Zwischenblut von Kouichi ================================================================================ Kapitel 41: Erste Flügelschläge und Matts Zweifel ------------------------------------------------- Erste Flügelschläge und Matts Zweifel Seitdem sie herausgefunden hatten, dass Professor Lupin ein Werwolf war, hatten Cloud und Hermine eisern darüber geschwiegen, um sich nicht aus versehen zu verplappern. Professor Lupin war am Tag nach der Entdeckung auf die Beiden zugekommen und hatte ihnen alles erklärt, auch wie es sein konnte, dass er ein friedlicher Werwolf war. In der Zwischenzeit waren fast drei Monate vergangen und der Schnee draußen war vollkommen geschmolzen. Nun lagen die grünen Ländereien offen da und boten einen wunderbaren Anblick an. Glaciel und Sephiro waren beide um ein Vielfaches gewachsen und überragten Cloud und Léon nun in Größe, Länge und Gewicht. Cloud hatte sich auch auf einem der Hogsmeadebesuche einen Falken gekauft. Als er damals in der Eulenhandlung gewesen war, hatte ihn der Blick des Falken sofort gefesselt und er hatte keine Sekunde gezögert, sich den Falken zu kaufen. So hatte er auch angefangen, Matt Briefe zu schreiben und ihr zu schicken. Matt hatte sehr erfreut darauf reagiert und ihm immer wieder zurück geschrieben. Aber diese Briefe waren nicht ganz so fröhlich, wie Cloud gehofft hatte, denn Matt schrieb in den Briefen immer wieder, dass ihre Beziehung mit Siegfried ziemlich kriselte. Siegfried und Matt waren jetzt schon ein halbes Jahr zusammen und anscheinend wollte Siegfried jetzt den nächsten Schritt machen und mit Matt schlafen, doch Matt wollte das nicht. „Ich habe so große Angst davor! Ich will es noch nicht!“, hatte sie in einem ihrer Briefe geschrieben. Cloud hatte ihr immer und immer wieder zurück geschrieben, dass sie sich nicht von Siegfried zu etwas drängen lassen sollte, was sie nicht wollte. In ihren Briefen schrieb Matt ebenfalls etwas von ihrer Schule. In einem der Briefe hatte sie geschrieben, dass sie zu Beginn des neuen Halbjahres einen neuen Klassenlehrer bekommen hatte. Sie hatte ihn als süßen, schnuckeligen, sportlichen jungen Mann beschrieben. Sie konnte es sich anscheinend auch nicht verkneifen zu schreiben, dass ihr Klassenlehrer einen knackigen Hintern hatte. Sie schrieb, dass ihr neuer Klassenlehrer sein Studium in Bayern gemacht hatte, jetzt aber wegen der Jobsuche nach Berlin in seine alte Heimatstadt zurück gezogen war. Zudem schrieb Matt, dass ihr Lehrer einen ähnlichen, adeligen Nachnamen hatte wie Cloud. Cloud musste lachen bei dem Gedanken, wie sie in der Schule während des Deutschunterrichts da saß und auf den Hintern ihres Lehrers starrte, während dieser etwas an die Tafel schrieb. Er schlug Matt vor, in ihrem nächsten Brief ein Foto von dem Lehrer mit zu schicken. Bis dahin war noch kein neuer Brief angekommen und als Cloud am Freitagabend in den verbotenen Wald ging, waren seine Gedanken viel mehr bei Glaciel und Sephiro. Léon erhob sich aus seinem Schatten und auch der Dämon Nurarihyon kam an die frische Luft. Gemeinsam betraten sie die Senke, in der sich die Drachen befanden. Noch bevor Cloud und Léon für ihre Drachen zu sehen waren, stürzten sie auf ihre Reiter zu und begrüßten sie überschwänglich. „Hey, ist doch gut, Großer. Wie geht’s dir? Was hast du diesmal erlegt?“, begrüßte Cloud Glaciel. Der saphirblauweiße Drache senkte den Kopf und verzog die Lefzen zu einem schaurigen Grinsen, wodurch der mehrere Zahnreihen seiner spitzen Zähne zeigte. „Schau!