Zwischenblut von Kouichi ================================================================================ Kapitel 6: Die Zauber der alten Künste -------------------------------------- 6.Kapitel: Die Zauber der alten Künste Am nächsten Morgen standen Cloud und Léon gleichzeitig auf. Sie stürzten ins Badezimmer und kabbelten sich, wer zuerst unter die Dusche gehen konnte. Cloud gewann und so zog er sich aus. Er achtete sorgsam darauf, dass sein Bruder nichts sehen konnte und stieg unter die Dusche. Er stellte sich die richtige Temperatur ein und fing an sich einzuseifen. Nachdem er fertig war, holte er sich ein Badehandtuch und rubbelte sich trocken. Danach verließ er die Duschkabine und machte so die Dusche für seinen Bruder frei. Dieser betrat vollkommen unbekleidet die Kabine und schaltete das Wasser ein. Er schrie auf und fluchte lauthals. Cloud konnte sich einen Lacher nicht verkneifen, als er die Abtrennung der Duschkabine wegzog und Léon erblickte, der geschockt an der Wand lehnte. Dieser knurrte und zeigte seine Zähne. Cloud ließ sich davon nicht beeindrucken, verpasste er dem Duschkopf, der aussah wie ein Schlangenkopf, einen kleinen Klaps mit der Hand. Sofort wurde die Wassertemperatur angenehmer und er verließ die Kabine. Nachdem sie sich fertig gemacht und angezogen hatten, versank Léon wieder in Clouds Schatten. Cloud verließ sein Zimmer und ging durch den Gemeinschaftsraum, der trotz der frühen Stunde bereits voller Schüler war. Er traf auf Draco, Pansy und Zabini und gemeinsam machte er sich mit ihnen auf dem Weg in die große Halle. Er brauchte nicht erst zur Decke zu sehen, um zu wissen, dass es immer noch draußen regnete. Er setzte sich und fing an zu essen. Währenddessen ging ihr Hauslehrer, Professor Snape, am Tisch entlang und verteilte ihre Stundenpläne. Als Cloud seinen Stundenplan vor sich liegen hatte, sah er, dass er am heutigen Montag zuerst Zaubereigeschichte, dann Verteidigung gegen die dunklen Künste hatte. Danach war es Zeit zum Mittagessen. Danach hatten sie eines ihrer neuen Fächer. Cloud hatte sich damals im zweiten Jahr, als sie ihre Fächer wählen konnten, für Alte Runen entschieden. Warum er dieses Fach gewählt hatte, wusste er nicht mehr. Anscheinend hatte er solange gedankenverloren den Stundenplan angestarrt, bis ihm jemand auf die Schulter klopfte. „Bist du jetzt fertig oder willst du noch länger dieses Teil anstarren?“ Cloud sah auf und sah Draco, der ihn verärgert ansah. „Ich komm ja schon!“,erwiderte Cloud genervt und stand auf. Er erhob sich und ging gemeinsam mit seinen Mitschülern zu seiner ersten Unterrichtsstunde. Dieser Unterricht war schon immer sterbenslangweilig und jetzt war Cloud zum ersten mal dankbar, dass er unsterblich war und so nicht Gefahr lief, vor Langeweile zu sterben. Er nahm seinen üblichen Platz in der hinteren Reihe und stellte sich auf eine weitere Doppelstunde Langeweile ein. Professor Bins, ihr Lehrer in diesem Fach, ist ein Geist und viele Schüler munkelten, dass er noch nicht mal seinen eigenen Tod mitbekommen hatte. Professor Bins räusperte sich und fing an zu sprechen. Das Thema, über das Bins sprach, war nicht blutrünstige Koboldaufstände oder gewalttätige Riesenkriege, sondern die Verbannung des Dämonenfürsten Nurarihyon. Für Cloud hörte es sich ganz so an, als ob dieser Dämon im japanischen Raum sein Reich aufbauen wollte. Professor Bins konnte ihnen sogar eine Skizze des Dämons aus dem Schulbuch zeigen. Der Dämon war groß, hatte langgezogenes, schwarz-weißes Haar und einen schwarzen Kimono an. Als Cloud sich das Bild ansah, kroch in ihm das Gefühl hoch, dass nur das Bild dieses Dämons ihm eine Mischung aus Ehrfurcht und Wachsamkeit wachrief. Wenn es den Dämon wirklich gegeben haben sollte, so hat er seine Gefolgsleute aus einer Mischung von Respekt, Angst und seines guten Aussehen rekrutiert. Die weiblichen Dämonen sind ihm mit Sicherheit wegen seines guten Aussehens gefolgt, die männlichen dagegen eher durch den Respekt und die Kraft, die der Dämon ausstrahlte. Cloud knickte eine Ecke des Buches ein, weil er die Seite später noch zuende lesen wollte. Als er danach weiter Bins Vortrag lauschte, erfuhr er, dass der Dämonenfürst durch mehrere Magier und Hexen verbannt wurde. Es läutete und Cloud sah erschrocken auf. „Ist denn schon die ganze Doppelstunde rum?