Zwischenblut von Kouichi ================================================================================ Kapitel 37: Artriculum ---------------------- Artriculum Als Cloud am nächsten Morgen aufwachte, sah er für einen Moment verdutzt, dass neben ihm im Bett ein kleiner Junge schlief, doch dann prasselten die Bilder alle wieder auf ihn ein. Er stand aus dem Bett auf und ging ins Badezimmer, wo er sich schnell wusch und anzog. Als er in den Spiegel sah, bemerkte er, dass er noch immer die silbernen Haare von Zero trug. Er schüttelte den Kopf, dachte an seine frühere Haarfarbe zurück und einen Augenblick später waren seine Haare wieder blau schwarz und reichten ihm bis auf die Schultern. Als er sich dann auch angezogen hatte, verließ er wieder das Badezimmer und trat in sein Schlafzimmer, wo noch immer der kleine Kevin schlief. Als es an der Tür klopfte, verließ Cloud sein Schlafzimmer und zog seinen Zauberstab. Durch seine Aura spürte er, dass es ein Dienstmädchen war, die vor der Tür stand und so murmelte er so leise wie nur möglich den Entriegelungszauber. Danach steckte er seinen Zauberstab weg und öffnete die Tür. Das Dienstmädchen hielt ihm einen Stapel seiner Kleidung hin. Cloud dankte ihr und bat das Dienstmädchen, dass sie zu seiner Mutter gehen und sie bitten sollte, kurz in sein Zimmer zu gehen. Das Dienstmädchen nickte und verabschiedete sich dann. Cloud schloss die Tür und machte sich daran, seine Sachen in die Schränke zu sortieren. Gerade als er fertig war, klopfte es an der Tür. Schon allein an der Aura wusste er, dass seine Mutter vor der Tür stand und öffnete ihr die Tür. Béatrice trat in das Zimmer ihres Sohnes und sah sich um. Cloud wusste, dass er sich gestern falsch verhalten hatte und deshalb wollte er zuerst mit seiner Mutter darüber reden. „Ich wollte mich für mein Verhalten von gestern Abend entschuldigen. Ich weiß, ich hätte nicht die Beherrschung verlieren dürfen!“, sagte Cloud und sah dabei auf den Boden. Béatrice atmete aus und sagte dann: „Dein Verhalten gestern war wirklich nicht besonders gut, aber verständlich. Ich hätte am liebsten genauso reagiert wie du, denn diese Sache hat auch mich ziemlich schockiert. Aber du musst wissen, dass wir als Königsfamilie uns immer vorbildlich benehmen müssen. Am besten ist es, wenn du auch mit deinem Vater darüber sprichst!“ Cloud nickte und sah dann noch einmal in sein Schlafzimmer und sah, dass der kleine Kevin noch immer schlief. Béatrice trat hinter ihren Sohn, schloss ihn von hinten in ihre Arme und sagte dann: „Ich werde solange hier bleiben, bis er aufwacht. Geh, denn es ist immer besser, den ersten Schritt zu machen!“ Cloud nickte, löste sich von ihren Armen und verließ sein Zimmer. Er ging hinunter ins Wohnzimmer, wo er auch seinen Vater antraf, der in seinem Stammsessel saß und Zeitung las. Cloud räusperte sich und Thomas nahm die Zeitung runter. „Kann ich mit dir reden?“, fragte Cloud und sah seinen Vater an. Dieser faltete die Zeitung zusammen und nickte. Mit dem Fuß zog Thomas einen weiteren Sessel so heran, dass dieser ihm gegenüber stand und bat Cloud dann mit einer Handbewegung, sich in diesen zu setzen. Cloud kam der Bitte nach und setzte sich. Thomas wollte etwas zu seinem jüngsten Sohn sagen, doch da schoss Cloud schon hervor. „Es tut mir leid, wie ich mich gestern verhalten habe. Ich war so wütend darüber, was Kevin und seiner Mutter angetan wurde, dass ich auf den anderen Vampir los gestürmt bin und an ihm meine Wut ausgelassen habe.“ Er hatte den Blick auf seine Knie gerichtet und seine Hände hatte er unter seinen Oberschenkeln vergraben. Thomas hatte seinem Sohn aufmerksam zugehört und bemerkte die ehrliche Reue, die dieser empfand. Er seufzte und sagte dann: „Sieh mich bitte an!“ Langsam hob Cloud den Kopf und sah seinem Vater in die Augen. „Ich verstehe dich und auch den Grund, warum du so wütend warst, aber glaube mir, wenn ich dir jetzt sage, dass Zorn und Wut nicht der richtige Weg sein können. Fürchterliche Verbrechen wurden aus Zorn begangen und ich möchte nicht, dass du den gleichen Fehler begehst. An deinem Zorn habe ich aber auch gesehen, dass du bereits Verantwortung zeigst, denn du sorgst dich um den kleinen Kevin und das zeigt mir, dass du später einmal ein hervorragender Vater sein wirst.“, sagte Thomas und lächelte seinen Sohn an. Cloud wurde rot und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Er wollte etwas antworten, als aus dem ersten Stock der Schrei eines kleinen Jungen an sein Ohr drang. Er sprang auf und auch Thomas war bereits auf den Beinen. Gemeinsam rannten sie so schnell es ging in den ersten Stock und sahen, dass die Zimmertür zu Clouds Zimmer weit offen stand. Draußen auf dem Flur stand der kleine Kevin, noch immer in dem viel zu großen Schlafanzug, und zitterte am ganzen Körper. Cloud beugte sich zu ihm herunter und fragte: „Was ist los? Was hat dir solche Angst gemacht?“ Kevin zeigte mit seiner kleinen Hand in das Zimmer und stammelte: „Eine Echse. Eine Echse!“ Cloud betrat das Zimmer und fand dort seine Mutter, die Glaciel umklammerte und diesen daran hinderte, weiter das Zimmer auf den Kopf zu stellen. Cloud nahm Glaciel aus den Armen seiner Mutter und nahm ihn selber auf den Arm. Der Drache schlug freudig mit den Flügeln aus und hakte sich an Clouds Körper fest. Dieser bat den kleinen Kevin, wieder ins Zimmer zu kommen und mit Hilfe von Thomas und Béatrice kam Kevin ganz langsam ins Zimmer. Cloud setzte sich auf die Couch und klopfte auf das Polster neben sich, damit sich Kevin neben ihn setzte. Dieser folgte der Aufforderung und setzte sich neben Cloud auf die Couch. Auch Thomas und Béatrice setzten sich zu ihnen auf die Couch. Glaciel sprang auf Clouds Schoß und rollte sich dort ein. „Schau mal. Glaciel gehört zu mir. Er ist einer meiner besten Freunde!“, sagte Cloud und strich mit seiner Hand über Glaciels Flanken. Kevin sah mit großen Augen Glaciel an. „Darf ich ihn streicheln?“, fragte er schüchtern. Cloud sah Glaciel an und versuchte den Drachen durch seine Gedanken klar zu machen, was Kevin machen wollte. Glaciel hob den Kopf und sah Cloud in die Augen. „Ja, er darf!“, antwortete Glaciel Cloud in seinen Gedanken. Nun war es Cloud, der große Augen machte. „Du sprichst! Du sprichst richtig!