The Dark Light von Sizura (Das Reich des Drachenkönigs II) ================================================================================ Prolog: Letzte Flucht --------------------- Die Tage vergingen wie im Flug und mit jedem Tag lernte er wie die Mutter Oberin zu beeinflussen war. Das er Gwen zur Flucht verholfen hatte, hatte ihm Peitschenhiebe beschert. Sein Rücken war immer noch mit schmerzenden Striemen geziert, zumal die verführerische Drow eine Freude bei den nächtlichen gemeinsamen Stunden hatte, ihm diese wieder auf zu kratzen. Leicht gekrümmt ging er durch die Flure mit einem Kelch in der Hand. Die Mutter Oberin schlief noch und er hatte die Zeit genutzt um in einem Buch nach zuschlagen um etwas über diese Fessel heraus zu finden. Mit dem Kelch, den er in der Küche abgeholt hatte, ging er zurück in ihr Gemach. Dort setzte er sich an ihr Bett und streichelte sanft eine Strähne aus ihrem Gesicht. "Wach auf." grinste er und sie öffnete sacht die Augen. Ein Lächeln zückte ihr Gesicht und sie richtete sich auf. "Nicht so schnell... nicht in deiner Verfassung." wobei er auf ihren Bauch deutete. Durch das Blut ihres abartigen Gottes war sie empfänglich geworden, warum sie nun das Kind von Valrak in sich trug. Dieser Gedanke mochte ihm nicht gefallen, aber sie schien hellste Freude daran zu hegen. Er reichte ihr den Kelch den sie auch an nahm, wie jeden Morgen. Blut. Immer wieder trank sie dieses scheußliche Zeug. Doch dieses mal sollte es ihr letzter Kelch sein. Als Assassine kannte Valrak auch giftige Kräuter die man nicht raus schmecken konnte. So wie dies, was er ihr eingeflößt hatte. In den letzten Tage war sie schon sehr schläfrig geworden, was er mit ihrer Schwangerschaft begründete. Ihre Unwissenheit war ihr Fehler. Sie sackte zurück in die Kissen und atmete schwer. Sanft streichelte er wieder ihre Stirn und stand auf um zur Kommode zu gehen. In einer Schublade hatte er einen Dolch entdeckt den er nun zu nutzen gedenkte. Er nahm diesen an sich und wand sich ihr wieder hin. "Valrak? wo bist du?" Blindheit, ein gutes Zeichen um endlich zu zuschlagen. Sie war machtlos und schwach. Es war nur ein Schnitt den er setzen musste. Um das Kind sorgte er sich nicht, denn hatte er es auch nicht gewollt. Wieder trat er an ihr Bett. "Hier. Ruhe dich aus. Schlaf..." er hob den Dolch und rammte diesen hier durch die Kehle. Niemand hörte den erstickten Schrei. "Schlaf ewig und lass mich frei." im gleichen Moment geschahen drei Dinge. Erstens erlosch ihr Leben, zweitens fiel die Schelle von seinem Bein und drittes spürte er eine magische Presänz durch sich jagen. Valrak liess den Dolch los, erkannte aber keine Veränderung. Ohne darüber weiter nachzudenken wand er sich ab und ging zur Tür. Weg! Das war sein einziger Wunsch. Die Wege des Anwesens kannte er inzwischen auswendig. Schon am dritten Tag hatte er sich alles genau angesehen und die Lage genauestens studiert, erwusste auch wo die Waffenkammer sich befand. Ehe er verschwinden würde, musste er sich noch um etwas Kümmern. Ohne die richtige Ausrüstung würde er nicht aus dem Unterreich fliehen. Auch wenn so seine Chance stieg erwischt zu werden, wollte er doch immer noch seine Waffen wieder haben, die seit seiner Ankunft in der Kammer aufbewahrt wurden. Immer schneller und eiliger wurden seine Schritte die durch Fluren hallten. Andere die seinen Weg kreuzten ignorierte er so gut es ging. Endlich hatte er die Tür zur Kammer erreicht und öffnete diese. Niemand schloss hier diese Tür ab. Wie leichtsinnig, dies hatte er auch schon der Mutter Oberin gesagt. Aber sie wollte ihn weiss machen das niemand sich ihr widersetzen würde. Da hatte sie ihn aber noch nicht gekannt. Valrak musste nicht lange suchen und schnappte sich auch direkt seine Waffen, den Schreckensflegel, die Dolche und zusätzlich packte er sich zwei Schwerter ein. Dunkelelfische Schwerter waren bekannt für ihre Treffsicherheit und dem besonders scharfem Schliff. Kaum hatte er diese eingepackt wand er sich auch schon ab. Ein Beutel auf einer Kommode fiel ihm ins Auge und er griff diesen. Ein klimperndes Geräusch verriet ihm das dort Geld oder Edelsteine drin sein mussten. Natürlich packte er auch dies ein um sich den Weg zu finanzieren. Schon setzte er seinen Weg fort. Der schwarze Ärmellose Mantel flatterte bei seinem schnellen Schritt und bald hatte er die Halle erreicht, wo er vor 5 Tage Gwen das letzte mal gesehen hatte. Die Wachen standen wie immer davor und sahen ihn verwundert an als er weiter auf die Tür zu hielt. „Wohin...“ mehr konnte die Wache nicht mehr fragen schon zertrümmerte ein Morgenstern seinen Kopf. Fassungslos blickte die zweite Wache Valrak an und wollte sein Schwert ziehen. Doch dazu kam auch er nicht mehr. Der nächste Schlag erfasst auch diesen und die Körper sackten zu Boden. Der Drow beachtete die beiden Leichen nicht weiter und öffnete die Tür. Wie in jeder unterirdischen Stadt war auch hier nicht viel los. Die Einzigen eindeutigen Laute stammen aus dem Untergrund. Dort wo das Dreckspack hauste. Ein Stechender Schmerz durchzog seinen Kopf als er die Türschwelle überquerte. Doch hielt dieser nicht lang an und Valrak setzte seinen Weg fort. Schnell eilte er zum Ausgang und schaffte es ungesehen in den Gang zu verschwinden. Kaum hatte er dies geschafft hörte er die Rufe hinter sich. Sie hatten die tote Mutter Oberin und die beiden anderen gefunden. Jetzt musste er schnell handeln. Ohne lang nach zu denken rannte er den Gang hinauf. Die Dunkelheit machte ihm nicht zu schaffen. Immer noch war sein Blick klar. Immer schneller trugen seine Beine ihn hinauf. Erst als er an der großen Höhle ankam, vor die er Gwen gewarnt hatte. Sein Blick schweifte kurz zurück um zu lauschen ob er etwas vernahm. Leider musste er feststellen das dem so war. Leise aber dennoch konnte er Schritte hören. Es war eine Gruppe die ihn verfolgte. Seine Gedanken kreisten kurz und er hatte eine Idee. Dazu nutzte er auch das Wesen welches in dieser Höhle hauste. Sofort eilte er weiter und versteckte sich hinter einen der Stalagmiten die aus den Boden brachen. Die Kreatur konnte er Schemenhaft in einiger Entfernung wahrnehmen und dann erkannte er auch die Gruppe aus der Höhle kommen und sich leise vorwärts bewegen. Sie schienen ihn zu suchen. Also würde er ihnen den Gefallen tun. „HEY!“ rief er einmal laut und schon stoppte die Gruppe aus Kriegern. Sie schienen nervös zu werden und dann raste auch schon das Wesen auf die Gruppe zu. Es war ein Hundertauge. Eine gefürchtete Kreatur, die fast schlimmer als ein Gedankenschinder sein konnte. Valrak grinste finster als er mitansah wie das Wesen sich über die Krieger hermachte und diese versuchten zu flüchten. Er schlich weiter zum Ausgang und erreichte diesen unbesehen. Endlich konnte er ohne weitere Komplikationen seinen Weg zur Stadt, in der er sich mit Gwen treffen wollte fortsetzen. Seine Füße trugen ihn schnell voran und er spürte schon bald einen Luftzug. Er konnte froh sein das diese Dunkelelfen nicht weit unten gelebt hatten, wie es für sein Volk doch üblich war. Als er endlich den Eingang erreichte wurde sein Tempo nicht langsamer. Das Licht brannte in seinen Augen und er verbarg sie hinter seinen Arm. Seinem weißen Arm? Valrak erkannte das seine Hautfarbe sich geändert hatte. Erschrocken blickte er an sich hinab. Bleiche weiße Haut? Seine Haare fielen ihm ins Gesicht. Sie waren nicht mehr weiß, sondern nun schwarz. Verwirrt besah er sich immer noch was geschehen war und er verstand das es mit dem Dolch zu tun haben musste. Aber hatte er vorhin nicht noch schwarze Haut und weiße Haare gehabt? Sein Blick glitt zum Höhleneingang und er trat in die Schatten. Tatsächlich. Seine Haut wurde wieder schwarz und sein Haar hatte wieder jegliche Farbe verloren und wurde weiß. „Interessant.“ murmelte er und grinste zufrieden über diese Tatsache. Eigentlich war es eine Schande für jeden Drow, doch Valrak sah eine gute Möglichkeit darin. Nun brauchte er sich am Tage nicht verstecken. Die Dunkelheit verbarg ihn nun besser. Zufrieden über diese Erkenntnis machte er sich auf den Weg. Nach weniger Zeit hatte er endlich den Wald verlassen und er erkannte das der Weg zu Fuß wohl länger dauern würde als 3 Tage. Schließlich war Gwen auf den Pferd unterwegs gewesen. Also schaffte er es nicht das Versprechen einzuhalten. Aber das störte ihn gerade nicht. Er war nur froh endlich aus seinem Gefängnis entkommen zu sein. Die Liebschaften mit der Mutter Oberin waren vergessen oder die restlichen Erinnerungen würden noch verdrängt. Sein Weg führte ihn zur Stadt. Die Stadt der Magie. Kapitel 1: Wiedersehen macht Freude ----------------------------------- In der angegebenen Zeit hatte Gwen die Stadt erreicht. Mit beiden Pferden passierte sie vor 10 Tagen das Stadttor und seither wartet sie im Gasthaus zum „knurrenden Köter“ auf Valrak. Ihr Blick war zu dem kleinen Fenster im Zimmer gerichtet und das Licht der Sonne, erhellte den Raum und liess den Schemel am Tisch, den Kleiderschrank und das Bett erkennen. Gwen saß im Schneidersitz auf ihren Nachthemd auf dem Bett. Sie hatte sich von den Gold, was Valrak ihr zur Verfügung gestellt hatte, so einiges gekauft. Neben der Bleibe und den Stallungen der Pferde, zählten auch einige Kleidungsutensilien und Reisematerial dazu. Auch zählte ein Buch dazu was ihr als Tagebuch diente. In Gedanken versunken streifte sich die junge Elfe eine Strähne aus dem Gesicht und wand sich wieder ihrem Buch zu, worin sie fleissig schrieb. Sie hatte die Zeit genutzt und hatte schon viel in das Buch niedergeschrieben. Gwen hatte erkannt das sie sich seit der Trennung, der Flucht aus den Palast der Mutter Oberin, hatte sie sich geändert. Sie beendete den letzten Satz und schlug ihr Buch zu. Wieder schweifte ihr Blick zu den Fenster und dann zu dem Schwert welches sie noch von einen Drowsoldaten hatte. Es war ihre Übungswaffe geworden. Gwen schwang sich auf und trat an den Kleiderschrank. Sie schnappte sich einen Rock und ein Hemd, sowie einen Miedergürtel aus Leder. Schnell noch ihre Schaftstiefel angezogen und dann war sie auch schon bereit. Sie ergriff das Schwert und trat hinaus. Mit einem Nicken begrüßte sie eine Maid auf dem Flur und schritt hinab in den Schankraum. Dieser war leer, bis auf zwei Maiden und einem Burschen die die Tische sauber machten. Der Wirt stand am Tresen und überprüfte seine Humpen. Auch hier nickte Gwen als Gruße ehe sie den Gasthof verliess. Jeden Tag ging sie hinaus um das Training weiter zu führen. Sie hatte Valraks Worte sich zu Herzen genommen und wollte jede Minute nutzen die sie aufbringen konnte. Seit sie in diese Stadt gekommen war, schweiften ihre Gedanken immer mehr zu dem Drow der ihr zur Flucht verholfen hatte. Was er wohl alles ihretwegen nun durchstehen musste? Sicher liess ihn die Mutter Oberin ihren Zorn spüren. Wie immer wenn sie an diese Drow dachte zog Wut in der Elfe hoch. Gwen schüttelte den Kopf und wand sich ihren Weg zu, der sie aus der Stadt führte. Hinaus und weg von den neugierigen Augen der Bewohnern. Sie hatte beim Kämpfen ihren eigenen Stil gefunden, wie wohl jeder Schwertkämpfer. Aber konnte sie sich schon bildlich vorstellen wie Valrak darüber meckern würde. Doch so kam sie eigentlich ganz gut zurecht. Auf den Platz, eine kleine Lichtung nicht weit vor der Stadtmauer, angekommen, stellte sie erst mal ihren Trinkschlauch ab und löste den Gürtel. Sie zog das Schwert aus der Scheide und steckte es kurz in den Boden, nur um sich ihr Haar zurück zubinden. Ihr schönes langes Haar war nur noch die Hälfte lang was sie aber absichtlich gekürzt hatte. Es war im Weg. Nun fertig für ihre täglichen Übungen, zog sie das Schwert aus dem Boden und brachte sich in Kampfstellung. Dann begann sie wie immer. Ging all die Grundschritte durch die ihr Valrak gezeigt hatte. Die kannte sie bis jetzt schon sehr gut. Weshalb sie immer wieder mal eigene Bewegungen mit einbaute. Machte einen Sturz nach vorn oder versuchte einige Ausweichmanöver. Fall dieser Drow jemals auftaucht würde, würde sie sich mit ihm messen wollen, nur um zu wissen, wie viel sie bisher konnte. Doch um ihn zu schlagen, reichte es sicherlich noch lange nicht. Aber um das herauszufinden musste er ja erst mal auftauchen. - - - Es war ein langer Weg gewesen. Seine Beine waren aber solche Strecken gewohnt, denn hatte er schon damals die meisten Wege zu Fuß zurück gelegt. Auf den Weg konnte er bei einem fahrenden Händler einige Dinge kaufen die er für die Reise benötigte. Trinkschlauch, Rucksack, Umhängetasche, Gürteltaschen und das wichtigste für ihn einen Umhang. Es hatte ihn nur eine Münze aus seinem Beutel gekostet. Denn wie er herausfinden durfte waren es die kostbarsten Münzen die es gab. Platinmünzen. Äusserst selten an der Oberfläche. Auch hätte er die Möglichkeit für ein Pferd gehabt, aber das wollte er nicht annehmen. Da sein Pferd am Eingang zur Höhle gefehlt hatte, würde Gwen es sicher mitgenommen haben. Sollte sie wirklich so versessen auf ihn sein, würde sie sicher auf ihn warten. Bald schon erkannte er die Mauern der Stadt und schon bald war er endlich da. Sein Blick zog Richtung Sonne wodurch er bemerkte das es erst gegen Mittag sein konnte. Zufrieden über diese Tatsache ging er weiter. Auf den Weg bemerkte er Kinder die neugierig in den Büschen hingen und wohl jemanden beobachteten. Eigentlich war es Valrak egal wen die Kleinen angafften. Doch er hatte zeit und wollte sich nicht unnötig hetzen, zumal er so wieso schon Verzug hatte. Also trat er hinter die Kinder der Stadt und räusperte sich. Die Kleinen fuhren erschrocken um und sahen den Fremden mit großen ängstlichen Augen an. „Haben euch eure Eltern nicht beigebracht das man anderen nicht nach spionieren darf?“ scherzte er und grinste frech drein. Einer der ältesten, er schätzte den Burschen auf 8, trat hervor und stemmte seine Hände in die Seite. „Wir spionieren niemanden nach.“ protestierte er und versuchte sich aufzuplustern. Valrak musste bei dem Anblick lachen, womit er dem Jungen den Wind aus den Segeln nahm und dieser wieder zusammen sackte. Der Drow hab seine Hand und wuschelte den Jungen durchs aschblonde Haar. „Schon gut. Was gibt es denn da so interessantes zu sehen?“ „Eine Elfe... mit einem Schwert!“ sagte ein junges Mädchen mit geflochtenen Zöpfen und verdrecktem Kleid. Bei ihrem Lächeln erkannte er das sie eine markante Zahnlücke aufwies. „Eine Elfe?“ wiederholte Valrak und trat zu den Kindern. Er kniete sich ins Gebüsch und lugte zu der Lichtung. Sofort erkannte er Gwen und ein Grinsen festigte seinen Blick. „Sie ist schon einige Zeit hier und kommt jeden Tag her. Sie ist gut, oder?“ Die Kinder hatten die Waffen an Valraks Körper schon lang bemerkt und wussten das er dies sicher am besten erkennen könnte. Aber Valrak antwortete nicht auf die Frage des Jungen. „Könnte ich euch darum bitten auf meinen Umhang und diese Waffe hier aufzupassen?“ er legte den Umhang ab, sowie den Rucksack, den Wasserschlauch und den Schreckensflegel. Die Kinder waren Feuer und Flamme. Sie durften auf die Sachen eines Abenteurers aufpassen? Natürlich würden sie das. Schliesslich stand der Drow auf und betrat die Lichtung auf der Gwen trainierte und trat näher. „Niedlich. Wollt ihr etwa Fliegen verjagen?“ Sie konnte ihn unmöglich erkennen. Sein Äusseres war durch den Zauber verändert und diese Kleidung hatte er auch seitdem er bei der Mutter Oberin war. Der Ärmellose Mantel ging ihm bis über die Knie. Ein weißes Hemd und eine schwarze Hose mit schwarzen Stiefeln. Die Harre Hatte er sich zu einen Zopf zusammen gebunden. Seine Augen waren am Tag nicht mehr rot sondern gelb grün. Wieder trat er näher an Gwen heran. Sie war bestrebt immer besser zu werden, bis er auftauchen würde. Um so überrascht war sie als sich plötzlich ein Fremder einmischte. Erst dachte sie es wäre Valrak, der Verspottung zu urteilen. Doch als sie in ihrer nächsten Bewegung inne hielt und sich aufrichtete, merkte sie dass sie da doch ein ganz anderer angesprochen hatte. Er war gut gebaut, hatte rabenschwarzes Haar, helle Haut und eine ziemlich beachtliche Bekleidung. Beachtlich in dem Sinne, dass sie doch ziemlich viel seiner muskulösen Arme preisgab. Sie keuchte noch etwas von ihrem letzten Schlag. „Wie bitte?“, fragte sie mit einem mürrischen Gesichtsausdruck. „Ihr glaubt doch nicht so jemanden erschlagen zu können. Oder? Kleines?“ Sie liess das Schwert nicht sinken, sondern wischte sich lediglich eine feuchte Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ziemlich mutig, so etwas gegenüber einer Frau mit einem Schwert zu äussern, während Ihr absolut unbewaffnet seid.“, meinte sie lediglich und zeigte nun mit der Schwertspitze auf ihn. „Und wie ihr seht, bin ich alles andere als klein.“ Was erwartete er? Sollte das ein Eroberungsversuch werden oder so? Damit war er bei ihr an der falschen Adresse. Ihre Atmung hatte sich noch immer nicht beruhigt, weshalb ihr Brustkorb sich noch immer etwas schneller als normal hob und senkte. Sie war nun eben wachsamer geworden, weshalb sie vielen wohl noch zickiger entgegenkam. „Nun….da sie ja leider unbewaffnet seit, kann ich ihnen meine Fertigkeiten auch nicht beweisen. Und Nahkampf empfehle ich nicht. Ich könnte leicht überschnappen.“, meinte sie selbstsicher und straffte sich etwas. Eigentlich hatte sie kaum Erfahrung im Nahkampf. Aber das konnte ein Fremder ja nicht wissen und wenn er doch auf einen Nahkampf aus war, wusste sie ja wo Männer am empfindlichsten waren. Sie musste gestehen, sie war doch ziemlich auf einen Kampf aus. Lange hatte sie sich an niemandem messen können, weshalb dieser Bursche doch grade recht kam. Doch leider unbewaffnet. Und sie hatte auch kein zweites Schwert dabei, welches sie ihm hätte anbieten können. Er lachte auf als sie ihn so barsch anharschte. Ja sie war wirklich sehr zickig geworden. Doch das fand er eher amüsant als nervtötend. Noch zumindest. „Unbewaffnet? Ich?“ mit einer lockeren Bewegung beider Arme legte er die Seiten seines Gürtels frei. Auf beiden Seiten blitzten Schwerter auf. „Ich würde niemals unbewaffnet auf Reisen gehen.“ grinste er ihr entgegen. Schon zog er eines der Schwerter. Doch senkte er die Klinge und sah Gwen an. „Falls ihr wirklich meint es mit einem erfahrenem Kämpfer aufzunehmen, nur zu. Ich werde mir mühe geben euch nicht zu sehr vorzuführen.“ Sein grinsen zeigte keinerlei Zweifel an den Sieg den er davon tragen würde. Auch wenn Valrak wusste das sie gegen ihn noch lang keine Chance hatte, hatte er schon bemerkt das sie besser geworden war. Doch das Herumgefuchtel, welches sie Schwertkampf nannte, war für ihn immer noch nur ein kläglicher Versuch. Keinerlei Standfestigkeit, kein gezielter Schlag. Sie hatte lediglich versucht Kombinationen heraus zu arbeiten. Das musste sich ändern. Valrak erinnerte sich an seine ersten Kämpfe die er mit viel Glück überlebt hatte. Es hiess er sei kein Krieger, kein begabter Kämpfer. Doch immer wieder hatte er es geschafft sich gegen seine Mitschüler zu behaupten und mit der Zeit lernte er die verschiedensten Kampfkünste zu kombinieren. Er hatte sie darin verfeinert sich die Schwächen daraus zu nutzen zu machen und Stärke in jede Bewegung zu bringen. Doch konnte er die Erinnerung von damals mit der jetzigen Situation nicht vergleichen. Nie hatte er für jemanden Lehrmeister spielen müssen. Gwen war somit die erste die überhaupt das vergnügen hatte. Auch wenn Valrak Lust hatte ihr richtig eins auszuwischen wollte er sich doch erst mal zurück halten um zu sehen was sie nun wirklich drauf hat. Vielleicht konnte sie im Kampf sich besser behaupten als er dachte. Denn wenn es eines gab was man mit als erstes im Unterreich lernt 'Unterschätze niemals deinen Gegner'. Schmerzhaft musste er diese Lektion lernen und hatte sie bis zum heutigen Tag immer im Hinterkopf behalten. Zu seinem Glück, denn schon oft war er in Situationen gekommen wo ihn dieser Gedanke das leben gerettet hatte. Nun aber stand er Gwen, einer Gauklerin mit wenig Erfahrung im Schwertkampf gegenüber. Valrak kam nicht drum herum und ein Grinsen festigte sich auf seinen Lippen während er sie besah, wie schwer sie doch atmete. Keine Kondition, musste er feststellen. Sie war doch etwas töricht zu glauben, dass er unbewaffnet war. Denn sie schluckte leicht, als sie die Schwerter an seinem Gürtel sah. Doch ihre Worte von eben konnte sie nicht zurücknehmen. Also musste sie sich wohl oder übel darauf einlassen. Wenn sie nun meinte sie hätte keine Zeit, würde man sie als feige bezeichnen. Ausserdem wollte sie doch wissen wo sie stand. Daher zuckte sie mit den Schultern und nickte. „Nun gut.“ Gleichzeitig hasste sie sich für die große Klappe die sie geführt hatte. Aber der Bursche schien nicht darauf aus, sie umzulegen. Wohl einschüchtern oder beeindrucken. Aber irgendwie sah er nicht danach aus, dass er sie hätte umbringen wollen. Schon sein Auftreten sprach dagegen. Wahrscheinlich wollte er den Kindern die ihr schon seit Tagen zusahen, zeigen was ein Mann war. Sein Ego steigern. Natürlich. Wie alle Männer! Gwen pustete sich eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht und brachte sich in Position. „Gut….dann wollen wir mal.“ Sie besah ihn sich nochmals genauer, suchte nach Schwachstellen. Doch das würde sie wohl erst im Kampf genauer erfahren. Auch wenn sie nicht daran glaubte zu gewinnen, tat es ihr sicherlich auch nicht schlecht mal gegen wen zu kämpfen der mehr Erfahrung hatte. So konnte sie sich wenigstens auch die Zeit vertreiben, während sie wartete. Vielleicht konnte er sie auch unterrichten, bis Valrak zurückkam. Der würde staunen! Doch jetzt dachte sie schon zu weit. Sie musste sich konzentrieren! Die Elfe atmete nochmals tief durch, während er sich in Position brachte. Sie ging schon mal ihre nächsten Schritte durch, liess ihn dabei aber nicht aus den Augen. Da er aber keine Anstalten machte sie zu erst anzugreifen, begann sie den Angriff. Sie täuschte einen Angriff von vorn an, drehte sich auf halber Strecke und griff dann von der Seite an. Immer noch blieb seine Klinge gesenkt als sie auf ihn zu stürmte mit einem Täuschungsmanöver. Er erkannte dies direkt denn ihre Beine verrieten sie, genauso wie die Bewegung ihrer Arme. Es waren übliche Anzeichen auf die jeder Schwertkämpfer achtete. Mühelos, mit nur einen Schritt zur Seite, wich er ihrem Angriff aus. Er hatte nicht mal die Anstalten gemacht das Schwert nur ansatzweise zu heben. Stattdessen hielt er es noch immer locker in seiner Hand. Gwen stolperte an ihm vorbei, aber fing sich schnell. Sie umfasste de Griff ihres Schwertes fester und ging wieder auf ihn los. Doch auch die nächsten Angriffe von ihr wich er mit nur einem Schritt aus und besah sich noch immer wie sie vorging. „Viel zu offensichtlich.“ sagte er und hob nun endlich selber das Schwert. Ein Raunen ging durch das Gebüsch. Die Kinder waren doch beeindruckt, was aber nicht sonderlich schwer war. Kinder konnte man immer schnell beeindrucken. Aber darum ging es ihm nicht. Er wollte Gwen zeigen das sie mit Kombos ohne jeglicher Übung und Geschick nicht anwenden konnte. Er holte schwungvoll und sehr offensichtlich, wo er hinschlagen wollte, aus. Valrak wusste das sie diesen Schlag parieren konnte, aber ihm ging es in dem Zusammenhang darum, zu sehen wie viel Kraft sie sich hat aneignen konnte. Einige Schlägen waren so angesetzt das sie diese hätte kontern können was sie auch tat. Doch schnell änderte er die Taktik so dass sie sich gut konzentrieren musste. Jeder seine Angriffe war nun präzise genau, aber ohne große Geschwindigkeit. Schliesslich wollte er sie weder überfordern noch ihr Schaden zufügen. Einige der Schläge bremste er auch immer wieder aus damit er sich nicht traf. Gwen hasste sich für ihre großen Sprüche die sie noch gesprochen hatte, sie schämte sich sogar dafür. Sie sah das er seine Angriffe abschwächte und ihr offensichtliche Manöver bot. Doch das sollte sich schnell ändern, denn der Drow erkannte das Gwen ausser Atem war und beschloss dem ein schnelles Ende zu setzen und schlug ihr das Schwert, mit nur einem einfachen und gezielten Schlag, aus der Hand. Gwen stockte und sah entsetzt zu ihrem Schwert was klirrend auf den Boden fiel. Valrak trat einen schnellen Schritt auf sie zu, sodass er direkt vor ihr stand. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie ihn an und wollte sich wehre, doch schaffte sie es nicht ihren Körper Unterkontrolle zu bringen. „Nicht schlecht... Elfschen... aber den Zahnstocher hast du noch lang nicht im Griff.“ Er grinste breit. „Ich hatte doch gesagt du sollst üben und nicht mit dem Messer nur rumspielen.“ Wenn diese Andeutung nicht eindeutig genug war, müsste sie ziemlich hinterm Mond leben, dachte er sich und sah auf Gwen herab. „Aber wenigstens hast du endlich Sachen gekauft in denen man auch Kämpfen kann und nicht nur rum tanzt.“ setzte er noch drauf und hob eine Braue. Die Elfe starrte ihn mit offenen Mund des Protestes an, aber kein Laut kam über ihre Lippen. Das konnte nicht sein? Gwen sah ihn ungläubig an und betrachtete ihn nun genauer. Doch blieb ihr Blick an seine Augen haften. Diese Augen die ihr nun vertraut vorkam, auch wenn sie ihre Farbe gewechselt hatten. Wie fast alles an ihm. Aber das würde dann auch erklären wieso sie niemals gegen ihn gewinnen konnte. „Wie….?“, kam es leise von ihr. Doch das wollte sie nicht auf sich sitzen lassen. Sie griff ihm grob an den Mantel und stellte ihm ein Bein um ihn umzuwerfen, was ihr auch gelangte. Damit hatte Valrak nicht gerechnet und fand sich auf den Boden wieder. Über ihn war Gwen, die sich auf ihn gesetzt hatte. Auch wenn er sich sicher mit Leichtigkeit lösen könnte, wollte sie ihn erst mal spüren lassen, was er in ihr angerichtet hatte. Sie schlug mit ihren Fäusten auf seinen breiten Brustkorb ein. „Du verdammter….! Weisst du überhaupt wie lange du mich hast warten lassen?! Du bist seit 2 Tagen überfällig! Und dann tauchst du so auf? Was ist passiert?! Wieso siehst du so aus? Konntest du es nicht lassen?“, sprudelte es schon aus ihr heraus. Sie war nicht wirklich sauer. Es war nur eben ihre Art, grade ihre Freude über dieses Wiedersehen zu zeigen. "Hey... Ich hab mich etwas verschätzt. Kann jedem mal passieren." lachte er und liess das Schwert los um ihre Hände zu greifen. Endlich hörte das Hämmern auf seiner Brust auf und er setzte sich auf. "Viel verändert hast du dich nicht." schmunzelte er und betrachtete sie noch einmal etwas genauer. „Nun gut. Etwas.“ gestand er und sah auf ihr kurzes Haar. „Ich hoffe du bist ohne Schwierigkeiten hergekommen.“ „Verschätzt? Du hast mich zu Tode erschreckt!“, grummelte sie. Das war wirklich nicht witzig. Und doch verlor es an Bedeutung da er endlich wieder da war. Und bei Gott, ja sie hatte ihn vermisst! //Ein Glück…?//, wiederholte sie in Gedanken. Hatte er sich etwa Sorgen gemacht. Etwas perplex sah sie ihn an, nickte aber langsam. „Ist…nichts passiert.“, bestätigte sie. Noch immer konnte sie es kaum fassen. Er sah so anders aus und dennoch war er der selbe wie eh und je. Kaum schien sich die Stimmung zu lockern vernahmen sie ein Rascheln aus dem Gebüsch. Sie blickten beide auf und sahen die Kinder der Stadt auf sie zu eilen und schleppten Valraks weitere Reiseutensilien mit sich. Die Kinder schleiften seine Sachen zu ihn und liessen es in seiner Nähe liegen. Dankend nickte er ihnen zu. Auch wenn die Kleinen sicher noch bleiben wollten drängte der Älteste von ihnen sie dazu zu gehen. Scheinbar mussten sie Heim, zu ihren Familien. Somit verliessen sie die Beiden und rannten zur Stadt zurück. Valrak sah schmunzelnd den Kindern nach und wand sich schliesslich wieder an Gwen, die noch immer auf seinem Schoß saß. Er betrachtete sie kurz und grinste sie frech an. "Du scheinst mich ja sehr vermisst zu haben wenn du schon gar nicht von mir runter steigen willst." „Jetzt wird bloss nicht noch eingebildeter.“, meinte sie und hob eine Augenbraue. Mit den schwarzen Haaren und der hellen Haut wirkte er fast wie einer aus einer anderen bekannten Dunkelelfen Rasse, die an der Oberfläche gefürchtet wurde. Somit nutzte er auch wieder die Angst der Menschen zu seinem Vorteil und musste mit den Nachteilen davon zu rande kommen. "Ach... ja..." er betrachtete kurz seine Hände. "Ähm... du wirst dich wohl an dieses Aussehen gewöhnen müssen. Ein Zauber ist über mich eingebrochen. Nun ja... passiert wenn man einen verfluchten Dolch verwendet." Er lachte kurz und versucht sich weiter auf zu setzen, was aber nicht so gelingen wollte. Dafür saß sie zu ungünstig. Also lehnte er sich auf seine Unterarme zurück und blickte zu Gwen hoch. Seine Erklärung liess sie aufatmen. Es bedeutete also das diese finstere Drow tot war und doch wollte sie sich nicht ausmalen wie lang er doch unter dieses Teufelsweib gelitten hatte. „Und? was hast du noch gemacht ausser Fliegen erschlagen?" fragte er locker und schenkte ihr wie immer ein fieses Grinsen. „Ha ha! sehr witzig.“, grummelte sie ihm entgegen. „Ich hab Vorräte besorgt und gewartet. Was sonst noch? Ah, gewartet und gewartet. Ach ja! Gewartet!“, betonte sie mit jedem Wort immer genauer. Sah ihn dabei eingeschnappt an. So leicht würde sie ihm das nicht verzeihen. Er hatte ja keine Ahnung was für Sorgen sie sich gemacht hatte! "Vorräte?" ja er ging gar nicht erst darauf ein wie sehr sie das 'Gewartet' auch betonte. Er wusste das er über die gesagte Zeit war, aber so war es nun mal. Dagegen konnte er nichts machen und entschuldigen wollte er sich ebenso wenig. "Hätte das Elfchen vielleicht die Güte endlich mal von mir runter zu gehen? Ich lieg ungünstig auf einen Stein der sich in meine Knochen bohrt." Ein spitzer Stein ragte aus dem Boden und stach ihn nun ins Becken. Anfangs hatte er ihn nicht bemerkt, aber der Druck war geblieben und somit wurde auch der Schmerz den dieser kleine Geselle verursachte unerträglich. Aber Gwen sah nicht ein ihn von seinen Leid zu erlösen. Er sollte bestraft werden, für seine unverschämte Art, mit der er sie hat warten lassen. Doch egal wie schwer sich Gwen auch machte sie konnte gegen seinen Kontern nichts ausrichten. Er drückte sein Becken etwas hoch und rollte sich mit ihr einmal um, sodass nun Gwen unter im lag. Grinsend setzte er sich auf seine Unterschenkel und sah auf Gwen herab. "Wer nicht hören will muss fühlen." Gwen sah zu ihn auf und murrte leise. Er griff nach seinem Umhang und legte diesen sich um. Dabei stand er nicht auf. Sie konnte ihn selber eh nicht umschmeissen. Dafür hatte er eine Pose gefunden wo er genug Halt hatte. "So... nun zu den Vorräter wieder.... wofür hast du denn die geholt? wolltest du hier überwintern?" Er stämmte seine Hände neben ihren Kopf und lehnte sich über sie. "Wie so ein Fellknäul im Wald?... du wirst doch nicht etwa noch zum Bären.... ähm... Bärin..." er stockte und dachte nach. Schliesslich musste er herzhaft auflachen bei dem Gedanken. Gwen brauchte einen kurzen Moment um sich zu fassen, diese Perspektive die sie gerade hatte, war doch etwas anderes. Etwas was sie nicht von ihm erwartet hätte. Dann aber lachte sie auch. „Und wenn ja? Ich könnte ja zu dürr sein.“, meinte sie so beiläufig. „Ausserdem wusste ich ja nicht, wie lange sich der Herr Zeit lassen würde.“ Begann sie erneut und funkelte ihn an. „Ich wäre nach weiteren 8 Tagen weitergeritten. Und falls oh Wunder der werte Herr dann doch auftauchen würde, wäre schon alles zusammen, so dass wir weiterziehen könnten, falls er es eilig hat.“ Das war ihr eigentlicher Gedanke gewesen. Daher hatte sie auch nur solche Vorräte besorgt, die nicht schnell verdarben. „Und natürlich Wechselsachen. Sonst würd ich ja wieder wie am Anfang dastehen.“ Da er ja ihre neue Kleidung wenigstens bemerkt hatte, hätte er sicherlich auch nichts dagegen gehabt, dass sie sich noch ein zwei Stücke mehr geholt hatte. „Wie du siehst war ich fleissig.“ , kam es von ihr und sie wackelte mit den geschwungenen Augenbrauen. Ihr lag die Frage auf der Zunge was er getrieben hatte, doch ehrlich gesagt wollte sie das gar nicht wissen. "Und das alles von meinen hart verdienten Geld. Frauen." er schüttelte den Kopf und schwang sich von ihr runter. „Hart verdient? Ach komm schon….du hast doch sicher den Typen ausgeraubt.“, meinte sie grinsend und betrachtete ihn. Er schnappte sich den Rucksack und warf diesen sich über die Schulter. Viel hatte er dort nicht drin. Eine Decke, einen Holzhumpen, einen Holzteller und ein Messer. Sowie etwas Brot und Trockenfleisch was er einen anderen Wandersmann bei einem Spiel abgezockt hatte. Es gab selten Momente wo er auf andere Reisende getroffen ist und nur einmal konnte ein Bauer ihn auf seinen Karren ein Stück mitnehmen. Doch war es nur eine kleine Strecke in der er einen Moment Ruhe hatte. Valrak streckte sich und das Knacksen seiner Knochen war deutlich zu hören. Auch wenn es nur ein kleiner Moment war wo er auf dem Stein gelegen hatte, so zeigte dies schon Ausmaße. Sein Blick wand zu Gwen und er neigte den Kopf leicht zur Seite. "Na komm Klappergestell... Ich brauch dringend ein gutes Bier oder einen leckeren Met. Ebenso wie etwas ordentliches zu Essen." Wasser und Brot gab es meist in Kerkerzellen, das er sich die letzten Tage davon ernähren musste reichte ihm. Am liebsten wollte er sich nur hinsetzen, die Musik eines Barden vernehmen und ein leckeres Bier trinken. "Ich hoffe du hast mir noch etwas von meinem Geld gelassen. Ich habe keine Lust auf der Straße zu schlafe." er grinste frech ihr entgegen. Von dem Beutel mit den Platinmünzen erzählte er ihr nichts, sonst würde sie noch auf die Idee kommen und weitere Kleider kaufen wollen. Nein, dieser Wertvolle Besitz blieb erst mal bei ihm. Er griff nach seinen Schreckensflegel und der Umhängetasche. Dann endlich war er bereit in die Stadt zu gehen. „Keine Bange Grosser, dein Geld reicht noch ein Weilchen. Für ein zweites Zimmer, sollte es auf jeden Fall noch genügen.“, versicherte sie ihm. Er wollte sicher unter keinen Umständen mit ihr ein Zimmer teilen. Auch wenn es billiger kommen würde. Gwen sah ihn noch einen Moment an ehe sie sich aufrichtete. Auf die Beleidigung schwieg sie, es war ja nichts neues für sie das er ihr immer solche Worte entgegen schleuderte. Sie stand auf und nahm sich ihr Schwert wieder zur Hand. Als sie sich wieder zu ihn wand und Valrak betrachtete stellte sie fest das er sich doch ziemlich verändert hatte und das nicht nur äusserlich. Er war so viel ruhiger und gelassener. Sogar schien er glücklich zu sein. Der Zwischenfall mit dem Zauber hatte ihn so verändert das er sich mühelos unter den Menschen bewegen konnte. Er wurde als normaler Obenflächenelf angesehen und das bot ihm Möglichkeiten die er als Drow so nicht hatte. Auch wenn die Nacht und Höhlen sein wahres Wesen zeigten konnte er sich am Tage dennoch normal wie alle anderen bewegen ohne direkt gejagt zu werden. Auch hatte es den Vorteil das er von Soldaten nicht mehr erkannt wurde. Immerhin suchten sie einen Drow, keinen hellhäutigen schwarzhaarigen Elfen. „Konntest du dich nicht erst vorstellen, eh du mich völlig blamiert hast?“, grummelte sie noch immer über den verlorenen Schwertkampf. Aber das würde sie ja bald noch lernen. Hoffentlich. "Wo bleibt dann der Spaß? Ausserdem hast du mich ja nicht mal gefragt wie ich heisse. Also bitte." auf seinen Gesicht spiegelte sich gespieltes Endsetzen, was schnell von einen Lachen verdrängt wurde. Kapitel 2: Selten so ausgelassen -------------------------------- Langsam gingen sie endlich zurück in die Stadt und steuerte auf direkt den Gasthof an. Sie war wirklich neugierig, was er von seiner Flucht zu erzählen hatte. Aber da sie ihm nicht gleich schon auf die Nerven gehen wollte, sparte sie dieses Gesprächsthema lieber für am Tisch auf. Wenn er gesättigt und seinen Durst gelöscht hatte, war er sicher gesprächiger. „Und ist dir unterwegs was passiert, dass du so spät kommst?“, wollte sie dann doch langsam wissen. Sein Blick schweifte kurz durch die Mengen an Menschen die durch die Gassen stiefelten und miteinander unterhielten. Mägde und Bauern. Valrak erspähte eine kleine Gruppe an Frauen die ihn beobachteten. Er hob etwas verwundert eine Braue und erkannte das sie mit geröteten Wangen sich schnell weg wanden. Ein Grinsen kroch auf seine Lippen und er wand sich schliesslich an Gwen die ihn wieder etwas fragte. "Nun, du musst bedenken ich war zu Fuß unterwegs. Auf den Pferd dauerte die Reise nur 3 Tage aber zu Fuß ist man nicht so schnell." Erklärte er ihr und schmunzelte wieder über ihre Unwissenheit. Auch wenn sie jetzt schon so viel erfahren und erlebt hat, schien sie immer noch so Unerfahren. Ihn störte es nicht, konnte er sie mit der Tatsache doch gut aufziehen. Gwen schnaubte sauer als sie die Blicke der anderen Frauen bemerkte und wie sehr es Valrak scheinbar amüsierte. Er sah gut aus, zu gut und das selbst jetzt mit seinem neuen Aussehen. „ich konnte ja kaum dein Pferd 10 Tage lang beim Ausgang stehen lassen.“, grummelte sie als Antwort und war froh als sie endlich die Taverne erreichten. Viele waren noch auf den Feldern, warum es für beide nicht schwer war einen Platz zu bekommen. Kaum hatten sie sich an einen Tisch gesetzte als auch schon eine Magd, mit aufreizendem Kleid, zu ihnen kam. "Kann ich dir was bringen?" fragte sie mit hauchender Stimme Valrak entgegen, der doch etwas verdutzt drein blickte und auch Gwen verwundert ansah. "Ähm... Zwei Humpen Met wären passend, sowie auch etwas gutes zu essen. Wenn ihr habt einen Braten." Die Magd schien ihm regelrecht an den Lippen zu kleben, obwohl er nur etwas zu essen bestellt hatte. Doch das war ihm gerade egal. Endlich würde er etwas ordentliches zu Speisen erhalten, da würde er auch die Annäherungsversuche dieser Frau ertragen. Die Magd nickte, zwinkerte ihm zu und ging ohne Gwen auch nur einen Blicken zu würdigen. Valrak schüttelte nur den Kopf und sah zu Gwen. Ihr Blick verriet ihm welche Wut in ihr kochte. "Das neue Aussehen scheint besondere Auswirkungen auf Frauen zu haben." Als Drow hatte er solche Sitten nicht erlebt. Man mied ihn, vor allem da er meist mit tief ins gezogener Kapuze in den Schankräumen saß. "Nun gut. Und sonst? schon was hier erlebt?... Und wie kamst du auf die Idee deine Haare zu kürzen?" er suchte Gesprächsthemen damit Gwen schnell von dem eben passierten abgelenkt war. Überrascht sah sie ihn wieder an und strich sich unbewusst darauf hin eine Strähne hinters Ohr. „Ist etwas praktischer, wenn man jeden Tag trainiert. Versperrt einem die Sicht nicht und dauert nicht ganz so lang bis sie trocken sind, nach einem Bad.“, antwortete sie ihm ohne ihn anzusehen, sondern tat so als würde sie die Karte durchlesen. Sie erwähnte noch nichts was sie wissen wollte. Dafür war sie grade zu genervt, als dass sie sich noch anhören wollte, was die Mutter Oberin mit ihm getrieben hatte. Er merkte ihre Abneigung und er sah sie etwas verwundert an. Sie schien wieder zickig zu sein und als sein Blick durch die Taverne schweifte ahnte er auch warum. Keine Frau in dem Raum liess es aus zu ihnen zu starren. Doch weniger auf sie als mehr auf ihn. Auch wenn er doch geschmeichelt von dieser Aufmerksamkeit war behagte es ihm dennoch nicht. "Sag mal. Hast du ein Doppelzimmer genommen oder Einzel?" fragte er und sah sich noch etwas skeptisch um ehe er sich zu ihr wand. Wahrscheinlich überlegte er sich auch ob er wirklich allein schlafen wollt. Auch wenn es nur Frauen waren die Interesse an ihn zeigten, so konnten diese auch äusserst lästig werden. Wieder dachte er an die Drow die ihm immer wieder am Abend das Slaneesh Blut eingeflößt hatte. Ein Schauder glitt seinen Rücken hinab und die Erinnerungen an die Nächte mit ihr wurden wieder aufgewühlt. Seit Tagen weilte diese Frau nicht mehr unter den Lebenden, genauso wie ihr Kind. Ein Kind. Wieder dieser kalte Schauder. Der Gedanke daran ein Balg zu haben um was er sich hätte kümmern müssen störte ihn. War er eben noch freundlich zu den Stadtkindern gewesen, so sah es in Wirklichkeit anders aus. Schnell schob er die Gedanken beiseite und sah Gwen weiterhin fragend an. „Ein Doppel. Ist größer, gemütlicher und so hatte ich wenigstens nicht das Gefühl alleine zu sein.“, erklärte sie ihm und vertiefte sich weiterhin in die Karte. Es stimmte. Nachts war sie sehr einsam gewesen. Sonst spürte sie immer wieder seine Präsenz und sie wusste, dass er ihr zur Hilfe kommen würde, wenn etwas nicht stimmte. Doch als sie alleine unterwegs war, konnte sie kaum schlafen. Daher beschloss sie mit dem Geld einfach ein Doppelzimmer zu nehmen. Ob er jemals mit einziehen wollte, war ihr egal gewesen. Sie wollte ganz einfach nicht das Gefühl haben, alleine zu sein. Genervt warf sie die Karte hin und stützte sich auf ihre Ellenbogen. „Wieso?“, fragte sie so unschuldig wie sie konnte, als ob sie nichts ahnen würde. Sie konnte es sich ganz einfach nicht vorstellen. Aber gern dachte sie an den Augenblick zurück, als sie in einer der vergangen Tage in einer Herberge gefragt wurden, ob sie ein Paar wären. Da musste sie immer schmunzeln. Er grinste als sie nach dem Grund seiner Frage sich äusserte. Im Augenwinkel erkannte er wie einige Frauen scheinbar über Gwen diskutierten und immer mal wieder auf deine deutete. Es gab wohl nur eine Möglichkeit für ihn nicht genervt zu werden. Auch wenn er wusste das die Frauen sicher Gwen übergehen würden, aber er versuchte es dennoch. Also rutschte er mit den Stuhl näher zu ihr, legte eine Hand auf ihr Knie und beugte sich zu ihr hin, um anzudeuten das er ihr einen Kuss auf den Hals gab. Stattdessen flüsterte er ihr ins Ohr. "Ich weiß das du immer noch eifersüchtig bist... also tu als ob du die Karte liest, zumal du sie verkehrt herum hältst. Ein Zimmer zusätzlich bestellen wäre raus geschmissenes Geld. Teilen wir uns also eines." er richtete sich wieder auf und schmunzelte sie frech an. "Nicht wahr.... Liebes?" schnell herrschte ein Raunen und ein Flüstern in der Gaststube. Die Magd kam an den Tisch zurück und stellte die Krüge vor Valrak und Gwen ab. Wobei sie Gwen noch einen giftigen Blick zuwarf ehe sie sich wieder ab wand und ging. Egal wie gut sie ihn kannte oder eher nicht kannte, das nun hatte sie niemals erwartet! Sie konnte nicht verhindern, dass sie rot anlief und somit wohl doch etwas an dieser „Geschichte“ Zweifel zuliess. Doch das was sie grade erlebte, war unbezahlbar. Seine Hand auf ihrem Knie und seine Stimme so dicht an ihrem Ohr, die sie beschämend die Karte loslassen liess. Er durchschaute sie wirklich immer wieder. Aber in ihrem Fall wäre das wohl auch nicht grade schwer. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, selbst dann noch als er sich wieder etwas von ihr entfernte. Sie musste darauf achten, dass ihr nicht grade die Kinnlade runter fiel, da der Effekt sonst nicht so anschlagen würde. Deshalb räusperte sie sich nur kurz. Na gut, dann würde sie das Spiel mitspielen. Mit der Zunge befühlte sie sich kurz die Innenseite ihrer Wange und tat so als ob sie überlegen würde. „Meinetwegen.“, kam es dann von ihr. „Aber nur…“ Nun hob sie einen Zeigefinger und hielt sie ihm direkt vor die Nase. „….wenn du mir endlich erzählst wie du abgehauen bist. Schatz.