“, sagte Glaciel zu ihm in Gedanken und zog mit der Klaue einen jungen Hirschbock hervor, der noch immer kläglich versuchte, vom Drachen weg zu kommen. „Wann hast du ihn gefangen?“, fragte Cloud und sah auf den sich windenden Hirschbock. „Erst vor ein paar Minuten! Die Jagd nach ihm war wirklich erfrischend!“, erwiderte Glaciel. Cloud nickte und sagte dann: „Bring es zuende. Der Hirsch soll nicht lange leiden, denn das wäre grausam!“ Glaciel wandte sich dem Hirschbock zu und erlöste ihn mit einem Schlag seines Schwanzes auf den Kopf . Danach verspeiste er ihn und schüttelte sich danach. „Ach, jetzt eine Runde fliegen. Das wäre das schönste.“, sagte Glaciel seufzend in Gedanken. Cloud sah seinen Drachen an und erwiderte: „Na dann flieg doch. Ich warte hier so lange!“ Glaciel sah ihn aus seinen silbernen Augen an. „Ich will mit dir fliegen!“, gestand er Cloud in Gedanken. Clouds Augen waren groß geworden und anscheinend hatte Sephiro Léon die selbe Bitte unterbreitet, denn die beiden Brüder stießen gleichzeitig die Luft pfeifend aus. „Kannst du mich denn überhaupt tragen? Bin ich nicht zu schwer für dich?“, fragte Cloud offen heraus. Ein dröhnendes Lachen erschallte über die Senke, denn nicht nur Glaciel, sondern auch Sephiro lachte. Offenbar hatte Léon ihm genau die selbe Frage gestellt. Als Glaciel sich wieder beruhigt hatte, senkte er seinen Kopf zu Cloud herab und sah ihn wieder direkt an. „Du wärst mir niemals zu schwer, Kleiner. Komm und steig auf, dann zeig ich dir, wie schön das Fliegen ist!“, sagte Glaciel und kauerte sich so dicht an den Boden, dass Cloud aufsteigen konnte. Cloud kletterte die Schuppen des Drachens hinauf und setzte sich in eine Kuhle, die genau an der Stelle sich befand, wo der Hals in den Rumpf überging. Er hielt sich an einem der scharfen Halszacken fest und Glaciel erhob sich. Auch Léon war auf seinen Drachen geklettert und nun erhoben sich beide Drachen und breiteten die Flügel aus. Mit einem gewaltigen Satz sprangen beide Drachen hoch in die Luft und fingen an mit den Flügeln zu schlagen. Cloud drückte es nach unten und der musste aufpassen, nicht von Glaciels Halszacken aufgespießt zu werden. Beide Drachen gewannen immer mehr an Höhe und kreisten nun über dem verbotenen Wald . Cloud presste die Beine an Glaciels Flanken und breitete die Arme aus. Durch sein Haar wehte der Wind und sein Umhang flatterte wie wild. Glaciel schlug weiter mit den Flügeln und gewann so an Höhe. Sephiro folgte ihm und gemeinsam steuerten die beiden Drachen auf den schwarzen See zu. Sie stießen aus der Luft hinab und Cloud verspürte wieder dieses purzelnde Gefühl in seinem Magen, dass er immer empfand, wenn er sich in einem Sturzflug befand. Kurz bevor sie ins Wasser tauchten, strafften die beiden Drachen die Flügel und fingen so den Sturzflug ab. Cloud konnten sich einen Jubelruf nicht verkneifen und auch von Léon konnte man Jubelrufe hören. Da verspürte Cloud plötzlich, wie sich der Geist des Dämons um seine Schutzwälle herum schlang und er ließ ihn ein. „Kommt zurück! Wir müssen zurück ins Schloss!“, sagte Nurarihyon zu Cloud in Gedanken. Cloud deutete mit seiner Hand auf den Wald und zeigte seinem Bruder so, dass sie zurück mussten. So steuerten die beiden Drachen zurück zur Senke und landeten dort. Cloud und Léon stiegen von ihren Drachen ab und jubelten. „Das war geil. Das sollten wir ab jetzt jeden Abend machen!