“, sagte Cloud zu Glaciel in seinen Gedanken. Der Drache grinste und zeigte seine kleinen, spitzen Zähne. Cloud wandte sich an den kleinen Kevin und nickte. Langsam und zitternd kam Kevins Hand immer näher an Glaciels Kopf. Als er den Kopf des Drachen berührte, zuckte er noch einmal zurück, kam dann aber dem Kopf wieder näher und streichelte ganz vorsichtig den Kopf. Glaciel fing an zu schnurren und schloss genießerisch die Augen. „Es gefällt ihm!“, sagte Cloud und grinste Kevin an. Dieser grinste ihm entgegen und strahlte. Béatrice räusperte sich und erhielt somit die Aufmerksamkeit der drei Anwesenden und des Drachen. „Ich bin froh, dass diese Sache jetzt geklärt ist. Lasst uns frühstücken!“, sagte Béatrice, worauf Thomas und Cloud nickten. Sie verließen zusammen das Zimmer und gingen hinunter ins Esszimmer, wo bereits Léon, Wiki, Nurarihyon und eine fremde Frau saßen. Als Cloud zusammen mit dem kleinen Kevin an der Hand ins Esszimmer kam, löste sich dieser sofort von seiner Hand und rannte auf die Frau zu. „Mama!“, schrie Kevin und sprang auf den Schoß der Frau. Cloud setzte sich auf seinen Platz neben Léon und als alle saßen, begann das Frühstück. Cloud beobachtete die Frau aus den Augenwinkeln, die sich liebevoll um Kevin kümmerte. Er spürte den Geist seiner Mutter und ließ ihn durch seine geistige Barriere. „Cloud, wenn du Kevins Mutter etwas fragen willst, dann frag sie. Aber starre sie nicht an, denn das ist unhöflich!“, sagte seine Mutter in Gedanken. Sofort wandte Cloud den Blick von Kevins Mutter und wandte sich erstmal seinem Frühstücksei zu. Als er mit diesem fertig war, sprach ihn die Frau an. „Entschuldige, bist du Cloud?“, fragte sie ihn höflich. Cloud hob den Blick von seinem Teller und sah sie an. Sie war sehr jung, höchstens 23, hatte feuerrotes Haar und trug ein blass gelbes Kleid. Cloud nickte und erwiderte: „Ja, ich bin Cloud. Sind sie die Mutter von Kevin?“ Die Frau nickte und sagte: „Ja, ich bin die Mutter von Kevin. Ich möchte mich bei dir dafür bedanken, dass du meinen Sohn und mich gerettet hast!“ Cloud nickte und nahm so ihren Dank an. „Wie heißen sie, wenn ich fragen darf?!“, fragte Cloud und sah die Frau an. Die Frau nahm einen Schluck Orangensaft und schluckte diesen herunter, bevor sie antwortete. „Entschuldige, ich habe mich nicht vorgestellt. Ich bin Olivia, die Mutter von Kevin.“, stellte sie sich vor. Cloud stand auf, ging um den Tisch herum und reichte ihr die Hand. Sie ergriff seine Hand und schüttelte sie. „Danke dafür, dass du Kevin und mich gerettet hast!“, sagte sie und lächelte ihn dankbar an. Cloud kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ach, das war doch nicht so wild. Ich hab euch Beiden höchstens ein wenig aus der Patsche geholfen. Aber viel wichtiger ist es, dass Mama und Papa jetzt mit dir besprechen, wie es mit dir und Kevin weiter geht.“, sagte Cloud und sah von Olivia zu Kevin, der glücklich auf ihrem Schoß saß und ein Marmeladenbrötchen mampfte. Thomas räusperte sich und alle wandten sich ihm zu. „Und genau das werden wir heute auch tun. Deshalb wirst du heute zusammen mit Léon zu Wiki in die Werkstatt gehen und dort eure Weihnachtsgeschenke einlösen!“, sagte er. Wiki erhob sich und räumte ihr benutztes Geschirr weg. Als sie damit fertig war, sagte sie: „So, da das ja jetzt geklärt ist, lasst uns endlich los fahren. Es wird nämlich ein wenig dauern!“ Cloud und Léon tauschten einen Blick miteinander und räumten dann ihr Geschirr weg. Sie verabschiedeten sich von ihren Eltern, Olivia und dem kleinen Kevin und verließen zusammen mit Wiki und Nurarihyon das Haus. Wiki hatte draußen vor der Haustür ihr Motorrad mit dem Beiwagen geparkt und Cloud setzte sich in den Beiwagen, Léon dann hinter Wiki. Nur noch Nurarihyon war ohne Fortbewegungsmittel. Cloud warf dem Dämon einen fragenden Blick zu der diesen nur grinsend erwiderte. „Wir sehen uns in der Werkstatt!“, sagte er und raste dann mit einem Affenzahn los. Wiki betätigte ihr Motorrad mit dem Kickstarter und fuhr dann los. Nach 20 Minuten Fahrt waren sie an dem Eingang zur unterirdischen Werkstatt angekommen und betraten die unterirdischen Katakomben. Sie betraten den großen Gang, der zur Werkstatt führte und wie schon bei seinem ersten Besuch roch Cloud eine Mischung aus Öl, Schweiß und frisch zubereitetem Essen. Wiki ging den Gang weiter bis zur Mitte und bog dann nach links ab und betrat eine große Werkstatt. Diese war sogar noch größer als die, in der Cloud die Duelldisk für Léon hergestellt hatte. In eben jener Werkstatt wartete bereits Nurarihyon auf sie. „Hättet ihr noch länger gebraucht, hätte ich ein Nickerchen machen können!“, sagte der Dämon und grinste wie üblich. „Das machen wir nachher gemeinsam!“, erwiderte Wiki und wandte sich dann den Materialien auf dem Arbeitstisch zu. Cloud sah ebenfalls zum Arbeitstisch und sah dort zwei merkwürdig verformte Silberklumpen, mehrere Zangen und zwei kleine Dolche. Dann wandte sich Wiki den beiden Brüdern zu und fragte: „Wer von euch beiden möchte den Anfang machen?“ Die beiden Brüder tauschten einen Blick und Léon gab seinem Bruder mit einer Handbewegung den Vortritt. Cloud nickte zum Dank und trat dann vor. Nurarihyon stand auf und verließ zusammen mit Léon die Werkstatt. Wiki wandte sich dann Cloud zu und bat ihn, sich bis auf seine Boxershorts auszuziehen. „Warum?“, fragte er, tat aber gleich wie geheißen. Wiki nahm ein Maßband zur Hand und zeigte es dann Cloud. „Für deinen ganz persönlichen Gegenstand brauche ich deine Maße. Auch wenn du noch wachsen wirst, werde ich dir jetzt einen ganz persönlichen Gegenstand anfertigen.“, erklärte Wiki und legte dann das Maßband an Clouds Körper und schrieb sich dann die Maße auf. Dann ging sie zum Arbeitstisch und zog sich die darauf liegende Schutzkleidung an. Dann ging sie hinüber zur Schmiede und feuerte sie an. Bis sie das Feuer geschürt hatte, dauerte es ein paar Minuten und dann bat sie Cloud einen der großen Silberbrocken zu ihr hinüber zu tragen. Cloud nahm den Brocken, der sich unnatürlich leicht anfühlte und reichte ihn Wiki. Sie legte diesen in die Schmiede und Cloud sah, wie sich der Brocken langsam verflüssigte. Als das Material dann vollkommen flüssig war, holte Wiki einen der Dolche mit Hilfe ihrer Aura und bat dann Cloud, ein wenig seines eigenen Blutes in das Metall tropfen zu lassen. Auch wenn es ihm widerstrebte, sich selbst zu verletzen, schnitt er sich leicht in den Finger und ließ ein paar Tropfen von seinem Blut auf das Metall tropfen. Die Reaktion erfolgte sofort, denn das Metall glühte sofort hellblau auf und verformte sich. Cloud musste die Augen aufgrund des grellen Lichts schließen. Als das grelle Licht langsam abflaute, öffnete Cloud langsam die Augen und sah auf das Metall, das er noch in der Schmiede erwartete, doch das Metall hatte sich zu einen mannsgroßen Stab verwandelt. Cloud griff nach dem Stab und noch bevor Wiki ihn warnen konnte, umschlossen seine Finger den Stab. Er fühlte sich kühl und geschmeidig an. Gar nicht so, als wenn er aus Metall, sondern eher aus Leder gearbeitet worden wäre. Cloud hob den Stab hoch und schwang ihn durch die Luft. „Toll, und was kann ich jetzt damit machen?