“ Das letzte Wort betonte sie ganz genau und beugte sich ebenfalls etwas zu ihm herüber, nur um ihm unterm Kinn zu kraulen. Dann kam aber schon die Bedienung. Und ihr entging ihr giftiger Blick keineswegs. Sie würde sich darüber freuen, wenn das was sie hier spielten der Wahrheit entsprechen würde. Aber das tat es ja nicht. Daher griff sie nach dem Krug und hob dieser an ihre Lippen. Doch ehe sie auch nur sich einen Schluck nehmen konnte legte er ihr eine Hand auf die ihre und drückte diese sanft wieder runter. Dann beugte er sich vor und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Sicher Liebes. Sicher." grinste er und setzte sich wieder um selber einen Schluck Met zu trinken. Gwen stockte und überdachte was gerade geschehen war. Mit einem blinzeln betrachtete sie den Mann, mit dem sie so lang schon unterwegs war, den sie sogar glaubte verloren zu haben. Kam es ihr nur so vor oder wurde er zahmer? Stille herrschte für einen Moment und Gwen wagte sich kurz im Raum um zu schauen. So eine Ruhe in einer Taverne war doch beeindruckend. Eine Gruppe Männer waren die ersten die diese Stille durchbrachen. Sie lachten über die Gesichter der Frauen die mit entsetzen gesehen hatte wie Valrak der blonden Elfe einen Kuss auf die Stirn gedrückt hatte. Schon lachten weitere Burschen die über die rot angelaufenen Köpfe einiger Waschweiber sich amüsierten. Genau damit hatte Valrak gerechnet, sowie auch über Gwens Reaktion die er nur aus dem Augenwinkel kurz wahrnahm. Valrak schweifte aber schon mit seinen Gedanken ab. Frauen waren leicht zu beeinflussen. Leichter als es damals immer hieß. Waren nicht eigentlich die Frauen die gewesen die den Mann um den verstand brachte? Scheinbar hatte er doch ein gewisses Talent dafür. "Doch werde ich dir davon erzählen wenn wir allein sind. Nur wir beide meine Schöne." er grinste ihr zu als er den Krug absetzte und dann das Essen bemerkte was nun von einem Knaben gebracht wurde. Die Magd die ihm noch schöne Augen gemacht hatte, war zu einem anderen Tisch gegangen und bediente dort die Gäste. Auf seine weiteren Worte, klimperte Gwen mit den Wimpern und legte dabei ihre Hand auf sein Bein. „ich nehme nicht an, dass wir, wenn wir alleine sind, viel Zeit zum Reden haben.“, schnurrte sie und konnte sich ein Grinsen ebenfalls nicht verkneifen. Die Reaktionen der Weiber waren einfach zu göttlich! Doch dann zog sie sich etwas zurück, damit er in Ruhe essen konnte. „Nimm ruhig alles. Ich hab keinen Hunger.“ Grinsend nahm er sich von dem Entenbraten der auf den Tisch gestellt wurde. "ich hätte dir auch nichts abgegeben." grinste er ihr frech zu und biss den nächsten Bissen vom Fleisch ab. Es war so zart und lecker. Ein wirklich guter Braten. Endlich kam die Stimmung in den Gastraum zurück. Ein Barde hatte die Situation genutzt und ein Lied angestimmt. Gwen konnte nur grinsend den Kopf schütteln, als er sich über den Braten hermachte. Aber den hatte er sich wirklich verdient. Derweilen trank auch sie ihren Krug leer und lauschte den Klängen des Barden. Es war eine Geschichte die sich durchs Land trug, von jeden Barden anders erzählt und verfeinert. Wie einst die wahre Geschichte war, weiß wohl keiner mehr, aber es diente auch nur der Unterhaltung. Die Elfe schloss einen Moment die Augen und stellte sich das Lied in Bildern vor. Als sie ihre Augen wieder öffnete erkannte sie das Valrak den Braten schon fast völlig verspeist hatte und genüsslich an einen der Knochen knabberte. Schmunzelnd verglich sie ihn mit einem ausgehungerten Wolf der nach langer Hungerphase endlich wieder was zwischen die Beisser bekam. Sie betrachtete ihn weiter und sah zu wie er Stück für Stück der Ente nahm und ein ruhiges Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Sie merkte die Erleichterung in sich keimen während sie ihn betrachtete. Ihr Herz schlug schneller und Gedanken schossen ihr durch den Kopf. "Endlich was im Magen." er klopfte sich auf den Bauch als er in seinen Stuhl zurück sackte. Er wand seinen Blick zu den Barden und lauschte einen Moment lang dem Gesang. "Wollen wir noch etwas den Barden zu hören meine Kleine“, begann er und wand sich grinsend wieder an Gwen. „Oder lieber unsere eigenen Lieder im Zimmer anstimmen?" Bei seinen Worten musste sie sich erst wieder fangen. Wie sehr verzerrte sich ihr Herz danach ihm wirklich so nahe zu kommen, doch das würde wohl nie geschehen. Gwen hatte sich in der Zeit, wo sie auf ihn hat warten müssen, sich oft Gedanken darüber gemacht und sich eingestehen müssen das sie ihn wirklich liebte. Doch ist es eine Einseitige Liebe und wenn sie ihm dies eingesteht dann gäbe es ihm nur den Anlass sie damit aufzuziehen. „Ich hab diesem Barden schon die ganzen Tage die du mich hast warten lassen zugehört. Jetzt brauch ich etwas Abwechslung.“, schnurrte sie und spielte mit einer Haarsträhne. "Dann lass uns die Balken etwas zu tun geben!" grinste er und stand auch schon auf. Die Ausdrücke der Weiber waren eindeutig und voller Hass. Wie gern hätten sie sich wohl gerade an Stelle von Gwen gesehen, aber das war es was er mit diesem Spielchen erreichen wollt. Andere zur Verzweiflung treiben war ein besonders angenehmes Hobby. Es war sehr abwechslungsreich, denn man konnte sich immer wen neues aussuchen den man in den Wahnsinn trieb und hier in dem Raum gab es zurzeit ausreichend Opfer für diese Freude. Valrak hielt ihr die Hand hin und nickte ihr zu. "Komm, lass uns gehen." Sie nahm seine Hand und folgte ihm schliesslich, mit einem letzten siegreichen Blick auf die lästernde Meute, die sie wohl nur zu gern gleich umgebracht hätten, nach oben. Sofort hörten sie das Gerede hinter ihnen. Die Waschweiber und anderen Weibsbilder im Schankraum hatten scheinbar ihre Stimmen zurück erlangt und fluchten und zeterten über Gwen. Aber Beide konnten darüber nur lachen und amüsierten sich köstlich über die Worte die fielen. "Also? Wo ist der Raum... mein kleines Weiblein?" Er grinste und Gwen bemerkte das er scheinbar dieses Spiel noch weiter fortführen wollte. Ihr sollte es recht sein, denn konnte sie so wenigstens etwas Zärtlichkeit von ihm abbekommen. Nun war sie es, die ihn hinter sich herzog. Zu einer Tür wo sie sich elegant vor umdrehte, seine Hand los liess und verführerisch ihm ansah. Sie hob eine Hand und lockte ihn mit einer leichten Bewegung ihres Zeigefingers. „Hier“, säuselte sie noch immer sichtlich gut gelaunt, eh sie dann im Raum verschwand und darauf wartete, dass auch er eintrat. Er schmunzelte darüber das sie das Spiel ebenfalls weiter durchzog. Hatte er schon so auf sie abgefärbt? Er suchte nach etwas Schwarzen auf ihrer Haut, aber es war klar das diese Ausdrucksweise nur Bildlich zu nehmen war. Er betrat ebenfalls den Raum und schloss die Tür schliesslich hinter sich. Gwen warf sich auf ihr Bett und begann zu kichern. „Hast du deren Gesichter gesehen?“, platzte es lachend aus ihr heraus und sie rollte sich kurz auf ihren Bett vor Freude. Sie verdrängte die Konsequenzen die sie dabei auf sich lud, die Blicke der anderen war es wert. "Schön das du spaß dabei hattest." meinte er und ging zum anderen Bett. Er legte seinen Umhang ab, so wie auch den Rucksack, die Tasche und seine Waffen. Nachdem er auch seinen Mantel und das Hemd über einen Stuhl geworfen hatte legte er sich auf das Bett. Er verschränkte die Arme hinter seinen Kopf und schloss kurz die Augen. "Angenehm." murmelte er seufzend. "Der Waldboden ist wirklich zu hart auf Dauer." Dann aber richtete er sich wieder auf und blickte mit einem etwas ernsteren Blick zu Gwen. "Du hattest ja was gefragt nicht wahr?" Valrak öffnete sich den Zopf. Es war ihm einfach angenehmer die Haare offen zu tragen. "Die Mutter Oderin ist nicht mehr. Ich musste, um die Fesseln zu lösen, sie erdolchen.Erst danach konnte ich auch fliehen." Er wollte nicht näher ins Detail gehen, auch liess er die Zärtlichkeiten weg die er mit der Mutter Oberin geteilt hatte. Genauso wie das Kind was sie in sich trug. Das waren Dinge an die er selber gar nicht mehr denken mochte. Die Elfe zog sich die Schuhe aus und legte sich dann auf den Bauch um seiner Erklärung zu lauschen. Sie grinste angesichts dieses Sieges über die Drow. Nur zu schade, dass sie es nicht gewesen war die sie erdolchen durfte. „Ich nehme an….du hast sie nur soweit gebracht, weil du mit ihr das Bett geteilt hast. Oder?“ wollte sie dann doch wissen. Gwen war keine Närrin und ahnte die Antwort schon. Sie begann die Beine anzuwinkeln und mit diesen hin und her zu zappeln, da ihr die Stille doch etwas unangenehm wurde. Doch ein anderes Gesprächsthema kam ihr nicht in den Sinn. Ausser vielleicht ihr miserable Schwerttechnik. "Natürlich konnte ich nur so an sie heran treten." Er hob eine Braue. Dachte sie es würde ihn viel ausmachen es zu sagen? Nein, er mochte nur nicht den Gedanken an die Spielchen mit dieser Drow. Zu sehr erinnerte ihn das alles an das eintönige und kontrollierte Leben was männliche Drow unter den Frauen führten. Er liess sich zurück fallen und lag nun mit ausgestreckten Armen auf seinen Rücken. Die Augen geschlossen. "Jede verdammte Nacht... immer dieses schreckliche Blut... zum Schreien." knurrte er leise. Das Bilder der Drow festigte sich wieder in seinen Kopf. Ihre Augen so rot und so kalt. Ihre Stimme so stark und bedrohlich und doch zärtlich. Sie hatte ihm gesagt das sie ihn immer für seinen Verrat bewundert hatte, das sie auf ihn gewartet hatte und nur ihn wollte. Vielleicht mochte das stimmen, aber er verspürte nie den Drang etwas Ernstes mit jemanden ein zu gehen. Spaß und Freude bei den nächtlichen Spielen mit den Frauen genügten ihn. Er wollte keine Gefährtin an seiner Seite wissen. So was deutete von Schwäche und das wollte er nun wirklich nicht bieten. Langsam schlug er wieder die Augen auf und starrte stur zur Decke. "Meinst du ich sollte den Fluch brechen?" murmelte er nachdenklich. Er hatte vor einigen Tagen daran gedacht. Es machte ihn zwar vieles einfacher, aber nachdem war er im Schankraum erlebt hatte bezweifelte er das so ein aufsehen ihm gefallen konnte. Valrak hatte nie so eine Anziehungskraft auf Frauen besessen. Zumindest nicht wenn sie sahen wie er unter seiner Kapuze aussah. Einige waren interessiert wie es mit einem Drow wohl sein möge, wodurch er den irdischen Gelüsten auch immer mal frönte. Aber nie war eine so interessiert gewesen wie die Frauen denen er seid des Fluches begegnet ist. Abgesehen von Gwen, sie schien ja schon vor Neid zerfressen wenn sie nur an die Drow dachte. "Ein Fluch ist ein Fluch. Ich weiß nicht ob dies der einzige Harken bei der Sache ist. Bisher habe ich nur noch nichts andere feststellen können." erklärte er und seufzte. "Was meinst du Goldlöckchen? Fluch brechen oder warten was geschieht?" Er stemmte sich auf seine Unterarme und sah zu Gwen rüber die auf ihrem Bett lag. Gwen kämpfte mit den Gedanken an die Drow und an die Bilder die sich bildeten. Hass drängte sich in ihr auf und gerne hätte sie ihm es untersagt weiter zu reden. Aber sie wollte es ja wissen. Sie hatte ihn gefragt. Gwen biss sich auf die Unterlippe und wand ihren Blick ab. Jedoch stockte ihr Hass und diese Bilder als er sie wieder mit einem Spitznamen ansprach. Sie blinzelte kurz und betrachtete ihn etwas genauer. „Kommt darauf an.“, begann sie nun. „Bisher sagst du hattest du keine Nebenwirkungen erkannt? Abgesehen von deinem Aussehen und deinem Magneten der dir Frauen in Scharen anzieht?“, gab sie ruhig als Aufzählung. Doch dann zuckte eine Frage auf. „Wirst du nun immer so bleiben?“ Er hatte bisher noch nichts erwähnt, dass er seine alte Gestalt wieder annehmen würde. Auch wenn dieses Aussehen auch nicht übel war, musste sie gestehen, gefiel ihr der Drow doch besser. Der Zog abgesehen von bösen Blicken niemanden an. Er hob nachdenklich eine Hand an sein Kinn und streichelte gespielt darüber als müsse er erst mal nachdenken. Aber dann grinste er und schüttelte den Kopf. "Nein. In der Nacht habe ich meine alte Gestalt. Genauso wie wenn ich ins Unterreich gehe." äusserte er sich ruhig und gelassen. "Nur es kann immer sein das ein Fluch mit der Zeit noch andere Tücken aufzeigt, die jetzt noch nicht bekannt sind." schon mehr als einmal musste er einen Fluch brechen, aber waren es auch Flüche deren Auswirkung wesentlich unangenehmer waren als dieser. Vielleicht reagierte dieser Fluch auch auf jede Person anders, dachte Valrak. Gwen drehte sich dann zur Seite und sah kurz zur Tür. „Es könnte sein, dass diese Nacht mehr als eine Frau versuchen würde mich zu töten.“, meinte sie und grinste schief. Sie hatte keine Angst, aber die Möglichkeit zog sie schon in Betracht. Könnte ja sein, dass die sich da unten, während sie sich hier unterhielten einen Mordplan austüftelten. Aber genau für solche Fälle, hatte sie sich einen Dolch um den Oberschenkel geschnallt. Ihr Blick wanderte weiter durchs Zimmer. Da fiel ihr Blick auf ihr Tagebuch. Sofort sprang sie wie von der Tarantel gestochen vom Bett und hechtete zum kleinen Tischchen. Schnappte sich das Buch und stopfte es unter ihr Kopfkissen. Er wollte sich gerade wieder nach hinten auf das Bett fallen lassen, als plötzlich Gwen aufsprang und durch Zimmer rannt. Valrak erkannt wie sie ein Buch sich griff und es unter ihr Kissen steckte. Mit hoch gezogener Braue sah er Gwen an und setzte sich wieder auf. "Was war das, Schillerlöckchen?" Schillerlöckchen war eine Spezialität an den Küstenstädten. Es wurde aus dem Fleisch von Haien gemacht. Valrak fand diesen Namen passend für sie, immerhin konnte sie genauso bissig werden wie eines dieser Meeresraubtiere. Ein finsteres und freches Grinsen glitt über seine Lippen und er stand auf um zu ihr hinüber zu gehen. "Steht da etwa was drin was ich nicht lesen soll?" Sie streckte einen Arm aus und deutete mit dem Zeigefinger auf ihn. „Bleib bloss weg!“, meinte sie trotzig. Nun umklammerte sie das Kopfkissen schon. Hätte sie das Buch doch bloss verbrannt. Aber sie konnte ja nicht wissen dass er doch zurückkam. Ihr tat es gut ihre Gedanken niederzuschreiben keine Frage, aber dass er jemals einen Blick da rein werfen sollte, wollte sie nicht zulassen. Da stand alles Mögliche drin! Über ihn das meiste! Als sie von Trauer erfüllt war, von Wut und von Einsamkeit. Das würde ihm nur noch mehr Möglichkeiten einräumen sie zu demütigen. Glücklicherweise hatte sie kein Wort von ihren Gefühlen da rein gepackt. "Och komm. Da wir gemeinsam unterwegs sind, sollten wir doch auch Geheimnisse teilen!", er grinste frech und griff nach dem Buch. Doch sie umklammerte es so fest und schien sich regelrecht um das Kissen, samt Buch zu rollen. „Ach ja?“, kam es nun leicht panisch von ihr. „Du hast mir aber auch keins von dir erzählt!“, rechtfertigte sie sich und rollte das Kissen fester um das Buch. Doch er liess einfach nicht locker. Sie zappelte herum und versuchte ihn mit Hilfe ihrer Beine weiter auf Abstand zu halten. "Sei nicht so stur." schmunzelte er. Eigentlich hatte er keine wirklich Lust es zu lesen, aber sie schien es doch für wichtig zu halten. Also war es wieder ein Angriffspunkt für ihn. „Du kennst mich doch! Ich bin bockig!“, antwortete sie ihm voller Angst und umklammerte nur noch fester das Kissen mit dem Buch. "Wenn du es mir nicht freiwillig gibst beiss ich dir halt ins Ohr. Kannst es dir aussuchen." er hatte seine Freude dabei die kleine Elfe einfach mal so hich zu heben. Sie war ja nicht sonderlich schwer was das alles einfacher machte. „Das wagst du nicht!“, knurrte sie ihn an. Ein Scharrendes Geräusch an der Tür, welches nur leise bei ihrem Rum albern zu hören war, liess Valraks Blick kurz zur Tür gleiten. Gwen hingegen nahm dieses nicht war. Scheinbar hatten sich einige der Frauen hoch geschlichen und wollten sehen was die Beiden machten. Weiber, Neugierig und so durchschaubar, dachte der Drow und ärgerte Gwen weiter. Immer noch schien Gwen nicht locker zu lassen, warum er seine Drohung auch wahr machte und ihr ins Ohr biss. Sie quiekte erschrocken auf. „Valrak!!!“, rief sie aus und schien einen Moment geschockt, darüber, dass er es wirklich getan hatte. Jemand hatte sie am Ohr berührt! Und das auch noch mit den Zähnen! „Willst du mir Ohrlöcher verpassen oder was?!“, zappelte sie und versuchte weiterhin, ihn von sich zu stoßen. Er musste doch loslachen als er ihr Quieken vernahm. "Bist du jetzt ein Schweinchen oder was?" doch er biss noch einmal zu. "Bei deinen mega Löffeln kannst du aber reichlich Ohrringe tragen." Sie hatte wirklich wesentlich größere Ohren als er. Doch das war das markante bei den Beiden. Es gab die unterschiedlichsten Elfenrasse, nur eine Halbelfe wie sie, mit solch langen Spitzenohren hatte er noch nicht gesehen. Meistens waren die menschlichen Züge stärker ausgeprägt, doch sie wirkte wie ihre elfischen Verwandtschaft zu sein. Kleiner und zierlicher als Menschen. Sie versuchte ihn weiterhin von sich zu stoßen, doch keine Chance. Abgesehen davon, begann sie auch noch zu lachen. Seine Haare kitzelten sie an Ohr und Hals. Erstaunlicherweise machte ihr das Rum albern Spaß. Das Gerangel ging noch einige Zeit ehe er sie schliesslich in Ruhe lies. "Dann nicht." schmunzelte er und lauschte zur Tür. Das scharrende Geräusch war verstummt und die Schatten die sich am Türspalt gezeigt hatten waren auch verschwunden. Scheinbar waren die Frauen schon wieder weg. Besser so, er hatte keine Lust gehabt sie mit einem Schwert zu verjagen. Auf solche Aufmerksamkeit konnte er doch gut verzichten. Sein Blick schweifte zum Fenster was den vorangeschrittenen Nachmittag zeigte. Bald würde die Nacht einbrechen und er wäre wieder ein Drow. Gwen hatte Bauchschmerzen vom Lachen und rang noch immer nach Luft. Sie tastete sofort nach ihrem Ohr und legte schützend die Hand darum. Gerne würde sie ihm irgendwelche Sprüche an den Kopf werfen, doch dazu war es einfach zu lustig gewesen. Wieder etwas, was sie von ihm noch nicht gekannt hatte. Er war wohl wirklich gut gelaunt. Valrak setzte sich auf sein Bett und grinste hinterhältig zu Gwen. "Du sieht aus als ob du gerade mal richtig durch genommen wurdest.", er spielte da auf ihre zerstörte Frisur, der verrutschten Kleidung und der schweren Atmung hin. Verwundert blickte sie ihn an und musste doch über seine Äußerung lachen. Er konnte ja eine richtige Spaßkanone sein! Die Elfe sah an sich runter und begann sofort ihre verrutschte Kleidung zu richten und ihr Haar wieder halbwegs in Ordnung zu bringen. Valrak legte sich zurück und liess die Füße über die Bettkante hängen, da er noch die Stiefel an hatte. "Hat es dir denn genauso gefallen wie mir?" scherzte er vor sich hin. Er überschlug die Beine und legte die Arme hinter den Kopf. „Das nächste mal, Süßer, etwas zärtlicher.“, antwortete sie ihm mit einem leisen Kichern. Erschöpft liess nun auch sie sich zurück fallen und umklammerte immer wieder das Kissen. Ihr Tagebuch war immerhin für ein Weilchen noch in Sicherheit. Er sah jedenfalls nicht weiter interessiert daran aus. Was ihre Theorie nur bestätigte. "Na komm. Darauf stehst du doch." scherzte er und schloss die Augen. Es war sehr bequem so ein Bett. Zumal wenn man die letzten Nächte sitzend an Bäumen gelehnt verbracht hatte. Endlich beruhigte sich ihre Atmung wieder. „das war unfair.“, grummelte sie dann leise von sich hin und kuschelte sich in ihr Kissen. "Dunkelelf." er hob nur die Hand und liess sie auch wieder auf das weiche Bett fallen. "Wir brauchen nicht fair sein." er atmete tief durch ehe er sich erneut aufrichtete. "Ich werde den Wirt nach einem Bad fragen.", er schnappte sich sein Hemd und zog es sich über, ehe er das Zimmer verliess. „Bis später!“ waren die letzten Worte die Gwen noch durch die Tür vernahm. Es interessierte sie nicht. Müdigkeit hatte sie übermannt und sie schlummerte mit einem sanften Lächeln auf den Lippen ein. Kapitel 3: Tote Augen --------------------- Auf den Flur drangen Gesang und die klänge der Instrumente hinauf. Valrak verzog leicht das Gesicht als ihm bewusst wurde das er wieder hinunter zu den Frauen im Schankraum musste. Aber ihm blieb keine Wahl. Er kannte das Gasthaus und wusste das es einen Raum im Kellergewölbe gab, wo der Zuber stand. Im Schankraum hatten sich inzwischen mehr Bauern und Menschen eingefunden die ausgelassen feierten. Sein Blick blieb starr auf die Theke gerichtet an der der Wirt stand und gerade frisches Bier zapfte. „Verzeiht.“ erklang seine Stimme als er sich an die Holztheke stellte und somit die Aufmerksamkeit des Mannes auf sich lenkte. „ich würde mir gern ein warmes Bad genehmigen.“ Der Wirt betrachtete den Mann und hob eine Braue. Natürlich hatte auch er mitbekommen was vor kurzem noch im Schankraum für eine Unruhe herrschte, nur weil die Frauen sich nicht zusammenreißen konnten. Der Drow wusste wie er die Skepsis aus den Blick des Mannes verschwinden lassen konnte und schob ihn eine Silbermünze zu. Noch hatte er das Geld um sich dies zu gönnen. Er wollte sich gerade von der Theke abwenden als eine Tänzerin auf ihn zu trat. Erst jetzt bemerkte er das sich scheinbar eine Gauklergruppe in die Gaststätte verirrt und sorgten nun für Stimmung. Die Tänzerin wirbelte rhythmisch mit drei Schleiern die ihren Körper mal verdeckten und dann wieder was preis gaben. Der Drow hob eine Braue und zuckte mit den Achseln als ihm die Tänzerin sehr nah kam. "Schöner Mann, wollt ihr nicht mitfeiern?" ihre Stimme war sanft und leidenschaftlich, worauf hin Valrak grinsend sich vorbeugte. "Nein." das einzige Wort was er zu sagen hatte und die Frau einfach stehen liess. Interesse an einer Feier hatte er nun wirklich nicht. Er wollte nur ein Bad nehmen ehe die Nacht einbrach und er wieder seine schwarze Haut und die weißen Haare bekam. Zu genau wusste er das sie alle nicht mehr gut auf ihn zu sprechen sein würden. Vor allen da sie sich in einer Stadt voller Magie befanden. Ein Bursche trat hervor und wies Valrak den Weg hinab ins Kellergewölbe wo der Zuber stand. Scheinbar war dieser schon vorbereitet. Aber der Grund dafür war Valrak egal. Nur ein warmes Bad, das war alles was er nun begehrte. - - - Gwen vernahm ihr bekannte Klänge und sie blinzelte etwas. Viel Zeit war nicht vergangen wo sie etwas Ruhe gefunden hatte. Langsam setzte sie sich auf um sich zu orientieren. Valrak war noch nicht zurück was ihr verriet das sie nicht lang geschlafen hatte. Ihr kam eine Idee warum sie ihr Tagebuch wieder hervor kramte. Dies verstaute sie wohl lieber wieder in ihrer Tasche, die neben ihrem Bett auf dem Boden stand. War auch das verstaut, liess sie sich wieder zurückfallen. Sie öffnete ihr Haar, welches noch immer zu einem mittlerweile schiefen Pferdeschwanz gebunden war, dank Valraks Spielstunde. Dann begann sie auch langsam aus ihren Sachen zu schlüpfen, nur um sich etwas Bequemeres für den Abend anzuziehen. Sie schlief nicht gern in ihren Sachen die sie Tags über trug. Daher hatte sie sich eben auch was für die Nacht gekauft. Es ähnelte eher einem Kleidchen, als richtiger Kleidung. Aber damit schlief es sich nun mal besser. Sorgfältig faltete sie ihre Kleidung zusammen und legte sie auf einen Stuhl. Dann liess sie sich ganz entspannt aufs Bett nieder. Was für ein Tag! Sie rollte sich zur Seite, so dass sie der Tür und Valraks Bett den Rücken zudrehte, aber aus dem Fenster sehen konnte. Wie oft lag sie in der Nacht wach und starrte nach draußen, in der Hoffnung Valrak am nächsten Tag zu begegnen. Und jetzt war er hier. Leicht lächelnd schloss sie die Augen. Nur für einen Moment etwas ruhen. Dabei zog sie ihre Beine dicht an den Körper. Den Dolch den sie um den Oberschenkel geschnallt hatte, blieb wo er war. Man konnte ja auch in der Nacht nie sicher sein. Daher hatte sie sich angewöhnt diesen nicht abzulegen. Entspannt seufzte sie und gönnte sich wieder einzuschlafen. - - - Das Bad fiel kürzer aus als er eigentlich wollte, denn schon bald bemerkte Valrak wie einige Stellen seines Körpers schon die andere Farbe annahmen. Seufzend stand er aus dem warmen Wasser auf und trocknete sich weites gehend ab um sich schliesslich wieder anzuziehen. Kaum war die Hose an bemerkte er Hände die um ihn herum an seinen Bauch fasten und ihn abtasteten. "ihr seit ein schöner Mann." hauchte eine Stimme und Valrak stockte. Das durfte doch jetzt nicht wahr sein. Er packte die Hände der Frau die hinter ihm stand und wand sich zu ihr um. "Lasst mich in Ruhe." knurrte er sie an. Es war die Magd aus dem Schankraum die bis auf ihr Unterkleid scheinbar nichts mehr weiter trug. Valrak wollte nur weg und schnappte sich sein Hemd um es drüber zu streifen. Er bemerkte an seinem Bauch einen schwarzen Fleck der sich ausbreitete. Genauso wie an seiner rechten Schulter. Schnell zog er das Hemd drüber, doch raus aus dem Keller kam er nicht. Die Magd war hartnäckig. "Mein Herr. Ich will euch doch nur eine Freude bereiten. Seit ihr etwa ein Mann der eine Frau verschämt?" Genervt besah der Drow die Magd die sich langsam einen Träger ihres Kleides über die Schulter zog. "Ja, bin ich und jetzt lasst mich in ruhe." knurrte er und schob sie zur Seite. "Wenn ihr jetzt geht, werde ich den Männern dort oben sagen ihr habt mich unsittlich berührt." drohte sie ihm mit einem Grinsen auf den Lippen. Dadurch stockte aber der Drow und sah hinauf zur Tür die nicht weit von ihm entfernt war. Seufzend wand er sich zu ihr um und blickte auf sie hinab. "Ihr droht MIR?" in Valraks Stimme klang Verachtung, doch das schien die Frau nicht zu stören. sie wollte ihren Willen und er traute ihr zu das sie diese Drohung wahr machen würden. Sein Blick schweifte kurz zu seinem Arm der immer dunkler wurde. Grinsend trat er auf die Magd zu, die scheinbar noch nicht die Verwandlung wahr genommen hatte. "Ihr macht einen Fehler, WEIB!" Seine Hand griff an ihre Kehle und ein erstickter Schrei trat aus ihrem Mund. Doch selbst wenn sie geschrien hätte, würde niemand sie hören. Zu Laut war das freudige Spiel im Schankraum. "Ich nehme an ihr habt schon von Dunkelelfen gehört... nicht wahr?" langsam färbte sich auch sein Gesicht und die Haare wurden Weiß. Entsetzt blickte die Frau in seine roten Augen. "Wir sind alles andere als sittlich." Immer mehr drückte er die ihr die Kehle zu bis ihr zappelnder Körper erstarrte und schlaff runter hing. Noch einen Moment verharrte er so und lockerte den Griff. Doch anstatt sie einfach nieder sacken zu lassen brach er ihr schnell das Genick. Der Leblose Leib der Frau sackte zusammen und fiel die wenigen Stufen hinab. Valrak sah auf sie hinab und sah dann zu Kisten die an einer wand aufgestellt standen. Er war so oft schon in dieser Taverne gewesen um zu wissen das diese Kisten noch nie dort weg bewegt wurden. Er packte den Frauenleib und verstaute den Leichnam hinter den Kisten. Ein Blick genügte um zu erkennen das sie dort lange liegen bleiben würde. Er nahm ein Tuch und legte dieses sich um. schliesslich sollte niemand ihn so erkennen. Seine Beine trugen ihn hinauf zur Tür und er öffnete diese leise. Die Gäste feierten ausgelassen, niemand schien die Magd zu vermissen und niemand wand seine Aufmerksamkeit zu ihn hin. Schnellen Schrittes eilte er die Treppe hinauf und nahm das Tuch ab. Dann ging er zum Zimmer zurück und verschwand darin. Die Tür fiel leise ins Schloss und er schloss diese ab. Seine Schritte waren selbst mit den Stiefeln, so leise das kein Laut von ihm kam. Ohne seinen Blick auf Gwen zu richten kam er an sein Bett und setzte sich nieder. Wieder hatte er eine Person getötet, so wie es in seinem Beruf dazu gehörte. Auch wenn die Elfe nicht seine Schritte vernommen hatte, so genügte der Lärm von dem Schankraum das sie aufwachte und sich zu Valrak wand. Jetzt musste sie erst mal ein paar mal blinzeln, eh sie sich versichert hatte, dass sie nicht noch schlief. Er hatte doch tatsächlich wieder sein altes Äusseres. Erleichterung über diese Erkenntnis zauberte ihr ein Schmunzeln auf das Gesicht. Also hatte sie das Ganze doch nicht geträumt oder wurde von irgendjemandem reingelegt. Doch täuschte sie sich oder schien er etwas gereizt? Vielleicht wollte er sie einfach nicht wecken. Was auch immer. Gwen betrachtete den Drow, das weiße Haar, die dunkle Haut und sicherlich auch die roten Augen, die sie momentan nicht sah. Ganz der Alte. Sie fragte sich nun ob auch sein Verhalten wieder wie früher war? Ihr gefiel der neue Valrak doch um einiges besser, warum sie auch nicht scharf darauf war dies heraus zu finden. Natürlich er hatte nichts von seiner Frechheit verloren, aber war er doch anders zu ihr als vor dem Vorfall. Sie wusste nicht wie lange sie da lag und ihn einfach anstarrte. Wie sie jede seiner Bewegungen wahrnahm. Er hatte sich inzwischen seine Stiefel ausgezogen und auf das Bett gelegt. Doch spürte sie auch wie ihre Lider wurden allmählich schwerer wurden. Sie wollte aber nicht einschlafen, denn die Angst das er am nächsten Tag nicht mehr da sein würde, hielt sie davon ab. Die Angst alleine wieder aufzuwachen, hielt sie wach. Sie konnte es noch immer kaum fassen, dass er tatsächlich wieder da war. Sie nicht vergessen hatte und sein Versprechen, wenn auch verspätet eingehalten hatte. Unbemerkt schlossen sich ihre Augen und sie verschwand erneut im Reich der Träume. - - - Die Nacht verging und mit den ersten Sonnenstrahlen nahm seine Haut wieder die helle Farbe an. Lang war er nicht liegen geblieben. Denn sobald er die Stille im Schankraum vernommen hatte, war er aufgestanden, hatte sich die Schwerter umgebunden und war hinaus auf das Feld gegangen wo er Gwen zu einem Kampf herausgefordert hatte. Er brauchte auch seine Übung und nutzte die Zeit in der die meisten schliefen um ungesehen zu trainieren. Ein altern abgestorbener Baum diente ihm als Sparlinkspartner. Doch lang hatte er nicht viel von diesem gehabt. Mit gezielten Hieben schlug er das Grünzeug nieder. Das Training dauerte bis zum Morgen. Als er die Stadt wieder betrat war das schwarze Haar, die gelblich grünen Augen und die helle Haut gänzlich zurück. Keiner schien ihm böse gesonnen. Ihn grüßten sogar die Menschen. Valrak aber war in seinen Gedanken versunken und betrat ohne auch nur ein Gespräch geführt zu haben das Gasthaus. Der Wirt und drei Burschen waren damit beschäftigt die Tische umzustellen und beachteten Valrak nicht der die Treppe wieder hinauf stieg. Scheinbar hatte sich keiner gewundert wohin die Magd letzte Nacht verschwunden war. Aber wie es schien war es auch nicht verwunderlich, vielleicht war sie für so manchen Knaben ein leichtes Mädchen gewesen. Der Drow schüttelte seinen Kopf und trat zu dem Zimmer in dem Gwen lag. Fast zur gleichen Zeit, wie er das Zimmer betrat wachte auch Gwen wieder auf. Ihren Fragenden Blick bemerkte er nicht und er schnallte sich den Gürtel mit den Schwertscheiden ab um ihn über einen Stuhl zu werfen. „Du warst schon trainieren?“, murmelte sie verschlafen während sie sich den Schlaf aus den Augen rieb. Wieso? Er hatte doch gar kein Training nötig. So wie er sie gestern geschlagen hatte. Die Elfe stand auf und begann sich erst mal zu strecken. Dann begann sie ihr Haar mit den Händen leicht zu kämmen, bevor sie nach einer Bürste in ihrem Gepäck griff. Nachdem auch ihr Haar entwirrt war, sah sie über ihre Schulter zu ihrem Begleiter. „Würde es dir was ausmachen, dich für einen Moment lang zu beschäftigen oder so?“, fragte sie. Immerhin wollte sie sich umziehen. Nicht dass sie etwas dagegen gehabt hätte, wenn er bleiben wollte. Aber sie fand es doch für besser ihn erst mal vorzuwarnen. Seine Hand glitt zu seiner Schulter die er mit druck rieb. Dabei sah er zu Gwen wie sie sich langsam fertig machte. Bei ihrer Frage ob er doch bitte sich beschäftigen sollte grinste er kurz auf. "Oh mach ich doch... ich sehe dir zu!" konterte er frech und rieb sich weiter die Schulter. Eine Zerrung, dachte er sich als der Druck etwas Linderung brachte. Wahrscheinlich hätte er sich doch besser Aufwärmen sollen bevor er nach längerer Zeit wieder ein solches Training machte. Doch man lernt bekanntlich aus Fehlern. Gwen schüttelte nur den Kopf und zog sich schliesslich doch um. Sollte er ihr doch zusehen, wenn er es wollte. Bei ihm störte es ihr weniger, als bei anderen Männern. Valrak aber hatte schon längst seinen Blick wieder abgewandt und starrte hinauf zur Decke. „Wie sieht es aus? Willst du weiter reiten oder noch ein zwei Tage hier blieben?“, wollte sie nebenbei wissen. Immerhin wollte sie sich ja darauf vorbereiten. Was wohl ihr nächstes Ziel sein würde? Ihr war alles recht. Nur weiter weg von dem Ort, den sie beide mit Sicherheit nie mehr sehen wollten. In Zukunft müssten sie besser aufpassen, was das betreten diverser Grundstücke betraf. Nochmals so einen Schlamassel wollte sie nicht erleben. Aber es war ihr zumindest eine Lehre, was das schreien betraf. "Hm... eigentlich hatte ich vor einen alten Bekannten zu treffen." meinte er schliesslich und blickte zu ihr hin. "Er ist einer meiner besten Kunden. Ein Erzmagier der sich die Hände nur ungern dreckig machen möchte." seine Stimme klang ernst und nachdenklich. Scheinbar war er heute alles andere als besonders gut gestimmt, aber vielleicht war es auch die schmerzende Schulter die ihm gerade etwas zu schaffen machte. Valrak schwang sich auf und ging zu seinen Rucksack. Neben Essen und Kleidung hatte er sich auch mit Kräutern auf den Weg eingedeckt. Als Assassine kannte er neben Gifte auch Heilkräuter die Schmerzen linderten, sogar welche die Leiden heilten. So hatte er sich Rinde und Blätter von einer Kiefer mitgehen lassen. Diese legte er auf den Tisch und ging zur Tür. Eigentlich wollte er runter und nach heißen Wasser fragen, doch er hatte Glück. Ein Bursche hatte gerade in einem Zimmer die Betten aufgeschlagen und war auf den Weg hinunter. "Bursche? Willst du dir einen kleinen Nebenlohn verdienen? Dann hol mir was heißes Wasser und eine Schale." rief er ihm nach. Der Junge, der nicht älter als 12 Jahre war, nickte ihm zu und eilte hinunter. Valrak schloss die Tür wieder und holte aus seinem Rucksack einen Mörser raus. Damit zerkleinerte er die Blätter. "Hast du gar kein eigenes Ziel?" fragte er schliesslich als er die Paste zubereitet hatte und seinen Blick wieder an Gwen richtete. "Ich werde meinem Beruf nämlich weiter nachgehen. Etwas was dir sicherlich nicht liegen mag. Oder hast du schon jemals einen Mann getötet. Für Geld?" sein Blick war ernst. Es war eine Frage die er ihr noch nie gestellt hatte, aber doch immer fragen wollt. Er verstand nämlich nicht wie sie mit ihm ziehen konnte, obwohl ihr Leben zuvor friedlich in ihren Familienkreisen gelebt zu haben. Gwen stockte in ihrer Bewegung und starrte erst auf ihre Hände dann aber zu Valrak. Sie schüttelte den Kopf und wirkte nachdenklich. „Ich habe noch nie jemanden getötet aber ich weiss noch nicht genau was ich sonst machen soll. Wärst du nicht wieder aufgetaucht, hätte ich mir so wie so mal Gedanken darüber machen müssen, oder?“, meinte sie und begann sich ihr Haar zu bürsten. „Als ich aufgebrochen bin, wollte ich einfach nur was von der Welt sehen. Aber ich hab dank diesem wundervollen Aufenthalt im Unterreich genug gesehen und auf Männersuche bin ich auch nicht. Also was nun? Ich hab auch nicht vor zurückzugehen. Also würd ich eher sagen, mein Ziel ist es eher ein Ziel zu finden.“, kam sie zum Schluss und grinste kurz. „Ich möchte einfach noch deine Unterrichtsstunden. Das ist momentan das, was ich grad so im Kopf habe. Ich will mich verteidigen können.“ Ja das wäre schon mal ein Anfang. Wäre er nicht derjenige gewesen, der sie herausgefordert hatte, hätte sie wirklich alt ausgesehen. Immerhin waren nicht alle Reisenden gut gesinnt. Gwen wusste aber das sie nicht nur dies als Ziel erwählen konnte. Valrak hatte seinen Beruf, mit dem sie nicht viel anfangen konnte. Also lag er mit seiner Vermutung richtig. Er hatte keine Miene verzogen als Gwen sich dann doch vor ihm umzog. Jede Frau sah doch gleich aus, dachte er und verzog schliesslich doch etwas das Gesicht. Nein, sie sahen nicht alle gleich aus. Ork oder Oger Frauen wollte er sich lieber nicht vorstellen. Der Anblick der behaarten grau grünen Beine und Arme reichte dem Drow. Der Rest sollte schön vor seinen Augen verborgen bleiben. Sonst würden Alpträume seine Nächte unerträglich machen. Dann sah er schon lieber zu wie sich eine zierliche Oberflächen Elfe auszog. Diese Geschöpfe waren doch attraktiver, was aber niemals ein Dunkelelf zugeben würde. Das Klopfen an der Tür unterbrach die Unterhaltung für einen Augenblick. Valrak schwang sich vom Bett und ging zur Tür. Der Junge brachte ihm das gewünschte warme Wasser, was der Dunkelelf dankend entgegen nahm. Natürlich gab er den Jungen auch eine kleine Bezahlung und schloss dann wieder die Tür. Auch wenn er eigentlich Kinder für nervtötend empfand, so konnte er dies nicht offen zeigen. Warum auch immer. Valrak nahm eine Schüssel, legte die Paste aus den zuvor zerkleinerten Blättern und der Rinde rein und schüttete etwas des warmen Wassers drüber. Die Paste löste sich in dem Wasser auf und Dampf der einen ebenfalls leicht würzigen Geruch ausstieß erfüllte den Raum. Valrak nahm einen Lappen den er in das Wasser tunkte, zog sein Hemd aus und Legte den warmen Lappen auf seine schmerzende Schulter. Es war ein angenehmes Gefühl was ihn durchzuckte als er die Wärme spürte. Sein Blick schweifte wieder zu Gwen. „Willst du dein bisheriges Handwerk einfach so ablegen?“ wollte er dann wissen. „Ich mein, ich kann dir ja ruhig das Kämpfen bei bringen. Damit habe ich kein Problem. Aber ich glaube nicht das du in diesem Bereich einen anderen Beruf anstrebst oder? Als Gauklerin, ich kann es zwar nicht beurteilen, aber bist du sicher gut. Immerhin warst du doch lang in einer solchen Gruppe, oder?“ das warme Wasser lief ihm etwas über den Rücken, aber das machte dem Drow Assassinen nichts aus. Seine Frage war nicht schlecht. Natürlich, sie liebte das Tanzen. Aber was hatte es ihr bis jetzt gebracht? Nur sabberndes Männerfolk und Probleme. Sie fuhr sich mit der Hand kurz durchs Haar. Gedankenverloren sah sie den Wassertropfen zu, wie sie sich ihren Weg über seinen Körper bahnten, über dem ziemlich gut gebauten Körper, musste sie schon zugeben. Natürlich musste sie das! In den Tagen in den er nicht da war, wäre sie fast Wahnsinnig geworden vor Sorge und hatte sich ihre Gefühle eingestanden. Aber ihr fiel erst jetzt auf, wie erschütternd das klingen musste. Eine Oberelfe hatte sich in einem Drow verliebt. Klingt wie ein schlechter Witz. Sich dies vor Augen zu führen, brachte sie auch nicht wirklich weiter. Das was da geschehen war, hatte ihr die Augen geöffnet. Das Leben war nicht so wie sie es sich erträumt hatte. Hier gab es keine Happy Ends wie in den Geschichten die sie so liebte. Es war alles so bitter. Und das hatte sie gelernt. Weshalb sie sich eben angepasst hatte. Was solche Erlebnisse mit einem anstellen konnten. „Ich weiß es nicht... ich hab wenig Lust dazu.“, gestand sie und sah dabei wieder auf ihre Hände. „Ich bin seit ich ein kleines Mädchen war in dem Geschäft... aber es erfüllt mich nicht mehr... und alleine werde ich wohl kaum was schaffen. Zu meiner Familie will ich nicht mehr. Ich bin gegangen weil ich was erleben wollte. Es wäre dumm von mir jetzt mit eingezogenem Schwanz zurückzukehren. Es wäre feige.“, sprach sie nun etwas in Gedanken versunken. Ja es wäre feige, nur wegen eines Vorfalls, den man eben nicht geplant hatte wieder zu Papa zurück zu kriechen. Das Leben davor hatte sie doch niemals erfüllt. Und jetzt noch viel weniger. Bringen würde es trotzdem nichts. Valrak sah weiterhin zu Gwen und musterte sie. Er konnte sie so lang und ausgiebig anschauen wie er wollte, er musste feststellen das sich die Tänzerin sehr verändert hatte. Hatte er sich auch verändert? War er auch nicht mehr der Drow der er war? Lag es an ihr? Sein Blick glitt zu seinen Schreckensflegel und verzog nachdenklich das Gesicht. „Wenn du willst können wir heute Abend ein Training ansetzen. Vielleicht kann ich dir dann auch das Blindkämpfen etwas näher bringen.“ murmelte er nachdenklich und wollte schnell die verwirrenden Fragen die ihn plagten aus seinen Kopf verdrängen. Ihr Blick festigte sich und haftete an Valrak. „Ich muss mich doch verbessern, nachdem ich so versagt habe.“, meinte sie nun mit einem schiefen Grinsen. Der Assassine nickte zur Verständnis und betrachtete nun ihre Kleider. „Du hast dir keine Rüstung gekauft, nehme ich an.“ Ein mattes, müdes Lächeln zog sich über seine Lippen. Sie sah an sich herunter und schüttelte dann den Kopf. „Ich hätte mir eine geholt, wenn ich weitergereist wäre. Aber da du nun hier bist, können wir auch jetzt gehen.“ Sie hatte nicht viel Ahnung von Rüstigen und Schwertern, da es doch eher ein Thema für Männer war. Und nicht für eine ehemalige Tänzerin. Aber sie brauchte es für das Training. Wäre sie alleine weitergereist, hätte sie sich eben erkundigen müssen. Aber so war es ihr doch lieber. Er hatte mehr Ahnung und konnte sie daher auch gut beraten. „Komm. Wir gehen zu einem Rüstmeister. Mal sehen welche Art dir dabei am meisten liegt.“ sagte er ruhig und zog den Lappen von seiner Schulter, dieser war sowieso inzwischen kühler geworden und somit konnte er ihm auch nicht mehr das Wohlgefühl geben was er eben noch brauchte. Sofort schnappte er sich sein Hemd und zog sich dieses an, gefolgt von dem Ärmellosen Mantel der mit einem Gürtel dazu gebracht wurde nicht nervend umher zu flattern. „Hast du dir mal überlegt ob du dich nur auf ein Schwert spezialisieren möchtest? Oder vielleicht lieber beidhändig kämpfen?“ Er wand seinen Blick auf die ehemalige Tänzerin. Die Elfe die er aus einer unangenehmen Situation befreit hatte, aus purem Missverständnis befreit. Doch seither reisten sie zusammen. „Ich tendiere wohl lieber für eine Hand. Auch wenn ich noch nicht damit geübt bin, bin ich dennoch schneller als wenn ich beide Hände benutze.“ Langsam grübelte er darüber nach warum er sie nicht einfach allein liess? Sie war erwachsen genug um auf sich auf selbst auf zu passen. Und dennoch wollte er sie nicht ziehen lassen. Das ständige streiten würde ihm fehlen, so zumindest erklärte er sich dies. Aber hatten sie doch schon länger nicht mehr richtig gestritten. Nein, sie hatten sogar eher zusammen gelacht. Als er wieder Herr seiner Sinne war bemerkte er das sein Blick auf dem Boden fixiert war. Mit einem kurzen Kopfschütteln wand er sich ab und trat an die Tür. „Komm. Lass und gehen.“ Erst jetzt fiel ihr auf, dass er seit er zurück war doch etwas nachdenklich schien. Kein Wunder. Es war ja auch viel passiert. Zumal er sicherlich das Vergangene irgendwie verarbeiten musste. Der Gedanke daran, liess sie schaudern. Sie war ganz froh, darüber, dass er ihr nichts davon erzählte. Auch wenn es sie Anfangs interessiert hatte. Jetzt wollte sie nichts mehr davon hören. Nur noch vergessen und das was noch auf sie zu kommen würde genießen. Wer weiß wie lange sie noch mit ihm unterwegs war. Doch jetzt standen die Chancen zumindest schon besser als noch gestern. „Alles in Ordnung?“, fragte sie dann doch nach, aber Valrak schweifte mit einer lockeren Handbewegung ab. Beide verliessen das Zimmer. Kapitel 4: Rüstzeug ------------------- Aus den Häusern traten immer mehr Menschen um auf den Markt ihren Geschäften nach zu gehen. Als Gwen und Valrak das Gasthaus verliessen betraten direkt eine belebte Straße. Sie liessen sich von der Menschenmenge treiben, die auf den großen Platz zusteuerten. Valrak kannte den Markt in der Stadt der Magier und wusste um die besonderen Waren die dort gerne geboten wurden. Doch es war nicht das was sie zu interessieren hatte. Gwen benötigte eine Rüstung mit der sie in einem Kampf geschützt ist und sich gut darin bewegen kann. Doch um einen guten Rüstmeister zu finden, mussten sie ebenso über den Marktplatz wie die Bewohner der Stadt und dieser war schon jetzt gut besucht. Zahlreiche Händler haben ihre Stände aufgebaut und priesen schon jetzt ihre Waren an. Beide fanden einen Weg durch die Menge und Valrak wirkte in Gedanken. Erst als er seinen Blick kurz auf Gwen richtete wurde deutlich worüber er nachdachte. „Brustplatte.“ murmelte er und nickte dabei zustimmend. „Ja, ich glaube damit wärst du am besten versorgt. Sie sind Leicht und schützen hauptsächlich deinen Oberkörper.“ Gwen sah bei seinen Worten an sich hinab und stimmte ihm dann ebenfalls zu. „Das klingt schon mal gut.