The Dark Light von Sizura (Das Reich des Drachenkönigs II) ================================================================================ Kapitel 2: Selten so ausgelassen -------------------------------- Langsam gingen sie endlich zurück in die Stadt und steuerte auf direkt den Gasthof an. Sie war wirklich neugierig, was er von seiner Flucht zu erzählen hatte. Aber da sie ihm nicht gleich schon auf die Nerven gehen wollte, sparte sie dieses Gesprächsthema lieber für am Tisch auf. Wenn er gesättigt und seinen Durst gelöscht hatte, war er sicher gesprächiger. „Und ist dir unterwegs was passiert, dass du so spät kommst?“, wollte sie dann doch langsam wissen. Sein Blick schweifte kurz durch die Mengen an Menschen die durch die Gassen stiefelten und miteinander unterhielten. Mägde und Bauern. Valrak erspähte eine kleine Gruppe an Frauen die ihn beobachteten. Er hob etwas verwundert eine Braue und erkannte das sie mit geröteten Wangen sich schnell weg wanden. Ein Grinsen kroch auf seine Lippen und er wand sich schliesslich an Gwen die ihn wieder etwas fragte. "Nun, du musst bedenken ich war zu Fuß unterwegs. Auf den Pferd dauerte die Reise nur 3 Tage aber zu Fuß ist man nicht so schnell." Erklärte er ihr und schmunzelte wieder über ihre Unwissenheit. Auch wenn sie jetzt schon so viel erfahren und erlebt hat, schien sie immer noch so Unerfahren. Ihn störte es nicht, konnte er sie mit der Tatsache doch gut aufziehen. Gwen schnaubte sauer als sie die Blicke der anderen Frauen bemerkte und wie sehr es Valrak scheinbar amüsierte. Er sah gut aus, zu gut und das selbst jetzt mit seinem neuen Aussehen. „ich konnte ja kaum dein Pferd 10 Tage lang beim Ausgang stehen lassen.“, grummelte sie als Antwort und war froh als sie endlich die Taverne erreichten. Viele waren noch auf den Feldern, warum es für beide nicht schwer war einen Platz zu bekommen. Kaum hatten sie sich an einen Tisch gesetzte als auch schon eine Magd, mit aufreizendem Kleid, zu ihnen kam. "Kann ich dir was bringen?" fragte sie mit hauchender Stimme Valrak entgegen, der doch etwas verdutzt drein blickte und auch Gwen verwundert ansah. "Ähm... Zwei Humpen Met wären passend, sowie auch etwas gutes zu essen. Wenn ihr habt einen Braten." Die Magd schien ihm regelrecht an den Lippen zu kleben, obwohl er nur etwas zu essen bestellt hatte. Doch das war ihm gerade egal. Endlich würde er etwas ordentliches zu Speisen erhalten, da würde er auch die Annäherungsversuche dieser Frau ertragen. Die Magd nickte, zwinkerte ihm zu und ging ohne Gwen auch nur einen Blicken zu würdigen. Valrak schüttelte nur den Kopf und sah zu Gwen. Ihr Blick verriet ihm welche Wut in ihr kochte. "Das neue Aussehen scheint besondere Auswirkungen auf Frauen zu haben." Als Drow hatte er solche Sitten nicht erlebt. Man mied ihn, vor allem da er meist mit tief ins gezogener Kapuze in den Schankräumen saß. "Nun gut. Und sonst? schon was hier erlebt?... Und wie kamst du auf die Idee deine Haare zu kürzen?" er suchte Gesprächsthemen damit Gwen schnell von dem eben passierten abgelenkt war. Überrascht sah sie ihn wieder an und strich sich unbewusst darauf hin eine Strähne hinters Ohr. „Ist etwas praktischer, wenn man jeden Tag trainiert. Versperrt einem die Sicht nicht und dauert nicht ganz so lang bis sie trocken sind, nach einem Bad.