“,schoss es ihm durch den Kopf. Léon bejahte seine gedankliche Frage und so packte Cloud seine Schulsachen zusammen und ging mit den anderen Slytherins hoch in den dritten Stock, wo sie Verteidigung gegen die dunklen Künste haben sollte. Dieses Fach sollten sie mit ihren Rivalen, den Gryffindors zusammen haben. Der neue Professor, dem sie bereits im Zug begegnet waren, öffnete ihnen die Tür und sie traten ein. Cloud setzte sich mit Draco an einen Tisch in der mittleren Reihe. Als sich alle gesetzt hatten, wandte sich ihr Lehrer der Klasse zu. „Guten Tag und willkommen zu eurer ersten Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste im neuen Schuljahr. Ich bin euer neuer Lehrer Professor Lupin. In diesem Jahr werden wir die verschiedensten schwarzmagischen Kreaturen durchnehmen. Einige wie den Grindeloh oder den Kappa werden wir leibhaftig gegenübertreten, andere Wesen wie die Dementoren oder Vampire werden wir nur in der Theorie erörtern. Ich bin davon überzeugt, dass es ein sehr spannendes Jahr werden wird.“ Sagte ihr neuer Lehrer. Nicht nur Cloud, sondern alle anderen Slytherin-Schüler sahen ihn abschätzend an. Er begann die Stunde mit der Verlesung der Namensliste. Als er Clouds Namen zuletzt aufrief, stutzten einige Slytherins. Draco lehnte sich zu ihm herüber und flüsterte: „Zu Wallenstein? Bist du aus diesem verdammten Muggelheim rausgekommen? Wer hat dich adoptiert? Eine reinblütige Zaubererfamilie?“ Cloud überlegte fieberhaft, was er Draco antworten konnte, aber dann kam ihm ein Geistesblitz. „Ja, ich bin aus diesem Muggelheim rausgekommen. Ich wurde von einer sehr netten Familie adoptiert und sie haben auch mit der magischen Welt zu tun.“, antwortete Cloud im Flüsterton. Draco wollte weiter fragen, doch plötzlich schlug auf ihrem Tisch ein kleiner Blitz ein. „Wollen Sie uns nicht alle an ihrem Gespräch teilhaben lassen, die Herren?“,fragte ein Stimme ganz in ihrer Nähe. Während ihres Gesprächs hatten sie nicht bemerkt, wie laut sie sprachen und auch nicht bemerkt, dass ihr Lehrer sie offensichtlich beobachtet und gehört hatte. Cloud schüttelte nur den Kopf. „Nein? Nun gut, könnten Sie mir dann bitte sagen, wie man den Fürsten der Dämonen nennt?“, fragte Professor Lupin. Cloud wurde hellhörig. Den Fürsten der Dämonen hatten sie erst bei Bins durchgenommen. „Der Dämonenfürst heißt Nurarihyon. Wenn Sie noch wissen wollen, was mit ihm geschehen ist, kann ich dazu nur sagen, dass er verbannt wurde. Wie und wodurch kann ich nicht sagen.“, antwortete Cloud. Die anderen Slytherins drehten sich zu ihm um und auch die Gryffindors, besonders die nervtötende Alleswisserin Hermine Granger schienen vollkommen verblüfft. Professor Lupin nickte und fuhr fort. „Bevor wir die kleineren Dämonen, wie zum Beispiel den Irrwicht, betrachten, werden wir uns zuerst mit dem stärksten, mächtigsten und gefährlichsten aller Dämonen befassen. Der Dämonenfürst soll vom 15. bis tief hinein ins 19. Jahrhundert in Japan gelebt und dort sein Reich errichtet haben. Seine Armee war auch als Nachtwache bekannt, die unter seiner Führung die schrecklichsten Verbrechen begangen hat. Natürlich hat die gesamte Zaubererwelt versucht den Dämon aufzuhalten, doch es ist ihnen nicht gelungen. Erst als 5 mächtige Hexen und Zauberer einen Versiegelungszauber entwickelt hatten, könnten sie den Dämonenfürsten und mit ihm seine gesamte Nachtwache versiegeln. Sollte das Siegel jemals brechen, könnte niemand ihn aufhalten, denn der Zauber, mit dem der Dämon versiegelt wurde, ist bis heute nicht bekannt.