“ sagte sie und schenkte ihm ein Lächeln. Als er sich dann wieder, mit einen Schmunzeln auf den Lippen, von ihr abwandte betrachtete sie ihn noch eine Weile. Er hatte sich wirklich sehr verändert und damit meinte sie nicht nur sein Äusseres. Etwas verwundert sah sie ihn doch an als sich sein Schmunzeln zu einem Grinsen festigte. Fragend blickte sie sich nun um und erkannte was ihn so amüsierte. So manch einer drehte sich nach ihnen um. Natürlich waren Elfen in den Reichen hier keine Seltenheit, aber dennoch beäugten die Menschen die Beiden neugierig. Sie spürten einen leichten Druck an ihrer Hand und bemerkte das es Valrak war, der diese ergriffen hatte. Er zog sie mit sich durch das Getümmel zu einem Lederer, dessen Schild er von weiten erblickt hatte. Im Laden stand nur eine junge Frau die damit beschäftigt war einen Gürtel zu fertigen. Es fehlte noch die Schnalle die auf dem Tisch, neben dem Werkzeug, schon bereit lag. Eine Glocke, die über der Tür angebracht wurde um zu signalisieren das Kunden kamen, läutete als die beiden den Laden betraten. Nicht jeder Handwerker besaß solche eine Anlage und somit sahen die beiden doch kurz verdutzt auf. Doch die Verwunderung war schnell wieder verflogen und Valrak wand sich der Frau zu die ihre Kunden begrüßte. „Seit gegrüßt Reisende.“ Es war nicht schwer zu erkennen das sie nicht aus der Stadt waren, Elfen mieden Menschenstädte. „Was kann ich für euch tun? Braucht ihre Rucksäcke? Gürtel? Schwertscheiden oder einen Köcher?“ die junge Frau war für einen Mensch eine sehr angenehme Gestalt. Ihr langes dunkelbraunes Haar war zu einem dicken Zopf zusammen geflochten. Ihr Körper war in ein braunes Kleid gehüllt was mit einer Lederschürze geschützt wurde. Doch wirkte sie keinesfalls zierlich, ihre Arme wiesen eine gute Muskulatur auf und auch ihre Hände zeugten von harter Arbeit. „Meine Gefährtin benötigt einen passenden Lederharnisch.“, sprach Valrak für Gwen, da er ahnte das sie nicht viel Ahnung von solchen Dingen hatte. „Am besten beschlagenes Leder, doch sollte sie sich immer noch gut darin bewegen können.“ Die Frau besah sich Gwen und musterte sie. Überlegend legte sie eine Hand an ihr Kinn und lächelte dann wieder. „Gut. Dann kommt mal mit. Wir haben auch für unsere elfischen Reisenden das ein oder andere Stück im Lager.“ sie winkte Gwen ihr zu folgen und verliess den vorderen Raum durch einen Türrahmen der keine Tür sondern einen alten Lumpen als Abgrenzung besaß. Gwen blickte kurz zu Valrak zurück der aber nur nickte und ihr deutete mitzugehen. „Geh ruhig. Ich warte hier.“ dann wand er sich auch schon den Waren im Vorraum zu. Die junge Elfe blickte ihn noch etwas unsicher an, aber folgte schliesslich doch der Menschenfrau in das Lager. Valrak betrachtete die Taschen die an einer Wand auf Regalen standen oder an den Pfosten aufgehangen wurden. Sein Blick schweifte nur kurz zu dem Türrahmen mit dem Lappen davor wie dieser auf wehte als Gwen hindurch getreten war. Er hatte erkannt das die Menschenfrau Ahnung von dem Geschäft hatte und vertraute darauf das sie Gwen eine passende Rüstung aussuchen würde. Somit wand er sich wieder den waren im Vorraum zu. Die junge Frau stand an einigen Holzpuppen die mit Rüstungen bekleidet waren. Die Puppen waren Hölzer die an einander quer und längst genagelt wurden und somit nur das eine Ziel hatten, die Rüstungen zu halten. Es standen viele solcher Figuren in dem Raum, der auch recht weitläufig schien. Locker bot er eine doppelte vielleicht sogar dreifache Größe des Vorraums auf. Doch standen neben den Rüstungen auch reichlich andere Lederwaren. Regale stapelten sich bis unter die Decke die mit Taschen, Rucksäcken, Schwertscheiden, Gürteln, Westen und vieles mehr gefüllt waren. Auch lagen in einem Regal nur Miedergürtel, verzierte und schlicht gehaltene. „Kommen sie ruhig her.“ rief die Frau Gwen zu und lächelte sie freudig an. „Ich hätte hier drei zur Auswahl, die ihnen passen sollten.“ Gwen stand noch etwas ungläubig im Türrahmen. Zwar hatte sie einen solchen Anblick erwartet aber die Überraschung blieb bestehen. Erst als die junge Frau sie ansprach riss sich Gwen aus den Staunen und trat an sie heran. Als sie die drei Rüstungen sah wusste auch Gwen das diese Frau ihr Handwerk verstand. Die Lederin nahm eine Rüstung von einer der Figuren und hielt sie Gwen vor. Das Leder war schwarz mit hellen Linien, die in das feste Leder geritzt wurden, zeichneten sich Blätter darauf an. Die Arme waren frei und man erkannte sofort das dieses Stück für eine Frau gemacht wurde, denn die Figur wurde perfekt ausgearbeitet. „Einmal diese oder eine von den beiden.“ dabei deutete sie auf zwei andere Figuren weiter links. Eine Rüstung war aus rötlich festen Leder gearbeitet und war Ärmellos. Aus mehreren Lederstücken die eine aussergewöhnlichen Blickfang bewirkten, war diese Rüstung ebenfalls auf Frauenfigur geschnitten. Verzierungen gab es an dieser keine. Ihre aufwendige Gestaltung reicht dafür aus. Um die Optik zu wahren wurde diese mit Schnürren zugemacht. Die Letzte war schlicht gehalten, ein simpler Schnitt aus einem gräulichen leichten Leder. Sie wurde mit Schnallen geschlossen, wie die schwarze auch. Nieten spickten das Leder an den richtigen Stellen und gab somit dieser Rüstungen ihren eigenen Stil. Gwen wusste nicht welche Rüstung sie sich zuerst ansehen sollte. Eine war schöner als die andere und jede wies eine eigene Art auf. Doch wusste Gwen das die Nieten nichts für die war und auch die schwarze, mit den zarte Blättern, konnte sich die Tänzerin nicht ganz an sich vorstellen. Somit blieb nur noch eine die in ihrer Arbeit verspielt und ungeschwungen wirkte. „Kann ich die einmal anprobieren?“, wollte sie wissen und trat auf die rote Rüstung zu. Es war keine so leichte Entscheidung, aber hatte es ihr diese Rüstung doch am meisten angetan. „Aber natürlich.“ sagte die Händlerin und hing die andere Rüstung wieder über die Figur. Dann ging sie zu Gwen und der roten Rüstung rüber. „Die sind alle wunderschön! Sie verstehen ihre Arbeit.“, lobte Gwen die Dame und strich über das Leder der roten Rüstung. „Aber ich glaube die soll es sein.“ „Danke, doch ist diese Rüstung nicht von mir.“ gestand die junge Frau mit einem etwas traurigen und doch hoffnungsvollen Lächeln auf den Lippen. „Sie hatte mein Vater gefertigt. Für eine Waldläuferin.“ erklärte sie ihr und reichte ihr den kunstvollen Harnisch. „Ihr könnt sie über eure Kleider ziehen, aber ich muss euch vor warnen, ihr solltet euch noch unter der Rüstung ein dickeres Leinenhemd tragen. Sonst scheuert das Leder über eure Haut.“ Normalerweise wurde unter den Rüstungen immer noch andere Kleidung getragen. Nur bei elfischer Handwerksware war dies nicht nötig. Doch die Frau war ein Mensch und wies auch keine andere Merkmale auf, die auf eine weitere Rasse in ihrer Familie schliessen könnten. Gwen verzog leicht das Gesicht als sie sich der tiefe und die Bedeutung dieser Rüstung für die junge Frau war. Dennoch verkaufte sie dieses Andenken an ihren Vater. Die Hädnlier lächelte entwaffnend und zeigte deutlich das sie mit dieser Entscheidung zufrieden war. Dann half sie Gwen in die Rüstung und schnürte sie an Talie und Brustkorb etwas enger. Aber sie passte wie für sie gemacht. Freudig betrachtete die Frau die junge Elfe und nickte. „Ja, diese würde zu euch passen.“ Ihr Blick musterte ihre Kundin und eine Hand legte sich nachdenklich an ihre Lippen. Gwen sah ebenfalls zufrieden an sich hinab und versuchte sich, erst etwas Zaghaft, in der Rüstung zu bewegen. Als sie merkte das keine Einschränkung zu spüren war wurde sie mutiger in ihren Bewegungen. „Also wir können gerne noch die Schulterplatten dazu anschauen. Welche Waffen führt ihr denn?“ fragte die Händlerin etwas neugierig. Gwen stoppte in ihrer Bewegung und sah die Frau an. „Ich benutze ein Schwert.“ antwortet sie verwundert. „Bin zwar noch ein Lehrling, aber es wird.“, fügte sie mit einem gefassten Grinsen zu. Dann schwieg sie kurz und dachte nach. „Und sonst den Bogen.“ Gwen hatte ihren Bogen zwar nicht mitgenommen, aber konnte sie dennoch mit diesen umgehen. Sie müsste sich wohl bald auch einen solchen noch besorgen. Jedoch war ihr momentan das Training mit dem Schwert wichtiger. Sie lernte ja den Umgang mit dieser Waffe um sich auch in einem Nahkampf verteidigen zu können. Kurz schweifte ihr Gedanke ab zu ihren Begleiter. Ob Valrak auch mit Bogen umgehen konnte? Bestimmt! Er sah so aus, als ob er mit wirklich jeder Waffe auskam. Sicherlich konnte er ihr auch im Bogen schießen noch einiges beibringen. "Wenn ihr mit dem Bogen schießt sind zwei Schulterplatten hinderlich." erklärte die Händlerin womit sie Gwen wieder aus den Gedanken riss. Sie entdeckte die Frau an einem Regal stehen wie sie verschiedene Schulterplatten betrachtete und immer wieder welche beiseite legte. „Welcher Arm ist euer Schwertarm?“ fragte sie nach und Gwen zog eine Braue hoch. Es dauerte einen Moment bis sie den Begriff zuordnen konnte und dachte dann nach. Valrak hatte sich nun alles mehrfach angeschaut und sich auf einem Stuhl, der in einer Ecke stand, bequem gemacht. Gelangweilt lehnte er sich zurück und riss fast ein Regal dabei um. Schnell fand er das Gleichgewicht und fing das Regal auf. Erleichtert das nichts runter gefallen war atmete er auf. „Himmel... das war knapp.“ murmelte er und stellte den Stuhl nun so hin, dass er sich gegen die Wand lehnen konnte. Dabei beäugte er voller Misstrauen das Regal. Es war leichtsinnig dieses nicht mit einem Seil zu sichern. „Warum brauchen Frauen immer so lang?“ murmelte er genervt und stand wieder aus. Der Verkaufsraum war wirklich nicht sehr groß mit nur acht Schritten gelangte man von einer Wand zur nächsten. Wahrscheinlich wäre der Raum größer wenn die ganzen Regale und Tische nicht hier drin standen. Aber er zuckte nur mit den Achseln und trat wieder von Regal zu Regal und stand dann, nachdem er fast einmal im Kreis gelaufen war, am Türrahmen. „Gwen? Ich werde draußen warten. Ich schau mir die Stände an. Sag Bescheid wenn ihr fertig seit.“ rief er in das Lager. Durch das Rufen des Drow wurde Gwen aus ihren Gedanken gerissen und blickte zur Tür. „Ist in Ordnung.“ rief sie ihm zu und sah wieder zu der Frau die noch immer nach den passenden Schulterplatten suchte. Gwen hatte es kommen sehen das Valrak vor Langeweile einging und verstand das er lieber raus wollte. Der Drow wand sich der Tür zu und verliess das Geschäft. Das Geräusch der kleinen Glocke wurde von dem Lärm des Marktes übertönt doch war es bald wieder ruhiger im Vorraum. Valrak sah sich draußen um und ging zielstrebig auf einen Stand zu der Gewürze führte. Safran, Anis, Curry, Thymian, Nelken, Wacholderbeeren und vieles mehr waren dort angeboten. Valrak staunte nicht schlecht als er die verschiedenen Gewürze erkannte. Direkt neben den Gewürzen waren auch Kräuter aufgestellt. Dort erkannte er ebenfalls viele bekannte die in den Umliegenden Wälder wuchsen. Doch waren auch einige darunter von denen Valrak noch nie etwas gehört hatte. Somit konnte er auch nur schwer sagen welche Wirkung diese haben konnten und ob das, was der Händler zu den Kräutern zu sagen hatte, auch wirklich stimmte. Oft hatte der Drow erlebt wie die Händler ihre Waren falsch anpriesen. So wollte ihm mal einer Altsitzerdkraut als Heilkraut verkaufen. Valrak hatte es jedoch vorher erkennen können. Seufzend schüttelte der Dunkelelf den Kopf und ging weiter. Die meisten Stände boten ähnliche Waren an, Früchte, Obst und Fleisch. Auch ein Fischhändler hatte den Weg hierher gewagt und pries den guten Fisch an den er dabei hatte. Seine Auswahl war nicht sehr groß, aber das störte den guten Mann nicht. Laut schrie er die Leute herbei. Den Dunkelelf interessierte das alles nicht sonderlich und somit schlenderte er nur über den Markt und sah ab und an über die Schultern der Menschen um einen Blick zu erhaschen. Es dauerte nicht lang bis er de Lust daran verlor und auf den Weg zurück war. Plötzlich ertönte ein Schrei aus der Menge und eine kleine Gestalt drängte sich zwischen den Menschen hindurch. Alle waren so verwundert das sie diese Person gar nicht recht wahrnahmen. Das laute Rufen konnte der Drow als „Haltet den Dieb!“ ausmachen und wand sich um. In dem Moment schoss ein kleiner Junge mit zerrissenen Hosen und schwarzem lockigen Haar, Barfuß an ihm vorbei. Ohne lang zu zögern schnellte Valrak vor und erwischte den Burschen noch am Hemd um ihn hoch zu heben. „Lass mich los!“ rief der Junge und zerrte an seiner Kleidung um sich losreißen zu können. Doch der Dunkelelf hatte ihn gut im Griff. Der Bursche versuchte seine Beute mit seinen Händen zu umschlingen. Aber Valrak konnte den Beutel im entziehen. Sofort trabte auch schon der Besitzer des Geldes herbei. Es war ein rundlicher Bauer der mit seinen kurzen Beinen den Jungen sicherlich nie ergriffen hätte. Ein Wohlgenährter Mann mit gestutztem Bart und einem grimmigen Gesicht. „Habt dank, Herr Elf.“ schnaufte der Mann und rang nach Luft. Er nahm den Beutel an sich und besah herablassend den Jungen. „Die Stadtgardisten werden dich für dein schändliches Verhalten bestrafen du, kleiner Wurm.“ knurrte der Mann und die Rufe der Gardisten waren schon laut zu vernehmen. „Macht platz!“ Valrak sah zu den Jungen der sich nicht mehr rührte. Die Angst hatte den Burschen gelähmt. Nachdenklich schnalzte der Assassine mit der Zunge und hob die Hand damit die Gardisten, die nun auf sie zukamen, stehen blieben. „Ich werde mich um meinen kleinen Freund kümmern.“ Er setzte den Jungen ab und ohrfeigte ihn. „Ich hab dir gesagt du sollst die Bürger nicht bestehlen wenn wir in einer Stadt sind.“ Er wand sich zu dem Bauern und verneigte sich. „Verzeiht meinem Freund das unverschämte Verhalten. Als Waisenkind hab ich ihn aufgenommen, aber die Flausen bekommt man nur schwer aus seinen Dickschädel.“ Er schlug den Jungen gegen den Hinterkopf der daraufhin sich auch verbeugen musste. Der Bauer knurrte leicht und wand sich dann ab. „Na fein.“ murrte der Mann und zog wieder ab, ebenso wie die Gardisten. Einen Moment lang waren der Dunkelelf und der Bursche noch im Mittelpunkt, doch schnell kehrte Ruhe ein und die Beiden wurden zurück gelassen. Valraks Augen sahen kurz zum Jungen ehe er sich ab wand. „Warum habt ihr mir geholfen Fremder?“ erklang die verwirrte Knabenstimme hinter ihm. „Wenn du stehlen musst, dann sei geschickter dabei. Lass es dir eine Lehre sein und sehe es als Chance an.“ gab der Elf von sich ohne sich zu dem Burschen um zu drehen und ging weiter in die Richtung des Lederers. Valrak hätte keine Antwort dafür gewusst, aber als er den Jungen sah fühlte er sich in seine eigene Jugend zurück versetzt. Stehlen brauchte er zwar nicht, da seine Familie Wohlhabend gewesen waren, doch er tat dies dennoch und wurde anfangs auch das ein oder andere mal erwischt. Nur um das Ansehen seiner Familie zu schwächen. Wie sehr hatte er sie gehasst, wie sehr verachtet. - - - Im Laden hatte keine der Beiden Damen den Tumult mitbekommen. Sie waren zu sehr damit beschäftigt gewesen die richtigen Schulterplatten für Gwen raus zu suchen. Die Händlerin hatte mit Absprache mit Gwen sich dafür entschlossen ihr nur eine Schulterplatte zu geben. Die Rüstung bekam hier und da noch ein paar Erweiterungen dazu, damit sie wirklich optimal ausgerüstet war. Sowohl für den Schwertkampf als auch für den Bogen. Sie war wirklich begeistert. Immer mehr wurde sie eingedeckt und eingekleidet, bis alles an ihren Platz war. Die Blonde sah an sich hinunter und bewegte sich erneut um ihre Freiheit zu testen. Doch sie konnte sich noch immer super bewegen ohne eingeschränkt zu werden. Nachdem sie sich dann für alle Teile entschieden hatte, erkundigte sie sich nach dem Preis. Es war ein stolzer Preis, aber bei dieser Kunst die sie hier anfertigten zu verständlich. Ausserdem würde das ganze sicherlich auch lange halten. Weshalb sie lieber mehr ausgab als dann nach einem Kampf wieder nach etwas Neuem Ausschau halten zu müssen. Die beiden Frauen betraten wieder den Vorraum und Gwen musste feststellen das Valrak noch nicht wieder zurück war. Die Elfe traute sich nicht mit der noch nicht bezahlten Rüstung draussen nach ihm zu suchen warum sie also im Laden blieb und auf ihn wartete. Das was sie konnte, bezahlte sie und setzte sich dann auf den Stuhl, auf den auch zuvor Valrak platz genommen hatte. Sie konnte es kaum erwarten bis er endlich wieder zurück kam und seine Augen über ihren nun in Leder gehüllten Leib blickten. Sie schloss kurz die Augen und grinste dabei. Ob er ihr ein Kompliment machen würde? Aber wohl eher nicht. Er würde wohl das Kopfnickend abtun und wieder mit ihr verschwinden. In Gwen’s Finger zuckte es. Sie hatte nun grosse Lust die Rüstung gleich auszutesten. Mit Training. Aber ein Leinenhemd musste noch her. Sonst würde sich wirklich wund scheuern. Unruhig sprang sie wieder auf und eilte zum Fenster, das einzige in dem kleinen Raum, um nach ihn ausschaut zu halten. Sie erblickte ihn, wie er aus der Menge auftauchte. Wenn man ihn so in mitten der anderen sah, fiel er schon wirklich sehr auf. Er sah einfach zu gut aus. Dabei hatte ihr Gesicht einen leichten zufriedenen Ausdruck angenommen. Verliebt? Bevor er die Tür erreicht hatte und die Glocke erklingen konnte, stand sie auf und huschte zum Tresen wo sie mit der Dame die sie bedient hatte ein Gespräch begann. Dann als sie die Glocke erklingen hörte, drehte sie sich etwas um. Grinste ihn breit an und warf sich in Pose. „Na? Besser?“, wollte sie wissen. Valrak trat ein und sah zu Gwen die sich in eine anzügliche Pose begeben hatte. Er zog eine Augenbraue hoch und grinste frech. „Jetzt musst du nur noch mit dem Schwert richtig umgehen können.“ antwortete er ihr und ging an ihr vorbei zu der Frau. „Was bekommt ihr noch?“ Den Blick von Gwen sah Valrak nicht mehr, dafür aber die Frau die ihm den restlichen Betrag nannte. Ihr tat die Elfe Leid die sich so in diesen Mann verliebt hatte und er ihr scheinbar nichts zurück gab. Er bezahlte den Rest und nickte Gwen zu. „Komm. Ich muss nachher noch zu dem Magier von dem ich dir erzählt hatte.“ Ihm war erst draußen aufgefallen wie viel Zeit ihm noch blieb. Valrak verabschiedete sich und verliess wieder den Lederer. Die junge Frau stand auf, griff nach Gwens Handgelenk und hielt sie fest. „Männer wie er zeigen erst in schwierigen Moment was sie wirklich fühlen.“ lächelte sie ihr zu und nickte. Etwas überrascht blinzelte Gwen die junge Frau an, aber das was sie sagte zauberte ihr ein Lächeln auf die Lippen. Sie ergriff ihre Hand und drückte sie kurz. „Danke.“ „Ich wünsche euch das die Rüstung die mein Vater gefertigt hat euch beschützt.“ „Das wird sie.“ versicherte ihr Gwen. Dann liess die Händlerin Gwen wieder frei und wand sich ihrer Arbeit zu. Mit einem freundlichem Gesicht verabschiedete sie sich noch von ihr. Die Elfe sah die junge Frau an und auch auf ihren Lippen lag ein Lächeln. „Hey, Goldlöckchen! Kommst du endlich?“ rief der Assassine auch schon von draußen in den Laden. „Wir haben nicht ewig zeit.“ Er verschränkte die Arme und sein Fuß tippt schnell auf und ab. Als ihr Valrak erneut Beine machen wollte, zog sie eine Schnute. „Ja ja, bin ja schon da.“, grummelte sie und trat neben ihn. Hatte sie wirklich so lange Zeit gebraucht um sich eine Rüstung auszusuchen? Da konnte sie seine Ungeduld ja verstehen, aber dennoch war das kein Benehmen einer Frau das so deutlich zu machen. Sie kam sich vor wie ein Kleinkind, dass von seinem genervten Vater her zitiert wurde.Die Dame hatte Recht. Er passte genau in dieses Profil. Das hatte sie ja auch gemerkt als sie im Unterreich war. Aber wieso können solche Männer nur in den blödesten Situationen Gefühle zeigen? Das war ihr ein Rätsel. Eins von vielen, wenn sie Valrak so betrachtete. „Wurde ja auch zeit. Warum müsste ihr Frauen immer so langsam sein?“ zeterte er und wand sich ab. „Gut Umhang hast du ja.“ Dachte er dann laut nach und legte eine Hand an sein Kinn. Gwen hielt sich hinter ihm auf und äffte seine Bewegungen nach. „Fehlt dir noch was?“ Sein Blick ging über seine Schulter und er erkannte das sie unter der Rüstung sicherlich nicht viel trug. „Gut. Ein Hemd. Mindestens.“ er griff nach seinem Geldbeutel und zog eine Platinmünze hervor. Diese reichte er ihr. „Hol dir etwas. Wir treffen uns im Gasthaus. Ich muss nun wirklich los.“ Sein Blick glitt hinauf zur Sonne die ihre Bahnen zog. „Ich werde am Späten Nachmittag dort eintreffen.“ Sagte er als er wieder zu ihr sah und nickte. „Die Münze ist mehr wert als du vielleicht denken magst, also mach dir einen schönen Tag.“ Dies waren seine letzten Worte als er an ihr vorbei trat und freundschaftlich auf die Schulter klopfte. Gwen hätte sicherlich mit mehr gehofft aber Valrak sah in ihr wohl doch nur so was wie einen Weggefährten. Die Elfe hob eine Augenbraue, als er ihr eine Platinmünze in die Handdrückte. Erst stressen und jetzt doch alleine abziehe und dann noch dieses freundschaftliche Schulterklopfen. Als er sie schliesslich alleine mitten in der Stadt stehen liess, grummelte sie wütend. „Ja doch….“, knurrte sie und stampfte kurz wütend auf. „Ist es denn zu viel verlangt mal zu sagen. 'Das steht dir Gwen.‘ 'Du siehst gut aus Gwen.‘ 'kann ich noch etwas für dich tun Gwen?‘“, zeterte sie vor sich hin während sie zielstrebig auf den nächsten Laden zuging, der Kleider verkaufte. Dabei besah sie sich die ganzen Stände und fauchte weiter vor sich hin. Grade eben war sie noch so gut gelaunt gewesen. Aber jetzt war sie wieder ganz die Alte. Wieso konnte er sich nicht ein bisschen zusammenreissen? Da kam wieder die Frage auf, wieso er denn überhaupt zurückgekommen war, wenn sie ihm doch so eine Last war. Aber wie das letzte Mal als sie sich dies gefragt hatte, kam sie auf keine Antwort. Es deprimierte sie nur noch mehr, wenn sie sich vornahm ihm nun die kalte Schulter zu zeigen, dies ihn aber nur noch mehr amüsieren würde. „Männer!“, grummelte sie. Kapitel 5: Lektion: Blindheit ----------------------------- Valraks Weg führte ihn in die Richtung der großen Magier Bibliothek deren Spitze über die Dächer ragte. Ein beachtliches Gebäude, doch durften dort nur Gelehrte und Zauberkundige eintreten. Doch Valrak wollte auch nicht dort hinein. Sein Ziel war ein Haus welches hinter der Bibliothek stand. Es war das Heim des Erzmagiers mit dem er sich verabredet hatte. Das Haus konnte man als Villa sehen, eine kleine an deren Vorderseite links und rechts jeweils ein Rundturm standen. Sie überragten nur knapp das Dach was darauf verwies das dort sicher 3 Stockwerke verbogen waren. Die Tür wirkte wie ein kleiner Rundbogen und bestand aus massiven Holz. Der Drow trat auf die kleine Treppe die zur Tür führte und spürte wie ein Zauber über ihn zog. Er kannte dieses Prozedere. Der Zauber diente nur dem Magier dazu, frühzeitig zu erkennen welche Person sich vor seiner Tür befand. Noch ehe Valrak klopfen konnte schwang die Tür auf und er trat ein. „Mein guter Freund, lang...“ der Magier der mit offenen Armen Valrak empfangen wollt stand starr im Flur und sah den Dunkelelfen an der nicht mehr nach einem Drow aussah. „Wie ist das denn geschehen?“ fragte der Magier als er sich aus seiner Starre lösen konnte. Valrak der die Reaktion erwartet hatte lachte leise, als er den entsetzten Gesichtsausdruck des Magiers sah. „Ein Fluch, Magier Arengor. Ein Fluch einer widerwärtigen Mutter Oderin die nun aber nicht mehr unter uns weilt.“ Der Magier nickte knapp auf die Worte des Drow dessen Anblick ihm so befremdlich erschien. Er hatte gemerkt das mit seinem alten Freund etwas passiert sein musste. Der Erkennungszauber hatte etwas angedeutet. „Nun gut. Ein Fluch oder ein Segen? Ihr könnt euch nun ohne bedenken am Tag bewegen.“ Stellte der Magier scharfsinnig fest und das Lächeln welches sich über die Lippen des Dunkelelfen zog gab ihm recht. „Lasst uns platz nehmen. Stehend redet es sich nicht so gut und ich möchte euch gern noch den Wein eines meiner Lehrlinge anbieten. Ein guter Tropfen der so klar und sanft die Kehle runter gleitet das selbst ihr mehr davon trinken wollt.“ lachte der ältere Mann in Robe. Wenn man Arengor beschreiben wollte könnte man dies mit den typischen Klischee aussehen alter Erzmagier tun. Doch gab es einige Dinge an dem Mann die nicht zu dem Klischee passten. Seine Haare waren nicht weiß und seine Haut nicht mit den tiefen Furchen durchzogen, wie man es bei in die Jahre gekommenen Menschen kannte. Arengor trug sein pechschwarzes Resthaar, denn eine Glatze bildete sich schon auf seinen Haupt, immer zu einen Zopf gebunden. Valrak der immer wieder verblüfft darüber war wie der Magier sich so jung halten konnte, war den Anblick schon gewohnt. Dankend nickte er ihm zu und folgte ihm in den Kaminraum, wo sich auch die unzähligen Bücher des Erzmagiers türmten, in Regalen wie auch auf den Fußboden. Es war ein langes Gespräch gewesen welches die beiden geführt haben. Ein lukrativer Auftrag musste Valrak gestehen, auch wenn es ihn dahin führte wo er eigentlich nicht hin wollte. Seinem Freund sagte er er würde es sich überlegen. Absagen konnte er das Angebot wirklich nicht. Langsam trugen ihn seine Füße zum Gasthaus zurück wo er in der Schenke sich erst einmal einen Schluck genehmigte. Der Met war nicht mit dem Wein zu vergleichen den er im Haus des Erzmagiers zu sich genommen hatte, aber er half dabei erst einmal alles ab zu wägen. Nachdenklich glitt sein Blick zur Tür die in das Gewölbe führte wo er die Magd getötet hatte. Ein aufdringlichen Weibsbild was nun dort unten verrottete. Seufzend trank er den Humpen mit einem Zug leer und bezahlte den Wirt. Dann machte er sich auf den Weg hinauf. Nicht mehr lang und die Nacht brach ein. Er wollte nicht nochmal riskieren das ihn jemand als Drow erkennen konnte und somit zog er es vor darauf im Zimmer zu warten. Da er ihr eine Platinmünze in die Hand gedrückt hatte die mehr wert war als nur ein zwei Hemden, hatte sie auch gleich einen Frusteinkauf gemacht. Neben einem neuen Einband um ihr Tagebuch weiterführen zu können holte sie sich noch neue Stiefel, damit sie einen besseren Halt im Kampf hatte. So wie einen neuen Rucksack. Erst am späten Nachmittag war sie wieder im Gasthof eingetroffen und saß nun schon seit einiger Zeit an ihrem Tagebuch. Bedachte wählte sie die Worte die sie schrieb, immerhin konnte sie nicht wissen ob er nicht wieder auf die Idee kommen würde und es sich doch durchlesen wollte. Sie blätterte in ihrem Buch und las den ein oder anderen älteren Eintrag und musste über diese lachen. „Gwen….mein Gott…“, spottete sie über sich selber und schüttelte ungläubig ihr blondes Haupt. Am liebsten hätte sie die Einträge die sie in ihrer Einsamkeit verfasst hatte herausgerissen. Aber das konnte sie nicht machen, denn immerhin waren das ihre Einträge die sie aus Einsamkeit geschrieben hatte. Sie schlug das Buch zu und schnappte sich stattdessen ein Leinenhemd. Die Rüstung begann bereits zu scheuern warum sie sich daran machte die Rüstung auf zu schnüren, was aber nicht so einfach war wie sie es erwartet hatte. Fast im selben Moment ging die Tür auf und Valrak trat ein. Er schien nie anzuklopfen, musste Gwen feststellen. Er blieb einen Moment im Türrahmen stehen und schloss das langsam die Tür. Sein Blick haftete aber verdutzt auf Gwen, die sich bemühte die Rüstung aus zu ziehen. „Brauchst du Hilfe?“ fragte er und wieder zog das schelmische Grinsen über seine schmalen Lippen. „Ich kann dir ja eine Magd rufen oder aber ich helfe dir, Elflein.“ Genervt davon, dass er sie schon wieder in einem Moment sah, wo sie völlig unbeholfen war, grummelte sie wütend auf. „Sehe ich so aus als ob ich deine Hilfe brauche?“ Sie wand sich wieder von ihm ab und versuchte mit Hilfe ihres kleinen Spiegels die Verschnürung zu erreichen und alleine auf zu bekommen. Gelassen ging er an einen Stuhl und schnallte sich dabei seinen Gürtel mit den Waffen ab, den er über den Stuhl legte. Dabei bemerkte er aus dem Augenwinkel ihren Rucksack aus dem das Buch lugte was sie so verteidigt hatte. Er könnte sie jetzt wieder damit zanken ihr das Buch wegnehmen zu wollen. Aber sein Blick schweifte davon ab und sah wieder zu ihr. „Dafür sind Schnallen besser, sie gehen schneller auf.“ Dabei deutete er zu seiner Rüstung die er schon länger nicht getragen hatte. Da das ganze Verrenken wehtat musste sie sich ihrer Missmut hingeben und sie liess den Versuch bleiben. „Gut gut du hast gewonnen….hilf mir mal.“, zischte sie und wandte sich ihm zu. „für eine Magd bleibt keine Zeit. Ich verzweifle gleich und du mein Freund bist auch bald eine Spur dunkler.“, meinte sie und deutete mit dem kleinen Spiegel in ihrer Hand auf ihn. „Also hilf mir. Auch wenn es noch so gegen deine Prinzipien ist und du noch von mir abgeneigt bist.“, zickte sie, wieder ganz die Alte. Er kicherte vergnügt, denn wieder hatte er einmal gesiegt. Doch das Lachen verging ihm etwas als er in den Spiegel sah und erkannte wie dunkel seine Haut und wie bleich sein Haar geworden war. Er stimmte wortlos der Erkenntnis zu das eine Magd nicht die beste Lösung war. Also half er ihr bei den Schnüren und hörte wie sie erleichtert aufatmete. Er trat zurück und nutzte die Chance als sie mit dem Harnisch beschäftigte und schnellte zu ihrem Rucksack vor um sich das Büchlein zu schnappen. Dieses war schnell aufgeschlagen und er wandte sich von ihr ab. „Ein Tagebuch?“ fragte er und sah über seine Schulter zu Gwen. „Hast du mich so sehr vermisst das du damit hast anfangen müssen.?“ Er wollte es nicht lesen, denn dachte er das sie von der schönen Natur berichten würde die sie sich auf den Weg angesehen hatte. Ein Glück für Gwen, denn hatte er das Buch an einer Stelle aufgeschlagen wo eigentlich groß sein Name stand, aber er hatte das Buch bisher keines Blickes wirklich gewürdigt. „Du dreckiger…! Gib es zurück!“ schrie sie auf und versuchte sich schnell aus den Harnisch zu befreien. Sie schaffte es die Rüstung abzustreifen und schmiss diese auf das Bett. Dann eilte sie zu Valrak und versuchte sich das Buch zu schnappen. Er war einfach unverbesserlich. Valrak überlas das wesentliche und Blätterte zum Anfang des Buches. „Liebes Tagebuch...“ eröffnete er laut den Vortrag um sie weiterhin zu necken. Gwens Augen weiteten sich für einen Moment, doch als sie genau hinhörte was er las atmete sie erleichtert auf. „Bild dir bloß nichts ein.“ knurrte sie ihm und griff nach dem Buch. Aber entweder tauchte er unter ihrem Griff weg oder hatte genug Kraft sie von sich zu halten. „Wieso sollte ich dich vermissen? Ich brauchte nun mal jemanden zum „reden“. Jemand der mich nicht auslacht wenn ich mal was von der Seele schreibe!“ schnaubte sie wütend. Valrak schloss das Buch und hielt es hoch. „Gib es zurück!“ Gwen stampfte wütend mit den Fuß auf den Boden und versuchte dann wieder an das Buch zu gelangen, doch es fehlte ihr ein Stück. „Was erhalte ich als Sold wenn ich es dir wider gebe?“ grinste er ihr schelmisch ins Gesicht, während er sich ein Stück zu ihr runter beugte. Sie knurrte ihn an und biss kurz die Zähne zusammen. „Einen Tritt in die Weichteile.“, fauchte sie und versuchte sich noch etwas zu strecken. Valrak lachte über ihr Angebot und streckte sich noch was mehr. Doch das machte er nicht lang und reichte ihr dann das Buch. „Euch Frauen wird Mann wohl nie verstehen.“ In der Zeit wo er sie wieder gezankt hatte war er nun wieder der Drow wie zu beginn. Schwarze Haut und weißes langes Haar. Er löste den Zopf und schnappte sich seinen Umhang. „Soweit ich mich entsinne wollten wir Trainieren, oder?“ er blickte zu Gwen die ihm mit finsteren Blicken zu strafen versuchte. Doch Valrak blieb unbeirrt. „Versuch in deiner neuen Rüstung zu kämpfen, so gewöhnst du dich schneller an das Leder. Außerdem muss ich nicht jeden Schlag zu stark abbremsen.“ Meinte er und sein Lächeln deutete auf eine harte Unterrichtsstunde hin. Er wollte ihr zeigen wie man kämpft und da gehört aber auch zu schmerzhafte Schläge ein zu stecken. „Schnappe deine Sachen. Wir treffen uns draußen vor dem Tor.“ Seine Rüstung liess er, sowie auch den Schreckensflegel, im Zimmer. Er sah in ihr keinen gefährlichen Gegner, somit benötigte er diese Ausrüstung nicht. Auch wenn Valrak eigentlich ungern bis keine Risikos einging, so hatte er nicht das Gefühl die Sachen zu brauchen. Er zog die Kapuze über und verbarg seine Arme unter dem Umhang. Dann verliess er das Zimmer und ging schon mal zu den Trainingsort. Als er den Raum verlassen hatte äffte sie ihn kurz nach. „Schnappe deine Sachen. Wir treffen uns draußen vor dem Tor…bla bla….“, grummelte sie und zog sich ein Leinenhemd an. Sie band sich ihre Haare zu einem Zopf und zog sich den Harnisch wieder an. Das zuschnüren jedoch übernahm eine der Mägde die sie im Schankraum um Hilfe bat. Als Dank gab sie ihr eine Münze. Voller Kampfesslust folgte sie seinen Worten und begab sich zum Trainingsort, wo er sie gestern reingelegt hatte. Der Ort an dem sie jeden Tag trainiert hatte. Als sie ihn mit seinen Grinsen und den verschränkten Armen auf den Feld stehen sah, spannten sich ihre Muskeln an. „Dein selbstgefälliges Grinsen werde ich dir aus dem Gesicht schlagen.“ fluchte sie in Gedanken und trat auf ihn weiter zu. Grinsend betrachtete er die Elfe deren Gesichtsausdruck vollsten Hass auf ihn deutlich zeigte. „Wenn du weiter so böse guckst bekommt ja noch ein Basilisk vor dir angst.“ scherzte er vergnügt. Basilisken waren riesige Reptilien die mit ihrem Blick andere zu Stein werden liessen. Als Valrak noch im Unterreich lebte hatte er bei seiner Ausbildung schon eine solche Kreatur erleben dürfen. Nur mit viel Glück konnte er damals entkommen und hatte mit einem anderen jungen Krieger das Tier sogar zur Strecke gebracht. Aber drei seiner Mitschüler traf der Blick. Wahrscheinlich standen sie immer noch an Ort und Stelle. Der zornige Blick von Gwen war nur halb so schlimm wie der Blick eines solchen gefährlichen Gegners, dennoch fand er die Vorstellung sehr amüsant. Er löste die Verschränkung der Arme und zog ein Tuch dabei hervor. „Dann wollen wir mal die Medusa bändigen ehe ich noch zu Stein werde.“ lachte er und ging zu ihr hinüber. Gerne würde Gwen diese Fähigkeit besitzen nur damit er nichts mehr sagen konnte. Valrak reichte ihr das Tuch, da er es nicht versuchen wollte es ihr umzubinden. Vielleicht würde sie ihn sonst beißen. „Wenn du nichts mehr sehen kannst, will ich das du dich einfach mal auf deine Umgebung konzentrierst und lauschst. Ruhig sein und hören was um dich herum passiert.“ Mit einer groben Bewegung riss sie ihm das Tuch aus der Hand und band es sich. ohne etwas zu sagen. um. Er meinte ja sie solle ruhig sein. Also würde sie auch kein Wort mehr sagen. Ganz wie er wollte. Wie erwartet reagierte sie und schweigend ging in die Richtung der Büsche. Valrak hatte dort zwei Stöcke versteckt mit denen er nachher Gwen zum handeln bringen wollt. Sie sollte sich im blinden Zustand verteidigen lernen. Als sie sich vergewissert hatte, dass der Knoten gut saß und sie absolut nichts sehen konnte, nickte sie kurz zur Bestätigung. Langsam atmete die Elfe ein und aus und versuchte ihren Groll auf den Drow zu vergessen. Sie spitzte die Ohren und lauschte was in ihrer Umgebung zu hören war. Gwen spürte wie ihre Sinne geschärft wurden und spürte umso besser den weichen Boden unter ihren Füßen. Sie nahm deutlich das Rascheln der Blätter im Wind war und hörte sogar die sonst so leisen Schritte des Drow. Gwen fühlte sich so verletzlich in ihrer Situation, aber, auch wenn er unverschämt war, sie wusste das sie ihm vertrauen konnte. Zumindest was das Training anbelangte. Er hob die Äste auf und sah zu Gwen. Noch bewegte er sich ohne jegliche Vorsicht, aber das würde sich bald ändern. Dann konnte sich die Elfe nicht mehr auf ihr Gehör verlassen. Dunkelelfen waren besonders gut wenn es darum ging sich Lautlos zu bewegen. Das Unterreich war was diese Fähigkeiten anging ein strenger Lehrer. Jegliches Geräusch hallte den Wänden der engen Höhlen und verbreitete sich in den schmalen Gängen. So bemerkte Gwen auch nicht als Valrak leise auf sie zu trat. Kein Geräusch kam von ihm als er direkt neben ihr stand. Er betrachtete ihren angespannten Körper und wie bemüht sie war jedes Geräusch in ihrer Umgebung wahr zu nehmen, entging ihm ebenso wenig. Auch wenn Gwen ihn nicht mehr hören konnte, was ihre Muskulatur noch mehr anspannen liess, spürte ihn aber dennoch. Sie merkte seinen Blick der auf ihr ruhte und wie er sich langsam um sie bewegte. Der Drow umkreiste die Tänzerin und seine Augen betrachteten sie weiterhin. Die Rüstung wirkte an ihr wie ein Fremdkörper, etwas was nicht zu ihr gehörte. Das Schwert am Gürtel war ebenso falsch in diesem Bild. Er erinnerte sich an ihre erste Begegnung. An das Gewand was sie getragen hatte, wie leicht es im Wind wehte bei jeder Bewegung. Ein Seufzen erklang kurz aus seiner Kehle, leise und nachdenklich. Gwen vernahm dein leisen Ton und legte leicht die Stirn in Falten. Warum seufzte er? Fragen schossen ihr durch den Kopf und sie dachte er würde ihr raten das sie das Training abbrechen sollten. Aber Valrak wusste das die ihr Wunsch war und besann sich darauf das er ihr das Versprechen gegeben hatte. Also trat er etwas von ihr weg und kreiste weiter um sie. Er hob einen Ast und steifte ihren Arm, woraufhin Gwen stutzte und sich leicht auf die Unterlippe biss. Sie hatte nicht vorhersehen. Doch auch beim nächsten mal bemerkte sie erst zu spät das an tippen des Astes an ihren Arm, woraufhin sie leicht zusammen zuckte. Die Elfe ermahnte sich besser aufzupassen und konzentrierte sich noch besser auf ihre Umgebung. Valrak merkte das Gwen sich langsam darauf einstellte und grinste zufrieden. Er hob einen der Äste und holte zu einen Schlag aus. Natürlich zog er den Schlag nicht durch, sondern stoppte vor ihr. Ihm ging es um die Reaktion von der Elfe und sie reagierte auch wie erhofft. Gwen wollte sich unter den Schlag wegducken. Der Assassine war sehr zufrieden und trat auf sie zu um ihr einen der Äste in die Hand zu drücken. „Nimm den Ast fest in die Hand.“ Gwen zuckte als sie seine Stimme vernahm. Er hörte sich so laut an, obwohl er leise und ruhig sprach. Doch schnell war wieder die Stille der Nacht zurück und Valrak zog wieder seine Kreise um Gwen. Nun wusste er das er sie Angreifen konnte ohne das er die Schläge groß abbremsen musste. Vielleicht machte sie doch mehr Fortschritte als er anfangs an nahm. Seine Schritte waren Lautlos und doch er war weiterhin bedacht darauf das sie ihn wenigstens ansatzweise wahrnehmen konnte. Er schnellte vor mit gehobener Waffe und hielt auf sie zu. Ihre Reaktion war wie zu vor, was ihn erfreute und ihm ein Grinsen auf die Lippen brachte, sie duckte sich unter seinen Angriff weg. Gwen würde sich behaupten können, irgendwann in naher Zukunft könnte sie sich allein gegen Kreaturen zur Wehr setzen. Allein. Valrak liess einige Schläge auf sie zu schnellen und beobachtete ihre Bewegungen. Gwen fand schnell ihren Rhythmus und konnte sogar den ein oder anderen Schlag mit ihrem eigenen Ast abwehren. Doch Valraks Gedanken schweiften ab. Dieses eine Wort „Allein“ liess ihn nachdenklich werden. Wollte er das sie ging? Wollte er sie wirklich allein lassen? Vielleicht war es ja ihr Wunsch, doch Valrak etwas festgestellt seitdem sie bei ihm war. Er selber war allein. Die Assassinen Gilde war zwar groß, aber dennoch war jeder Meuchelmörder auf sich allein gestellt. Selten gab es Aufträge wo mehr als einer gebraucht wurde. Valrak versank in seinen Gedanken nun voll und ganz. Er bemerkte nicht wie schwach seine Schlägen und wie eintönig sie dadurch wurden. Der Drow war schon zu lang allein unterwegs. Schon im Unterreich hatte er nie jemanden kennen gelernt an den er sich wenden konnte. Seine Familie hatte ihn sogar verbannt um ihm sein Schicksal zu überlassen. Sie hatten gehofft das er nicht überleben würde, aber Valrak war immer schon ein geschickter und listiger Kämpfer gewesen. An der Oberfläche gab es einen Moment in seinem Leben wo er einst jemanden fand, doch war das nur von kurzer Dauer und seither zog er allein umher und fand einen Beruf den er ausüben konnte. Als Assassine konnte er weiterhin seine speziellen Drow Fähigkeiten nutzen und musste sein Leben auch nicht gänzlich ändern. Dann aber kam dieser Tag an den er auf Gwen traf. Die Elfe die ihm Wiederworte gab und sich immer zu behaupten versuchte. Eine eigentlich zierliche Tänzerin die niemals jemanden getötet hatte und dennoch wollte sie nun den Schwertkampf erlernen. Um dann allein für sich zu sorgen? Er war für sie sicher nur ein Mittel zum Zweck, wie viele ihn gesehen hatten. Das hatte er schon damals vermutet als sie ihn darum bat. Doch nun verstärkte sich dieses Gefühl immer mehr. Gwen war aufgefallen das Valrak abgelenkt wirkte da seine Schläge langsamer und eintöniger wurden. War er nicht konzentriert genug? War es vielleicht sie daran schuld? Doch was würde es bringen sich nun Gedanken darüber zu machen? Sie musste weiter konzentriert bleiben und seine Schwäche ausnutzen. Gwen wartete die nächsten beiden Schläge ab und näherte sich dann blitzschnell. Ein zwei Schritte tat sie, wehrte einen weiteren Schlag ab und setzte dann ihren eigenen. Das war die Rache dafür, dass er sie so behandelte und die unterschätzt hatte. Ihr Schlag war nicht sehr gezielt, da sie ihn ja nicht sehen konnte. Aber er war nicht grade schwach gewesen, da sie ihre Wut hatte miteinfliessen lassen. Wenn sie sich nicht täuschte hatte sie entweder seinen Arm oder seine Rippen getroffen. Nachdem sie den Treffer gelandet hatte, zog sie sich auch wieder weit genug zurück um seine weiteren Schläge die kommen würden, abzublocken. Noch immer stand sie still und stur da. Aber in ihrem Innern freute sie sich über diesen Triumph. Wenn er auch nur klein war. Den Schlag bemerkte er erst als es zu spät war und der Schmerz seinen Körper durch zuckte. Sie hatte besser getroffen als sie eigentlich dachte. Direkt gegen seine ungedeckte rechte Flanke, in die Rippen. Er keuchte auf und trat paar Schritte zurück. Sofort hielt er sich die Seite und sah hinunter. Eigentlich schmerzte es ihn nicht mehr so sehr, viel mehr war es der Schrecken als der Schlag geschah. Warum hatte er seine eigene Verteidigung so ausser acht gelassen? Sonst war er doch so Vorsichtig. „Sag mal.“ murmelte er leise und richtete sich wieder auf. „Wenn du das Training beendet hast“ er wusste nicht so recht wie er die Worte wählen sollte. Wollte er das sie weiß was in ihm gerade vorging? Das er glaubte sie nutze ihn aus? Sollte er ihr wirklich diese Frage stellen? Valraks Waffe senkte sich zu Boden und er schwieg um über seine eigenen ihn quälenden Gedanken nach zu denken. Er würde sicher als schwach dastehen wenn er es wirklich äussern sollte, aber musste er es auch wissen um sich darauf vor zu breiten. „Wenn du genug gelernt hast. Wie willst du weiter machen? Wirst du bleiben oder gehen?“ welch dumme Fragestellung musste er feststellen als er die Worte ausgesprochen hatte. Ihr triumphierendes Lachen, wegen ihrem Treffer, verblasste als sie seine Frage und das nervöse stottern hörte. Sie wollte nicht glauben das er dies fragte und dabei so unbeholfen wirkte. Gwen war fassungslos auch wenn sie die Antwort darauf genau wusste. Aber sie wollte es ihm nicht so leicht machen. „Ach... schon gut, vergiss die Frage.“ er schüttelte den Kopf und rieb sich nachdenklich noch etwas die Seite. Das sagte sich so leicht, aber innerlich blieb es dennoch bestehen. Diese Ungewissheit war dem Dunkelelf schon lang nicht mehr passiert. Seitdem er entschlossen hatte als Einzelgänger sich durch zu schlagen. „Nein! Schon gut.“ sagte sie schnell und ein Kribbeln durchzuckte ihren Körper. Dies musste sie jetzt genießen. Valrak stockte als sie scheinbar eine Antwort abgeben wollte und sah auf. Die Elfe nahm noch immer nicht die Augen binde ab und ging auf ihn zu. Nur einen Schritt vor ihm, blickte sie auf, dort wo sie sein Gesicht vermutete. „Was wäre dir denn lieber?