The Dark Light von Sizura (Das Reich des Drachenkönigs II) ================================================================================ Kapitel 9: Warum es geschah --------------------------- „Wie lang ist es her?“ murmelte er als er sich die gebrachten Kleider angelegt hatte. Der schwarze Samt war ein angenehmes Gefühl auf der Haut. Doch bei dem Blick in den Spiegel zeigte sich ein nicht so bekanntes Bild wie er es in Erinnerung hatte. Die schwarzen Haare und die helle Haut wirkte im Zusammenhang mit dem schwarzen Samt zwar immer noch harmonisch, doch nicht wie er es kannte. Valrak schüttelte den Kopf aber ein Grinsen setzte sich auf seine Lippen. „Und dennoch bin ich immer noch der Gleiche.“ es klang fast so als wolle er sich das selber klar machen. In den letzten Tagen hatte er so viele Veränderungen bei sich bemerkt, dass er langsam sich Sorgen machte das er vielleicht eines Tages gar nicht mehr der Drow war der er doch eigentlich ist. Das wäre etwas was er nur ungern aufgeben wollte. Bald würde das Fest beginnen. Sicherlich waren die meisten Vorbereitungen schon getroffen und die Elfen legten letzte Hand an ihren Kleidern an. Ein barbarisches Volk, welches auch im eleganten Stil feiern konnte. Zu gut erinnerte sich der Assassine an die Zeit wo er die ersten Feste miterlebt hatte. Doch er wusste, das dieses Fest einen speziellen Grund haben musste. Andere waren schlichter gehalten. Er legte seine Schwerter an und verliess sein Gemach. Ohne Waffen ging er sehr ungern raus. Egal wo er sich befand. Das gute jedoch an der Rasse der Wildelfen war die Tatsache das sie immer, egal wie festlich auch die Veranstaltung war, ihre Waffen bei sich trugen. Er wollte zu Gwen, da sie ja nicht wusste wo sich der große Saal befand. Langsam schritt er die Treppe hinauf und blieb vor ihrer Tür stehen. Nachdenklich hob er seine Hand. Er hoffte das Gwen nicht mehr eine solche Abneigung gegenüber Celona empfand. Da diese junge Elfe doch sicherlich einiges mit Gwen gemeinsam hatte. Er klopfte und wartete darauf das sie aufmachte. Er wand sich ab und sah die Treppe hinauf und runter. Leise musikalische Klänge drangen an sein Ohr. Als kleines Extra, hatte sich die Elfe ebenfalls noch den Dolch um den Oberschenkel geschnallt. Man konnte ja nie wissen. Sicherlich tranken auch diese Rasse Elfen einiges. Nur als kleine Verteidigung. Ein letztes Mal sah sie in den Spiegel und wirkte immer noch nervös. „ich hab noch was vergessen.“, erinnerte sie sich und kramte aus ihrem Rucksack ein kleinee Parfümfläschchen heraus. Eigentlich benutzte sie so was sehr selten. Aber in letzter Zeit hatte sie sich doch hin und wieder etwas aufgetragen. Grade hatte sie das Fläschchen wieder in den Rucksack gleiten lassen, als sie dann bei ihrem Tagebuch hängen blieb. Eigentlich hatte sie ja noch Zeit….Schnell war das Buch her vorgenommen und sie begann zu schreiben. Sie hatte noch all das nachzuholen was seit ihren letzten Stunden Schlaf passiert war. Auch schrieb sie nun wie nervös sie im Augenblick war, dem Drow gegenüber zu treten. Aber dass sie die junge Elfe Celona falsch eingeschätzt hatte du sie eigentlich gut leiden konnte. Sie erinnerte sie an ihre Schwester. Was würde ihr Vater sagen, wenn er sie nun so sehen könnte? Gwen schmunzelte leicht und hielt im Satz inne. //ich vermisse sie doch etwas….ich sollte ihnen mal wieder schreiben.