“, sagte Léon und grinste breit. Cloud stimmte ihm zu und dann wandten sie sich dem Dämon zu, der an einem Baum lehnend auf sie wartete. Gemeinsam gingen sie bis zum Waldrand, wo sie wieder in einem Schatten hinein sanken und in Clouds Zimmer wieder auftauchten. Sie zogen sich um und gingen dann ins Bett, wobei Cloud seinen Bruder dazu überredet hatte, dass er mal im Sarg schlief und Léon dafür im Bett. Die Sache mit dem Sarg war zwar ziemlich alt und klischeehaft, aber dafür war der Sarg wahnsinnig gemütlich. Als Cloud am nächsten Morgen erwachte, stieß er den Sargdeckel auf und verließ diesen. Er machte sich im Badezimmer fertig und ließ dann seinen Bruder und Nurarihyon ins Bad. Als sie alle fertig waren und Cloud sich angezogen hatte, ging Cloud zum Frühstück in die große Halle. Cloud setzte sich an den Tisch der Slytherins und fing an zu frühstücken. Während des Frühstücks flogen wie immer die Eulen mit der morgendlichen Post herein und Horus, Clouds Falke, ließ sich vor ihm nieder. Cloud streichelte ihm über das edle Gefieder und bot Horus den Kanten seines Brötchens an, erst dann nahm er die Nachricht entgegen, die der Falke für ihn hatte. Die Nachricht bestand nur aus einem kleinen Papierfetzen mit einem Tropfen Blut darauf. Cloud legte den Finger auf den getrockneten Bluttropfen und sofort erschienen vor seinem inneren Auge seine Eltern. „Cloud, es war gefährlich, was du gemacht hast. Du hättest dich wegen dem Werwolf an den Schulleiter wenden müssen. Aber da es sich herausgestellt hat, dass der Werwolf nicht feindlich war, kann ich dir nur noch einmal vor Augen halten, wie viel Glück du hattest. Ich habe einige Nachforschungen angestellt und herausgefunden, dass es einen Trank gibt, der den Menschen bei der Verwandlung nicht den Verstand verlieren lässt und so bleibt der Mensch im Werwolf dann bei Bewusstsein. Sollte es dazu kommen, dass dieser Lehrer, von dem du gesprochen hast, seine Stelle aufgibt, könnten wir ihm helfen, denn Werwölfe sind in der Gemeinschaft der Zauberer nicht besonders hoch angesehen. Wir haben von Nurarihyon erfahren, dass ihr jetzt endlich eure Drachen reiten könnt. Wir gratulieren euch dazu, aber bitte seid vorsichtig, denn man könnte euch auf den Drachen sehen. Zum Schluss muss ich euch noch ermahnen, keine gefährlichen Aktionen durchzuführen, denn Black und Lestrange sind noch immer in der Nähe von Hogwarts und sie werden mit Sicherheit bald noch einmal in die Schule eindringen. Bitte seid vorsichtig, denn mit diesen Menschen ist nicht zu spaßen. Wir wünschen euch noch viel Spaß und lernt fleißig!“, sagten Thomas und Béatrice und dann brach die Verbindung ab. Cloud redete während des weiteren Frühstücks noch mit Léon und erhob sich dann vom Tisch der Slytherins, als er mit dem Frühstück fertig war. Da heute Samstag war, fand natürlich kein Unterricht statt und er konnte sich darauf konzentrieren, was sie diese Woche gemacht hatten. Nurarihyon hatte ihm einen genauen Plan aufgestellt und so ging er mit seiner Schultasche in die Bibliothek. Dort angekommen wurde er von der Herrin der Bibliothek, Madame Pince, argwöhnisch beäugt. Cloud verzog sich in den hinteren Teil der Bibliothek und packte dort seine Schulsachen aus. Er holte sich auch zu dem ein oder anderen Thema ein zusätzliches Buch zu rate, damit er es besser verstand und so beschäftige Cloud sich ganze vier Stunden mit dem Unterrichtsstoff der Woche. Als er auch mit dem letzten Thema durch war, streckte er sich und packte seine Schulsachen ein. Er verließ die Bibliothek und ging hoch in den siebten Stock und in den Raum der Wünsche. Dort stiegen auch Léon und Nurarihyon wieder aus seinem Schatten und zogen sich für das Training um. Danach betraten sie die riesige Halle und machten sich warm. Dann wandte sich der Dämon an die beiden Brüder und sagte: „Heute werdet ihr euch kleine Gegenstände ausdenken und diese durch Hilfe eurer Aura erschaffen! Fangt an!