“, antwortete sie ihm ohne ihn anzusehen, sondern tat so als würde sie die Karte durchlesen. Sie erwähnte noch nichts was sie wissen wollte. Dafür war sie grade zu genervt, als dass sie sich noch anhören wollte, was die Mutter Oberin mit ihm getrieben hatte. Er merkte ihre Abneigung und er sah sie etwas verwundert an. Sie schien wieder zickig zu sein und als sein Blick durch die Taverne schweifte ahnte er auch warum. Keine Frau in dem Raum liess es aus zu ihnen zu starren. Doch weniger auf sie als mehr auf ihn. Auch wenn er doch geschmeichelt von dieser Aufmerksamkeit war behagte es ihm dennoch nicht. "Sag mal. Hast du ein Doppelzimmer genommen oder Einzel?" fragte er und sah sich noch etwas skeptisch um ehe er sich zu ihr wand. Wahrscheinlich überlegte er sich auch ob er wirklich allein schlafen wollt. Auch wenn es nur Frauen waren die Interesse an ihn zeigten, so konnten diese auch äusserst lästig werden. Wieder dachte er an die Drow die ihm immer wieder am Abend das Slaneesh Blut eingeflößt hatte. Ein Schauder glitt seinen Rücken hinab und die Erinnerungen an die Nächte mit ihr wurden wieder aufgewühlt. Seit Tagen weilte diese Frau nicht mehr unter den Lebenden, genauso wie ihr Kind. Ein Kind. Wieder dieser kalte Schauder. Der Gedanke daran ein Balg zu haben um was er sich hätte kümmern müssen störte ihn. War er eben noch freundlich zu den Stadtkindern gewesen, so sah es in Wirklichkeit anders aus. Schnell schob er die Gedanken beiseite und sah Gwen weiterhin fragend an. „Ein Doppel. Ist größer, gemütlicher und so hatte ich wenigstens nicht das Gefühl alleine zu sein.“, erklärte sie ihm und vertiefte sich weiterhin in die Karte. Es stimmte. Nachts war sie sehr einsam gewesen. Sonst spürte sie immer wieder seine Präsenz und sie wusste, dass er ihr zur Hilfe kommen würde, wenn etwas nicht stimmte. Doch als sie alleine unterwegs war, konnte sie kaum schlafen. Daher beschloss sie mit dem Geld einfach ein Doppelzimmer zu nehmen. Ob er jemals mit einziehen wollte, war ihr egal gewesen. Sie wollte ganz einfach nicht das Gefühl haben, alleine zu sein. Genervt warf sie die Karte hin und stützte sich auf ihre Ellenbogen. „Wieso?“, fragte sie so unschuldig wie sie konnte, als ob sie nichts ahnen würde. Sie konnte es sich ganz einfach nicht vorstellen. Aber gern dachte sie an den Augenblick zurück, als sie in einer der vergangen Tage in einer Herberge gefragt wurden, ob sie ein Paar wären. Da musste sie immer schmunzeln. Er grinste als sie nach dem Grund seiner Frage sich äusserte. Im Augenwinkel erkannte er wie einige Frauen scheinbar über Gwen diskutierten und immer mal wieder auf deine deutete. Es gab wohl nur eine Möglichkeit für ihn nicht genervt zu werden. Auch wenn er wusste das die Frauen sicher Gwen übergehen würden, aber er versuchte es dennoch. Also rutschte er mit den Stuhl näher zu ihr, legte eine Hand auf ihr Knie und beugte sich zu ihr hin, um anzudeuten das er ihr einen Kuss auf den Hals gab. Stattdessen flüsterte er ihr ins Ohr. "Ich weiß das du immer noch eifersüchtig bist... also tu als ob du die Karte liest, zumal du sie verkehrt herum hältst. Ein Zimmer zusätzlich bestellen wäre raus geschmissenes Geld. Teilen wir uns also eines." er richtete sich wieder auf und schmunzelte sie frech an. "Nicht wahr.... Liebes?" schnell herrschte ein Raunen und ein Flüstern in der Gaststube. Die Magd kam an den Tisch zurück und stellte die Krüge vor Valrak und Gwen ab. Wobei sie Gwen noch einen giftigen Blick zuwarf ehe sie sich wieder ab wand und ging. Egal wie gut sie ihn kannte oder eher nicht kannte, das nun hatte sie niemals erwartet! Sie konnte nicht verhindern, dass sie rot anlief und somit wohl doch etwas an dieser „Geschichte“ Zweifel zuliess. Doch das was sie grade erlebte, war unbezahlbar. Seine Hand auf ihrem Knie und seine Stimme so dicht an ihrem Ohr, die sie beschämend die Karte loslassen liess. Er durchschaute sie wirklich immer wieder. Aber in ihrem Fall wäre das wohl auch nicht grade schwer. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, selbst dann noch als er sich wieder etwas von ihr entfernte. Sie musste darauf achten, dass ihr nicht grade die Kinnlade runter fiel, da der Effekt sonst nicht so anschlagen würde. Deshalb räusperte sie sich nur kurz. Na gut, dann würde sie das Spiel mitspielen. Mit der Zunge befühlte sie sich kurz die Innenseite ihrer Wange und tat so als ob sie überlegen würde. „Meinetwegen.“, kam es dann von ihr. „Aber nur…“ Nun hob sie einen Zeigefinger und hielt sie ihm direkt vor die Nase. „….wenn du mir endlich erzählst wie du abgehauen bist. Schatz.“ Das letzte Wort betonte sie ganz genau und beugte sich ebenfalls etwas zu ihm herüber, nur um ihm unterm Kinn zu kraulen. Dann kam aber schon die Bedienung. Und ihr entging ihr giftiger Blick keineswegs. Sie würde sich darüber freuen, wenn das was sie hier spielten der Wahrheit entsprechen würde. Aber das tat es ja nicht. Daher griff sie nach dem Krug und hob dieser an ihre Lippen. Doch ehe sie auch nur sich einen Schluck nehmen konnte legte er ihr eine Hand auf die ihre und drückte diese sanft wieder runter. Dann beugte er sich vor und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Sicher Liebes. Sicher." grinste er und setzte sich wieder um selber einen Schluck Met zu trinken. Gwen stockte und überdachte was gerade geschehen war. Mit einem blinzeln betrachtete sie den Mann, mit dem sie so lang schon unterwegs war, den sie sogar glaubte verloren zu haben. Kam es ihr nur so vor oder wurde er zahmer? Stille herrschte für einen Moment und Gwen wagte sich kurz im Raum um zu schauen. So eine Ruhe in einer Taverne war doch beeindruckend. Eine Gruppe Männer waren die ersten die diese Stille durchbrachen. Sie lachten über die Gesichter der Frauen die mit entsetzen gesehen hatte wie Valrak der blonden Elfe einen Kuss auf die Stirn gedrückt hatte. Schon lachten weitere Burschen die über die rot angelaufenen Köpfe einiger Waschweiber sich amüsierten. Genau damit hatte Valrak gerechnet, sowie auch über Gwens Reaktion die er nur aus dem Augenwinkel kurz wahrnahm. Valrak schweifte aber schon mit seinen Gedanken ab. Frauen waren leicht zu beeinflussen. Leichter als es damals immer hieß. Waren nicht eigentlich die Frauen die gewesen die den Mann um den verstand brachte? Scheinbar hatte er doch ein gewisses Talent dafür. "Doch werde ich dir davon erzählen wenn wir allein sind. Nur wir beide meine Schöne." er grinste ihr zu als er den Krug absetzte und dann das Essen bemerkte was nun von einem Knaben gebracht wurde. Die Magd die ihm noch schöne Augen gemacht hatte, war zu einem anderen Tisch gegangen und bediente dort die Gäste. Auf seine weiteren Worte, klimperte Gwen mit den Wimpern und legte dabei ihre Hand auf sein Bein. „ich nehme nicht an, dass wir, wenn wir alleine sind, viel Zeit zum Reden haben.“, schnurrte sie und konnte sich ein Grinsen ebenfalls nicht verkneifen. Die Reaktionen der Weiber waren einfach zu göttlich! Doch dann zog sie sich etwas zurück, damit er in Ruhe essen konnte. „Nimm ruhig alles. Ich hab keinen Hunger.