// Dann beendete sie ihren Eintrag auch schon wieder. Genau rechtzeitig. Denn es klopfte an ihrer Tür. Nervös schreckte sie auf und warf das Buch zurück in den Rucksack. Hastig stellte sie sich nochmals vor den Spiegel um nochmals alles ab zu checken. Soweit saß alles an seinem Platz, nichts hatte sich aus den Haaren gelöst und auch die Schminke war noch heile. Dann atmete sie nochmals tief durch, eh sie zur Tür ging. Sie umfasste die Türklinke und drückte diese schließlich nach unten. Darauf achtend, dass nichts Peinliches passieren konnte. Meist passierte ihr genau in solchen Momenten etwas dass allen noch Jahre später im Gedächtnis blieb. Vorsichtig schob sie die Schärpe des Kleides bei Seite, damit dieses sich nicht irgendwo verfing. Dann wagte sie endlich auf zu sehen. Valrak war in Schwarz mit silbernen Fäden verziert gekleidet. Auch er hatte seine Waffen dabei. Aber wirklich alle. Da es noch nicht ganz so spät war, hatte er noch immer die Gestalt eines Elfen, könnte man meinen. Aber das schwarze Gewand erinnerte sie nur zu gut daran was er war. Wenn er sich später verändern würde, stünde ihm das sicherlich noch um einiges besser. Gwen räusperte sich. „Können wir gehen?“. Mit dem Rücken zu ihr gewandt bekam er auch nicht mit als sie die Tür öffnete. Nur ihre Worte verrieten ihm das sie nun endlich im Türrahmen stand. Also drehte er sich ihr zu. „Aber ja, ich warte ja nur...“ er stoppte apropt. Sein Blick verriet das er sie betrachtete, verwundert und erstaunt. Er müsste lügen wenn er nicht fand das ihr dieses Kleid gut stand. Sie sah wirklich nach einer Elfe aus. Etwas was er das erste mal richtig bei ihr bemerkte, auch wenn er sie gern „Elfchen“ nannte. „Du...“ er stockte und betrachtete sie nochmal. „Das sieht...“ er wusste nicht genau wie er am besten anfangen sollte und starrte noch etwas weiter. Gespannt betrachtete sie seine Reaktion. Ihre Augen kamen bei der Farbe des Gewandes gut zur Geltung, weshalb sie auch so schienen als würden sie strahlen. Erwartungsvoll heftete sich ihr Blick an seine Lippen. Darauf wartend, dass er einen anständigen Satz zustande brachte. Doch es kam besser. Er stockte. Und starrte sie an, als hätte er sie noch nie gesehen. Aber das war wohl das weit aus Größte Kompliment dass er ihr jemals gemacht hatte. Auch wenn er nicht wirklich im Stande war dies auszusprechen. Aber gerade deshalb freute es sie ja um so mehr. Valrak war zum ersten Mal sprachlos! Dass sie das noch erleben durfte. Immer noch darauf wartend dass er den Satz zu Ende führte, erklang jedoch eine andere bekannte Stimme. „Euch steht das Gewand einer Elfe ausgezeichnet“ Es war Tatrat der ebenfalls ein edles Gewand trug. Es war dunkelgrün und mit hell grünen Verzierungen, die Blätter darstellten. „Das Fest beginnt und ihr werdet schon erwartet.“ Tatrat nickt Gwen zu und warf Valrak einen finsteren Blick zu ehe er an den Beiden vorbei ging. Valrak sah seinem alten Freund nach und seufzte leise. Dann blickte er aber zu Gwen und lächelte. „Ja, es steht dir.“ jetzt wo Tatrat den Anfang gemacht hatte fiel es ihm leichter dem zu zustimmen. Er hielt ihr die Hand hin und wollte sie zum Fest geleiten. Sie schenkte ihm ein Lächeln. „Danke. Dir aber auch.