwinden.“, drängte er und nahm das Kind an die Hand, um mit ihm zusammen das eigentlich meist stille Örtchen eilig zu verlassen. Der Waffenexperte kramte draußen angekommen den Einkaufszettel aus der Tasche der geliehenen Weste und suchte anschließend sein Gefährt. Kurz darauf betrat er dann, den Wagen gemütlich vor sich her schiebend, den Einkaufsbereich des Supermarktes. Annabelle trottete aufgeregt neben ihm her und plapperte wie ein Wasserfall wie ihr heiß ersehntes neues Spielzeug genau aussah und was man damit alles anstellen konnte. Ironhide lächelte. Es war in seinen Augen niedlich mitanzusehen, wie sehr sich das Kind freute. Aber zu dem Zeitpunkt wusste er noch nicht, was für einen Ärger ihm das besagte Spielzeug noch einbringen sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)