“, sagte Lupin und als er endete, läutete es zum Mittagessen. Sie räumten eilig ihre Taschen ein und als die Slytherins schon fast aus dem Klassenzimmer waren, rief Lupin sie zurück, um ihnen 5 Punkte zu erteilen, weil Cloud die richtige Antwort gegeben hatte. Danach gingen sie eilig in die große Halle, um zu Mittag zu essen. Sie setzten sich an ihren Haustisch und begannen mit dem Mittagessen. Während des Essens ließen sie sich über Lupins zerschlissene Kleidung aus. Alle taten dies, nur Cloud nicht, da er selbst noch seine Kleidung aus zweiter Hand trug. Er ließ immer wieder ein wenig von seinem Hackfleischauflauf in seinen Schatten fallen, wo es unbemerkt von allen anderen verschwand. Nach dem Mittagessen hatten sie noch eine Doppelstunde Verwandlung. Sie absolvierten auch noch diese Doppelstunde und als sie aus dem Klassenraum traten, atmeten sie tief durch, denn ihre Lehrerin hatte ihnen einen sehr langen Aufsatz aufgegeben. Cloud ging sofort in die Bibliothek, wo er seinen Aufsatz schreiben wollte. Er ging in die Abteilung für Verwandlungen und suchte sich ein Buch über das Thema Verwandlungen von Tieren. Als er es aus dem Regal zog, sah er in die Lücke und erblickte ein kleines Buch mit schmutzigem Einband. Es erweckte seine Aufmerksamkeit und er zog es heraus. Er besah sich die Vorderseite an, auf der in abblätternden Lettern der Titel „Alte und vergessene Magie“ stand. Er schlug es auf und besah sich die faszinierten Zaubereien und Hexereien an, die er je gesehen hatten. Er fasste einen Entschluss. Er packte seine Schulsachen wieder ein, nahm beide Bücher und ging zu Madame Pins, um sich die Bücher auszuleihen. Sie beäugte ihn misstrauisch, trug ihn dann aber in eine Liste ein und ermahnte ihn, die Bücher spätestens in zwei Wochen zurück zu bringen. Er packte die Bücher in seine Schulmappe und machte sich auf den Weg in seinen Gemeinschaftsraum. Als er in den Gemeinschaftsraum eintrat, ging er im Laufschritt zu seinem Zimmer und trat hinein. Er schloss die Tür magisch ab und Léon trat aus seinem Schatten. „Was ist denn los?“, fragte der junge Vampir. Cloud sah ihn mit einem intensiven Blick an. Er wedelte mit dem alten Buch vor der Nase seines Bruders herum. „In diesem Buch sind Zauber enthalten, die uns helfen werden zu tarnen und vor den Anderen zu verschleiern, was wir sind. Ich hab auf dem Weg hierher bereits ein wenig drin gelesen und es gibt in diesem Buch einige Zauber, mit denen man kleinere Dämonen wie zum Beispiel einen Irrwicht heraufbeschwören kann, damit man daran üben kann. In dem Buch steht auch, dass Dämonen sehr stolze Wesen sind, die, wenn man sie an ihrem Stolz packt, dass man sie als Diener gewinnen kann. Es gibt aber auch einen nützlichen Rauchzauber, der einem eine gute Möglichkeit zur Flucht verschaffen sollte.“, sagte Cloud und las weiter aus dem Buch vor. Léon hörte seinem Bruder aufmerksam zu. Er räusperte sich vernehmlich und unterbrach so die Vorlesung seines Bruders. Dieser sah auf und sah ihn fragend an. „Ist ja schön und gut, dass du eine Reihe an neuen und vergessenen Zaubereien gefunden hast. Aber es ist jetzt auch an der Zeit, dass du dich auch um deine Fähigkeiten als Halbvampir kümmerst. Und das kannst du nur auf eine Art machen. Hier, ich habe etwas für dich.“, sagte Léon, beugte sich zu seinem Schatten hinunter und zog etwas langes daraus hervor. Er hielt es Cloud hin und dieser nahm es entgegen. Cloud wickelte das Etwas aus seinem Leinengewandt und ihm klappte der Mund auf. In seinen Händen hielt er ein kostbares Schwert mit blutrotem Griff. Er sah seinen Bruder dankbar an. Dieser verstand wohl auch ohne Worte, was sein Bruder sagen wollte, denn er nickte. „Aber hier können wir natürlich nicht beginnen. Ich werde dir jetzt zeigen, wie du unbekannt an verschiedene Orte gelangst.“, sagte Léon. Cloud sah ihn verwundert an. Léon fuhr mit der Hand über sein Gesicht, als wenn er sich einen Umhang überziehen würde und im nächsten Moment war er verschwunden. Cloud sah sich überrascht um, doch einen Moment später erschien er wieder. „Diese Fähigkeit nennen wir den Umhang der Schatten. Wenn wir diese Fähigkeit einsetzen, können wir uns unsichtbar machen und niemand kann dich aufspüren. Es ist wirklich so, als wenn du dir einen Umhang überziehen würdest. Versuch es mal!