“, gab sie ihm zurück. Eigentlich wollte sie erst etwas anderes sagen. Aber er war bis jetzt so freundlich, da wollte sie diesen Moment nicht mit einer fiesen Bemerkung vernichten. Er bot ihr sogar seine Hand an! War das noch der selbe Mann?! Sie träumte wohl gerade. Gwen kam sich fast vor wie in einem Märchen. „Komm. Lass uns gehen. Es werden sicher-...“ er betrachtete immer noch ihre zierliche Gestalt und wollte schon einen Schritt nach vorne machen als er einen zu weiten Satz machte und dabei den Halt verlor. Er stützte ein Stück die Treppe runter und donnerte gegen die Wand. Natürlich hatte er Gwen nicht mitgerissen, das wäre ja noch schlimmer gewesen. „Valrak!“, rief sie erschrocken aus, hob das Kleid an und eilte zu ihm hinunter. Valrak richtete sich auf und rieb sich den Kopf. „Beule, hallo.“ murmelte er und wusste das er neben kräftige Kopfschmerzen auch noch andere Blessuren davon getragen hat. Sie musste sich aber ein Lächeln verkneifen. Da sie eben noch Sorgen hatte, dass ihr so etwas passieren könnte. Und jetzt passierte es mal ihm. Sehr erheiternd. Sein Blick schweifte hoch zu ihr und mit einem Lächeln und Schulter zucken versuchte er diesen doch einerseits peinlichen Augenblick zu überspielen. „Kommt davon wenn man nicht achtet wo man hin tritt, nicht wahr?“ Bei seinen Worten kicherte sie. „Sehr schmeichelhaft.“, meinte sie und griff ihn am Arm, um ihm beim Aufstehen zu helfen. Das gab wohl ein zwei Blaue Flecke mehr. Als ob ihr Schlag auf seine Rippen nicht schon schlimm genug aussah. „Bist du in Ordnung?“, fragte sie dann doch lieber nach. Dankend nahm er die Hilfe an. Denn das poltern hatte seinen Kopf doch reichlich durchgeschüttelt warum ihm auch recht schwindlig wurde als er in der senkrechten stand. Seine Haare lagen nun nicht mehr so ordentlich wie vor wenigen Minuten noch. Aber das war ihm gerade egal. „Ja... alles in Ordnung.“ meinte er und streifte sich das Haar wieder glatt. „Komm, lass uns gehen.“ diesmal würde er besser darauf achten, nahm er sich vor, und hielt ihr wieder die Hand hin. Der Anblick des nun nicht mehr ganz so perfekten Mannes, dem sie gerade aufhalf, erheiterte sie. Sie umfasste seine Hand und sich nur zu gern von ihm führen liess. - - - Die Festlichkeiten waren bereits im Gange als Gwen und Valrak den Saal betraten. Ein großer Raum in denen das gesamte Volk platz haben konnte und weitaus noch mehr. Viele Räume im Palast von Malach wurde auf magische Weise vergrößert. Wie sonst konnten so viele Räume in diesen Platz finden. Hohe Wände die zu einem Bogen zusammen liefen formten den Saal in seiner Pracht. Die Wildelfen hatten diesen mit schimmernden Stoffen verziert und Ranken verdeckten die Decke. Magische Lichter liessen alles in einem ruhigen und harmonischen Glanz erstrahlen. Gwen konnte ihre Augen nicht von dieser Schönheit reißen und betrachtete die Decke genauer. Sie erkannte das einige Lichter scheinbar zur Musik tanzten und hörte leise an ihrem Ohr die Erklärung dafür. „Feengeister.“ flüsterte Valrak ihr mit einem Grinsen zu und besah sich auch die Decke. „In den Wäldern leben viele dieser kleinen Kreaturen. Sie lieben Feste und kommen gern hierher um denen bei zu wohnen.