“ Grinsend nahm er sich von dem Entenbraten der auf den Tisch gestellt wurde. "ich hätte dir auch nichts abgegeben." grinste er ihr frech zu und biss den nächsten Bissen vom Fleisch ab. Es war so zart und lecker. Ein wirklich guter Braten. Endlich kam die Stimmung in den Gastraum zurück. Ein Barde hatte die Situation genutzt und ein Lied angestimmt. Gwen konnte nur grinsend den Kopf schütteln, als er sich über den Braten hermachte. Aber den hatte er sich wirklich verdient. Derweilen trank auch sie ihren Krug leer und lauschte den Klängen des Barden. Es war eine Geschichte die sich durchs Land trug, von jeden Barden anders erzählt und verfeinert. Wie einst die wahre Geschichte war, weiß wohl keiner mehr, aber es diente auch nur der Unterhaltung. Die Elfe schloss einen Moment die Augen und stellte sich das Lied in Bildern vor. Als sie ihre Augen wieder öffnete erkannte sie das Valrak den Braten schon fast völlig verspeist hatte und genüsslich an einen der Knochen knabberte. Schmunzelnd verglich sie ihn mit einem ausgehungerten Wolf der nach langer Hungerphase endlich wieder was zwischen die Beisser bekam. Sie betrachtete ihn weiter und sah zu wie er Stück für Stück der Ente nahm und ein ruhiges Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Sie merkte die Erleichterung in sich keimen während sie ihn betrachtete. Ihr Herz schlug schneller und Gedanken schossen ihr durch den Kopf. "Endlich was im Magen." er klopfte sich auf den Bauch als er in seinen Stuhl zurück sackte. Er wand seinen Blick zu den Barden und lauschte einen Moment lang dem Gesang. "Wollen wir noch etwas den Barden zu hören meine Kleine“, begann er und wand sich grinsend wieder an Gwen. „Oder lieber unsere eigenen Lieder im Zimmer anstimmen?" Bei seinen Worten musste sie sich erst wieder fangen. Wie sehr verzerrte sich ihr Herz danach ihm wirklich so nahe zu kommen, doch das würde wohl nie geschehen. Gwen hatte sich in der Zeit, wo sie auf ihn hat warten müssen, sich oft Gedanken darüber gemacht und sich eingestehen müssen das sie ihn wirklich liebte. Doch ist es eine Einseitige Liebe und wenn sie ihm dies eingesteht dann gäbe es ihm nur den Anlass sie damit aufzuziehen. „Ich hab diesem Barden schon die ganzen Tage die du mich hast warten lassen zugehört. Jetzt brauch ich etwas Abwechslung.“, schnurrte sie und spielte mit einer Haarsträhne. "Dann lass uns die Balken etwas zu tun geben!" grinste er und stand auch schon auf. Die Ausdrücke der Weiber waren eindeutig und voller Hass. Wie gern hätten sie sich wohl gerade an Stelle von Gwen gesehen, aber das war es was er mit diesem Spielchen erreichen wollt. Andere zur Verzweiflung treiben war ein besonders angenehmes Hobby. Es war sehr abwechslungsreich, denn man konnte sich immer wen neues aussuchen den man in den Wahnsinn trieb und hier in dem Raum gab es zurzeit ausreichend Opfer für diese Freude. Valrak hielt ihr die Hand hin und nickte ihr zu. "Komm, lass uns gehen." Sie nahm seine Hand und folgte ihm schliesslich, mit einem letzten siegreichen Blick auf die lästernde Meute, die sie wohl nur zu gern gleich umgebracht hätten, nach oben. Sofort hörten sie das Gerede hinter ihnen. Die Waschweiber und anderen Weibsbilder im Schankraum hatten scheinbar ihre Stimmen zurück erlangt und fluchten und zeterten über Gwen. Aber Beide konnten darüber nur lachen und amüsierten sich köstlich über die Worte die fielen. "Also? Wo ist der Raum... mein kleines Weiblein?" Er grinste und Gwen bemerkte