Is It Love? von MiharuFeatRuki (Uruha x Ruki) ================================================================================ Kapitel 16: Snow. I Hate And Love You ------------------------------------- Snow. I Hate And Love You immer noch Ruki’s Sicht Der Park war nicht weit von zuhause aus, also hatten wir nach 5 Minuten schon die Hälfte des Weges hinter uns gebracht. Wie redeten nicht viel miteinander, und liefen, so wie immer, ganz normal nebeneinander her. Ein wenig mehr Hoffung hatte ich mir schon gemacht, aber ich musste mich zügeln, so schnell würde das nicht gehen, wie ich es wollte. Ich müsste auf seinen ersten Schritt warten und ihm dann mit dem zweiten Schritt entgegen kommen, ansonsten würde das ganze nur in einem Desaster enden, so wie ich mich kannte. Ich seufzte, griff an meinen Schal und vergrub mein Gesicht bis zur Nasenspitze in ihm. Es war ein wunderschönes Gefühl in dem Schnee zu laufen, irgendwie befreiend nach all dem Stress, den ich mir seit Tagen antat. Das hatte ich mir nun wirklich verdient, und Uruha ebenso. Für ihn mussten die letzten Tage sicherlich such sehr nervenaufregend gewesen sein, auch wenn man es ihm äußerlich nicht wirklich feststellen konnte, ich hatte so ein Gefühl, dass er auch ziemlich damit zu kämpfte hatte bzw. hat. Langsam wagte ich einen kleinen Blick auf ihn zu werfen. Er war die ganze Zeit über so ruhig gewesen, das passte gar nicht zu ihm. Als ich schließlich zu ihm sah, fiel mir sofort sein nachdenklicher Gesichtausdruck auf. Nichts sagen, stampfte er Schritt für Schritt durch den Schnee und beobachtete seine Füße bei jedem Tritt. „Ist irgendetwas?“ fragte ich besorgnisvoll. Wie auf Knopfdruck schoss sein Kopf in die Höhe und sah verwirrt um sich. Ich hatte ihn wohl gerade in seinen Gedanken unterbrochen, sofort machte sich Schuldbewusstsein in mir breit. „Tut mir leid, wollte dich nicht stören.“ Ich schlüpfte sofort tiefer in meinen Schal, drehte meinen Kopf zurück in Richtung Weg und steckte meine Hände in die warme Jackentasche. Ich hörte ein leises Kichern aus seiner Richtung, er wusste ich schämte mich und natürlich sah er auch sofort, dass ich wieder rot anstieg. Mist. „Nein, schon OK.“ Seine Stimme klang sehr zaghaft. Er sprach mit einer Vollkommende Ruhe in sich. Er schien, ähnlich wie ich, den Schnee sehr zu genießen, es entspannte uns. „Willst du drüber reden?“ Gespannt wartete ich auf seine Reaktion. Sofort kam er mir mit einer Gegenfrage entgegen, dies hatte ich nicht erwartet „Willst du es denn hören?“ Natürlich wollte ich darüber reden. Ich nickte ihm nur zu und beobachtete ihn aufmerksam. Er kratze sich überlegend am Hinterkopf. „Hm…lass uns erst drüber reden wenn wir den Park erreicht haben.“ Irgendwie war er nicht ganz anwesend. Stille folgte augenblicklich. Weder ich, noch er, wollte sich weiter dazu äußern. Ich beschloss abzuwarten. Aber irgendwann trieb mich die Ruhe wieder zur Weißglut und ich wurde nervöser und ungeduldiger. Als wir schließlich im Park ankamen erblickte ich eine Bank die nicht so sehr mit Schnee bedeckt war, ohne weiter zu Fragen folgte mir Uruha, als ich mich in die Richtung der Bank begab. Ermüdet setze ich mich auf sie und stöhnte erleichtert auf. „Ahhh, besser.“ Dabei waren wir kaum gelaufen, trotzdem fühlte ich mich etwas schlapp. Uruha gab ein ähnliches Seufzen von sich, als er sich zu mir setzte und atmete tief ein und wieder aus. „Nun, raus mit der Sprache.“ Drängte ich ihn ungeduldig und piekste ihn währenddessen in seinen Arm. Es war ziemlich leer gewesen im Park, aber dennoch sah man hin und wieder ein Paar Leute an uns vorbei laufen. Aber sofort zog es mich wieder zu Uruha, der kurz überlegte, dann aber anfing mir etwas zu erklären. „Weißt du, warum ich so still bin? Warum ich so nachdenklich bin?