“ Cloud und Léon sahen den Dämon verwundet an, doch dann machten sie, was ihnen der Dämon aufgetragen hatte. Cloud überlegte und ihm schossen tausende kleine Dinge durch den Kopf. Er entschied sich für das Stirnband von Konohagakure. Er hielt die Hände vor sich und konzentrierte sich darauf, dass es in seinen Händen erschien und auf seinen Händen bildete sich tatsächlich etwas. Bei Léon tat sich tatsächlich etwas und um eine Hand erstrahlte ein goldener Ring. Der Ring nahm Gestalt an und zeigte ein simples Muster aus Verschnörkelungen. Ein einzelner Rubin war eingearbeitet. Bei Cloud lief es in der Zwischenzeit nicht ganz so gut, denn in seinen Händen bildete sich tatsächlich ein Band, aber es war nicht blau, sondern eher grau und es hatte auch nicht das Zeichen von Konoha drauf, sondern nur ein verwischtes Etwas. Nurarihyon trat zu ihnen und sah sich die Gegenstände an, die sie erschaffen hatten. Er besah sich Léons Armring an und drehte ihn einmal, so dass er den Ring komplett sehen konnte. „Gutes Muster. Passt perfekt! Für den Anfang ein sehr gutes Ergebnis.“, sagte Nurarihyon und trat dann weiter zu Cloud. Dieser zeigte ihm das Stirnband und Nurarihyon nahm es in seine Hand. Er wog es in den Händen und legte es dann um Clouds Kopf. Es passte ihm und Nurarihyon sah ihn von allen Seiten her an. Als er wieder vor ihm stand, beugte er sich zu ihm herunter und sagte: „Du siehst nicht zufrieden mit dem Ergebnis aus. Was ist deiner Meinung nach nicht richtig!?“ Cloud band sich das Stirnband wieder ab und grummelte. „Das Stirnband sollte blau sein und es sollte vorne das Zeichen von Konohagakure zu sehen sein. Aber es ist nur ein verwischtes Etwas zu sehen.“, grummelte Cloud und sah verstimmt das Stirnband an. Der Dämon sah auf Cloud herab und sagte: „Dann versuche es gleich noch einmal und diesmal konzentriere dich besser!“ Cloud warf seinen ersten Versuch weg und versuchte es noch einmal. Diesmal schloss er auch die Augen und stellte sich das Stirnband bildlich vor seinem inneren Auge vor. Wieder bildete sich ein Licht zwischen seinen Fingern und einen Moment später erschien wieder ein Band in Clouds Händen. Diesmal war es jedoch blau und hatte wie auch das Band in der Serie eine Metallplatte dran, auf dem das Zeichen von Konohagakure zu sehen war. Cloud sah sich das Band an und seufzte erleichtert auf. „Na siesht du?! Wenn du dich richtig konzentrierst kannst du alles schaffen, was du willst. Du musst dich nur anstrengen!“, sagte der Dämon, nahm das Band aus Clouds Händen und band es ihm um die Stirn. Cloud warf Léon einem Blick zu, der ihn angrinste und den Daumen nach oben reckte. Danach mussten sie noch eine Reihe weiterer Dinge erschaffen, die dazu dienten, den Einfallsreichtum der Beiden zu fördern. Als sie nach zwei Stunden damit fertig waren, ließ sie Nurarihyon Klimmzüge machen. Natürlich hängte der Dämon an jeden Fuß ein 100 Kilo Gewicht, so dass Léon und Cloud jeweils noch einmal zu ihrem eigenen Körpergewicht 200 Kilo hoch stemmen mussten. Früher wäre es für die beiden Brüder vollkommen unmöglich gewesen, aber sie hatten beide schnell gelernt, dass Nurarihyon sie nicht vor Aufgaben stellen würde, die sie nicht lösen könnten und so war es