das er scheinbar dieses Spiel noch weiter fortführen wollte. Ihr sollte es recht sein, denn konnte sie so wenigstens etwas Zärtlichkeit von ihm abbekommen. Nun war sie es, die ihn hinter sich herzog. Zu einer Tür wo sie sich elegant vor umdrehte, seine Hand los liess und verführerisch ihm ansah. Sie hob eine Hand und lockte ihn mit einer leichten Bewegung ihres Zeigefingers. „Hier“, säuselte sie noch immer sichtlich gut gelaunt, eh sie dann im Raum verschwand und darauf wartete, dass auch er eintrat. Er schmunzelte darüber das sie das Spiel ebenfalls weiter durchzog. Hatte er schon so auf sie abgefärbt? Er suchte nach etwas Schwarzen auf ihrer Haut, aber es war klar das diese Ausdrucksweise nur Bildlich zu nehmen war. Er betrat ebenfalls den Raum und schloss die Tür schliesslich hinter sich. Gwen warf sich auf ihr Bett und begann zu kichern. „Hast du deren Gesichter gesehen?“, platzte es lachend aus ihr heraus und sie rollte sich kurz auf ihren Bett vor Freude. Sie verdrängte die Konsequenzen die sie dabei auf sich lud, die Blicke der anderen war es wert. "Schön das du spaß dabei hattest." meinte er und ging zum anderen Bett. Er legte seinen Umhang ab, so wie auch den Rucksack, die Tasche und seine Waffen. Nachdem er auch seinen Mantel und das Hemd über einen Stuhl geworfen hatte legte er sich auf das Bett. Er verschränkte die Arme hinter seinen Kopf und schloss kurz die Augen. "Angenehm." murmelte er seufzend. "Der Waldboden ist wirklich zu hart auf Dauer." Dann aber richtete er sich wieder auf und blickte mit einem etwas ernsteren Blick zu Gwen. "Du hattest ja was gefragt nicht wahr?" Valrak öffnete sich den Zopf. Es war ihm einfach angenehmer die Haare offen zu tragen. "Die Mutter Oderin ist nicht mehr. Ich musste, um die Fesseln zu lösen, sie erdolchen.Erst danach konnte ich auch fliehen." Er wollte nicht näher ins Detail gehen, auch liess er die Zärtlichkeiten weg die er mit der Mutter Oberin geteilt hatte. Genauso wie das Kind was sie in sich trug. Das waren Dinge an die er selber gar nicht mehr denken mochte. Die Elfe zog sich die Schuhe aus und legte sich dann auf den Bauch um seiner Erklärung zu lauschen. Sie grinste angesichts dieses Sieges über die Drow. Nur zu schade, dass sie es nicht gewesen war die sie erdolchen durfte. „Ich nehme an….du hast sie nur soweit gebracht, weil du mit ihr das Bett geteilt hast. Oder?“ wollte sie dann doch wissen. Gwen war keine Närrin und ahnte die Antwort schon. Sie begann die Beine anzuwinkeln und mit diesen hin und her zu zappeln, da ihr die Stille doch etwas unangenehm wurde. Doch ein anderes Gesprächsthema kam ihr nicht in den Sinn. Ausser vielleicht ihr miserable Schwerttechnik. "Natürlich konnte ich nur so an sie heran treten." Er hob eine Braue. Dachte sie es würde ihn viel ausmachen es zu sagen? Nein, er mochte nur nicht den Gedanken an die Spielchen mit dieser Drow. Zu sehr erinnerte ihn das alles an das eintönige und kontrollierte Leben was männliche Drow unter den Frauen führten. Er liess sich zurück fallen und lag nun mit ausgestreckten Armen auf seinen Rücken. Die Augen geschlossen. "Jede verdammte Nacht... immer dieses schreckliche Blut... zum Schreien." knurrte er leise. Das Bilder der Drow festigte sich wieder in seinen Kopf. Ihre Augen so rot und so kalt. Ihre Stimme so stark und bedrohlich und doch zärtlich. Sie hatte ihm gesagt das sie ihn immer für seinen Verrat bewundert hatte, das sie auf ihn gewartet hatte und nur ihn