Zwischenblut von Kouichi ================================================================================ Kapitel 72: Ankunft auf Gleis 9 ¾ --------------------------------- Ankunft auf Gleis 9 ¾ Cloud und Léon beratschlagten sich die nächsten zwei Tage, wann sie die Hogwartsschüler nach Hause schicken wollten und sie hatten sich ziemlich schnell darauf geeinigt, dass dies zum Ferienbeginn sein sollte, also in genau vier Tagen. Sie befanden sich beide in Léons Thronsaal, der sich in der Black Pearl befand. Neben ihnen standen ihre Großeltern, die ihnen als Berater immer zur Seite standen. Sie brüteten gerade über drei Briefen, die jeweils für die Familien von Potter, Weasley und Granger gedacht waren. Damit ihre Handschrift nicht zu schnell auffiel, hatte Cloud drei Federn verzaubert, die nun über jeweils einen Pergamentbogen flitzten. Als sie mit den Briefen fertig waren, lasen sie sich diese noch einmal durch. In den Briefen erklärten sie nur, dass die Schüler von Hogwarts über die Ferien nach Hause mussten, da es im Schloss Renovierungsarbeiten geben würde und dass sie jeder Familie einen Besuch abstatten würden. „Wir sollten die Briefe für Potters und Grangers Familie lieber mit der normalen Post schicken. Sie sind alle nichtmagisch und wir sollten bei ihnen kein Risiko eingehen! Bei den Weasleys kann Horus das übernehmen!“, sagte Cloud. Léon nickte und so war es beschlossene Sache. Sie unterschrieben die Briefe und Léon rief einen seiner Gefolgsleute zu sich. „Bringe diese beiden Briefe zum Postamt in die nächste Stadt!“, sagte Léon und überreichte dem Mann die beiden Briefe. Dieser salutierte und nahm die Briefe entgegen und verließ dann wieder den Thronsaal. Zoé räusperte sich und sagte: „Zum Glück wusstest du noch, wie Potters Verwandte heißen! Denn soviel wie ich weiß, ist der Jüngling, der zu diesem Zeitpunkt in deinem Verlies sitzt, der letzte männliche Nachfahre mit diesem Namen!“ Sie sah dabei Cloud an, während sie sprach. Cloud wandte sich ihr zu und nickte. Dadurch konnte er jedoch seinen Bruder nicht sehen, der ihm einen intensiv musternden Blick zuwarf. „Vielleicht wäre es auch das Beste, wenn wir uns dann jeder eine Woche Urlaub gönnen! Wie wäre es, wenn du zuerst in Urlaub gehst. Du könntest doch die Reise von Hogsmeade nach London überwachen und danach direkt nach Hause reisen. Wenn die Woche rum ist, treffen wir uns und reisen gemeinsam zu den drei Familien! Zudem könnte Nurarihyon mal wieder Wiki sehen und Christy kann sich wieder versuchen an dich zu schmeißen!“, sagte Léon zu Cloud, worauf ihn jeder einen überraschten Blick zuwarf. Für Cloud kam der Vorschlag seines Bruders so überraschend, dass er einige Minuten darüber nachdachte. Er würde gerne eine Woche wieder nach Hause kommen, aber seinen Bruder das hier alles alleine überlassen konnte er auch nicht. Er tauchte erst wieder aus seinen Gedanken auf, als ihm Léon auf die Schulter klopfte. „Denk nicht so viel darüber nach! Stimm' einfach zu!“, sagte Léon mit eindringlicher Stimme. Cloud seufzte auf und stimmte dann zu. Nachdem das auch abgesprochen war, verließen sie den Thronsaal und gingen wieder nach oben an Deck. Dort verließen Zoé und Cloud über einen Steg das Schiff und stiegen in eine Kutsche, die vor dem Steg stand. Léon konnte sich ein grimmiges Lächeln nicht verkneifen. Greg fiel das Verhalten seines Enkels auf und er fragte ihn: „Diesen Urlaub hast du nicht nur vorgeschlagen, damit jeder von euch eine kurze Auszeit hat. Was hast du vor?“ Léon antwortete ihm jedoch nicht, sondern drehte sich einfach um und ging über das Deck. Greg ging eilig hinter ihm her und griff Léon am Arm und drehte ihn zu sich herum. „Ich werde ihn retten! Uns alle retten!“, sagte Léon wütend und in diesem Moment traten ihn Tränen in die Augen. Greg sah ihn irritiert an, nahm Léon dann aber in die Arme. „Wen willst du retten?“, fragte er behutsam und strich Léon durch die Haare. Léon unterdrückte ein Schluchzen und erwiderte leise: „Cloud! Ich hab gehört, wie er Mama und Papa erzählt hat, dass Potter ihm gedroht hat, dass er irgendwie einen Weg finden will, ihn zu vernichten! Ich muss ihn schützen, egal wie!“ Léon vergrub sein Gesicht in Gregs Schulter und ihn schüttelte es nur noch. „Wir werden nicht zulassen, dass Cloud auch nur ein Haar gekrümmt wird. Darauf gebe ich dir mein Wort!“, sagte Greg und rieb Léon beruhigend über den Rücken. Nach ein paar Minuten beruhigte Léon sich wieder und rieb sich die letzten Tränen aus dem Gesicht. „Danke, Opa!“, sagte Léon und versuchte es mit einem Lächeln, dass ihm jedoch nicht so wirklich gelang. In diesem Moment spürte er, wie Cloud den gedanklichen Kontakt mit ihm suchte. Er ließ ihn zu und sofort erschallte die Stimme seines Bruders in seinem Kopf. „Was ist los? Ich hab plötzlich eine Traurigkeit von dir gespürt!“, sagte Clouds Stimme in seinem Kopf. Léon schüttelte den Kopf, dann fiel ihm ein, dass sein Bruder das natürlich nicht mehr sehen konnte und so erwiderte er: „Es ist nur wegen Victoire! Ich vermisse sie so sehr!