“ Immer noch war ihr Blick hinauf gerichtet und ein Lächeln zierte ihre Lippen. Mit einem Nicken löste sie sich endlich von dem Anblick und besah sich nun die Gäste. So viele schöne Gewänder und so ein friedvolles Bild. Wieder musste Gwen dies mit dem Fest bei der Drow vergleichen. Es war so grundverschieden das es ihr einen kalten Schauer über den Rücken laufen liess. Keine widerwärtigen Kreaturen wohnten diesem Fest bei und sie konnte endlich auch einmal mit feiern. Beide erblickten Celona, die in ihrem dunkelrotem Kleid sich von den Gästen abhob. Ihr Haar trug sie offen und an ihren Armen hing Schmuck der nur durch das Reflektieren des Lichtes erkannt wurde. Valrak sah sich weiter um und bemerkte nun auch seinen alten Freund, Tatrat, der bei einer Gruppe Soldaten stand. „Eindeutig ein besonderes Fest.“ stellte der Drow mit einem betrübten Blick fest. „So viel Essen und solch ein Aufwand wird nicht immer betrieben.“ stellte er fest und sah zu Gwen die ihn genau musterte. Der Drow rang sich ein Lächeln wieder ab und deutete ihr an zu Celona zu gehen, denn nun war auch schon Malach zu seiner Tochter herangetreten. Die Beiden Wildelfen bemerkten ihre Gäste und begrüßten sie mit einem Lächeln. „Das Kleid steht euch.“ sagte der Herrscher und nickte Gwen zu. Eine leichte Röte trat auf ihre Wangen als sie dies erwiderte. Dann glitt ihr Blick zu Celona, die in dem Kleid wundervoll aussah. Es unterstrich ihre natürliche Schönheit nur noch mehr und aber diesmal fühlte sich Gwen ihr ebenbürtig. „Was ist der Grund für diese Feierlichkeit? Bestimmt nicht das wir hier sind.“ fragte der Assassine und ein schiefes Grinsen legte sich kurz auf seine Lippen. Es verblasste jedoch schnell als er den geknickten Blick von Celona bemerkte und sah daher nur noch fragend zu Malach, dessen Brust voller Stolz anschwoll. „Die Vermählung von Celona und Ka'haab.“ sagte er und sein Lächeln verriet wie glücklich er über diese Nachricht war. „Ka'haab?“ fragte Valrak etwas verwundert. Er kannte diesen Mann, ein tapferer Krieger aus einem Hochelfen Dorf, welches in einem Nachbarreich lebte. Nur wenige male hatte er diesen Elfen gesehen und kannte ihn als kühl und arrogant wirkend. Das Celona diesen heiraten sollte, wollte Valrak nicht so ganz gefallen und ein Blick genügte um zu erkennen das auch Celona bedenken hatte. Auch Gwen fühlte mit der armen Celona mit die in eine Ehe gedrängt wurde. Es war das Los aller Töchter mächtiger Männer. Doch Malach wollte dies nicht wahr haben. Er schien euphorisch und glücklich das seine Tochter einen fähigen Mann bekommen sollte. Gern hätte Valrak dem Herrscher dieses Reiches etwas entgegengebracht, doch er kam nicht dazu. Stille legte sich über den Raum und eine wundervolle Melodie erklang als die großen Türen des Saals auf schwangen und eine Gruppe adliger Hochelfen eintraten. Ihre Haare hoben sich von den dunklen Farbtönen der Wildelfen Haare ab. Blond, in sämtlichen hellen Tönen und ihre Gewänder gingen von Blau bis Silber. Einige von ihnen trugen sogar Türkis. Gwen hatte schon einige Elfen gesehen, in ihrer Gauklerfamilie gab es welche. Auch in Städten war sie ihnen begegnet. Doch nie hatten diese so gewirkt wie die Elfen die jetzt den Raum betraten. Elegant und Edel schienen diese Wesen in den Raum zu gleiten. Die Tänzerin dachte an ihre Mutter, ebenfalls eine Elfe dieser Rasse, und daran wie sie wohl in solchen Gewändern gewirkt haben musste. Ein leises Seufzen drang in ihr auf und Heimweh machte sich kurz in ihr breit. Der Drow schluckte hart, denn mochte er nicht wissen wie sie reagieren würden, sollte der Abend beginnen und er sich wieder zu einem Drow verändern. Doch diese Sorge war zweitrangig. Mehr Bedenken hatte er bei den Anblick von Celona die etwas geknickt wirkte. „Es ist mir eine Freude in eurem Reich als Gast zu gelten, Malach Herr des Wildelfenreiches, Takt'Na.