“ Kopfschüttelnd sah ich tief in seine Augen. Uruha grinste verlegen und strich rieb sanft seine Hände aneinander her. „Ich glaube mir ist es peinlich. Du weißt schon…“ Ich verstand nicht ganz was er meinte und zog eine Augenbraue hoch um ihm dies zu signalisieren. Sofort erklärte er weiter. „Naja, offiziell, sind wir ja so was wie ein Paar, oder eher gesagt, wir versuchen eins zu sein…na ja, aber wie du siehst funktioniert das noch nicht so wirklich. Weil es mir peinlich ist. Ich traue mich nicht es so öffentlich zu zeigen, es ist komisch.“ Das konnte ich gut nachvollziehen, ich selbst stelle zwar fest, dass ich damit kein Problem hatte, aber dennoch konnte ich verstehen, dass es komisch für ihn war. „hm…aber es ist nicht so, dass du es nicht willst, oder?“ „nein, nein, ich würde es gerne zeigen, aber ich…ich bin…“ Schüchtern, ja, er wollte schüchtern sagen. Aber er bekam es einfach nicht mehr auf die Reihe. Nervös fing er an sich mehrmals im Nacken zu kratzen, ein typisches Anzeichen dafür, das ihm das alles unglaublich peinlich war. Ich fragte mich was passieren würde wenn ich jetzt seine Hand nehmen würde. würde er sie abschütteln? …oder würde ich ihn damit sogar beruhigen können? Anscheinend wollte er, oder konnte er einfach nicht den ersten Schritt machen. Vielleicht wollte er, dass ich ihn machte. Das könnte die Lösung sein…aber gleichzeitig auch in einer Katastrophe enden. Aber auch nach weiteren Minuten wagte er sich noch immer nicht zu rühren oder etwas zu sagen. Also schloss ich meinen Entschluss, griff blitzartig nach seiner Hand und drückte sie fest an meine. Dann sah ich ihm tief in seine braunen Rehaugen und wartete ab was passieren würde. Niemand war um uns zu sehen. Nur er und ich, ganz ungestört. „Ru-ruki…“ stockte er und sah mich verwundert an. Seine Augen weit aufgerissen. Aber er ließ nicht los, nein, sogar im Gegenteil. Er drückte sie fester. Ich wusste nicht, was plötzlich mit mir los war, aber automatisch rückte ich näher an ihn, sodass sich unsere Knie berührten. Uruha sagte nichts, noch immer saß er mit weit aufgerissenen Augen vor mir und klammerte sich an meine Hand. Ich nahm meine zweite Hand, legte sie über sein Knie und schloss für kurze Zeit die Augen. „Uruha…“ Seine Augenschlitze wurden wieder enger als ich ihn ansah und sein Körper entkrampfte sich, er wurde vollkommen still. „Ruki?“ „Uruha…es brauch dir nicht peinlich sein.“ Ich war vollkommen aus meiner Rolle getreten, was war mit mir los? Irgendwie wollte ich es nicht überstürzen aber anderer seits zog es mich an ihn. Wie ein Magnet. Auf eine komische art und weise wollte ich ihm zeigen, wie sehr ich ihn liebte. Wie viel ich für ihn empfand, dass ich seine Hand nie wieder loslassen mochte. Aber mein Mund schwieg. Ich konnte nicht, es war zu früh. Aber dann passierte etwas, womit ich nicht gerechnet hatte. Seine Hand trennte sich von meiner. Seine Hände….seine Hände legten sich sanft um meinen Hals. Seine Lippen, unsere Lippen waren nur wenige Millimeter voneinander entfernt. Sein Duft durchströmte und hypnotisierte mich, ich war gefangen. Gefangen in seiner Gewalt, aber ich wehrte mich nicht. Ich wollte nicht. Sein Atem an meinen Wangen immer und immer wieder. Seine Haare kitzelten meine Haut. Noch nie, nie spürte ich dieses starke Verlangen nach ihm. Gerade als ich mich zu ihm beugte um seinen Kuss zu erwidern, passierte etwas….etwas….kaltes. Etwas unangenehm Kaltes. Schnee. Ja genau, Schnee passierte. Überall auf unsere Köpfen und Schultern. Überall Schnee. Na toll. ‘Perfektes Timing’ fluchte ich innerlich zu dem Baum über uns. Gerade in dem Moment indem sich Uruha traute, genau in diesem Moment musste ja unbedingt der Schnee von dem Baum über uns fallen. Warum nur? Uruha’s lautes Lachen riss mich aus meinen verärgerten Gedanken. Er fand es lustig? Naja, so wie es aussah, schien es jedenfalls so, als würde es ihn amüsieren. „Was gibt’s zu lachen?