“, fragte Cloud und sah von seinem neuen, silbernen Stab zu seiner Tante herüber. Diese hob das Schutzvisir hoch und sah ihn stirnrunzelnd an. Dann jedoch antwortete sie: „Deine Möglichkeiten werden von deiner eigenen Fantasie bestimmt. Was auch immer du dir vorstellst, sollte passieren!“, sagte Wiki und ging um ihren Neffen herum. Cloud stellte sich vor, wie aus beiden Enden des Stabes Klingen herausfuhren und nur einen winzigen Augenblick später fuhren aus beiden Enden des Stabes Klingen aus Eis hervor. „Geil!“, stieß Cloud aus und wirbelte ein wenig mit dem Stab herum. Wiki sah die Klingen aus Eis an den Stabenden stirnrunzelnd an. Cloud versuchte währenddessen den Stab so schnell in seinen Händen zu drehen, dass dieser nur noch verschwommen zu sehen war. Er versuchte den Stab hinter seinem Rücken von der einen Hand in die andere wechseln zu lassen, doch er rutschte ihm aus den Finger und landete auf dem Boden. Dabei gab er ein Geräusch wie zerbrechende Eis ab. Wiki schüttelte den Kopf und beugte sich zu dem Stab herunter, um diesen auf zu heben, doch als ihre Finger den Stab berührten, wurde sie im hohen Bogen weg geschleudert und krachte gegen eine Wand. Cloud rannte sofort auf sie zu und noch bevor sie auf dem Boden aufschlug, fing er sie auf und half ihr auf die Beine. Sie richtete sich wieder zu ihrer vollen Größe auf und grinste. „Dann stimmt es also, was man so über die Artriculum, die persönlichen Gegenstände, sagt. Nur der eigentliche Eigentümer kann den Gegenstand benutzen. Jeder andere, der es versucht, wird abgestoßen.“, sagte Wiki und jubelte. Cloud sah sie ein wenig verwirrt an. „Ist alles in Ordnung mit dir? Bist du mit dem Kopf ein wenig zu heftig gegen die Wand gestoßen?“, fragte er seine Tante. Diese schüttelte grinsend nur den Kopf. „Nein, das hab ich nicht. Es ist nur so, dass die nur von den begabtesten Meisterschmieden hergestellt werden konnte und da ich es geschafft habe, heißt das, dass ich einen weiteren Schritt zur Meisterschaft gemacht habe!“, sagte Wiki und grinste noch breiter. Cloud nickte verstehend, zog sich wieder seine Sachen an und hob dann sein Artriculum auf. „Soll ich dann mal Léon holen?“, fragte er und sah seine Tante an. Diese nickte und Cloud verließ die Schmiede. Er ging den Gang weiter und folgte einfach nur Léons Geruch. Er bog dann ein paar Schritte weiter nach rechts ab und fand sich dann an Rande eines unterirdischen Fußballfeldes wieder. Er brauchte Léon nicht lange suchen, denn dieser jagte in einem roten Trikot über das Feld und schoss ein Tor nach dem anderen oder hinderte vampirische Gegenspieler darin, den Ball in sein Tor reinzufeuern. Von irgendwoher kam das Läuten einer Glocke und Nurarihyon, der als Schiedsrichter fungierte, nahm die Pfeife in die Hand und pfiff das Spiel ab. Léon kam grinsend und verschwitzt auf ihn zu. „5 zu 2 gewonnen!“, keuchte er und nahm einen Schluck aus einer Flasche, die neben einer Bank stand. Cloud nickte und sagte dann: „Wiki erwartet dich in der Schmiede!“, sagte Cloud und sah sich dann um. Léon nickte und verabschiedete sich dann von seinem Bruder. Nurarihyon kam auf ihn zu und sagte: „Los, zieh dich um! Dort hinten sind die Umkleiden. Dein Zeug ist auch schon da! Los, los!“ Cloud sah den Dämon schräg an, sagte aber nichts dazu und trottete nur lustlos in die Umkleide. Er hatte absolut keine Lust auf Fußball. Er hatte es schon damals in der Grundschule nicht gemocht und konnte es jetzt noch immer nicht leiden. Den einzigen Sport den er mochte war Quidditsch und Karate. Komischerweise mochte er letzteres aber auch nur, weil Wiki es ihm beibrachte. Er betrat die Umkleide und fand in einer Ecke auf einer Sitzbank seine Trainingskleidung. Neben seiner Trainingskleidung stellte er sein Artriculum ab. Er zog sich schnell um und betrat dann wieder das Fußballfeld. Er setzte sich zu den anderen Vampiren, die alle viel älter als er waren, keiner ließ es sich nehmen, aufzustehen und sich vor ihm zu verbeugen. Cloud war das ganze mehr als unangenehm und so bat er Nurarihyon schnell mit der Mannschaftsaufteilung anzufangen. Nurarihyon bestimmte zwei Vampire zu Kapitänen, die beide vom Aussehen her Mitte zwanzig sein konnten, doch Cloud hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass man bei Vampiren nicht nach dem Aussehen gehen durfte. Als die beiden Kapitäne ihre Positionen bezogen hatten, losten sie mit Hilfe einer Münze aus, wer zuerst einen Spieler bestimmen durfte. Der Kapitän mit dem blauen Trikot gewann und sagte mit einer angenehmen, melodischen Stimme: „Ich wähle Cloud!“ Cloud erhob sich und ging zu dem Vampir mit dem blauen Trikot. Dieser hob die Hand und Cloud schlug ein. Dann stellt er sich hinter ihm und während der Kapitän mit dem roten Trikot kurz überlegte, wen er nahm, sagte Cloud leise zu seinem Kapitän: „Ich warn dich schon mal jetzt vor! Ich bin eine Niete in Fußball. Das war ich schon früher und jetzt ist es bestimmt nicht viel besser geworden!“ Sein Kapitän nahm einen weiteren Spieler und drehte sich dann zu Cloud um. „Früher war alles anders. Ich habe vollstes Vertrauen in deine Fähigkeiten!