“, fragte sie im herausforderndem Ton. Lang dachte er nach und sah wieder zu Gwen sie immer noch ihre Augenbinde auf hatte. Ihm gefiel es nicht nur auf dieses Tuch zu starren, doch wahrscheinlich machte ein Blick in ihre Augen eine Antwort noch schwerer. Oder einfacher? Er entschloss sich die Hand zu heben und ihr die Binde einfach von der Nase zu ziehen. Gwen zuckte leicht zusammen als er ihr das Tuch runter riss. Mit verwirrtem Blick sah sie ihn blinzelnd an und lauschte seinen Worten. „Wenn du schon eine ehrlich Antwort willst“, begann er nun mit fester Stimme. „ich war lang genug allein gewesen und es würde wieder so ruhig wie zuvor werden wenn du gehst. Doch will ich dich auch nicht aufhalten.“ ihr Blick hatte ihm also geholfen etwas zu sagen. Die Wahrheit, die bei einem Drow schwer zu entlocken war. Normalerweise hielt diese Rasse nicht viel von Ehrlichkeit. Aber galt dies mehr für die Dunkelelfen die unter der Erde lebten und ihr Dasein mit Abtrünnigen Gedanken fristeten. Gwen glaubte kaum was sie hörte und in ihren Augen trat ein Funkeln. Sie war erstaunt darüber doch einen solchen Moment einmal erleben zu dürfen. Es fiel ihr schwer so kalt und distanziert wie er zu wirken, doch ihr Willen ihn auch einmal so zappeln zu lassen war größer und sie konnte sich jeglichen Seufzer unterdrücken. „Und? Was ist deine Antwort?“ fragte er wieder da Gwen ihm ja diese immer noch nicht geäussert hatte. „Hm….Du willst also dass ich bleibe nur weil es dir sonst zu still wird?“, fragte sie nun doch genauer nach. Sie wollte es aus ihm herausquetschen. Er sollte endlich sagen was in ihm vorging. Das genügte ihr nicht als Antwort. Auch wenn sie mit seiner Geduld spielte. Sie wollte ihm nicht so einfach eine Antwort geben, bevor sie nicht genau wusste was er von ihr hielt. Auf ihre Frage glitt sein Blick zur Seite und er dachte nach. Eigentlich könnte er dies mit einem „Ja“ einfach beantworten. Aber würde es ihr ausreichen? Er sah nochmal zu ihr und hob dabei eine Braue. Doch im Grunde war es nicht nur die Stille die ihn dann wieder heimsuchen würde, sondern auch das Gefühl was ihn die Jahre seitdem er aus seiner Heimat vertrieben wurde wieder übermannte. Einsamkeit. Dieses Gefühl hatte ihn immer zum Äussersten getrieben. Nie hatte er sich Gedanken um andere gemacht und sein Geld auf eine leichte Art verdient. Dies würde wenn sie blieb nicht mehr der Fall sein. Immer müsste er darauf achten das sie nicht in die Fänge derer geriet die er verfolgte oder ihn verfolgten. Es wäre töricht sie darum zu bitten. Sie würde sich selber in Gefahr begeben für einen Dunkelelfen der eigentlich ihr Feind sein sollte. Gwen sah ihn erwartungsvoll an und der Assassinen wusste was er sagen musste. „Verzeih. Es war eine unnötige Frage.“ er wand sich ab und schmiss den Stock ins Gebüsch. „Das Training ist beendet. Geh besser zurück in die Stadt, ich werde die Nacht hier draußen verbringen. Ich muss nachdenken.“ er hatte ihr den Rücken zugewandt. Nachdenken war jetzt das einzig Richtige was er tun konnte. Es gab immer hin auch noch andere Dinge über die er sich im klaren werden musste. Wollte er den Auftrag seines besten Kunden annehmen? Es wäre ein gefährliches Abenteuer. Wollte er dieses Gwen wirklich zumuten? Er dachte an das Bild von ihr was er vor dem Training hatte. Die Rüstung und das Schwert was nicht zu ihr passte. Es war so unstimmig und doch hatte sie seinen Schlägen gekonnt ausweichen können. Gwen stand nun hinter ihn, immer noch hielt sie den Ast in der Hand und ihr Griff um diesen wurde fester. Sie hatte endlich Hoffnung gehegt etwas Gefühl aus ihn heraus zu kitzel und dann blockte er wieder ab. Voller Zorn schmiss sie den Ast vor sich auf den Boden und stapfte davon. Sie riss sich die Augenbinde gänzlich vom Hals und ging Richtung Stadttor. „Lass dich doch von irgendwelchen Tieren fressen!“, fluchte sie nun etwas weiter weg vor sich hin, aber immer noch so dass er es hören konnte. Wieso konnten Männer nicht einfach sagen was sie fühlten?! Sie waren dazu gar nicht im Stande! Zu unfähig ein paar Wörter über die Lippen zu bringen die sie als etwa schwach darstellen konnten. Der Zorn verflog so schnell wie er über sie gekommen war und stattdessen kam Enttäuschung. Schluchzend ging sie zurück zur Stadt und liess den kaltherzigen Drow allein zurück. Sie wollte nur noch in den Gasthof, in ihr Zimmer, weg von diesen Mann. Valrak hörte sehr gut ihre Worte und stoppte. Sein Blick schweifte über seine Schulter und er beobachtete wie sie wutentbrannt zurück in die Stadt stapfte. Es war bemerkenswert wie eine so zierlich wirkende Person doch so fest auftreten konnte das sicher selbst ein Zwerg sie hätte hören können. Doch Valrak verstand nicht ganz warum sie sich so aufragte. Was hatte er denn nun wieder angestellt das sie ihn so viel Verachtung entgegen brachte. Die Hoffnung in ihren Augen hingegen hatte er nicht bemerkt. Wie auch? Zu sehr zerfrassen ihn seine Gedanken als das er auf solche Feinheiten achten konnte. Er wandte sich wieder ab und ging weiter. Als Drow, was er nun war, würde ihn die Stadtwache nicht zurück lassen. Es war unausweichlich das er nun die Nacht draußen verbringen musste. Aber es störte ihn diese Nacht nicht draussen zu nächtigen. Sein Weg führte ihn, weg von der Stadt, in den angrenzenden Wald. Niemand war mehr vor der Stadt unterwegs und er hörte nach einiger Zeit wie die Tore geschlossen wurden und die Wachen sich postierten. Die Stille des Waldes zog auf und er setzte sich unter einen Baum, mit dem Blick zur Stadt gerichtet. Er verschränkte die Arme und machte einen recht ernsten und nachdenklichen Gesichtsausdruck. Ja es schien sogar das er schmollte. Immerhin hatte er ihr nicht mal eine Beleidigung vorhin an den Kopf geworfen, wie sonst. Er hatte ihr sogar durch die Blume gesagt das er sie gerne weiterhin als Weggefährten behalten mochte. Aber sie blieb stur und wünschte ihm sogar den Tod. Verzweifelt dachte er weiter nach ob er nicht irgendwas übersehen hatte, aber ihm war nichts aufgefallen. Kopfschüttelnd hob er den Blick an und sah hinauf zu den Sternen. Sacht legte sich ein Lächeln auf das eben noch ernste Drowgesicht. Das erste was er zu sehen bekam, als er das Unterreich verlassen hatte, waren die Sterne. Seine stummen Reisegefährten die ihn immer treu begleitet hatten. Kapitel 6: Nur eine Frage ------------------------- Die Temperatur sank in der Nacht ein gutes Stück ab, aber der Mantel hatte Valrak in der Nacht gewärmt. Auch wenn es ruhig um ihn blieb, hatte er nicht einen Moment an Schlafen gedacht. Seine Gedanken hielten ihn wach und als die Sonne hinter den Bergen zum Vorschein kam veränderte er sich wieder zu dem schwarz haarigen Elfen der er am Tag war. Seine Augen betrachteten seine Hände wie sie allmählich heller wurden und eine schwarze Haarsträhne fiel ihn ins Gesicht. Er vernahm wie das Tor der Stadt geöffnet wurde und die Hähne auf den nahe gelingenden Höfen den neuen Morgen begrüßten. Die Fragen um Gwen hatte er nicht beantworten können in dieser Nacht, aber die nach dem Auftrag waren klar und deutlich. Lang musste er abwägen was nun das beste wäre und er hatte sich entschlossen. Mit Hilfe eines besonderen Steins hatte er diese Antwort schon längst seinem Auftraggeber zukommen lassen. „Also geht der Weg nach Süden.“ murmelte Valrak und erhob sich von seinen Schlafplatz und ging zu den Toren die für Reisende wieder offen standen. Er musste ins Gasthaus um seine Sachen zu packen und Gwen zu fragen was nun ihr Weg war. Gwen, er fragte sich ob sie immer noch so launisch wie am Abend zuvor war. Vielleicht würde sie ihm ein Kissen gegen den Kopf schmeißen wenn er das Zimmer betrat oder etwas anderes. Langsam machte er sich auf den Weg und sah mit an wie vorsichtig die Fensterläden geöffnet wurden und die Menschen den Tag begrüßten. Viele waren noch reichlich verschlafen und so schleppten sich die Männer, egal ob jung oder alt, zu den Feldern um ihre Arbeit zu tätigen. Valrak betrat den Schankraum und ging die Treppe hinauf. Als er die Türklinke zum Zimmer runter drückte bemerkte er das die Tür abgeschlossen war. Warum hatte sie ihn ausgesperrt? Er zuckte mit den Schultern und ging wieder runter um erst mal zu frühstücken. Die Elfe erwachte als sie hört wie jemand die Türklinke runter drückte und anscheinend hinein kommen wollte. Kerzengrade saß sie nun um Bett und starrte die Tür an. Sie hatte die halbe Nacht wach verbracht und war eigentlich noch sehr müde. In weiser Voraussicht hatte sie abgeschlossen und dies aus einem guten Grund, wie sie nun wieder feststellen konnte. Noch etwas verschlafen rieb sie sich die Augen und schwang sich aus dem Bett. Sie schlurfte zur Tür und öffnete sie um nach einer Magd Ausschau zu halten. Sie erwischte auch gleich eine, die frische Wäsche in ein Zimmer bringen wollte. Sie bat sie den Zuber vorzubereiten, damit sie wenigstens noch baden konnte bevor sie gingen. Die Magd nickte und versprach sich auch gleich daran zu machen. Gwen reichte diese Aussage und sie verschwand wieder im Zimmer. Sie musste noch packen. Ihre Wut über ihn war verfolgen, aber die Enttäuschung war noch da. Sie fragte sich wie sie sich ihm gegenüber am besten verhalten sollte. Je nachdem was er pflegte zu sagen. Er brachte sie wie so oft so schnell zur Weißglut. Das Frühstück liess sie wohl ausfallen da er sicherlich, wenn er zurückkam, weiterreisen wollte. Für ein Bad und Frühstück war also keine Zeit. Wieder klopfte es an der Tür und die Magd gab ihr Bescheid. Dankend nickte Gwen der Dame zu und noch ehe sich sich abwandte fiel ihr noch etwas ein. „Könnten sie dem schwarzhaarigen Elfen da unten sagen, dass das Zimmer nun auch für unsensible Leute wie ihn geöffnet ist?“ bat sie die Magd und konnte nicht anders als sich über ihren Blick zu amüsieren. Zögernd nickte die Frau ihr zu und ging wieder hinab in den Schankraum. Zufrieden ging Gwen in ihr Zimmer um sich noch schnell ein Tuch und frische Kleidung zu nehmen, ehe sie schliesslich zum Zuber, der im Kellergewölbe des Gasthofes stand, eilte. Auf den Weg dorthin erblickte sie sie aus den Augenwinkeln Valrak, der gerade die Nachricht von der Magd erhielt. Gwen schmunzelte vergnügt. Sie trat durch die Tür in den Keller und erblickte den Zuber der für sie bereit stand. Es tat gut am frühen Morgen durch ein Bad geweckt zu werden. Schnell war die Elfe aus ihren Kleidern geschlüpft und stieg in das warme Wasser, welches ihren Körper einhüllte. Ausgiebig begann sie sich zu waschen, da sie nicht wusste wann sie das nächste mal in einem Gasthaus schlafen konnten. Sie nahm sich auch extra Zeit. Aber wer sagte ihr dass er sich nicht um entschieden hatte und einfach weg war, wenn sie wiederkam. Sie wusste ja nicht einmal selber eine Antwort darauf wie lang sie bei ihm bleiben wollte. Er hatte gerade den ersten Bissen getan als eine Magd zu ihn trat und ihm Gwens Nachricht überbrachte. Die Magd zögerte, da sie ihn ja nicht beleidigen wollte, und fügte das Wort nur zusätzlich an. Valrak hob nur eine Braue und aß schweigend weiter. Mit einem Nicken gab er der Magd zu verstehen das er verstanden hatte und die junge Damen, deren Nervosität sichtlich abnahm, ging wieder an die Arbeit. Sie war also immer noch zickig, stellte der Dunkelelf fest. Doch es störte ihn nicht. Oder wollte er sich nicht daran stören. Schnell war das Frühstück verspeist und Reiseproviant angefordert. Erst danach machte er sich auf den Weg ins Zimmer, wo er seine Sachen zusammenpackte und sich seine Rüstung anlegen wollt. Bei dem Versuch spürte er wieder seine Rippen und den stechenden Schmerz der zu einem pulsierenden abklang. Er zischte durch die Zähne auf und legte die Rüstung wieder ab. Valrak zog sein Hemd aus und besah sich die Rippen. Ein großer blauer Fleck hatte sich gebildet und über seine Flanke ausgebreitet. „Tzz, da hat sie mich doch wirklich gut erwischt.“ kicherte der Drow, der einen solchen Anblick auf seiner Haut befremdlich empfand. Die schwarze Haut liess solche Flecken selten sehen und somit nur spüren. Doch hier konnte er deutlich erkennen wo sie ihn getroffen hatte. Er schüttelte schmunzelnd den Kopf und zog sich das Hemd wieder an. Wieder griff er nach seiner Rüstung die er nun vorsichtiger Überstreifte. Zwar kam er wieder an die Stelle doch war er nun an den Schmerz erinnert und er konnte sich auf den Schmerz einstellen. Die Rüstung war schnell geschlossen und seine Waffen angelegt. Als er seinen Gürtel anlegte fiel sein Blick auf ihren Rucksack und dem Buch was mit einer Ecke herauslugte. Es juckte ihm in den Finger mal richtig darin zu lesen. Aber er wandte seinen Blick schnell ab und kümmerte sich um seine eigenen Sachen als das er sich mit ihren Gedanken abgab. Gedanken? Wenn er wüsste was sie über ihn dachte konnte er auch wissen ob sie nun bei ihm bleiben wollte oder ihn nur ausnutzen mochte. Er stockte und wieder schweifte sein Blick zu dem Rucksack. Er hatte nicht mitbekommen wie er sich bewegt hatte, doch stand er nun vor ihrem Gepäck und hatte im nächsten Augenblick das Buch schon in seiner Hand. Es waren ihre Gefühle die sie darin geschrieben hatte. Ihre Geheimnisse. Eines seiner Geheimnisse kannte sie bereits, seinen Namen. Den er so lange so gut gehütet hatte. Ein Blick auf die richtige Seite könnte ihm erkennen lassen wie Gwen zu ihm stand. Aber wollte er dies wirklich wissen? Wollte er sie hintergehen nur um seine eigene Unwissenheit zu befriedigen. Valrak schüttelte den Kopf und verstaute das Buch tief unter ihren Sachen und drehte sich um. Nein, er wollte nicht so tief sinken und überliess ihr ihre Empfindungen und Gefühle. Kaum hatte er sich wieder seinem eigenen Gepäck wieder zu gewandt ging auch schon die Tür auf. Valrak konnte nicht ahnen wie lang Gwen schon vor der Tür stand und mit sich gerungen hatte endlich einzutreten, doch sie hatte den Mut gefunden. Sie hatte ihr noch nasses Haar zu einem Zopf zusammen gebunden und begrüßte ihn mit einem knappen „Morgen!“ woraufhin er jedoch keine Antwort gab. Gwen ging zu ihren Rucksack und verstaute ihre Kleidung in diesen. Sie zog die Schnürre des Rucksacks zu und wollte sich gerade ihrer Rüstung zuwenden als sie stockte und ihre Augen sich weiteten. Erst jetzt fiel ihr ein das er die Möglichkeit gehabt hatte in ihrem Buch zu lesen. In dem Buch, welches sie brauchte um ihren eigenen Gedanken und Gefühlen im klaren zu werden. Gwen traute sich kaum die Sorge zu zeigen, die sich in ihr ausbreitete und einen Kloß in ihren Hals bilden liess. Sie schluckte hart und verharrte weiterhin regungslos in ihrer Haltung. Er jedoch bemerkte dies nicht, da er mit dem Rücken zu ihr stand. Auch wenn er nicht überprüfen musste ob er alles hatte, blieb sein Blick starr auf seinen Rucksack gerichtet. Gwen warf ihm einen kurzen Blick über ihre Schulter zu und langsam löste sich ihre Spannung wieder. Sie entschied das er sicherlich ihr das nicht antun würde. Er mochte ungehobelt sein aber so etwas konnte sie ihm nicht zutrauen. Erleichtert über diese Erkenntnis zog sie sich nun die Rüstung an und liess die Schnüre offen. Sie wollte ihn nicht danach fragen ihr dabei zu helfen und hoffte das eine Magd ihr eher zur Hand gehen konnte. Doch kaum hatte sie ihre Rüstung an und wollte sich anderen Dingen widmen als sie auch schon ein ein ziehen spürte. Verwundert wandte sie ihren Blick wieder über ihre Schulter und erblickte Valrak wie er ihre Rüstung zu schnürte. Er sagte kein Wort und verliess ebenso Stumm das Zimmer, mit seinem Gepäck. Gwens Dank war so leise ausgesprochen, dass es nicht an sein Ohr reichte. Etwas verwundert sah sie ihn noch nach. Ein langer Seufzer ihrerseits riss sie aus ihrer Starre und somit kümmerte sie sich dann weiter um ihre Sachen. Es war nicht mehr viel was sie einpacken musste, doch liess sie sich Zeit. Während sie sich ihre Waffen umschnallte und versicherte das auch der Dolch an ihrem Oberschenkel fest saß, fragte sie sich wohin es wohl gehen mochte.Gerne hätte sie ihn gefragt, aber traute sich nicht mehr Worte zu sagen als das nötige. Gwen schulterte den Rucksack und sah sich noch ein letztes mal im Zimmer um und versicherte sich das sie auch nichts vergessen hatten. Erst dann verliess auch sie das Zimmer und betrat den Schankraum, wo Valrak bereits sich um Tagesrationen gekümmert hatte. Gwen musste sich beeilen um ihn einzuholen, doch sie vergaß nicht sich bei den Mägden und Burschen zu bedanken die ihr immer gut zu Diensten waren. Valrak war bereits in den Stallungen als Gwen ihm folgte. Sofort erkannte er das Pferd welches er von den Soldaten genommen hatte. Das Tier schnaubte zufrieden als es gesattelt wurde und die Satteltaschen angebracht waren. „Wir reiten Richtung Süden.“ Es waren die ersten und wohl auch einzigen Worte die er heute zu ihr sprechen würde. Ein weiterer stummer Reisegefährte, stellte Valrak fest und ein mattes Schmunzeln legte sich auf seine Lippen bei dem Gedanken. Sollte er ihr vielleicht den Namen Sternchen geben? Das Lächeln verblasste so schnell wie es gekommen war und zurück blieb sein ausdrucksloses Gesicht. Endlich schritten sie durch das südliche Stadttor und beide schwangen sich nun auf die Rücken ihrer Pferde. Es würde ein langer Ritt werden und dazu noch ein stiller. Dennoch atmete er erleichtert auf. Niemand hatte bisher den Leichnam im Kellergewölbe gefunden und nun, wo er weg war, war es ihm egal ob sie die tote Magd im Keller hinter den Kisten fanden. Sie mussten nur weit genug weg sein. Aber darin sah er kein Problem. - - - Der Vormittag verlief so leise wie erwartet, nicht nur was das Sprechen anging, sondern auch das es keinerlei Vorfälle gab. Kaum jemand kam ihnen auf der Straße entgegen und das einzige was zu hören war, waren die Geräusche der Hufe und der Natur. Valrak war es gewohnt still und schweigend zu reisen, da machte ihn das jetzt auch nicht viel aus. So hatte er wenigstens die Ruhe nach zu denken, über das was auf sie zukommen mag oder nur auf ihn. Sie rasteten unter einer alten Weide und ritten nach der kurzen Pause, in der sie etwas aßen und tranken weiter. Viel mehr diente diese Pause dazu das Gwen etwas zu Essen bekam, immer hin hatte sie kein Frühstück genossen wie er. Auch der Nachmittag verlief sehr ruhig. Die Straße führte in die Richtung einer Gebirgskette. Valrak kannte das Gebiet und wusste das sie dort vorsichtig sein mussten. Aber dennoch gab es dort sichere Passagen in denen sie rasten konnten. Jedoch würden sie die Berge erst nach einigen Tagen erreicht haben. Somit waren das Gedanken die zu weit voraus gesetzt wurden. Valrak sah auf die Straße und schwieg. Er lenkte das Pferd kaum da es nur gerade aus reiten musste. Die Sonne zog ihre Bahnen und es wurde später Nachmittag an dem die beiden erneut eine Pause einlegten. Valrak sah hinauf und seufzte. „Wir bleiben hier. Weiter reisen macht keinen Sinn.“ Sagte er schliesslich und durchbrach die Stille die zwischen ihnen den Tag über geherrscht hat. Nicht weit von ihrem Rastplatz hatte er einen kleineren See gesehen den er doch gern dazu nutzen wollte sich wenigstens etwas zu erfrischen. Nachdem er von seinem Pferd gestiegen war hatte er dieses an einem niedrigen Ast gebunden. Das Lagerfeuer war noch nicht entzündet, aber das würde er später noch machen. Holz und Steine fand er ausreichend in der näheren Umgebung. Auch Gwen stieg nun von ihrem Pferd und band es fest. Eine rast war eine gute Idee, wie sie fand. Denn im Gegensatz zu Valrak hatte sie nicht so viel Erfahrung mit reiten, weswegen ihr Hinter nach den 10 Tage Ruhe wieder anfing zu schmerzen. Gwen war gerade dabei ihre Satteltasche zu lösen als sie seine Stimme vernahm. „Ich geh zum See.“ erklärte er kurz und stapfte durch das Gebüsch zu dem See der hinter einer Abzweigung lag. Sie sah ihm nach und nickte knapp, auch wenn er dies nicht mehr mit bekam. Nun war sie allein und ihr Blick schweifte kurz über den Platz den sie für die Nacht ausgesucht hatten. Sie nahm den Rucksuck von ihren Schultern und entschloss die Zeit zu nutzen in der Valrak am See war um ihre Gedanken weiter nieder zu schreiben. Sie schrieb von gestern Abend, von dem Moment wo sie glaubte ihn beinahe verstehen zu können und dann doch diese Wendung. Vielleicht verstand sie es besser wenn sie sich den Eintrag ein paar Tage später nochmals durchlas. Aber bisher kam sie zu keiner Antwort. Die Feder stoppte und ihr Blick ruhte auf die geschriebenen Worte. Eine Antwort war auch das was sie ihn noch schuldete. Gwen rang einen kurzen Moment mit sich als ein sanftes Lächeln sich auf ihre zarten Lippen formte. „Das kann warten.“ murmelte sie überzeugt und schlug das Buch zu. Sie wollte ihn noch weiter im Ungewissen lassen, da sie selbst noch nicht mal eine Antwort parat hatte. Ihr Herz sagte, dass sie bei ihm bleiben sollte. Doch ihr Kopf hielt es für besser zu gehen. Auch wenn er gern hätte dass sie blieb. Der Grund dazu war ihr noch immer unklar, aber darauf ansprechen konnte sie ihn auch nicht. Sie wollte den Moment in dem sie sich so klein vorkam wieder vergessen. Doch da war es wieder. Das Prickeln auf ihrer Haut und das rasen ihres Herz als sie nur daran zurück dachte. Das Gefühl formte sich um zu einen Kloß in ihrem Hals und das bedrückende Gefühl der Ungewissheit. Wie hätte er reagiert wenn sie ihm direkt eine Antwort gegeben hätte? Hätte er sich gefreut? Hätte er sie weggestoßen? Hätte er seine Entscheidung zurückgezogen? Hätte er überhaupt eine Reaktion gezeigt? Wie immer quälten Fragen ihren Verstand und liessen die Halbelfe verzweifeln. Nach einem Moment des Schweigens und einem langen Seufzen packte sie das Buch wieder in ihren Rucksack. Betrübt blieb sie sitzen und starrte auf den Boden vor sich. Ihre Hand glitt zu ihren geflochtenen Zopf und öffnete diesen. Das Haar fiel ihr in leichten Wellen über die Schultern und umschmeichelte ihre zarten Gesichtszüge. „Was soll ich nur machen?“ sagte sie leise während sie allein mit ihren Gedanken war. Der See war nicht sehr groß, aber es war ein ruhiger Ort an dem er sich niederlassen konnte. Sofort schnallte er seine Waffen ab und zog die Rüstung aus, wobei er wieder zusammen zuckte als er schmerzhaft an den blauen Fleck erinnert wurde. Das Hemd und die Stiefel fanden ebenfalls ihren Platz am Ufer. Dann stieg er in das kühl nass und wusch sich den Oberkörper. Das die Sonne weiter zog und die Dunkelheit einbrach erkannte er nicht nur am Himmel, sondern färbte sich auch wieder seine Haut dunkler. Sein Blick wandte sich auf seine Hand die wieder so dunkel war wie die Nacht selber. Sein Gesicht war Ausdruckslos als er seine Hand betrachtete. Doch in ihm tobten die Gedanken. Auch wenn der Fluch ihm half unter den Oberflächenbewohnern zu wandeln, so konnte er dieses ständige hin und her nicht ausstehen. Er hatte sich an das Ufer gesetzt und starrte in das flache Wasser. Einige kleine Fische schwammen darin und er überlegte ob er sich einen daraus angeln sollte. Doch sein Magen zeigte keine Anzeichen für Hunger, zudem war er auch reichlich demotiviert. Also entschloss er sich wieder auf zu stehen, schnappte sich seinen Trinkschlauch und füllte diesen auf. Seine Stiefel zog er wieder an, das Hemd wie auch die Rüstung jedoch nicht, sondern schleppte dies zurück zum Lagerplatz. Nicht mehr lang und die Nacht würde sie einhüllen. Also brauchten sie ein Feuer was die wilden Tiere fern hielt und ihnen Licht in der Nacht bot, auch wenn Valrak dies weniger brauchte. Dank seiner angeborenen Fähigkeit konnte er hervorragend in der Dunkelheit sehen. Gwen bemerkte ihn nicht wie er das Holz sammelte und auf schachte. Erst als er das Feuer mit Hilfe seines Dolches und eines Steins entfachte bemerkte sie ihn mit einem Seufzer. Den Dolch packte er zurück und den Stein schmiss er im hohen Bogen ins nächst liegende Gebüsch. Dabei linste sie kurz zu ihm. Sein nackter Oberkörper brachte sie doch wieder etwas durcheinander. Schnell riss sie ihre Augen davon los und stand auf. „ich…mach mich auch kurz frisch…“, murmelte sie und flüchtete fast schon zum See. Er schüttelte kurz den Kopf um eine Strähne aus seine Gesicht zu schmeißen und starrte dann in Glut. Stille. Dann griff er den Trinkschlauch und nahm einen Schluck. Die Dämmerung war weit fortgeschritten und die Tiere die in der Nacht aktiv waren zogen auch schon durch das Unterholz. Wieder würde er wache halten, wie er es immer tat. Sollte sich die Elfe ausruhen und ihren Schlaf haben. Valrak würde eh keine Ruhe finden. Immer noch fragte er sich wieso sie ihn hasste. Hasste sie ihn denn wirklich? Einige Andeutungen hatte er das ein oder andere mal mitbekommen was auf das genaue Gegenteil hindeuten liess. Aber es wäre doch zu absurd wenn sie wirklich so empfand. Warum sagte sie es ihm dann nicht einfach wenn es der Fall ist? Er bemerkte schnell die Antwort darauf, denn war sie ebenso offensichtlich wie die Tatsache das Feuer heiß war. Valrak nahm einen bequemen Platz ein, direkt an einem Baum gelehnt und die arme hinter seinen Kopf verschränkt.. "Frauen." murmelte er nachdenklich und schüttelte den Kopf. "Wollen das man ihnen alles sagt und wenn man ihnen eine Frage stellt werden sie ungehalten." murrte er leise vor sich hin. Seine Gedanken waren zu dem Entschluss gekommen das es keinen Sinn machte sich den Kopf über Gwens Verhalten zu zerbrechen. Nie hatte Valrak wirklich die Frauen verstanden. Sie lachten und kicherten und trieben die Männer nur in den Wahnsinn. Ihre Gedanken waren so verdreht das sie wohl selber einen Drehwurm bekommen würden wenn sie sich immer im klaren sein würden was sie eigentlich gerade dachten. Der Drow schloss die Augen und seufzte auf. „Mann kann nicht mit ihnen...“ begann er leise zu reden und stoppte im Satz. Ja, Mann konnte nicht mit ihnen leben und dennoch schienen so viele Männer glücklich zu sein wenn sie ihr Weib in den Arm nahmen. Er dachte an die Mutter Oberin die er vor einigen Tagen umgebracht hatte. Ihre Worte die sie ihm in einer Nacht ins Ohr flüsterte, als sie wohl dachte das er schlief, erklangen leise in seinem Unterbewusstsein. „Sie gehörte mir...“ murmelte er und öffnete seine Augen einen Spalt. Sein Blick fiel auf das Feuer wie es loderte und knisterte. „Niemand gehört irgendwem.“ stellte Valrak nach kurzem Schweigen fest. Er wusste was die Drow damit gemeint hatte und es beunruhigte ihn. Eine weibliche Drow sprach nie davon das sie einem Mann gehörte, die Männer würden nur ihr gehören. Doch diese hat es gesagt. Wieder schüttelte der verzweifelte Mann sein Haupt und legte seine Hände auf sein Gesicht. „Warum könnt ihr Frauen nicht etwas klarer sein.“ brummte er in seine Handinnenflächen. Gwen hatte sich ans Ufer des Sees gesetzt, genau dorthin wo kurze Zeit zu vor Valrak am Ufer gesessen hatte und liess genau wie er ihre Füße im kalten Wasser baumeln. Frustriert betrachtete sie die kleinen Wellen auf dem Wasser, welche ihre Füße verursachten. „Du benimmst dich wie ein kleines Mädchen….“, tadelte sie sich selber. Doch was sollte sie tun? Sie war hoffnungslos in einen unsensiblen Mann verliebt, der anscheinend keine Notiz von ihr als Frau nahm. Als Reisegefährtin vielleicht, aber nicht als Frau. Auch wenn es Momente gab, wo sie zu hoffen wagte. Aber diese Momente wurden meistens durch weitere unsensible Worte seinerseits zerstört. Gedankenverloren betrachtete sie das Wasser und fragte sich ob sie diese Nacht schlafen konnte. Doch da er selber kaum Schlaf benötigte würde er es wohl bemerken. Außerdem hatte er auch noch immer nicht gesprochen. Vielleicht einige Sätze, doch war es kein Dialog. Gut, sie hatte auch noch keinen Ansatz für einen Dialog gebracht, jedoch hatte sie ihre Gründe. Oder? Natürlich! Er sagte ihr nicht wirklich die Wahrheit. Auch wenn er es furchtbar nett versucht hatte. Sollte sie sich besser entschuldigen? Nun fasste sie sich ins Haar und fluchte leise. Was sollte sie tun? Sie war immer noch so ratlos. Erst einmal sollte sie sich beruhigen. Ja genau! Und was half da am besten als Gesang? Sie als Gauklerin oder was auch immer sie gewesen war, beherrschte dies doch auch. Nicht so gut wie Barden aber immerhin etwas. Sie liess ihre Füße im Wasser und begann dann zu singen. Nicht sonderlich laut, da sie sonst fürchtete wieder jemanden anzulocken, an dem sie dann Schuld wäre. Eines ihrer Lieblingsstücke, ein Lied über eine Maid die sich verliebt hatte aber ihre Familie sich gegen sie wendete. Erst jetzt hörte er Gwens Gesang und zog seine Hände runter, während eine Braue fragend hinauf zog. Er kannte ebenfalls dieses Lied, welches sie dort sang und in ihm wurde es nur verwirrender. Ohne einen Grund würde sie nicht dieses Lied singen, das konnte er sich denken. Aber sie würde ihm den Grund sicher nicht preisgeben. Langsam beendete sie das Lied, dass sie zwar beruhigte aber irgendwie doch noch etwas mehr deprimierte. Ihre Ratlosigkeit nur noch mehr unterstützte. Sie zog ihre Beine zurück und sah über die Schulter Richtung Lager. Die junge Frau war reichlich durcheinander und das obwohl sie sich durch den Gesang erhofft hatte etwas klarer zu sehen. Was sollte sie nur machen, sich nun entschuldigen? Aber wofür denn? Eigentlich konnte sie ja nichts dafür. Gwen raffte sich auf und schnappte sich ihre Schuhe, blieb aber stehen. Unruhig verlagerte sie ihr Gewicht von einem Bein auf das andere. Warum musste er auf dem Feld auch bloss damit anfangen? Das hiess doch aber auch dass er sich darüber Gedanken gemacht hatte, was aus ihr werden würde. Vielleicht wollte er sie aber auch nur bei sich haben damit er jemanden hatte den er necken konnte. Aber auch dieser Gedanke wurde von ihr verworfen als sie sich bewusst wurde das dies erheblich nachgelassen hatte. Doch Gwen wusste, das es nur die Ruhe vor den Sturm sein konnte. Oder? Erneut seufzte sie. Das alles war so kompliziert, obwohl es eigentlich so einfach sein sollte. Aber sie konnte nun mal ihre Gefühle nicht ausser Acht lassen. Die Gefühle die nicht sein sollten. Aber dennoch da waren. So klar. Gefühle. Im Unterreich hatte sie geglaubt endlich welche bei ihm erkennen zu können. Aber das gestern war wieder anders. Oder hatte sie es nur anders aufgeschnappt weil sie eigentlich was anderes hören wollte? Nein. Er hatte ja nichts weiter gesagt! Er blieb ja still! Wieder so geheimnisvoll! Noch immer in Gedanken versunken kam sie langsam zum Lager zurück. Den Blick zum Boden gerichtet. Heftete sich an ihre Füße, nur um ihm nicht in die Augen sehen zu müssen. Der Drow saß immer noch an dem Baum und störte sich nicht daran das sie ihn keines Blickes würdigte. Er griff nach seinem Umhang den er sich um die Schultern legte und um seinen Körper hüllte. Er richtete sich darauf ein die Nacht über wache zu halten und glaubte daran das Gwen sich direkt hinlegen würde. Doch dem war nicht so. Gwen setzte sich auf ihren Platz und zog ihre Beine an. In ihrem Kopf kreisten die Gedanken und sie biss sich auf die Unterlippe da sie nicht wusste wie sie beginnen sollte. „Valrak...?“, begann sie leise ohne ihn dabei anzusehen. Der Drow stutzte und hob seinen Kopf an um die Elfe zu betarchten die nervös ihre Füße betrachtete. Wollte sie tatsächlich das Schweigen brechen? Da war er doch mal gespannt welchen nächsten Todeswunsch sie für ihn aussprach. Er blieb ungerührt und sah sie nur an. Schweigend ohne auch nur einen Gedanken daran zu hegen etwas auszusprechen. Sie schluckte hart und fluchte über ihre Angst. Es war lag große Mühe darin Fassung zu halten, das spürte die junge Halbelfe. „ich…wollt nur sagen…“, begann sie von neuem doch spürte sie wie der Mut sie verliess. Sie wusste eigentlich gar nicht was sie sagen sollte, sie wollte nur die Stille brechen. Aber wie nun weiter? Entschuldigen würde sie sich nicht. Wofür auch? Eine Antwort konnte sie ihm noch nicht geben. Und sich ihm offenbaren kam so wie so nicht in Frage. Was also zum Teufel veranlasste sie dazu das Wort zu ergreifen? Fluchend über sich selbst, machte sie eine Pause um dann improvisierend fortzufahren. „…das…was du gestern gesagt hast….“ stockend kamen die Worte zustande, während sie sich innerlich beschimpfte und für dieses Verhalten tadelte. „…hat mich….gefreut. Aber….ich kann dir noch keine Antwort geben.“ Ihre stockende Aussprache zeigte dem Drow das da etwas anderes war, etwas was sie eigentlich sagen wollte aber den Mut nicht fand es zu äussern. Immer wieder erkannte er wie sie ihre Worte neu ordnete, obwohl sie eigentlich etwas gänzlich anderes gesagt werden sollte. Valrak verstand immer noch nicht was ihr so schwer auf die Seele drückte das sie sich ihm gegenüber so befremdlich verhielt. Vor dem Abstecher ins Unterreich schien sie so unbeschwert. Auch wenn er meist mit seinen sarkastischen Bemerkungen um sich geschmiessen hatte. Doch jetzt? Jetzt wirkte sie wie ein Kaninchen vor der Schlange was nicht wusste in welche Richtung es fliehen sollte. Er wand seinen Blick zum Feuer, in die heisse Glut und verzog leicht das Gesicht. „Schon gut. Hätte mich auch verwundert wenn du direkt eine Antwort darauf hättest.“ sagte er mit ruhiger Stimme. Eigentlich dachte er sie würde ihn nur ausnutzen wollen und dies als Geheimnis hegen. Doch so wie sie sich gerade benahm liess es auf etwas anderes schliessen. „Gwen?“ sein Blick richtete sich zu der Elfe. „Auch wenn du vielleicht glaubst das du nicht mit mir reden kannst. Ich höre dir zu wenn du was zu sagen hast.“ das wollte er doch klar stellen. Er war vielleicht in ihren Augen ungehobelt und nicht vertrauenswürdig. Aber immerhin hatten sie schon so viel zusammen durchgestanden sodass er fand das er es äußern müsste. Nun war sie es die aufsah. Direkt in die roten Augen des Drow. Das was er sagte, überraschte sie dann doch etwas. Der ruhige Ton den er dabei anschlug. Ja, sie glaubte ihm sogar. Doch wollte er sie prüfen? Sie biss sich auf die Unterlippe. Sie konnte es ihm nicht sagen. Zu groß war die Angst enttäuscht zu werden. Sie war sich dabei sogar fast sicher, dass er sie enttäuschte. Dass er so was lächerlich fand. Es ging einfach nicht. Würde sie sich jemals trauen es ihm zu sagen? Nun seine Einstellung würde sich sicher nicht ändern. Aber ewig schweigen konnte sie auch nicht. Sie nickte schwach. „Danke.“ Die Gedanken schossen ihr wieder durch den Kopf was sie machen sollte. Doch wusste sie auch das sie in dieser nacht keine Lösung finden würde. Also legte sie sich hin, zog sich klein zusammen und schloss die Augen. Hoffte dass auch damit ihre Gedanken endlich Ruhe gaben und sie schlafen liess. Er sah sie nicht mehr an. Aus den Augenwinkel erkannte er wie sie sich zusammen gerollt hatte und nun schlafen wollte. Das respektierte er und somit fing seine Wache an. Aufmerksam lauschte er den Geräusche die in der Nacht auftraten. Sie wirkten oft lauter und deutlicher als am Tage. Ein knacken im Gebüsch ertönte den ganzen Wald, während es am Tage nur flüchtig war genommen wurde. Er zog den Umhang enger um seinen Leib und sein Blick tastete die Umgebung ab. Nichts war zu sehen. Kapitel 7: Wahre Heimat ----------------------- Die kühle Nachtluft war ein Kontrast zu der warmen Mittagssonne. Doch es würde wohl ebenso wie am Tag ruhige und ereignislose werden. Valrak war immer noch wach und wagte es nicht sich mal zu recken oder sich bequemer hin zu setzen. Jegliche Bewegung würde ein Geräusch mit sich führen, obwohl Drow bekannt dafür waren wie leise sie doch waren. Starr blickte der Mann ins Feuer welches an Kraft verloren hatte. Die Nacht war noch lange nicht vorbei und es blieb Still. So schien es zumindest. Dann jedoch spürte er etwas. Irgendjemand schien in der Nähe zu sein. Sein Blick fixierte einen Punkt im Wald. Hatte sich da nicht eben etwas bewegt. Unbemerkt hatte er auch schon seine Waffen gegriffen und wartete. Ein leises surren liess ihn herum fahren und er schlug einen Pfeil der ihn treffen sollte bei Seite. Valrak erkannte nicht von wo dieser gekommen war, doch nun ertönte noch ein Surren und noch eins. Auch den nächsten Pfeil wehrte er ab, doch der dritte traf ihn in den Oberschenkel. Er zischte vor Schmerz auf und spürte direkt wie sein Körper matt und taub wurde. Gift? Noch ein Surren und wieder ein Pfeil kam auf ihn zu. Ihn hatte er zu spät bemerkt und nun steckte er ihn seinem rechten Oberarm. Auch dort breitete sich das Gift schnell aus und Valrak merkte wie seine Augen zu fielen und er nach vorne kippte. Nur noch unter großer Anstrengung konnte er die Augen offen halten und erkannte wie eine Gruppe in Fell gekleideter Personen die ihr Lager betraten. Seine Augen wurden müder und er erkannte verschwommen ihre Gesichter und ihm viel ein markantes Merkmal auf. „Wild... el.. fen...“ flüsterte er und seine Stimme versagt als er ins Reich der Träume glitt. Es war eine kleine Gruppe von nicht mehr als 5 Elfen. Einer trug eine zweihändige Axt, ein anderer einen langen Stab dessen Enden mit Leder verbunden waren. Felle, Äste und Schmuck hingen an dem Stab runter und verzierten diesen. Die anderen trugen Keulen und Schwerter mit sich. Zwei von ihnen hatten noch Kurzbögen und Köcher an ihren Gürteln befestigt. Diese zwei griffen Valrak, während die anderen sich um Gwen kümmerten. Der Elf mit dem Stab kniete sich neben ihr und stach mit einer kleinen Nadel in ihren Hals ehe sie auch nur reagieren konnte. Dann nahmen die Wildelfen auch Gwen mit. - - - Gwen wurde wach, da sie eigenartiger weise spürte wie weich der Boden inzwischen geworden war. Leicht murmelnd begann sie sich zu bewegen. Ihre Handflächen tasteten nach dem weichen Untergrund. „Was ist das?“ murmelte sie leise und schlug langsam die Augen auf. Ihre Sicht war noch total verschwommen und sie fühlte sich total schlapp. Sie brauchte viel Kraft um sich überhaupt einigermaßen aufrichten zu können. „Valrak?“, wisperte sie leise, als sie versuchte einen klareren Blick zu bekommen, in dem sie sich die Augen rieb. Das Zimmer in dem sie lag glich einer Hütte. Das Moosbett war wie ein Nest aufgebaut und die Vorhänge waren aus grünem Samt mit silbernen Verzierungen erarbeitet. Das Zimmer war nicht sehr groß, doch wirkte es nicht überladen obwohl an jeder stelle etwas stand. Stühle, ein Tisch, ein Schrank, eine Kommode mit Spiegel. Sogar ein Sessel stand in einer Ecke bei einem Regal welches mit Büchern und Holzfiguren beladen war. Die Tür zu Gwens Zimmer, in dem sie gebettet wurde, war nur ein Vorhang aus dem schweren Samt woraus auch die Vorhänge an den Fenster gemacht war. Schritte näherten sich der Tür, die Gwen aufschrecken liessen. Schnell schmiess sie sich wieder zurück auf das Bett und schloss ihre Augen, denn im nächsten Moment betrat auch schon ein dunkelhäutiger Elf das Zimmer. Er war recht groß und sein krauses schwarzes Haar hing über seine Schultern und war mit Ästen geschmückt. Felle und Leder kleideten ihn ein. Grünliche Zeichnungen überzogen seinen Körper von Kopf bis zu den Beinen. Dieser Elf war eindeutig ein Krieger, worauf seine Muskulatur schliess. Er trug ein Tablett auf dem Früchte, Brot und eine Karaffe mit Wasser drauf standen. Ohne ein Wort zu äußern ging er zu dem Tisch und stellte es ab. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Wo befand sie sich? Was war passiert? Wo war ihr Reisegefährte? Oder träumte sie das bloß? Doch der Elf der grade die Hütte betrat, sah realer aus als Leute aus ihren Träumen. Sie hatte kurz die Augen einen Spalt weit geöffnet, als er grade das Tablett auf dem Tisch abstellte. Angst kroch in ihre Gleider und sie ermahnte sich ruhig zu bleiben. Sobald er aus der Hütte verschwunden war, würde auch sie das Weite suchen. Wieso mussten sie auch immer wieder von jemandem mitgenommen werden? Der erste Reisetag und schon landeten sie wieder wo anders. Ganz toll! Sie verfluchte langsam den Drow der anscheinen keine Ahnung hatte worauf man achten musste! Sie hatte es so satt dauernd irgendwo anders aufwachen zu müssen, als dort wo sie eingeschlafen war. Doch ihre Wut musste sie jetzt bändigen. Sie konnte diese am Drow auslassen, sobald sie hier verschwunden waren. Doch dazu musste sie ihn erst mal finden und das am besten ungesehen! Auch wenn sie ihn eigentlich zurücklassen sollte. Sie würde das nie tun können, davon hielt sie ihr Herz ab. Der Wildelf verschwand aber nicht, wie sie es sich erhofft hatte. Er blieb in dem Zimmer und setzte sich an den Tisch wo er das Essen abgeladen hatte. "Ich weiß das du wach bist. Du wirst sicher hungrig sein." Seine Stimme war angenehm und tief. Er wirkte ruhig und hatte selbst für sein wildes äußeres viel Charme. Ja, er wirkte richtig sympathisch. "Wenn du den Dunkelelfen suchst, der ist im Kerker." erklärte er ihr als wüsste er was sie dachte. Der Elf war unbewaffnet. Wahrscheinlich dachte er das sie ungefährlich war. Aber wer mochte sich auch schon mit so jemanden anlegen? Sein Körper war durch trainiert und sicherlich auch seine Instinkt geschärft. Er war ein perfekter Jäger, darauf genau abgestimmt in der Wildnis zu leben. Gwen verharrte noch einen Moment ehe sie sich schliesslich wieder bewegte und ihre Augen öffnete. Sie setzte sich auf das weiche Bett und betrachtete kurz den Elf. Ihr Blick schweifte durch den Raum aber erblickte nicht ihre Gepäck. Warum sollten sie dieses auch ihr überlassen? Dachte sie sich und sah wieder den Mann an der an dem Tisch saß und sie mit einem ruhigen Blick betrachtete. Die Elfe brauchte noch einen Moment und stieg aus dem Bett. Ihre Beine waren noch etwas wacklig, aber das verging schnell als sie auf den Krieger zuging. Wut kochte in ihr auf und am Tisch angekommen schlug sie ihre Hände auf die Tischplatte. „Was wollt ihr?“, schrie sie ihn empört an, da sich ihre Frage, wo Valrak steckte schon erübrigte. Wieder schimpfte Gwen innerlich über den Drow der versprochen hatte Wache zu halten. Sie glaubte sogar das dieser Fluch vielleicht sein Bewusstsein beeinflusst habe, das er zu nichts mehr im Stande war. Der Wildelf sah sie wenig beeindruckt von ihrem Wutausbruch an. Sein Blick schweifte zu dem Essen und dann zu ihr. „Setz dich und ess etwas.“ wieder klang seine Stimme ruhig und keineswegs angreifend. Er wollte sich auch nicht mit ihr Schlagen. Sie würde ihm eh unterlegen sein. Der Wildelf der vor ihr saß war einer der bekanntesten Krieger in dem Dorf und genoss einen besonderen Posten. Doch das konnte Gwen nicht wissen und er wollte ihr auch nichts sagen, solang sie sich wie eine Furie aufführte. Sie beachtete das Essen nicht, dass er ihr gebracht hatte, auch wenn sie wirklich etwas Hunger verspürte. Sie hatte nicht vor auch nur einen Happen zu essen! Wer wusste wo sie sonst noch aufwachen würde, wenn auch da drin irgend ein Gift steckte. Sie hatte nicht vor sich zu beruhigen. Sie hatte so viele Fragen, die beantwortet werden sollten und nichts kam zurück. Und der Elf vor ihr war weiterhin ruhig und gefasst. Was sie nur noch mehr nervte. Wie so ein piekfeines Bürschchen. Sauer schlug sie auf den Tisch und fegte das aufgestellte Essen davon. „Ich will wissen was hier los ist? Ich hab die Nase gestrichen voll!!! Erst begegne ich diesem Drow, der mich bei jeder Gelegenheit beleidigt wo er kann, dann werde ich beinahe von Orks gefressen, lande im Unterreich wo man mich als Sklavin festhielt, dann werde ich gezwungen 10 verfluchte Tage auf irgend ein Lebenszeichen dieses Drows zu warten und jetzt verflucht noch mal bin ich schon wieder nicht da wo ich eingeschlafen bin!“, schrie sie aufgebracht herum. Sie hatte die Nase wirklich gestrichen voll. Dauernd wurde sie herumgereicht wie eine kleine Puppe. Dauernd begegnete sie irgendwelchen Typen die meinten sie wären die Größten und könnten mit ihr machen was sie wollten. Nein sie war grade gar nicht in der Stimmung auch nur irgend einen Happen zu sich zu nehmen. „Ich will jetzt auf der Stelle wissen was los ist!!!