“ Schnell ließ er ein paar Gedanken an Victoire durch sein Kopf fluten, so dass sein Bruder diese mitbekam. Dass er seinem Bruder auf diese Weise anlog, tat ihm zwar leid, aber niemand durfte davon erfahren, was er vorhatte. Cloud schien auf die Aussage einzugehen, denn er sagte in Gedanken: „Ich verstehe dich. Victoire war ein wunderbares Mädchen! Wie wäre es, wenn wir ihre Familie fragen, ob wir zu ihrer Beerdigung dürfen! So könnten wir richtig Abschied von ihr nehmen!“ Léon stimmte ihm zu und beendete das geistige Gespräch. Vier Tage später stand Cloud bereits früh am Morgen auf und machte sich fertig. Er verließ sein Zimmer und traf auf dem Gang Nurarihyon, dem er einen guten Morgen wünschte. Cloud hatte seinen Leuten bereits mitgeteilt, dass eine Hälfte seiner Armee bereits im Bahnhof King´s Cross auf sie warten sollte und den Bahnhof so absicherte, der andere Teil der Armee würde im Zug immer wieder patrouillieren. Er ging mit Nurarihyon in den Thronsaal, wo sich der Dämon in Clouds Schatten versank. Cloud selbst rief nach einem seiner Leute und als einer der Männer in den Thronsaal eilte und sich vor ihm verneigte, wies er ihn an, Potter und dessen Freunde in den Thronsaal zu bringen. Er selbst setzte sich auf seinen Thron und sah sich in dem riesigen Saal um. Er fand ihn ziemlich kahl und so versah er jede der Säulen mit seinem Banner und schuf am Fuß jeder Säule einen Eisritter. Nach nur wenigen Minuten war er fertig und das auch nicht zu früh, denn schon klopfte es an der Tür. „Bringt sie hinein!“, rief Cloud. Sofort wurde die große Tür geöffnet und der Mann schob die drei Gryffindors in den Thronsaal. Cloud fiel sofort auf, dass sie ziemlich kränklich aussahen und Granger zitterte ziemlich stark und zog sich den Umhang enger um den Körper. Als sie direkt vor dem Thron standen, blickten sie zitternd vor Kälte hoch zu Cloud. „Heute werdet ihr zurück zu euren Familien gebracht. Diese sind bereits darüber informiert! Jedoch wird sich für euch ab sofort einiges ändern, denn ab sofort wird nicht mehr das Zaubereiministerium über die englische Zauberergemeinschaft das Sagen haben, sondern die Regenten des ersten deutsch-englischen Königreichs!“, sagte Cloud und sah streng zu den Dreien hinab. Der Rotschopf gluckste und sagte zu seinen Freunden: „Und gleich wird er uns sagen, dass er und sein Bruder das sind!“ Cloud stützte den Kopf auf der Handfläche ab und sagte: „Wow, Weasley! Du übertriffst dich ja mal echt selbst! Soviel Scharfsinn hätte ich dir gar nicht zugetraut!“ Der Rotschopf öffnete geschockt den Mund, doch noch bevor er etwas antworten konnte, entfuhr ihm ein gewaltiger Nieser. Cloud wies den Vampir, der die drei Gryffindors in den Saal gebracht hatte an, die Drei zum Hogwarts-Express zu bringen, der bereits im Bahnhof von Hogsmeade stand. Der Vampir salutierte und brachte die drei Gryffindors aus dem Thronsaal. Cloud rief nach einem weiteren Vampir und wies diesen an, die restlichen Gefangenen in einer halben Stunde in den Thronsaal zu bringen. Der Mann verneigte sich und verließ den Thronsaal wieder. Cloud schuf durch seine Aura vor sich einen riesigen Spiegel und verzauberte ihn, so dass er Matt sehen konnte, wie diese seelenruhig schlief. Allein dieser Anblick beruhigte ihn und zauberte ein kleines Lächeln auf sein Gesicht. Er beobachtete sie solange, bis ihn ein Klopfen an der Tür von dem Bild der schlafenden Matt hochschreckte. Er ließ den Spiegel verschwinden und richtete den Mantel, den er sich übergeworfen hatte und nahm eine aufrechte Haltung auf seinem Thron an. „Herein!“, rief er. Sofort öffneten sich beide Flügel der großen Tür und eine größere Menschenmenge trat in den Saal. Mehrere Vampire führten die Schüler und auch ein paar erwachsene Zauberer bis nach vorne vor den Thron. Dort blieben sie stehen und die Schüler blickten zitternd vor Kälte hoch zu Cloud. Cloud richtete den Blick auf die Schüler und erwachsenen Hexen und Zauberer und er erkannte unter diesen die Fluglehrerin Madame Hooch und den Lehrer für Pflege magischer Geschöpfe Hagrid. „Da ihr jetzt hier so zahlreich versammelt seid, möchte ich euch mitteilen, dass ihr heute alle wieder zurück nach Hause fahren werdet. Der Hogwarts-Express steht im Bahnhof von Hogsmeade bereit zur Abfahrt und ihr werdet gleich dorthin gebracht!“, sagte Cloud laut und deutlich. Von der riesigen Gestalt des Wildhüters kam ein Schnauben. „Verdamm´ mich! Woher nimmst du dir das Recht so über uns zu bestimmen?“, schnaubte Hagrid und sah Cloud voller Abscheu an. Dessen Blick verhärtete sich und er erwiderte: „ Nur zu Ihrer Information! Ab sofort hat nicht mehr das Zaubereiministerium das Sagen über die englische Zauberergesellschaft, sondern die Regenten des ersten deutsch-englischen Königreichs!“ Alle sahen ihn geschockt an und einer der Slytherins, den Cloud als Blaise erkannte, sagte: „Wir werden niemals so jemanden akzeptieren! Die Regierung gehört den Zauberern!