“ Ein hochgewachsener und äußerst charismatischer Elf trat aus den Reihen der Hochelfen. Seine Gewandung war ein dunkelblau mit silberner Verzierung. Sie zeichneten Wellen auf dem dunklen Stoff ab. Sein langes Blondes Haar wurde mit mehreren kleinen geflochtenen Zöpfen in Zaum gehalten. Er wand sich an Celona und verbeugte sich vor ihr. Er wirkte kühl und ernst, aber dennoch war in seinem Blick wärme zu erkennen. Doch nicht für Valrak, der Sorgen um seine Wildelfen Freundin hatte. Doch der Dunkelelf schwieg und wand sich an Gwen. Er konnte nicht mit ansehen wie betrübt Celona wirkte. Die Elfe hingegen beobachtete den Mann genauer und erkannte die Aufrichtigkeit mit der, der Elf, Celona ansah. Er war ehrlich und sicherlich eine gute Wahl für die junge Frau. Gwen drückte Valraks Hand und wandte sich ihm dann zu. Er sollte wissen das es auch ihr nicht sonderlich gefiel, das Celona scheinbar gegen ihren Willen eine Ehe eingehen sollte. Doch konnte keiner der Beiden etwas dagegen unternehmen. Der Drow nickte knapp und deutete zu dem Essen. „Komm. Lass und etwas zu uns nehmen.“ Ungern wollte er noch weiter miterleben wie Celona über ihr Schicksal schwieg. Er führte Gwen zum Essenstischen und als sie weit genug von der kleinen Gruppe entfernt waren fand er seine Stimme wieder. „Sie war so lebensfroh. Meistens hatte sie Tatrat oder mich mit ihrer übertriebenen Freude angesteckt. Es ist so falsch sie in dieser Situation zu sehen.“ fast verzweifelt wirkte sein Blick als er zu Malach, Ka'haab und Celona sah. Gwen wusste nicht was sie sagen sollte und blickte daher Valrak nur ruhig an. „Sie sind schon lang ein Paar.“ erklang die bekannte Stimme von Tatrat der vor ihnen stand. Valrak schreckte herum und griff dabei an eines seiner Schwerter. Schnell war der Schreck überwunden und er lockerte seine Haltung. Tatrat hingegen schien immer noch angespannt. Aber es war deutlich zu erkennen das auch er sich sorgen um Celona machte, weshalb er auch das Wort an Valrak richtete. „Ka'haab und sie lieben sich. Nur führt die Tatsache der plötzlichen Heirat Celona dazu so traurig zu werden. Ihre Träume sind somit nicht mehr von belangen.“ Gwen legte ihre Stirn in Falten und schwenkte ihren Blick zu dem Brautpaar. Ihr fiel nun auf, mit welcher Zuneigung sie sich ansahen und erkannte auch die zarten Berührungen von Celona, also diese Ka'haab an der Wange berührte. „Welche Träume?“ Valrak überlegte kurz und dabei fiel ihm wieder ein, mit welcher Freude die junge Wildelfe damals davon gesprochen hatte weitere Länder zu bereisen. „Celona will das was wir beide schon haben. Sie hat ihre Wünsche von damals immer noch nicht erfüllen können.