wollte. Vielleicht mochte das stimmen, aber er verspürte nie den Drang etwas Ernstes mit jemanden ein zu gehen. Spaß und Freude bei den nächtlichen Spielen mit den Frauen genügten ihn. Er wollte keine Gefährtin an seiner Seite wissen. So was deutete von Schwäche und das wollte er nun wirklich nicht bieten. Langsam schlug er wieder die Augen auf und starrte stur zur Decke. "Meinst du ich sollte den Fluch brechen?" murmelte er nachdenklich. Er hatte vor einigen Tagen daran gedacht. Es machte ihn zwar vieles einfacher, aber nachdem war er im Schankraum erlebt hatte bezweifelte er das so ein aufsehen ihm gefallen konnte. Valrak hatte nie so eine Anziehungskraft auf Frauen besessen. Zumindest nicht wenn sie sahen wie er unter seiner Kapuze aussah. Einige waren interessiert wie es mit einem Drow wohl sein möge, wodurch er den irdischen Gelüsten auch immer mal frönte. Aber nie war eine so interessiert gewesen wie die Frauen denen er seid des Fluches begegnet ist. Abgesehen von Gwen, sie schien ja schon vor Neid zerfressen wenn sie nur an die Drow dachte. "Ein Fluch ist ein Fluch. Ich weiß nicht ob dies der einzige Harken bei der Sache ist. Bisher habe ich nur noch nichts andere feststellen können." erklärte er und seufzte. "Was meinst du Goldlöckchen? Fluch brechen oder warten was geschieht?" Er stemmte sich auf seine Unterarme und sah zu Gwen rüber die auf ihrem Bett lag. Gwen kämpfte mit den Gedanken an die Drow und an die Bilder die sich bildeten. Hass drängte sich in ihr auf und gerne hätte sie ihm es untersagt weiter zu reden. Aber sie wollte es ja wissen. Sie hatte ihn gefragt. Gwen biss sich auf die Unterlippe und wand ihren Blick ab. Jedoch stockte ihr Hass und diese Bilder als er sie wieder mit einem Spitznamen ansprach. Sie blinzelte kurz und betrachtete ihn etwas genauer. „Kommt darauf an.“, begann sie nun. „Bisher sagst du hattest du keine Nebenwirkungen erkannt? Abgesehen von deinem Aussehen und deinem Magneten der dir Frauen in Scharen anzieht?“, gab sie ruhig als Aufzählung. Doch dann zuckte eine Frage auf. „Wirst du nun immer so bleiben?“ Er hatte bisher noch nichts erwähnt, dass er seine alte Gestalt wieder annehmen würde. Auch wenn dieses Aussehen auch nicht übel war, musste sie gestehen, gefiel ihr der Drow doch besser. Der Zog abgesehen von bösen Blicken niemanden an. Er hob nachdenklich eine Hand an sein Kinn und streichelte gespielt darüber als müsse er erst mal nachdenken. Aber dann grinste er und schüttelte den Kopf. "Nein. In der Nacht habe ich meine alte Gestalt. Genauso wie wenn ich ins Unterreich gehe." äusserte er sich ruhig und gelassen. "Nur es kann immer sein das ein Fluch mit der Zeit noch andere Tücken aufzeigt, die jetzt noch nicht bekannt sind." schon mehr als einmal musste er einen Fluch brechen, aber waren es auch Flüche deren Auswirkung wesentlich unangenehmer waren als dieser. Vielleicht reagierte dieser Fluch auch auf jede Person anders, dachte Valrak. Gwen drehte sich dann zur Seite und sah kurz zur Tür. „Es könnte sein, dass diese Nacht mehr als eine Frau versuchen würde mich zu töten.