nicht nur eine Prüfung für ihren Körper, sondern auch für ihren Willen. Nachdem sie eine volle Stunde lang Klimmzüge gemacht hatten, wies der Dämon sie an aufzuhören und die beiden Brüder ließen keuchend sich von den Stangen sinken. Danach holte er einen Fußball hervor und sie spielten zum Abschluss des Trainings noch ein wenig Fußball, wobei sich hier herausstellte, dass es eine von Léons Stärken war, denn er konnte weit besser mit dem Ball umgehen als sein Bruder. Als sie auch das Fußballspiel beendeten, gingen sie zurück in die Umkleide und duschten ausgiebig. Danach zogen sie sich ihre Sachen an und Léon und Nurarihyon sanken wieder in Clouds Schatten. Cloud verließ den Raum der Wünsche und musste wieder feststellen, dass nicht jeder Winkel des Schlosses unter Beobachtung stand. So konnte er sich hier im siebten Stock noch einen Moment lang aufhalten und nach geeigneten Personen Ausschau halten. Nach nur wenigen Augenblicken der Suche fand er auch zwei Gryffindors, die auf ihn einen gesunden Eindruck machten. Er ging auf die beiden Schüler zu und achtete besonders darauf, dass niemand in ihrer Nähe war und sie sehen konnte. Als er nah genug an ihnen war, blickten sie sich um und blickten ihm in die Augen, aber da war es auch schon zu spät für sie, die Flucht anzutreten. Sie starrten ihn verträumt an und Cloud schob sie in eine kleine Abstellkammer. Dort trat Léon aus seinem Schatten und sie tranken von den beiden Schülern das Blut. Als sie fertig waren, ließen sie die Bisswunden verschwinden und Cloud verließ die Abstellkammer wieder, nachdem Léon wieder in seinen Schatten gesunken war. Cloud ging die Wendeltreppe hinunter in die Eingangshalle und sah, dass die große Halle wieder für Duellstunden umgebaut worden war. Offenbar handelte es sich hier um eine freiwillige Teilnahme, aber Cloud ging trotzdem hin. Er betrat die große Halle und sah, dass noch eine Menge anderer Schüler teilnahmen. Kingsley Shacklebolt, der Auror, erklärte gerade die Regeln und danach wurden die Schüler wieder zu Paaren aufgeteilt. Cloud bekam Milicent Bulstrode, eine dumme wie dicke Slytherin-Schülerin, ab. Er betrat die Bühne und stellte sich seiner Gegnerin entgegen. Da sie anfangen sollte, stellte sie sich in Angriffsposition ihm entgegen, wogegen Cloud eine Verteidigungshaltung einnahm. Nachdem alle Schüler sich passend aufgestellt hatten, begann die Duellstunde und die Flüche flogen nur so durch die große Halle. Milicent war so langsam in ihren Angriffen, dass es Cloud schon vorkam, als würde sich seine Gegnerin durch Wackelpudding bewegen. Cloud beschwor einen Schildzauber herauf und ließ diesen einfach bestehen, so dass ihre langsamen Flüche einfach daran abprallten. Cloud konnte sehen, wie auf ihrer fettigen Stirn eine Ader anfing zu pochen. Sie brüllte wie ein wilder Stirn und raste dann auf ihn los. Cloud war für einen kleinen Moment verdutzt aufgrund dieses dummen Verhaltens, aber er richtete den Zauberstab auf sie und ließ sie einfach erstarren. Der Vorfall hatte natürlich Aufmerksamkeit erregt und so wurde Clouds Gegnerin von der Tribüne getragen. Dann wurden die Schüler untereinander getauscht und Cloud bekam wieder Draco als Gegner. Diesmal war Cloud daran anzugreifen und sobald das Startsignal kam, fing er an Draco unter Beschuss zu nehmen. Offenbar hatte Draco aus dem letzten Duell gelernt und dazu hielt er sich nicht an die Regel, dass er selbst sich nur verteidigen sollte, denn er feuerte ebenfalls Flüche auf Cloud ab. Cloud wehrte die Flüche