“ Das letzte Mal als sie so herumgeschrien hatte, war als sie den Drow verfluchte, der sie damals einfach so stehen gelassen hatte. Bevor die Orks kamen. Sie sah es schon kommen. Irgendwann würde sie während eines Wutausbruchs einen Herzinfarkt bekommen und daran sterben. Vielleicht wäre sie doch besser bei ihrer Familie geblieben, dachte die Elfe im Nachhinein. Immer noch hatte der Krieger keine Mimik verzogen und sah sie gelassen an. Er schien über ihre Worte nach zu denken und stand dann auch schliesslich auf und nickte ihr zu. Sein Blick ruhte auf ihr. „Mein Name ist Tatrat und ihr seid im Reich den unser Volk als seines ansieht. Unbefugtes betreten wird nicht gebilligt. Euer Freund sollte es wissen, da er einst hier war.“ erklärte der hoch gewachsene Mann mit den schwarzen Haaren. Seine Augen spiegelten die Ehrlichkeit und die Ruhe die ihn auszeichneten. „Unser Herr würde gern mit dir reden. Folge mir.“ Auch wenn Wildelfen als Barbaren unter den Elfen gelten, waren sie dennoch förmlich und freundlich. Es war bemerkenswert mit was für Unterschiede Rassen und deren Abstufungen aufwiesen. - - - Hingegen war das Zimmer in das Valrak geschleppt wurde keineswegs so ansehnlich. Es sah aus wie eine Höhle mit einem Pfahl in der Mitte des Raumes. An dem Valrak mit schweren Ketten festgemacht wurde. Der Drow war seit einiger Zeit wieder wach, doch rührte sich nicht. „Wildelfen.“ knurrte er wütend und sah zu der Tür die rechts von ihm war. Valrak saß immer kniend in Ketten gelegt und war nach vorne gebeugt als er Schritte vor der Tür wahrnahm. Worte fielen mit denen er jedoch nichts anfangen konnte. Die Wildelfen hatten einen urtümlichen Dialekt den es selbst für andere Oberflächenelfen schwer machte sie zu verstehen. Doch nach klang der gesprochenen Worte hörte es sich nicht so gut für den Dunkelelf an. Sie schienen aufgeregt zu sein. Ja fast erbost. Ob es wegen ihm war? Nein das konnte er nicht glauben. Wenn hatte wieder Gwen was angerichtet. Er war fast davon überzeugt das sie sich mit einen der Elfen angelegt hatte und nun schon kopfüber an einem Ast hing. Aber andererseits legten die Wildelfen nicht unbedingt Hand an, an andere Elfenvölker. Sie waren in ihrer Art wilder und jähzorniger, aber keineswegs brutal. So wie es die Drows waren. Endlich ging die Tür auf und ein älterer Elf trat hinein. Vom äusseren her hätte man ihn bestimmt um die 40 Jahre geschätzt, aber Valrak wusste das dieser Elf mehrere Hundert Jahre schon gelebt hatte und als ein Weiser galt. Seine Roben waren edel, für Wildelfen. Nur die kostbarsten Felle und das stärkste Leder schmückte seinen Körper. Die Zeichnungen in seinem Gesicht waren gräulich und so dicht das man kaum noch die Kastanien farbene Haut des Elf erkennen konnte. "Wir hatten schon einst das vergnügen, Drow." erklang die Stimme die so tief in Valraks Kopf hallte das er zusammen zuckte. "Ach ja?" fragte der Assassine der sich nicht an die Begegnung erinnern konnte. "Damals sagte ich dir das du gehen und nie wieder zurückkehren sollst. Warum bist du wieder hier?" Der Blick des Drow verriet dem Elf das er nicht wusste wer dort ihm gegenüber stand. Er überlegte einen Moment und nickte knapp. Zwei Wachen traten ein und nahmen Valrak die Ketten ab. Der Älteste hingegen trat auf Valrak zu der nicht dazu kam auf zu stehen und zog aus einem Beutel einen glühenden Stein. Nur wenige Worte der Macht ließen Erinnerungen in Valraks Geist aufblitzen und der Drow zuckte zusammen. "Erinnerst du dich jetzt?" "Malaach." keuchte Valrak entsetzt und sah den Elf an. Ja er erinnerte sich. Wieso hatte er sie nur vergessen? „Malaach, verzeih. Das war keine Absicht.“ sagte der Drow dessen Verwirrung nur langsam nachliess. Der alte Elf stand auf und nickte dem Dunkelelf zu. „Komm. Wir müssen reden.“ Seine Stimme klang ernst und sein Blick verriet beunruhigendes. Er wand sich ab und verliess den Raum. Valrak der zwischen den beiden Wachen nervös hin und her sah, stand dann auch auf und folgte Malaach. Er führte ihn über die Brücken zum Kern des Dorfes. Dem größten Baum auf dem gar ein Palast aus Holz errichtet war. Es war das Heim des Herrschers. Malaachs Reich. Valrak erinnerte sich an immer mehr Details während er zu den verschiedenen Behausungen sah und bei einigen sogar Brandflecke erkennen konnte. Ein Feuer hatte bei seiner letzten Begegnung gewütet und die meisten Hütten nieder gebrannt. Es musste viel Zeit vergehen bis die Magie dieses Waldes den Schaden beheben konnte. Drachen. Kopfschmerzen plagten den Drow der sich immer mehr erinnern konnte. Sie betraten den hölzernen Palast. Eine große Eingangshalle öffnete sich hinter dem Tor und Valrak wusste das sie sich in dem Inneren des Stammes befinden mussten. Eine breite Treppe führte zu der Baumkrone und zwei kleinere zogen weiter runter in den Stamm des alten Baumes. „Arendra.“ murmelte Valrak als er sich an den Namen von Malaachs Frau erinnerte. Sie hatte ihn bei dem Brand das Leben gerettet. „Sie starb an ihren Wunden.“ ergänzte Malaach und schon schoss die nächste Erinnerung in den Kopf des Dunkelelfen und hinterliess schmerzliche Bilder. „Es tut mir Leid.“ Seufzte Valrak der sich nun wieder gänzlich klar wurde das dieser Stamm einst ihm als Heim und Familie diente. Sie hatten ihn aufgenommen als er aus dem Unterreich entkommen konnte. Wie lang er allein unterwegs war wusste er nicht, doch durch einen glücklichen Zufall traf er auf diesen Stamm. Sie waren ihm anfangs skeptisch gegenüber, doch legte sich dies als er mit ihnen zusammen auf die Jagd ging. Orks hatten sich damals in dem Gebiet der Wildelfen breit gemacht. Auch wenn sie schon immer ein kämpferisches Volk waren, so hatten sie mit Valrak auf ihrer Seite einen Vorteil erzielen können. Von da an war er ein gern gesehener Gast bei ihnen und lebte sogar einige Tage bei Malaach und seiner Frau. Das Glück wurde jedoch von einem mächtigeren Feind zunichte gemacht. Ein Tiefendrache aus dem Unterreich. Malaach kannte zu der Zeit schon so manchen Drachen aber konnte nicht erkennen zu welcher Rasse dieser gehörte. Valrak hingegen schon. Er wütete und zerstörte und verschwand ebenso schnell wie er aufgetaucht war. Für die Wildelfen galt es nur noch die Schäden zu beheben. Viele dachten damals Valrak sei es gewesen der den Drachen zu ihnen gelockt hatte. Egal wie sehr Malaach sich bemühte seinen Stamm zu beruhigen, er musste den Drow fort schicken. „Wie geht es Celona?“ fragte der betrübte Dunkelelf und traute sich nicht in die Augen des Alten Elfen zu sehen. „Sie hat ihre Prüfung geschafft und ist zurzeit mit einer Gruppe in den Wäldern unterwegs, um zu jagen.“ erklärte Malaach mit eintöniger Stimme. Sie traten die Treppen hinauf in die Baumkrone. Dort stand der Thron des Herrschers. Ein Thron aus gewundenen Holz und mit Schnitzereien verziert. Malaach setzte sich und betrachtete Valrak der sich vor ihn gekniet hat. „Du brauchst nicht knien.“ „Doch. Ich bin niemand von eurem Volk. Ich bin...“ Valrak stockte denn er bemerkte wie seine Haut sich veränderte. Es wurde also Tag. Wie lang hatte er in dem Kerker gesessen? Malaach war doch überrascht als der ihm bekannte Drow eine andere Haar- und Hautfarbe bekam. - - - Der Wildelf führte sie, wohin kurz zuvor Valrak gebracht wurde, zum Kern dieses Dorfes. Den großen und ältesten Baum in diesem Waldabschnitt. Das Schloss wirkte bei der aufgehenden Sonne so harmonisch. Leise rauschte der Wind in den Blätterdach. Schweigsam folgte sie ihm also und begann nun sichtlich beeindruckt die Umgebung zu bewundern. Der gerade anbrechende Tag tauchte das Reich in ein wunderschönes Licht. Es sah wirklich beeindruckend aus. Wunderschön. Gwen blieben die Worte im Halse stecken. Hier würde es sich wirklich schön leben lassen. Sie verglich das Reich der Wildelfen mit dem der Drow und stellte fest das es das pure Gegenteil war. Zwar war auch bei dem Drow deutlich zu erkennen, dass sie ein Verständnis für Schönheit haben. Doch wirkten ihre Werke nicht so einladend und harmonisch wie dieses. Kein Wort kam über die Lippen des Elfen als er sie zum Schloss führte. Ein Tor welches aus harten und dickem Holz gefertigt wurde, war mit Schnitzereien versehen. Sie zeigten einen Drachen der über einen Baum flog und Feuer in die Luft spie. Es wurde geöffnet und eine Eingangshalle zeigte sich ihnen. Gwen spürte wie die Scham, über ihr bisheriges Verhalten, sich in ihr sammelte. Ihr Blick haftete sich an den wunderschönen Schnitzereien und ein leises Seufzen drang aus ihrer Kehle. Der Wildelf trat die große Treppe hinauf und geleitete Gwen in den Thronsaal wo auch Valrak war. Der stämmige Elf hatte kaum den Raum betreten, als Verwunderung sich auf sein Gesicht abzeichnete. Er erkannte Valrak nicht in seiner Gestalt die er am Tage an nahm. „Komm ruhig rein Tatrat“ sagte Malach der auf dem Thron saß und seinen besten Kämpfer zu sich winkte. Valrak kannte diesen Wildelf. Einst hatten sie Seite an Seite gekämpft, doch bald musste er sich gegen ihn behaupten und die Freundschaft zwischen ihnen brach. „Ich habe euch die Gefährtin des Drow gebracht.“ sagte er und nickte seinem Herrscher zu. Gwen hatte ihren Blick von den Schnitzereien und Verzierungen reissen können, als sie die Stimme des Ältesten vernahm. Ihr Blick wandte sich zu ihren Gefährten, der Drow sah zu ihr und lächelte entschuldigend. Wie sollte er das ihr nur nachher erklären? Würde sie überhaupt eine Erklärung zulassen? Doch die Antwort auf seine Fragen folgten sofort, als er ihren finsteren Blick sah. Der Drow konnte es ihr nicht übel nehmen das sie auf ihn wütend war. Immerhin musste sie einiges ertragen, wenn sie mit ihm unterwegs war. Doch war sie es nicht die sich dafür entschieden hatte? Gwen blieb hinter den Krieger stehen und ihre Finger hackten unruhig in einander. Sie war etwas eingeschüchtert und nervös. Ihr Blick ruhte nun fragend auf Malach. Der Älteste winkte auch sie herbei und nickte ihr freundlich zu. Auch wenn seine Mimik nur ein knappes Lächeln beschrieb wirkte er freundlich und offenherzig. „Ich wusste nicht das unser alte Bekannte eine Gefährtin hat.“ sagte er und sah dabei zu Valrak. Tatrat, der Krieger der neben dem Dunkelelf stand, blickte etwas verwirrt. Sein Blick haftete an den Drow und musterte ihn genau. Es waren die Narben an seinen Lippen die ihn dann doch verrieten und die Miene des Wildelf verfinsterte sich sofort. Valrak bemerkte dies und erwiderte die Aufmerksamkeit. Doch lag in seinem Blick weder Verachtung noch Hass, so wie bei seinem alten Freund. Mit einem verächtlichen Schnauben wandte sich Tatrat von ihn ab und verneigte sich vor seinem Herrn, um anschließend den Saal zu verlassen. Der Drow sah ihm nicht nach, denn wusste er zu gut wieso dieser Wildelf so auf ihn reagierte. „Er hat eure Auseinandersetzung, von damals, immer noch nicht vergessen.“ „Wie auch? Wir haben nie mehr darüber gesprochen. Ich musste ja gehen ehe ich etwas erklären konnte.“ er wollte nicht vorwurfsvoll klingen, doch tat er dies. Entschuldigend senkte er seinen Blick und sah zu Gwen. Sie wirkte auch wütend auf ihn zu sein und das betrübte ihn doch etwas mehr. Scheinbar hatte sich wieder jeder gegen ihn verschworen. Es konnte ja nur noch schlimmer werden, dachte er sich und fand sich im nächsten Moment, mit dem Gesicht auf den Boden liegend wieder. Eine junge Frau saß auf seinen Rücken und grinste siegreich. „Auch wenn du nun helle Haut und schwarzes Haar hast, mein Lieber, dich erkenne ich in jeder Gestalt.“ Sie beugte sich zu ihn runter und flüsterte ihm noch was ins Ohr. Das Gelächter des eben noch ernst wirkenden Elfenherrschers erhellte den Saal und Valrak murmelte wütend vor sich hin. Gwen die gerade noch etwas fragen wollte war mehr als Perplex. Niemand von den Beiden hatte die Frau kommen hören, doch musste sie doch gerannt sein um Valrak so schnell zu Boden werfen zu können. „Celona. Geh runter.“ knurrte er, da sie ihm doch mit ihrem Knie in die schmerzende Flanke drückte. Hätte er seine Rüstung angehabt wäre das nicht so schlimm. Aber mit freiem Oberkörper war das etwas anderes. Die junge Frau sprang auf und lachte leise als er sich aufrichtete und sie ansah. „Du bist groß geworden.“ murmelte er während er sie betrachtete. Er kannte sie, schon damals als eine schönes junges Elfenmädchen, doch jetzt war sie eine Frau. Eine Frau die ihre Reize auch zu ausspielen wusste was man an ihrer Kleidungswahl erkennen konnte. Valrak schluckte. In dem Moment schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf. Würde Gwen jetzt wieder Eifersüchtig reagieren, könnte sie es nicht mehr leugnen wenn er es sagen würde das sie wohl mehr für ihn empfand. Sein Blick huschte zu Gwen die nicht weit von ihm entfernt stand. Die Elfe war noch immer etwas überfordert mit der ganzen Situation. Doch hatte sie sehr genau mitbekommen was für eine Schönheit eben noch auf ihn gesessen hatte. Sie spürte wie eine Welle der Wut in ihr aufstieg. Rasende Eifersucht. Eben noch hatte sie sich wieder etwas beruhigt und jetzt fing das schon wieder an. Wie im Unterreich. Ihm warfen sich die Frauen ja in Scharen um den Hals! Im Gasthaus hatte sie das ja auch zu genüge mitbekommen. Wieso schafften alle Frauen sich ihm unbekümmert zu nähern, sie aber noch immer keinen Mut dazu hatte. Was machten diese Frauen alle so sicher? Gwen wand sich leicht schnaufend ab. Der blaue Fleck an seiner Flanke geschieht ihm recht, dachte sie zickig und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. Alle schienen ja überglücklich und gesellig zu sein. Nur sie passte da nirgendwo rein. Und das gefiel ihr gar nicht. Also hatte der Assassine nun seine Bestätigung. Gwen empfand mehr als sie zugeben würde. Stellte er fest. Sein Blick wandte sich wieder von der Elfe ab, die ihm nun die kalte Schulter zeigte, und stand auf. Er klopfte sich sauber und hob drohend einen Finger vor Celonas Gesicht. „Wir beide sprechen uns noch, Fräulein.“ Die junge Wildelfe grinste frech und streckte ihm die Zunge raus. Dann wand sie sich mit einem entzücktem Lächeln zu ihrem Vater. Malachs Lachen war einem schmunzeln auf seinen Lippen gewichen und er nickte ihr zu. „Wir reden später. Bereitet das Essen vor, wir werden Gäste haben.“ sagte er und deutete mit einer leichten Kopfbewegung zu Valrak und Gwen. „Ihr könnt im Schloss bleiben, aber müsst ihr bald weiterreisen.“ Das eben noch von einem Lächeln verzerrte Gesicht des Herrschers, war nun wieder ernst. Sein Blick ruhte auf den Drow der genau wusste warum Malach dies sagte. Der Assassin nickte nur daraufhin und wollte sich abwenden. „Ach bevor ich es vergesse. Heute wird es ein Fest geben. Ich nehme an das ihr keine passende Kleidung dabei haben werdet, also habe ich veranlasst das euch welche in eure Zimmer gebracht wurden.“ Der Drow stoppte und sah nochmal zu Malach der nur noch abwinkte. Er überlegte kurz und nickte dann doch zu. Zusammen mit Gwen verliess er den Saal und sein Blick schweifte zu der eifersüchtigen Elfe. Das Grinsen liess nicht lang auf sich warten und er zog sie zu sich ran. „Und du bist doch Eifersüchtig bis auf's Blut.“ murmelte er ihr ins Ohr. „Pah! Das hättest du wohl gern!“, log sie und funkelte ihn an. Wie konnte er nur die Frechheit besitzen und sie darauf ansprechen? „Ich dachte schon du hasst mich.“ meinte er und liess sie wieder los. Gwen stockte und sie verzog nachdenklich das Gesicht. „Nun ja, sagen wir es so….Ich war nicht sonderlich erfreut, als ich vorhin in der Hütte aufgewacht bin. Schon wieder ganz wo anders als wo wir gerastet haben.“, grummelte sie und überlegte weiter. Vielleicht hasste sie ihn, auf eine gewisse Art und Weise, ganz bestimmt. Es war so eine Art Hassliebe die sie für ihn empfand. Manchmal wollte sie ihn einfach nur umlegen, aber wiederum wollte sie nie mehr von ihm getrennt werden. Ohne ihn würde ihr einfach etwas fehlen. Auch wenn sie oft an ihm verzweifelte, er brachte sie doch auch immer wieder zum Lächeln. Kapitel 8: Der Spiegel verrät es -------------------------------- Es war beeindruckend wie gut er sich wieder an alles erinnern konnte. Welchen Weg er nehmen musste und welche Abzweigung ihn wohin führte. Der Drow war Jahre nicht mehr hier gewesen und ein Zauber hatte ihn jegliche Erinnerung an der Zeit bei den Wildefen beraubt. Doch die Blockade wurde dank Malach wieder aufgehoben. Er ahnte, welche Räume Malach zugeteilt hatte und wusste wie sie dorthin kamen. Valrak erinnerte sich daran wie oft er damals, des Nachts, durch die Gänge irrte um auf eine der vielen Plattformen zu gelangen um von dort aus den Nachthimmel und die Schönheit der Stadt zu geniessen. Elfische Städte waren meist mit einem Zauber versehen, der ihre Heimatstätte in einem schwachen Licht erstrahlen liess. So war es auc bei den Drow. Dann stiegen die Worte die Celona ihm ins Ohr geflüstert hatte in den Kopf und das Lächeln festigte sich nur noch mehr. Valrak führt sie die Rechte kleinere Treppe weiter runter. Immer wieder ging ein Gang ab und führte in einen Raum. Er stoppte nach dem dritten Gang und wand sie zu ihr um. „Hier wird dein Gemach wohl sein.“ sagte er und öffnete die Tür. Das sie aufging, war das Zeichen das er recht mit seiner Annahme hatte. Ein großzügig geschnittener Raum öffnete sich. Ein Himmelbett in der Mitte lieferte den Blickfang. Alles war prunkvoll und angenehm an zuschauen. Kommode, Schrank und Sessel rundeten das gesamte Bild ab. Ein schwerer Vorhang verdeckte eine kleine Nische die als Leseecke genutzt werden konnte. Bücher stapelten sich dort in den Regalen. Die Elfe staunte nicht schlecht bei der außerordentlichen Einrichtung. So ein Zimmer hatte sie sich schon immer gewünscht! Kein Wort kam über ihre Lippen, zu groß war die Überraschung. Als ihr Blick dann auch noch das Kleid erblickte konnte sie sich kaum noch davon los reissen. Es war wirklich wunderschön. „Ich habe das Zimmer, welches als nächstes folgt.“ erklärte er ihr. Nur mit Mühe schaffte sie es sich von dem Anblick los zu reissen und linste den Gang hinunter zur nächsten Zimmertür. „Verstehe.“ Sie hatte beinahe befürchtet wieder ein Zimmer mit ihm teilen zu müssen. Obwohl….müssen…Aber das war ja jetzt auch egal. „äh….danke.“, meinte sie dann doch noch. „Und nein…ich hasse dich nicht. Auch wenn es hin und wieder den Anschein hat.“ Mit den Worten liess sie ihn stehen und verschwand im Zimmer, um sofort zum Kleid zu eilen und dieses zu betrachten. Wundervoll! Es war so seidig. Wunderschön bestickt und zum Teil mit winzigen Steinen besetzt. Ob die echt waren oder nicht war ihr egal. Es war einfach wundervoll. Ob es allerdings auch so schön an ihr aussehen würde, war eine andere Frage. Sofort schossen ihr tausend Fragen durch den Kopf. Welche Frisur? Etwas Schminke? Da fiel ihr ein dass sie ihren Rucksack nicht dabei hatte. Und schon erblickte sie diesen neben dem Bett stehend. Erleichtert atmete sie auf. Wenigstens waren all ihre Sachen noch da. Der Drow stand noch einen kurzen Moment vor der verschlossenen Tür und konnte nur über ihr Verhalten wortlos und lächelnd den Kopf schütteln. Also war es doch dies was Gwen beschäftigte. Eifersucht ist etwas unschönes, musste Valrak gestehen. Er selber hatte diese noch nie empfunden, für wen auch? Aber er kannte dieses Problem auch von seinem alten Kameraden der, als Valrak zu seinem Zimmer wollt, ihm auf der Treppe entgegen kam. Tatrat sah den Dunkelelf finster an. Beide stoppten und sahen sich still an. Während Valraks Blick Mitgefühl widerspiegelte, zeichnete sich in Tatrats Augen der Hass ab. Kein Wort kam von einem der Beiden und Valrak schluckte hart als er sah das sein alter Freund auf ihn zu kam. Doch ging er nur an ihm vorbei ohne ihn eines Blick zu würdigen. Nein, die Freundschaft ist schon lange erstickt. Vor Jahren wegen einem Zwischenfall. Eine Frau, die einen tiefen Keil zwischen die Beiden geschoben hat. Dieser Keil saß so fest das kein Wort auch nur etwas daran ändern konnte. Auf dem Fest gab es somit nur die eine Möglichkeit Tatrat nicht mehr unter die Augen zu treten. Valrak ging zu seinem Zimmer, in dem er schon damals gewohnt hatte, und trat ein. Es wirkte noch wie früher. Ein großer Raum mit einem großem gemütlichen Bett, an der rechten Wand. Im Gegensatz zu Gwens Zimmer zeigte sich dort des Schick eines Kämpfers wieder. Edel und doch zierten Waffen die Wände. Der Dunkelelf schüttelte schmunzelnd den Kopf und betrachtete den Raum. Es sah aus als sei er nie fort gewesen. „Vater brachte es nicht übers Herz alles raus zu räumen. Ihm tat es in der Seele weh das er dich weg schicken musste.“ Er drehte sich um und sah in die großen Augen von Celona. Sie lächelte matt und senkte den Blick. „Du warst ihm mehr ein Sohn als Karip. Er ist letztes Jahr bei der Jagd ums leben gekommen.“ Karip war ein eigensinniger Wildelf gewesen, der seinem Vater nur Kummer bereitet hatte. Oft hatte Malach mit seinem einzigen Sohn schimpfen müssen, doch nie hatte es etwas genutzt. Valrak wusste nicht ob er Trauer bei dieser Nachricht empfinden sollte. Denn waren er und Karip nie die besten Freunde geworden. Immer fand der Wildelf etwas an dem Drow um ihn schlecht dastehen zu lassen. Dank Celona hingegen wurde er nie zur Rechenschaft gezogen. „Celona? Könntest du Gwen helfen sich hier etwas zu recht zu finden? Ich nehme an das ihr Frauen euch untereinander besser verstehen werdet.“ Er wusste das diese Bitte gewagt war, denn hatte er noch genau Gwens eifersüchtigen Blick im Sinn. Aber vielleicht erkannte Gwen wenn sie Zeit mit der jungen Wildelfe verbrachte das Celona so was wie eine Schwester für den Dunkelelf geworden war. Celona die nichts von seinen Gedankengängen ahnte nickte freudig. „Aber ja doch.“ Sie wollte schon die Treppe hinauf eilen, als sie dann doch stoppte zu Valrak rannte um ihn zu umarmen. „Schön das du wieder hier bist.“ sagte sie leise und doch gut, für Valrak hörbar. Mit einem aufrichtigen Lächeln löste sie sich wieder von ihm und eilte die Treppe zu Gwen Zimmer hinauf. Valrak blieb zurück und schloss die Tür. Ja, er war wieder da. An dem Ort den er einst seine Heimat genannt hatte. - - - Immer wieder glitten ihre Gedanken zu dem Drow der ihr so sehr den Kopf verdrehte. Ihr Bild von ihm hatte sie verändert. Der Gedanke daran dass er hier gelebt hatte, hier eine zweite Familie gefunden hatte, liess sie Lächeln. Es war schön zu wissen dass er doch nicht ganz so einsam war, wie er immer schien. Aber natürlich hatte sie keine Ahnung was vorgefallen war. Was ihn hier fortgehen liess. Das was sie vorhin auf geschnappt hatte, waren nur zwei Sätze. In ihrem Kopf überlegte sie sich schon die ganze Zeit eine Geschichte dazu, die irgendwie Sinn ergab. Aber dazu wusste sie zu wenig. Aber immerhin hatte er hier eine Familie. Wenn auch nicht seine eigene. Er gehörte zum Oberreich. Sie war gerade dabei sich im Spiegel zu betrachten, damit sie die Rüstung ausziehen konnte, als es plötzlich klopfte. Ihr erster Gedanke war natürlich: Valrak! Daher eilte sie auch etwas zu schnell zur Tür und riss diese regelrecht auf. Doch wen sie vor fand, war nicht der Drow. Etwas verwundert blickte sie nun in das junge Gesicht der Elfe, die vor kurzem noch auf Valrak gesessen hatte. „oh,... ähm... ja? Wie kann ich euch helfen?“, kam es nun etwas überrascht von ihr. Die Eifersucht zeigte sich meist erst wenn sie eine Frau mit Valrak sah. Aber so alleine, verspürte sie eigenartiger weise nur eines, Neid. Dies aber auch nicht wirklich bösartig. Sie kam sich nur neben all den anderen Frauen die sie bisher neben Valrak gesehen hatte so einfach vor. Nicht wirklich begehrenswert. Gwen versuchte sich angestrengt an den Namen der Elfe zu erinnern und kniff daher auch kurz die Augen zusammen. „Celona? Richtig?“, erinnerte sie sich doch und trat nun etwas zur Seite damit sie eintreten konnte. Sie wollte ihr immerhin eine Chance geben. War ja nicht so, als hätte sie sich ihm um den Hals geworfen und ihn abgeknutscht. Celona nickte dankend als Gwen sie eintreten liess. „Ja genau.“ Antwortete ihr freudig. „Und die bist Gwen. Valrak erwähnte eben deinen Namen.“ Von Gwens Eifersuchtsausbruch hatte die Wildelfe nicht bemerkt. Sie war über den Anblick ihres altes Freundes zu sehr mit ihm beschäftigt gewesen. Gwen verfluchte sich selbst dafür, dass sie dauernd eifersüchtig wurde. Auf jede Frau. Das musste sie ändern. Auch wenn es den Dunkelelfen zu amüsieren schien. Er kannte sie schon zu gut, als dass er nicht bemerken würde wie schnell sie ein geschnappt war. Aber dennoch hatte er noch immer kein Wort diesbezüglich an sie gerichtet. Er hatte sie bisher noch nicht gefragt wieso sie denn so eifersüchtig wurde. Oder in einer anderer Weise versucht aufzudecken was sie für ihn empfand. Gut, sie war froh darüber, aber trotzdem. Er musste es doch schon längst bemerkt haben. Oder nicht? Celona sah zu dem Kleid, was Gwen eindeutig schon hoch gehoben haben musste und wandte sich lächelnd an sie und betrachtete ihre Rüstung. „Wie es wirkt könntest du bei der Rüstung Hilfe gebrauchen.“ stellte sie aufmerksam fest. „Komm ich geh dir etwas zur Hand. Und während ich dir dann noch beim Kleid und den Haaren helfe, könntest du mir dann vielleicht berichten wie ihr beide euch kennen gelernt habt.“ in den Augen der Elfe war ein Funkeln zu erkennen. Celona mochte Geschichten. Immer hatte sie, als sie noch jung war, andere dazu gedrängt etwas zu erzählen. Als Tochter des Herrschers würde sie nie Geschichten erleben. Zumindest keine die außerhalb des Reiches passieren würden. Celona hatte ihre Verpflichtungen hier und war froh das sie wenigstens mit dem Jagen etwas Abwechslung bekam. Gwen war doch etwas überrascht über ihre so offene Art und so geschah es das sich ein sanftes Lächeln auf ihren Lippen zeigte. Sie nickte und sich ihr so zu, dass Celona gut an die Schnüre kommen konnte. „Das ist sehr nett von euch.“ sagte sie und dachte dann daran zurück wie sie Valrak kennen gelernt hatte. „So lange ist das noch gar nicht her, wo wir uns begegnet sind, auch wenn ich das Gefühl habe, dass die Zeit an mir vorbei rauscht.“, begann sie und sah der Elfe zu wie sie geschickt die Schnüren zu lösen begann. „Wir haben uns in einem Bergdorf kennen gelernt. Ich bin eigentlich Gauklerin und war mit meiner Truppe da um die Leute zu unterhalten. Valrak hat in einem Gasthof übernächtigt. Gegen Morgen hatte ich jedoch den Entschluss gefasst meinen eigenen Weg zu gehen. Aber mich hat ein Betrunkener angefangen zu belästigen. Valrak hat mich gerettet. Aber da ging auch schon der erste Streit los. Ich fürchte er konnte mich Anfangs nicht leiden. Gut das beruhte auf Gegenseitigkeit.“, plapperte sie auch schon los. „Ich hab ihn dann kurze Zeit später auch von den Soldaten gerettet die nach ihm suchten. Und jetzt sind wir zusammen unterwegs. Er bringt mir den Schwertkampf bei, weil ich nicht dauernd auf seine Hilfe angewiesen sein möchte.“ Als sie so erzählte fiel ihr auch wieder ein, dass sie ihm noch eine Antwort schuldete. Doch wenn ihre Ausbildung im Schwerkampf vorbei war, was war dann ihr nächstes Ziel? Sie hatte noch immer keins. Nun blickte sie zu dem Grünen Gewand dass sie eben noch befühlt hatte. Zu ihrem blonden Haar trug sie öfters mal Grün. Aber ob sie darin auch so elegant wirkte wie vollwertige Elfen war fraglich. Sie hatte nun mal nicht alles was diese Geschöpfe so einzigartig machte. - - - Valrak hatte sich etwas auf das Bett gelegt und starrte zur Decke. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen und ein klopfen an der Tür riss ihn aus den Träumen. Brummend wollte er das Klopfen ignorieren aber dann drang auch schon eine Stimme hindurch. „Das Gewand für die Festlichkeiten.“ erklang eine zarte Frauenstimme. Der Dunkelelf der eigentlich die Ruhe geniessen wollte schwang sich nun auf und trat an die Tür. Vorsichtig öffnete er diese und ein Magd des Schlosses stand davor. Sie reichte ihm das edle Kleidungsstück, welches er sofort erkannte. „Selbst das hat er auf bewahrt?“ stellte er mit einem Schmunzeln fest. Es war ein edles Gewand aus einem festeren schwarzem Stoff. Es war mit dünnen silbernen Fäden verziert die an Spinnenweben erinnerten. Dieses Gewand wurde einst für ihn extra angefertigt. Natürlich hob es sich von den eleganten Gewändern der Wildelfen ab, die viel mit hellen warmen Farben trugen, aber er war ja auch ein Drow. Auch wenn er seine Herkunft, das Unterreich nicht vermisste, so musste er auch gestehen das er einerseits immer Stolz war ein Wesen aus den Tiefen Höhlen zu sein. Die Prüfungen die dort unten überwunden werden mussten haben ihn zu dem gemacht was er heute war. Ein ausgezeichneter Krieger. Valrak bedankte sich und nahm das Gewand entgegen. Dann schloss er die Tür und setzte sich wieder auf das Bett. Das Gewand lag neben ihn. - - - Als Gwen dann endlich aus der Rüstung schlüpfen konnte, atmete sie erleichtert auf. Es wäre ein Traum endlich wieder mal ein Kleid anziehen zu dürfen. Bisher hatte sie nie wirklich Gelegenheit dazu gehabt. „Könntest du mir helfen mich fertig zu machen? Ich hatte bisher nicht viele Gelegenheiten ein solches Kleid zu tragen. Kostüme schon, aber noch nie für ein Fest.“, fragte sie dann eher schüchtern zu Celona. Nun bekam sie schon fast ein schlechtes Gewissen, wieder so voreilige Schlüsse genommen zu haben. Eigentlich war sie ja gar nicht mal so übel. Celona hatte ihren Worten aufmerksam zu gehört. Es war für Gwen sicherlich keine besondere Geschichte, aber die Tatsache das sie Gauklerin war weckte ihn der Wildelfe Neugierde. Ziehen Gaukler nicht viel umher? Lernen sie nicht die verschiedensten Gegenden kennen? Dann legte sie Gwens Rüstung beiseite und vernahm die Frage der Tänzerin. „Aber sicher doch.“ lächelte sie vergnügt und deutete zur Kommode. „Setz' dich dort vorne hin. Ich mach die dann die Haare.“ Dankbar setzte sie sich vor die Kommode und betrachtete sich im Spiegel. Etwas müde schien sie schon zu wirken, aber heute wollte sie sich mal richtig amüsieren. Da war nichts mit schlafen! Celona trat hinter Gwen und nahm sich eine Bürste zur Hand. Es war schon eine Weile her, als ihr das letzte mal jemand das Haar gebürstet hatte. Es fühlte sich einfach toll an. Sie kam sich gleich vor wie als sie noch ein Kind war. Als ihr ihre Schwestern das Haar immer geflochten hatten. Das weckte Erinnerungen. Sie nahm sich die Zeit und betrachtete Celona ebenfalls im Spiegel. „Du hast schönes weiches Haar.“ bemerkte Celona. Ihr Haar war sicherlich ebenso weich, doch war es wesentlich dicker. Sacht bürstete sie die langen Blonden Haare von Gwen, die jedoch ein gutes Stück ihrer vorherigen Länge haben einbüßen müssen. Aber das wusste Celona nicht. „Danke.“, antwortete sie lächelnd auf ihr Kompliment. Auch wenn Gwen das Gefühl hatte, dass die Elfen hier doch ziemlich grob wirkten im Vergleich zu ihrer Familie, so waren sie doch wirklich erstaunlich fein. Den Groll den sie gegen Celona gehegt hatte, verschwand urplötzlich. Jetzt schämte sie sich dafür, dass sie ihr solchen Missmut entgegengebracht hatte. Auch wenn sie davon nichts mitbekommen hatte. Celona fertigte mit einer Leichtigkeit eine schöne Hochsteckfrisur die mit einer silbernen großen Spangen halt bekam. Perlen und Ketten wurden ebenfalls noch an einer Seite ins Haar gesteckt um es noch etwas zu zieren. Es dauerte nicht lang und Gwen hatte eine schöne, zum Kleid passende, Frisur erhalten. Nur zu gerne sah Gwen zu wie ihr die Elfe das Haar kunstvoll hoch steckte und es mit diversen Dingen schmückte. Sie hatte wirklich Talent darin. Noch nie wurde ihr das Haar so schön zurechtgemacht. „Vielen herzlichen Dank. Das ist wirklich wunderschön. Du hast mich gerettet.“ „Wenn du jetzt noch etwas Schminke aufsetzt ist es perfekt.“ lächelte die Elfe die sich auf einen kleinen Hocker neben der Kommode niederliess. „Du hattest erwähnt das du und Valrak euch streitet. Ist er immer noch so ungehobelt wenn er seinen Spaß hat?“ scheinbar kannte Celona ebenfalls diese Vorlieben des Drow. Doch sie lächelte nur und betrachtete Gwen im Spiegel. „Oh ja. Ich bin noch nie einem so ungehobelten Burschen begegnet wie ihm.“, nickte sie sie, musste dabei aber grinsen. „Er wird sich nie ändern. Damals hatte er mir gern einen Streich gespielt, aber oft hatte er mit den Nachfolgenden mehr zu kämpfen.“ kichernd erinnerte sich Celona an die Zeit wo er in dem Schloss lebte und auch an den Schabernack den Tatrat, Valrak und sie gern getrieben hatten. Sie waren ein so starkes Gespann gewesen. Doch schnell verblasste das Kichern und ein müdes Lächeln blieb zurück. „Schade das die schönen Dinge im Leben immer so schnell zu ende gehen, nicht wahr?“ Der Tänzerin blieb dieser Gefühlswechsel nicht verborgen. Es war wohl einst etwas geschehen, was eine tiefe Freundschaft zerrissen hatte. Celona stand auf, stellte sich noch einmal hinter Gwen und legte ihr die Hände auf die Schultern. „Ich muss mich nun auch fertig machen gehen. Das Schminken wirst du ja sicher allein hinkriegen. Wir sehen uns dann später, Gwen.“ wieder zückte ein aufrichtiges schmunzeln ihre zarten Lippen und sie wand sich ab. Lächelnd verabschiedete sich auch Gwen. „Bis später. Und danke!“ Mit einem Nicken verliess Celona den Raum und Gwen betrachtete sich weiterhin im Spiegel. Es war so ungewohnt. Nun griff sie aber nach ihrer Tasche, kramte ihre Sachen heraus und begann sich dezent aber passend zu schminken. Erst jetzt kam ihr in den Sinn, das sie vielleicht hätte vorher das Kleid anziehen sollen. Aber sie konnte es wirklich mühelos überstreifen, ohne das etwas verwischte oder die Frisur löste. Erst als alles an seinem Platz saß trat sie an den Spiegel heran. Etwas verwundert sah sie der fremden Frau, die sie anblickte, entgegen. „Bei Merlins Bart...“, murmelte sie. Noch nie sah sie so Elfenhaft aus. War es das Kleid oder die Frisur die die Züge der Rasse zur Geltung brachte? Sie hob eine Hand und berührte ihre Wange, nur um sicher zu gehen dass sie das war, die ihr da entgegen blickte. Sicher sie hatte oft Kostüme an, war geschminkt und zurechtgemacht. Aber noch nie so. Jetzt traute sie sich beinahe nicht so vor den Drow zu treten. Doch etwas nervös wartete sie geduldig bis man sie für das Fest holen würde. Kapitel 9: Warum es geschah --------------------------- „Wie lang ist es her?“ murmelte er als er sich die gebrachten Kleider angelegt hatte. Der schwarze Samt war ein angenehmes Gefühl auf der Haut. Doch bei dem Blick in den Spiegel zeigte sich ein nicht so bekanntes Bild wie er es in Erinnerung hatte. Die schwarzen Haare und die helle Haut wirkte im Zusammenhang mit dem schwarzen Samt zwar immer noch harmonisch, doch nicht wie er es kannte. Valrak schüttelte den Kopf aber ein Grinsen setzte sich auf seine Lippen. „Und dennoch bin ich immer noch der Gleiche.“ es klang fast so als wolle er sich das selber klar machen. In den letzten Tagen hatte er so viele Veränderungen bei sich bemerkt, dass er langsam sich Sorgen machte das er vielleicht eines Tages gar nicht mehr der Drow war der er doch eigentlich ist. Das wäre etwas was er nur ungern aufgeben wollte. Bald würde das Fest beginnen. Sicherlich waren die meisten Vorbereitungen schon getroffen und die Elfen legten letzte Hand an ihren Kleidern an. Ein barbarisches Volk, welches auch im eleganten Stil feiern konnte. Zu gut erinnerte sich der Assassine an die Zeit wo er die ersten Feste miterlebt hatte. Doch er wusste, das dieses Fest einen speziellen Grund haben musste. Andere waren schlichter gehalten. Er legte seine Schwerter an und verliess sein Gemach. Ohne Waffen ging er sehr ungern raus. Egal wo er sich befand. Das gute jedoch an der Rasse der Wildelfen war die Tatsache das sie immer, egal wie festlich auch die Veranstaltung war, ihre Waffen bei sich trugen. Er wollte zu Gwen, da sie ja nicht wusste wo sich der große Saal befand. Langsam schritt er die Treppe hinauf und blieb vor ihrer Tür stehen. Nachdenklich hob er seine Hand. Er hoffte das Gwen nicht mehr eine solche Abneigung gegenüber Celona empfand. Da diese junge Elfe doch sicherlich einiges mit Gwen gemeinsam hatte. Er klopfte und wartete darauf das sie aufmachte. Er wand sich ab und sah die Treppe hinauf und runter. Leise musikalische Klänge drangen an sein Ohr. Als kleines Extra, hatte sich die Elfe ebenfalls noch den Dolch um den Oberschenkel geschnallt. Man konnte ja nie wissen. Sicherlich tranken auch diese Rasse Elfen einiges. Nur als kleine Verteidigung. Ein letztes Mal sah sie in den Spiegel und wirkte immer noch nervös. „ich hab noch was vergessen.“, erinnerte sie sich und kramte aus ihrem Rucksack ein kleinee Parfümfläschchen heraus. Eigentlich benutzte sie so was sehr selten. Aber in letzter Zeit hatte sie sich doch hin und wieder etwas aufgetragen. Grade hatte sie das Fläschchen wieder in den Rucksack gleiten lassen, als sie dann bei ihrem Tagebuch hängen blieb. Eigentlich hatte sie ja noch Zeit….Schnell war das Buch her vorgenommen und sie begann zu schreiben. Sie hatte noch all das nachzuholen was seit ihren letzten Stunden Schlaf passiert war. Auch schrieb sie nun wie nervös sie im Augenblick war, dem Drow gegenüber zu treten. Aber dass sie die junge Elfe Celona falsch eingeschätzt hatte du sie eigentlich gut leiden konnte. Sie erinnerte sie an ihre Schwester. Was würde ihr Vater sagen, wenn er sie nun so sehen könnte? Gwen schmunzelte leicht und hielt im Satz inne. //ich vermisse sie doch etwas….ich sollte ihnen mal wieder schreiben.// Dann beendete sie ihren Eintrag auch schon wieder. Genau rechtzeitig. Denn es klopfte an ihrer Tür. Nervös schreckte sie auf und warf das Buch zurück in den Rucksack. Hastig stellte sie sich nochmals vor den Spiegel um nochmals alles ab zu checken. Soweit saß alles an seinem Platz, nichts hatte sich aus den Haaren gelöst und auch die Schminke war noch heile. Dann atmete sie nochmals tief durch, eh sie zur Tür ging. Sie umfasste die Türklinke und drückte diese schließlich nach unten. Darauf achtend, dass nichts Peinliches passieren konnte. Meist passierte ihr genau in solchen Momenten etwas dass allen noch Jahre später im Gedächtnis blieb. Vorsichtig schob sie die Schärpe des Kleides bei Seite, damit dieses sich nicht irgendwo verfing. Dann wagte sie endlich auf zu sehen. Valrak war in Schwarz mit silbernen Fäden verziert gekleidet. Auch er hatte seine Waffen dabei. Aber wirklich alle. Da es noch nicht ganz so spät war, hatte er noch immer die Gestalt eines Elfen, könnte man meinen. Aber das schwarze Gewand erinnerte sie nur zu gut daran was er war. Wenn er sich später verändern würde, stünde ihm das sicherlich noch um einiges besser. Gwen räusperte sich. „Können wir gehen?“. Mit dem Rücken zu ihr gewandt bekam er auch nicht mit als sie die Tür öffnete. Nur ihre Worte verrieten ihm das sie nun endlich im Türrahmen stand. Also drehte er sich ihr zu. „Aber ja, ich warte ja nur...“ er stoppte apropt. Sein Blick verriet das er sie betrachtete, verwundert und erstaunt. Er müsste lügen wenn er nicht fand das ihr dieses Kleid gut stand. Sie sah wirklich nach einer Elfe aus. Etwas was er das erste mal richtig bei ihr bemerkte, auch wenn er sie gern „Elfchen“ nannte. „Du...“ er stockte und betrachtete sie nochmal. „Das sieht...“ er wusste nicht genau wie er am besten anfangen sollte und starrte noch etwas weiter. Gespannt betrachtete sie seine Reaktion. Ihre Augen kamen bei der Farbe des Gewandes gut zur Geltung, weshalb sie auch so schienen als würden sie strahlen. Erwartungsvoll heftete sich ihr Blick an seine Lippen. Darauf wartend, dass er einen anständigen Satz zustande brachte. Doch es kam besser. Er stockte. Und starrte sie an, als hätte er sie noch nie gesehen. Aber das war wohl das weit aus Größte Kompliment dass er ihr jemals gemacht hatte. Auch wenn er nicht wirklich im Stande war dies auszusprechen. Aber gerade deshalb freute es sie ja um so mehr. Valrak war zum ersten Mal sprachlos! Dass sie das noch erleben durfte. Immer noch darauf wartend dass er den Satz zu Ende führte, erklang jedoch eine andere bekannte Stimme. „Euch steht das Gewand einer Elfe ausgezeichnet“ Es war Tatrat der ebenfalls ein edles Gewand trug. Es war dunkelgrün und mit hell grünen Verzierungen, die Blätter darstellten. „Das Fest beginnt und ihr werdet schon erwartet.“ Tatrat nickt Gwen zu und warf Valrak einen finsteren Blick zu ehe er an den Beiden vorbei ging. Valrak sah seinem alten Freund nach und seufzte leise. Dann blickte er aber zu Gwen und lächelte. „Ja, es steht dir.“ jetzt wo Tatrat den Anfang gemacht hatte fiel es ihm leichter dem zu zustimmen. Er hielt ihr die Hand hin und wollte sie zum Fest geleiten. Sie schenkte ihm ein Lächeln. „Danke. Dir aber auch.“, gab sie ihm zurück. Eigentlich wollte sie erst etwas anderes sagen. Aber er war bis jetzt so freundlich, da wollte sie diesen Moment nicht mit einer fiesen Bemerkung vernichten. Er bot ihr sogar seine Hand an! War das noch der selbe Mann?! Sie träumte wohl gerade. Gwen kam sich fast vor wie in einem Märchen. „Komm. Lass uns gehen. Es werden sicher-...“ er betrachtete immer noch ihre zierliche Gestalt und wollte schon einen Schritt nach vorne machen als er einen zu weiten Satz machte und dabei den Halt verlor. Er stützte ein Stück die Treppe runter und donnerte gegen die Wand. Natürlich hatte er Gwen nicht mitgerissen, das wäre ja noch schlimmer gewesen. „Valrak!“, rief sie erschrocken aus, hob das Kleid an und eilte zu ihm hinunter. Valrak richtete sich auf und rieb sich den Kopf. „Beule, hallo.“ murmelte er und wusste das er neben kräftige Kopfschmerzen auch noch andere Blessuren davon getragen hat. Sie musste sich aber ein Lächeln verkneifen. Da sie eben noch Sorgen hatte, dass ihr so etwas passieren könnte. Und jetzt passierte es mal ihm. Sehr erheiternd. Sein Blick schweifte hoch zu ihr und mit einem Lächeln und Schulter zucken versuchte er diesen doch einerseits peinlichen Augenblick zu überspielen. „Kommt davon wenn man nicht achtet wo man hin tritt, nicht wahr?“ Bei seinen Worten kicherte sie. „Sehr schmeichelhaft.“, meinte sie und griff ihn am Arm, um ihm beim Aufstehen zu helfen. Das gab wohl ein zwei Blaue Flecke mehr. Als ob ihr Schlag auf seine Rippen nicht schon schlimm genug aussah. „Bist du in Ordnung?“, fragte sie dann doch lieber nach. Dankend nahm er die Hilfe an. Denn das poltern hatte seinen Kopf doch reichlich durchgeschüttelt warum ihm auch recht schwindlig wurde als er in der senkrechten stand. Seine Haare lagen nun nicht mehr so ordentlich wie vor wenigen Minuten noch. Aber das war ihm gerade egal. „Ja... alles in Ordnung.“ meinte er und streifte sich das Haar wieder glatt. „Komm, lass uns gehen.“ diesmal würde er besser darauf achten, nahm er sich vor, und hielt ihr wieder die Hand hin. Der Anblick des nun nicht mehr ganz so perfekten Mannes, dem sie gerade aufhalf, erheiterte sie. Sie umfasste seine Hand und sich nur zu gern von ihm führen liess. - - - Die Festlichkeiten waren bereits im Gange als Gwen und Valrak den Saal betraten. Ein großer Raum in denen das gesamte Volk platz haben konnte und weitaus noch mehr. Viele Räume im Palast von Malach wurde auf magische Weise vergrößert. Wie sonst konnten so viele Räume in diesen Platz finden. Hohe Wände die zu einem Bogen zusammen liefen formten den Saal in seiner Pracht. Die Wildelfen hatten diesen mit schimmernden Stoffen verziert und Ranken verdeckten die Decke. Magische Lichter liessen alles in einem ruhigen und harmonischen Glanz erstrahlen. Gwen konnte ihre Augen nicht von dieser Schönheit reißen und betrachtete die Decke genauer. Sie erkannte das einige Lichter scheinbar zur Musik tanzten und hörte leise an ihrem Ohr die Erklärung dafür. „Feengeister.“ flüsterte Valrak ihr mit einem Grinsen zu und besah sich auch die Decke. „In den Wäldern leben viele dieser kleinen Kreaturen. Sie lieben Feste und kommen gern hierher um denen bei zu wohnen.