“ Cloud wandte sich ihm zu und bei seinem Blick wich die Menge zurück. „Ab sofort nicht mehr! Ab diesem Moment wird England, Schottland und Irland als erstes deutsch-englisches Königreich von mir und meinem Bruder regiert!“, erwiderte Cloud eisig und wies dann die anwesenden Vampire an, die Schüler und Erwachsenen zum Zug zu bringen. Unter lautstarken Protest wurden die anwesenden Hexen und Zauberer aus dem Thronsaal geschoben und Cloud war fast alleine. „Oma!“, sagte er leise. Zoé trat hinter einer der Säulen hervor und lächelte ihm entgegen. „Du kennst sicher die Abmachung, die Léon und ich getroffen haben. Würdest du dich in meiner Abwesenheit um mein Schloss kümmern?“, fragte er seine Großmutter. „Natürlich, mein Junge! Ich hab bereits deine Sachen gepackt und dein Koffer ist bereits auf dem Weg zum Zug!“, sagte Zoé und lächelte ihn an. Cloud wurde rot. In all dem Wirbel um die Abreise hatte er vollkommen vergessen selbst zu packen. „Danke dir!“, sagte er, erhob sich von seinem Thron und stieg die Stufen zu ihr herab. Er schloss sie in seine Arme und drückte sie an sich. Zoé erwiderte die Umarmung und gab ihrem Enkel einen Kuss auf die Wange. „Ach Oma!“, sagte Cloud verlegen und kratzte sich an der Wange. Zoé lächelte ihn an und gemeinsam verließen sie den Thronsaal und gingen nach unten in die Eingangshalle und traten dann hinaus auf den Hof. Cloud ging mit Zoé zum Tor und sie sahen gerade noch, wie die Schüler und Lehrer von Hogwarts abtransportiert wurden. Cloud verabschiedete sich von seiner Großmutter und auch von seinem Wolfsrudel. Er stieg in die Kutsche, die er vor ein paar Tagen erschaffen hatte und schloss die Tür. Sofort setzten sich die Eisbären in Bewegung und zogen die Kutsche mit einer gewaltigen Geschwindigkeit hinter sich her. So dauerte es weniger als zehn Minuten, bis Cloud am Bahnhof von Hogsmeade ankam. Die Kutschentür wurde geöffnet und Cloud stieg aus der Kutsche aus. Er befand sich nun vor dem Eingang des Bahnhofs und er konnte bereits den Dampf der Lokomotive riechen, den diese verströmte. Cloud schritt durch den Bahnhofseingang und fand sich nach wenigen Schritten vor dem Hogwarts-Express wieder. Er sah sich auf dem Bahnhof um und sah, dass die Schüler gerade in die Wagons stiegen. Als alle Schüler in den Zug gestiegen waren, trat sein taktischer Offizier auf ihn zu und salutierte vor ihm. „Alle Schüler und Lehrer sind nun im Zug!“, sagte er zu Cloud. Dieser nickte und sagte: „Gut! Steigt ebenfalls ein. Ich gebe den Abfahrtsbefehl!“ Der Vampir vor ihm nahm noch einmal Haltung an, entfernte sich dann und schickte alle Vampire, die sich noch auf dem Bahnsteig befanden, in den Zug. Cloud schuf durch seine Aura eine Trillerpfeife und eine Signalkelle, die er beide in der rechten Hand hielt. Er trat auf die Mitte des Zuges zu und sah sich noch einmal auf dem nun leeren Bahnsteig um. Dann hob er die Signalkelle, einen langen Stock, an dessen oberen Ende ein Kreis angebracht worden war, dessen äußerer Rand weiß war und dessen Inneres grün leuchtete. Dazu setzte Cloud die Trillerpfeife an die Lippen und stieß einen lauten Pfiff mit ihr aus, der über den ganzen Bahnsteig zu hören war. Die Dampflok gab ein lautes Pfeifen von sich und Cloud stieg in den Wagon. Alle Waggontüren schlossen sich automatisch und mit einem gewaltigen Ruck setzte sich der Zug in Bewegung. Eine der Vampirinnen trat auf ihn zu und sagte formell: „Wenn Ihr erlaubt, zeige ich euch euer Abteil, mein Prinz!“ Cloud nickte ihr zu und sofort drehte sich die Frau um und führte ihn den Wagon entlang, bis sie an dessen Ende angekommen waren und in den nächsten traten. Cloud erkannte sofort, dass dieser umgebaut worden war. Der Wagon, in dem er sich nun befand, bot viel mehr Platz als früher, da er nun offen war und nur noch eine große, blutrote Couch sich in der Mitte des Wagons befand. In einer Ecke des Wagons war ein Barbereich eingerichtet worden, hinter dem ein Vampir stand und gerade zwei weiblichen Vampiren jeweils einen Drink mixte. Als Cloud in den Wagon trat, drehten sich alle ihm zu und verneigten sich vor ihm. Cloud setzte sich auf die Couch und erschuf durch seine Aura einen Block mit Schreibpapier und einen Kugelschreiber. „Was möchtet Ihr trinken, mein Prinz?“, fragte der Vampir, der hinter der Theke stand. Cloud blickte auf und bat um eine Spezi. Diese wurde ihm auch sofort serviert und Cloud machte sich daran seine Gedanken auf Papier zu bringen. Er schrieb zuerst alle Fächer auf, die in Hogwarts unterrichtet wurden und dann die dazugehörige Lehrkraft. Als er damit fertig war, suchte er den gedanklichen Kontakt mit seinem Bruder. Da sie noch nicht allzu weit von einander entfernt waren, gelang es ihm, auch wenn es ihm viel Konzentration abverlangte. „Uns fehlen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste und Verwandlungen! Außerdem sollten wir einen neuen Schulleiter ernennen, denn ich hätte gerne jemanden in dieser Position, der auf unserer Seite steht!