mühelos ab. Draco trat Schritt für Schritt nach vorne und jetzt standen Cloud und Draco nur noch eine Armeslänge von einander entfernt. Draco trat mit dem Fuß nach Cloud, der den Tritt abwehrte und leicht den Kopf nach links drehte, um Dracos Fluch noch dazu auszuweichen. Womit er jedoch nicht gerechnet hatte war, dass Dracos Hand nach vorne schoss und sich in seinen Haaren festkrallte. Cloud setzte seinen Zauberstab genau auf Dracos Brust und grinste ihn mit einem kalten Lächeln an. Ganz leise, so dass es nur Draco mitbekam, feuerte Cloud einen Schockzauber genau auf Dracos Brust ab. Der rote Fluch traf Draco und riss ihn von den Füßen. Er flog nach hinten vom Podium gegen die Wand und sank an dieser herunter. Daraufhin wurden alle Duellhandlungen eingestellt und die Auroren eilten zu Draco, um nach ihm zu sehen. Nachdem Kingsley Shacklebolt Draco kurz begutachtet hatte, drehte er sich zu Cloud um und sagte mit seiner tiefen Stimme: „Ihr könnt euch anscheinend nicht leiden. Es wäre das Beste, wenn ihr nicht mehr gegeneinander duelliert. Sonst passiert noch etwas unerwartetes.“ Cloud nickte und drehte sich um. Das letzte was er von Draco sah irritierte ihn ein wenig, denn Draco hatte ein fieses Grinsen aufgesetzt. Jedoch ignorierte Cloud es und verließ die große Halle. Cloud ging hinunter in die Kerker und betrat den Gemeinschaftsraum der Slytherins. Von dort aus ging er in sein Zimmer, wo Nurarihyon und Léon aus seinem Schatten traten. „Dieser Idiot kann es einfach nicht lassen! Muss sich immer wieder mit dir anlegen! Naja, selber Schuld! Wer nicht hören will, muss fühlen!“, sagte Léon und grinste. Cloud hatte währenddessen ein anderes Problem und presste die Lippen aufeinander. Er ging ohne etwas zu sagen an seinem Bruder vorbei ins Badezimmer und versperrte die Tür. „Was hat er denn? Er hat doch das Duell gewonnen!“, sagte Léon und sah etwas irritiert seinem Bruder hinter her. Der Dämon nickte grinsend und sagte: „Das hat er, aber dein Bruder hat momentan einen ziemlichen Druck in der Hose, den er loswerden muss!“ Léon verstand sofort und erwiderte grinsend: „Ja, ja, dieser Druck. Aber es gibt ja Mittel und Wege den los zu werden und alle sind mit einem angenehmen Weg verbunden!“ Nurarihyon schüttelte nur grinsend den Kopf und sagte nichts mehr darauf. Als Cloud nach einer Stunde das Bad wieder verließ, blickte er Nurarihyon und Lèon an, die beide grinsend auf dem Bett saßen. Cloud sagte jedoch nichts dazu und ging zu seinem Schreibtisch, denn dort hockte sein Falke, der ganz offensichtlich eine Nachricht am Bein hatte. Cloud streichelte seinem Falken über den Kopf und nahm ihm dann die Nachricht vom Bein ab und entfaltete sie. Er erkannte sofort Matts Handschrift. Stirnrunzelnd las er sich den Brief durch. „Hallo Cloud, in der Schule geht es immer besser voran. Mein neuer Klassenlehrer ist wirklich gut und ich hab in der letzten Arbeit sogar eine eins bei ihm geschafft. Das ist mir vorher noch nie gelungen. Ich war so happy darüber und mein Klassenlehrer hat mich auch noch gelobt. Bei ihm macht der Unterricht sogar Spaß und wenn ich das sage, dann hat das was zu heißen. In meiner Klasse wurde sogar heimlich schon ein Fanclub für den Klassenlehrer gegründet. Einige Mädchen aus meiner Klasse haben sich sogar die Haare rot gefärbt, weil der Lehrer rote Haare hat. Aber sie bekommen es nicht so hin mit den gelben Augen, denn du musst wissen, dass die Pupillen unseres Lehrers gelb sind, wie die von deinem Falken. Den Jungs geht unsere Schwärmereien