“ Der Drow senkte den Blick und sah wieder zu seiner kleinen Wildelfen Freundin. Jetzt wo Malach das Brautpaar allein gelassen hatte erkannte er das sie wirklich was für Ka'haab empfand. Er wirkte auch freundlicher als vorhin. Ein Lächeln hatte sogar das schmale elegante Elfengesicht geschmückt. Der Dunkelelf verstand was Tatrat zu sagen hatte und senkte erneut den Blick. Der Wildelfenkrieger verliess die Beiden ohne noch ein Wort zu äußern oder eines abzuwarten. Er mischte sich unter die Gäste, aber Tatrat fiel wegen seiner Größe und seinem muskulösen Körper auf. Gwen sah dem Wildelf nach und blickte dann zu dem Drow der sich geschlagen geben musste. „Und ich hatte ihr versprochen sie mal mit in die Wälder außerhalb des Wildelfenreichs zu nehmen.“ ein mattes verzweifeltes Lächeln legte sich auf seine Lippen und er sah zu Gwen. „Sie wird sicher glücklich werden.“ sagte er ihr, weil er sah das auch sie Mitgefühl für die junge Wildelfe hegte. „Ja das wird sie. Und irgendwann wird sie vielleicht auch ihren Traum erfüllen können.“ Ihre Worte waren vielleicht nicht sehr aufheiternd, aber sie glaubte daran. „Sie wird glücklich werden. Du solltest dich jetzt für sie freuen und nicht weiterhin so ein Gesicht ziehen.“, versuchte sie ihn etwas auf zu muntern und lächelte ihn an. „Denn ich bin mir sicher, bei ihrer Vermählungsfeier will sie dich auch glücklich erleben.“ Der Drow richtete sich wieder etwas auf und blickte erneut zu dem Paar hinüber. „Ka'haab ist ein ehrenwerter Mann. Er hat viele Kriege geführt und gesiegt. Wahrscheinlich ist er darum wie geschaffen für sie. Wenigstens einer der ihr zeigt wo die Grenzen liegen.“ Ein leises Lachen erklang als er sich Celona als heimische Hausfrau vorstellte. Auch sie musste jetzt grinsen, bei den Worten die er aussprach. Sie kannte die Elfe zwar noch nicht lange, aber dass sie ein ziemlicher Wildfang war konnte selbst sie erkennen. Gwen entfernte die Hand nun wieder von seiner Wange und warf einen kurzen Blick auf Tatrat, der aber gleich wieder in der Menge verschwand, eh sie ihn genauer ansehen konnte. „Was ist zwischen euch passiert…?“, fragte sie vorsichtig nach. Ob das dann doch nicht gleich zu viel des Guten war, konnte sie nicht sagen. Aber er brauchte ja nur zu sagen, dass er nicht darüber reden wollte. Dann wäre das schon in Ordnung. Nebenbei fischte sich die Elfe eine Weintraube vom Tisch und schob sich diese in den Mund. Sie hatte das Essen das ihr Tatrat heute Morgen gebracht hatte ja nicht angerührt und verspürte nun doch langsam Hunger. Sein Blick blieb auf das Paar gerichtet, welches gerade wohl eine Diskussion führte. Vielmehr führte Celona diese und Ka'haab stand nur daneben und sah sie ruhig an. Sie war immer so auf brausend, dachte Valrak und ein Lächeln lockerte seine so angespannte Stimmung. Auch zu sehen wie der Elf seine hitzige Frau in den Arm nahm um ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen verstärkte das Gefühl was Valrak hegte. Celona hatte sich den Richtigen ausgesucht. Doch Gwens Frage riss ihn aus seinen Gedanken und er musste erst einmal hart Schlucken als er daran zurück dachte. „Ein übles Missverständnis hat unsere Freundschaft entzweit.“ seufzte er als er an die wunderschöne Fremde dachte, die Tatrat eins den Kopf so verdreht hatte. Sie war eine Zigeunerin, ein Mensch. Ihr langes schwarzes Haar umspielte ihren Körper immer wenn sie ihren Tanz am Feuer aufführte. Oft hatten die drei Elfen die Zigeunerin und ihre Sippe besucht als sie durch den Wald ziehen wollten. Doch Tatrat verspürte in ihrer Anwesenheit weitaus mehr. „Eine Zigeunerin, ihr Name war Fanika, hatte das Herz dieses Wildelfens erobert.