“ Immer noch war ihr Blick hinauf gerichtet und ein Lächeln zierte ihre Lippen. Mit einem Nicken löste sie sich endlich von dem Anblick und besah sich nun die Gäste. So viele schöne Gewänder und so ein friedvolles Bild. Wieder musste Gwen dies mit dem Fest bei der Drow vergleichen. Es war so grundverschieden das es ihr einen kalten Schauer über den Rücken laufen liess. Keine widerwärtigen Kreaturen wohnten diesem Fest bei und sie konnte endlich auch einmal mit feiern. Beide erblickten Celona, die in ihrem dunkelrotem Kleid sich von den Gästen abhob. Ihr Haar trug sie offen und an ihren Armen hing Schmuck der nur durch das Reflektieren des Lichtes erkannt wurde. Valrak sah sich weiter um und bemerkte nun auch seinen alten Freund, Tatrat, der bei einer Gruppe Soldaten stand. „Eindeutig ein besonderes Fest.“ stellte der Drow mit einem betrübten Blick fest. „So viel Essen und solch ein Aufwand wird nicht immer betrieben.“ stellte er fest und sah zu Gwen die ihn genau musterte. Der Drow rang sich ein Lächeln wieder ab und deutete ihr an zu Celona zu gehen, denn nun war auch schon Malach zu seiner Tochter herangetreten. Die Beiden Wildelfen bemerkten ihre Gäste und begrüßten sie mit einem Lächeln. „Das Kleid steht euch.“ sagte der Herrscher und nickte Gwen zu. Eine leichte Röte trat auf ihre Wangen als sie dies erwiderte. Dann glitt ihr Blick zu Celona, die in dem Kleid wundervoll aussah. Es unterstrich ihre natürliche Schönheit nur noch mehr und aber diesmal fühlte sich Gwen ihr ebenbürtig. „Was ist der Grund für diese Feierlichkeit? Bestimmt nicht das wir hier sind.“ fragte der Assassine und ein schiefes Grinsen legte sich kurz auf seine Lippen. Es verblasste jedoch schnell als er den geknickten Blick von Celona bemerkte und sah daher nur noch fragend zu Malach, dessen Brust voller Stolz anschwoll. „Die Vermählung von Celona und Ka'haab.“ sagte er und sein Lächeln verriet wie glücklich er über diese Nachricht war. „Ka'haab?“ fragte Valrak etwas verwundert. Er kannte diesen Mann, ein tapferer Krieger aus einem Hochelfen Dorf, welches in einem Nachbarreich lebte. Nur wenige male hatte er diesen Elfen gesehen und kannte ihn als kühl und arrogant wirkend. Das Celona diesen heiraten sollte, wollte Valrak nicht so ganz gefallen und ein Blick genügte um zu erkennen das auch Celona bedenken hatte. Auch Gwen fühlte mit der armen Celona mit die in eine Ehe gedrängt wurde. Es war das Los aller Töchter mächtiger Männer. Doch Malach wollte dies nicht wahr haben. Er schien euphorisch und glücklich das seine Tochter einen fähigen Mann bekommen sollte. Gern hätte Valrak dem Herrscher dieses Reiches etwas entgegengebracht, doch er kam nicht dazu. Stille legte sich über den Raum und eine wundervolle Melodie erklang als die großen Türen des Saals auf schwangen und eine Gruppe adliger Hochelfen eintraten. Ihre Haare hoben sich von den dunklen Farbtönen der Wildelfen Haare ab. Blond, in sämtlichen hellen Tönen und ihre Gewänder gingen von Blau bis Silber. Einige von ihnen trugen sogar Türkis. Gwen hatte schon einige Elfen gesehen, in ihrer Gauklerfamilie gab es welche. Auch in Städten war sie ihnen begegnet. Doch nie hatten diese so gewirkt wie die Elfen die jetzt den Raum betraten. Elegant und Edel schienen diese Wesen in den Raum zu gleiten. Die Tänzerin dachte an ihre Mutter, ebenfalls eine Elfe dieser Rasse, und daran wie sie wohl in solchen Gewändern gewirkt haben musste. Ein leises Seufzen drang in ihr auf und Heimweh machte sich kurz in ihr breit. Der Drow schluckte hart, denn mochte er nicht wissen wie sie reagieren würden, sollte der Abend beginnen und er sich wieder zu einem Drow verändern. Doch diese Sorge war zweitrangig. Mehr Bedenken hatte er bei den Anblick von Celona die etwas geknickt wirkte. „Es ist mir eine Freude in eurem Reich als Gast zu gelten, Malach Herr des Wildelfenreiches, Takt'Na.“ Ein hochgewachsener und äußerst charismatischer Elf trat aus den Reihen der Hochelfen. Seine Gewandung war ein dunkelblau mit silberner Verzierung. Sie zeichneten Wellen auf dem dunklen Stoff ab. Sein langes Blondes Haar wurde mit mehreren kleinen geflochtenen Zöpfen in Zaum gehalten. Er wand sich an Celona und verbeugte sich vor ihr. Er wirkte kühl und ernst, aber dennoch war in seinem Blick wärme zu erkennen. Doch nicht für Valrak, der Sorgen um seine Wildelfen Freundin hatte. Doch der Dunkelelf schwieg und wand sich an Gwen. Er konnte nicht mit ansehen wie betrübt Celona wirkte. Die Elfe hingegen beobachtete den Mann genauer und erkannte die Aufrichtigkeit mit der, der Elf, Celona ansah. Er war ehrlich und sicherlich eine gute Wahl für die junge Frau. Gwen drückte Valraks Hand und wandte sich ihm dann zu. Er sollte wissen das es auch ihr nicht sonderlich gefiel, das Celona scheinbar gegen ihren Willen eine Ehe eingehen sollte. Doch konnte keiner der Beiden etwas dagegen unternehmen. Der Drow nickte knapp und deutete zu dem Essen. „Komm. Lass und etwas zu uns nehmen.“ Ungern wollte er noch weiter miterleben wie Celona über ihr Schicksal schwieg. Er führte Gwen zum Essenstischen und als sie weit genug von der kleinen Gruppe entfernt waren fand er seine Stimme wieder. „Sie war so lebensfroh. Meistens hatte sie Tatrat oder mich mit ihrer übertriebenen Freude angesteckt. Es ist so falsch sie in dieser Situation zu sehen.“ fast verzweifelt wirkte sein Blick als er zu Malach, Ka'haab und Celona sah. Gwen wusste nicht was sie sagen sollte und blickte daher Valrak nur ruhig an. „Sie sind schon lang ein Paar.“ erklang die bekannte Stimme von Tatrat der vor ihnen stand. Valrak schreckte herum und griff dabei an eines seiner Schwerter. Schnell war der Schreck überwunden und er lockerte seine Haltung. Tatrat hingegen schien immer noch angespannt. Aber es war deutlich zu erkennen das auch er sich sorgen um Celona machte, weshalb er auch das Wort an Valrak richtete. „Ka'haab und sie lieben sich. Nur führt die Tatsache der plötzlichen Heirat Celona dazu so traurig zu werden. Ihre Träume sind somit nicht mehr von belangen.“ Gwen legte ihre Stirn in Falten und schwenkte ihren Blick zu dem Brautpaar. Ihr fiel nun auf, mit welcher Zuneigung sie sich ansahen und erkannte auch die zarten Berührungen von Celona, also diese Ka'haab an der Wange berührte. „Welche Träume?“ Valrak überlegte kurz und dabei fiel ihm wieder ein, mit welcher Freude die junge Wildelfe damals davon gesprochen hatte weitere Länder zu bereisen. „Celona will das was wir beide schon haben. Sie hat ihre Wünsche von damals immer noch nicht erfüllen können.“ Der Drow senkte den Blick und sah wieder zu seiner kleinen Wildelfen Freundin. Jetzt wo Malach das Brautpaar allein gelassen hatte erkannte er das sie wirklich was für Ka'haab empfand. Er wirkte auch freundlicher als vorhin. Ein Lächeln hatte sogar das schmale elegante Elfengesicht geschmückt. Der Dunkelelf verstand was Tatrat zu sagen hatte und senkte erneut den Blick. Der Wildelfenkrieger verliess die Beiden ohne noch ein Wort zu äußern oder eines abzuwarten. Er mischte sich unter die Gäste, aber Tatrat fiel wegen seiner Größe und seinem muskulösen Körper auf. Gwen sah dem Wildelf nach und blickte dann zu dem Drow der sich geschlagen geben musste. „Und ich hatte ihr versprochen sie mal mit in die Wälder außerhalb des Wildelfenreichs zu nehmen.“ ein mattes verzweifeltes Lächeln legte sich auf seine Lippen und er sah zu Gwen. „Sie wird sicher glücklich werden.“ sagte er ihr, weil er sah das auch sie Mitgefühl für die junge Wildelfe hegte. „Ja das wird sie. Und irgendwann wird sie vielleicht auch ihren Traum erfüllen können.“ Ihre Worte waren vielleicht nicht sehr aufheiternd, aber sie glaubte daran. „Sie wird glücklich werden. Du solltest dich jetzt für sie freuen und nicht weiterhin so ein Gesicht ziehen.“, versuchte sie ihn etwas auf zu muntern und lächelte ihn an. „Denn ich bin mir sicher, bei ihrer Vermählungsfeier will sie dich auch glücklich erleben.“ Der Drow richtete sich wieder etwas auf und blickte erneut zu dem Paar hinüber. „Ka'haab ist ein ehrenwerter Mann. Er hat viele Kriege geführt und gesiegt. Wahrscheinlich ist er darum wie geschaffen für sie. Wenigstens einer der ihr zeigt wo die Grenzen liegen.“ Ein leises Lachen erklang als er sich Celona als heimische Hausfrau vorstellte. Auch sie musste jetzt grinsen, bei den Worten die er aussprach. Sie kannte die Elfe zwar noch nicht lange, aber dass sie ein ziemlicher Wildfang war konnte selbst sie erkennen. Gwen entfernte die Hand nun wieder von seiner Wange und warf einen kurzen Blick auf Tatrat, der aber gleich wieder in der Menge verschwand, eh sie ihn genauer ansehen konnte. „Was ist zwischen euch passiert…?“, fragte sie vorsichtig nach. Ob das dann doch nicht gleich zu viel des Guten war, konnte sie nicht sagen. Aber er brauchte ja nur zu sagen, dass er nicht darüber reden wollte. Dann wäre das schon in Ordnung. Nebenbei fischte sich die Elfe eine Weintraube vom Tisch und schob sich diese in den Mund. Sie hatte das Essen das ihr Tatrat heute Morgen gebracht hatte ja nicht angerührt und verspürte nun doch langsam Hunger. Sein Blick blieb auf das Paar gerichtet, welches gerade wohl eine Diskussion führte. Vielmehr führte Celona diese und Ka'haab stand nur daneben und sah sie ruhig an. Sie war immer so auf brausend, dachte Valrak und ein Lächeln lockerte seine so angespannte Stimmung. Auch zu sehen wie der Elf seine hitzige Frau in den Arm nahm um ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen verstärkte das Gefühl was Valrak hegte. Celona hatte sich den Richtigen ausgesucht. Doch Gwens Frage riss ihn aus seinen Gedanken und er musste erst einmal hart Schlucken als er daran zurück dachte. „Ein übles Missverständnis hat unsere Freundschaft entzweit.“ seufzte er als er an die wunderschöne Fremde dachte, die Tatrat eins den Kopf so verdreht hatte. Sie war eine Zigeunerin, ein Mensch. Ihr langes schwarzes Haar umspielte ihren Körper immer wenn sie ihren Tanz am Feuer aufführte. Oft hatten die drei Elfen die Zigeunerin und ihre Sippe besucht als sie durch den Wald ziehen wollten. Doch Tatrat verspürte in ihrer Anwesenheit weitaus mehr. „Eine Zigeunerin, ihr Name war Fanika, hatte das Herz dieses Wildelfens erobert.“ Sein Blick wurde weicher als er dabei in die Richtung von Tatrat sah. „Er war immer sehr glücklich wenn er wieder einen Tag mit ihr verbringen konnte. Doch Fanika war hinterlistig. Sie spielte ein übles Spiel mit ihm. Jeder kannte wie eng unsere Freundschaft war und jeder fürchtete unseren Klingen im Kampf gegenüber zu stehen. Auch die Zigeuner hatten Angst das Wir uns gegen sie richten, wenn wir ihre wahren Absichten erkennen würden.“ Der Drow senkte seinen Blick Kopf schüttelnd und wand sich Gwen zu. Sie erkannte welche Trauer in ihm rührte wenn er nur daran dachte. Er vermisste das was war, eine tiefe Freundschaft die einer Habgier zum Opfer viel. „Die Zigeuner wollten die Wildelfen ihrer Kostbarkeiten bestehen. Du musst verstehen das diese Elfenrasse sich nicht viel aus Juwelen, Schmuck und Gold machen. Sie besitzen reichlich davon, doch dient es allein der Zierde nicht der Bereicherung. Menschen, wie die Zigeuner, sind habgierig und so mussten sie erst unsere Bande zerschlagen um ihren Plan ausführen zu können. Fanika hatte mich damals in den Wald, zu einem See gerufen. Wir haben einige Zeit dort gesessen und geredet. An sich nichts besonderes. Aber dann bekam ich einen Schlag auf den Hinterkopf und wurde Ohnmächtig. Als ich schließlich aufwachte, war sie weg und meine Kleider waren zerrissen. Ich eilte zurück, da ich dachte es sei etwas schreckliches passiert. Ich wollte Tatrat warnen. Aber dann sah ich sie. Sie hatte ebenfalls zerrissene Kleider und hatte mich beschuldigt sie unsittlich angefasst zu haben.“ Valrak seufzte auf und sah wieder zu dem großen Wildelf der bei einer Gruppe stand, aber offensichtlich sich nicht am Gespräch beteiligte. „Tatrat der Blind vor Liebe war glaubte ihr. Ich war ja auch nur ein Drow, einer der gefährlichen und verlogenen Vettern aus den Unterreich. So hatte er mich betitelt.“ ein Kloß festigte sich in seinem Hals. Gwen konnte ihren Kummer nicht verbergen als sie seine Geschichte weiterhin aufmerksam verfolgte. Sie spürte einen Hass gegen diese Frau, obwohl sie diese nicht einmal kannte. Doch die Erzählung allein reichte aus um die Verachtung zu nähren. „Selbst als klar war warum sie diese Lüge geäußert hatten wurde uns beiden bewusst das unsere Freundschaft eine Gefahr barg. Ich hab erfahren dürfen das ich, egal wie sehr man es mir vor heuchelte, für andere nicht vertrauenswürdig genug galt.“ Valrak zuckte mit den Schultern und griff sich einen Apfel. „Auch wenn ich die Zeit vermiss. Ich erinnern mich doch gern wieder daran zurück. Jetzt wo ich es wieder kann.“ Genüsslich biss er in den Apfel. Wahrscheinlich um sich selber wieder zum schweigen zu bringen. Die Elfe sah ihn besorgt an und versuchte seine Gedanken zu ergründen. Immer noch war sein auf seinen alten Freund gerichtet. Immer noch lag Kummer in diesen. Gwen hätte gerne Worte der Aufmunterung für seine geschundene Seele gesagt, doch konnte kein Wort das heilen was so schmerzlich zerrissen war. Somit folgte sie einem Blick zu Tatrat der von einer jungen Elfe zum Tanz aufgefordert wurde. Er war ein wirklich guter Tänzer und bewegte sich elegant über die Fläche. Doch sein ernstes Gesicht passte nicht zu der Freude die hingegen die junge Frau beim Tanzen mit ihm hatte. Kapitel 10: Einsicht -------------------- Sie glitten elegant über die Tanzfläche und drehten sich zur Musik. Die Tanzpaare wirkten als schwebten sie und die Kleider der Frauen wehten mit und unterstrichen die eleganten Bewegungen. Es war wie Magie die einen in ihren Bann zog und nicht mehr los liess als die Frauen sich zur gleichen Zeit drehten, als seien sie eine Person die vor einem Spiegelmeer tanzt. Gwen liess sich von diesen Zauber packen und schwang leicht im Takt der Musik, während Valrak neben ihr stand und dem ganzen nur halbherzig folgte. Seine Gedanken waren ganz wo anders. Erinnerungen überkamen ihn und er sah zu seinen alten Freund. Tatrat war ein besserer Krieger als ein Tänzer, wie Valrak wusste, und dennoch bewegte der Wildelf sich ebenso passend wie alle anderen zu der Musik. Der Drow, dessen Äusseres immer noch an einen Oberflächenelfen erinnerte, sah zu der Elfe neben sich und betrachtete Gwen in ihrem Kleid. Sie sah wunderschön aus, musste selbst er gestehen. Ihr blondes Haar hob sich von dem grünen Kleid ab und hätte er nicht gewusst das sie nur eine Halbelfe war, so würde man es ihr nicht ansehen. Gwen bemerkte den Blick von der Seite und hob ihren Kopf an um Valrak zu betrachten. Er schwieg weiterhin und sah sie aufmerksam an. „Was ist los?“ fragte daher Gwen, der dieses Beobachten doch sichtlich unangenehm wurde. „Willst du tanzen?“ Gwen hatte sicherlich mit allem gerechnet, aber nicht mit dieser Fragen. Etwas verdutzt starrte sie ihn an und glaubte erst nicht was sie gehört hatte. „Was?“ „Willtst du tanzen?“ wiederholte er und hielt ihr die Hand hin. Die Elfe stockte und zögerte einen Moment. Gwen merkte wie ihr Herz Freudensprünge machte als sie sich über die Tragweite dieser Frage bewusst wurde. Valrak, der Mann der ihr ständig Beleidigungen an den Kopf warf und den sie dennoch so sehr liebte, hatte sie um einen Tanz gebeten. Noch ehe Gwen darauf antworten konnte fand sich ihre Hand in seiner wieder und sie wurde zu der Tanzfläche gezogen. Der Drow sah kurz hinab zu ihre Füße und konzentrierte sich auf die Musik. Schliesslich fing er auch schon an Gwen über die Tanzfläche zu geleiten. Die junge Frau staunte nicht schlecht als sie bemerkte das der Krieger überhaupt so etwas wie Tanzen beherrschte. Valrak bemerkte ihren verwunderten Blick und ein Grinsen legte sich auf seine Lippen. „Damit hättest du wohl nicht gerechnet.“ sagte er und Gwen wurde etwas rot. Sie hatte nicht bemerkt das ihr Blick ihm dies erkennen liess. Valrak ging nicht weiter darauf ein und führte Gwen weiter zum Takte der Musik. Endlich einmal wieder seine Gedanken frei lassen. An nichts denken. Er merkte erst jetzt wie sehr er diesen Zustand genoss. Die Musik wechselte von schnell zu langsam und Keiner bemerkte wie die Zeit verstrich. Keiner bis auf eine. Gwens Augen weiteten sich als sie sah wie Valraks Haut dunkler zu werden schien. Erst dachte sie das es ihr nur so vor kam, aber dann blickte sie zu einem Fenster und sah wie die Sonne unter ging. Erschrocken blickte sie wieder zu Valrak der sich voll und ganz auf die Musik konzentrierte. „Valrak.“ sagte sie leise und hoffte das sie ihn aus den Zauber der Musik wecken könne. Doch er führte sie weiter. „Valrak.“ Sagte sie lauter und der Drow blickte sie nun doch endlich an. „Was ist? Kannst du nicht mehr?“ fragte er und wurde etwas langsamer. Gwen schüttelte den Kopf. „Nein, aber sieh dort.“ Er folgte ihren Blick zum Fenster und Beide stoppten apropt. Der Drow sah an sich hinab und bemerkte das seine Hände schon ziemlich dunkel wurden und die Haarspitzen nur noch das einzige waren was schwarz war. Kurz darauf verstummte auch die Musik und Valrak sah zu Gwen die bei ihm stand. „Es ist zu spät.“ seufzte sie leise und sah ihn voller Sorge an. Doch der Drow, der nun endlich wieder als solcher zu erkennen war, hob seufzend seinen Blick und lächelte sie beruhigend an. „Passiert.“ sagte er und merkte kurz darauf eine starke Hand die ihn an der Schulter packte. Valrak machte sich darauf gefasst das Tatrat hinter ihn stand, aber eine andere Stimme erklang. „Drow, was hast du hier zu suchen?“ fragte der Bräutigam mit ernster Miene. Valrak drehte sich zu ihn um und sah ihn gelassen an. „Ich wollte eben auch mit tanzen.“ sagte er und grinste unschuldig. Doch Ka'haab verzog nicht das Gesicht. Er blickte ihn weiterhin kühl an. „Valrak.“ brummte er nur und liess von den Drow ab. „Es ist dir nicht gestattet dich hier aufzuhalten.“ begann der Hochelf und spürte sogleich darauf etwas an seinem Arm. Sein Blick schweifte zu seiner Verlobten die ihn flehend ansah. „Ka'haab. Er ist ein Freund.“ „Ein Freund der einst euer Reich in den Untergang getrieben hat. Hast du das etwa vergessen?“ „Ich habe war?“ wollte Valrak wissen, doch der Elf ignorierte ihn gekonnt. „Ka'haab, er hatte damit nichts zu tun. Nur weil damals ihn alle für schuldig erklärt haben, heisst es noch lange nicht das er daran schuld war.“ „Finde ich auch.“ fügte Valrak hinzu und stemmte seine Fäuste in die Seiten. Der Hochelf musterte den Drow mit einen strengen Blick. Doch wäre es nicht Valrak, wenn er unter diesen Blick nachgegeben hätte. „Ich verlange das er das Bankett verlässt.“ sagte Ka'haab nach einer Weile und schon traten Soldaten hervor die sich hinter Valrak positionierten. Der Hochelf warf noch einmal einen Blick auf den Drow und wandte sich dann ab. Celona blickte ihn ungläubig nach und sah dann zu Valrak. „Verzeih.“ sagte sie leise und traurig, doch der Drow schenkte ihr nur ein Lächeln und schüttelte den Kopf. „Mach dir keinen Kopf.“ sagte er und sah zu wie die junge Frau ihrem Bräutigam nach eilte um mit ihm zu reden. Hinter Valrak trat nun jemand anderes hervor. Es war nun wirklich Tatrat der den Soldaten zu nickte. „Bringt ihn hier weg.“ sagte der Barbar und blickte seinen alten Freund ernst an. Die Soldaten ergriffen Valrak an den Armen und zog ihn mit sich. „Hey!“ protestierte er und riss sich wieder frei. „Ich bin doch kein alter Mann dem man über die Straße helfen muss.“ knurrte er ihnen entgegen und ging voraus, gefolgt von den Soldaten. Tatrat sah ihnen kurz nach, dann warf er einen Blick auf Gwen. „Du kannst weiterhin hier bleiben.“ sagte er und folgte der kleinen Truppe. Gwendolyn merkte wie sich ihre Magengrube zusammen zog als sie die Gruppe abzogen sah und wusste das es sicher nicht gut enden konnte. Aber was sollte sie machen? Ihr Blick wandte sich in die Richtung zu Celona und Ka'haab. Verzweifelt versuchte die junge Wildelfe ihren Gatten zu überzeugen seine Entscheidung rückgängig zu machen. Doch er hielt daran fest. Dann sah sie zu der Tür durch die die anderen verschwunden waren. Die Musik erklang wieder und Gwen fühlte sich nach langer Zeit wieder so hilflos. Was sollte sie nur machen? Hinterher rennen konnte sie ihnen nicht. Würde sie das machen, könnte sie den Zorn der anderen auf sich ziehen. „Wir können gerne nach ihnen schauen.“ erklang eine Stimme an ihrer Seite und als sie sich umdrehte sah sie Malaach der neben ihr stand. Sie hatte ihn gar nicht kommen hören. „Tatrat befolgt Befehle. Und wenn Ka'haab keinen Drow auf seiner Feier haben möchte, so muss dieser Befehl ausgeführt werden.“ erklärte der Herrscher und sah nun zu Gwen die ihn mit großen Augen anblickte. Malaach hätte sich auch wohler gefühlt, wenn dieser Zwischenfall nicht passiert wäre. Doch nun war es doch geschehen. „Lass sie uns suchen.“ sagte er ihr und legte der Elfe eine Hand an den Rücken um sie sacht in Richtung Tür zu schieben. - - - Die Soldaten brachten Valrak zu einem Plato, von dem aus man einen wunderschönen Ausblick auf die Wohnanlagen hatte. Doch weder dem Drow noch den Soldaten oder Tatrat war es danach die Aussicht zu geniessen. „Warum bist du eigentlich wieder hier.“ knurrte Tatrat der auf das Plato trat. In seinen Händen hielt er zwei Äxte. Valrak kannte diese Waffen. Es waren seine Waffen mit denen damals an seiner Seite gekämpft hatte. „Tatrat...“ begann der Drow, doch kam er nicht weiter. „Halt den Mund!“ fuhr ihn Tatrat wütend an. „Du hast einst unser Heim zerstört. Und das obwohl wir dich aufgenommen hatten.“ fauchte er ihm entgegen. Der Drow bemerkte wie die Soldaten sich entfernten und an dem Eingang stehen blieben. Erst jetzt bemerkte Valrak das dieses Plato nur einen Ausgang hatte. „Warum bist du also zurück gekehrt?“ fauchte ihn der Wildelf an und umfasste seine Äxte fester. Der Drow hob beschwichtigend seine Hände und trat auf Tatrat zu. „Es war nur ein Zufall.“ versicherte er ihm. Doch Tatrat war schon lange nicht mehr in der Verfassung ihm wirklich zu zuhören. Der Barbar war kurz vor einem Kampfrausch. Valrak kannte diese Eigenschaft an seinen Freund und sah sich daher nach einer Möglichkeit der Flucht um. Doch es war zu Spät. Der Barbar stürmte auch schon auf den Drow zu. Seine rechte Axt hob er hoch über den Kopf während seine linke in einer Pariere Haltung vor seinen Körper blieb. Mit schnellen Schritten schnellte er vor und liess die erhobene Axt hinab sausen. Valrak schaffte es mit einer Rollen ab zu tauchen und entging auch so der linken Axt, die seiner Bewegung folgte. „Tatrat was soll der Mist?“ rief er dem Barbaren entgegen während er sich langsam wieder aufrichten wollte. Doch er kam schnell von diesem Vorhaben ab, als Tatrat sich umdrehte und mit seinen Äxten neuen Schwung ausholte. Valrak, der unbewaffnet war, konnte nur einen großen Satz nach hinten machen. Ohne jegliche Mühe kam er auf den Boden und fand schnell sein Gleichgewicht. „Tatrat, verflucht. Hör auf dich von der Vergangenheit blenden zu lassen.“ knurrte der Drow und musste sich gleich darauf wieder ducken und abrollen. Die Axt sauste über ihn hin weg und die Andere rammte sich in den Boden hinter Valrak, als dieser wieder auf die Beine kam. Tatrat zog zwei mal kräftig daran und löste die Axt aus der Verankerung. Eine tiefe Kerbe war im Boden zu erkennen. Valrak schluckte als er erkannte welche Gefahr er gerade ausgeliefert war. Er musste den Barbaren entwaffnen. Das würde seine einzige Chance sein. Wieder griff Tatrat an und erneut schaffte es Valrak den Schlägen aus zu weichen. Nur diesmal versuchte er sich nicht ständig ab zu rollen, sondern studierte die Bewegung seines Gegenüber. Er musste es schaffen wenigstens eine Waffe aus Tatrats Händen zu reissen. Wieder duckte er sich und erkannte schliesslich seine Möglichkeit. Valrak schnellte hoch, als beide Arme von Tatrat in einen Moment weit genug aus einander waren, sodass der Drow mit seinen Kopf gegen das Kinn der Barbaren treffen konnte. Dieser taumelte zurück und schüttelte seinen Kopf. Doch das war für Valrak nicht der Moment um jetzt nach zu geben. Er schnellte erneut vor. Packt die Handgelenke des Kriegers und und trat ihm einen Fuß in den Magen. Dabei liess Valrak sich nach hinten fallen und hievte Tatrat über sich hinweg. Dieser kam unsanft auf den Rücken auf und liess dabei seine Äxte los. Valrak bemerkte dies und sprang schnell in einer Rolle auf die Beine und eilte zu ihm. Er griff die eine Axt und trat die andere weit genug von seinen alten Freund weg. „Hör endlich auf.“ bat der Drow dem Wildelf der ihn finster anfunkelte und langsam wieder aufstand. Valrak warf die andere Axt ebenfalls weg und zeigte Tatrat das er nun wieder unbewaffnet war. „Wir müssen nicht...“ Valrak kam nicht dazu den Satz zu beenden, denn sofort warf sich Tatrat wieder auf ihn. Diesmal ohne Waffen, was das ganze nicht besser machte. Der Barbar brauchte nicht irgendwelche Waffen um seinen Gegner in Grund und Boden zu stampfen, wie Valrak wusste. Sein Körper war pure Muskelmasse und die bekam der Drow nun zu spüren. Auch mit erhobenen Armen spürte Valrak jeden Treffer. Seine Knochen würden das nicht lange mitmachen, stellte der Drow fest und merkte schon bald das sein rechter Unterarm unter einen Schlag von Tatrat ziemlich nachgab. Der Assassine biss die Zähne zusammen und zischte unter Schmerzen. Er musste sich konzentrieren und fing einen Schlag ab. Doch der andere traf Valrak am Kinn und liess den Drow nach hinten fliegen, wo er unsanft auf den Boden zu liegen kam. Mühsam rappelte er sich wieder auf und stützte sich auf seine Unterarme. Doch ein Tritt gegen seinen Brustkorb raubte ihm die Luft und brachte ihn schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. „Du hast sie umgebracht.“ knurrte der Barbar und holte neu aus um Valrak wieder gegen den Brustkorb zu treten. Doch dieser fing den Fuß des Kriegers ab und hielt in fest. „Tatrat... Erinnere dich doch endlich an die Wahrheit.“ bat ihn Valrak unter schmerzen. Zwei Rippen waren gebrochen und bohrten sich in seine Lunge und dennoch versucht der Drow sich auf zu rappeln und gegen die Kraft des Barbaren stand zu halten. „Sie hat dich benutzt. Ich wollte dir helfen... es war ein Unfall.“ keuchte er und schmeckte das Blut. „Du hast sie...“ „Sie wollte dich systematisch kaputt machen.“ erklärte der Assassine und seine Stimme klang flehend. „Du...“ setzte Tatrat erneut an, doch er stoppte und sah auf seinen alten Freund hinab, mit dem er einst Seite an Seite gekämpft hatte. Nie hatte dieser Drow ihn in Stich gelassen. Nie hatte er versucht ihn zu hinter gehen. „Ich war dumm.“ murmelte Tatrat leise und sah welchen Schmerz er Valrak zu gefügt hatte. Doch ehe er handeln konnte spürte er einen stechenden Schmerz im rechten Oberarm und als er seinen Blick zu der Quelle richtete wurde sein Blick schon trüber. Tatrat kippte nach hinten und war betäubt. Valrak hustete und verkrampfte sich als er versuchte durch zu atmen. Der Drow hörte nur noch eine Stimme die nach ihm rief. „Valrak.“ rief Gwen entsetzt auf als sie den Drow verletzt am Boden liegen sah. Malaach hatte einen der Soldaten befohlen dem ein Ende zu machen. Dieser hatte ein Blasrohr benutzt, dessen Pfeil mit einem Betäubungsmittel versehen war. Den Anderen hingegen befahl er sofort einen Schamanen zu holen. Er erkannte die Verletzungen die Tatrat ihm zu gefügt hatte und wusste das es hätte schlimmer enden können. Dies sah er schon allein daran, das er die Äxte erkannte. Wie viel Zorn mussten sich in den Barbaren angesammelt haben. Doch das Zögern zum Schluss liess zu hoffen. Die Elfe eilte schnell zu ihren Gefährten und knieten sich neben ihn. Überfordert sah sie ihn an und bemerkte wie er seine Brust krampfhaft fest hielt. Gwen sah ihn hilflos an und legte kurz eine Hand auf seine die sich in seine Kleidung krallte. Er hustete erneut auf und Blut drang dabei hervor. Tränen liefen ihre Wangen hinab und sie beugte sich zu ihn hinab. „Halte bitte durch.“ schluchzte sie leise und streichelte ihn übers Haar. „Sie werden dir helfen können.“ sagte sie leise und versuchte tapfer zu wirken. Valrak öffnete ein Auge und schaffte es sogar ein freches Grinsen zu zeigen. „Sag bloss...“ das Husten unterbrach seine Worte. „... sag bloss das Elfchen weint um den Drow.“ kicherte leise und heiser. Gwen die es nicht glauben konnte das er immer noch so stur sein konnte. Ein mattes Lächeln zog sich auf ihre Lippen und sie bemerkte Malaach der zusammen mit einen der Schamanen zu ihnen kam. Voller Hoffnung blickte sie zu den Mann in der Robe der sich nun neben den Drow kniete. Sie bemerkte das zaudern des Schamanen, doch als dieser einen Blick zu Malaach warf wusste er genau was seine Aufgabe war. Er griff in eine Tasche an seinen Gürtel und zog eine kleine Flasche hervor in der eine bläuliche Flüssigkeit schwappte. Malaach legte eine Hand auf Gwens Schulter und nickte ihr zu. „Keine Sorge. Er hat schon andere Wunden überstanden.“ sagte er ihr und sah dann zu den Soldaten. Diese eilten nun herbei. Zwei weitere Männer kamen hinzu. Die Soldaten packten Tatrat und brachten ihn weg. Malaach half Gwen auf zustehen damit die anderen Männer Valrak nehmen konnten und ihn wegbringen konnten. „Er wird sich nun Ausruhen müssen.“ sagte der Herrscher und Gwen entging nicht ein mattes Lächeln auf seinen Zügen. „Wie sehr er sich wieder dagegen wehren wird.“ sagte er leise mit einen Kichern. - - - „Du sollst liegen bleiben.“ „Mir geht es gut.“ „Deine Rippen waren gebrochen und sind noch lange nicht richtig verheilt.“ „Die gaben mir einen Heiltrank.“ „Und?“ fauchte Gwen und piekte den Drow, der übersät mit Bandagen war, in die Seite. „AU!“ fuhr Valrak auf und zuckte krampfhaft zusammen. „Wie war das?“ Die Elfe stemmte wütend ihre Fäuste in ihre Teilie und sah den Drow wütend an. „Erst sich mit Tatrat anlegen und dann auch noch meinen alles sei in Ordnung. Leg dich gefälligst wieder ins Bett.“ sagte streng und deutete auf das Bett, aus den er sich eben erst raus gequält hatte. Der Tag hatte bereits begonnen und Valrak war wieder nicht als Drow zu erkennen. Sein schwarzes Haar hatte er zu einen Zopf zusammen gebunden, wodurch er gleich ganz anders wirkte. „Sofort.“ fauchte Gwen erneut und Valrak verschränkte unter Schmerzen seine Arme. „Zwing mich doch.“ konterte er gelassen. Doch mit der Schlagfertigkeit der Elfe hatte er nicht gerechnet. Denn als Antwort trat sie an die Tür und zwei Soldaten kamen so gleich ins Zimmer und ergriffen ihn. Malaach hatte ihr gesagt wie wenig Valrak davon hielt sich aus zu kurieren, deshalb hatte er ihr auch zwei Soldaten überlassen die ihr dabei helfen sollten, sollte der Drow sicher wieder einmal dagegen wehren. Valrak brüllte auf. Zum einen unter Schmerzen, zum anderen weil er diesen Zwang nicht leiden konnte. Die Männer warfen ihn auf das Bett und hielten ihn mit aller Mühe fest. „Gwen!“ brüllte er auf und spannte seine Muskeln an um sich auf zu stemmen. „Du kleines Biest. Sag deinen Bluthunden sie sollen mich los lassen.“ fauchte er wütend. „Nein.“ konterte sie und sah mit gemischten Gefühlen zu. „Du musst dich ausruhen.“ sagte sie und ihre Stimme wurde zittriger als ihr bewusst wurde wie schmerzhaft es für ihn sein mochte. Valrak ignorierte den Schmerz so gut es ging, doch einer der Soldaten rammte seinen Ellbogen in Valraks Seite, wobei dieser Aufschrie und verkrampfte. Gwen wollte schon zu ihn eilen, doch eine Hand hielt sie an der Schulter fest und stoppte sie in der Bewegung. Es war Celona die mit einem Lächeln hinter ihr stand und ihr zuzwinkerte. „Lass mich mal.“ sagte sie fröhlich und trat an das Bett heran. Die Soldaten hatten den Griff etwas gelockert, denn konnte sich Valrak sowieso nicht so bewegen wie er gerade wollte. Der Schmerz zog durch deinen Körper. Der Drow öffnete ein Augen und blickte die Wildelfe an. „Was willst du denn noch?“ knurrte er durch zusammen gebissene Zähne. „Dir etwas Erleichterung verschaffen.“ sagte sie lächelnd und hob eine Hand die sie zu einer leichten Faust geschlossen hatte. Valraks Augen weiteten sich und er wollte gerade wieder aufschrecken, da öffnete Celona ihre Hand, holte tief Luft und blies den Drow ein feines Staub ins Gesicht. Valrak hustete kurz auf und merkte auch schon wie seine Muskeln schlaffer wurden. Er konnte seinen Körper nicht mehr kontrollieren und blieb schlaff liegen. Die Soldaten liessen ihn nun los und legten ihn richtig auf das Bett. Celona nahm die Decke um ihn zu zudecken. „Geht doch.“ sagte sie lächelnd und heimste sich nur einen finsteren Blick den Drow ein. „Ihr habt dieses verdammte Pulver immer noch?“ knurrte er schlaff. „Natürlich.“ lachte Celona freudig und winkte Gwen zu sich heran. Die Elfe wusste nicht genau was sie davon halten sollte, denn kannte sie sich mit dieser Art von Magie nicht aus. Celona reichte ihr einen kleinen Beutel und flüsterte dann in ihr Ohr. „Es schwächt seinen Körper für einige Zeit. Nimm nur ein bisschen. Das reicht aus.“ erklärte sie ihr und blickte dann wieder zu Valrak. „Und nun versuch dich aus zu ruhen. Drei Tage haben dir die Schamanen gegeben. Nutze die Zeit um Gesund zu werden.“ „Mir geht es gut.“ murmelte Valrak wütend und sah die Wand neben sich grummelnd und schmollend an. Gwen hob eine Braue und drückte ihn wieder in die Seite, wobei er die Augen aufriss und die Luft zischend tief einsog. „Ja ja.... die geht es Gut.“ sagte sie und schüttelte den Kopf. Ihr Blick schweifte zu Celona die sich ihr Lachen nicht verkneifen konnte. „Ich danke dir.“ sagte sie ehrlich und die Wildelfe nickte ihr zu. „Und nun sollten wir den störrischen Dunkelelf allein lassen. Er braucht wirklich Ruhe.“ erklärte Celona und schnappte sich Gwens Hand um sie mit zu ziehen. An der Tür wandte sich die Elfe nochmal um, um einen Blick auf Valrak zu werfen. „Und nichts anstellen.“ sagte sie mit einem frechen Grinsen, was ihr nur einen bösen Blick einheimste. Dann schloss sie die Tür hinter sich und sah auf den kleinen Beutel den Celona ihr gegeben hatte. Sie band diesen an ihren Gürtel und blickte auf zu der Wildelfe. „Ich danke dir. Ich glaube nicht das ich ihn hätte ruhig stellen können.“ seufzte sie und schüttelte den Kopf. „Er ist so stur.“ „Er ist eine Krieger.“ erklärte Celona. „Und er verliert ungern die Kontrolle über seinen Körper.“ schmunzelte die junge Frau und deutete Gwen an ihr zu folgen. „Komm. Jetzt wo ihr noch einige Zeit hier bleibt, würde ich dir gern unser Reich zeigen.“ sagte Celona und nun fing auch Gwens Gesicht sich auf zu hellen. „Sehr gerne.“ sagte die Elfe und folgt der jungen Frau. - - - Endlich hatte die Elfe endlich die Zeit sich das Reich der Wildelfen ansehen zu können. Über Hängebrücken waren die Wohnkomplexe der Elfen mit einander verbunden. Ein schwacher Schein drang aus einigen Kugeln die in der Luft neben diesen Brücken schwebten. Sie dienten wohl zur stetig gute Orientierung, auch in Lichtlosen Nächten. Gwen betrat mit Celona einen Balkon, der über eine Brücke zur einem nächst gelegenen Plato führte. Neugierig ging die Elfe zu der Kante und warf einen Blick in die Tiefe. Sie waren mehrere Meter hoch über den Waldboden. Gwen konnte kaum einschätzen wie hoch genau sie waren. Ihr Blick hob sich zu den Wohnkomplexen und den Brückengebilde auf denen Wachen liefen und auch einige andere aus dem Volk. „Wo sind die ganzen Bewohner?“ fragte Gwen verwundert und sah sich um. „Sie sind auf der Jagd oder gehen ihren Handwerken nach.“ erklärte Celona und trat neben die Elfe. „Die Frauen basteln und nähen. Passen auf die Kinder auf. Einige von ihnen haben aber auch den Kampf gelernt und gehen mit den Männern jagen.“ sagte sie mit einem Lächeln. „Meist patrouillieren sie aber auch nur. Unsere Wälder sind friedlich, warum wir nur ungern andere hier hindurch reisen sehen.“ erklärte sie weiter und sah hinüber zu einer Gruppe von Kindern die Fangen spielten. Das Kleinste von ihnen, ein Junge der nicht älter war als sechs Winter, lief hinter den anderen her. Auf Celonas Gesicht zeichnete sich ein betrübtes Lächeln ab. Die Elfe bemerkte es und sah auch hinüber zu den Kindern. „Wir hatten so viel mit einander gespielt. Und sie haben immer auf mich aufgepasst. Beide waren wie Brüder für mich. Wie meine großen Brüder.“ sagte sie traurig und das Lächeln verblasste. „Aber die Zeit lässt sich nicht zurück drehen. Es geht weiter und wir müssen lernen uns an die Gegenheiten an zu passen.“ sagte sie und blickte zu der Elfe die nun auch etwas ernster drein blickte. „Ich liebe Ka'haab.“ sagte Celona und Gwen richtete einen eher verwunderten Blick auf die Wildelfe. „Er hatte mich damals gerettet als ich bei der Jagd unachtsam wurde.“ „Du liebst ihn nur weil er dich gerettet hatte?“ schlussfolgerte Gwen daraus, was wieder Lachen bei Celona auslöste. „Aber nein.“ versicherte sie ihr und sah wieder zu den spielenden Kindern. „Da habe ich ihn aber das erste mal gesehen. Er hatte einen Eber erschlagen der auf mich los gegangen war. Von dem Tag an lernten wir uns besser kennen. Erst war es nur Freundschaft aber schon bald wurde daraus mehr.“ erklärte sie ihr und sah wieder zu Gwen. „Damals habe ich immer gesagt das ich entweder Tatrat oder Valrak heiraten wollte.“ Die blonde Elfe versteifte sich bei den Worten und musste sich zusammen reissen jetzt nichts falsche zu sagen, weshalb sie auch schwieg. „Aber es waren Kinderträume. Ich war da nicht älter als die Kinder dort hinten.“ sagte sie und deutete zu der Gruppe. „Erst als ich Ka'haab kennen gelernt habe, wusste ich was dieses Wort, Liebe, bedeutet.“ seufzend wandte sie sich ab und ging weiter. Nur langsam löste sich Gwens Starre. Mit solch einer Ehrlichkeit hatte sie nicht gerechnet, war Celona aber dankbar das sie es war. „Also hast du ihn lieben gelernt in der Zeit als...“ „Als Valrak schon längst nicht mehr bei uns war. Tatrat war mein einziger halt, aber nachdem was geschehen war hatte er sich verändert. Ich habe ihn oft davon reden hören wie er sich dafür hasst seinen guten Freund wie ihn verloren zu haben.“ in ihrer Stimme schwang die Melancholie mit die sie bei der Erinnerung daran empfand und auch Gwen verstand langsam worauf sie hinaus wollte. „Was hat er zu Valrak gesagt?“ wollte Gwen wissen und Celona stoppte und ihr entfleuchte dabei ein Seufzer. „Er kennt Valrak. Er hatte eins mit ihm gekämpft, ebenso wie Tatrat an seiner gekämpft hatte. Valrak ist eben ein Drow, weshalb er an der Oberfläche kaum Freunde finden wird. Als Ausgestoßener seiner Sippe, wird er auch im Unterreich niemals Anklang finden.“ sagte Celona und sah zu Gwen. Die Wildelfe bemerkte das sie wieder drauf und dran war ab zu schweifen und lächelte entschuldigend. „Er sagte das er Malaach die Entscheidung lassen wird. Und mein Vater hat euch gestattet noch hier zu bleiben. Doch ist maximal die Heilung von Valrak drin, da viele aus unserem Volk nicht gut auf ihn zu sprechen sind.“ erklärte sie ihr, woraufhin Gwen schweigend nickte. Die Elfe verstand es sehr gut dass die Wildelfen den Drow schnell loswerden wollten. Einen Moment der Stille legte sich über beide und sie starrte in die Ferne um ihre Gedanken zu sammeln. Es war ein Kloß in Gwens Hals der sich festsetzte. Ihr Begleiter hatte es sicher nicht leicht und es wurde ihm noch schwerer gemacht. Langsam begriff sie, warum er alles mit Sarkasmus sah. Anders würde sie das Elend auch nicht ertragen. Gwen wurde aus den Gedanken gerissen als Celona ihr eine Hand an die Schulter legte und mit einer leichten Kopfbewegung andeutet ihr weiter zu folgen. „Komm. Wir haben ja gerade erst mit dem Rundgang angefangen. Und ich wollte dir noch den See zeigen, der in der Sprache der Menschen Mondtau ausgesprochen wird.“ sagte sie freudig und auch Gwens Mimik hellte sich etwas auf. Kapitel 11: Mondtau ------------------- Die Mittagssonne brach durch das dichte Blätterdach und schien in verschiedenen grün Fassetten auf den See, der in Mitten des Waldes lag. Südlich des Wildelfen Dorfs. An seinen Ufern was das Schilf schon Manns hoch gewachsen und versperrte den direkten Blick auf das kühle Nass. Ithillimba galt bei den Wildelfen als heiliges Fundament und Ort des Neutralen Bodens. Mondtau in der Sprache der Menschen. Hierher kamen die Schamanen um sich auf ihre Rituale die sie eins werden liessen mit der Natur, vor zu bereiten. Hier konnten sie Kraft tanken und die alten Geister rufen. Doch für Celona hatte dieser Ort eine andere, aber keineswegs schlechtere Bedeutung. Gwen und die junge Wildelfe folgten einen kleinen Bach, der zum See floß. Es gab einige dieser kleinen schmalen Bäche die den See mit frischen Quellwasser speisten. „Hier ist er.“ sagte Celona als sie das hohe Gras zur Seite nahm und den Blick auf den See freilegte. Es war ein idyllischer Ort, was auch direkt Gwen so empfand als sie nur einen Blick auf den See richtete. Libellen schwirrten durch die Luft und tanzten um die Lichtstrahlen die durch das Blätterdach fielen. Schmetterlinge in ihrer ganzen Farbenpracht flatterten um die Blüten am Ufer entlang. Langsam trat die Elfe näher an das klare Wasser und blickte hinab. Kleine Fische schwommen am Ufer entlang und huschte in das Tiefere Wasser als sie Gwens Schatten erblickten. „Er ist gut belebt?“ stellte sie fest und liess ihren Blick wieder zum anderen Ufer schweifen. „Er dient als wichtige Quelle für den Wald.“ erklärte Celona als sie neben die Elfe trat. Sie deutete zu den wurzeln der Bäume, die von Moos bewachsen und kaum noch als Wurzeln zu erkennen waren. „Hier um den See herum stehen die ältesten aller Bäume, des Waldes.“ erklärte Celona mit einem freudigen Lächeln. „Schon unsere Ahnen haben diese Bäume gekannt.“ seufzte sie freudig und atmete die frische Luft ein. Da bemerkte auch Gwen wie klar an diesem Ort die Luft war und mit jedem Atemzug fühlte sie die Kraft die sie aufnahm. „Es ist wunderschön hier.“ sagte die Elfe nachdem sie einen Moment mit schweigen verbracht hatte. - - - Der Drow lag immer noch reglos auf seinem Bett und starrte die Decke an. „Schlafen. Pah... Ausruhen... Doppel Pah.“ knurrte er vor sich hin. „Diese Witzbolde vergessen wohl immer das Schlaf etwas für Menschen ist.“ fauchte er leise in sich hinein. Die Sonne schien durch einen Spalt der Gardine und zeichnete eine lange schmale Linie auf den Boden. Valrak schaffte es schleppend seinen Kopf zur Seite zu drehen und das Zimmer zu betrachten. Einst hatte er hier gelebt und die Nächte, in denen er wirklich mal Schlaf brauchte, in diesem Raum verbracht. Alles sah noch so aus wie er es einst verlassen hatte. Sein Blick schweifte zu einer Wand an der Waffenhalter hingen. Dort hatte er einst seine Schwerter und den Schreckensflegel aufgehangen. Darunter stand eine Kommode in der er seine Kleider aufbewahren konnte, so wie andere Sachen die er aufbewahren wollte. „Er konnte diesen Raum nie neu belegen.“ sagte eine Stimme von der Tür und Valrak sah schwer fällig wieder zur Tür. Tatrat stand im Türrahmen, die Arme verschränkt und angelehnt. „Ich hätte es ihm auch nicht verziehen, hätte Malaach hier etwas um geräumt.“ sagte der Wildelf und trat schliesslich ein. Der Drow hob nur eine Braue und beobachtete Tatrat genau. Weswegen war er hier? Wollte er den Kampf beenden den er letzte Nacht angefangen hatte? Aber warum war er dann so ruhig? Fragte sich der Drow und verengte die Augen. „Ich bin nicht hier um dir die Kehle auf zuschlitzen. Das ist dein Beruf nicht meiner.“ sagte der Krieger und nahm einen Stuhl den er mit zum Bett trug und dort abstellte um sich drauf rücklings zu setzen. „Ah.“ sagte Valrak nur und betrachtete den Barbaren weiterhin skeptisch. „Ich wollte mit dir reden...“ seufzte der großen Elf und legte die Arme auf die Rückenlehne des Stuhls. „und mich entschuldigen.