“ zog ich eine finstere Mine als ich bemerkte, dass er über mich lachte. Uruha verkniff sich ein weiteres Lachen, hielt seine Hand über seinen Mund und hob mit der anderen Hand ein großes braunes Blatt von meinem Kopf. Aber nur kurze Zeit später konnte er sich nicht mehr zurückhalten, sein Lachen war so laut, das selbst Leute, die noch mindestens 50 Meter weit entfernt waren, sich zu uns umdrehten. „Uruha, krieg dich wieder ein, alle gucken schon blöd.“ Und wieder wurde ich so rot, das ich am liebsten wieder im Boden versunken wäre. Vielleicht nicht ich, aber Uruha, würde bald versinken. Aber im Schnee. Denn Uruha lachte so sehr, dass er sich schon fast von der Bank kullerte. Nachdem ich weitere 5 Minuten damit verbrachte einen auf beleidigte Leberwurst zu spielen, konnte ich mich schließlich auch nicht mehr zurück halten. Sein Lachen war zu ansteckend. Lange hatte ich nicht mehr so ausgiebig gelacht, wie an diesem Tag. Nach einer Gefühlten Ewigkeit des Lachens hatten wir uns schließlich etwas beruhigt und klopften uns gegenseitig den Schnee von unseren Klamotten. Nur leider klopfte ich einmal zu fest und beförderte so ein wenig Schnee in Uruha’s Gesicht. Dieser grinste, schüttelte den Kopf und drohte mir; „na warte, das bekommst du zurück.“ Oh, oh, ich ahnte was er vorhatte. Nicht das schon wieder. Eine Niederlage hatte ich doch schon letztes Jahr hinter mir gehabt. Er gab mir keine Wahl, ich musste mich dem Kampf stellen. Uruha schnappte sich etwas Schnee, formte flink mit seinen talentierten Fingern eine perfekte Kugel aus ihr und pfefferte sie mir geradewegs ins Gesicht. Sofort landete die Schneemasse zwischen meinem rechten Auge und meiner Nase, etwas angewidert versuchte ich sie wieder auf meinem Gesicht zu entfernen. Ich zog eine gekünstelte böse Miene, und warf dem Blonden tötende Blicke zu. Aber ehrlich gesagt fand ich es sehr amüsant, abgesehen davon das dreckiger Schlamm in meinem Gesicht hing. „Das bedeutet…Krieg.“ Knurrte ich, stand auf und formte mir einen Schneeball in meiner Hand, diesmal würde ich meine Rache bekommen. Ich war fest entschlossen. „Jetzt mach ich dich fertig“, drohte ich ihm und feuerte mit aller Kraft auf Uruha zu. Ich traf aber leider nur seine Stirn. Lachend schüttelte sich Uruha ab und nahm die Herausforderung an. Er machte ein paar Schritte in meine Richtung und griff nach weiterem Schnee auf seinem Weg zu mir. Aber ich war vorbereitet. Als er geradewegs auf mich zu warf, wich ich blitzschnell aus, und lachte siegesvoll. „Bäääh. Daneben!“ triumphierte ich laut heraus. Aber Uruha lachte nur; „Freu dich nicht zu früh.“ Dann beugte er sich ein weiteres Mal nach dem Schnee, grinste ein böses Grinsen und traf mich mit voller Wucht im Bauch. Er war nur ein Schneeball gewesen, dennoch fühlte er sich an als hätte er mir einen Ziegelstein vor den Magen geworfen. Ich musste zugeben, sein Wurf hatte ganzschön gesessen, aber so schnell gab ich noch nicht auf. „Na warte!