“, zischte sein Kapitän und drehte sich dann wieder zu den noch freien Spielern um und nahm dann einen von ihnen. Als dann alle Spieler verteilt waren verteilten sie sich auf dem Spielfeld, wobei Cloud sich ein wenig nach hinten in die Verteidigung verzog, doch sein Kapitän kam auf ihn zu und zog ihn auf die rechte Seite in den Angriff. Nurarihyon trat in die Mitte des Spielfelds und platzierte den Ball dort. Dann ging er an den Spielfeldrand und eröffnete mit einem Pfiff aus seiner Pfeife das Spiel. Sein Kapitän, von dem Cloud jetzt wusste, dass er Markus hieß, passte den Ball sofort zu ihm und Cloud sah das runde Leder auf ihn zu kommen. Früher kam es ihm immer viel zu schnell vor, aber jetzt als Vampir konnte er dem Ball mit den Augen folgen und nahm ihn auch passend an. Er wich einem angreifenden Gegenspieler aus und passte den Ball zu Markus zurück. Da ihre Mannschaft nur zwei Angreifer hatte, waren er und Markus für das Toreschießen verantwortlich. Markus wich ebenfalls einen Gegenspieler aus und passte den Ball zurück zu Cloud. Noch bevor der Ball bei ihm ankam, sah Cloud aus den Augenwinkeln, wie ein bulliger Gegenspieler auf ihn zugerannt kam. Er nahm den Ball an, schoss ihn in die Höhe und rannte auf den heran kommenden Gegenspieler zu. Er benutzte dessen Körper als Trittleiter und sprang in die Höhe, wo er sich um die eigene Achse drehte und den Ball mit einem Fallrückzieher Richtung gegnerisches Tor schoss. Der Ball schoss im hohen Bogen auf das Tor zu. Der gegnerische Torwart hechtete auf den Ball zu und bekam ihn zu fassen. Er hielt den Ball krampfhaft fest, da dieser noch immer eine Menge an Schwung drauf hatte und den Torwart nach hinten schob. Nurarihyons Pfiff ertönte und verkündete, dass ein Tor gefallen war. Die gegnerischen Spieler fingen an zu protestieren und Nurarihyon verkündete laut, dass sich der Ball hinter der Torlinie befand, auch wenn er noch in den Armen des Torwarts war. Clouds Mannschaft fing an zu jubeln und rannten auf ihn zu, um ihn in eine Umarmung zu schließen. Markus klopfte ihm anerkennend auf die Schulter. Nachdem sich alle wieder beruhigt hatten, stellten sich die beiden Angreifer der gegnerischen Mannschaft in die Spielfeldmitte und warteten auf Nurarihyons Pfiff, der auch gleich ertönte. Nun griffen die Gegner an und versuchten an der Abwehr der blauen Mannschaft vorbei zu kommen, doch die Verteidiger machten ihren Job hervorragend und ließen die Gegenspieler nicht durch. Ein Verteidiger der blauen Mannschaft schoss den Ball zu Cloud und dieser nahm den Ball an. Er wich einem Gegenspieler aus und wollte den Ball schon zu Markus passen, als die zwei gegnerischen Verteidiger auf ihn zugeschossen kamen und ihn umgrätschen wollten. Da Cloud sich auf dem rechten Flügel befand und die Verteidiger ihn von vorne und von seiner linken Seite her angriffen, hatte er keine Möglichkeit den Ball abzuspielen oder auszuweichen. Blitzschnell drehte er sich um und passte den Ball zurück zu einem der Verteidiger aus seinem Team, doch dadurch hatte er die Chance vergeben selber auszuweichen. Die Verteidiger hatten soviel Schwung drauf, dass sie nicht mehr bremsen konnten und weiter auf Cloud zu stürmten. Sie wären auch mit Cloud zusammen gekracht, doch nur wenige Zentimeter vor Cloud errichtete sich sofort eine solide Wand aus Eis und die beiden Verteidiger krachten mit einem unheilverkündenden Knirschen gegen die Eiswand. Aber irgendwie schien das gerade niemanden zu interessieren, denn alle schauten momentan nur auf Markus, der im Ballbesitz war. Dieser stürmte weiter nach vorne und Cloud folgte ihm auf dem rechten Flügel. Die gesamte rote Mannschaft stürzte sich auf Markus, der mit einer flüssigen Bewegung auswich und den Ball zu Cloud passte. Dieser gab dem Ball mit dem Fuß nur einen kleinen Schlenker und so trudelte der Ball langsam aber sicher ins Tor, denn der Torwart war mit hinaus gestürmt um Markus aufzuhalten und hatte nicht auf Cloud geachtet. Nurarihyon pfiff in seine Pfeife und beendete so das Spiel, dass die blaue Mannschaft mit 2:0 gewann. Alle aus seiner Mannschaft stürmten auf Cloud zu und nahmen ihn auf ihre Schultern. Sie jubelten und lachten und langsam aber sicher steuerten sie auf die Umkleide zu. Dort ließen die Cloud herunter und dieser ging zu seinen Sachen. Was ihm vorher noch nicht aufgefallen war, ihm aber jetzt ins Auge sprang war, dass sich auch sein Kulturbeutel mit allen Waschutensilien darin, unter seiner Kleidung befand. Schon war das Plätschern von Wasser zu hören. „Das war ein echt gutes Spiel. Von wegen, du kannst kein Fußball spielen! Du bist ein echt guter Spieler!“, sagte Markus und Cloud drehte sich zu ihm um. Das hätte er am liebsten gelassen, denn Markus einziges Kleidungsstück war ein Handtuch, dass dieser über die rechte Schulter geworfen hatte. Cloud drehte sich sofort wieder um und wollte sich sein verschwitztes Shirt abstreifen, als sich eine Hand auf seine blanke Schulter legte. „Hey Cloud, braucht dir doch nicht peinlich zu sein. Wir Männer sehen unten alle gleich aus.“, sagte Markus und grinste. Cloud grummelte nur und nahm sein Handtuch. Das hielt er sich vor seine Körpermitte und ging dann in eine der Duschkabinen. Er hing das Handtuch an einen der Haken und stellte sich eine angenehme Temperatur ein. In der Kabine neben ihm fing ebenfalls das Wasser an zu fließen. Da ertönte plötzlich Markus` Stimme über das Rauschen des Wassers hinweg. „Weißt du Cloud, du siehst das Ganze ein wenig zu verbissen. Nimms ein wenig lockerer. Später, wenn du eine Freundin hast, willst du doch auch mal später mit ihr schlafen! Dann musst du dich doch auch ausziehen, oder willst du dann in voller Bekleidung mit ihr schlafen. Das wäre doch mit Sicherheit nicht die beste Lösung. Ich denke, dass dich keine Frau von der Bettkante schubsen würde denn du bist als junger Mann bereits jetzt ein Hingucker. Meine Schwester hat jetzt bereits einen Narren an dir gefressen!“, sagte Markus und während sich Cloud einseifte, stutzte er. „Moment mal, wie heißt denn deine Schwester?“, fragte Cloud laut. Er hörte Markus schnaufen. „Meine Schwester heißt Christy!“, erwiderte er, worauf sich Cloud zu seiner Stimme hin drehte. Noch bevor er über seine Antwort nachdachte, schoss Cloud hervor: „Diese durchgedrehte Nudel ist deine Schwester?“ Im ganzen Duschraum brach schallendes Lachen los und auch Markus musste lachen. Nachdem sich alle wieder beruhigt hatten, sagte Markus: „Ja, diese durchgedrehte Nudel, wie du sie nennst, ist meine kleine Schwester. Sie hat einfach einen Narren an dir gefressen. Wenn wir uns mal zuhause treffen, dann bist du das Gesprächsthema Nummer eins. Ich glaube es gibt keinen Teil deines Körpers, den sie noch nicht genaustens beschrieben hat. Wenn du nicht minderjährig wärst oder deine Eltern nicht so ein Auge auf dich hätten, wäre Christy schon längst über dich hergefallen, denn du bist wie der Freund und zugleich wie der kleine Bruder, den sie sich gewünscht und nie bekommen hatte.“ Cloud schluckte und wusch sich das Shampoo aus den Haaren. Dann stellte er das Wasser ab und trocknete sich langsam ab. „Ich wusste nicht, dass Christy mich wie einen kleinen Bruder sieht. Ich dachte immer, sie würde auf mich stehen, weil sie einfach einen Narren an mir gefressen hat.