“ fügte er hinzu, was Valrak doch ein stutzen entlockte. „Ich habe dir alle Schuld zugeschrieben, die ich selber begangen habe.“ sagte der Wildelf betroffen und schaffte es nicht seinen alten Freund in die Augen zu schauen. Der Drow bemerkte diese Geste aber sah weiterhin schweigend zu Tatrat hinüber. „Ich habe an deiner Freundschaft gezweifelt, nur wegen einer Frau.“ gestand der Krieger und er merkte wie der Stein der schwer auf seinem Seelenfrieden lag, langsam zerbrach. Weiterhin schwieg der Assassine und seine gehobene Braue zeigte die Skepsis die in ihn aufstieg. Stille herrschte zwischen ihnen, als Tatrat darauf hoffte das der Drow endlich etwas sagen würde. Aber Valrak wusste nicht genau was er sagen sollte. Er merkte das er jedoch was äussern sollte. Mühsam drehte er den Kopf so, dass er nun die Decke anstarrte und schloss die Augen. „Frauen eben. Machen uns nur Ärger.“ sagte er schliesslich ruhig und gelassen, was seinem alten Freund ein Lächeln entlockte. „Celona hat dich wieder mit den Pulver bearbeitet, was?“ Tatrat sah ein zucken Valraks Augenbraue, der versuchte keine Regung zu zeigen. Aber der Wildelf wusste genau wie sehr es den Dunkelelfen störte sich nicht bewegen zu können. „Sie meint es nur gut mit dir.“ sagte er mit einem unterdrücktem Kichern. „Sie hat einen Heiden Spaß daran.“ murmelte der Drow beleidigt, was Tatrat nur noch mehr lachen liess. „Ja ja. Du kannst lachen, du kannst dich auf bewegen.“ „Ich habe aber auch keine gebrochenen Knochen.“ erwiderte der Wildelf und verschaffte sich selber einen stechenden Schmerz als er daran dachte wie er auf Valrak eingeschlagen hatte. Doch der Drow überging diese Erinnerung und zeigte so, dass er ihm vergeben hatte. Erleichterung machte sich in dem Barbaren breit und das Lächeln kam zurück. „Angeber.“ knurrte Valrak nur und der Wildelf stand von dem Stuhl auf. „Du hast einfach nicht genug Kraft. Hast nicht mehr ausreichend Trainiert wie es mir scheint.“ Der Drow öffnete die Augen und drehte den Kopf leicht zu seinen Freund. „Pass lieber auf was du sagst. Denk nicht, nur weil ich gerade an diesem Bett gefesselt, das ich es nicht mit dir aufnehmen kann.“ Nun musste der Wildelf wirklich lachen. „HEY!“ fuhr Valrak hervor, doch der beleidigte Blick konnte er nicht lange halten, denn nun musste auch er lachen. Wie lang war es her? Wie lange hatten sie nicht mehr mit einander gesprochen? Valrak verbannte diese Gedanken schnell aus seinem Kopf, er wollte nicht daran denken. Es war vergangen und er war froh endlich wieder seinen alten Freund zu haben, seinen Waffenbruder. - - - Die Tage hatte Gwen damit verbracht das Volk der Wildelfen besser kennen zu lernen, während sie Valrak immer wieder mit dem Pulver ans Bett fesseln musste. Die Elfe war sich nicht sicher ob es gut war, dieses Pulver so oft verwenden. Vielleicht könnten irreparable Schäden entstehen und als Celona ihr dann auch noch sagte das sie dies schon oft bei dem Drow angewandt hatte, wusste Gwen das solche Schäden entstehen konnten. Doch heute war endlich der Tag gekommen, an dem Valrak es schaffte sich dieser Prozedur zu entziehen. Er hatte sich früh Morgens schwer fällig, da noch immer die Wirkung des Pulvers anhielt, aus dem Bett gezogen und seine Kleidung übergeworfen. Er kletterte aus dem Fenster und krallte sich an den Ästen. Jede Bewegung brauchte seine volle Konzentration und er merkte das ein Sprung ihm noch mehr abverlangen würde. Aber über die Flure konnte er nicht gehen. Draußen standen immer noch die Wachen, die Gwen gebeten hatte auf den mürrischen Drow auf zu passen. Valrak sah zu einem dickeren Ast der sein Gewicht mit Leichtigkeit tragen konnte spannte seine Beinmuskulatur an. Noch einmal konzentrierte er sich und sprang schliesslich ab. Der Drow streckte sich soweit es ging und ergriff den Ast an dem er sich hochziehen konnte und nutzte den verbleibenden Schwung um hinauf zu gelangen. „Das war knapp.“ atmete der Drow auf und lief den Ast entlang und merkte wie seine Beine immer stärker wurden. So sprang er nun von Ast zu Ast und von Baum zu Baum bis er auf eine der Brücken landete. Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen als er hinter sich blickte und das Fenster sah aus dem er eben geklettert war. „So einfach lass ich mich nicht lahm legen.“ sagte er zufrieden und schlenderte über die Brücke. Gwen klopfte an die Tür, aber alles war ruhig in dem Zimmer dahinter. Ein ungutes Gefühl überkam sie und nervös trat sie von einen Bein auf das andere. Erneut versuchte sie es mit Höflichkeit, aber wieder antwortete Stille. „Okay...“ atmete sie tief durch und öffnete die Tür. „Ob du bereit bist oder nicht, ich komm jetzt re...“ sie stockte als sie das leere Bett sah und starrte einige Zeit dort hin. Auch als ihr Blick im Zimmer umherschweifte fand sie ihn nicht. „Er ist einfach abgehauen.“ rief sie auf und stapfte wütend mit den Fuß auf. Hinter ihr betrat Tatrat das Zimmer und schmunzelte als er erkannte warum sie so wütend wurde. „Du solltest ihn doch inzwischen kennen.“ antwortete er ihr und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Das ist es ja was mich wütend macht.“ konterte Gwen und löste sich von den Wildelf um nach den störrischen Drow zu suchen. Tatrat konnte darauf nur hilflos Lachen und folgte ihr schliesslich. - - - Valrak lief die Brücken entlang und eilte über die Platos hinweg. Die wenigen Wildelfen, meist Kinder und Frauen, sahen ihn des öfteren verwundert nach. Am Tage sah er nicht nach dem Drow aus, den sie hier kannten. Schwarzes langes Haar, grüne klare Augen und seine helle Haut gaben ihn einen gute Verkleidung. Der Meuchler hastete zu einem Seil, welches ihn hinab bringen würde zum Waldboden. Er schwang sich ohne sein Tempo zu verringern von der Brüstung und rutschte an dem Seil hinab. Es war ein langer Weg hinunter, musste er feststellen. Doch dank des Geschicks, welches jede Elfenrasse in die Wiege gelegt war, landete Valrak elegant und lautlos auf seine Füße. Mit einem Grinsen blickte er hinauf wo zwei Wachen herbei geeilt waren und ihn eigentlich aufhalten wollten. Der Drow hob die Hand und verschwand auch schon. Er wollte nicht die ganze Zeit in dem Bett liegen und die Decke anstarren. Es ging ihm besser auch wenn die Rippen noch immer unterschwellig schmerzten. Tatrat hatte gut zu getreten und ein Schlag dieses Muskelpakets war auch nicht leicht weg zu stecken. Doch Valrak hatte sich schon damals viel mit seinem alten Freund körperliche Gefechte geliefert. Sie benutzt oft keine Waffen dafür, denn wollten sie allein ihr Geschick prüfen und den anderen mit so wenig Zügen wie möglich zu Fall bringen. Schon damals hatte Valrak oft auf seine Agilität gesetzt während Tatrat mit purer Kraft sein Ziel versuchte zu erreichen. Der Dunkelelf musste Grinsen als er an die Zeit zurück dachte und daran wie Malaach sie immer wieder ermahnen musste sich nicht gegenseitig die Köpfe ein zu schlagen. Er dachte daran wie Celona ihnen ihre Wunden verarztete während sie sich das Gezeter des Herrschers anhören durften. Vor allem Tatrat galt schon damals als ein besonderes Talent unter den Kriegern, das hatte Valrak immer gesehen und bestätigt. Seufzend verlangsamte er seinen Schritt und sein bis eben noch eiliges Tempo wurde zu einem gemütlichen Schlendern. Der Tag war wirklich zu schön um ihn im Bett zu verbringen, stellte er zufrieden fest und blickte hinauf zu den Baumkronen. Die Sonne brach durch die dichten Blätter und zeichnete helle Flecken auf den Boden ab, die leicht zu tanzen schienen. Valrak stoppte und schloss die Augen. Es war wie damals, als er noch ein Teil dieses Volkes war. Als er noch nicht von diesen friedlichen Ort fortgejagt wurde. Er lauschte dem Wind und hörte in den Wald hinein. Das leise Knacken von Ästen weil ein Tier daran streifte und das rascheln des Laubs auf den Boden. Der Geruch von Moos stieg in seine Nase dem Drow, der in den Tiefen der Erde des Unterreichs geboren und aufgewachsen war, wusste das dieser Ort immer seine Heimat sein würde. Eine Heimat die ihn jedoch nicht hier haben wollte. Mit einem betrübten Blick öffnete er die Augen und sah weiterhin hinauf zu den Ästen. Ein Eichhörnchen sprang von einem Baum zum nächsten und stoppte als es den Elf erblickte der es anstarrte. Ihre Blicke trafen sich und ein sanftes Lächeln trat auf sein trauriges Gesicht. „Es ist besser so.“ murmelte er leise und machte sich auf den Weg. - - - „Er wird schon wieder auftauchen. Lass ihn doch auch mal etwas herum laufen. Die Luft ist angenehm und ich denke das es ihm bei der Heilung seiner Wunden helfen könnt, wenn es nicht nur im Bett liegen muss.“ seufzte Tatrat der hinter Gwen her eilte. Es war doch beeindruckend was für ein Tempo die Elfe an den Tag legen konnte wenn sie aufgebracht und wütend war. Doch was machte sie eigentlich so wütend? Gwen verzog das Gesicht und dachte über diese Frage nach. Sicher war es für den Drow besser wenn er nicht nur am Bett gefesselt war. Er war ein Kämpfer und brauchte daher jede Bewegung die er bekam. Schlaf brauchte er als Drow, sowieso kaum. Es war wohl einfach nur die Sorge um ihn, oder? In ihren Kopf hallten die Worte von Malaach wieder. „Ihr geht wenn er wieder auf den Beinen ist.“ und plötzlich erkannte Gwen was sie dazu trieb. Selbstsucht. Sie wollte nicht gehen. Dieser Ort hatte so viele Geheimnisse die die Elfe lüften wollte und so viele Geschichten die sie noch hören wollte. Doch nun, wo Valrak auf den Beinen war, mussten sie gehen. Sicher würde Malaach sie nicht heute fort schicken, aber sicher die nächsten Tage und das wollte Gwen nicht. Sie wollte mehr über die Wildelfen und ihre Kulturen erfahren und vielleicht noch die ein oder andere Geschichte von einem Drow, der unter ihnen einst gelebt hatte. Aber dazu würde es nicht mehr kommen. „Gwen?“ hörte sie Tatrat fragen und bemerkte jetzt erst das sie zum stehen gekommen war. Ihr Blick zeigte das sie über etwas trauriges nachgedacht hatte und so setzte sie ein beschwichtigendes Lächeln auf. „Ihr werdet weiterhin Willkommen sein.“ sagte der Wildelf als er ihren Kummer verstand und legte ihr dabei eine Hand auf die Schulter. „Malaach hat bestimmt nicht aus Freude so entschieden. Für ihn war Valrak ein Freund, ein Bruder und ein Sohn.“ erklärte er der jungen Frau die nur zögernd darauf nickte. Der Barbar wusste wie schwer es für sie sein musste, denn fiel es auch ihnen nicht leicht. Doch Malaach war der Herrscher dieses Reiches und er musste zum Wohle seines Volkes handeln. Da gehörte ebenfalls zu das er Freunde auch fort schicken musste. „Ich werde in den Hallen nach ihm suchen und du schau an dem See vorbei. Dort waren wir damals auch viel gewesen.“ Wieder nickte Gwen ohne ein Wort zu sagen. Sie wusste nicht was sie auch darauf erwidern sollte denn hatte Tatrat recht, ändern konnten sie es nicht. - - - Der See war immer noch so klar wie einst, als er das letzte mal hier gewesen war. Wie lange war es nur her? Sein Blick schweifte am Ufer entlang an die zu dieser Jahreszeit viele kleine weiße Blumen blühten. Sie erinnerten an Sterne die aus dem dunklem Moos hervor stachen. Viele Libellen tummelten sich auf den ruhige See und flogen vom Grashalm zu Grashalm. Der Drow setzte sich hin und zog die Stiefel aus und krempelte die Hose hoch um seine Füße ins Wasser zu halten. „Mondtau.“ sagte er und blickte hinab zu sein Spiegelbild. Es war immer wieder befremdlich für ihn der eigentlich die schwarze Haut und das weiße Haar gewöhnt war. Vielleicht konnte dieser Fluch irgendwann von ihm genommen werden, dachte Valrak der eigentlich gern ein Dunkelelf war, wenn er dachte welche Vorteile er damit hatte. Wenige kannten sein wahres Aussehen, meist hielt er Kontakt zu seinen Kunden über Mittelsmänner. Seine Opfer erstarrten oft wenn sie in die roten Augen eines Drow sahen und sich an die Geschichten erinnerten die um diese Rasse erzählt wurden. Doch nun sah er aus wie ein Elf, wie ein gewöhnlicher Elf. Auch das hatte etwas für sich, seine Verfolgen würden ihn so nicht erkennen. Aber war es immer schon das Risiko, welches er liebte. „Ach hier bist du also.“ ertönte eine Stimme hinter ihm und Valrak seufzte auf als er aus seine Gedanken gerissen wurde. „Na? Auch endlich aufgetaucht?“ konterte er und sah zum anderen Ufer. Er musste sich nicht umdrehen um zu wissen das es Gwen war. Ihre Stimme erkannte er sofort, zumal er auch wusste das sie ihn gesucht hatte. Die Elfe kam näher und setzte sich neben ihn. Es war schon fast unheimlich das sie ihn nicht an schrie, denn immer hin ist er einfach aus den Fenster geklettert. Das machte den Drow doch etwas stutzig und er wandte seinen Blick zu ihr hin. Sie sah auf den See hinaus und wirkte ebenfalls so nachdenklich wie er. Valrak betrachtete sie noch eine Weile und genoss schon fast die Stille. Es kam immerhin nicht oft vor das Gwen wirklich mal schweig. Doch ihr ernster Blick, der zudem auch zeigte das sie betrübt war, liess ihn nicht los. „Was ist los?“ brach er also endlich das Schweigen und Gwen seufzte leise aus. „Ich habe mit Tatrat gesprochen.“ „Und?“ „Er erinnerte mich daran das wir uns bald auf den Weg machen müssen.“ erklärte sie ihm und Valrak erkannte deutlich das es genau dieser Punkt war, der sie bekümmerte. Natürlich mochte auch diesen Wald und dieses Volk. Er hatte hier einen wichtigen Teil seines Lebens verbracht. Doch wusste er auch, das er für viele Wildelfen nur ein Drow war, der ihnen einst das Unheil gebracht hatte. Schweren Mutes sah er wieder zu den See hinaus. Er erinnerte sich an die Tage an denen er mit Celona und Tatrat in diesem See gebadet haben. Sie waren so frei und unbeschwert. Tatrat und er hatten der jungen Frau damals hier das schwimmen beigebracht, als sie noch ein Kind war. So viele Jahre waren vergangen. Sein Blick haftete sich an die Mitte des Sees, dorthin wo auch Gwen mit trüben Blick sah. Ein Grinsen huschte über seine Lippen und er stand auf. Die Elfe blickte nicht auf, als sie bemerkte das Valrak sich erhob. Jedoch als er ihr sein Hemd in den Nacken warf drehte sie sich verdutzt um. „Was soll das?“ fuhr sie ihn an und stockte zugleich als sie seinen freien Oberkörper erblickte. Egal wie wütend sie auch auf ihn war, er hatte für sie immer noch etwas anziehendes und Gwen drehte sich schnell weg. „Lass uns schwimmen gehen.“ meinte er schlicht weg und ging gar nicht erst auf die Röte ein die sich auf ihren Wangen gebildet hatte. Er zog die Stiefel aus und sprang in das Wasser, absichtlich nah genug an Gwen, sodass sie eine Welle abbekam. Wie ein begossener Hund saß sie nun da und starrte den lachenden Drow ungläubig an. So hatte sie ihn noch nie erlebt. Er war so ausgelassen und froh. „Na los, Blondi. Oder bist du zu feige?“ grinste er ihr frech entgegen und Gwen wusste nicht was sie darauf erwidern sollte. Feige war sie sicher nicht, aber sie konnte doch nicht in den Sachen ins Wasser springen, oder? Das Kleid war schon nass,sollte sie es wagen? „Was ist nun? Oder kannst du etwa nicht schwimmen? Kein Problem ich...“ „Ich kann schwimmen.“ herrschte sie ihn an. Ihr Ton war aggressiver als sie eigentlich wollte. Aber Valraks Grinsen zeigte ihr deutlich das er es ihr nicht krumm nahm. Gwen zögerte einen Moment und zog es dann schliesslich doch aus. Unter diesen trug sie leichtere Kleidung. Ein Oberteil ihres Tanzkostüm, kombiniert mit einer kurzen Hose, die ebenfalls aus einem leichtem Stoff war. Der Drow schwamm ruhig auf der Stelle und sah ihr entspannt dabei zu, was Gwen wieder einmal die Röte ins Gesicht trieb. Er brauchte nichts zu sagen, das sie seine Blicke auf ihren Körper spürte, genügte aus. Nur noch die Stiefel aus und so stand sie nun am Wasser und blickte auf die Oberfläche. „Nun trau dich endlich.“ rief ihr Valrak wieder zu der doch allmählich ungeduldig wurde. „Ja ja.“ konterte sie und stieg langsam ins Wasser. Der Assassine konnte dem nicht länger zu sehen und schwamm zu ihr hin. Gwen bemerkte es erst als er hoch schnellte und sie packte. So fand sie sich mit einem Ruck unter Wasser wieder. Erschrocken riss sie die Augen auf und strampelte nach Oben. Laut schnaufend und hustend kam sie an die Oberfläche an und sah ihren Reisegefährten wütend an. „Du stellst dich aber auch immer an.“ grinste er frech als er die nasse Elfe ansah. Gwen kochte innerlich vor Wut und wollte am liebsten das selbstgefällige Grinsen aus seinem Gesicht verbannen. Aber Valrak hatte nicht ganz Unrecht, wie Gwen selber feststellen musste. Warum fiel es ihr nur immer so schwer in seiner Gegenwart sie selber zu sein? Mit einem Seufzen gab sich die Elfe geschlagen. Valrak bemerkte die Veränderung in ihrer Haltung sofort und grinste weiterhin. Er holte tief Luft und tauchte hinab. Gwen sah ihm nach und betrachtete einige Zeit die Kreise auf der Wasseroberfläche. Doch warum tauchte er nicht wieder auf? Die Augen der Elfe weiteten sich und sie bemerkte das Valrak scheinbar nicht so bald wieder auftauchen würden. „Was in den Namen der Neun Höllen...?“ fuhr es aus sie heraus und sie tauchte ab. Das Wasser war klar und dennoch ging es Tief genug hinab, sodass sie den Grund nicht sehen konnte. Nach Luft schnappend tauchte sie wieder auf. „VALRAK!“ rief sie über den See, aber der Drow blieb verschwunden. Gwen schwomm weiter auf den See hinaus und tauchte immer wieder hinab. Doch sie fand ihn immer noch nicht. Ihr Blick fiel auf einen Felsen am Ufer. Von diesen konnte sie vielleicht einen besseren Blick über den See erhaschen? Dachte sich die Elfe und steuerte diese an. Aber noch bevor sie auch nur Ansatzweise in dessen Reichweite war, hörte sie das laute Schnauben von Valrak der gerade wieder aufgetaucht war. „Valrak?“ sagte sie verdutzt und drehte sich um. Der Drow kam auf sie zu und wusch sich mit einer Hand über das Gesicht. „Tschuldige.“ sagte er lachend und ziemlich ausser Atem. „Ist halt doch recht tief der See.“ erklärte er ihr. Gwen wusste nicht was sie sagen sollte und auch nicht was sie denken sollte. In ihrem Gesicht spiegelte sich deutlich die Ungewissheit wieder, wie sie eigentlich reagieren wollte. Doch das Wirrwarr sollte nicht aufhören und noch ehe Gwen Valrak für diese Aktion tadeln wollte nahm der Drow ihre Hand und streifte ihr einen Armreif über. „Als Dank für dein Durchhaltevermögen.“ sagte er und Gwen starrte noch verdutzter als eh schon den Drow an. Der Armreif war auf Silber und funkelte in grün und blau. Ein großer türkiser Stein war in der Mitte der von kleineren Steinen eingerahmt wurde. Gwens Blick klarte sich auf und ein Lächeln zog auf ihre Lippen. „Danke.“ hauchte sie leise aus als sie das Schmuckstück betrachtete. Kapitel 12: Der alte Weg ------------------------ Sie lagen am Ufer und während Gwen immer noch den Armreif betrachtete, hatte Valrak die Augen geschlossen und die Arme hinter seinen Kopf verschränkt. Ihre Kleidung war immer noch klamm, aber das machte ihnen nichts aus. Es war warm genug um es immer noch als angenehm zu empfinden. Gwen konnte den Blick nicht von dem Schmuckstück reissen, welches so schön schimmerte und an ihrem Unterarm baumelte. „Ist schon was her wo ich es dort unten versteckt habe.“ sagte Valrak der inzwischen die Augen wieder geöffnet hatte und zu Gwen sah, die er mit seinen Worten aus den Gedanken gerissen hatte. „Ich hatte es von einer der hiesigen Schamaninen bekommen. Aber die alte Frau wird wohl sicher nicht mehr leben.“ seufzte er und sah wieder zum Blätterdach in dem der Wind raschelte. „Was sie denn keine Elfe?“ fragte Gwen verwundert, da sie nicht glauben konnte das die Wildelfen auch Menschen beherbergten. „Doch. Aber sie war nicht nur schon alt, sondern auch krank. Die anderen konnten ihr nicht helfen und viele mieden sie aufgrund ihrer Krankheit.“ erklärte er ihr. „So wie auch viele mich mieden, da ich ein Drow bin.“ ein eher erzwungenes Lächeln trat auf sein Gesicht, welches er mit einem Kopfschütteln abtat. „Sie ist sicher schon von uns gegangen. Aber sie schenkte mir den Armreif, da ich ihr geholfen habe.“ erklärte er Gwen und sah wieder zu der Elfe, die ihn immer noch ansah. „Sie hatte sonst keinen.“ Langsam richtete sich Valrak auf und setzte sich in einen Schneidersitz. Die Sonne ging langsam unter und das eben noch grünlich schimmernde Wasser, färbte sich nun mit der Abendsonne rot. „Morgen ziehen wir weiter.“ seufzte Valrak, doch wirkte er zufrieden. Gwen hingegen konnte dem nichts gutes abgewinnen. Sie hatte die Wildelfen der lieb gewonnen und wollte gern bleiben. „Sie werden mich hier nicht akzeptieren.“ erklärte er weiter, als ob er ihre Gedanken gelesen hätte. „Sie haben mich einst hier aufgenommen, doch wird dies kein zweites mal möglich sein. Ich bin hier nur so lange willkommen, wie sie auch wissen das ich wieder gehen werde.“ erläuterte er ihr die Lage. Der eben noch feste Blick von Gwen wurde weicher und betrübter. Sie konnte dieser Tatsache nichts entgegensetzen. Gwen wusste das sie selber sicher bei den Wildelfen bleiben durfte. Aber was wollte sie hier, wenn ihr Drow-Freund nicht bei ihr war. Drow-Freund? Konnte die Valrak wirklich als einen Freund ansehen? Ihr Blick schweifte zu der Sonne die langsam unter ging und schliesslich zu Valrak dessen schwarze Haare wieder weiß wurden und auch seine Hautfarbe dunkler. „Ein letzter Abend unter Freunden.“ hörten beide eine Stimme sagen und drehten sich um. Es waren Tatrat und Celona die mit Ka'haab, der immer noch nicht sonderlich erbaut wirkte als er Valrak sah, zu ihnen kamen. Celona hatte Decken dabei, wovon sie eine Gwen um die Schulter legte. Die andere sollte eigentlich für den Drow sein, aber Valrak hob eine Hand und schüttelte den Kopf. - - - „Wir können sie nicht weiter hier behalten.“ „Ich weiß und verstehe.“ „Sie haben noch einen weiten Weg vor sich.“ „In die Dunkelheit.“ „Herr, ihr habt einst ihm vertraut und denkt an das....“ „Er hatte nichts damit zu tun. Das wisst ihr ebenso wie ich es weiß. Sein Fehler war nur zu der Zeit hier zu sein.“ Malach sie die Schamanen mit einem strafenden Blick an. Natürlich hatte man ihm immer gesagt das der Drow an dem Leid schuld gewesen sei. Doch hatte er schon lang die Wahrheit heraus gefunden. Aber als der Herr dieses Volkes musste er zum Gunsten Aller handeln. Nur aus diesem einen Grund hatte er einst Valrak verbannt. Doch um ihm diesen traurigen Abschied leichter zu machen hatte er ihm die Erinnerung geraubt. Malach betrachtete den Kristall in dem einst die Erinnerungen gesteckt hatten. Er hatte einen Riss der quer über den ganzen Stein verlief. „Glaubt ihr das er es absichtlich...“ „Ja das habe ich.“ erklang eine Stimme, deren klang freudig und klar war. Ein junger Mann in schwerer Robe betrat den Raum und verneigte sich vor allen anwesenden Schamanen. Seine Augen waren weiß, nur ein schwaches hell blau erinnerte an die Iris die sonst nicht zu erkennen war. Er war Blind und das von Geburt an. „Du gibst es zu?“ fuhr einer der Schamanen auf und starrte den jungen Mann entsetzt an. „Wieso?“ brüllte ein anderer der ebenso entsetzt über diese Tatsache war. „Es sind seine Erinnerungen die wir nicht für uns beanspruchen dürfen.“ erklärte der junge Elf in der schweren Robe und setzte sich in den Kreis der Schamanen, wo auch Malach saß, auf seinen Thron. In der Mitte brannte ein blaues Feuer dessen Rauch den Raum einhüllte. „Kilian du bist noch jung, du weisst nichts von den Gefahren der Erinnerungen.“ seufzte einer der Ältesten, aber Kilian, der junge Elf, lächelte unbeirrt. „Und ihr guter Embath seit schon sehr alt und vergisst das die Gefahren nur dann kommen, wenn das Herz unrein ist.“ erklärte er dem älteren. Wieder sahen ihn alle schweigend und einige auch entsetzt an. Einige, aber nicht Malach der viel von der Einstellung des jungen Schamanen hielt. Kilian war sicher der jüngste unter den Gelehrten, aber auch einer der Weisesten. Seine Ansichten hatten das Volk schon zu einigen Errungenschaften geführt und so manches mal gerettet. „Wir sollten dem Drow das Wissen wieder wegnehmen. Sonst kommt er mit anderen seiner Rasse her.“ knurrte ein alter Elf dessen Name Rikkaiî war. Doch Kilian schüttelte den Kopf und zog einen Stab unter seiner Robe hervor. „Diejenigen die mit Valrak hierher finden, sind nicht unsere Feind und nicht alle von denen sind auch seine Feinde, wie er sicher erkennen wird.“ Die Schamanen sahen Kilian verwundert an und murmelten leise miteinander. Nur Malach blieb still und sah den jungen Mann an, dessen Blick direkt auf den Herrn gerichtet war. „Schenkt Valrak als Freund das Wissen was er wieder hat.“ sagte Kilian, als Malach keine Antwort gab. Alle Anwesenden stoppten bei dieser Aufforderung und sahen ihren Herrn an. Der Wildelf dem sein alter deutlich anzusehen war und schloss kurz die Augen. Langsam nickte er schliesslich„Wir können sie nicht weiter hier behalten.“ „Ich weiß und verstehe.“ „Sie haben noch einen weiten Weg vor sich.“ „In die Dunkelheit.“ „Herr, ihr habt ihm einst vertraut und denkt an das....“ „Er hatte nichts damit zu tun. Das wisst ihr ebenso wie ich es weiß. Sein Fehler war nur zur falschen Zeit am flaschen Ort zu sein.“ Malaach sah die Schamanen mit einem strafenden Blick an. Natürlich hatte man ihm immer gesagt das der Drow an dem Leid schuld gewesen sei. Doch hatte er schon lang die Wahrheit heraus gefunden. Aber als der Herr dieses Volkes musste er zu Gunsten Aller handeln. Nur aus diesem einen Grund hatte er einst Valrak verbannt. Doch um ihm diesen traurigen Abschied leichter zu machen, beraubte er ihm einst seiner Erinnerungen. Malaach betrachtete den Kristall in dem einst die Erinnerungen aufbewart wurden. Er hatte einen Riss der quer über den ganzen Stein verlief. „Glaubt ihr das er es absichtlich...“ „Ja das habe ich.“ erklang eine Stimme, deren klang freudig und klar war. Ein junger Mann in schwerer Robe betrat den Raum und verneigte sich vor allen anwesenden Schamanen. Seine Augen waren weiß, nur ein schwaches hell blau erinnerte an die Iris die sonst nicht zu erkennen war. Er war Blind und das von Geburt an. „Du gibst es zu?“ fuhr einer der Schamanen auf und starrte den jungen Mann entsetzt an. „Wieso?“ brüllte ein anderer der ebenso entsetzt über diese Tatsache war. „Es sind seine Erinnerungen die wir nicht für uns beanspruchen dürfen.“ erklärte der junge Elf in der schweren Robe und setzte sich in den Kreis der Schamanen, wo auch Malasch auf seinen Thron saß. In der Mitte brannte ein blaues Feuer dessen Rauch den Raum einhüllte. „Kilian du bist noch jung, du weisst nichts von den Gefahren der Erinnerungen.“ seufzte einer der Ältesten, aber Kilian, der junge Elf, lächelte unbeirrt. „Und ihr guter Embath seit schon sehr alt und habt vergessen, dass die Gefahren nur dann kommen, wenn das Herz unrein ist.“ erklärte er dem älteren. Wieder sahen ihn alle schweigend und einige auch entsetzt an. Einige, aber nicht Malasch der viel von der Einstellung des jungen Schamanen hielt. Kilian war sicher der jüngste unter den Gelehrten, aber auch einer der Weisesten. Seine Ansichten hatten das Volk schon zu einigen Errungenschaften geführt und so manches mal gerettet. „Wir sollten dem Drow das Wissen wieder wegnehmen. Sonst kommt er mit anderen seiner Rasse her.“ knurrte ein alter Elf dessen Name Rikkaiî war. Doch Kilian schüttelte den Kopf und zog einen Stab unter seiner Robe hervor. „Diejenigen die mit Valrak hierher finden, sind nicht unsere Feind und nicht alle von denen sind auch seine Feinde, wie er sicher erkennen wird.“ Die Schamanen sahen Kilian verwundert an und murmelten leise miteinander. Nur Malaach blieb still und sah den jungen Mann an, dessen Blick direkt auf den Herrn gerichtet war. „Schenkt Valrak als Freund das Wissen was er wieder hat.“ sagte Kilian, als Malaach keine Antwort gab. Alle Anwesenden stoppten bei dieser Aufforderung und sahen ihren Herrn an. Der Wildelf dem sein alter deutlich anzusehen war schloss kurz die Augen. Langsam nickte er schliesslich und stand auf, als er wieder den Blick erhob und die anderen betrachtete. „Er ist kein Feind und soll dies wissen.“ erklärte der Herrscher und verliess die Runde der Schamenen, deren Geraune er noch vernehmen konnte, als er das Zimmer verlassen hatte. und stand auf, als er wieder den Blick erhob und die anderen betrachtete. „Er ist kein Feind und soll dies wissen.“ erklärte der Herrscher und verliess die Runde der Schamenen, deren Geraune er noch vernehmen konnte, als er das Zimmer verlassen hatte. - - - Der Morgen des Abschieds war kein leichter. Im Gegensatz zum letzten mal konnte sich der Drow diesmal an alles erinnern und wie froh er darüber war, konnte man nur erraten. Denn Valrak wollte nicht zeigen was er dachte und empfand. „Ihr habt eine lange Reise vor euch.“ sagte Celona als sie Gwen umarmte und sie herzlich drückte. Die Elfe erwiderte die Geste und wischte sich eine Träne aus den Augenwinkel. So gern hatte sie die Wildelfe gewonnen und wollte sie nicht einfach so zurück lassen. „Es war schön euch kennen zu lernen, Gwendolyn.“ verbeugte sich Ka'haab und sah dann zu Valrak. „Nehmt euch in acht. Die Straßen sind gefährlich je weiter ihr in Richtung der Gebirgskette kommt.“ „Und ihr solltet euch vor dem Pulver in acht nehmen was Celona mit sich führt.“ grinste Valrak und sah auf die Wildelfe die ihn unschuldig aber mit einem wissenden Lächeln ansah. Als Valrak sich an Tatrat wand um sich auch von seinen alten Freund zu verabschieden hielt Celona Gwen noch einen Moment lang auf. „Nehmt dies.“ sagte sie und drückte der Elfe einen kleinen Beutel in die Hand. „Es ist das was Valrak so sehr hasst, aber es wird euch sicher eines Tages behilflich sein. Und sei es nur um diesen Tölpel ans Bett zu fesseln damit er sich auskuriert.“ lächelte Celona. Auch wenn Gwen anfangs doch etwas verdutzt war, so verstand sie schnell was sich in diesem Beutel befand. Es war das Pulver von dem der Drow eben noch gesprochen hatte. Mit einem dankenden Lächeln nahm sie das Geschenk entgegen und verstaute es schnell, bevor Valrak auch noch etwas davon mitbekam. - - - Gwen und Valrak hatten ihre Pferde wieder zurück, sowie auch ihre Ausrüstung und ihre Waffen. Die Wildelfen gaben ihnen auch noch Essen für die Reise. Doch all das liess es nur schwerer werden. Immer wieder drehte Gwen sich um und blickte zurück zu den alten Bäumen. Die Häuser in den Baumkronen waren nicht mehr zu erkennen. „Wir werden sicher irgendwann hier wieder vorbei kommen und ich verspreche dir, du wirst sie dann alle wieder sehen.“ sagte Valrak der ihren betrübten Blick bemerkt hatte. Gwen sah zu ihn und nickte knapp. Natürlich würden sie alle noch da sein, sollten sie wieder dort vorbei kommen. Es waren Elfen die Jahrhunderte alt wurden. Die beiden Gefährten ritten schweigend neben einander und Gwen hatte es aufgegeben zu hoffen das sie noch einen der Wildelfen zu Gesicht bekam. Sie waren schon zu weit weg und verliessen bald den dichten Wald. „Wohin nun?“ fragte Gwen nach längeren Schweigen und sah zu Valrak. Es war immer wieder bemerkenswert wenn er nicht nach dem Drow aussah, der er doch eigentlich war. Valrak hatte das schware Haar zusammengebunden und seine Kapuze diente nicht mehr als den Sonnenschutz wie damals. Gwen konnte sich täuschen, aber der Drow schien es sogar zu geniessen das er so unbeschwert und frei an der der Oberfläche reisen konnte. „Immer weiter den Weg entlang.“ murmelte er und ritt ruhig weiter. Gwen nickte knapp und liess sich etwas zurück fallen. Sie wollte Valrak beobachten. Seine Art und sein Wesen. Was ging in ihm gerade vor?   Valrak hatte nicht bemerkt das Gwen sich etwas zurück gesetzt hatte und starrte nur gerade aus. Er erinnerte sich genau daran wo sie waren. Er wusste wo sie entlang mussten, genauso wie er auch wusste das sie bald bemerkt werden würden. Sein Blick lenkte sich den Himmel entgegen wo er an der Sonne erkannte wie lang sie schon unterwegs waren. Das Moor war nicht mehr weit. „Die Gilde.“ murmelte er nachdenklich und verzog missmutig das Gesicht. Gwen hatte hingegen nur ein leises brummen vernehmen können, aber nicht verstanden was ihr Begleiter gerade gesagt hatte. „Wir müssen einen kleinen Abstecher machen.“ erklärte Valrak schliesslich mit lauterer Stimme und sah über seine Schulter zu Gwen. „Einen Abstecher?“ fragte sie verwundert und der Drow nickte. „Ich kann nur an dich appellieren das du versuchst keinen Streit an zu fangen.“ erklärte er ihr und sein Blick wurde ernster. Gwen verzog genervt das Gesicht. „Ich mache nie ärger.“ knurrte sie ihm entgegen. „Darüber reden wir ein andermal.“ konterte er und sah wieder nach vorne. Am Abend erreichten sie das Moor. Er war weniger imposant wie das Reich der Wildelfen. Hier wuchsen Bäume die noch lange nicht so alt waren und die Ruhe die dort herrschte war nicht so friedvoll. Valrak ritt jedoch weiter, während Gwen deutlich nervöser wurde. „Und wohin genau reiten wir?“ fragte sie den Drow, der sich langsam wieder in einen Drow verwandelte. „Zu einem Stützpunkt meiner Gilde.“ erklärte Valrak als wäre das selbstverständlich. Doch Gwen stoppte sofort ihr Pferd und starrte Valrak hinterher. „Deiner Gilde?“ entfleuchte es ihr mit erschreckend hoher Stimme. Valrak stoppte nun auch und sah zu der Elfe die sich ängstlich umsah. „Ich bin ein Meuchler, Schätzchen. Natürlich gehöre ich einer Gilde an. Auch wenn ich nur selten diese zu Gesicht bekomme. Aber Wir brauchen einen Ort wo wir übernachten können. Also gib dich als mein Gefangene aus und die Jungs werden dich in Ruhe lassen.“ versicherte er ihr und ritt auch schon wieder weiter. Gwen wollte diese Ansage nicht gefallen. Aber als sie zurück sah und erkannte das die Abendsonne schon sehr tief hing, wusste sie das ihr nichts anderes übrig blieb. Also holte sie schnell zu Valrak auf und ritt brav hinter ihn, während sie selber sich aufmerksam umsah. Nachdem die Sonne schon lange untergegangen war, erkannten beide durch die Bäume ein Feuer. „Endlich.“ murmelte Valrak der immer wieder zum Himmel hinauf sah. Der Wind wurde stärker und es hatten sich dichte Wolken am Horizont zugezogen. Sicher würde es bald regnen. Plötzlich stoppte Valrak sein Pferd und auch Gwen machte es ihm gleich, als sie kurz darauf eine Stimme hörte. „Es ist lange her.“ Ein Mann trat hinter einem Baum hervor und versperrte ihnen den Weg. „Wir haben gehört das du deinen letzten Auftrag immer noch nicht erledigt hast.“ grinste der große Hüne Valrak zu. Der Mann war kein so schöner Anblick wie Valrak, stellte Gwen ohne den Mann genau betrachten zu müssen fest. Er hatte eine Glatze und einen dichten Bart. Doch war er eindeutig stämmiger als der Drow, der ziemlich gelassen auf dem Pferd saß und den Mann ansah. „Covin lass uns vorbei.“ waren die einzigen Worte des Drow und der Hüne lachte laut auf. „Das du ein Meuchler bist, will man wirklich nicht glauben.“ knurrte der Dunkelelf und schwang sich vom Pferd. Das liess den Mann nur noch lauter lachen. Als Valrak in seiner Reichweite war klopfte ihn der Mann auf die Schulter. „Du hast deinen Sinn für Humor nicht verloren, Schwarzhaut.“ „Humor?“ entfuhr es Gwen erschrocken und verwundert. Sie hatte sich die ganze Zeit ruhig verhalten, aber als dieses Wort in Zusammenhang mit Valrak fiel, konnte sie nicht weiter still bleiben. „Der und Humor?“ fragte sie nochmal als beide ihr einen schweigenden Blick zu warfen. Covins Blick wurde zu einem Grinsen, was eindeutig nur einen Gedanken mit sich zog. Als der große Hüne auf die Elfe zugehen wollte, stellte sich Valrak ihm in den Weg. „Wage es dich lieber nicht.“ Seine Worte waren so scharf das sie wirklich diesen Koloss dazu veranlassten stehen zu bleiben. Sein Blick traf den des Drow und beide schwiegen sich einen Moment lang an. Bis schliesslich der Mann wieder lachte und Valrak erneut auf die Schulter klopfte. „Wie immer willst du nicht mit uns teilen.“ Covin wandte sich ab und verliess die Beiden. „Nun komm schon, oder willst du ewig da stehen. Die anderen werden sich freuen das du wieder zurück bist.“ der beissende Sarkasmus blieb selbst Gwen nicht verborgen und der Blick von Valrak bestätigte ihr, wie sehr er sich freute wieder hier zu sein. Die Elfe sah den Drow mitleidig an, der diesen Blick bemerkte und sie skeptisch betrachtete. „Das ist hier normal.“ äusserte er sich und schnappte sich die Zügel seines Pferdes. „Komm.“ brummte er und ging voran. Sie kamen in eine Art Dorf, so beschrieb es sich Gwen zumindest selber. Es gab mehrere kleine Baracken die gut getarnt zwischen den Bäumen und Sträuchern versteckt waren. Gwen sah sich schweigend um, als Valrak sie durch dieses kleine “Dorf“ führte und ihr half ab zu steigen. „Mit kommen.“ befahl er ihr in einem strengeren Ton. Am liebsten hätte die Elfe gekontert, besann sich aber schnell eines besseren und nickte schweigend. Sie folgte ihm als er eine gut getarnter Tür ansteuerte. Als er diese öffnete zeigte sich ihr ein kleines Zimmer in dem nicht viel stand. Ein Schrank, ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen, ein Regal mit einigen Büchern und Schriften, eine Truhe und ein Bett. Gwen betrachtete den Verschlag und sah zu Valrak der sich in eine Ecke gesetzt hatte. „Leg dich hin.“ meinte er ruhiger und deutete zum Bett. "Was ist das hier?", wollte sie wissen und steuerte das Bett an auf dessen Kante sie sich nieder liess. "Meine Behausung." seufzte er und lehnte sich zurück. "So lebst du?" es war deutlich an ihrer Stimme zu erkennen das sie nicht damit gerechnet hatte. Immerhin hatte sie erst gestern noch einen ganz anderen Aspekt seines Lebens sehen können. Doch Valrak schwieg auf die Frage. Der Anblick der Unterkunft sollte doch Antwort genug sein, dachte er. Gwen bemerkte das er ihr nicht antworten würde und sah sich noch einmal kurz um. Ihre hand streichelte dacht über das Bett und ihr fiel die nächste Frage ein. „Was ist mit dir?“ fragte sie nachdenklich und sah wieder zum Drow. Valrak hob eine Braue, woraufhin ihr selber die Antwort auf diese bereits unnötige Frage in den Sinn kam. Eigentlich wusste sie doch bereits schon das er nur wenig schlaf benötigte. „Holt das Essen rein.“ rief einer von draussen und kurz darauf folgten schon die ersten Regentropfen die auf die Dächer prasselten. Sie hatten es gerade noch geschafft einen trockenen Platz zu finden für die Nacht. „Hier bist du sicher.“ murmelte Valrak der durch ein kleines Fenster blickte und zusah wie die letzten sich verkrochen. „Du warst schon sehr lange nicht mehr hier, oder?“ stellte Gwen fest und riss den Drow aus seinen Gedanken. „Dieser eine Kerl hatte auch gesagt das...“ „Covin.“ sagte er ruhig und sah zu Gwen die es sich auf dem Bett gemütlich gemacht hatte. „Ja, genau der.“ meinte sie und neigte den Kopf leicht zur Seite. „Er ist ein Trottel wie alle anderen hier.“ sagte er und blickte wieder durch den Spalt hinaus. „Und dennoch waren sie mal so was wie eine Familie für mich.“ seufzte der Drow und schüttelte den Kopf. „Falls man das so nennen kann. Immerhin bin ich hier ebenso gefürchtet wie überall.“ erklärte er ihr und sah wieder zu Gwen, die betrübt den Blick zum Boden wandte. „Ich weiß du würdest gern mehr erfahren. Aber ich kann dir nur sagen, das du diese Geschichte nicht hören möchtest.“ mit diesen Worten stand der Drow auf und verliess den kleinen Raum. „Wohin willst du?“ fuhr sie erschrocken hoch, als Valrak die Tür öffnete. „Ich möchte hören was es neues gibt.“ erklärte er ihr und sah zu ihr zurück. „Ruh dich aus. Morgen ziehen wir schon wieder weiter.“ Gwen nickte knapp und liess ihn schliesslich gehen. Als die Tür hinter den Drow ins Schloss fiel zog die Elfe die Decke höher und lauschte den Geräuschen von draussen. Gwen hätte noch mehr über ihren Begleiter erfahren können. Sie hätte mehr über sein Leben gewusst, aber bemerkte sie nun das sie selber ihm noch gar nichts über sich erzählt hatte. Was wusste der Drow schon über sie? Er hat erkannt das sie eine Tänzerin ist, die ihr leben als Gauklerin hinter sich lassen wollte. Die ihre Familie allein liess um ein Abenteuer zu erleben. Gwen legte ihre Stirn in Falten als sie darüber nach dachte. Er hatte sie auch nie nach ihr Leben gefragt, während sie jede Gelegenheit nutzte um ihn kennen zu lernen. Die Tropfen die durchs Blätterdach drangen klangen dumpf auf dem Dach der Baracke. Valrak lief durch den Regen. Viel war es nicht was am Waldboden ankam, aber hätten sie eine Nacht ohne Dach über den Kopf verbracht, so wären sie sicher nicht trocken geblieben. Er steuerte die einzige Spelunke in diesen "Dorf" an. Ein Schuppen der von Aussen verfallen wirkte, aber innen trocken war. Es führte eine Treppe hinunter und ein stickiger Geruch drang Valrak schon entgegen als er die Stufen hinab ging. Laute Musik und hallendes Lachen gab es hier nicht. Seine Gildensbrüder waren alles andere als freudige Gesellen. ein Barde, ebenfalls ein Mitglied der Gilde, spilte auf einer Laute ein trauriges Lied. Der Wirt, ein alter Mann mit weißem Bart und zerzaustem Haar, lehnte an der Wand und beobachtete Valrak der durch die Tür trat. Auch wenn er der einzige war, dessen Blick offensichtlich auf ihn gerichtet war, so wusste der Drow das alle hier ihn beobachteten. Keiner in diesem Hort wollte lang mit dem bekannten Dunkelelf zusammen lang in einen Raum bleiben. Valrak hatte viele Waffen an seinem Körper versteckt und jeder wusste das es tödlich war in seiner Nähe zu verweilen. Alle, bis auf Covin, wie es den Anschein machte. Der Hühne hatte vor kaum etwas Angst und machte sich eher danach Gedanken wie es klug wäre zu entscheiden. "Nette Trophäe." sagte Covin laut als er auf den Drow zu ging. Valrak bedachte seinen Kameraden mit einem kurzen Blick und wandte sich wieder von ihm ab. "Die Elfe." erklärte er sich, da er ahnte was sein Freund nicht wusste wovon er sprach. "Sie ist alles andere als eine Trophäe." meinte Valrak und trat an den Tresen. Ohne ein Wort zu sagen stellte der grimmige Wirt Valrak einen Humpen hin. "Nicht? Dann ist es dir ja egal ob ich mich mal mit ihr..." noch ehe Covin seinen Satz beenden konnte hatte Valrak ihm am Kragen gepackt und mit einem lauten Krach zu Boden gezogen. Die andere Hand ruhte mit gezogenem Dolch an seiner Kehle. "Ich sagte dir, pack sie nicht an." Alles um sie herum verstummte sofort. Die Anspannung stieg und wurde nicht einmal durch das Lachen des Hühnen gelockert. "Kaum bist du wieder hier herrscht die Anspannung." sagte Covin und drückte die Dolchhand zurück. "Setz dich und trink etwas und bedroh mich nicht noch einmal mit einem Dolch." Valrak zögerte einen Moment ehe er den Dolch weg packte und von Covin stieg. Die Nacht verlief ruhig, wenn man das Unwetter aussen vor liess. Der Regen prasselte auf das Dach ein und Gwen hätte schwören können das es auch gegrummelt hatte. Aber das ein Gewitter über ihnen tobte wurde nicht weiter bestätigt. Während Valrak mit einigen seiner alten Kameraden sprach, hatte Gwen die Ruhe die sie brauchte um ihren weg bisher noch einmal nach zu gehen. Wo waren sie überall schon gewesen und was hatte sie alles schon gesehen, was sie mit ihrer Familie nicht gesehen hätte? Auch wenn ihr der Gedanke einen Stich ins Herz versetzte, wusste sie das es die einzig richtige Entscheidung gewesen war. Sie musste gehen und die Welt sehen. Zwar hätte sie sich einen charmanteren Reisegefährten gewünscht, aber kaum einer hätte sicherlich das Wissen wie Valrak mitgebracht. Und sicherlich auch nicht die Feinde wie er hatte. Über diese Gedanken schlief die Elfe schliesslich ein und erwachte erst, als Valrak am Morgen in die kleine Baracke kam und sie mit einem Essen weckte. Es war nicht viel, Brot, Käse und ein Stück Braten. Sie aßen in Ruhe und packten danach ihre Sachen zusammen um weiter zu ziehen. Als Valrak und Gwen die Stube verliessen stand dieser Covin mit einigen Männern auf den Platz und beobachteten die Beiden. Während Valrak der Gruppe keine Aufmerksamkeit schnekte, konnte Gwen nicht anders und betrachtete die Männer. Alle waren bewaffnet und eindeutig waren ihre Blicke ernst auf den Drow gerichtet. Covin löste sich von der Gruppe und kam auf die Beiden zu. Gwen machte unbewusst einen Schritt zurück, aber der Mann fixierte eindeutig den Drow. „Du ziehst also schon wieder weiter?