“, sah ich ihn mit flammenden Augen an und umklammerte schmerzvoll meinen Bauch. Nach wenigen Sekunden vergaß ich den Schmerz einfach und übte meine Rache aus. Wieder und wieder bombardierten wir uns quasi mit Schneebällen, aber es wurde nie langweilig und wir mussten beide immer wieder lachen. Eine Schneeballschlacht vom feinsten, er war wirklich gut, aber diesmal würde ich ihn nicht gewinnen lassen. Wild entschlossen schnappte ich mir eine weitere Hand voll Schnee rannte ein Stück zurück und holte dann mit aller Kraft aus und lies ihn im perfekten Abwurfwinkel wieder los, sodass er Uruha mitten ins Gesicht flog. „HAHAHAHA!“ lachte ich ihn stolz aus. Daraufhin schmierte Uruha sich die Überreste des Balles aus dem Gesicht, sodass ich seinen Schmollmund erkennen konnte. Aber diese Nummer zog bei mir nicht, er konnte mich nicht um den Finger wickeln. „Versuch es erst gar nicht.“ Uruha sah mich noch einmal niedergeschlagen an aber hab es dann auf. Zu meiner Überraschung machte sich ein weites und schiefes Grinsen auf seinen Lippen breit. Was hatte er denn nun? Ich grinste und runzelte verwundert meine Stirn. Uruha aber grinste nur weiter und ging ein paar Schritte langsam nach hinten. Oh, oh, es schien als wollte er Anlauf nehmen. Erst war ich mir unsicher ob ich nun wegrennen sollte oder abwarten sollte. Als er schließlich aber wieder anfing einen Schneeball zu formen wurde ich misstrauisch und machte mich aus dem Staub. Zum Glück, denn Uruha lahm tatsächlich und rannte dann mit vollem Schwung hinter mir her, immer noch mit einem Grinsen auf den Lippen. Ich wusste wir alberten nur rum, trotzdem rannte ich wie so ein bekloppter um mein Leben. Nie hatte ich mich so schnell bewegt, allerdings, wie ich schon vermutete, ließen mich meine Muskeln schnell im stich und ich wurde langsamer. Uruha holte mich stück für stück ein und kam mir Sekunde für Sekunde näher. Ich konnte nicht weiter unternehmen, denn ich spürte, dass das Atmen schwieriger wurde. Ungern aber gezwungen von meinen verbrauchten Kräften blieb ich stehen und drehte mich zu Uruha um, der mich bald erreichen würde. „Gibst du schon auf?“ lachte er laut aber hielt nicht an. Ich fühlte mich wie ein Verlierer, ich hatte ihn schon wieder gewinnen lassen, manno. Wenige Meter trennten uns noch, bis er mich dann schließlich erreichte. Allerdings anders als ich erwartete. „Ah, warte, was machst du da?“ lachte ich und wollte ihm ausweichen. Aber zu spät, Uruha rannte voll in mich rein. Er hatte seine Arme um mich gelegt und sich dann zusammen mit mir in den Schnee fallen lassen. Er und ich kamen aus dem Lachen nicht mehr heraus, ich spürte wie mir eine Träne nach der anderen an den Wangen entlang floss. Als wir schließlich vollkommen im Schnee versunken waren, ließ er mich los, weil er vor Lachen seinen Bauch halten musste. Langsam fühlte ich mich als würde ich vor Lachen keine Luft mehr bekommen und fing an zu husten. „Du bist ein Idiot!“ lachte ich und stupste ihn an seinem Ellenbogen. „Ich weiss.“ Ich glaube er wollte noch mehr sagen, aber dazu kam er nicht, da ihn sein Lachen wieder überkam. Nach einer gefühlten Stunde des Lachens, hatten wir uns langsam wieder im Griff und lagen beide Kraftlos auf dem Rücken nebeneinander im Schnee. Geschafft seufzte wir auf und atmeten unregelmäßig. „Das hat Spaß gemacht.“ Grinste Uruha dann erschöpft, legte seine Arme gekreuzt unter seinen kopf und beobachtete den Himmel. Ich sah in seine Augen, machte einen Schmollmund und verschränkte die Arme. „Abgesehen davon, dass du mich wieder geschlagen hast.“ Er schüttelte amüsiert den Kopf und sah dann auch in meine Augen „Ach komm schon Ruki, das ist ewig her.“ „Trotzdem.“ Murrte ich angefressen. „Wir können das ja mal wiederholen.