für den Lehrer ziemlich auf die Nerven. Manche Mädchen aus meiner Klasse haben ihm bereits Liebesbriefe geschrieben, aber sie trauen sich nicht, dem Lehrer diese Briefe zu geben. Naja, ist alles ziemlich lustig hier. Auch hat mein Lehrer mich ermutigt, meine Haare wieder offen zu tragen, weil das mir besser stehe. Ich muss für die nächste Woche ein Referat über so einen Jungen halten, der schon in seiner Jugendzeit mehrere solcher Kampfsportturniere gewonnen hat. War wahrscheinlich so einer, der von seinen Eltern alles in den A... geschoben bekommen hat. Meine Lehrerin in Arbeitslehre möchte dieses Referat haben, also warum hält sie es denn nicht selbst? Blöde Kuh. Sie mit ihren Stöckelschuhen und ihren Tonnen von Schminke im Gesicht. Aber ich wollte dich noch etwas anderes fragen in diesem Brief. Kann es vielleicht sein, dass Siegfried nur mit mir zusammen ist, weil er es mit mir tun will? Ist er nur an meinem Körper interessiert oder etwa nicht?! Er hat mir erst gestern gesagt, dass er mit mir nicht auf die Animecon in Leipzig in den Sommerferien gehen will. Er hat mir aber keine Antwort gegeben, als ich ihn nach dem Grund gefragt habe. Er hat mir nur die blöde Antwort gegeben, dass ich doch mit dem Klassenlehrer oder mit dir gehen soll, da ich den Lehrer sowieso ein wenig sexy finde und du für mich noch tiefere Gefühle hast als Freundschaft. Irgendwie benimmt sich Siegfried immer komischer. Werden alle Jungs so? Mein Klassenlehrer ist da aber ganz anders. Er behandelt alle Schüler gleich und ist absolut gerecht. Aber er geht gar nicht darauf ein, wenn eine Schülerin ihm doch mal ihre Liebe gesteht. Ich glaube, dass er schon verheiratet ist. Wahrscheinlich hat er eine bildhübsche Frau und bereits ein Kind. Aber ich weiß, dass er einen jüngeren Bruder hat, denn dieser hat schon einmal vor der Schule auf ihn gewartet. Als ich meinen Lehrer nach dem anderen jungen Mann gefragt habe, hat er ihn mir auch vorgestellt. Der Name war irgendwas mit R, aber ich kann mich nicht mehr genau erinnern. Der Mann sah aus wie eine jüngere Ausgabe von meinem Klassenlehrer, aber im Gegensatz zu ihm war seine Haut schneeweiß, genauso wie bei dir. Du solltest wirklich etwas mehr in die Sonne gehen, du Stubenhocker! So, das wars von mir. Ich muss jetzt an diesem dummen Referat weiter arbeiten, sonst bekomm ich noch Fernsehverbot. Bitte schreib mir bald wieder! Liebe Grüße Matt“ Cloud lehnte sich zurück. Bei einigen Passagen des Briefes musste er schmunzeln, aber bei der Passage über Siegfried war er ernsthaft ins Grübeln gekommen. „Ich glaube, ich muss mit Siegfried ein ernstes Gespräch führen, wenn ich wieder in Berlin bin!“, sagte Cloud und nahm sich ein neues Blatt Pergament. Er schrieb einen Brief an Matt und ermutigte sie in diesem, Siegfried immer und immer wieder zu sagen, dass sie niemals an jemand Anderem Interesse hat als an ihm. Er riet ihr auch, was den Lehrer betraf, ihre Schwärmereien ein wenig ruhiger angehen zu lassen, denn das kann auch ein guter Grund für Siegfrieds Eifersucht sein. Als er dann mit dem Brief fertig war, band er diesen Horus an das Bein, gab ihm noch ein kleines Leckerli für den Weg und schickte ihn dann wieder los. Der Falke flog durch den Gemeinschaftsraum und durch die Kerker nach draußen in die Ländereien von Hogwarts. Cloud streckte sich und machte sich für sein Bett fertig. Dann fiel er wie ein Stein ins Bett und schlief nach nur wenigen Momenten ein. Ende des 41. Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)