“, erwiderte Cloud, wickelte sich das Handtuch um die Hüfte und verließ die Duschkabine. Außerhalb der Duschkabinen wartete bereits Markus auf ihn. Dieser grinste ihn breit an. „Das hat sie eindeutig auch, aber am meisten gefällt ihr einfach, dass du so stink normal geblieben bist und dich nicht verbiegen lässt. Außerdem gefällt ihr, dass du in ihren Augen immer männlicher wirst!“, sagte Markus und klopfte Cloud auf die Schulter. Bei diesem Gedanken musste Cloud unwillkürlich grinsen. Er folgte Markus zurück in die Umkleide und zog sich dort seine Sachen wieder an. Als er sich seine Hose angezogen hatte, konnte er es nicht unterdrücken, sich über seinen flachen Bauch zu streichen. Manchmal musste er sich noch selbst daran erinnern, dass es kein Traum war, sondern die Wirklichkeit. Er grinste bei dem Gedanken, dass er bald dort, wo sein Bauch jetzt noch flach war, sich Muskeln wölben würden. Er zog sich weiter an und ging dann mit Markus in die Schmiede, wo er bereits sein Artriculum geschmiedet hatte. Als er eintrat, sah er, wie Léon einen kurzen, silbernen Stab in der Hand hielt. Léons Stab war nicht länger als ein gewöhnlicher Zauberstab und Léon hielt ihn wie einen Taktstock. Ein breites Grinsen zeigte sich auf seinem Gesicht. „Schau mal, jetzt hab ich auch einen!“, sagte Léon und hielt sein Artriculum hoch, um es Cloud zu zeigen. Cloud sah staunend das Artriculum seines Bruders an. „Kannst du damit auch zaubern?“, fragte er seinen Bruder. Markus sah irritiert von dem Artriculum in Léons Hand zu Cloud und dann wieder zu Léon. „Moment mal? Zauber? Das gibt es wirklich? Ich dachte, es wäre nur erfunden worden, damit wir vorsichtiger sind!“, sagte Markus und sah staunend die Waffe in Léons Hand an. Cloud seufzte laut hörbar. „Nein, es gibt sie wirklich.“, sagte er und fing dann mit der Erklärung an, dass er selber früher mal ein Zauberer war und er jetzt zusammen mit Léon Vampir und zugleich Drachenreiter war. Markus hörte sich Clouds Erklärung staunend an. „Ich würde mir zu gerne mal diese Schule ansehen! Ist mit Sicherheit ziemlich spannend dort!“ sagte er. Cloud nickte und wandte sich dann an Wiki. „Kannst du mir vielleicht erklären, wie ich mein Artriculum verstauen soll? Ich kann es schließlich nicht die ganze Zeit mit mir herum schleppen!“, sagte Cloud und deutete auf den silbernen Stab in seiner Hand. Wiki nickte und kam dann auf ihn zu. „Das ist einfach. Schau her, ich zeig es dir!“, sagte sie und pickste ihm dann mit einem verlängerten Fingernagel in die Handinnenfläche. Dann umschloss sie Clouds Hand, mit der dieser seine Waffe hielt und schob sie langsam in die Innenfläche der anderen Hand. Die Waffe verschwand im Inneren seines Armes, doch Cloud spürte keine Verdickung seines Armes. Er sah Wiki fragend an und sie erklärte ihm, dass die Waffe an den Träger und dessen Blut gebunden sei, deshalb kann der Träger die Waffe auch in seinem Körper aufbewahren. Cloud staunte nicht schlecht darüber und wollte etwas dazu sagen, doch Léon war schneller als er. „Hast du was dagegen, wenn ich ein paar Zauber an dir ausprobiere? Nur so zum Üben!“, sagte Léon und sah seinen Bruder an. Cloud nickte und stellte sich mit einiger Entfernung zu Léon auf. Léon stellte sich in einer der Positionen hin, die ihm Cloud gezeigt hatte und sagte: „Rictusempra!“ Ein rötlicher Blitz schoss aus der Spitze von Léons Artriculum und traf Cloud, jedoch richtete er keinen sichtlichen Schaden an. Cloud blinzelte ein wenig verdutzt, schlug sich dann aber mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Natürlich, das hatte ich vollkommen vergessen! Papa hatte ja gesagt, dass wir jetzt als Drachenreiter vollkommen gegen Magie immun sind. Du kannst also keinen Erfolg gegen mich haben!“, sagte Cloud, worauf Léon ihn verdutzt ansah. Léon sah sich nach einem anderen Ziel um und erblickte einige der Werkzeuge auf der Werkbank. Er schwang sein Artriculum und rief: „Wingardium Leviosa!“ Die Werkzeuge erhoben sich und schwebten einen Meter über der Werkbank. Markus sah staunend den Werkzeugen zu, wie diese hinauf und hinab schwebten und stieß dann einen lauten Pfiff aus. Cloud wollte etwas dazu sagen, doch wieder war jemand schneller als er. Aber diesmal war es nicht Léon, sondern Clouds Magen, der laut hörbar rumorte. Wiki sah zu Cloud herüber und sagte dann: „Da hat wohl jemand Hunger. Lasst uns in die Küche gehen und schauen, was es da zu essen gibt!“ Die Anderen stimmten ihr zu und folgten ihr dann in die Richtung, in der die Küche lag. Als sie vor der Küche standen und nur noch eine dünne Holztür sie von dieser trennte, konnte Cloud eine ihm bekannte Stimme hören. Jemand gab ihm einen Schubs und Cloud stolperte durch die Tür in die Küche. Die Frau, die am Herd stand, drehte sich um und strahlte ihn an. „Hallo Wölkchen, schön das du vorbei schaust!“, sagte Christy und strahlte. Cloud begrüßte sie ebenfalls und sah zu, wie sie einen Esslöffel in den Topf tauchte und etwas von der dickflüssigen, roten Substanz herausnahm. Sie hielt den vollen Löffel an die Lippen, pustete leicht und nahm den Löffel dann zur Hälfte in den Mund, um die dicke, rote Flüssigkeit zu kosten. Sie kostete einen Moment die Flüssigkeit, nickte dann und hielt Cloud dann den Löffel hin. Dieser nahm ihn entgegen und steckte ihn sich in den Mund. Schon der Geruch, der aus dem Topf aufstieg war ihm bekannt vor gekommen, aber jetzt war er sich sicher. Er schluckte die Flüssigkeit herunter und zog sich den Löffel aus dem Mund. „Dein Chilli con carne schmeckt fantastisch. Ich hab noch nie ein so gutes Chilli con carne probiert!“, sagte Cloud und nickte zur Bestätigung seiner Worte. Christy grinste und erwiderte: „Danke! Schön, dass es dir schmeckt. Aber weißt du, was wir gerade getan haben?“ Cloud sah sie fragend an und sie fuhr fort. „Wir haben uns durch den Löffel gerade indirekt geküsst.“, sagte sie und grinste. Cloud sah den Löffel verdutzt an, senkte den Blick leicht und fing dann an zu grinsen. „Wenn sie das Spiel spielen will, kann sie es haben!“, dachte er sich und ging langsam auf sie zu. Er legte den Löffel auf eine der Arbeitsflächen ab und fuhr dann mit der Hand zu ihremk Gesicht. Er war bereits mit seinen 14 Jahren so groß wie Christy und so war es für ihn nicht besonders schwer, sich ihrem Gesicht mit seinem eigenen zu nähern. Ganz langsam fuhr er mit seinem Mund an ihrem Gesicht vorbei zu ihrem Ohr und hauchte ihr dann ins Ohr: „Dir ist aber schon klar, dass wir uns schon einmal direkt geküsst haben!