Zwischenblut von Kouichi ================================================================================ Kapitel 65: Der Sturm auf Hogwarts ---------------------------------- Als Cloud am nächsten morgen um 9.00 Uhr vor die Vampire seiner Armee trat, hatte er keine guten Nachrichten für sie im Gepäck. „Guten Morgen!“, grüßte er sie. Sie grüßten zurück und Cloud fuhr fort: „Ich habe heute erfahren, dass wir am Donnerstagabend um 20.00 Uhr nach Hogwarts aufbrechen. Wir werden uns vor der Hauptvilla versammeln und gemeinsam dorthin reisen! Da ihr in diesem Kampf sehr niedrigen Temperaturen ausgesetzt seid, habe ich hier für jeden etwas, um ihn oder sie zu schützen! Tretet jetzt einzeln vor!“ Sofort trat jeder Vampir einzeln vor und Cloud legte ihm oder ihr die Hand auf die Brust, wobei er es bei den Frauen so arrangierte, dass er die Hand auf die Mitte von deren Brustkasten legte. Sofort bildete sich immer auf der Stelle, wo seine Hand den Körper des anderen Vampirs berührte, ein handgroßer Eiskristall. Als alle mit einem solchen ausgestattet waren, stellten sie sich wieder alle in Reih und Glied vor Cloud hin und dieser sagte: „Sehr gut! Jetzt sind alle damit ausgestattet. Aber der Eiskristall dient ab jetzt nicht nur als Erkennungsmerkmal, damit jeder weiß, zu wem ihr gehört, sondern er schützt euch auch vor der Kälte, die meine Aura entfesselt! Und jetzt sage ich nur noch eins: Hisst die Flagge!“ Sofort fingen zwei der Vampire an, die neue Fahne an dem Mast zu hissen und als diese oben an der Stange angekommen war, flatterte sie im Wind und zeigte einen Drachen auf eisblauen Grund mit drei Schneeflocken. Einige der Vampire konnten es sich nicht verkneifen zu pfeifen und ihre Anerkennung kund zu tun und Cloud war ziemlich froh darum, als er ihre Anerkennung zu hören bekam. Er nickte und wies seine Truppe dann an, wieder mit den gleichen Übungen zu beginnen, die er schon am Tag davor mit ihnen durchgemacht hatte. Diesmal gelang es ihnen allen schon besser und als sie an dem großen Kastenturm angekommen waren, ließen sich sogar alle Vampire von dem Turm fallen. Als die letzte Vampirin sich fallen ließ und aufgefangen wurde, sagte Cloud: „Das war wirklich sehr gut! Zum Beweis, dass ich euch ebenfalls vertraue, werde ich nun selbst dort hinauf klettern und mich fallen lassen!“ Mit diesen Worten kletterte er hinauf auf den Turm und ließ sich rücklings von diesem fallen. Er wurde von den Vampiren, die unten standen, aufgefangen und sanft wieder auf die Füße gebracht. „Das war wirklich sehr gut! Jetzt gehen wir noch ein wenig laufen und danach werden wir uns ein wenig näher damit befassen, was jeder von euch beruflich macht!“, sagte Cloud, worauf ihn die umstehenden Vampire anstarrten. Cloud stellte seine Truppe wieder in Zweierreihen auf und sie joggten wieder bis nach Berlin. Diesmal trafen sie jedoch nicht auf Matt und so joggte Cloud zusammen mit seiner Truppe zurück zur Kaserne. Dort angekommen schickte er alle unter die Dusche und er selbst duschte ebenfalls. Nachdem sie auch damit fertig waren und sich umgezogen hatten, zogen sie sich in eine der Gemeinschaftsräume der Kaserne zurück und setzten sich alle an die verteilten Tische. Cloud selbst blieb jedoch in der Mitte des Raums stehen, so dass ihn jeder gut sehen konnte. „Sehr gut! Da wir jedoch bald in den Kampf ziehen werden, halte ich es für angebracht, wenn wir uns nicht nur vertrauen, sondern uns auch besser kennenlernen! Deshalb werden wir uns jetzt jeder einzelne kurz vorstellen und erzählen, was er beruflich macht! Ich werde beginnen und nach mir fangen die Damen hier der Reihe nach an zu erzählen, was sie machen! Es ist wichtig, damit wir uns gegenseitig besser kennenlernen!“, sagte er und sah in die Runde der Vampire. Dann holte er einmal tief Luft und sagte: „Ich bin Cloud zu Wallenstein und Schüler der Beauxbatons- Akademie für Zauberei!“ Dann nickte er einmal und sah dann eine Frau in seiner Nähe auffordernd an. Diese fing an sich vorzustellen und so ging es reihum, bis sie fast alle durch waren. Die letzte Vampirin, die sich vorstellte, war eine dünne und sehr große Frau. Sie überragte die anderen Frauen um mindestens einen Kopf. Als sie anfing zu sprechen, fühlte Cloud sich sofort an eine Kreissäge erinnert, denn ihre Stimme war einer Kreissäge ziemlich ähnlich. Sie erhob sich, wie alle Frauen vor ihr, und sagte mit schrecklich hoher Stimme: „Ich heiße Lucy und ich bin vom Beruf her Domina!“ Sofort fingen die Männer im Raum an zu grölen, doch Cloud hob nur die Hand und sofort erstarb das Gegröle. Cloud trat auf die Frau zu und sagte: „Ein sehr ungewöhnlicher Beruf, den du da hast, Lucy! Kannst du dir auch vorstellen Kerkermeisterin zu sein? In diesem Kampf wird es sicherlich nicht vermeidbar sein, einige der Erwachsenen einzusperren und ich bräuchte eine verlässliche Person, die sich noch dazu in diesem Gebiet auskennt!“ Alle Vampire starrten ihn an und auch Nurarihyon sah ihn voller Verblüffung an. Lucy wirkte ebenfalls verblüfft, doch dann verneigte sie sich und sagte ehrfurchtsvoll: „Ich danke Euch für diese Ehre, mein Prinz!“ Cloud nickte ihr zu und wandte sich dann dem Dämon zu, der gleich in seiner Nähe saß. Dieser erhob und räusperte sich. Dann stellte auch er sich vor. Nachdem er sich vorgestellt hatte, stellten sich auch die anderen Männer der Reihe nach vor und auch hier verteilte Cloud so einige Positionen. So ernannte er noch einen Koch, einen Aufsichtschef über die beschlagnahmten Güter und einen taktischen Offizier. Als er damit fertig war, warf er einen Blick nach draußen und erschrak innerlich, als er sah, dass es bereits wieder dunkel war. Er sah auf die Uhr an der Wand des Aufenthaltsraums und sah erschrocken, dass es bereits nach 19 Uhr war. So beendete er das Treffen und entließ seine Truppe. Gemeinsam mit Nurarihyon verließ er dann allein die Kaserne und als er zum Dämon hinüber sah, sah er, wie dieser breit grinste. „Also eins muss ich dir lassen! Aus einer Domina eine Kerkermeisterin zu machen, muss dir erst mal jemand nachmachen! Die anderen Entscheidungen waren recht simpel, aber ich dachte, ich hör nicht richtig, als du das verkündet hast! Wirklich mutig, Kleiner!