“, sagte Cloud in Gedanken. Léon stimmte ihm zu und erwiderte: „Stimmt. Vielleicht wäre es das Beste, wenn wir einen Menschen nehmen würden. Dieser würde schneller Vertrauen zu den Schülern und Lehrern schaffen und wir hätten jemanden auf dieser Position, der uns untersteht!“ Cloud nickte und dachte einen Moment lang nach, bis ihm einfiel, wer dafür in Frage kam. „Wie wäre es mit Mira?! Sie ist ein Mensch und steht auf unserer Seite! Ihr Werwolfproblem können wir ja dann auch leicht unter der Decke halten!“, sagte Cloud in Gedanken zu seinem Bruder. Er wusste, dass Léon über seinen Vorschlag intensiv nachdachte. „Mira wäre eine gute Besetzung für diesen Posten. Aber wie besetzen wir die anderen freien Stellen?“, sagte Léon in Gedanken. Cloud hatte sich schon so seine Gedanken zum Posten des Lehrers für Verwandlungen gemacht. „Wie wäre es, wenn wir Dumbledore für Verwandlungen nehmen?“, schlug Cloud vor. Nun kam von Léon mehr als nur Skepsis. „Dumbledore und Verwandlungen? Ich dachte eher daran, ihn komplett aus dem Schloss zu schmeißen! So wären wir ihn endlich los“, sagte Léon in Gedanken. Cloud schwankte mit dem Kopf und erwiderte: „Stimmt schon, aber dann würden wir ihn aus den Augen verlieren und in Hogwarts würde sich so etwas wie eine Pro-Dumbledore-Fraktion bilden. Der alte Zauberer ist sehr angesehen und wir können ihn nicht einfach aus dem Weg räumen. Deshalb wäre es doch gut, wenn er als Verwandlungslehrer im Schloss bleiben könnte. So haben wir das Fach besetzt und behalten Dumbledore im Schloss und für uns im Blick!“ Léon dachte über die Argumente seines Bruders nach. „Da ist auch was wahres dran. Nehmen wir mal Dumbledore als Verwandlungslehrer, wen nehmen wir dann als Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste?“, fragte Léon in Gedanken. Cloud dachte über die Frage seines Bruders nach, doch ihm fiel partout niemand ein, der diesen Job übernehmen könnte. Da meldete sich wieder Léon zu Wort. „Wie wäre es, wenn wir wieder Lupin nehmen? Er hat schon mal unterrichtet und dann könnte er wieder Verteidigung übernehmen. Und wegen seines Werwolfproblems gibt es sicherlich einen Trank oder so etwas, mit dem man es in den Griff bekommt und so können wir auch Mira helfen!“, sagte Léon und diesmal war es Cloud, der davon sichtlich angetan war. Er schrieb sich alles schnell auf und sagte noch zu Léon: „Gut, dann werde ich jetzt nur mit Mira sprechen! Alle anderen werden wir dann gemeinsam kontaktieren! Wir sehen uns dann in einer Woche!“ Léon verabschiedete sich von seinem Bruder und Cloud richtete sein Augenmerk wieder auf das Blatt Papier, das vor ihm lag. Er wandte sich an eine der anwesenden Frauen und erkannte in ihr die Vampirin, die er erst vor kurzem aufgenommen hatte. „Rosemarie, würdest du bitte Mira holen! Sie müsste sich weiter hinten im Zug befinden!“, sagte er zu der jungen Frau und diese verschwand sofort durch die Waggontür in den nächsten Wagon. Cloud griff nach dem Krug mit der Spezi und trank einen kräftigen Schluck davon. Nach nur wenigen Minuten kam Rosemarie wieder zurück und ihr folgte Mira. Cloud winkte seine Patentante zu sich und bat sie mit einer Handbewegung auf einem Stuhl ihm gegenüber Platz zu nehmen. „Wie geht es dir?“, fragte Cloud sie. Mira holte Luft und erwiderte: „Gut, danke der Nachfrage und dir?“ Cloud nickte und sagte: „Auch gut, danke! Ich habe mich mit Léon ein wenig darüber unterhalten, was aus Hogwarts wird und wir haben ein Jobangebot für dich. Natürlich nur, wenn du deinen kleinen Laden dicht machen willst!“ Mira lächelte ihn an. „Ach Cloud! Den Laden habe ich bereits geschlossen, als ich zu dir gekommen bin! Mich hat nur noch die Erinnerung an diesen Ort gebunden. Jetzt, da ich weiß, dass es dir gut geht, hält mich nichts mehr und so bin ich deiner Armee beigetreten, da ich auf diesem Wege am besten mein Versprechen gegenüber deinen leiblichen Eltern erfüllen kann“, erwiderte Mira und holte eine kleine Brosche heraus und öffnete sie. Zum Vorschein kam ein Bild von Clouds früheren Eltern. Sie reichte ihm die Brosche und Cloud nahm sie kurz in die Hand und betrachtete es. Nach kurzer Zeit reichte er es ihr wieder zurück und sagte: „Und ich möchte dir dafür danken, dass du dieses alte Versprechen noch immer erfüllst! Als Dank dafür würden Léon und ich dir gerne die Stelle der Schulleiterin von Hogwarts anbieten!“ Mira sah ihn völlig sprachlos an und alle anwesenden Vampire im Wagon ebenfalls. Nach einer gefühlten Ewigkeit nickte Mira und sagte: „Dieses Angebot nehme ich gerne an!“ Sie erhob sich, genauso wie Cloud und sie reichte ihm die Hand. Cloud ergriff sie und sie schüttelten sich die Hände. Dann wandte sich Mira zum Gehen und sie hatte schon fast den Durchgang des Wagons erreicht, als ihr etwas aus der Tasche fiel. Cloud ging auf das Etwas zu und hob es auf. Er besah es sich an und erst da erkannte er, dass es ein Foto von ihm selbst war. Er stand mitten im Hof seines Schlosses und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Das Verdächtigste war jedoch, dass er auf dem Bild mit einem pinken Herz eingerahmt war. „Du hast da etwas verloren!