“ Er merkte, wie die Wirkung seiner Worte an Christys ganzem Körper entlangfuhr, denn sie bekam eine Gänsehaut und noch dazu weiche Knie. Cloud legte einen Arm um ihre Hüfte und stützte sie so ab, als sie nach hinten kippte. Er fuhr mit seinem Gesicht ganz nah an ihrem vorbei und fuhr dann weiter hinunter zu ihrem Hals. Dort hob sich deutlich ihre Halsschlagader hervor, durch die das wilde Blut peitschte. Seine Lippen senkten sich auf ihre Halsschlagader und hauchten einen leichten Kuss auf sie. Christys Atem beschleunigte sich noch einmal. Cloud öffnete seinen Mund und seine spitzen Eckzähne traten deutlich hervor. Seine Zähne senkten sich immer weiter auf ihren Hals herunter und ritzen schon in ihre alabasterweiße Haut, als ein deutliches Räuspern durch den Raum tönte. Cloud hob den Kopf und sah, dass Markus ein paar Schritte vor getreten war, doch als er Cloud in die glühend roten Augen sah, machte dieser wieder ein paar Schritte zurück. Doch die Unterbrechung hatte gereicht, um Cloud klar zu machen, was er da gerade im Begriff war zu tun. Er erhob sich und half Christy auf die Beine. Schnell brachte er ein paar Schritte zwischen sich. „`Tschuldige, so weit wollte ich nicht gehen, aber es ist einfach über mich gekommen!“, sagte Cloud und wollte sich so bei Christy entschuldigen, doch diese schüttelte nur den Kopf. „Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen musst. Du hast gerade den ersten Schritt gemacht, um deine Verklemmtheit loszuwerden.“, sagte sie, fuhr mit ihrem Zeigefinger über die Stelle, wo Clouds Zähne sie geritzt hatten. Natürlich war diese kleine Wunde sofort wieder geheilt, aber ein Tropfen ihres Blutes war trotzdem heraus getreten. Sie strich den Tropfen von ihrem Hals ab und fuhr mit dem blutbenetzten Zeigefinger über Clouds Lippen. Dieser leckte sich die Lippen ab und nahm so den Geschmack von ihrem Blut auf. Christy wandte sich wieder der Küchenanrichte zu und holte Teller und Besteck heraus und überreichte es Cloud. Dieser machte sich daran den Tisch zu decken und auch Léon trat heran um ihm zu helfen. „Du sahst gerade echt cool aber auch angsteinflössend aus. Wie ein Raubtier auf der Jagd.“, sagte Léon zu seinem Bruder in Gedanken. Cloud verkniff sich einen Kommentar und deckte weiter den Tisch ein. Markus wollte auf die beiden Brüder zutreten, um ihnen zu helfen, doch Wiki hielt ihn am Handgelenk fest und schüttelte fast schon unmerklich den Kopf. Als die beiden Brüder den Tisch vollständig gedeckt hatten, tischte Christy den großen Topf mit dem Chilli con carne und einen zweiten Topf mit Kartoffeln auf. Sie setzten sich und begann zu essen. Cloud und Léon unterhielten sich weiter in Gedanken über das gerade Geschehene und so unterhielten sich Christy, Wiki, Nurarihyon und Markus untereinander. Als sie dann nach einer Stunde fertig waren, räumten sie den Tisch ab und das benutzte Geschirr und Besteck in die Spülmaschine. Dann verabschiedeten sie sich von Markus und Christy und verließen die Küche. „Was hat mich da nur geritten?“, fluchte Cloud und sah finster Richtung Boden. Wiki sah zu ihm nach hinten, während sie sich dem Ausgang näherten. „Um ehrlich zu sein hat Christy genau darauf angespielt, dass du Blut von ihr trinkst. Schon als ich ihr in der Küche in die Augen gesehen habe, hat sie mir in Gedanken von ihrem Plan erzählt. Es hätte auch geklappt, aber Markus hat leider dazwischen gefunkt. Dafür wird er eine ziemliche Standpauke von seiner Schwester bekommen!“, sagte Wiki und grinste. Nurarihyon setzte ebenfalls ein Grinsen auf und fügte hinzu: „Es wird auch langsam Zeit, dass du etwas mehr Selbstvertrauen entwickelst. Die Aktion in der Küche war wirklich ein guter Anfang. In Hogwarts haben wir genügend Möglichkeiten, mit dem weiblichen Geschlecht zu üben!“ Auch Léon fing jetzt an zu grinsen und gemeinsam verließen sie die unterirdische Schmiede. Sie stiegen durch den kleinen Tunnel und kletterten die kleine Leiter hoch. Draußen war es bereits dunkel geworden, aber das wurde es im Winter schließlich ziemlich früh. Wiki stieg auf ihr Motorrad und diesmal setzte sich Cloud nach stiller Absprache mit seinem Bruder hinter seine Tante und schlang die Arme um ihre Hüfte. Léon setzte sich in den Beiwagen. Cloud sah noch einmal zum Dämon herüber, der ihn angrinste und dann blitzschnell verschwand. Wiki startete das Motorrad und fuhr zurück zum Familienanwesen. Dort angekommen stellte sie das Motorrad in die Garage und sie betraten gemeinsam durch eine Seitentür das Haus. Sie zogen sich ihre Wintersachen aus und schon ertönte die Stimme des kleinen Kevin, der durch das Haus tollte. „Onkel Cloud, Onkel Léon!“, stieß Kevin aus, als er die beiden Jungvampire erblickte. Léon hob eine Augenbraue. „Onkel Léon?!“, sagte er skeptisch, doch Cloud stieß ihm in die Seite. Kevin hatte anscheinend Léons Worte nicht gehört, denn er schlang seine Arme um Clouds Hüfte, da er höher nicht rankam. Dann löste er sich von Cloud und umarmte Léons Hüfte. Als sich die beiden Brüder ihre Winterkleidung ausgezogen hatten, umschlangen Kevins kleine Hände zwei Finger von Cloud und zwei Finger von Léon und zog die beiden Brüder in das Wohnzimmer, wo bereits ihre Eltern, Nurarihyon und Olivia saßen. „Sie sind da! Sie sind da! Können wir jetzt schwimmen gehen?“, stieß Kevin quickend aus. Olivia wandte sich an ihren Sohn. „Kevin, ist gut jetzt. Die beiden sind doch gerade angekommen. Lass sie doch erst mal ausruhen!“ sagte Olivia zu ihrem Sohn. Kevin zog einen Schmollmund und verschränkte die Arme. Cloud sah verwirrt zu seinen Eltern. „Schwimmen, zu dieser Jahreszeit?“, fragte er seine Mutter in Gedanken. Seine Mutter sah zu ihm und erwiderte in Gedanken: „Natürlich, wir haben doch einen eigenen Pool. Hat Léon dir nichts davon erzählt?“ Cloud zuckte mit den Schultern. Thomas legte seine Zeitung weg und sagte: „Gut, dann lasst uns doch nach unten zum Pool gehen. Es wird uns allen gut tun, ein wenig zu schwimmen!“ Béatrice sah ihren Mann verblüfft an und erhob sich dann. Auch Thomas erhob sich aus seinem Sessel und Cloud und Léon flitzten in ihre Zimmer, um ihre Badehosen zu holen. Als Cloud wieder aus seinem Zimmer trat, ging er zusammen mit Léon, der schon auf ihn wartete, den Gang entlang und wartete oben an der großen Treppe auf seine Eltern. Wiki, Nurarihyon, Olivia und der kleine Kevin waren bereits anwesend. Als dann auch Thomas und Béatrice zu ihnen stießen, wandte sich Thomas dem großen Bild zu, dass an der Wand hing und drückte auf eine Erhebung, die am Rahmen hervor stand. Cloud besah sich das Bild kurz genauer an, bevor es aufklappte und zur Seite schwang. Auf dem Bild waren sein Vater, seine Mutter und Léon zu sehen. „Wird Zeit, dass wir das Bild erneuern, denn schließlich ist es nicht mehr aktuell!