“, sagte Nurarihyon und grinste breit. Cloud zuckte mit den Schultern und erwiderte: „Naja, als sie erwähnt hat, sie wäre Domina, kam mir sofort ein Kerker mit entsprechender Ausstattung in den Sinn und deshalb hab ich ich ihr diese Aufgabe gestellt!“ Nurarihyon nickte grinsend und gemeinsam machten sie sich auf den Rückweg zum Anwesen der Familie. Dort angekommen, betraten sie es und Cloud machte schnell etwas für sich und Nurarihyon in der Mikrowelle warm. Dann setzten sich die beiden an den Esstisch und verspeisten ihr Essen. Währenddessen erzählte der Dämon Wiki alles, was sich bei Clouds Treffen zugetragen hatte. Wiki schmiss sich fast weg vor Lachen, als sie das von Clouds Kerkermeisterin hörte, doch sie beruhigte sich schnell wieder, als dieser ihr einen bösen Blick zuwarf. „Die Sache ist schon schwer genug! Was hätte ich denn tun sollen?!“, warf Cloud ein und schaufelte sich seine Nudeln in den Mund. Béatrice trat zusammen mit Thomas und Léon ins Esszimmer und sie sagte: „Du hast absolut richtig gehandelt, Liebling! Du hast das Ansehen der Frau bewahrt und somit ihre Loyalität gewonnen! Wirklich sehr gut!“ Léon reckte den Daumen nach oben und als Cloud fertig war mit dem Essen, ging er nach oben und chattete noch etwas mit Matt. Als die Uhr 22 Uhr schlug, machte er sich für sein Bett fertig und ging schlafen. Der nächste Tag war ein Mittwoch und somit einen Tag vor den Einmarsch in Hogwarts. In Cloud und Léon stieg nun mehr die Nervosität und ihre Eltern bereiteten sie mental darauf vor die Schule anzugreifen, die sie vor ein paar Tagen noch als Austauschschüler besucht hatten. Auch wurde geklärt, wie es mit der Verpflegung aussah und wie sie nach Hogwarts kommen würden. Cloud und Léon sollten ihre Armeen in ihren Schatten transportieren und sie dann auf dem Schlossgelände hinaus lassen. So verging der Mittwoch und der Donnerstag brach viel zu schnell an für Clouds Geschmack. Er machte sich fertig und ging hinunter zum Frühstück. Schon in seinem Zimmer hatte er bemerkt, dass er untere Teil des Hauses vor Energie flirrte und so war er auch nicht überrascht, als er unten am Essenstisch neben seinen Eltern, Léon, Nurarihyon und Wiki auch dessen beste Freundin Christy mit deren Bruder Markus, seine Großmutter Zoé, seinen Großvater Greg, seine Tante Agathe und seinen Onkel Siegfried sitzen sah. Er begrüßte sie alle und setzte sich dann neben Léon auf den einzigen freien Platz. Noch bevor sie anfingen zu frühstücken, erhob sich Thomas und sagte: „Heute wird ein wichtiger, aber auch ein schwerer Tag für uns sein, denn heute wird sich der Lauf der Geschichte ändern. Heute um Mitternacht wird sich entscheiden, ob diese Revolution friedlich, oder ob sie kämpferisch sein wird! Ich selbst hoffe für die friedliche Lösung, aber ich werde nicht zögern erneut zum Schwert zu greifen, sollte auch nur ein Vampir angegriffen werden. Die Zeit der Diplomatie ist vorbei!“ Alle erhoben ihre Gläser und stießen darauf an. Dann begann ihr Frühstück. Sie unterhielten sich kaum und als es vorbei war, ließen sie es von dem Dienstpersonal abräumen, dass Thomas durch eine kleine Klingel rief. Cloud und Léon zogen sich gemeinsam in Clouds Zimmer zurück. Sie setzten sich zusammen auf die Couch und versuchten sich abzulenken, doch es klappte nicht. Als es dann plötzlich an der Tür klopfte, schossen sie beide hoch und Cloud riss die Tür auf. Draußen auf dem Gang stand Zoé und sie sah die beiden Brüder sorgenvoll an. „Ich wollte nach euch sehen! Ihr habt einen so schweigsamen Eindruck beim Frühstück gemacht!“, sagte sie und trat ein, als Cloud sie ins Zimmer winkte. Sie setzten sich zu dritt auf die Couch und Léon war der Erste, der das Schweigen brach. „Es ist, weil wir immer wieder in Hogwarts angeeckt sind. Überall wo wir hingegangen sind, egal, was wir gemacht haben. Alle haben uns gemieden, hatten Angst vor uns oder schlimmstenfalls sogar mit Schimpfwörtern angegriffen und dann noch der Angriff des Ministeriums auf uns! Was haben wir getan, dass wir so etwas verdienen?“, sagte er und sah seiner Großmutter ins Gesicht. Zoé sah von Léon zu Cloud und erkannte, dass der jüngere der beiden Brüder genau das Selbe durchmachte. Sie legte jedem von ihnen einen Arm um die Schulter und drückte sie an sich. „Ach Jungs!“, seufzte sie und drückte die beiden Jungvampire noch näher an sich. Cloud und Léon erwiderten die Umarmung und schlangen jeweils einen Arm um die Taille ihrer Großmutter. „Ihr habt absolut nichts falsch gemacht! Hexen und Zauberer versuchen schon seit Jahrhunderten stets die Macht über die Welt und ihre Bewohner an sich zu reißen. Wie ihr ja wisst, besteht dieser Konflikt nicht erst seit gestern, sondern bereits seit Jahrhunderten und wenn man den Zauberern nicht mal auf die Füße tritt und denen sagt, dass es so nicht geht, dann werden sie immer weiter machen!“, sagte Zoé und strich ihren Enkeln durch die Haare. Cloud und Léon tauschten einen Blick und Cloud sagte: „Kann ja sein, aber warum werden wir angegriffen? Auch wurde immer ein großer Wirbel darum gemacht, wenn wir Blut getrunken haben in Hogwarts. In Beauxbatons hat das niemanden gestört, ganz im Gegenteil. Als wir von zwei Schülern mal getrunken haben, haben wir zum Test einfach mal gewartet, bis sie wieder aufwachen und die haben sich gefreut wie die Schneekönige, als sie erfahren haben, dass wir von ihnen getrunken haben!