“, sagte Cloud laut und deutlich und Mira drehte sich zu ihm um. Da sah sie das Bild in seiner Hand und den grinsenden Ausdruck auf seinem Gesicht. Schnell kam sie wieder auf ihn zu und nahm das Foto von ihm entgegen. Mit einem leichten Lächeln schwang sie das Foto vor Clouds Nase hin und her und sagte: „Von denen gibt es noch viele mehr und manche sind etwas eindeutiger als dieses hier!“ Cloud sah sie für einen Moment lang verblüfft an, dann verabschiedete sich Mira wieder von ihm und verließ den Wagon. „Verrückte Hühner!“, sagte Cloud mit einem Lächeln und genehmigte sich noch einen Schluck von seiner Spezi. Er ordnete seine Papiere mit den verschiedenen Aufzeichnungen und stapelte sich ordentlich auf dem Tisch. Danach erhob er sich und ging zum Durchgang, der gleich neben der Bar war. Sofort erhoben sich zwei der weiblichen Vampire und baten ihn darum, ihn zu seinem Schutz begleiten zu dürfen. Cloud nickte und so verließen sie den Wagon und traten in den nächsten. In diesem war der Gang schmaler, denn es gab jetzt wieder Abteile, die von Schülern und Lehrern besetzt waren. Der Gang war ungewöhnlich leer, es stand nur vor jeder Abteiltür ein Vampir Wache. Jeder Vampir neigte sein Haupt, als Cloud an ihnen vorbei ging und er selbst nickte jedem zu. Er ging durch den Gang, bis er am Ende des Wagons angekommen war und trat in den nächsten Wagon ein. Hier wusste Cloud sofort, dass es nur drei Menschen gab, die sich hier befanden. Er ging auf das Abteil zu, das im am nächsten war und sah hinein. Im Abteil befand sich Hermine Granger, die dick in Decken eingewickelt auf dem Sitz lag und schlief. Cloud wandte seinen Blick von ihr ab und ging weiter. Nur wenige Schritte weiter erblickte er Ron Weasley, der zitternd auf einem Sitz saß und sich ebenfalls mit Decken umwickelt hatte. Als er Cloud erblickte, fletschte der die Zähne, doch in diesem Moment musste er heftigst niesen und eine ganze Lawine an Sekret kam aus seiner Nase geschossen und lief ihm über den Mund. Cloud wandte sich schnell von diesem ekligen Anblick ab und ging weiter. Ganz hinten, im letzten Abteil, befand sich Harry Potter, der Junge, der lebte und der ihm mit dem Tod gedroht hatte. Cloud erkannte, dass Potter ein kleines Medaillon in der Hand hielt und es sich traurig ansah. Er trat noch einen Schritt weiter und Potter schreckte auf. Schnell versteckte er das Medaillon vor Clouds Blick und sah ihn hasserfüllt an. Cloud ließ es jedoch sichtlich kalt und so ging er einfach weiter. Er verließ mit seinen beiden Begleiterinnen den Wagon und trat in den nächsten Wagon ein. Dieser war wieder umgebaut und überall waren kleine Tische aufgebaut worden. Cloud setzte sich an einen der größeren Tische und bat seine beiden Begleiterinnen mit einer Handbewegung sich ebenfalls zu setzen. Sofort eilte ein Kellner herbei und reichte ihm und den beiden Frauen Speisekarten. Danach notierte er sich die Getränke und trat dann wieder vom Tisch weg. Cloud besah sich die Speisekarte an und las sich die Frühstücksangebote durch. Er entschied sich für ein warmes Frühstück und als auch die beiden Vampirinnen gewählt hatten, trat auch schon der Kellner wieder an ihren Tisch und servierte die Getränke. Auf einen Wink von Cloud nannten zuerst die beiden Frauen ihre Wünsche und als sich der Kellner diese notiert hatte, nannte Cloud seinen Wunsch. Der Kellner notierte sich alles und nahm dann die Speisekarten wieder entgegen. „Und jetzt kommen wir doch mal zu einem Thema, dass euch anscheinend ziemlich intensiv beschäftigt!“, sagte Cloud zu den beiden Frauen und er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Die beiden Frauen sahen sich unsicher an, doch dann holte eine der beiden Frauen seufzend einen Stapel von Fotos aus ihrer Handtasche. Sie breitete diese auf dem Tisch aus und Cloud besah sich diese deutlich an. Auf ausnahmslos jedem Foto war er selbst zu sehen. In manchen war er einfach nur zu sehen, wie er mit jemandem sprach, aber auf einigen wenigen war er sogar zu sehen, wie er mit Matt auf dem Jahrhundertball tanzte. „Was soll das? Warum macht ihr all diese Fotos von mir?“, fragte er und besah sich noch einmal die Fotos an. Die beiden Frauen warfen sich einen raschen Blick zu und die zu seiner rechten antwortete: „Ihr habt es vielleicht noch nicht bemerkt, aber viele der Frauen in Eurer Armee verehren Euch wegen Eures guten Aussehens! Die Männer dagegen haben Respekt vor Euch, nicht nur, weil Ihr euch diesen verdient habt, sondern weil Ihr eine solche Macht und Selbstsicherheit ausstrahlt, von denen man sich eine Scheibe abschneiden könnte. Dazu kommt noch Eure Freundin, die eine Stärke der ganz anderen Art ausstrahlt. Als wir sie bei dem Jahrhundertball zum ersten Mal gesehen haben, ist uns beinahe der Atem weggeblieben. Sie ist eine Schönheit, die ihres Gleichen sucht und in Euch hat sie diese auch gefunden. Ihr ergänzt euch beide gegenseitig!