“, sagte Thomas und half Béatrice die leichte Stufe hoch zu steigen, um durch das Loch zu kommen. Als sie alle durch das Loch in den dahinter liegenden Gang getreten waren, übernahm Thomas die Führung und führte sie weiter. Der Gang führte sie weiter nach unten und endete dann vor einem weiteren Loch, dass von einer hölzernen Schicht verdeckt wurde. Thomas drückte gegen das Holz und es schwang auf. Sie traten durch das nun offene Loch und Cloud erkannte, dass es sich auch hier um ein Bild handelte. Aber im Gegensatz zu dem Bild in der Villa war auf dem Bild ein Meermann und eine Meerjungfrau zu sehen. „Dort hinten sind die Umkleiden für die Frauen. Wir sehen uns dann gleich wieder!“, sagte Thomas und ging auf die Männerumkleiden zu, die auf der anderen Seite der riesigen Schwimmhalle lagen. Cloud sah sich staunend überall um und als er die Umkleide betrat klappte ihm der Mund auf, denn alles war in weißem Marmor gehalten. „Sieht das geil aus!“, stieß er aus und schaute sich in der riesigen Umkleide um. „Freut mich, dass es dir gefällt. Ich habe alles selbst gebaut!“, sagte Thomas und lächelte seinen Sohn an. An der Seite waren weiße Bänke errichtet worden, damit man dort sich hinsetzten oder seine Sachen ablegen konnte. Cloud zog seine Sachen aus und zog sich seine Badehose an. Aus den Augenwinkeln beobachtete er seinen Vater. Er wollte einfach mal sehen, wie er aussah, denn schließlich hatte er seinen Vater immer nur im Anzug oder in einem Hemd gesehen. Thomas war ähnlich wie Nurarihyon vollkommen durchtrainiert und die Muskeln an seinem Körper waren deutlich zu sehen, doch Thomas war schmaler als der Dämon und einen halben Kopf kleiner. Als sich alle ihre Badehosen angezogen hatten und sich der kleine Kevin auch seine Schwimmflügel über seine Arme gestreift hatte, verließen sie die Umkleide und traten an den Pool. Nur wenige Minuten später kamen auch Béatrice, Wiki und Olivia an den Pool. Langsam gingen sie ins Wasser und Olivia half ihrem Sohn, sich langsam in das tiefe Nass vorzuwagen. Cloud und Léon zogen nach nur wenigen Augenblicken ihre ersten Bahnen und nun kam Léons Vorteil deutlich zum Vorschein, da er die Kraft über das Wasser hatte, denn er schwamm deutlich schneller als Cloud. Nachdem die Brüder jeweils zwei Bahnen geschwommen hatten, tauchten sie unter und schwammen unter Wasser immer weiter. Als Cloud unter Wasser eine Kurve drehte kam ihm seine Mutter in die Quere und er versuchte um sie herum zu schwimmen, um nicht mit ihr zusammen zu stoßen, doch sie ergriff den Arm ihres Sohnes und hielt ihn fest. Cloud spürte, wie seine Mutter seine Gedanken mit ihren eigenen streifte und er öffnete sie. „Nurarihyon hat mir erzählt, was in der Küche der Schmiede passiert ist. Ich finde es gut, dass du dich entschuldigt hast, aber die Maßnahme, die Christy da eingeleitet hat, war nötig, denn du brauchst einfach ein wenig mehr Selbstvertrauen.“, sagte sie zu Cloud in Gedanken. Cloud nickte und wollte dann auftauchen, weil ihm die Luft ausging und signalisierte das auch seiner Mutter. Sie ließ sein Handgelenk los und gemeinsam tauchten sie auch auf. Er atmete tief ein und aus. Dann kam ihm ein Gedanke, der ihn ein wenig verlegen grinsen ließ. „Wie war es eigentlich damals mit Papa? Hat er damals sich um die Mädchen gekümmert oder war er auch so wie ich?“, fragte Cloud verlegen. Béatrice schwamm zusammen mit Cloud an den Beckenrand, der etwas abseits von den anderen war und sagte dann: „Dein Vater war früher das, was man heute wohl als einen Weiberhelden bezeichnen würde. Ich habe ihn schon damals kennen gelernt, als er noch mit Nurarihyon durch die Lande zog.“ Cloud stutzte bei den Worten seiner Mutter. „Moment mal, du hast Papa kennen gelernt, als er mit Nurarihyon durch die Gegend zog? Aber Nurarihyon hat dich doch überhaupt nicht gekannt, als ich ihn euch vorgestellt habe!“, wandte Cloud ein. Béatrice schnaubte und musste schmunzeln. „Das wundert mich nicht, dass er sich nicht mehr an mich erinnern konnte, denn er vergisst mit Absicht die Frauen, die ihm einen Korb gegeben haben, um sein Ego zu wahren.“, sagte Béatrice und sah zu dem Dämon herüber, der gerade mit Wiki ein Wettschwimmen veranstaltete. „Ach ja, Nurarihyon und sein Ego. Das ist ja schon jetzt legendär! Ich will niemals mehr zwischen ihm und Wiki kommen, nur weil ich sie dabei erwische, denn er hat schon damals nicht positiv reagiert!“, sagte Cloud und tauchte bis zur Hälfte seines Gesichts ins Wasser, um zu verbergen, dass er schon wieder rot angelaufen war. Béatrice seufzte und sagte dann: „Das stimmt. Aber es hilft nicht, wenn du es immer umschreibst. Ich möchte, dass du die körperliche Tätigkeit jetzt genau benennst!“ Clouds Gesicht wurde noch ein wenig röter, aber er folgte der Bitte seiner Mutter. „Na gut. Also ich habe keine Lust noch einmal Nurarihyon und Wiki beim... beim Sex zu stören!“ sagte er und beim Wort mit den drei Buchstaben stockte ihm deutlich die Stimme. Béatrice nickte ihm anerkennend zu. „Siehst du, war doch nicht so schwer. Die Sache selbst zu benennen ist ein Schritt den du machen musst, damit du lernst, dass es nichts schlimmes ist. Du befriedigst dich doch auch jeden Tag selbst! Das ist die perfekte Vorbereitung dafür!“, flüsterte Béatrice leise. Cloud bekam aufgrund der Worte seiner Mutter einen riesigen Schrecken. „Moment mal, woher weißt du das?“, stammelte er. Béatrice seufzte hörbar aus. „Cloud, du bist gerade mitten in der Pubertät. Da ist es vollkommen normal seinen Körper zu erkunden und sich auch selbst zu befriedigen. Was meinst du, was Léon in seinem Zimmer macht? Schafe zählen? Wohl eher nicht!“, sagte Béatrice und nahm ihren Sohn in die Arme. Cloud schluckte, denn ihm lag eine Frage auf der Zunge, die er seiner Mutter stellen wollte, aber es war einfach ein wenig peinlich. Nach einigen Augenblicken beschloss er, seine Mutter doch zu fragen. „Ist es eigentlich normal, wenn ich merke, wenn Léon sich einen runter holt?