“ Zoé nickte und griff nach den Händen ihre Enkel und schloss sie in ihre eigenen. „Sie akzeptieren es einfach nicht, dass ihr anders seid! Sie haben Angst vor der Andersartigkeit und dem Unbekannten und deshalb wollen sie euch verjagen! Deshalb hat euch auch das Ministerium angegriffen, was nun der ausschlaggebende Punkt für diesen Kampf ist. Thomas hat das kommen sehen und hat euch deshalb die Prüfung machen lassen. Er wusste, dass ihr sie schaffen würdet und er wusste auch, dass ihr die geborenen Anführer seid, deshalb hat er euch auch jeweils eine eigene Armee unterstellt!“, sagte sie und erhob sich. Cloud und Léon sahen sich kurz an, dann erhoben sie sich ebenfalls. „Ihr seid im Begriff die Geschichte zu verändern! Ich welche Richtung, das liegt in euren Händen!“, sagte sie und ging hinüber zur Tür. Die beiden Brüder folgten ihr und gemeinsam verließen sie das Zimmer. Sie gingen gemeinsam hinunter und Cloud und Léon baten ihre Eltern um Erlaubnis, um noch einmal nach draußen zu gehen und Blut zu trinken. Béatrice willigte ein, bestand jedoch darauf, dass Nurarihyon sie begleitete. So verließen sie zu dritt das Haus und gingen hinunter nach Wildau, wo reges Treiben herrschte, da gerade ein Markt abgehalten wurde. Als sie auf dem Marktplatz angekommen waren, schauten sie sich kurz um und fanden auch recht schnell zwei geeignete Personen. Es war ein junges Pärchen und nachdem sich Cloud und Léon versichert hatten, dass diese keine Kinder dabei hatten, sprachen sie sie kurz an, um nach den Weg zu fragen. Sobald das Pärchen ihnen in die Augen sah, verfielen sie auch schon in Trance und sie wurden von den Brüdern in eine enge Gasse gebracht, wo sie nicht beobachtet werden konnten und dort angekommen tranken sie von dem Pärchen. Sobald sie genug getrunken hatten, ließen sie das Pärchen an der Hausmauer hinab sinken und Cloud wickelte sie in eine dicke Decke ein, die er durch seine Aura erschuf. Danach machte er sich zusammen mit Léon und Nurarihyon vom Staub und versteckte sich ganz in der Nähe des Pärchens. Dieses erwachte recht schnell und sie sahen sich verwundert um und fragten sich, was sie denn machten. Als sie dann aufstanden und zurück zum Markt gingen, machten sich auch Cloud, Léon und Nurarihyon auf den Heimweg. Dort angekommen, wurden sie auch gleich von ihrer Mutter nach oben geschickt, um ihre Anzüge anzuziehen. Als sie dann ihre Anzüge trugen, erschienen sie wieder im Wohnzimmer und Christy versuchte sich wieder auf Cloud zu stürzen, doch er blockte sie ab. Er versuchte Wikis Grinsen zu ignorieren und konzentrierte sich daher lieber auf Agathe, die sich Léon geschnappt hatte und an ihm und dessen Hemd herum zupfte. Als sie fertig war, rief sie Cloud zu sich und dieser trat zu ihr herüber und ließ auch an sich herum zupfen. Als es an der Tür klingelte, öffnete Béatrice die Tür und sofort kamen mehrere Lieferanten mit Essenspaketen herein. Die Lieferanten stellten die Pakete auf dem Esszimmertisch ab und Béatrice bezahlte sie dann alle. Als Agathe dann endlich auch von Cloud abließ, sah dieser auf die Uhr und erschrak, als er sah, dass es bereits kurz nach 17 Uhr war. Sie holten Teller und Besteck aus der Küche und verteilten die Essenspakete auf den Tellern. Als jeder von ihnen versorgt war, fingen sie an zu essen und wie auch schon das Frühstück war es auch beim Mittagessen eine ziemlich stille Angelegenheit. Als sie dann mit dem Essen fertig waren, schickte Thomas das Dienstpersonal nach Hause, als dieses den Tisch abgeräumt hatte. „Es wird Zeit! Ruft eure Armeen!“, sagte Thomas zu seinen Söhnen. Diese nickten und gingen nach draußen auf die Terrasse. Dort ließen sie jeweils einen Tropfen Blut auf den Boden fallen. Sofort erschienen die jeweiligen Gruppen und grüßten Cloud und Léon jeweils. Die Brüder grüßten zurück und wiesen dann ihre jeweilige Truppe an in ihren Schatten zu treten. Einzeln traten die Vampire vor und versanken jeweils in Clouds und Léons Schatten. Als alle in den Schatten der Brüder versunken waren, drehten sich Cloud und Léon noch einmal zu ihren Eltern um. Thomas hatte in der Zwischenzeit das Haus versiegelt. Er trat zusammen mit den Anderen hinaus und sagte: „So wird es nun! Auf nach Hogwarts!“ Cloud und Léon verabschiedeten sich noch Wiki, Christy und Markus und besprachen dann noch kurz, wo sie wieder auftauchen würden. Dann sanken sie und zusammen mit ihnen ihre Eltern und Großeltern, ihrer Tante und ihrem Onkel in den Schatten des Hauses ein. Als sie wieder aus den Schatten auftauchten, standen sie am Rande des Schlossgeländes auf einem riesigen Felsen, von dem man auf das Schloss hinab sehen konnte. Es war vollkommen ruhig und es schneite leicht. „Bauen wir das Hauptquartier auf, dann besprechen wir, wohin ihr geht!“, sagte Thomas und er blickte sich um. Um sie herum war nichts außer Felsen, was den Aufstieg ziemlich erschwerte. Thomas drehte sich um und erschuf durch seine Aura ein gewaltiges, mitternachtsblaues Zelt. Sofort betrat er das Zelt und als er eine Minute später wieder hinaus trat, sagte er: „Es ist fertig! Tretet ein!“ Er hielt den Eingang offen und ließ zuerst die Damen eintreten. Danach folgten Cloud, Léon, Nurarihyon und er selbst und als Cloud das Innere des Zelts sah, konnte er nicht anders als zu staunen. Im Inneren des Zelts erinnerte nichts mehr daran, dass es auf einen Felsen errichtet worden war. Der Boden war mit Fell ausgelegt worden und auf der rechten Seite stand ein langgezogener Tisch, auf dem eine Karte von Hogwarts gepinnt worden war. Dazu führte ein roter Teppich vom Eingang des Zelts direkt zu zwei Thronen, die golden im Fackellicht schimmerten. „Und wo ist das Klo und der andere Schnickschnack, den Cloud und ich beim Training mit einbauen sollten?