“, meinte sie und grinste schief. Sie hatte keine Angst, aber die Möglichkeit zog sie schon in Betracht. Könnte ja sein, dass die sich da unten, während sie sich hier unterhielten einen Mordplan austüftelten. Aber genau für solche Fälle, hatte sie sich einen Dolch um den Oberschenkel geschnallt. Ihr Blick wanderte weiter durchs Zimmer. Da fiel ihr Blick auf ihr Tagebuch. Sofort sprang sie wie von der Tarantel gestochen vom Bett und hechtete zum kleinen Tischchen. Schnappte sich das Buch und stopfte es unter ihr Kopfkissen. Er wollte sich gerade wieder nach hinten auf das Bett fallen lassen, als plötzlich Gwen aufsprang und durch Zimmer rannt. Valrak erkannt wie sie ein Buch sich griff und es unter ihr Kissen steckte. Mit hoch gezogener Braue sah er Gwen an und setzte sich wieder auf. "Was war das, Schillerlöckchen?" Schillerlöckchen war eine Spezialität an den Küstenstädten. Es wurde aus dem Fleisch von Haien gemacht. Valrak fand diesen Namen passend für sie, immerhin konnte sie genauso bissig werden wie eines dieser Meeresraubtiere. Ein finsteres und freches Grinsen glitt über seine Lippen und er stand auf um zu ihr hinüber zu gehen. "Steht da etwa was drin was ich nicht lesen soll?" Sie streckte einen Arm aus und deutete mit dem Zeigefinger auf ihn. „Bleib bloss weg!“, meinte sie trotzig. Nun umklammerte sie das Kopfkissen schon. Hätte sie das Buch doch bloss verbrannt. Aber sie konnte ja nicht wissen dass er doch zurückkam. Ihr tat es gut ihre Gedanken niederzuschreiben keine Frage, aber dass er jemals einen Blick da rein werfen sollte, wollte sie nicht zulassen. Da stand alles Mögliche drin! Über ihn das meiste! Als sie von Trauer erfüllt war, von Wut und von Einsamkeit. Das würde ihm nur noch mehr Möglichkeiten einräumen sie zu demütigen. Glücklicherweise hatte sie kein Wort von ihren Gefühlen da rein gepackt. "Och komm. Da wir gemeinsam unterwegs sind, sollten wir doch auch Geheimnisse teilen!", er grinste frech und griff nach dem Buch. Doch sie umklammerte es so fest und schien sich regelrecht um das Kissen, samt Buch zu rollen. „Ach ja?“, kam es nun leicht panisch von ihr. „Du hast mir aber auch keins von dir erzählt!“, rechtfertigte sie sich und rollte das Kissen fester um das Buch. Doch er liess einfach nicht locker. Sie zappelte herum und versuchte ihn mit Hilfe ihrer Beine weiter auf Abstand zu halten. "Sei nicht so stur." schmunzelte er. Eigentlich hatte er keine wirklich Lust es zu lesen, aber sie schien es doch für wichtig zu halten. Also war es wieder ein Angriffspunkt für ihn. „Du kennst mich doch! Ich bin bockig!“, antwortete sie ihm voller Angst und umklammerte nur noch fester das Kissen mit dem Buch. "Wenn du es mir nicht freiwillig gibst beiss ich dir halt ins Ohr. Kannst es dir aussuchen." er hatte seine Freude dabei die kleine Elfe einfach mal so hich zu heben. Sie war ja nicht sonderlich schwer was das alles einfacher machte. „Das wagst du nicht!“, knurrte sie ihn an. Ein Scharrendes Geräusch an der Tür, welches nur leise bei ihrem Rum albern zu hören war, liess Valraks Blick kurz zur Tür gleiten. Gwen hingegen nahm dieses nicht war. Scheinbar hatten sich einige der Frauen hoch geschlichen und wollten sehen was die Beiden machten. Weiber, Neugierig und so durchschaubar, dachte der Drow und ärgerte Gwen weiter. Immer noch schien Gwen nicht locker zu lassen, warum er seine Drohung auch wahr machte und ihr ins Ohr biss. Sie quiekte erschrocken auf. „Valrak!!!“, rief sie aus und schien einen Moment geschockt, darüber, dass er es wirklich getan hatte. Jemand hatte sie am Ohr berührt! Und das auch noch mit den Zähnen! „Willst du mir Ohrlöcher verpassen oder was?!