“, fragte er und sah lieber das Wasser an als seine Mutter, denn sonst wäre er noch viel röter geworden. Béatrice hob mit ihrer Hand das Gesicht ihres Sohn so an, dass dieser ihr in die Augen sehen musste. „Léon und du seid Gefährten, da ist es vollkommen normal, wenn ihr solch intensive Gefühle am eigenen Leib erfahrt.“, erwiderte sie und legte die Hand auf seinen Haarschopf. Sie lächelte ihn an und sagte dann: „Und jetzt geht es abwärts!“ Damit erhöhte sie den Druck und tauchte Cloud unter Wasser. Er tauchte prustend wieder auf und spuckte das Wasser aus, das er in den Mund bekommen hatte. Dann wollte er sich auf seine Mutter stürzen, um sie auch unter Wasser zu stürzen, doch da schloss sich eine starke Hand um seinen Arm und zog ihn zurück. Er sah über seine Schulter und erblickte seinen Vater, der ihn angrinste und dann unter Wasser drückte. Wieder tauchte Cloud danach prustend aus dem Wasser hoch und so begann eine Wasserschlacht, die sich gewaschen hatte. Zusammen mit Léon bestritt er die Wasserschlacht gegen seinen Vater und Nurarihyon. „Hey, schaut mal her!“, sagte Léon und Cloud sah zu seinem Bruder herüber und sah erstaunt auf. Léon stand mit beiden Beinen auf der Wasseroberfläche und grinste. Um ihn herum wirbelten Wasserwirbel. Er hob die Arme und zeigte damit auf den Dämon. Die Wirbel schossen auf den Dämon zu, jedoch lösten sie sich kurz bevor sie ihn erreichten auf. Léon sah den Dämon verblüfft an. Dieser grinste und schwang seinen muskulösen Arm. Sofort türmte sich eine zwei Meter hohe Welle und schoss auf die beiden Brüder zu. Léon und Cloud tauschten einen schnellen Blick und sie stemmten sich gegen die herankommende Welle. Noch bevor die Welle die beiden Brüder erreichte, stoppte sie und gefror dann zu Eis. „Gut gemacht! Zusammen habt ihr es geschafft, was ihr allein nicht gemeistert hättet!“, lobte Thomas seine beiden Söhne. Durch seine Worte hatte er sie nicht nur gelobt, sondern auch ihre Aufmerksamkeit auf ihn gelenkt. Die gefrorene Welle stob auseinander, als der Dämon hindurch krachte und auf Cloud zu schoss. Dieser hatte doch nicht mit diesem Angriff gerechnet und schloss die Augen. Da fiel ihm etwas ein, was aus seiner Lieblingsserie Naruto kam. Die Faust des Dämon traf Cloud am Kopf und dieser zersplitterte wie eine Eisskulptur. Alle sahen auf die Stelle, wo Cloud noch vor kurzem war, doch da schloss sich blitzschnell eine dicke Schicht aus Eis um den Dämon und sperrte ihn in ein Eisgefängnis. Aus der Außenseite des Eisgefängnis tauchte Cloud wieder auf und nun stand er ebenfalls auf dem Wasser, aber unter seinen Füßen hatte sich eine solide Schicht aus Eis gebildet. Wiki und Olivia applaudierten ihm zu dieser Vorstellung, doch ihr Applaus wurde unterbrochen, als das Eisgefängnis, in dem der Dämon eingesperrt war, knirschte und auseinander platzte. Der Dämon erhob sich und grinste Cloud an. „Gut gemacht, ihr beiden.“, sagte der Dämon. Plötzlich spürten die beiden Brüder, wie sich ein gewaltiger Druck aufbaute und die Brüder immer wieder Richtung Wand gestoßen wurden. Sie stemmten sich gegen diesen Druck, der sich als Aura des Dämons herausstellte und errichteten einen Schutzkreis aus Wasser und Eis. Doch auch so konnten sie nicht verhindern, Richtung Wand gedrückt zu werden, denn Nurarihyon schob mit seiner Aura einfach den ganzen Schutzkreis weiter. Die beiden Brüder packten sich an den Händen und stemmten sich gegen den Druck. Der Schutzkreis bekam schon sichtbare Risse und als er vollkommen zersplitterte, waren sie dem Druck schutzlos ausgeliefert und so starteten sie einen Gegenangriff. Sie schafften es sogar, dem Druck für einen Moment lang stand zu halten, doch dann ließen ihre Kräfte nach und der Druck nahm sogar noch an Intensität zu. Der Dämon drückte sie bis kurz vor die Wand, dann jedoch hörte er auf. Durch den plötzlichen Verlust des Widerstands kippten die beiden Brüder vorn über und klatschten ins Wasser. Sie erhoben sich keuchend und kamen dann langsam wieder zu ihren Eltern geschwommen. Auch der Dämon schwamm zurück zu Béatrice und Thomas und sagte: „Ihr habt heute bewiesen, dass ihr echte Männer seid. In den vielen Hundert Jahren habe ich nur wenige von eurem Schlag gesehen! Ihr werdet hervorragende Kämpfer!“ Dann klopfte er Cloud und Léon so heftig auf die Schulter, dass die beiden Brüder durch die Wucht unter Wasser getaucht wurden. Wiki, die bei Olivia und dem kleinen Kevin stand, hielt sich die Hand an den Kopf und schüttelte diesen. Cloud und Léon tauchten wieder aus dem Wasser auf und spuckten das Wasser aus. Sie keuchten beide und schauten den Dämon böse an. Das brachte den Dämon zum Lachen. „Also im böse schauen müsst ihr noch üben. Eure Blicke bringen eure Gegner nur zum lachen!“ sagte der Dämon grinsend. Die beiden Brüder tauschten einen Blick, dann schoben sie beide die Hände ins Wasser und stoben eine riesige Wasserwand gegen den Dämon. Dieser hatte nicht damit gerechnet und wurde vollkommen von der Wasserwand erfasst. Ein lautes Lachen hallte durch die unterirdische Schwimmhalle. Der Dämon drehte sich zu der Quelle des Lachens herum und erblickte den kleinen Kevin, der aus vollen Halse lachte. Ein süffisantes Lächeln schlich sich auf Nurarihyons Züge und er drehte sich zu den beiden Brüdern herum. „So Jungs, Schluss jetzt! Schwimmt noch zwei Bahnen mit Brustschwimmen, dann zwei Bahnen mit Kraulen und zwei Bahnen taucht ihr! Abmarsch!“, sagte der Dämon und die beiden Brüder machten sich sofort daran, Nurarihyons Anweisung auszuführen. Als sie dann nach zehn Minuten fertig waren, waren sie vollkommen außer Puste und verließen das Wasser. Sie gingen langsam und schlürfend in die Umkleide, trockneten sich ab und zogen ihre Badehosen aus. Cloud war sogar zu kaputt um sich zu genieren. Nurarihyon und Thomas kamen in die Umkleide und trockneten sich ebenfalls ab. „Ihr habt heute wirklich großartiges geleistet! Ich bin sehr stolz auf euch beide!“, sagte Thomas und sah seine beiden Söhne voller Stolz an. Beide Brüder lächelten schwach und zogen sich dann fertig an. „Heute werd ich schlafen wie ein Stein!“, seufzte Léon und massierte sich die rechte Schulter. Nurarihyon grinste ihn nur an, verkniff sich jedoch einen Kommentar dazu. Als sie alle fertig umgezogen waren, verließen sie die Umkleide und gingen zusammen mit Béatrice, Wiki, Olivia und Kevin den Gang zurück in die Villa. Dort wünschten die beiden Brüder den Anderen eine gute Nacht und gingen dann jeweils auf ihr Zimmer und zu Bett. Ende des 37. Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)