“, sagte Léon und sah sich im Zelt um, ganz so, als wenn plötzlich ein Klo aus dem Boden wachsen würde. Thomas räusperte sich und schob einen der Pelze weg. Zum Vorschein kam eine Falltür und als er sie öffnete, konnten sie eine steile Leiter sehen, die in ein unteres Gewölbe führte. „Dafür ist alles gesorgt! Kommt jetzt mit, dann zeige ich euch, wo ihr euch positioniert!“, sagte Thomas und winkte sie zur Karte. Sie versammelten sich alle um die Karte und Thomas deutete zuerst auf eine Stelle direkt neben dem großen See. „Léon, da dein Element das Wasser ist, wirst du dich direkt am See positionieren! Bereite dort alles weitere vor!“, sagte Thomas und deutete mit dem Zeigefinger auf die besagte Stelle auf der Karte. Léon nickte und Thomas fuhr fort. „Cloud, du wirst dich genau auf der anderen Seite des Schlossgeländes positionieren. Du wirst vor dem verbotenen Wald Stellung beziehen, da ich nicht glaube, dass einer der Waldbewohner sich groß einmischen wird!“, sagte er und deutete auf eine Stelle, die direkt vor dem verbotenen Wald lag. Cloud nickte und Nurarihyon sagte noch dazu: „Und sollte doch etwas aus dem verbotenen Wald kommen, wird unser Kleiner schon damit fertig!“ Alle Anwesenden nickten und Thomas wies noch dazu Zoé und Greg eine Position auf dem Schlossgelände zu, die zu dem offenen Tal führte. „Sehr gut! Agathe und Siegfried werden hier bleiben und mit Béatrice und mir zusammen eine Aufforderung zur kampflosen Kapitulation verfassen! Ihr habt genau eine Stunde, um eure Quartiere zu errichten! Die Zeit läuft ab jetzt!“, sagte er und warf seinen Söhnen einen raschen Blick zu, die nicht gerade erfreut darüber waren, wieder unter Zeitdruck arbeiten zu müssen. Sofort, als Thomas geendet hatte, verließen Cloud und Léon das Zelt. „Jetzt ist es also soweit! Auf in den Kampf!“, sagte Léon, worauf Cloud ihm zustimmte. „Ich hoffe, unser Schaden wird nicht zu hoch sein! Auf geht’s!“, fügte Cloud noch hinzu und die beiden Brüder gaben sich ein Shakehands. Dann machten sie sich auf den Weg zu ihren Stellungen. Cloud tauchte in einen der vielen Schatten auf dem Felsen ein und tauchte in einem der Schatten der Bäume am Waldrand wieder auf. Sofort entließ er die Vampire seiner Armee und diese sahen sich erstaunt um. „Das ist es also? Ich hab mir Hogwarts immer ganz anders vorgestellt!“, sagte einer der Vampire ganz in Clouds Nähe. Cloud sah zu dem Vampir herüber, der gerade gesprochen hatte und er erkannte seinen taktischen Offizier. „Ja, das ist Hogwarts. Die Schule für Hexerei und Zauberei. Es wird Zeit, dass unser Quartier entsteht!“, sagte Cloud und wippte mit dem rechten Fuß drei mal, dann stampfte er auf den Boden. Sofort bildete sich von der Stelle, die sein Fuß berührt hatte, eine dicke Eisschicht. Wie bereits im Trainings bildete sich das Eisschloss, doch diesmal ging es viel schneller und es war doppelt so breit wie im Training. Als sich die letzte Zinne des Schlosses gebildet hatte, öffnete Cloud die riesige Tür und fand sich in der Eingangshalle des Eisschlosses wieder. Er erschuf sofort wieder den Brunnen der eisigen Tränen in der Mitte der Halle und als er an den Wänden entlang ging, bildeten sich dort jeweils Türen. Cloud öffnete sie und fand dort jeweils Zimmer für zwei Personen vor. Er überprüfte, ob jedes Zimmer auch ein Schlafzimmer mit zwei Betten und ein Bad mit Toilette und Dusche hatte. Als er alle Zimmer im unteren Stock überprüft hatte, schuf er eine Treppe, die hoch ins obere Stockwerk führte. Er stieg die Treppe hoch, erschuf dort den Saal, in dem sie ihre Besprechungen abhalten würden. Dazu erschuf er auch gleich noch den Balkon, der nach Hogwarts hin führte und den Spiegel, durch den er alles sehen konnte. Auch im oberen Stock erschuf er mehrere angrenzende Zimmer, die er auch schnell überprüfte. Als er damit zufrieden war, stieg er die Treppe wieder hinunter und erschuf gleich neben der Tür eine Treppe, die nach unten führte. Er stieg die schmale Treppe hinunter und schuf einen schmalen Raum und gleich daneben eine Küche. Er wusste, dass in dem schmalen Raum neben der Küche höchstens 50 Leute sitzen konnten, aber so musste es eben gehen. Er stieg wieder nach oben und schuf auf der anderen Seite der Halle ebenfalls einen Kellergang. Diesen gestaltete er ähnlich wie den Essensraum, nur dass er an jeder Seite noch mehrere einzelne, kleine Zellen einließ, die er mit einer Pritsche, einer Toilette und einem Waschbecken ausstattete. Dann verließ er den Zellentrakt und trat vor den fertigen Eispalast. „Das Quartier ist jetzt bezugsfertig!“, sagte er. Die Vampire seiner Armee schauten ihn fassungslos an und Nurarihyon war der Erste, der das Schloss betrat. „Na wollen wir mal sehen, wie du dich gemacht hast, Kleiner!“, sagte der Dämon und inspizierte als erster den neuen Palast. Cloud musste leicht schmunzeln, als er sich an das Training dazu erinnerte, aber ihm fiel noch etwas ein, was fehlte. So wandte er sich um und erschuf hohe Mauern, die sich um sie bildeten und ihnen einen weiten Raum schufen, der ihr eigener war. Dazu schuf Cloud noch ein riesiges Tor, durch das sie raus und rein gehen konnten. An jeder Ecke schuf er noch einen Turm mit einem Eiskatapult. Die anderen Vampire kamen nicht mehr aus dem staunen heraus und einer nach dem anderen fing an zu applaudieren. Cloud verbeugte sich vor ihnen und betrat zusammen mit den anderen Vampiren den Eispalast. Er zeigte ihnen die Eingangshalle und die angrenzenden Zimmer, sowie den Speisesaal, die Küche und den Zellentrakt. Danach stieg er mit ihnen nach oben und zeigte ihnen den Versammlungssaal, den Spiegel, den Balkon und die noch angrenzenden Zimmer. „Wozu wird denn der Spiegel benötigt?