“, forderte Léon ihn auf. Cloud versuchte es und beim erstem Mal geschah rein gar nichts. Als er es wieder versuchte, flackerte sein Erscheinungsbild. Als er es zum dritten Mal probierte, klappte es und er verschwand. Léon lächelte zufrieden. Noch nie hatte es ein Vampir gleich beim dritten Mal geschafft. Dass es Cloud bereits nach so wenigen Versuche geschafft hatte, bewies, dass sein Bruder über eine Menge Talent verfügte. Cloud nahm den Zauber von der Tür und sie traten vorsichtig hinaus. Mit einem Schwebezauber ließ er sich und Léon über die Schülermenge schweben, die sich um das schwarze Brett im Gemeinschaftsraum versammelt hatten. Sie landeten vor der Wand, die sich unbemerkt von der Schülermenge öffnete und sie traten aus dem Gemeinschaftsraum. Sie gingen vorsichtig durch die Gänge und schlängelten sich um andere Schüler. Auch wenn sie jetzt unsichtbar waren, könnten sie ja auch mit anderen zusammenstoßen. Sie traten aus dem Kerker in die Eingangshalle und hinaus durch das Eichenportal auf das Schulgelände von Hogwarts. Es war bereits dunkel geworden, doch trotzdem blieben sie noch unter ihren Schattenmänteln verborgen, da sie ja noch jemand von den erleuchtete Fenster des Schlosses hätte sehen können. Sie rannten jetzt bis zu den Gewächshäusern und versteckten sich hinter diesen.. Dieser Ort war umringt von großen Hecken und versperrte so die Sicht auf die Zwei, die jetzt gerade wieder sichtbar wurden. Léon streckte seine rechte Hand aus und vor ihm erschien ebenfalls ein Schwert. Es sah genauso aus wie das von Cloud. Er erklärte Cloud die Bedeutung des Schwertkampfes und führte ihn in die Grundstellungen ein. Cloud zog seinen schwarzen Umhang aus und krempelte die Ärmel seines Hemdes hoch. Auch Léon krempelte seine Ärmel hoch und begab sich in die Anfangsstellung. Er erklärte Cloud nun, wie er sich am Besten bewegte und demonstrierte diese Bewegungen auch. Cloud amte alles nach, doch er verlor schnell die Geduld. So griff er Léon an, der den Angriff anscheinend nicht erwartet hatte, denn er parierte diesen in letzter Sekunde. „Nicht schlecht, aber du bist zu ungeduldig.“, presste Léon zwischen den Zähnen hervor. Cloud nahm eine Hand vom Schwertgriff und zog unbemerkt von seinem Bruder seinen Zauberstab. Er sprang zurück, hob den Zauberstab und ließ ihn über seinen Kopf kreiseln. „Salakarem!“, rief Cloud und aus seinem Zauberstab kam eine gewaltige, schwarze Rauchwolke, die ihn und Léon eintauchte. Er schlich sich vorsichtig an seinen Bruder heran, der versuchte etwas im Rauch auszumachen. Der Zauber sorgte dafür, dass nur sein Gegner nichts mehr sehen konnte, der Anwender allerdings alles. Cloud ging vorsichtig auf seinen Bruder zu und schob sein Schwert an dessen Kehle. „Gewonnen!“, sagte Cloud triumphierend und ließ den Rauch verschwinden. „Ach wirklich?!“, fragte ein Stimme. Als Cloud blinzelte, war Léon verschwunden und er drehte sich zu dessen Stimme um und erblickte ihn, wie er sein Schwert genau auf den Hals seines Bruders richtete. „Nicht schlecht. Zwei Kampfstile miteinander zu kombinieren. Gute Idee!“, kommentierte Léon Clouds Handeln. Cloud wollte etwas antworten, doch es waren Stimmen zu hören. Sie eilten zu ihren Sachen und Cloud zauberte wieder die Rauchwolke herbei und diesmal konnte auch Léon alles sehen. Sie warfen sich noch ihre Schattenmäntel über und machten sich auf den Rückweg. Sie konnten noch den Schulleiter und den Lehrer für Zaubertränke sehen, die sich hitzig unterhielten. Sie machten sich so schnell es ging zurück in den Gemeinschaftsraum der Slytherins, der jetzt vollkommen leer war. Gemeinsam gingen sie in Clouds Zimmer, verstauten ihre Schwerter und machten sich fertig fürs Bett. Ende des 6.Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)