“ Sein Blick wurde weicher als er dabei in die Richtung von Tatrat sah. „Er war immer sehr glücklich wenn er wieder einen Tag mit ihr verbringen konnte. Doch Fanika war hinterlistig. Sie spielte ein übles Spiel mit ihm. Jeder kannte wie eng unsere Freundschaft war und jeder fürchtete unseren Klingen im Kampf gegenüber zu stehen. Auch die Zigeuner hatten Angst das Wir uns gegen sie richten, wenn wir ihre wahren Absichten erkennen würden.“ Der Drow senkte seinen Blick Kopf schüttelnd und wand sich Gwen zu. Sie erkannte welche Trauer in ihm rührte wenn er nur daran dachte. Er vermisste das was war, eine tiefe Freundschaft die einer Habgier zum Opfer viel. „Die Zigeuner wollten die Wildelfen ihrer Kostbarkeiten bestehen. Du musst verstehen das diese Elfenrasse sich nicht viel aus Juwelen, Schmuck und Gold machen. Sie besitzen reichlich davon, doch dient es allein der Zierde nicht der Bereicherung. Menschen, wie die Zigeuner, sind habgierig und so mussten sie erst unsere Bande zerschlagen um ihren Plan ausführen zu können. Fanika hatte mich damals in den Wald, zu einem See gerufen. Wir haben einige Zeit dort gesessen und geredet. An sich nichts besonderes. Aber dann bekam ich einen Schlag auf den Hinterkopf und wurde Ohnmächtig. Als ich schließlich aufwachte, war sie weg und meine Kleider waren zerrissen. Ich eilte zurück, da ich dachte es sei etwas schreckliches passiert. Ich wollte Tatrat warnen. Aber dann sah ich sie. Sie hatte ebenfalls zerrissene Kleider und hatte mich beschuldigt sie unsittlich angefasst zu haben.“ Valrak seufzte auf und sah wieder zu dem großen Wildelf der bei einer Gruppe stand, aber offensichtlich sich nicht am Gespräch beteiligte. „Tatrat der Blind vor Liebe war glaubte ihr. Ich war ja auch nur ein Drow, einer der gefährlichen und verlogenen Vettern aus den Unterreich. So hatte er mich betitelt.“ ein Kloß festigte sich in seinem Hals. Gwen konnte ihren Kummer nicht verbergen als sie seine Geschichte weiterhin aufmerksam verfolgte. Sie spürte einen Hass gegen diese Frau, obwohl sie diese nicht einmal kannte. Doch die Erzählung allein reichte aus um die Verachtung zu nähren. „Selbst als klar war warum sie diese Lüge geäußert hatten wurde uns beiden bewusst das unsere Freundschaft eine Gefahr barg. Ich hab erfahren dürfen das ich, egal wie sehr man es mir vor heuchelte, für andere nicht vertrauenswürdig genug galt.“ Valrak zuckte mit den Schultern und griff sich einen Apfel. „Auch wenn ich die Zeit vermiss. Ich erinnern mich doch gern wieder daran zurück. Jetzt wo ich es wieder kann.“ Genüsslich biss er in den Apfel. Wahrscheinlich um sich selber wieder zum schweigen zu bringen. Die Elfe sah ihn besorgt an und versuchte seine Gedanken zu ergründen. Immer noch war sein auf seinen alten Freund gerichtet. Immer noch lag Kummer in diesen. Gwen hätte gerne Worte der Aufmunterung für seine geschundene Seele gesagt, doch konnte kein Wort das heilen was so schmerzlich zerrissen war. Somit folgte sie einem Blick zu Tatrat der von einer jungen Elfe zum Tanz aufgefordert wurde. Er war ein wirklich guter Tänzer und bewegte sich elegant über die Fläche. Doch sein ernstes Gesicht passte nicht zu der Freude die hingegen die junge Frau beim Tanzen mit ihm hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)