So was wie Liebe von Freyaria_Fire (Wege ins Glück) ================================================================================ Kapitel 28: 20.11. ------------------ Kapitel 26: 20.11. Mit langsamen und sehr eleganten Schritten schreitet sie durch die leeren und dunklen Gänge des Schlosses. Sie streicht mit der rechten Hand eine Haarsträhne ihrer langen schwarzen Haare aus dem Gesicht. Ihre Augen scheinen schier zu glühen, sie jemanden in der Dunkelheit entdeckt. Das grelle Giftgrün ihrer Augen, verschreckt den Diener, der gerade auf dem Weg in die Küche ist, so dass er rasch die Flucht vor ihr ergreift. Ein leichtes Grinsen entblößt ihre weißen Fangzähne. Sie beschleunigt ihre Schritte und betritt einen großen Raum am linken Ende des Ganges. Am Fenster steht ein edel gekleideter Mann, die Hände hinter seinem Rücken verschränkt. „Du hast dir dieses Mal sehr viel Zeit gelassen.“, sagt er ohne sich umzudrehen. „Verzeiht Meister, ich wurde aufgehalten von ein paar Narren, die meinten sie könnten mich einfangen.“, erwidert sie. Nun dreht er sich um und sieht sie an. Ein böses Grinsen ziert ihr bedrohlich wirkendes Gesicht. „Ich hoffe, dass du deinen Spaß hattest, denn nun wird es Ernst meine Liebste. Ich habe dich viele Jahre lang ausgebildet, damit du perfekt wirst. Du meine Liebste bist eine lebende Waffe, die nun zum Einsatz kommen muss.“, mit jedem Wort kommt er auf sie zu. Sie ist ein wenig kleiner als er und sieht leicht zu ihm herauf. „Was immer Ihr von mir verlangt mein Meister, ich werde jeden Eurer Wünsche zu Eurer Zufriedenheit erfüllen.“, sie verbeugt sich leicht. „Ich möchte, dass du jemanden für mich findest Black.“, flüstert er und greift nach einer ihrer Haarsträhnen. Als er ihren Namen nennt, leuchten ihre Augen auf und das Grinsen wird zu einem sanften Lächeln. „Was immer du wünscht. Es gibt niemanden, den ich nicht finden könnte.“, haucht sie. „Ich weiß meine Liebste.“, antwortet er und reicht ihr einen Stofffetzen. Sie betrachtet diesen und scheint bereits zu wissen, zu wessen Kleidung er einst gehörte. Ihre Augen leuchten erneut bedrohlich auf: „Das sollte das geringste Problem sein.“. Ortswechsel Valeska schreckt aus dem Schlaf und setzt sich hektisch in ihrem Bett auf. Sie blickt sich in der Dunkelheit des Raumes um, doch kann sie nichts Bedrohliches entdecken. Sie schlägt die Decke beiseite und gleitet aus ihrem Bett. Sie verlässt ihr Zimmer und sieht sich auch im Flur gründlich um. Draußen regnet es, was nicht anders zu erwarten war. Noch ist es dunkel draußen und das Haus liegt in tiefem Schlaf. Ein Geräusch lässt Valeska innehalten, sie lauscht, eilt dann in die Richtung, aus der das Geräusch zu hören war. Als sie um eine Ecke stürzt, rennt sie Ace in die Arme. Die beiden unterdrücken einen Schmerzensschrei und sehen sich irritiert an. „Was machst du denn hier?“, fragt sie verwundert. „Ich dachte, ich hätte etwas gehört, also bin ich nachsehen gegangen. Und du?“, erwidert er. Sie berichtet, dass sie aus dem gleichen Grund durch die Flure eile. Die beiden beschließen sich in einen der Wohnräume zu setzen und einen Tee zu trinken. Draußen zucken Blitze wild durch die Wolken und erhellen immer wieder die Welt, welche zu ertrinken droht. „Du machst große Fortschritte mit dem Beherrschen des Feuers Ace. Ich bin wirklich stolz auf das, was du leistest. Du wirst mir eine große Hilfe sein können, wenn es ernst werden sollte.“, sagt sie und lehnt sich an ihn. Er legt automatisch einen Arm um sie und hält sie somit sanft fest. „Ich tue, was ich kann. Noch mal lasse ich dich nicht alleine, das verspreche ich dir.“, flüstert er und blickt auf den Boden. Einen Moment lang schweigen die beiden und lauschen dem Gewitter, dann ergreift Ace erneut das Wort: „Was werdet ihr machen, wenn das alles zu Ende geht? Was wird dann aus euch?