“ Schlug er vor. „Damit du mich noch mehr demütigen kannst, richtig? Gib es zu!“ Lachte ich, legte mich seitlich zu ihm und stützte meinen Kopf mit meinem Arm und meiner Hand. Sofort musste er wieder aufkichern. „Wenn du es so nennen willst.“ Eine Weile schwiegen wir und beobachteten die Gegend, bzw. Uruha tat es. Meine Blicke verfingen sich immer wieder bei Uruha. Ich versuchte zwischendurch meinen Blick abzuwenden, aber es zog mich immer zu ihm zurück. Ich wusste nicht wieso, aber ich musste ihn die ganze Zeit anstarren, hoffentlich war dies nicht so auffällig wie es sich anfühlte. Schnell bemerkte ich aber, dass mir kalt wurde und richtete mich dann mit meinem Oberkörper ein Stück auf. „Lass uns weiter gehen, es wird langsam dunkel glaube ich.“ Uruha sah noch einen kurzen Augenblick in den inzwischen dunkelblauen Himmel und setzte sich dann auch auf. „Okay.“ Stimmte er mir dann zu und lächelte. Langsam steckte ich mich und ging auf die Knie um aufzustehen. Als ich allerdings mich gerade aus der Hocke aufrichten wollte rutschte ich aus, gab einen erschrocken Ton von mir und versuchte mich zu balancieren. Aber natürlich war ich viel zu tollpatschig und schaffte es nicht auf zu stehen. Hastig fuchtelte ich mit meinen Händen und Beinen herum, aber schaffte es nicht mich zu halten. Ich flog zu Seite und landete erschrocken und mit weit aufgerissenen Augen… …auf Uruha. Mein Gesicht war direkt über seinem, und seine Brust schmiegte sich an meine. Ich spürte sehr deutlich seinen Herzschlag. Mein Puls stieg an, und ich erschauerte an jeder Stelle meines Körpers. Auch Uruha war vollkommen still und erschrocken. Ich wollte so gerne von ihm runter gehen und mich entschuldigen, aber aus irgendeinem Grund konnte ich nicht. Ich war wie gelähmt und gebannt von seinen Augen. Natürlich stieg ich sofort rot an und Uruha ebenfalls, aber keiner von uns machte irgendwelche anstallten um den anderen von uns zu entfernen. Sein und mein Gesicht waren nur Millimeter voneinander entfernt, sein süßer Atem stieg in meine Nase und raubte mir den Atem. Ich hielt die Luft an, sekundenlang und vergaß alles um mich herum, starrte nur leer in seine braunen wunderschönen Augen. Unbemerkt umfasste Uruha’s Hand meine Schulter und glitt hinauf in meinen Nacken. Automatisch und ohne darüber nachzudenken suchte ich seine zweite Hand und vereinte sie mit meiner. Ich wusste nicht was in uns vorging. Aber es war wunderschön. Einfach unbeschreiblich. Er drückte meine Hand an sich und öffnete seine Lippen einen kleinen Spalt. Er schloss seine Augen. Ich schloss meine Augen. Ich verspürte die Wärme die von ihm ausging und entspannte mich. Mir war es völlig egal ob uns jemand sah oder sogar erkannte. Ich schluckte und näherte mich seinen Lippen. Drücke immer wieder seine Hand. Und es passierte, ich presste meine für einen kurzen Augenblick auf seine. Er erwiderte meinen Kuss und wollte mehr. Er presste seine wieder auf meine, wollte mich nicht wieder gehen lassen. Es war einfach ein wunderschönes Gefühl, ich wünschte es hätte nie geendet. Seine Hände vergruben sich tiefer in meinen Haaren und massierten meine Kopfhaut. Ich zwängte meine Finger durch die Lücke zwischen unserer Körper und vergrub meine Hand ebenfalls hinter sein Ohr und streifte seine Lippen wieder. Diesmal setzten wir einen kleinen Moment ab und keuchten laut, uns ging die Luft aus. Aber wir konnten uns nicht lange zurück halten, unsere Lippen fanden sich schnell wieder auf denen des andrem. „Uruha…“ keuchte ich erschöpft und öffnete meinen Augen einen kleinen Spalt und fuhr mit meinen Fingerspitzen an seiner Wange entlang. Auch