“ grinste der Hüne Valrak zu, der nur nickte. „Einen schönen Fluch hast du dir da angelacht.“ Gwen funkelte den Mann böse an, aber Valrak wusste was Covin meinte. „Ich war eben was ungeschickt. Aber so muss ich mich wenigstens nicht immer verkleiden.“ konterte der Drow und zuckte mit den Schultern als er den Rucksack schulterte. „Das ist wahr.“ nickte das Gildenmitglied und betrachtete nun die Elfe bei Tageslicht. „Schade das du sie nicht teilst.“ seufzte er mit einem überheblichen Grinsen. „Ich denke sie ist ganz froh darüber.“ stellte der Drow fest und sah zu Gwen, die keine Anstalten machte das zu widersprechen. Darauf wusste der Mann nichts zu erwidern, warum auch Valrak nichts weiter mehr dazu sagte. Er half Gwen auf ihr Pferd und stieg selber auf seines. Sein Blick ruhte noch einmal kurz auf Covin der neben ihnen stand. „Dann viel erfolg.“ Valrak hob dankend eine Hand und verabschiedete sich auf diese Weise von den anderen die ihnen nachsahen. Gwen betrachtete es weiterhin schweigend und erst als sie weit genug vom Stützpunkt entfernt waren, fand sie ihre Stimme wieder. „Was hast du erfahren?“ „Nicht so wichtig.“ „Valrak. Sag schon. Warum reiten wir in diese Richtung?“ wollte Gwen wissen. Der Drow seufzte und versuchte das Gedränge zu überhören. Doch die Elfe liess nicht locker und auch wenn Valrak ihr Durchhaltevermögen bemerkenswert fand, so war seine Geduld leider schon bald vorbei. „Es geht um meinen letzten Auftrag.“ erklärte er ihr knurrend und sah sie finster an. Gwen lächelte zufrieden das sie es endlich aus ihn rausgekitzelt hatte. „Der Mann den ich verfolgt habe befindet sich scheinbar in Alakesch. Wo genau kann ich nicht sagen, aber genaueres werden wir sicher auf den Weg dahin erfahren oder eben vorort.“ seufzte er und gab sich geschlagen. Sollte sie eben erfahren warum er diesen Weg einschlug. „Wolltest du ihn nicht laufen lassen?“ fragte Gwen verwundert und sah Valrak neugierig an. „Das habe ich nie gesagt.“ erklärte er ihr und gab seinem Pferd einen leichten Klaps, damit es schneller lief. Die Elfe sah ihn einen Moment lang nach, ehe sie selber auch ihr Pferd anspornte schneller zu werden. Kapitel 13: Dem Ziel so nah --------------------------- Die Sonne brannte auf ihren Köpfen und Valrak war ganz froh das er seinen Umhang angelegt hatte. Gwen hingegen hatte sich ein Tuch über die Schultern gelegt und damit die Haare etwas bedeckt. Doch war die schwüle Luft unerträglich. Der Boden war nass und dampfte durch die Hitze. Auch ihre Pferde waren geschafft von der Wärme, warum keiner von beiden es auch nicht wagte schneller zu reiten. Einen Pfad gab es nicht den sie folgen konnten. Sie ritten durch die Tundra die nur vereinzelnd Bäume aufwies. Es war vielen Reisenden nicht bewusst, aber auch die offene Tundra konnte für Hinterhalte genutzt werden. Valrak jedoch war kein gewöhnlicher Reisender. In dieser Gegend hatte er damals gelernt Hinterhalte zu legen. Ein weites offenes Gelände und eine gut bewachte Karawane war das Ziel der jungen Gildenmitglieder gewesen. Am Tag mussten sie nur herumstreundene Tiere fürchten. Wölfe und vielleicht auch den ein oder anderen Warg der als Wachhund von Orks diente. Doch alles blieb ruhig. "Ist Alakesch nicht etwas weiter nördlich?" fragte Gwen die sich daran erinnerte einmal hier in der Gegend gewesen zu sein. Valrak nickte knapp und schwieg weiter. "Und warum reiten wir nicht dahin wenn wir doch nach Alakesch wollen?" stocherte die Elfe weiter nach, was dem Drow ein leises Seufzen entlockte aber nicht die gewünschte Antwort. "Wir reiten gerade nach Luhfensteig." stellte Gwen fest und erkannte einen Turm der hinter einem Hügel hervorlugte. Valrak schwieg immer noch und sein Blick war starr nach vorn gerichtet. Wie sehr wünschte er sich die Ruhe zurück, wenn er allein unterwegs war. Auch wenn er damals immer wieder einmal sich ahnungslosen Gruppen angeschlossen hatte, so war dies nie für lange. Vielleicht nicht länger als zehn Tage und dann hatte er auch schon wieder seine Ruhe. Doch das mit der Elfe ging nun schon wesentlich länger. Warum hatte er sie noch gleich in der Stadt aufgesucht? Hätte er sein Versprechen nicht halten müssen. Er wäre einfach fort gegangen und sie hätte irgendwann ihre Weg gefunden. Doch kaum hatte er darüber nachgedacht wusste er auch schon das die Elfe ohne ihn ziemlich aufgeschmiessen gewesen wäre. Sie hatte keine Rüstung und keine vernünftige Waffe. Ihr Kampfstil war nur ein gefuchtel und dabei erinnerte er sich daran das sie schon lange nicht mehr trainiert haben. Das Gwen ihn immer noch mit Fragen löcherte hatte er gänzlich verdrengt, daher war er doch sehr verwundert als eine wütende Elfe neben ihn ritt und ihm am Umhang zog. "Hast du mir überhaupt zugehört?" fauchte sie ihn an und Valrak griff nach der Schliesse seines Umhangs die sich in seinen Hals drückte. "Glücklicherweise nicht." keuchte er auf und befreite sich aus ihren Griff. "Und das traust du dich so offen zu zugeben?" entfuhr es ihr entsetzt. Valrak hustet nur einmal und funkelte sie böse zurück an. "Nicht am Umhang ziehen." knurrte er und zurrte sich diesen wieder zurecht. "Wie soll ich sonst auf mich aufmerksam machen wenn der Herr in Gedanken versinkt?" "Am besten gar nicht." murmelte er leise genug das sie es nicht hören konnte. "Also sag schon! Warum reiten wir nicht nach Alakesch wenn du sagtest das dieser Kerl sich doch angeblich dort befindet." Gwen blieb hartnäckig und Valrak entlockte dies nur erneut ein wehklagendes Seufzen. - - - "Herr? Milidrin ist zurück gekehrt." sagte die gedrungene Gestalt die sich im Schatten aufhielt. "Sie hat euch auch etwas mitgebracht." gackerte diese und schien sich beim lachen fast zu verschlucken. "Sie war lange fort." stellte der alte Mann in seinem Sessel fest. Seine Hände lagen gefaltet an seinem Kinn. Er lehnte auf seinen Ellebogen gestützt nach vorne. Hinter ihm brasselte ein Feuer im Kamin und die schwere Vorhänge waren zu gezogen. "Herr? Wollt ihr Milidrin sehen?" fragte die Gestalt die nervös von einem Bein auf das andere wipte. Der Mann lehnte sich zurück und nickte. Dann schickte er die nervöse Kreatur fort die lachend und gurgelnt aus der Tür eilte. "Sie war lange fort." wiederholte der Mann zufrieden und entblösste bei seinem schiefen Lächeln einige Zahnlücken. Eine hochgewachsene Frau mit langen schwarzen Haaren betrat den Raum, dessen Vorhänge das Tageslicht fernhalten sollten. "Ich grüße euch, Meister Taybra." mit beschwingten Schritt näherte sie sich dem Sessel und setzte sich verführerisch auf eine der Lehnen. "Ich hoffe doch ihr habt mich nicht all zu sehr vermisst." kicherte sie und lehnte sich zu ihn hin. "Was hast du mir mitgebracht?" fragte der Mann der sich nicht auf dieses Spielchen einliess, was die Frau nicht sonderlich störte. "Ich habe sie gefunden." sagte sie und beugte sich dabei zu ihn hinab. "Das letzte Puzzelteil." flüsterte sie leise. Die Augen des eben noch gelassenen Mannes weiteten sich und er leckte sich begierig über die rauen Lippen. "Du hast den Ring?" fragte er und seine Hände zitterten vor Aufregung. Die Frau stand von der Lehne auf und fummelte einen kleinen Beutel von ihren Gürtel. Sie hob diesen an und schwenkt ihn vor den Augen des Mannes. "Aber sicher doch. Ihr wisst das ihr immer auf die flinken Finger von Milidrin Düsterkleid vertrauen könnt." lachte sie leise und warf ihm den Beutel in den Schoß. Der Mann konnte sein Glück kaum fassen. Zittrig und nervös öffnete er den Beutel und holte den besagten Ring hervor. Er war schlicht gehalten. Ein großer blauer Stein war mit einer Ranke verziert. "Endlich können wir es öffnen." murmelte Meister Taybra als er auf stand. Eine lange dunkel rote Robe mit silbernen Verzierungen kleidete den Mann, der offensichtlich der Magie mächtig war. "Und ihr glaubt das es dort etwas zu holen gibt?" fragte die schwarzhaarige Schönheit mit den tief blauen Augen. "Ich habe gelesen das es dort viel mehr Leid als wirklich Schätze gibt." erklärte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich wusste gar nicht das du überhaupt lesen kannst, Schwester." erklang eine hämische Stimme aus den Schatten. Ein Mann trat daraus hervor. Seine Kleidung war Grau in den verschiedensten Tönen, aber alles gut abgestimmt um nicht in der Dunkelheit auf zu fallen. "Aikan." murmelte Milidrin und zog einen Schmollmund. "Wohl besser als du." konterte sie und wandte den Blick beleidigt ab. "Ich habe dich gar nicht kommen hören." kicherte der alte Mann während er den Ring wieder in den Beutel packte. "Aber dafür habe ich anderes von dir gehört." das kichern verklong und bedrückendes Schweigen legte sich für einen Moment über die Anwesenden. "Den Meuchler bin ich los." winkte Aikan ab und trat noch einen Schritt aus den Schatten heraus. "Hast du ihn etwa getötet?" wollte der alte Mann verwundert wissen. "Nein." war die schlichte und ernüchternde Antwort des Mannes der offensichtlich das gleiche Handwerk beherrschte wie seine Schwester. "Kennt er deinen Namen, Bruder?" wollte Milidrin wissen, die sichtlich nervös wurde bei den Gedanken. Doch das Kopfschütteln und zufriedene Lächeln ihres Bruder beruhigte die Diebin schliesslich. "Zu deinem Glück." knurrte der alte Magier und stapfte an den Geschwistern vorbei. Meister Taybra war ein angesehener Mann in Alakasch und er konnte sich was besseres vorstellen als unnötig Aufsehen zu erregen. Noch war es dafür zu früh. Noch hatte er andere Pläne die vorrang hatten. - - - Am späten Nachmittag hatten Gwen und Valrak eine Rast eingelegt, damit sich die Pferde ausruhen konnten. Die hohe Luftfeuchtigkeit war zu unerträglich geworden als das sie weiter hätten reiten können. So sattelten sie ihre Pferde erst wieder als die Nacht eingebrochen war. In dieser Zeit mussten beide vorsichtiger sein, warum sie ihre Gespräche auch nur auf das nötigste beschrenkten, ganz zu Valraks Wohle. Als die Sonne am nächsten Morgen auf ging war das Dorf Luhfensteig schon deutlich zu sehen. Mehrere Wälle wurden um diese Stadt errichtet die schon oft Trollangriffe hinnehmen musste. "Und du meinst dein Auftraggeber ist wirklich hier?" sagte Gwen etwas nachdenklich als sie sah wie Soldaten an den Wällen vorbei gingen und Fakeln hielten. Die Elfe beobachtete die Männer die scheinbar was erblickten und so gleich das Feuer auf dieses richteten. Als sie um den Wall traten erkannte Gwen einen Troll der sogleich in Feuer aufging und noch zappelnt am Boden gegen die Flammen kämpfte aber schluss endlich verlor. "Er ist hier. Laskan Dornmeer ist bestimmt kein Großmagist, aber er gilt als einer der besten wenn es um Schutzmagie geht." erklärte Valrak der Elfe. "Dafür da er so begabt ist, hat der Einbrecher aber leichtes Spiel gehabt." stellte Gwen fest und sah Valrak skeptisch an. "Da widerspreche ich dir nicht." sagte der Drow und schwang sich vor dem Tor von seinem Pferd. Die Männer grüßten die beiden Elfen freundlich und liessen sie eintreten. "Aber genau das ist was auch ihn verwundert hat. Seine Magie ist berüchtigt und nur ein Großmagist könnte diese überwinden. Der Einbrecher muss also etwas bei sich gehabt haben, was von einem Großmagisten angefertigt wurde." erklärte Valrak und führte sein Pferd die Straße entlang. Es war schon fast verwunderlich, warum er so offen mit ihr darüber sprach. Aber als sie sich auf der Straße um blickte bemerkte sie das die Menschen hier eindeutig andere Probleme hatten, als das Gerede von zwei Elfen zu belauschen. "Und woher willst du wissen das es nicht ein Großmagist war?" stellte sie die Frage die doch für sie selber recht eindeutig war. "Wäre es einer gewesen, hätte dieser nicht so gehandelt und hätte die Fallen nicht manuell ausgeschaltet, sondern Magie verwendet. Zudem heuern solche Herrn bekanntlich lieber wen an, der die Drecksarbeit für sie erliedigt." erklärte er ihr und steuerte einen Gasthof an. Es war der einzige in dem Dorf. Umfasste jedoch ganze drei Stockwerke, wie Gwen beeindruckend feststellte. Ein Bursche eilte herbei als er die Reisenden sah und nahm ihre Pferde entgegen. Valrak hingegen begleitete Gwen in den Gasthof, wo sie sich jeweils ein Zimmer nahmen. Am Mittag saßen beide beisammen und speisten in aller Ruhe. Wobei Valrak die Gelegenheit nutzte um Gwen zu erklären das er sich allein mit seinem Auftraggeber treffen würde. Die Elfe, die gerne mehr über das Leben von Valrak erfahren wollte, war nicht sonderlich erbaut über diese Abfuhr und schmollte daher. Doch verstand sie es auch, immerhin hatte sein Auftraggeber ihn angeheuert und nicht sie. Der Drow stand nach dem Essen auf und versprach am Abend wieder zurück zu sein. Solang hatte Gwen Zeit für sich und die nutzte sie mit einer Besichtigung des Dorfes. Luhfensteig war nicht sonderlich bekannt für irgendwas, abgesehen er Trolle die meist des Nachts angriffen. Aber besaßen sie eine gute Abwehr gegen diese Biester. Valrak ging die Straße entlang und kaum jemand beachtete den Elf der in ihrer Mitte ging. Als er das letzte mal im Dorf war, musste er sich von Schatten zu Schatten schleichen. Huschte über die Dächer und verkroch sich in den Gassen. Doch nun brauchte er dies nicht. Der Fluch der verdammten Priesterin war gar nicht so schlecht wie er anfangs dachte. Er konnte am Tage sich frei bewegen und des Nachts war er unnauffälliger denn je. Ein Grinsen zog sich über seine Lippen als er daran dachte wie das Lebenslicht der Priesterin durch seine Hände erlosch. Ein Biest weniger, dachte er sich und bog in die Straße ein, die direkt zu dem Heim von Laskan Dornmeer führte. Der Magier hatte kein gewöhnliches Haus. Es war von aussen die die Miniaturform einer Villa gehalten. Ein aufwendiger Torbogen mit Säulen an den Seiten machten den Eingang auffällig. Gitter, die wie Valrak wusste vorher nicht an den Fenstern waren, sicherten die untere Etage. Der Einbruch hatte den Magier eindeutig gezeichnet. Dreimal klopfte Valrak an und machte eine kurze Pause und noch zweimal gegen die Tür leicht zu treten. Kurz darauf öffnete sich diese und ein dicklicher kleiner Mann stand vor dem Elf. "Endlich bist... bist du..." sichtlich verwirrt sah der Mann Valrak an und wusste eindeutig nicht so recht was er damit anfangen sollte. "Ja, ich bin es. Mein Äusseres sollte euch nicht verwirren. Ich bin wegen dem Auftrag hier." erläuterte Valrak. Langsam trat der Mann zur Seite und betrachtete den Elf. Doch eindeutig war dies die Kleidung des Drow, den er für diesen Auftrag angeheuert hatte. "Was ist mit euch geschehen?" wollte der Magier wissen, der immer noch beeindruckt von dieser Veränderung war. Valrak seufzte genervt und schüttelte den Kopf. "Wichtigeres, Laskan. Es gibt wichtigeres." Damit holte er endlich den Magier aus der Faszination. Laskan war alles andere als erfreut zu hören das Valrak noch immer nicht den Dieb gefangen hatte, aber noch mehr besorgt wurd er als ihm der Meuchler erklärte das der Gesuchte nach Alakesch zurück gekehrt war. Das bestätigte nur seinen Verdacht den er schon damals gehabt hatte. "Und du bist sicher das du ihn dort finden wirst?" fragte Laskan neugierig und tippte sich an das rundliche Kinn. Valrak hob eine Braue und verschrenkte die Arme. "Schau mich nicht so an." drohte ihn darauf der Mann. "Immerhin bist du nun schon eine ganze Weile hinter diesen Kerl her." Doch der Blick blieb kühl und unbeeindruckt. "Ach ihr Meuchler." fluchte der Magier und warf die Hände über seinen Kopf. "Bring mir nur den Runenstein zurück." brummte er und sackte in seinen Sessel zurück. "Es ist die Stadt der Magier. Wo soll ich da anfangen?" fragte Valrak der hoffte das Laskan jemanden wusste, der es eventuell auf seine magischen Schutzrunen abgesehen hatte. "Keine Ahnung." sagte der Mann niedergeschlagen und schüttelte ahnungslos den Kopf. "Ich versteh auch nicht warum wer ausgerechnet diese einen Rune haben musste. Geschweige denn wer davon wusste?" entfuhr es ihn und er sackte nur tiefer in den Sessel. "Ihr Magier prahlt gerne über Errungenschaften. Mich wundert es weniger das wer davon wusste. Viel mehr interessiert mich ob ihr einen Verdacht hegt." erklärte Valrak der eindeutig kein Erbarmen mit dem rundlichen Magier hatte, der den Drow durch zusammen gekniffenen Augen böse anfunkelte. "Nein, ich hab keinen verdacht." brummte er und richtete sich wieder auf. "Es gibt viele Magier die so eine Rune gebrauchen könnten. Doch am ehsten wird sie dafür benötigt um ein Artefakt zu fertigen." erklärte er ihm. Valrak nickte um zu verdeutlichen das er mehr Informationen über diese Herstellung und das Artefakt benötigte. Laskan gab ihm diese widerwillig, doch wollte er nur den Runenstein zurück. - - - Meister Taybra war beschäftigt, das wussten die Geschwister genau. Milidrin und Aikan hatten sich damals von ihm für einen kleinen Auftrag anheuern lassen und bald darauf kamen die nächsten Aufträge. Das diebsiche Geschwisterpaar war sehr bekannt in der Stadt, doch keiner hätte auch nur ansatzweise sagen können wie sie wirklich aussahen. Um so mehr war Aikan in seiner Ehre gedemütigt wurden, das ein Meuchler es geschafft hatte ihn über Tage hinweg zu verfolgen. Immer wieder hatte der Mann sich verkleidet und alles gegeben damit er endlich von ihm abliess. Erst im Bergdorf hatte der Drow seine Fährte verloren. Aikan wusste das es nur Glück gewesen war. Er betrachtete den Kelch in seiner Hand. Nur Glück hat ihn vor dem Tod gerettet. Wütend warf er den Kelch gegen die Wand und der Wein ergoß sich auf den Boden und lief die Wand hinab. "Verfluchter Magier." knurrte der Mann und starrte auf den Kelch. "Du wirst alt Bruder, das dich ein Meuchler so lang verfolgen konnte." kicherte Milidrin die an der Tür lehnte und ihn beobachtete. Der finstere Blick von Aikan verriet der Frau das sie lieber die Tür schloss, was sie auch machte nachdem sie eingetreten war. "Dich hätte er ebenso lang verfolgt." konterte er ihr wütend. "Vielleicht hätte ich mich erwischen lassen und ich hätte ihm das Vorhaben auf andere weise ausgetrieben." sagte sie und leckte sich über die Lippen bei dem Gedanken. Aikan verzog angewiedert das Gesicht. "Du hättest das nicht überlebt." "Es ist ein Mann, also hätte..." "Es ist ein Drow." fuhr er ihr ins Wort und Milidrin stoppte sofort. Ihre Augen weiteten sich als sie ihren Bruder betrachtete. "Und nein, ich bin mir nicht sicher ob er nicht immer noch hinter mir her ist." gestand er ihr und ging zu seinem Bett. Er setzte sich und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Milidrin betrachtete einen Moment lang ihren Bruder und setzte sich schliesslich zu ihm. Sie legte einen Arm um seine Schulter und lehnte sich an ihn. "Du wirst ihm nicht allein gegenübertreten müssen." versicherte sie ihm. Milidrin und Aikan waren schon lange Diebe. Schon als Kinder hatten sie ihr Leben mit Diebstahl bewältigt. Nie liessen die Geschwister von einander. - - - Es war schon spät als Valrak endlich zurück kehrte. Doch Laskan hatte den Drow so lange da behalten bis der Fluch bei Sonnenuntergang brach. Der Magier kannte diesen Zauber und war überaus fasziniert von dem Leid des Drow. Eigentlich nichts worüber Valrak gern nachdachte, doch das Angebot was Laskan ihn gemacht hatte, war doch sehr verlockend gewesen. Auf dauer würde dieser Fluch noch andere Formen annhemen, das war auch dem Drow bewusst. Somit hat Laskan ihm Informationen geben wie er den Fluch, zwar nicht brechen, aber stoppen konnte. Jedoch nur beim erhalten seiner gewünschten Rune und dem Kopf des Diebes sollte er diesen Gegenstand erhalten. Nachdenklich schlich der Drow durch die Gassen und war froh das in der Nacht nur wenig Einwohner auf der Straße unterwegs waren. Die Soldaten waren an den Wällen und kämpften gegen kleinere Trollgruppen die sich an das Dorf zu nahe heran wagten. Valrak schliech sich zum Gasthof, zog die Kapuze tief ins Gesicht und eilte flink durch den gefüllten Schankraum. Ein kurzer Blick von der Treppe aus verriet ihm das Gwen nicht bei den feiernden Gästen war. Somit eilte er hinauf und klopfte bald schon an ihrer Tür. Die Elfe ahnte wer davor stand und sah den Drow genervt an. "Am Abend bist du zurück?" fauchte sie sofort los und Valrak drückte sie nur nach hinten ins Zimmer rein. Er schloss die Tür und nahm die Kapuze ab. "Reg dich ab." sagte er und drehte sich zu der Elfe um, die bereits in Nachthemd vor ihm stand. Der Drow stutzte einen Moment, aber als er zu einen Stuhl blickte bestätigte es sich nur. Gwen hatte ihre zeit genutzt und ihr Kleiderarsenal erweitert. Er ahnte schon wer den Rucksack bald tragen drufte. Kopf schüttelnd wandte er sich wieder an die Elfe. "Morgen reite ich nach Alakesch." "Nein." protestierte sie sofort, womit er schon gerechnet hatte. "Doch. Du bist kein Meuchler, du bist nicht kampferprobt und keinesfalls Unauffällig und leise genug um dich in ein bewachtes und mit Zauberfallen bestücktes Anwesen eines Magiers ein zu dringen." Gwen verschrenkte die Arme vor der Brust und sah Valrak finster und durchdringend an. "Ich... komm... mit!" "Das... glaub... ich nicht!" knurrte er ihr entgegen. "Sei einmal vernünftig und benimm dich nicht wie ein trotziges Kind." brummte er, worauf Gwen ihn entsetzt ansah. "Ach so siehst du mich?" "Na erwachsen benehmen tust du dich sicher nicht, Goldi." erwiederte der Drow und sah die Elfe finster an. Gwen war fassungslos, benahm sie sich wirklich wie ein kleines Kind? Er liess sie doch ständig allein. War es da nicht verständlich das sie nicht immer wie ein rohes Ei behandelt werden wollte? "Wie soll ich mich erwachsen benehmen wenn du mich nicht mal wie eine Erwachsene behandelst." fuhr sie ihn an, worauf hin Valraks Blick nur ernster wurde. "Guck nicht so. Ich habe recht und das weisst du. Ich kann vielleicht nicht kämpfen, aber ich kann für Ablenkung sorgen." Skepsis mischte sich unter seinen Blick und Gwen erkannte das. Das war ihre Chance. Sie musste ihn nur von sich überzeugen. "Es gibt auch andere Fähigkeiten die von Nutzen sind. Gerade als Frau kann ich doch sehr nützlich sein." sogleich gab sie sich verführerisch und legte dabei einen Arm auf seine Schulter und streichelte mit der anderen Hand über seine Brust. "Bitte." seuselte sie leise und sah ihn mit großen Augen an. "Bitte." flehte sie weiter. Valrak spürte wie sie sich an ihn drückte und sah sie weiterhin ruhig und kühl an. Die Skepsis blieb, aber wenigstens der Zorn verschwand. Er schlug ihren Arm sacht beiseite und wandte sich ab. "Na gut. Morgen früh reiter wir nach Alakesch. Vergess nur in deiner Aufregung nicht bewaffnet zu sein." sagte er und verliess ihr Zimmer. Gwen sah ihm nach und ein Grinsen kreuselte sich auf ihre Lippen. Sie hatte ihn wirklich weichgekocht. Das war ein Erfolg der sofort in ihrem Tagebuch verewigt werden musste. Kapitel 14: Glückliches Schicksal --------------------------------- Der Drow lag auf den Rücken und starrte zur Decke. Es hatte lange gedauert bis der Lärm aus dem Schankraum verstummte und endlich Ruhe einkehrte war. Von den Wällen drang auch schon lang kein Schlachtenlärm mehr in das Dorf und somit war alles Still. Die Ruhe wisch mit dem ersten Krähen eines Hahnes. Die Sonne drang von den Hügeln hinab und schon früh roch es nach frischem Brot, von der naheliegenden Backstube. Valrak aber verharrte in seiner Haltung und lauschte weiter wie die Gäste im Gasthof sich aus ihren Betten quälten und sogar Gwen schien endlich wach zu werden. Er hob seine Hand vor seine Augen und seufzte leise. Der Meuchler wollte sich nicht ausmalen welche Aspekte der Fluch noch mit sich führen würde. Langsam stand er auf und betrachtete seine Reisekleidung. Das Hemd war schon oft geflickt wurden und sein Mantel franste an seinen Enden immer weiter aus. Doch den Drow störte das nicht. Er rödelte sich wieder an und packte auch schon seine Waffen an ihren Platz. Sicher würde Gwen noch etwas essen wollen, doch so musste sie es sich mitnehmen. Bis zum Nachmittag wollte er in Alakesch sein und das würde ein strammes Tempo bedeuten. Kaum verliess er sein Zimmer stand auch schon Gwen vor ihm. Sie hatte ebenfalls bereits gepackt und lächelte ihn erwartungsvoll an. "Na... willst du nicht noch etwas essen?", fragte er verwundert als er sie betrachtete und genau musterte. Sie hatte sich eine leichtere Gewandung angezogen. Die Rüstung hing an ihrem Rucksack und der Dolch zierte ihren Oberschenkel der leicht hinter dem langen an den Seiten offenen Rock hervorlugte. "Wir können das mitnehmen." konterte sie lächelnd und ging vor. Damit hatte der Drow nun wirklich nicht gerechnet. Immerhin kannte er die Elfe nur als verwöhnt. Vielleicht hatte sie sich doch schon etwas geändert, dachte der Drow und grinste als er ihr folgte. Am Tresen liessen sie sich noch zwei Esspackete einpacken und verliessen kurz darauf den Gasthof. Überrascht blieb Valrak stehen, während Gwen schon die Ställe ansteuerte. Die Elfe stoppte und wandte sich an ihren Begleiter, der starr in eine Richtung sah. Gwen folgte seinen Blick und erkannte einen kleineren Herrn mit runden Bauch. Seine edlere Kleidung liess darauf hindeuten das es sich um einen Adligen handeln musste. Doch wusste nur Valrak das es Laskan Dornmeer war, der dort stand und sie beobachtete. Der Drow schüttelte den Kopf und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Gwen. "Lass uns die Pferde holen." sagte er und ging an ihr vorbei. Gwen wollte ihn gern fragen, aber sein Blick verriet das sie diesen Gedanken schnell vergessen sollte. So folgte sie ihn und beide sattelten ihre Pferde. Das Essen wurde gut verstaut und beide saßen fest im Sattel, als sie an den Mann vorbei ritten. Schweigend betrachtete dieser nur das ungleiche Gespann und sah ihnen nach, als sie die Hauptstraße entlang ritten. "Alakesch ist eine gefährliche Stadt." fing Valrak an, als sie das Dorf schon ein gutes Stück hinter sich gelassen hatten. "Es ist die Stadt der Magier." sagte Gwen und ritt ruhig neben ihn her. "Wir waren schon einmal dort, mit der Truppe. Atenberaubende Gebäude und hohe Türme." "und Leid in jeder Gasse und an jeder Ecke." ergänzte Valrak voller Abscheu. "Es war sicherlich nicht mein erster Ort an dem ich war, als ich an die Oberfläche kam. Aber der Erste wo mich ein Auftrag hinführte, als ich noch frisch in der Guilde eingetreten war. Ein alter Freund, oder sagen wir lieber, ein Guildenbruder wollte mir zeigen wo vor wir uns in der Stadt in acht nehmen mussten. Er kam nur leider nicht mehr lebend dort hinaus." Gwen verzog mitfühlend und angewiedert das Gesicht. Sie wollte zwar mehr über Valrak wissen. Ihn näher kennen lernen. Aber solche Geschichten waren nicht das was sie hören wollte. Doch war auch dies ein Teil seiner Geschichte. - - - "Er ist in seinem Labor." "Dann geh ich eben dort hin." "Nein, nein. Ihr dürft nicht. Er will ruhe. Er wirkt Zauber." das zischen der Stimme liess die Frau stocken und sich zu der kleinen Kreatur umdrehen. Dieser Homunkulus war alles andere, als ein schöner Anblick. Eine Kreatur die aus Magie erschaffen wurde. Die meisten dieser Konstrukte sind eher klein und besitzen Flügel. Doch dieses Wesen nicht. Es ähnelt mehr einen Menschen als seine Artgenossen und kleidet sich sogar. Teybra nutzt dieses Wesen als Diener. Eine Arbeit die dieser Homunkulus wirklich ernst nimmt. "Was für Zauber?" wollte Milidrin wissen und sah auf das Wesen hinab, welches unruhig von einem Bein auf das andere hüpfte und dabei mit seinen spitzen Zähnen knirschte. "Zauber. Mächtige Zauber. Große Magie. Ihr nur stört." zischte das Wesen wieder und hüpfte aufgeregt. Die Frau bedachte die scharfen Klauen dieser Kreatur und kniff die Augen leicht zusammen. Die Diebin wusste wann es schlauer war zu gehen und in Anbetracht des Gemütszustandes der Kreatur wollte sie keine Bekanntschaft mit dessen Klauen machen. Milidrin verliess den Flur der zu Teybras Labor führte und schlug den Weg zu ihren Zimmer ein. Der alte Mann war seitdem Vorabend nicht gesehen wurden. Er hatte den Ring geschnappt und hatte nicht einmal mit Aikan über den Meuchler gesprochen. Das sah den Alten nicht ähnlich, stellte sie fest. Nachdenklich bog sie um die nächste Ecke und beschritt ihr Zimmer. Auf ihren Bett lagen viele offene Bücher und auch der Tisch war bereits überladen. Seit Teybra von der Geschichte berichtet hatte, einem Land welches nur über ein bestimmtes Portal zu erreich war. Seitdem versucht sie mehr über dieses Land zu erfahren. Das Reich eines Drachen. Ein Kaiser mit einer mächtigen Armee. Milidrin ging zu ihren Bett und setzte sich. Sie nahm eine Schriftrolle und besah sich die Zeichen. Wahrscheinlich sollte dies eine Karte sein, überlegte die junge Frau und legte die offene Rolle beiseite. Dann las sie in einem Buch und rollte erneut eine Schriftrolle aus. Diesmal eine offensichtliche Karte. "Irgendwo muss dieser Eingang sein. Irgendwo ist der Hinweis." murmelte sie leise. Aikan nahm nie den direkten Weg, wie seine Schwester. Er wusste das der kleine Diener von Teybra ihn nicht durchlassen würde. Doch die Neugierde war größer als die Vernunft. Leise schlich der geübte Dieb an die Tür heran und lugte durch den schmalen Spalt. Er hörte den alten Mann etwas sagen. Aikan war schon lang genug im Dienste des Magiers um die Zauberersprache zu erkennen. Er verstand diese jedoch nicht. Leicht drückte er die Tür weiter auf um mehr zu sehen, aber Teybra stand gut verborgen hinter Regalen. Gerade als Aikan noch etwas weiter schieben wollte, spürte er einen Widerstand. Sein Blick glitt erst zum Boden, dann hinauf und er erkannte eine Falle. Sofort liess er ab von seinen Gedanken und ging einen Schritt zurück. Teybra wollte nicht gestört werden, dachte sich Aikan. Doch wollte er zu gern wissen wie dieses Artefakt hergestellt wurde. Ein Lauter Knall und ein greller Schrei rissen den Mann aus den Gedanken und liessen ihn erschrocken zurück schnellen. Die Tür war ins Schloss gefallen und hinter der Tür wurde tosender Lärm laut. Aikan reagierte sofort, er sprang zur Tür und riss diese auf. Dabei machte er sich auf die Falle gefasst, die Teybra angebracht hatte. Er rollte sich unter eine Schockwelle hinweg und stand mit gezogenen Waffen im Labor. Eine lichtsäule zog seine Aufmerksamkeit auf sich und der Dieb schlich um eines der Regale. "Verflucht und Malledeit." zeterte der alte Magier und klopfte sich den Staub ab. Aikan packte die Waffen wieder weg und trat hervor. "Es scheint nicht geklappt zu haben." stellte der Dieb fest und heimste sich einen wütenden Blick des Magiers ein. "Was suchst du hier?" fauchte der Mann ihn an. "Neugierde." gestand er ihm und sah zu den Utensilien die Milidrin und er ihm beschaffen hatten. Ein Stab, ein Handschuh, der Ring, der Runenstein, fünf verschiedene Edelsteine, eine Schriftrolle und drei Barren eines besonders gehärteten Metalls. "Ihr seit nicht sehr weit gekommen." stellte Aikan Stirn runzelnd fest, was ihm nur erneut einen finsteren Blick einbrachte. "Irgendwas scheint noch zu fehlen." brummte der Magier und ging zu einen Tisch, auf dem Schriftrollen lagen. "Irgendwas ist nicht richtig." brachte er grübelnd hervor und Aikan trat an seine Seite um auch einen Blick auf die Schriftrolle zu werfen. Doch das was da stand, verstand der Dieb nicht. Es schien eine Rezeptur zu sein. "Vielleicht raucht ihr einen Schmied." brachte er ein und sah zu den Metallbarren. "Ich denke nicht das diese sich von selbst schmelzen lassen." Teybra wollte ihn gerade raus werfen, doch überdachte zugleich auch dessen Worte. "Geh zum Schmied am Stadtrand. Er kennt die meisten Metalle. Red mit ihm." sagte Teybra und besah sich nun auch die Barren. "Vielleicht bringt mich dein Gedanke etwas weiter." Aikan unternahm selten Botengänge, aber empfand dies als netten Ausgleich. Der Dieb nickte und gab keine weiteren Wiederworte. - - - Am Nachmittag hatten sie ihr Ziel erreicht. Alakesch ragte hinter einen Hügel empor und Gwen und Valrak fanden sich in Mitten von Handelskarawanen wieder. Sie alle wollten in die Stadt der Magier. Teure Stoffe und gute Gewürzen waren begehrt unter den Magiern. Als Reisende mussten Gwen und Valrak glücklicherweise keinen Zoll bezahlen und stiegen hinter der Mauer von ihren Pferden. Der Drow führte sie an der Stadtmauer entlang zu Stallungen. Gwen stellte schon dort fest das diese Stadt eine teure Angelegenheit werden würde. Magier lebten im Prunk, wie jeder wusste, wesshalb sie sich auch nur das teuerste leisteten. "Im Donnerkelch werden wir unterkommen." sagte Valrak und sah hinauf zu den Wolken, die sich immer weiter zusammen gezogen hatten. Kaum waren sie auf der Hauptstraße dauerte es nicht lang und ein Regen brach an. Gwen huschte schnell unter ein Dach und verfluchte sich leise keinen schweren Mantel geholt zu haben, der den Regen abhielt. Valrak hingegen hatte mit solche Problemen nicht zu kämpfen, er folgte Gwen gelassen und blieb bei ihr stehen. "Du solltest dir bei Zeiten wirklich mal richtige Reisekleidung zulegen." stellte der Drow grinsend fest. "Sehr witzig. Ich habe erst eingekauft." fuhr sie ihn an. "Oh das weiß ich." entgegnete er ihr und verschränkte die Arme vor der Brust. "Das meiste ist unnötiges Zeug." "Unnötig?" jabste sie wütend. Doch Valrak blieb gelassen und nahm den Umhang ab. Er legte diesen ihr um die Schultern und zog die Kapuze ihr über den Kopf. "Komm jetzt. Der Gasthof ist nicht mehr weit und wir sollten vor dem Abend uns dort ein Zimmer sichern." Genauso schnell ihre Wut am kochen war, ebte diese sofort wieder ab und sie sah ihn starr an. Wieso war er so gemein und nett zu gleich? Gwen schluckte sich ihre zornigen Sätze runter und nickte knapp auf seine Worte hin. Ein trockenes Plätzchen war alles was sie jetzt wollte. Die Elfe folgte dem Drow durch die Pfützen und schnell kamen sie zum Gasthaus, welches schon gut gefüllt war. Valrak deutete ihr an zu warten, während er ihnen ein, oder lieber zwei Zimmer organisierte. Die Elfe zog die Kapuze ab und sah sich in der Masse um. Viele waren eindeutig nur wegen den Regen in das Gasthaus gekommen. Aber andere nutzten die Zeit auch, um etwas zu essen und einen guten Tropfen zu trinken. Ihr Blick haftete an einen Mann in einer Ecke. Sein Blick war starr, doch eher voller Bewunderung. Gwen war erst etwas überrascht, doch fühlte sie sich doch etwas geschmeichelt das jemand sie überhaupt in der Masse bemerkt hatte. Kurz darauf kam Valrak zurück. "Ein Zimmer, aber das werden wir schon noch überleben." brummte er. "Wohl eher DU wirst das noch so eben überleben." rümpfte sie die Nase. "Wieso? Willst den Morgen nicht mehr erleben?" grinste er frech und drehte sich zur Treppe hin. Gwens Augen weiteten sich und sie war sich nicht sicher wie ernst sie seine Worte nehmen sollte. Doch sofort tadelte sie sich überhaupt so über Valrak zu denken. Immerhin hatte er mehr als einmal die Gelegenheit ihr das Leben zu nehmen. "Du grober Klotz." knurrte sie leise und stapfte dem Drow hinterher die Treppe hinauf. Aikan hatte sich vor den Regen im Donnerkelch eingefunden. Wohl die einzige Taverne die auch für das einfache Volk noch bezahlbar war. Sicherlich hatte er ein gutes Verdientst, aber ging der Dieb nur selten in gehobenere Tavernen. Hier kamen die Leute hin, denen er sich am nächsten fühlte. Der Regen jagte viele Bürger durch die Tür und auch so einige Reisende verirrten sich in das Gasthaus. So bemerkte er zwei weitere die durchnässt den Schankraum betraten. Der Elf war sofort zu erkennen. Klatschnass bahnte dieser sich den Weg zum Tresen und redete mit dem Wirt. Doch interessanter war die Begleitung, fand Aikan. Eine Elfin mit langen blonden Haaren. Sie war wirklich eine Augenweide, wie der Mann fand und ihre zierliche Gestalt war unter dem schweren Umhang nur zu erahnen. Als sie ihn bemerkte stoppte für einen Moment die Zeit und Aikan wusste nicht was er empfinden sollte. Selten schaffte es nur ein Blick einer Frau ihn aus der Bahn zu werfen, aber ihre klaren Augen waren alles worin er sich verlieren wollte. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen als ihr Gefährte wieder zurück kam und ihr andeutete ihm hinauf zu folgen. Aikan rügte sich selber das er so auffällig gestarrt hatte, aber fühlte er sich von ihren Bann eingefangen. Er leerte den Humpen und bestellte sich den nächsten. "Dort unten ist aber viel los." murmelte Gwen und legte den Umhang ab. "Die meisten suchen nur Schutz vor den Wassermassen von oben." erklärte Valrak gelassen und entledigte sich seiner Waffen und dem nassen Mantel. "Wie willst du vorgehen?" fragte Gwen frei weg und setzte sich auf eines der Betten. Valrak der gerade dabei war sein Hemd aufzuschnüren sah sie über seine Schulter an. "Das nenn ich mal direkt." stellte er nach kurzem schweigen fest und zog das ebenso nasse Hemd aus. Gwen die eigentlich den Anblick schon gewohnt war, riss sich zusammen ihn nicht an zu starren. "Ehrlich gesagt weiss ich es noch nicht genau." gestand Valrak und setzte sich auf das andere Bett. "Wir müssen erst eimal herausbekommen wer der Dieb war. Dann können wir entscheiden wie wir vorgehen." erklärte er ihr und zog sie die Stiefel aus. "Ich denk das ist die einzige Möglichkeit." Gwen sah kurz zu Boden und dachte nach. Ihr fiel ein das sie ihre Tänzerkleidung dabei hatte und wollte ihm gerade vorschlagen auf diese Weise Informationen zu sammeln, als sie sah wie Valrak seine Hose öffnete. "Was machst du da?" fuhr sie auf und sah ihn erschrocken an. Valrak der sichtlich überrumpelt war, blickte Gwen mit einen skeptischen Blick an. "Nennt sich ausziehen. Warum?" "Aber.... aber...." stotterte sie und konnte die Röte nich verbergen. Ihr Herz schlug schneller und die Hitze schoss ihr in den Kopf. "Reg dich ab, Streichholz. Und geh dich mal lieber im Regen abkühlen. Ich will nur aus den nassen Sachen raus." sagte Valrak gelassen und stand auf um sich aus seinen Rucksack eine trockene Hose und Hemd zu holen. "Wenn du nicht hingucken kannst weil du sonst Schnappatmung bekommst, dreh dich einfach weg." Gwen wollte noch etwas sagen als er schliesslich weiter machte und sie sich sofort umdrehte. Diese Reaktion brachte ihr nur ein Lachen seinerseits ein, aber die Elfe kochte regelrecht vor Hitze. Der Dieb sah bald darauf den Begleiter den schönen Elfe die Treppe hinab steigen, mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. Das die Elfe kurz danach auch hinab kam, jedoch sichtlich beschämt liess den Mann die wildesten Gedanken spinnen. Wut kochte in ihm auf, da er glaubte das dieser Elf sich an ihr vergangen haben könnte. Doch er kannte sie nicht und allein nur in Anblick liess den Mann die Fassung verlieren. Valrak und Gwen hatten sich schliesslich an einen Tisch gesetzt und währen der Elf bestellte schien die Frau nur knapp zu antworten. Aikan wollte aufspringen und der Dame in Nöten helfen, doch er mahnte sich zur Ruhe und beobachtete weiterhin. Die Zeit verging und ihr Essen kam. Gwen schien sich endlich gefangen zu haben und Valrak genoss sein Bier. "Mach sowas nicht nochmal." funkelte sie ihn böse an. "Na komm. Als ob du es nicht wolltest." "Das... also... Wie kommst du..." Aikan hörte nur Bruchstücke ihrer Unterhaltung, nachdem er sich von einen Platz gelöst hatte und etwas näher gerutscht war. "Deine Blicke Goldi. Sehr auffallend." "Das stimmt nicht." stritt Gwen es ab und verbarg ihr Gesicht mit dem Humpen den sie mit deinen Händen umfasste. "Können wir ja gleich nochmal wiederholen." grinste er ihr zu und Gwen versank nur noch mehr hinter dem Humpen. Plötzlich sprang ein Mann neben ihnen auf und hielt die gezogene klinge an Valraks Kehle. "Ihr seit wiederwertig." knurrte Aikan und funkelte Valrak finster an. "Und euch wurde wohl nicht beigebracht Privatgespräche nicht zu lauschen." "Wie könnt ihr es wagen so mit der Dame umzugehen?" Aikan schnaubte wütend und wollte gerade noch etwas ergänzen als das Lachen des Elf ihn doch sehr aus der Bahn wurf. "Dame? Gwen und eine Dame?" lachte Valrak herzlich sodass auch die anderen Gäste sich umdrehten. Gwen die sich endlich gefangen hatte, warf Valrak den Humpen den Kopf, worauf hin dieser, der eh schon halb nur auf den Stuhl saß, von diesem auch runter fiel. "Ich bin sehr wohl eine Dame!" brüllte sie ihn an und bemerkte erst jetzt die Stille. Gwen war sichtlich beschämt und sackte schnell wieder auf den Stuhl zurück. Aikan war nun ebenso überfordert von dieser Reaktion und zog das Schwert zurück. "Ich... versteh nicht." Der Elf rappelte sich wieder auf und setzte sich zurück an den Tisch. "Gwen ist ein Biest, aber gewisse keine Dame." Das rege Treiben um sie herum wurde wieder aufgenommen, da sich scheinbar doch kein Kampf anbahnte. "Ich bin eine Dame." knurrte sie ihn an und unterstrich dies mit einem wütenden Blick. "Ihr..." "Wir sind Reisegefährten. Ihr dachtet wohl ich halte sie als Sklavin, was? Glaubt mir. Würde ich dies machen, hätte ich sie euch genau jetzt verkauft." Aikan und Gwen sahen entsetzt zu Valrak. Dieser musterte beide Blicken und setzte grinsend noch einen drauf. "Aber wo wir gerade dabei sind, wollt ihr nicht..." "HÖR AUF!" fuhr sie ihn an, woraufhin der Elf wieder nur lachen konnte. Aikan fühlte sich eben so beschämt wie vorhin Gwen und musste sich erst einmal setzen. "Verzeiht." sagte er an Gwen gewandt die ihn verwundert ansah. "Ich dachte er hatte euch vielleicht etwas angetan und wollte dies wiederholen. Ich hatte euch vorhin gesehen und..." Gwen lächelte über diese doch schüchterne Art und Wiese und fühlte sich sehr geschmeichelt. So etwas kam nicht oft vor, seitdem sie mit Valrak unterwegs war. Bei ihren Auftritten hatte sie viele Verehrer gehabt. Männer die ihr die Sterne vom Himmel holen wollten. Doch seitdem sie mit Valrak unterwegs war hatte sie nur einen Mann um sich, der zudem nicht sehr aufmerksam war. Der Elf lehnte sich wieder zurück und bestellte die nächste Runde. "Sieh an Gwen. Ein Verehrer." grinste er und war sichtlich unbeeindruckt als beide ihm mahnende Blicke zu warfen. "Mein Name ist Aikan Düsterkleid." stellte er sich Gwen schliesslich vor und lächelte aufrichtig. Aikan war für einen Menschen sehr charmant und charismatisch, auch wenn er äusserlich noch lang nicht an Valrak reichte, wie Gwen feststellte. Jedoch wusste dieser Mann sich zu benehmen und das gefiel der Elfe wesentlich besser. "Ich bin Gwendolyn Miníthir. Ich bin sehr erfreut." erwiederte sie sein lächeln. "und das ist Va..." "Varauk Kethraldir. Ich bin nicht erfreut, aber ihr wollt ja auch nur Goldi schöne Augen machen." sagte Valrak und prostete ihm zu. Aikan nickte knapp dem Elf zu ehe er schliesslich aufstand und wieder Gwen betrachtete. "Ein schöner Name." schmeichelte er weiter. "Ich würde mich freuen wenn ich euch die Stadt zeigen darf." Gwen die gesättigt war und sicherlich eine charmantere Gesellschaft Valraks bevorzugte lächelte und nickte. "Sehr gern." Mit einem kühlen Blick zu Valrak verabschiedete sie sich von diesen, der immer noch keine Miene verzog. "Wir sehen uns heut Abend." sagte sie schliesslich und folgte dem jungen Mann der sichtlich erfreut war eine so nette Begleitung gefunden zu haben. Valrak blieb allein zurück und er sah den beiden nach bis sie die Tür verliessen. "Aikan also." murmelte er in den Humpen und nahm einen Schluck. Valrak hatte den Mann erkannt. Den Mann den er so lange verfolgt hatte. Welch Glückliches Spiel des Schicksals das sie genau hier auf ihn trafen. Der Drow grinste leicht als die Magd mit den drei Humpen ankam. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)