“, zappelte sie und versuchte weiterhin, ihn von sich zu stoßen. Er musste doch loslachen als er ihr Quieken vernahm. "Bist du jetzt ein Schweinchen oder was?" doch er biss noch einmal zu. "Bei deinen mega Löffeln kannst du aber reichlich Ohrringe tragen." Sie hatte wirklich wesentlich größere Ohren als er. Doch das war das markante bei den Beiden. Es gab die unterschiedlichsten Elfenrasse, nur eine Halbelfe wie sie, mit solch langen Spitzenohren hatte er noch nicht gesehen. Meistens waren die menschlichen Züge stärker ausgeprägt, doch sie wirkte wie ihre elfischen Verwandtschaft zu sein. Kleiner und zierlicher als Menschen. Sie versuchte ihn weiterhin von sich zu stoßen, doch keine Chance. Abgesehen davon, begann sie auch noch zu lachen. Seine Haare kitzelten sie an Ohr und Hals. Erstaunlicherweise machte ihr das Rum albern Spaß. Das Gerangel ging noch einige Zeit ehe er sie schliesslich in Ruhe lies. "Dann nicht." schmunzelte er und lauschte zur Tür. Das scharrende Geräusch war verstummt und die Schatten die sich am Türspalt gezeigt hatten waren auch verschwunden. Scheinbar waren die Frauen schon wieder weg. Besser so, er hatte keine Lust gehabt sie mit einem Schwert zu verjagen. Auf solche Aufmerksamkeit konnte er doch gut verzichten. Sein Blick schweifte zum Fenster was den vorangeschrittenen Nachmittag zeigte. Bald würde die Nacht einbrechen und er wäre wieder ein Drow. Gwen hatte Bauchschmerzen vom Lachen und rang noch immer nach Luft. Sie tastete sofort nach ihrem Ohr und legte schützend die Hand darum. Gerne würde sie ihm irgendwelche Sprüche an den Kopf werfen, doch dazu war es einfach zu lustig gewesen. Wieder etwas, was sie von ihm noch nicht gekannt hatte. Er war wohl wirklich gut gelaunt. Valrak setzte sich auf sein Bett und grinste hinterhältig zu Gwen. "Du sieht aus als ob du gerade mal richtig durch genommen wurdest.", er spielte da auf ihre zerstörte Frisur, der verrutschten Kleidung und der schweren Atmung hin. Verwundert blickte sie ihn an und musste doch über seine Äußerung lachen. Er konnte ja eine richtige Spaßkanone sein! Die Elfe sah an sich runter und begann sofort ihre verrutschte Kleidung zu richten und ihr Haar wieder halbwegs in Ordnung zu bringen. Valrak legte sich zurück und liess die Füße über die Bettkante hängen, da er noch die Stiefel an hatte. "Hat es dir denn genauso gefallen wie mir?" scherzte er vor sich hin. Er überschlug die Beine und legte die Arme hinter den Kopf. „Das nächste mal, Süßer, etwas zärtlicher.“, antwortete sie ihm mit einem leisen Kichern. Erschöpft liess nun auch sie sich zurück fallen und umklammerte immer wieder das Kissen. Ihr Tagebuch war immerhin für ein Weilchen noch in Sicherheit. Er sah jedenfalls nicht weiter interessiert daran aus. Was ihre Theorie nur bestätigte. "Na komm. Darauf stehst du doch." scherzte er und schloss die Augen. Es war sehr bequem so ein Bett. Zumal wenn man die letzten Nächte sitzend an Bäumen gelehnt verbracht hatte. Endlich beruhigte sich ihre Atmung wieder. „das war unfair.“, grummelte sie dann leise von sich hin und kuschelte sich in ihr Kissen. "Dunkelelf." er hob nur die Hand und liess sie auch wieder auf das weiche Bett fallen. "Wir brauchen nicht fair sein." er atmete tief durch ehe er sich erneut aufrichtete. "Ich werde den Wirt nach einem Bad fragen.", er schnappte sich sein Hemd und zog es sich über, ehe er das Zimmer verliess. „Bis später!“ waren die letzten Worte die Gwen noch durch die Tür vernahm. Es interessierte sie nicht. Müdigkeit hatte sie übermannt und sie schlummerte mit einem sanften Lächeln auf den Lippen ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)