“. Sie gähnt kurz und setzt dann zu einer Antwort an: „Wenn das zu Ende geht, dann sind wir tot Ace. Das ist leider Gottes ein Job auf Lebenszeit. … Oder meinst du das mit Kate?“. Ace nickt leicht und hört, wie sie tief einatmet. Sie braucht nicht antworten, er versteht, was sie sagen möchte. Sie möchte ihm erzählen, dass sie keine Ahnung hat, was danach sein wird, dass sie sich nicht vorstellen kann, was danach überhaupt noch sein kann, was noch möglich sein wird. „Was hat sie eigentlich?“, fragt er schließlich. Valeska rückt ein Stück von ihm weg, um ihm in die Augen sehen zu können. „Ich würde es dir gerne erzählen, glaub mir. Aber ich darf darüber nicht reden, es wurde mir verboten.“, antwortet sie knapp. Ein trauriges Lächeln ziert ihr Gesicht, als sie einen Seitenblick zum Fenster wirft und hinaussieht. Draußen auf dem Anwesen So nah hatte Neri sich seit Tagen nicht mehr an das Haus herangewagt. Doch das Unwetter trieb ihn herbei, denn es war ihm so unmöglich hier im Freien noch irgendwo Schutz zu finden und wenn er nicht an einer Lungenentzündung sterben wollte, dann musste er einen Weg ins Trockene finden. Er weiß, was er Valeska angetan hat und er weiß auch, dass er von Valon vermutlich in Stücke gerissen wird. Nun kann er lediglich auf die Großzügigkeit der Hausherrin vertrauen und hoffen, dass sie es sein wird, die seine Strafe auswählt. Er schleicht um das Haus herum, zum Hintereingang. Was er dort sieht, verschlägt ihm kurzerhand den Atem. Kate verlässt gerade das Haus und fixiert ihn mit ihren Augen. Die beiden stehen sich einen Moment lang schweigend gegenüber, dann weicht er instinktiv zurück. „Du solltest dich zu dieser Uhrzeit hier nicht herumtreiben Neri.“, sagt sie desinteressiert und blickt sich um. Verwirrt starrt er sie an: „Was zum Teufel machst du hier?!“. Sie gibt ihm keine Antwort, sondern wirft ihm nur einen vernichtenden Blick zu. Er weicht noch weiter zurück. Das Letzte, was er nun tun würde, wäre es Kate zu nahe zu treten, vor allem da sie jagen zu gehen scheint. „Verzeih Kate, ich bin einfach überrascht dich hier zu sehen, vor allem in dieser Verfassung.“, murmelt er und kratzt sich am Hinterkopf. Ein Knurren ertönt von ihr, dann nimmt sie ihre Wolfsgestalt an und schüttelt sich, gähnt kurz, streckt sich und blick hinauf zu den düsteren Unwetterwolken. „Ich hoffe es lohnt sich wenigstens für dich, bei einem solchen Wetter auf die Jagd zu gehen. Ich dachte zwar eigentlich, dass du bei einem solchen Wetter lieber vor einem Karmin liegst, aber nun gut, geht mich ja auch nichts an.“, während er redet beobachtet er, wie Kate mit großen Sprüngen auf den Wald zuläuft. Als er sie nicht mehr sehen kann, geht er auf die Tür zu und öffnet diese leise. Er betritt das Haus und schließt die Tür vorsichtig wieder. Gerade als er sich dem Gang zuwendet, vernimmt er ein Räuspern und wird von zwei starken Händen an den Schultern gepackt. Prompt rinnt ihm eine Schweißperle über die Stirn, als er nervös ein paar Worte spricht: „Hallo Valon, wir haben uns eine Weile lang nicht mehr gesehen…“. Einige Stunden später, Sicht von Kader Ich weiß nicht, wie lange ich nun mit angesehen habe, wie wütend Valon mit Neri umgeht. Er hat ihn in eine der Zellen im Keller gesperrt und immer wieder Antworten verlangt, die Neri allem Anschein nach eh nicht geben wird. Ich habe diesen Kerl noch nie besonders leiden können, er mit seiner seltsamen Fähigkeit. Erschöpft gähne ich und lege meine Schnauze auf meine Vorderpfoten. Ich bin nur froh, dass die Schmerzen langsam nachlassen. War vermutlich eine sehr dumme Idee, mein Ausflug. Aber ich durfte meine