er öffnete seine Augen kurz um sich zu vergewissern was ich wollte. Aber ich lächelte nur und stützte mich wieder auf ihn, aber diesmal presste ich meine Lippen stärker auf seine und umfasste fest ein Stück seines Jackenkragens. Ich spürte sein Lächeln auf seinen samtweichen Lippen und sein hastiges Atmen. Er schnappte nach Luft aber verfing sich immer wieder mit meinen Lippen. Auf einmal lies er meine Hand los, umfasste meinen Hals folgend mit beiden seiner Hände und drehte das Spiel einfach um. Er drückte mich zu Seite und dann auf den Rücken. Sodass er über mir kniete und seine Beine an meiner Hüfte entlang ablegte. Er stützte sich mit seinen Händen neben meinem Kopf ab und sah zu mir hinunter. „Ruki…“ hauchte er und beugte sich wieder zu mir hinunter um seine Lippen wieder mit meinen zu verbinden. Aber ich merkte schnell wie ich von mir aus mehr wollte als ihn nur zu Küssen. Ich wagte mich etwas weiter zu gehen, aber erst vergewisserte ich mich ob niemand in der Nähe war, dem war zum Glück auch nicht so. Ich legte meine Hand auf seinen Rücken und strich mit ihr in Richtung seines Gesäßes. Ich umfasste es sanft und mich überkam sofort ein prickelndes Gefühl. Uruha kicherte kurz auf aber wehrte sich nicht, sondern küsste mich sanft. Und schließlich versuchte er mit seiner Zunge sich in meine Mundhöhle zu drängen. Erst drückte ich ihn weg, aber überwund mich dann. Und seine Zunge traf auch sofort meine eigene. Genüsslich schlängelte sich unsere Zungen an die des anderen und umarmten sich gegenseitig. Ohne zu Zögern presste ich ihn noch näher an mich. Meine Zunge betrat seinen Mund und streifte seine trockenen Lippen und befeuchteten diese. Mein erster Zungenkuss mit ihm, und mit abstand besser als unser erster Kuss. Er war einfach nur atemberaubend. Das spürten wir beide auch schnell wieder, denn die Luft wurde wieder knapper und wir machten mehrere Pausen. Genüsslich und zufrieden schleckte ich noch immer meine Lippen ab als sich unsere Lippen schließlich komplett voneinander trennten. Der süße Nachgeschmack lag noch immer auf ihnen. Unsere Muskeln spannten sich wieder ein wenig an und wir beide spürten, dass der Kuss ein Ende gefunden hatte. Erschöpft stieg Uruha von mir ab und lies sich zurück in den Schnee fallen. Wer hätte gedacht, dass ein Kuss so anstrengend sein könnte, es ist nicht so, dass ich noch nie jemanden so geküsst hätte. Aber Uruha war mit Abstand der Beste Küsser den ich kannte. Wie er mir ja eben bewiesen hatte. Ich fragte mich was er wohl über mich dachte. Irgendwie war ich stolz auf ihn. Er hatte sich überwunden, wenn das nicht Beweis genug war dafür, dass er mich liebte, wüsste ich auch nicht mehr weiter was noch passieren sollte damit ihm dies endlich bewusst werden würde. „Das war…“ Uruha stockte etwas. „…atemberaubend, wunderschön, einfach unbeschreiblich?“ half ich ihm nach und grinste ihn keuchend an. Lächelnd nickte er mir zu atmete tief ein. Dann setzte er sich auf und rekelte sich. „Nun aber wirklich, wir sollten uns auf den Weg machen.“ Ich stimmte ihm zu und stand auf, zu meiner Verwunderung sogar ohne mich wieder breit zu legen. Glück gehabt. Grinsend empfang Uruha’s Hand meine eigene und drückte sie. Huch? Was war denn nun mit ihm los? Warum war er auf einmal so mutig? Etwas unsicher lies ich dennoch nicht los, trotzdem war ich etwas verwundert warum Uruha plötzlich so unzögerlich war. Einerseits freute ich mich natürlich auch, dennoch war es komisch für mich. Gemeinsam traten wir den Heimweg an und er ließ mich nicht los, kein einziges Mal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)