“ Cloud blieb beinahe der Atem weg. Diese Beschreibung einer Person hatte er früher für Nurarihyon benutzt, aber nicht für sich selbst. Dass seine Armee so über ihn dachte, war mehr als er jemals gedacht hatte und es schmeichelte seinem Ego ungemein. Er holte Atem und sagte: „Dass ihr so über mich und Matt denkt, wäre mir nie im Traum eingefallen. Ich danke euch dafür! Wie wäre es, wenn wir Matt einladen, für kurze Zeit ins Eisschloss zu kommen?“ Beide Frauen tauschten einen Blick miteinander, doch noch bevor sie etwas sagen konnten, kam ihr Frühstück. Cloud hatte sich Rühreier mit Schinken und dazu zwei Scheiben Toast bestellt. Seine beiden Begleiterinnen schmierten sich gerade ihre Toastscheiben, als die Größere der beiden antwortete: „Das wäre eine gute Idee. Wie wäre es mit einem Fest zu Silvester?“ Cloud nickte zustimmend und so begannen sie ihr Frühstück. Sie unterhielten sich weiter während des Frühstücks und als sie damit fertig waren, verließen sie den Speisewagon und gingen wieder zurück. Als Cloud in seinem Wagon angekommen war, ging er weiter zum nächsten. „Mein Prinz, wo wollt Ihr hin?“, fragten seine beiden Begleiterinnen wie aus einem Munde. Cloud drehte sich zu den beiden Frauen um und erwiderte: „Ich werde einen Kontrollgang unternehmen! Niemand soll denken, dass ich alles meinen Leuten überlasse und selbst nichts tue!“ Er verließ den Wagon und die beiden Frauen folgten ihm. Er trat in den nächsten Wagon ein, in dem es wieder Abteile gab und ging langsam an diesen vorbei. Er warf immer wieder einen raschen Seitenblick in jedes Abteil. Als er am Ende des Wagons angekommen war, sah er einen Jungen mit mausgrauen Haaren vor der Zugtoilette stehen. Er klemmte sich die Hände in den Schritt und tappte nervös von einem Bein auf das Andere. Als er Cloud erblickte, wich er rasch zur Wand. „Was ist los? Ist die Toilette besetzt?“, fragte er den Jungen, der ihm nach einiger Überlegung als Collin Creevey erkannte. Collin antwortete nicht und so überprüfte Cloud sofort selbst die Tür. Diese war einwandfrei zu öffnen und als er kurz hineinsah, zog er schnell wieder den Kopf zurück und verzog angewidert das Gesicht. Anscheinend hatte jemand ordentlich daneben gezielt und so war er Boden der Toilette voller Urin. Cloud zog seinen Zauberstab und richtete ihn auf den Toilettenraum. „Ratzeputz!“, sagte er und sofort verschwand der Gestank und als Cloud noch einmal in den kleinen Raum sah, fand er ihn vollkommen sauber wieder. Er nickte Collin zu und ging dann weiter. Im nächsten Wagon traf er auf den Imbisswagen mit der alten Hexe, bei der man immer Süßigkeiten und eisgekühlten Kürbissaft kaufen konnte. Einige Schüler drängten sich um den Wagen und waren gerade dabei sich etwas zu kaufen, als sie Cloud erblickten. Sofort wichen sie vor ihm zurück und flüchteten in ihre Abteile. Cloud warf einen kurzen Blick auf den Wagen mit den Süßwaren und erblickte dort einen der backsteingroßen Riegel, die es auch im Honigtopf zu kaufen gab. Er holte eine Galeone aus der Innenseite seines Jackets und reichte ihr der Frau. Dafür nahm er sich den großen Riegel und zeigte ihn der Frau. Diese griff sofort nach dem Riegel und wollte ihn Cloud wieder aus der Hand ziehen. „An euch Vampire verkaufe ich nichts!“, sagte sie entrüstet und zerrte weiter an dem Riegel. Eine von Clouds Begleiterinnen griff sich den Arm der Frau und zerrte ihn von der Schokolade weg. Erst als Cloud die Hand hob, hielt die Vampirin inne. Mit ernstem Blick wandte sich Cloud an die alte Hexe: „Ich dulde hier keine Diskriminierung. Nicht gegenüber Zauberern und erst recht nicht gegenüber Vampiren. Wenn sie weiter bei ihrer Einstellung bleiben und Vampiren nichts verkaufen, stellte ich hiermit ihren gesamten Verkauf ein und verteile alle Süßigkeiten umsonst an die Schüler und Vampire hier! Sie haben nur jetzt die Wahl!“ Diese sah ihn böse an und reichte ihm dann den Riegel. Cloud reichte ihr die Galeone und die Hexe steckte sie in einen Lederbeutel und wollte schon weiter gehen, als Cloud sie aufhielt. „Mir fehlt noch mein Wechselgeld!“, sagte er und streckte die Hand aus. Mit einem weiteren bösen Blick streckte die Hexe die Hand in den Lederbeutel und reichte Cloud sein Wechselgeld. Dieser zählte es nach und steckte es dann weg. Dann ließ er die Hexe weitergehen und er setzte seinen Kontrollgang weiter fort. In den nächsten Wagons geschah nichts aufregenderes, als dass die Schüler immer wieder die Nasen gegen die Scheiben ihrer Abteile drückten, wenn er vorbei kam. Im nächsten Wagon trat ihm ein großgewachsener Schüler der Ravenclaws entgegen. „Als Vertrauensschüler ist es meine Pflicht, den Missständen hier Einhalt zu gebieten. Daher befehle ich euch, uns sofort in Ruhe zu lassen und diesen Zug zu verlassen!“, sagte er. Cloud musste leicht grinsen und er sagte amüsiert: „Und was ist, wenn wir das nicht tun? Du kannst uns keine Punkte abziehen oder Strafarbeiten verpassen!“ Der Junge blies die Backen auf und erwiderte: „Als Vertrauensschüler ist es meine Pflicht...!“ Doch Cloud unterbrach ihn: „Dann werde ich dich wohl oder übel von dieser Pflicht entbinden müssen!