Schwester sehen, das war es mir wert. Das Klacken der schweren Tür lässt meine Ohren zucken, doch ich habe kein Interesse daran, nachzusehen, wer da wieder herbeikommt. Doch das Klacken meiner Zellentür, veranlasst mich nun doch ein Auge zu öffnen. Valon steht da, sieht mich an. Ich strecke mich ausgiebig, weiß was er von mir verlang. Ich soll aufstehen und mit ihm mitkommen. Ich lasse mir ein Halsband samt Leine anlegen und folge ihm schwerfällig durch einen Geheimgang. Dieser Gang führt einen direkt in den Wald, das weiß ich, da ich hier auch immer mit Mihawk rausgehe, wenn er mich zu einem Auftrag mitnimmt. Doch ist es dieses Mal kein Auftrag, der auf mich wartet, sondern ein erlegter Hirsch. Zögernd nehme ich Witterung auf, um herauszufinden wo der Hirsch herkommt. Ich gehe zwar nicht davon aus, dass Valon mich hier vergiften will, aber sicher ist sicher. Der Hirsch ist aus den Tiefen des Waldes hierher gebracht worden, das erkenne ich. Valon sieht mich an und deutet an, dass diese Beute für mich gemacht wurde, damit ich mich satt fressen kann. Als ich direkt vor dem Hirsch stehe, kann ich deutlich den Abdruck sehen, den die Zähne des Jägers hinterlassen haben. Ich japse erfreut, als ich erkenne, dass dieser Abdruck zu meiner Schwester gehört, was mir Valons Schmunzeln nun auch bestätigt. Nachdem ich mich satt gefressen habe, strecke ich mich ausgiebig und reinige meine Pfoten. Als ich herzhaft gähne, weht der Wind mir einen Geruch zu, der mich erschaudern lässt. Automatisch richtet sich mein Fell auf und ich knurre leise. Valon scheint die Veränderung auch wahrgenommen zu haben. Ich kann sehen, wie immer wieder seine Kiefer aufeinander drücken, nur um sich gleich darauf wieder zu entspannen. Wir kehren zum Anwesen zurück, wo Mihawk uns schon erwartet. Er sieht anders aus, als sonst. Seine Augen sind leer und unter ihnen befinden sich dunkle Augenringe. Er sieht aus, als hätte er seit Wochen keinen Schlaf mehr gefunden. Er sieht mich an und nickt schwach. Ich werde von Valon nun also an Mihawk übergeben. Ich kann es kaum erwarten meine Klauen in einen törichten Dämon zu schlagen. Lange müssen wir nicht warten, bis etwas aus den Büschen springt und uns aus dunklen Augen anfunkelt. Mihawk atmet zischend ein. Vor uns steht ein Höllenhund, beschworen um zu töten. Sie werden von Dämonen gerufen, um so viel Schaden wie möglich anzurichten. Sie kennen nichts, als Gewalt und ihren unendlichen Blutdurst. Perfekte, willenlose Diener der Finsternis. Seine fast schwarzen Augen starren uns regungslos an. Ich halte meine Nase ein Stück höher und versuche zu wittern, ob er alleine ist, oder ob da noch jemand wartet. Sichtwechsel Während Kader und Mihawk Auge in Auge mit dem Höllenhund stehen, werden sie aus den Bäumen von zwei leuchtend grünen Augen beobachtet. Das verzerrte Grinsen von ihr entblößt kurz die scharfen Eckzähne, dann sucht ihr durchdringender Blick die dunklen Fenster des Hauses ab. Sie knirscht mit den Zähnen und fixiert mit ihren Augen Kader. Sie murmelt ein paar Worte und mit einem Mal stürzt sich der Höllenhund auf den Werwolf. Erbarmungslos schlägt er mit seinen riesigen Pranken zu, versucht seine Krallen in den Werwolf zu rammen und will immer wieder zubeißen. Kader hat große Mühe sich zu verteidigen und ist von der Geschwindigkeit seines Gegners überrascht worden. Mihawk steht wie vom Donner gerührt dort und blickt in die Baumkronen, direkt in zwei giftgrüne Augen. Die beiden fixieren einander und keiner scheint zuerst wegsehen zu wollen. „Valon!