“, fragte eine der Vampirinnen und besah sich ihr Spiegelbild näher in diesem an. Cloud zückte seinen Zauberstab und aktivierte mit einem gemurmelten Zauberspruch den Spiegel. Sofort kamen seine Eltern, Agathe und Siegfried in ihrem Zelt zu sehen und Thomas drehte sich sofort um und blickte direkt Cloud an. „Wie ich sehe, bist du fertig!“, stellte er nüchtern fest. Cloud trat vor und erwiderte: „Fast! Jetzt fehlen nur noch ein paar Kleinigkeiten, aber das Quartier selbst steht schon!“ Nurarihyon trat zu ihm und fügte hinzu: „Und es ist alles da, was benötigt wird! Sehr gute Arbeit hat dein Kleiner da gebracht!“ Thomas nickte und sofort daraufhin beendete Cloud den Zauber und sofort konnte er wieder sein eigenes Spiegelbild sehen. Er wandte sich der Vampirin zu und diese sah ihn ehrfurchtsvoll an. Er trat hinaus auf den Balkon und hob den Zauberstab zum Himmel. „Protego maxima!“, rief er und der Zauber tat seine Arbeit. Sofort bildete sich eine Schutzkuppel um den Eispalast und er breitete sich noch bis zu den Eismauern aus. Cloud sorgte auch dafür, dass es auf seinem Gebiet heftiger anfing zu schneien. Sobald der Schnee stärker fiel, sorgte er dafür, dass sich immer mehr Schnee im Hof vor dem Schloss ansammelte. Er ging hinunter in den Hof und die anderen Vampire folgten ihm, jedoch bat Cloud sie in der Eingangshalle zu warten und einfach zuzusehen. Er konzentrierte sich auf seine Aura und als er dann sich auf die Schneeflocken konzentrierte, die auf den Boden fielen, wurde aus jeder einzelnen Schneeflocke ein Ritter mit eisblauer Rüstung. Bewaffnet war er mit Schild und Schwert und immer mehr erschienen, da immer mehr Schneeflocken vom Himmel fielen. Nach nur wenigen Minuten waren es so viele, dass sie im Hof keinen Platz mehr hatten und Cloud ihnen befahl, durch das Tor zu marschieren und sich vor Hogwarts aufzustellen. Sofort setzten sich die Eisritter in Bewegung und das war auch gut so, denn immer mehr Eisritter bildeten sich und marschierten dann ebenfalls den anderen Rittern hinterher. Cloud sorgte ebenfalls, dass sich Belagerungswaffen wie Barlisten und Katapulte bildeten, sie von den Eisrittern nach draußen Geschoben wurden. Dann bekam er einen Einfall, durch den er fast seine Konzentration verloren hätte. Er konzentrierte sich auf den Schnee, der vor ihm lag. Sofort bildete sich daraus ein kleiner, süßer Teddybär. „Oh, ist der aber niedlich!“, kam es von einigen Vampirinnen. Der Teddybär tapste hinaus vor das Tor. Kaum hatte er das Tor hinter sich gelassen, wuchs er zu einem riesigen Eisbären von 8 Meter Größe heran. Cloud wiederholte diese Prozedur und nun entwickelten sich nicht nur Teddybären aus dem Schnee, sondern auch winzige Elefanten, die hinaus vor das Tor marschierten und sich auf 7 Meter vergrößerten. Auf ihren Rücken bildeten sich Halterungsbühnen für Bogenschützen und sofort kletterten einige der Eisritter an den Leitern der Elefanten hinauf und bewaffneten sich mit Pfeil und Bogen. „Warum erinnert mich das nur gerade an die „Herr der Ringe“ Filme?“, fragte Clouds taktischer Offizier. „Weil ich die Idee davon her habe!“, erwiderte Cloud und erschuf noch gut 100.000 Bogenschützen, die ebenfalls hinaus marschierten und sich vor die Ritter positionierten. Er kletterte auf die Mauer und sah sich an, was er geschaffen hatte. Er sah eine Vielzahl Reihen an Eisrittern, die sich aufgestellt hatten und nur auf einen Befehl warteten. Zwischen ihnen standen die Barlisten, Katapulte, Elefanten und Eisbären. Es war ein beeindruckendes und zugleich beängstigendes Schauspiel, was er da geschaffen hatte. Dann drehte er sich zu den anderen Vampiren herum und sah, dass alle zu ihm aufsahen. Er räusperte sich und rief: „Heute um Mitternacht wird es sich entscheiden! Wenn die Schule sich nicht ergibt, bleibt uns nichts anderes übrig als sie einzunehmen! Aber bedenkt immer: Wir sind keine Monster, die nur nach Tod und Zerstörung sehnen, sondern wir sind ehrliche Männer, die eine Revolution in die Wege leiten. Schon so viele Revolutionen gab es im Laufe der Geschichte und nun sind wir ein Teil einer von ihnen! Sollte ein Kampf nötig sein, dann vergesst eins nicht! In diesem Schloss sind Kinder, die verängstigt sind! Tut ihnen nichts, betäubt sie nur! Von den Erwachsenen dürft ihr trinken, tötet sie aber nicht. Wenn sie sich zu stark wehren, setzt sie außer Gefecht. Auch wenn sich die Schüler zu stark wehren sollten, setzt sie außer Gefecht, aber sie werden sonst nicht angerührt! Ich möchte keine Toten in Hogwarts sehen! Auf das unsere Zukunft erstrahlen möge!“ Er reckte die Faust in die Luft und schrie. Die anderen Vampire taten es ihm nach und ihre Schreie wehten über das ganze Schlossgelände. Durch das Schneegestöber erklangen plötzlich die Laute von zusammen klatschenden Händen und als Cloud in die Richtung sah, von der das Geräusch kam, sah er seine Großmutter Zoé auf das Tor zukommen. Sie blieb vor dem Tor stehen und bat um Erlaubnis, einzutreten. „Selbstverständlich! Du brauchst niemals zu fragen!“, rief Cloud und sprang von der Mauer herunter zu ihr und führte sie durch das Tor. Sie lachte leise auf und sagte: „Ach mein Kleiner! Es gehört sich jedoch erst zu fragen, bevor man den Palast von jemand anderem betritt. Aber schön hast du das gemacht, wirklich traumhaft!“ Sie sah sich das Schloss genauer an und Cloud führte sie hinein. Er zeigte ihr die Eingangshalle mit dem Brunnen, den anschließenden Zimmern, dem Speisesaal und der Küche. Danach führte er sie nach oben und zeigte ihr den Versammlungsraum und die anderen Zimmer. Dazu noch den Balkon und den Spiegel und er erklärte ihr, dass letzteres auch dafür genutzt werden konnte, um in Hogwarts sich ein wenig umzuschauen. „Ein wenig Spionage ist immer gut! Wirklich ordentliche Leistung, das muss ich mal sagen und dann noch diese riesige Armee vor deinen Toren. Aber ich bin nicht deswegen gekommen, sondern ich soll dir ausrichten, dass dein Vater dich in seinem Zelt zu sehen wünscht! So schnell es dir möglich ist!