“ Er fasste den Schüler an die Krawatte, da dieser dort das Vertrauensschülerabzeichen angebracht hatte und entfernte dieses. „Ab sofort wird es keine Vertrauensschüler mehr geben. In Hogwarts weht jetzt ein anderer Wind und das wird bald jeder merken! Jetzt geh in dein Abteil, bevor ich dir eine Strafarbeit verpasse!“ sagte Cloud streng und schob den Schüler einfach in das nächste Abteil. Er ging weiter und seine beiden Begleiterinnen folgten ihm. Die letzten zwei Wagons waren voller Lehrer und auch anderes Personal von Hogwarts war anwesend. Als Cloud einen Blick in ein fast leeres Abteil warf, sah er dort nur den Hausmeister Mr Filch. Da kam ihm ein Geistesblitz und er schob die Abteiltür auf. Der alte Hausmeister sah auf und Cloud trat in das Abteil. „Guten Tag, Mr Filch!“ Der alte Mann hatte auf seinem Schoß seine Katze liegen und er kraulte sie hinter den Ohren. Er sah Cloud direkt in die Augen und sagte mit krächzender Stimme: „Du! Ich kenne dich doch! Du warst früher einer dieser Slytherins! Was willst du?“ Cloud nickte und erwiderte: „Das stimmt! Ich war früher in Slytherin und gehe jetzt auf eine andere Zaubererschule in Frankreich. Ich wollte sie bitten, auch weiterhin als Hausmeister in Hogwarts zu arbeiten. Wir werden jemanden brauchen, der sich im Schloss auskennt und der auf die Disziplin in der Schule achtet. Sie werden natürlich auch einige Zugeständnisse erhalten, zum Beispiel dürfen sie Strafarbeiten verteilen und Hauspunkte abziehen. Dazu wird sich kein Schüler mehr über sie lustig machen und sollte es mal wieder ein Schüler wagen in den Kerkern zum Beispiel Ratteninnereien zu verteilen, dürfen sie auch solche Strafen verteilen, wie zum Beispiel, dass dieser Schüler den gesamten Kerker mit einer winzigen Zahnbürste putzen muss oder so etwas ähnliches!“ Die Augen des Hausmeisters fingen an zu leuchten. „Und darf ich sie dann auch an den Daumen in den Kerkern aufhängen?“, fragte er begierig und in seinem Gesicht trat der blanke Wahnsinn. Cloud jedoch schüttelte den Kopf. „Nein. Solche Strafen gehören nicht dazu. Aber wie wäre es, wenn sie ein neues Büro bekommen würden? Ein schönes mit Blick auf den See?“, erwiderte Cloud und da hatte er anscheinend einen empfindlichen Nerv bei dem alten Mann getroffen. Vor Freude traten dem alten Hausmeister Tränen in die Augen und Cloud holte eine Packung mit Taschentüchern aus seinem Jackett hervor und reichte sie Filch. „Und was ist mit Peeves? Ich versuche ihn schon seit Jahren los zu werden!“, sagte Filch mit erstickter Stimme. Cloud dachte über den Poltergeist nach, entschied sich dann aber dafür, dem Hausmeister noch keine endgültige Antwort darauf zu geben. „Um die Sache mit dem Poltergeist werde ich mich kümmern, wenn ich wieder mit meinem Bruder zusammen treffe. Dann werden wir gemeinsam darüber entscheiden!“, erwidert Cloud und erhob sich. Er reichte dem Hausmeister von Hogwarts zum Abschied die Hand und dieser schüttelte sie. Danach verließ Cloud das Abteil wieder und ging mit seinen beiden Begleiterinnen zurück in seinen Wagon. Er setzte sich wieder auf die Couch und schuf durch seine Aura einen großen Spiegel. Diesen verzauberte er und einen Moment später erschien Matt, wie sie auf einem für ihn unbekannten Fußboden lag und schwer atmete. Erst einen Moment später erkannte er, dass sie auf einer Turnmatte lag und einen weißen Trainingsanzug trug, genau wie jene, die man beim Judo an hatte. Eine Hand schob sich in das Sichtfeld, das Cloud durch den Spiegel hatte und half Matt wieder auf die Beine. „Du musst viel mehr mit den Beinen arbeiten! Du darfst nicht so starr dastehen wie ein Baum, denn sonst kommt jemand mit einer Sichel und fegt dich um!“, sagte eine Stimme, die Cloud durch den Spiegel hören konnte und einen Moment später konnte Cloud einen rothaarigen Mann von hinten sehen und er wusste sofort, von wem Matt unterrichtet wurde. Gleich darauf trat ein anderer Mann in das Bild, das Cloud durch den Spiegel sah. Dieser Mann hatte blondes Haar, sehr blasse Haut und blutrote Augen. „Jetzt macht mal eine Minute Pause, denn wir haben einen Zuschauer!“, sagte der Vampir und Cloud fiel nach kurzer Überlegung wieder ein, dass dieser Mann Sopdu hieß. Matt sah sich irritiert um, doch der rothaarige Mann blickte sofort direkt in den Spiegel und nach kurzer Suche hatte auch Matt den Spiegel gefunden. „Cloud!“, rief sie halb erstaunt, halb entsetzt. Sie wich hinter ihren Klassenlehrer zurück und blinzelte hinter dessen Rücken hervor. „Was machst du da?“, fragte Cloud belustigt und sah, wie sich seine Freundin hinter dem Rücken ihres Lehrers versteckte. „Scheint wohl, als hätte sie dir gar nichts davon erzählt! Matt nimmt schon seit ein paar Monaten Judotraining bei uns! Sie ist von selbst zu uns gekommen!“, sagte Sopdu und warf Matt einen Seitenblick zu. Cloud schüttelte leicht den Kopf. „Warum hast du denn nichts gesagt?“, fragte er sie. Matt trat hinter ihrem Klassenlehrer hervor und erwiderte: „Ich wollte auch etwas können! Ich wollte nicht mehr hinter dir zurück stehen!