“, ruft Mihawk, ohne die Augen aus dem Blick zu verlieren. Ein plötzlicher Feuerball zwingt die Schattenkreatur jedoch aus den Bäumen. Sie hastet davon, ehe man ihr gesamtes Gesicht sehen kann. Kader will ihr nach, doch der Höllenhund erwischt ihn am rechten Vorderbein und beißt mit voller Kraft hinein. Kader jault laut auf und versucht den Angreifer ebenfalls zu beißen, was ihm nicht gelingt. Mihawk packt den Höllenhund mit beiden Händen im Nackenfell und versucht ihn von Kader fortzureißen. Währenddessen ist Valeska aus einem der Fenster des Hauses gesprungen, welches sie für ihren Angriff geöffnet hatte und eilt der Frau hinterher. Sie wirft einen Feuerball nach dem nächsten, in der Hoffnung die Flüchtige endlich zu treffen, doch diese scheint die Angriffe vorherzusehen und weicht ohne große Probleme aus. Schließlich wirbelt sie herum und bleibt stehen. Ihr Blick trifft den von Valeska, welche ebenfalls stehen geblieben ist und bemerkt, dass sie schon viel zu weit von den anderen entfernt sind. „Regel 1, trenne dich in einem Gefecht nie von der Gruppe.“, zischt sie Valeska entgegen. „Regel 2, achte stets auf deine Umgebung…“, murmelt Valeska und erkennt, dass sie in eine Barriere gelaufen ist. Selbst wenn die anderen ihr folgen, würden sie sie nicht erreichen können. Wütend lässt sie ihren gesamten Körper in Flammen aufgehen und versucht ihre Gegnerin so von sich fernzuhalten. „Oh Valeska, du solltest wissen, dass das kein Hindernis für mich ist.“, lacht sie. „Was willst du Black?“, zischt Valeska ihr entgegen. Beim Klang ihres Namens grinst sie und lässt ihre Finger knacken. „Ich habe einen Auftrag und den werde ich ausführen, hörst du?“, sagt sie und klingt dabei als würde sie nur einkaufen wollen. „Hier ist kein Platz für Leute wie dich, also verschwinde, bevor ich dich grillen muss!“; schreit Valeska. Black lacht kurz und geht ein paar Schritte auf sie zu. „Aber, aber wer wird denn gleich so sauer sein? Es geht doch nur um eine Kleinigkeit…“, flüstert Black. Sie richtet ihre leuchtenden Augen wieder direkt auf Valeska und stürmt auf diese zu. Noch ehe diese reagieren kann, nimmt sie einen stechenden Schmerz war, dann wird alles um sie herum schwarz. Zur gleichen Zeit haben Kader und Mihawk es endlich geschafft den Höllenhund in die Enge zu treiben. Valon und Sidal suchen die Umgebung nach Valeska ab und Kate verlässt gerade mit Zorro das Haus, um zu sehen was passiert. In diesem Moment gelingt es dem Höllenhund an Kader und Mihawk vorbeizustürmen. Mit lautem Gebrüll rennt er auf Kate zu, mit der Absicht sie zu töten. Kader wirbelt herum, um den Angreifer aufzuhalten. „Bleib stehen!“. Zorros Stimme klingt während dieser zwei Worte, als würde sie von überall widerhallen. Alle Lebewesen, alle Pflanzen und alle Gegenstände scheinen den Hall seiner Stimme tausendfach zu reflektieren und auf den Höllenhund zu werfen. Dieser zuckt zusammen, bleibt stehen und scheint wie versteinert. Kader, der gerade zum Sprung ansetzen wollte, ist ebenfalls wie versteinert und winselt verstört. Zorros Stimme scheint auch in seinen Kopf eingedrungen zu sein und löst in ihm das Verlangen aus zu fliehen. Mihawks Augen starren auf Kates Gesicht, welches ebenfalls versteinert zu sein scheint. Für einen Augenblick kommt es Zorro so vor, als habe jemand die Zeit angehalten und nur er selbst sei davon nicht betroffen. Er blickt den Höllenhund wütend an und es scheint ihm, als könne er die Gedanken des Tieres in seinen eigenen spüren. Er sieht vor seinem inneren Auge, wie der Höllenhund sich auf Kate gestürzt hätte, ihr in die Kehle gebissen und sie somit getötet hätte. Es wäre ein schnelles Ende für sie gewesen, der Angriff wäre im Bruchteil eines Augenblickes vorbei gewesen. Ein schneidender Pfiff reißt den Höllenhund aus seiner Starre und keiner der Anwesenden wagt es sich zu bewegen, wodurch er ungehindert dem Pfiff in die Dunkelheit folgen kann. Kate löst sich als Erste aus der Stare und auch aus der Stille. „Was hast du getan Zorro…?