“, sagte Zoé und mit einem letzten Lächeln verschwand sie in einem der Schatten. Nurarihyon trat zu ihm und Cloud fragte ihn: „Was meinst du? Gibt es schon Ergebnisse?“ Nurarihyon wirkte unentschlossen und zuckte nur mit den Schultern. „Schauen wir mal, was Papa zu sagen hat!“, sagte Cloud und trat hinaus auf den Balkon. Er stieg auf das Geländer und ließ sich dann durch seine Aura hinunter gleiten. Wieder sahen ihn die Vampire aus seiner Armee fassungslos an. Als Cloud sanft auf den Beinen landete, räusperte er sich und sagte ihnen, dass er kurz zu einem Treffen mit seinem Vater musste. Er verschloss das Tor und sorgte noch dafür, dass sich noch einmal neue Eisritter bildeten, die auf der Mauer bewaffnet mit Armbrüsten Stellung bezogen. Dann erschuf er einen so dichten Schneewirbel um sich herum, dass er in dessen erzeugtem Schatten abtauchen konnte. Sobald er vollkommen im Schatten versunken war, löste sich auch der Schneewirbel auf und für seine umstehenden Gefolgsleute sah es so aus, als wenn er sich in dem Wirbel aus Schnee aufgelöst hätte. Das Gleiche ließ er vor dem Zelt seiner Eltern erscheinen. Vor dem Zelt von Thomas und Béatrice bildete sich plötzlich ein dichter Wirbel aus Schnee und einen Moment später tauchte Cloud aus diesem auf. Die umstehenden Vampire sahen ihn erstaunt an und so ging Cloud an den Eingang des Zelts und bat um Eintritt. Dieser wurde ihm auch sofort gewährt und als er eintrat, sah er bereits Léon, der neben Agathe stand. „Na, ausgetobt da drüben? Hab ja durch einen Wasserspiegel gesehen, was du so fabriziert hast! Nicht schlecht!“, sagte Léon und grinste. Cloud musste ebenfalls grinsen und als der Eingang des Zelts wieder aufgemacht wurde, sah er auf und erblickte seine Eltern. „Wie ich sehe, seid ihr jeder fertig mit der Errichtung des Quartiers. Sehr gut! Ich möchte, dass jeder von euch den Brief unterschriebt! Danach schicke ich ihn nach Hogwarts!“, sagte Thomas und deutete auf den Brief. Zuerst trat Léon auf den Brief zu und unterschrieb diesen. Nach ihm trat Cloud an den Brief heran und als er deren Überschrift las, wusste er, dass es sich um die Kapitulationserklärung von Hogwarts handelte. Er setzte seine eigene Unterschrift neben der Léons und nach ihm unterschrieben noch Zoé, Greg, Agathe und Siegfried. Da Thomas und Béatrice den Brief bereits unterschrieben hatten, faltete Thomas den Brief zusammen und steckte ihn Horus, Clouds Falken, ans Bein. Er führte den Falken hinaus und schickte ihn zur Schule. Danach ging er zurück ins Zelt und sagte zu seiner Familie: „Jetzt ist es auch gegen Hogwarts offiziell! Jetzt haben sie Zeit bis Mitternacht! Wenn bis dahin keine Antwort erfolgt, stehen wir im Krieg gegen Hogwarts!“ Thomas setzte sich auf seinen Thron und wies seine Söhne an, sich neben ihn und Béatrice zu setzen. Cloud kam der stummen Anweisung seines Vaters nach und setzte sich neben seine Mutter. Sobald er den Stuhl berührte, wurde dieser mit Eis überzogen und aus dem Stuhl bildete sich ein eisiger Thron. Bei Léon war es ähnlich, jedoch bildete sich sein Thron aus fließendem Wasser. Auch die anderen setzten sich und sie mussten auch gar nicht lange warten. Ungefähr eine halbe Stunde, nachdem Thomas den Brief abgeschickt hatte, verkündete eine der Wachen, dass jemand aus der Schule da sei und eine Audienz beim König wünsche. Thomas lies die Person gewähren und sofort wurde der Eingang geöffnet. Herein kam Professor Dumbledore, der Schulleiter von Hogwarts, gefolgt von Professor McGonagall und Professor Snape. Sie schritten bis vor die vier Throne und Dumbledore deutete eine leichte Verbeugung an. Cloud fiel sofort auf, dass er den Brief in der Hand hielt, den Thomas ihm geschickt hatte. „Guten Abend!“, sagte Professor Dumbledore und er versuchte ein Lächeln, doch Cloud fand, dass es ihm nicht so recht gelang. „Mir ist zu Ohren gekommen, dass das Zaubereiministerium sich nun unter der Kontrolle der Vampire befindet und heute musste ich erfahren, dass ihr auch daran interessiert seid, die Schule unter eure Kontrolle zu bringen!“, sagte der alte Schulleiter und in seiner Stimme schwang ein schmerzlicher Unterton mit. Thomas sah ihn entschlossen an und sagte: „Das ist richtig, Professor. Das Ministerium hat meine Söhne angegriffen und somit diesen Gegenschlag provoziert. Da wir jedoch wissen, dass die Gesellschaft immer einen Anfang hat und sich der Anfang der britischen und schottischen Zauberergesellschaft hier befindet, muss auch die Schule einen Wandel durchleben!“ Professor McGonagall fasste sich ans Herz und sie spie voller Entsetzen aus: „Aber in der Schule sind hunderte von unschuldigen Kindern! Die haben ihnen nichts getan!“ Béatrice wandte sich ihr zu und erwiderte streng: „Wir wissen, dass sich in der Schule eine Menge an Kindern befinden! Daher haben wir Ihnen die Möglichkeit eingeräumt, sich freiwillig zu ergeben! Sollten Sie dies nicht tun, bleibt uns nichts anderes übrig, als die Revolution auf unsere Art durchzusetzen!“ Professor McGonagall sah Béatrice voller Entsetzen an. Professor Snape trat vor und sagte mit seiner öligen Stimme: „Verzeihen Sie, aber Sie haben kein Recht der Zauberergesellschaft ihre Ansichten aufzuzwingen!“ Cloud schnaubte. Snape wandte sich ihm zu und Cloud sagte daraufhin: „Sie vergessen wohl, dass es die Zauberer waren, die mich, meinen Bruder und zwei Unschuldige angegriffen haben. Wir müssen einen Wandel durchführen, ansonsten wird es noch mehr Schaden, Arroganz und Blutvergießen seitens der Zauberer geben.