“ Cloud sah sie völlig verblüfft durch den Spiegel an. „Aber du stehst doch gar nicht hinter mir! Du bist ein wunderbares Mädchen und eine noch viel bessere Freundin! Du weißt doch, dass ich dich liebe!“, sagte er und sah, wie Matt zu Boden sah. Sie hob bei seinen Worten leicht den Kopf und errötete. „Ach Cloud. Du kannst zaubern, hast deine Vampirkräfte, bist unsterblich und kannst sicher noch viel mehr! Und ich? Ich will auch etwas können!“, sagte sie und sah ihn voller Trotz an. Cloud nickte und sagte: „Ich verstehe dich vollkommen! Ich bin auf den Weg nach Hause! Wir können uns in ein paar Tagen treffen! Bis dahin übe fleißig, vielleicht stelle ich dich dann auch auf die Probe!“ Er winkte ihr zum Abschied und ließ dann den Spiegel wieder verschwinden. „Sie ist ein starkes Mädchen!“, sagte einer der anwesenden Vampire. Cloud nickte und nahm einen Schluck von seiner Spezi. Er holte den riesigen Schokoriegel aus der Innentasche seines Jacketts und teilte ihn durch seine Aura in viele gleichgroße Stücke. Dann verteilte er die Stücke gleichzeitig an alle anwesende Vampire in seinem Wagon und er ließ sich selbst den Kanten der Schokolade, der ein Stück kleiner war als die anderen Stücke. Die anderen dankten ihm und er nagte an seinem Stück. So verging der Tag und als die Sonne so langsam sank und das Land in einen goldenen Farbton tauchte, hallte eine magisch verstärkte Stimme durch alle Wagons und verkündete, dass sie in zehn Minuten im Bahnhof King´s Cross ankommen würden. Alle Vampire und auch Cloud mussten sich die Ohren zuhalten, da die Stimme einfach zu laut war für ihre empfindlichen Ohren. Als sie alle wieder die Hände von den Ohren nehmen konnten, sagte Cloud: „Ich möchte, dass jede Tür abgesichert wird und erst wenn der Zug still steht lasst ihr die Schüler raus. Wir können es nicht gebrauchen, dass Schüler noch bei der Fahrt raus springen!“ Die anwesenden Vampire verneigten sich kurz und verließen dann den Wagon. Kaum zehn Minuten später fuhr der Zug in den Bahnhof auf Gleis 9 ¾ ein und als die Lok quietschend zum Stillstand kam, öffneten sich die Waggontüren und die Schüler strömten in Scharen hinaus auf den Bahnsteig. Diesmal waren keine Eltern anwesend, da Cloud veranlasst hatte, dass alle zuerst durch die Absperrung treten mussten und dann alle auf der Bahnhofsseite der nichtmagischen Menschen auf ihre Eltern trafen. Cloud selbst stieg ebenfalls aus dem Zug aus und trat auf den Bahnsteig. Sofort machten alle Schülerinnen und Schüler einen großen Bogen um ihn, ganz so, als würde er in jedem Moment alle in Eisstatuen verwandeln. Cloud ignorierte dies jedoch und machte sich selbst auf den Weg zur Absperrung. Er trat gleich nach der rothaarigen Familie Weasley durch die Absperrung und fand sich nur einen Moment später auf dem Bahnsteig der Gleise 9 und 10 wieder. Dieser war voller Menschen und Cloud sah, wie Potter eingewickelt in eine dicke Decke auf eine sehr dünne Frau und einen sehr dicken Mann zuging. Der Mann fing sofort an Potter eine Standpauke zu halten und wedelte mit einem Brief vor dessen Nase herum. Cloud erkannte, dass es der Brief war, den er zusammen mit Léon geschrieben hatte. Er sah sich weiter um und erblickte ein Pärchen, das gerade Hermine Granger umarmte. Auch sie hatten einen Brief dabei und sie redeten eilig auf ihre Tochter ein. Cloud wandte sich von der Familie Granger ab und sah noch den Weasleys hinterher, die nun eilig den Bahnhof verließen. Cloud sah sich noch ein wenig um und ging dann auf einen Zeitungskiosk zu. Dort holte er seine Geldbörse hervor und kaufte sich wahllos ein Magazin. Er achtete gar nicht drauf, sondern verfolgte eher die Zauberer und Hexen, die nun eilig den Bahnhof verließen. Er blickte auch schnell zu den Überführungen, auf denen auch einige Vampire inkognito positioniert waren. Nachdem auch der letzte Zauberer den Bahnhof verlassen hatte, wusste er, dass nun alle Vampire im Bahnhof ihn ansahen und er ruckte mit dem Kopf in Richtung der Absperrung. Auf diese trat er auch gleich zu und lehnte sich gegen sie. Er wartete noch, bis er von einer Touristengruppe verdeckt wurde, dann ging er durch die Absperrung und trat wieder auf den Bahnsteig von Gleis 9 ¾. Der Hogwarts-Express war bereits abgefahren und nur noch die Vampire standen auf dem Bahnsteig. Nach wenigen Minuten kamen auch die Vampire durch den Durchgang, die auf der anderen Seite positioniert waren. Sie stellten sich alle in Reih und Glied und standen stramm vor Cloud. „Das war wirklich gute Arbeit! Der Kampf ist jetzt vorbei, aber ich habe den Verdacht, dass es nicht der Letzte sein wird! Ruht euch aus! In einer Woche treffen wir uns alle im Hof des Eisschlosses wieder! Wegtreten!“, sagte Cloud und alle Vampire richteten die rechte Hand an die Stirn und versanken dann in den Schatten. Cloud atmete noch einmal tief durch, dann beschwor er wieder einen Wirbel aus Schnee um sich herum und verschwand in dessen Schatten. Ende des 72. Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)