“, flüstert sie und greift nach seiner Hand. Sein Blick schnellt zu ihr und sie hält vor Schreck den Atem an. Sein Blick scheint ihre Seele zu durchbohren und ihre Gedanken verschmelzen für einen Augenblick. Sie kann in seinem Inneren ein schier endloses Schwarz sehen, welches pulsiert und aus einem Gefängnis zu entkommen scheint. Aus Reflex krallt sie sich leicht in Zorros Hand, was dafür sorgt, dass dieser wieder zu sich selbst findet. Ihre Gedanken trennen sich voneinander. Er blinzelt mehrfach und greift sich mit der freien Hand an den plötzlich schmerzenden Kopf. Brummt etwas Unverständliches vor sich hin. Kate sieht an ihm vorbei zu ihrem Bruder, der sich langsam aus seiner Starre löst und seine Wunden zu lecken beginnt. Auch Mihawk bewegt sich wieder. Seine Augen glühen schier und bohren sich in Zorros Nacken. Kate muss keine Gedanken lesen zu können, um zu wissen was dieser denkt. Nachdem Zorro einen leisen Schmerzenslaut von sich gibt, lässt sie erschrocken von seiner Hand ab und starrt auf die Kratzwunden, die sie dort verursacht hat. „Oh Gott, das tut mir so leid Zorro…“, stammelt sie. Ortswechsel Ace schleicht durch die leeren Flure des Hauses. Er hatte von Valeska den Auftrag bekommen das Haus nicht zu verlassen, also war er trotz der Hektik im Haus geblieben. Ein bedrückendes Gefühl macht sich in ihm breit, als er die Küche betritt und es scheint ihn nicht zu täuschen. Auf dem Tisch liegt ein Zettel. „Wir haben etwas, das ihr brauchen werdet.“. Sieben Worte, die Ace den Boden unter den Füßen wegreißen. Schlagartig breitet sich eine Kälte im Raum aus, die er nie zuvor so deutlich gespürt hatte. Stumm geht er in die Knie und Tränen laufen ihm über die Wangen. Weniger sind es die Worte, die ihn treffen. Es ist das was sich neben dem Zettel befindet, das was die Worte so vernichtend macht. Haare. Ein ganzer Zopf voll davon. Nass vom Regen und ganz dreckig. Doch das strahlende Blond ist trotzdem zu erkennen. Doch viel gravierender ist das Blut, welches in dicken Tropfen in die Haare gesickert ist. Kate und Zorro betreten die Küche. Eigentlich um etwas zu trinken, doch der am Boden kauernde Ace, die Nachricht auf dem Tisch und die abgeschnittenen, verdreckten Haare treffen sie mit ungeahnter Härte. Dort auf dem Tisch liegt die helle Haarpracht und Valeska. Achtlos zusammengebunden und abgeschnitten. Ein Beweis dafür, dass sie mehr als unterlegen gewesen sein musste. „Sie haben ihr die Haare abgetrennt…?“, flüstert Zorro fragend. Kate sieht ihn an, dann Ace, der eh nichts mehr wahrnimmt. „Besser sie schicken ihre blutverschmierten Haare, als ihren ganzen Kopf…“, murmelt sie und sieht sich den Zettel näher an. „Wir haben etwas, das ihr brauchen werdet.“, liest Zorro vor. Er zieht fragend eine Augenbraue hoch und streicht über die feinen Kratzer an seiner linken Hand. „Wer ist denn bitte in der Lage Valeska zu entführen und wieso sollte man euch so eine Nachricht in der Küche hinterlassen?“, fragt er und sieht sich um. „Wer? Glaub mir, da würden mir so einige Namen einfallen… Aber das Zeichen soll uns verdeutlichen, dass sie sogar in der Lage sind hier herein zu kommen, ohne dass es jemand von uns gemerkt hat. Es ist ein Symbol ihrer Macht über die Situation.