“ Professor Dumbledore wandte sich ihm zu und sagte: „Du warst einst ein Mensch und ein Schüler dieser Schule, Cloud. Versuche doch zu verstehen, dass ein Krieg nichts bringt!“ Cloud wollte etwas erwidern, doch Thomas hob die Hand. „Professor Dumbledore, mein Sohn hat seine Entscheidung getroffen, als er damals zu einem Vampir wurde. Dass sollten sie akzeptieren. Ich erwarte von Ihnen jetzt eine Antwort auf die Kapitulationserklärung, die ich Ihnen geschickt habe!“, sagte er mehr als deutlich. Professor Dumbledore senkte den Kopf, dann sagte er: „Es tut mir leid, aber unter diesen Umständen kann ich nicht billigen, dass auch nur ein Vampir einen Schritt nach Hogwarts setzt!“ Sobald Dumbledore geendet hatte, breitete sich eisige Stille im Zelt aus. „Dann stehen wir um Punkt Mitternacht im Krieg!“, sagte Thomas kalt. Professor McGonagall wirkte völlig fassungslos und wollte etwas einwenden, doch sie wurde von Dumbledore aufgehalten, denn er sagte: „Das es sich so entwickelt hat, tut mit leid! Lebe wohl, alter Freund!“ Mit diesen Worten verbeugte er sich noch ein letztes Mal und verließ gefolgt von Snape und McGonagall das Zelt. Thomas stieß ein Seufzen aus. Dann sagte er: „Nun sind also auch die letzten Verhandlungen gescheitert! Holt eure Uhren hervor, damit wir die Uhrzeit vergleichen können!“ Sofort holten alle ihre Uhren hervor und verglichen die Uhrzeit. Als sie sich alle verständigt hatten, dass ihre Uhren die gleiche Uhrzeit anzeigten, sagte Béatrice: „Um Punkt Mitternacht werden wir eine Rakete abschießen. Das wird das Signal für den Angriff sein! Kehrt zurück zu euren Quartieren!“ Sofort erhoben sich Cloud und Léon und verließen dann das Zelt ihrer Eltern. „Ich hatte auf eine friedliche Lösung gehofft, aber Dumbledore stellt sich quer! Ich hatte ihn für klüger gehalten!“, sagte Léon und sah zum sternenklaren Himmel. Cloud nickte und wünschte seinem Bruder viel Glück. Auch Léon wünschte ihm viel Glück und so kehrten die beiden Brüder zurück zu ihren Armeen. Als Cloud im Hof vor seinem Eisschloss erschien, erstarrten alle. Mit einem bitteren Geschmack im Mund sagte er: „Die letzten Verhandlungen sind gescheitert! Um Mitternacht stehen wir im Krieg! Macht euch bereit!“ Sofort setzte hektisches Gewusel ein und Cloud selbst ging ins Schloss hinein und in den oberen Stock, wo bereits Nurarihyon auf ihn wartete. Er berichtete ihm alles, was sich beim Treffen ereignet hatte. „Was willst du tun? Du weißt, dass der Kampf unausweichlich ist!“, sagte der Dämon. Cloud nickte, zog seinen Zauberstab und richtete ihn auf den Spiegel. „Ich weiß! Jedoch benötige ich eine gewisse Karte, die sich in Potters Besitz befindet. Laut dem geltenden Gesetzen bin ich dazu befugt, diese zu beschlagnahmen, auch ohne Potters Wissen oder Einverständniserklärung!“, sagte er und wendete den Zauber auf den Spiegel an, durch den er andere Personen beobachten und belauschen konnte. Sofort erschien im Spiegel ein Bild von Potter, wie dieser sich angeregt mit seinen beiden Freunden unterhielt. Cloud konnte erkennen, dass sie sich in irgendeinem Gang befanden und Potter hatte doch tatsächlich die Karte des Rumtreibers in den Händen. In diesem Moment kam Clouds taktischer Offizier in den Versammlungsraum und Cloud setzte ihn mit kurzen Sätzen ins Bilde. Dann konzentrierte er sich wieder auf den Spiegel und sah gerade noch, wie Potter die Karte deaktivierte und in den Umhang steckte. Er konnte auch sehen, wie Potter mit seinen Freunden los rannte und die große Wendeltreppe hinunter sprintete. Dies war für Cloud die Chance und er setzte durch den Spiegelzauber noch dazu seine Aura ein und schaffte es tatsächlich, die Karte aus Potters inneren Umhangtasche zu heben und sie sanft hinunter gleiten zu lassen, so dass es Potter nicht mitbekam, denn dieser rannte einfach weiter. „Und wie bekommen wir jetzt diese Karte?“, fragte der taktische Offizier und sah zweifelnd die Karte an, die nun auf dem Boden lag. „Das werden wir jetzt sehen! Bringt mir einer den Kerzenständer an der Wand, ich muss etwas testen!“, sagte Cloud und deutete auf einen der Kerzenständer, die an der Wand standen. Sofort holte der Offizier den Kerzenständer und stellte ihn vor Cloud auf. Cloud beugte diesen so weit zum Boden, dass der schmale Schatten des Ständers auf den Boden fiel. Cloud tippte mit der Hand auf die Stelle, an der sich die dunkelste Stelle des Schattens befand und seine Hand tauchte in diesem ein. Da er selbst nicht genau sehen konnte, wohin er griff, sah er zum Spiegel und er konnte sehen, wie seine Hand direkt vor der Karte auftauchte. Er tastete ein wenig herum und spürte dann, wie sich ein Pergamentblatt an seinen Fingerkuppen entlang wand. Er tastete sich immer weiter zu dem Pergament heran und konnte auch im Spiegel sehen, wie sie Hand immer weiter an die Karte kam und er griff dann endlich zu und packte die Karte. Er zog seine Hand zurück durch den Schatten und konnte endlich die Karte des Rumtreibers in den Händen halten. „Wirklich brillant!“, kommentierte der Dämon Clouds Handeln. Cloud ging auf den Tisch zu und entfaltete das Pergament auf der Eisplatte. Er tippte mit dem Zauberstab auf das Pergament und sagte: „Ich schwöre feierlich, ich bin ein Tunichtgut!“ Sofort bildeten sich Linien auf dem Pergament und nach nur wenigen Sekunden konnten sie die gesamte Karte von Hogwarts darauf sehen. „Das wird uns eine große Hilfe sein!“, sagte der taktische Offizier und nickte. Jetzt konnten sie alle sehen, was in Hogwarts vor sich ging und das war eine ganze Menge. Plötzlich hörte Cloud eifrige Rufe von draußen und noch im selben Moment kam ein Vampir in den Versammlungssaal gestürmt. „Mein Prinz, schaut nach draußen!