“, Kates Worte hallen im Raum umher und lassen Ace aus seiner Starre erwachen. Später an einem anderen Ort Der dumpfe Schmerz in ihrem Kopf lässt Valeska nur sehr langsam das Bewusstsein wieder finden. Sie greift sich an den schmerzenden Kopf, streicht sich durch die Haare. Doch muss sie feststellen, dass diese nur noch kinnlang sind. Sie öffnet stöhnend ihre Augen, doch kann sie in der Finsternis nichts erkennen. Der Untergrund auf dem sie liegt ist kalt und hart, von weit entfernt dringt ein leises Geräusch an ihre Ohren. Es könnten Stimmen sein, es könnte aber auch nur der Wind sein, sie weiß es nicht. Krampfhaft versucht sie sich aufzurichten, wobei ihre Gelenke brennende Schmerzen verkünden. Ihr Mund ist trocken, Sprechen scheint eine unmögliche Aufgabe zu sein. Sie versucht einen kleinen Funken zu erzeugen, um wenigstens ein bisschen Licht zu haben, damit sie sehen kann, wo sie ist. Doch es bleibt dunkel. Und auch beim zweiten, dritten und vierten Versuch, bleibt es dunkel. Verzweifelt tastet Valeska umher und versucht sich zu orientieren. Panik kommt in ihr auf, wodurch sie immer hektischer zu atmen beginnt, was zu einem starken Hustenanfall führt. In der Dunkelheit glühen zwei goldgelbe Augen auf. „Beruhige dich kleines Lichtwesen. Du sitzt hinter Gittern, die Schatten haben dich erwischt, doch es bringt nichts nun in Panik zu verfallen.“, die warme Stimme beruhigt Valeska tatsächlich etwas. Sie sucht die warmen Augen in der Dunkelheit. Nachdem sie sich wieder gefangen hat, fragt sie in die Dunkelheit: „Wer bist du?“. Ein warmes, nicht sonderbar helles Licht glüht auf und umhüllt eine große Raubkatze. Sie ähnelt einem Löwen. „Du bist ein Naturgeist?“, flüstert sie. Ihre Augen brauchen ein paar Sekunden, sich an das matte Licht zu gewöhnen. Sie erkennt nun, dass sie in einer kahlen Zelle hockt, ebenso wie die Raubkatze. „Ich bin mehr als nur ein Naturgeist. Ich bin einer der ältesten meiner Art… Aber sag mir lieber, wer du bist. Es muss ja einen Grund haben, dass Dämonen plötzlich Gefangene machen.“, seine Stimme füllt den Raum erneut mit Wärme. „Mein Name ist Valeska, ich bin Dämonenjägerin…“, beginnt sie, doch wird sie unterbrochen. „Ich sagte ich möchte wissen, wer du bist, dass sie dich gefangen nehmen und fast gänzlich unverwundet lassen.“. Sie schweigt einen Moment. „Ich bin das Feuer.“, sagt sie schließlich und blickt in die goldgelben Augen. Im Blick des Naturgeistes sieht sie Erkenntnis aufblitzen. „Sei willkommen Tochter des Feuers. Lange habe ich keinen deiner Art mehr zu Gesicht bekommen. Ich fürchtete schon, dass die Elemente ausgestorben sind, während meiner Zeit hier.“. „Viele sind wir nicht mehr… Aber es gibt uns noch.“, antwortet sie kraftlos. „Eine Tochter des Feuers, in den Händen eines Schattenlords. Sehr interessant.“. Sie zuckt zusammen: „Sagtest du Schattenlord?“. Rückblick „Vergesst niemals, wofür ihr ausgebildet werdet! Es ist eure Aufgabe den Gefahren der Dunkelheit zu trotzen und die Welt vor den schlimmsten ihrer Art zu schützen. Dämonen haben keine Herzen, sie sind gnadenlos und werden euch ohne zu zögern töten, versteht ihr? Aber was ihr auf jeden Fall beachten müsst ist, dass es eine Gefahr gibt, die größer ist, als das niedere Fußvolk der Dämonen. Nein ich rede nicht von Vampiren, ich rede von Schatten. Schatten sind Dämonen direkt übergeordnet und unter ihnen gibt es so genannte Schattenlords. Sie sind die Elite der Finsternis und kennen kein Erbarmen mit ihren Gegnern. Ein Schattenlord wird niemals Gefangene machen, also solltet ihr ebenso verfahren, außer es ist eure Aufgabe Gefangene zu machen. Habt ihr das verstanden?!“, der Redner blickt ernst in die Runde. Die Anwesenden nicken hektisch und einige machen sich Notizen. Valeska sitzt in der zweiten Reihe und blickt bei den Worten des Redners permanent aus dem Fenster. Ein Schattenlord würde die Fähigkeiten aller Anwesenden hier überschreiten, es macht also keinen Sinn sie auf etwas vorzubereiten, was ihr sicherer Tod wäre. Sie blickt den Redner an, dessen Gesicht von einer großen Narbe geziert wird. Er verlor einst sein Auge, als er gegen einen Schattenlord kämpfte. Dass er überlebte war ein Wunder gewesen. Vielleicht sollte er aber auch nur ein abschreckendes Beispiel für alle Dämonenjäger sein. Er war einst ein ausgezeichneter Jäger, doch mit nur einem Auge, war er zum Ausbilder degradiert worden. So kann es laufen im Leben. Eben war man noch hoch angesehen und im nächsten Moment taugt man zu nichts mehr. Neben Valeska streckt Kate sich gelangweilt und unterdrückt ein Gähnen. „Wie ich sehe langweile ich Sie.“, der Ausbilder ist vor Kate getreten und blickt grimmig zu ihr hinab. Sie sieht grinsend zu ihm auf. „Kann ja nicht jeder so interessant sein, wie ich oder?“, antwortet sie trocken. Valeska greift sich mit der linken Hand verlegen in den Nacken und verdreht die Augen. „Na klasse, jetzt geht’s wieder los.“, denkt sie und seufzt genervt. Noch ehe jemand in der Klasse reagieren kann, hat der Ausbilder mit einem Fausthieb den Tisch, an welchem Kate und Valeska sitzen gespalten. „Das reicht! Ihr werdet alle beide zum Strafdienst antanzen!“, brüllt er ihnen entgegen. „Was? Warum denn bitte ich auch?“, protestiert Valeska sogleich. „Als Team habt ihr dafür zu sorgen, dass der jeweils Andere keine Dummheiten begeht. Regel Nr. 1: Im Gefecht wird die Gruppe nicht verlassen, ein jeder ist dafür verantwortlich, was die Anderen machen. Regel Nr. 2 …“, beginnt der Ausbilder zu erzählen. „Regel Nr. 2 stets auf die Umgebung achten.“, Kate unterbricht ihn. Dieser sieht sie verwirrt an, kurz darauf bekommt er einen Apfel an den Hinterkopf geworfen. „Regel Nr. 3 das Team ist deine Familie, schütze es vor allen Gefahren!“, fügen Valon und Kader im Chor hinzu. Rückblick Ende Seit einer Weile sitzt Valeska schweigend in ihrer Zelle und massiert mit den Fingerspitzen ihre Schläfen. Das alles ergibt in ihren Augen keinen Sinn. Sie ist sich sicher, dass Black vor ihr stand. Aber nun befindet sie sich im Kerker eines Schattenlords. Es scheint ein unlösbares Rätsel für sie zu sein, dass sie bis auf eine Kopfverletzung verschont wurde. Sie hatte schon einmal gegen Black gekämpft und viele Blessuren davongetragen. Einst war Black eine von ihnen, bis sie die Seiten wechselte. Niemand wusste warum. War sie doch vor allem für Kate und Kader wie eine große Schwester gewesen. Sie hatte die Werwölfe gelehrt mit ihren Instinkten umzugehen, ihre außerordentliche Kraft zu kontrollieren. Doch eines Tages, als Black von einem Auftrag zurückkam, war sie wie ausgewechselt. Sie lachte nicht mehr, redete kaum noch mit jemandem, aber am seltsamsten waren ihre Augen. Das freundliche Grün hatte immer mehr von seiner Wärme verloren und wurde zu einem grellen Giftgrün. Zunächst erinnerten ihre Augen alle an die kalten Augen einer Schlange, doch dann wurde ihnen klar, dass es die lauernden Augen einer Raubkatze waren. Dann ging alles ganz schnell. Sie wurde brutal ihrem Team gegenüber, entwickelte sich zur Einzelgängerin, tötete einen guten Freund von sich und verschwand. Die genauen Umstände wurden nie näher erläutert, alles wurde unterm Tisch geklärt. Die Öffentlichkeit sollte nicht mitbekommen, was wirklich vorgefallen war. Seither wird Black wegen Verrats und Mordes gesucht. Valeska war ihr in der Zeit einige Male begegnet, doch war es ihr nie gelungen Black auch nur ansatzweise in eine Situation zu bringen, in der sie jemand außer Gefecht hätte setzen können. Stöhnend öffnet Valeska die Augen wieder und blickt den Naturgeist an. Dieser ist in einen Dämmerzustand gefallen und scheint von vergangenen, viel schöneren, Zeiten zu träumen. Sie schließt ihre Augen wieder und sieht ihre Freunde vor sich. Kann sich denken, dass Valon gerade Amok läuft, da sie verschwunden ist, kann fühlen, wie in Kate die Wut überschäumt und merkt, dass jemand verzweifelter ist, als alle Anderen zusammen. Ace. Innerlich sieht sie ihn am Fenster stehen, in den Regen starrend, alle Emotionen aus seinen Augen verbannt, bis auf eine. Angst, Angst davor, dass sie bereits tot sein könnte. „Ace… Lass nicht zu, dass sie dein Herz verdunkeln. Folge nicht dem Weg der Rache, egal was passiert.