“, sagte er aufgeregt und deutete nach draußen auf den Balkon. Sofort ging Cloud zusammen mit Nurarihyon und dem taktischen Offizier auf den Balkon und da sah er, was die anderen Vampire so aufbrachte. Über Hogwarts errichte sich eine riesige Schutzkuppel und senkte sich soweit ab, bis sie das ganze Schloss einhüllte. Der Schutzwall senkte sich bis zur Holzbrücke, die den Hinterhof der Schule mit dem Gelände verband. „Das habe ich kommen sehen! Jetzt beginnt die wahre Arbeit!“, sagte Cloud mehr zu sich selbst, als zu jemand anderen. Er ging zurück in den Versammlungsraum und schuf durch seine Aura mehrere Bogen Pergament, Federn und Tinte. Dann wies er die Pergamentbögen mit dem Zauberstab an sich zu vierteln. Diese taten es sofort und sofort setzten sich die Federn in Bewegung und schrieben Runen auf die kleinen Pergamentstücke. Cloud reichte seinem taktischen Offizier einen großen Stapel und wies ihn an diesen an jeden Vampir zu verteilen und die Pergamentteile dann an jeder Barliste, jedem Katapult und jedem Armbrust- und Bogenschützen anzubringen. „Was sind das für Zeichen?“, fragte der Offizier noch. Cloud erklärte ihm, dass es sich bei den Zeichen auf dem Pergament um schildbrechende Runen handelte und ermahnte ihn zur Eile. Sofort hastete der Offizier nach unten und Cloud holte seine Taschenuhr aus der Innenseite seines Jacketts und sah, wie spät es war. Es war fünf Minuten vor 11 und somit blieb ihm nicht mehr viel Zeit. Dann wandte er sich Nurarihyon zu und sagte: „Ich weiß, du bist hier als mein Leibwächter und du sollst auch deine Aufgabe erfüllen, aber ich möchte dich als meinen letzten Trumpf, meinen letzten Ausweg bis zum Schluss behalten! Sonst weiß keiner, dass es dich gibt und du sollst als mein stärkster Mann erst am Schluss eingesetzt werden! Ich bitte dich deshalb, dass du in meinem Schatten verweilst! Bist du damit einverstanden?“ Der Dämon grinste und trat auf Cloud zu. Er war zwar noch immer fast einen Kopf größer als Cloud, doch er kniete sich vor ihm hin, was Cloud doch ziemlich überraschte. „Du triffst die Entscheidung und ich muss sie akzeptieren! Aber so unter uns: Ich würde es genauso machen! Also werde ich in deinem Schatten über dich wachen!“, sagte Nurarihyon und erhob sich wieder. Er trat in Clouds Schatten und versank langsam in diesem. Noch bevor er jedoch ganz versunken war, flüsterte Cloud noch: „Danke, mein alter Freund!“ Dann war der Dämon verschwunden und in diesem Moment trat der taktische Offizier zu ihm und verkündete: „Alle Runen sind nun angebracht!“ Cloud nickte und gemeinsam mit seinem Offizier ging er hinunter zu den anderen Vampiren. Als er aus dem Schloss trat, spürte er einen kräftigen Windstoß und als er nach oben sah, sah er, wie Glaciel über dem Schloss seine Kreise drehte. Cloud schaffte einen geeigneten Landeplatz für ihn und der Drache landete krachend auf dem Hof. „Ziemlich unvorsichtig, einfach alleine loszuziehen, Kleiner!“, tadelte Glaciel ihn in Gedanken. Cloud musste schmunzeln und erwiderte: „Entschuldige, Großer! Aber ich hatte einiges zu tun!“ Glaciel schnaubte und hüllte einige Vampire in eine Rauchwolke. Cloud sah noch einmal auf seine Taschenuhr und sah, dass es nur noch eine halbe Stunde bis Mitternacht war. Er wies seine Armee an ihm zu folgen und so marschierten sie durch das Tor hinaus auf das Gelände. Cloud führte sie direkt hinter die Bogen- und Armbrustschützen und stellte sie dort auf. Die Vampire zogen ihre Waffen, in den meisten Fällen waren es Dolche, Knüppel und bei den Frauen Peitschen und Schlagstöcke. Cloud verschloss aus der Ferne das Tor und er verstärkte die Bewachung der Türme noch mit mehr Armbrustschützen. Dann hörte er noch, wie Glaciel mit einem gewaltigen Satz über die nicht gerade niedrigen Mauern sprang und krachend hinter ihm landete. Sofort machten mehrere Vampire und Eisritter dem Drachen Platz, damit sie nicht zertreten oder mit dem Schwanz zerschlagen wurden. Cloud hob die Hand zum Himmel und aus dieser schoss ein dünner Eisstrahl heraus. Der Eisstrahl schoss zum Himmel und formte hoch über ihren Köpfen die Flagge der Armee. In der Mitte der Flagge befand sich ein Drache und dazu drei Schneeflocken auf eisblauem Grund. Cloud wandte sich noch einmal zu den Vampiren um und sagte laut: „Gleich ist es soweit! Der Kampf um die Zukunft beginnt! Aber eins muss ich euch noch sagen: Egal wie viel Leid und Schmerz die Zauberer euch in der Vergangenheit zugefügt haben, vergeltet nicht gleiches mit gleichem! Beachtet, was ich vorhin gesagt habe, dann wird es heute gut ausgehen!“ Er sah noch einmal auf die Uhr und jetzt war es nur noch eine Viertelstunde bis Mitternacht. Er besprach noch kurz mit seinen Gefolgsleuten, wie seine Taktik aussah, die er sich zurecht gelegt hatte und als er damit fertig war, rief er: „Bogenschützen in Stellung! Katapulte und Barlisten beladen und schussbereit machen!“ Sofort setzte Hektik ein und die Eisritter führten sofort die erteilten Befehle in die Tat um. Als alles bereit war, sah Cloud noch einmal auf die Uhr und nun war es nur noch eine Minute bis Mitternacht. Er zählte die Sekunden herunter und warf immer wieder einen Blick in die Richtung, in der das Zelt seiner Eltern stand. Als er bei 10 angekommen war, hielt nicht nur er, sondern auch jeder andere Vampir seiner Armee den Atem an. Sie fingen laut an zu zählen und als sie bei eins angekommen waren und noch einen Moment warteten, ertönte ein einzelner Feuerwerkskörper und als Cloud zum Himmel sah, sah er über dem Zelt seiner Eltern gerade noch eine Rakete aufsteigen. Dies war das Angriffssignal. Der Krieg gegen Hogwarts hatte begonnen. Ende des 65. Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)