“, flüstert sie die Worte in die Leere. Das einzige Geräusch, welches sie begleitet ist das Schnurren des Naturgeistes. Ortswechsel Seit Stunden starrt Ace nun schon in den Regen. Er hat nichts gegessen, weigert sich zu trinken und reden möchte er erst recht mit niemandem. Zorro hat sich stumm in seine Nähe gesetzt und betrachtet seinen besten Freund. Hin und wieder ist er versucht etwas zu sagen, wüsste aber nichts, was Ace trösten könnte. Noch nie hatte Zorro ihn so gesehen. Ace kann behaupten, was er will, es ist nicht zu übersehen wie nahe es ihm geht, auf so eine Art von ihr getrennt worden zu sein. Immer wieder betritt Sidal den Raum, sieht zwischen den beiden Männern hin und her, erstarrt kurz und verlässt dann den Raum wieder. „Warum tut jemand so etwas?“, Aces plötzliche Worte lassen Zorro zusammenzucken. „Ich weiß es nicht. Aber ich bin mir sicher, dass sie ihr nichts tun werden. Sie brauchen sie allem Anschein nach als Druckmittel und als solches hat sie einen hohen Wert für die Entführer.“, erzählt Zorro. Ace wirft ihm einen kurzen Blick zu: „Danke Herr Staatsanwalt…“, zischt er ihm entgegen. Zorro hat es sich angewöhnt solche Situationen immer auch ein bisschen aus juristischer Sicht zu sehen. Aber auch für die Anderen scheint es keine Hinweise darauf zu geben, dass die Entführer sie töten wollen. Jedenfalls nicht, bevor sie bekommen, was sie wirklich wollen. Zorro hat erst vor wenigen Stunden mitbekommen, wie Valon und Mihawk einander zur Verantwortung zogen, für das Geschehene. Es muss also ein anderer Sinn dahinter stecken, als es den Anschein macht. Doch auch Kate scheinen sie nicht zu wollen, denn es wäre leichter gewesen Kate zu entführen, als Valeska. Zudem der Höllenhund sie dann nicht angegriffen hätte, wenn sie das Ziel sein sollte. Zorro sieht Ace an und zieht eine Grimasse. Er überlegt, ob er Ace von seinem Aussetzer erzählen soll oder nicht. Würde es seinen Freund ablenken, oder würde er nicht einmal zuhören? Zorro ist es egal: „Irgendwas stimmt nicht mit mir Ace.“. „Aha.“. „Nein wirklich, ich meine da ist irgendwas in mir. Etwas, wovon ich nicht weiß, was ich davon halten soll.“. Der Schwarzhaarige sieht ihn an: „Hast du etwa dein Herz und deine Seele entdeckt?“. Zorro verzieht das Gesicht erneut zu einer Grimasse. „Ich habe das Vieh gestoppt Ace. Ich habe gewusst, was es vorhat und habe ihm befohlen es zu lassen und es hat auf mich gehört. Das war nun das zweite Mal verdammt. Das zweite Mal, dass so was passiert. Das kann doch kein Zufall sein.“, Zorro klingt verärgert. Ace blickt ihm regungslos ins Gesicht: „Aber schlecht scheint es auch nicht zu sein.“. Seine trockene Antwort ist mitfühlender gemeint, als sie ankommt. „Hast du ihr bereits gesagt, dass du sie liebst Ace?“, wechselt Zorro plötzlich das Thema. „Bin mir nicht sicher, ob das überhaupt Liebe ist man…“, nuschelt Ace und sieht wieder aus dem Fenster. „Aber ist es nicht Liebe, wenn man so erschüttert darüber ist, wenn der anderen Person Leid geschieht?“, mit jedem der Worte wird Zorro etwas mitfühlender. Ace seufzt, dann antwortet er: „Ist es nicht so was wie Liebe, wenn man schier abhängig von den Nachrichten einer völlig Fremden ist und alles dafür tun würde, nur um sie ein einziges Mal sehen zu können?“. „So was wie Liebe? Ja vielleicht.“. Hosted by Animexx e.V. 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