The Dark Light von Sizura (Das Reich des Drachenkönigs II) ================================================================================ Kapitel 1: Wiedersehen macht Freude ----------------------------------- In der angegebenen Zeit hatte Gwen die Stadt erreicht. Mit beiden Pferden passierte sie vor 10 Tagen das Stadttor und seither wartet sie im Gasthaus zum „knurrenden Köter“ auf Valrak. Ihr Blick war zu dem kleinen Fenster im Zimmer gerichtet und das Licht der Sonne, erhellte den Raum und liess den Schemel am Tisch, den Kleiderschrank und das Bett erkennen. Gwen saß im Schneidersitz auf ihren Nachthemd auf dem Bett. Sie hatte sich von den Gold, was Valrak ihr zur Verfügung gestellt hatte, so einiges gekauft. Neben der Bleibe und den Stallungen der Pferde, zählten auch einige Kleidungsutensilien und Reisematerial dazu. Auch zählte ein Buch dazu was ihr als Tagebuch diente. In Gedanken versunken streifte sich die junge Elfe eine Strähne aus dem Gesicht und wand sich wieder ihrem Buch zu, worin sie fleissig schrieb. Sie hatte die Zeit genutzt und hatte schon viel in das Buch niedergeschrieben. Gwen hatte erkannt das sie sich seit der Trennung, der Flucht aus den Palast der Mutter Oberin, hatte sie sich geändert. Sie beendete den letzten Satz und schlug ihr Buch zu. Wieder schweifte ihr Blick zu den Fenster und dann zu dem Schwert welches sie noch von einen Drowsoldaten hatte. Es war ihre Übungswaffe geworden. Gwen schwang sich auf und trat an den Kleiderschrank. Sie schnappte sich einen Rock und ein Hemd, sowie einen Miedergürtel aus Leder. Schnell noch ihre Schaftstiefel angezogen und dann war sie auch schon bereit. Sie ergriff das Schwert und trat hinaus. Mit einem Nicken begrüßte sie eine Maid auf dem Flur und schritt hinab in den Schankraum. Dieser war leer, bis auf zwei Maiden und einem Burschen die die Tische sauber machten. Der Wirt stand am Tresen und überprüfte seine Humpen. Auch hier nickte Gwen als Gruße ehe sie den Gasthof verliess. Jeden Tag ging sie hinaus um das Training weiter zu führen. Sie hatte Valraks Worte sich zu Herzen genommen und wollte jede Minute nutzen die sie aufbringen konnte. Seit sie in diese Stadt gekommen war, schweiften ihre Gedanken immer mehr zu dem Drow der ihr zur Flucht verholfen hatte. Was er wohl alles ihretwegen nun durchstehen musste? Sicher liess ihn die Mutter Oberin ihren Zorn spüren. Wie immer wenn sie an diese Drow dachte zog Wut in der Elfe hoch. Gwen schüttelte den Kopf und wand sich ihren Weg zu, der sie aus der Stadt führte. Hinaus und weg von den neugierigen Augen der Bewohnern. Sie hatte beim Kämpfen ihren eigenen Stil gefunden, wie wohl jeder Schwertkämpfer. Aber konnte sie sich schon bildlich vorstellen wie Valrak darüber meckern würde. Doch so kam sie eigentlich ganz gut zurecht. Auf den Platz, eine kleine Lichtung nicht weit vor der Stadtmauer, angekommen, stellte sie erst mal ihren Trinkschlauch ab und löste den Gürtel. Sie zog das Schwert aus der Scheide und steckte es kurz in den Boden, nur um sich ihr Haar zurück zubinden. Ihr schönes langes Haar war nur noch die Hälfte lang was sie aber absichtlich gekürzt hatte. Es war im Weg. Nun fertig für ihre täglichen Übungen, zog sie das Schwert aus dem Boden und brachte sich in Kampfstellung. Dann begann sie wie immer. Ging all die Grundschritte durch die ihr Valrak gezeigt hatte. Die kannte sie bis jetzt schon sehr gut. Weshalb sie immer wieder mal eigene Bewegungen mit einbaute. Machte einen Sturz nach vorn oder versuchte einige Ausweichmanöver. Fall dieser Drow jemals auftaucht würde, würde sie sich mit ihm messen wollen, nur um zu wissen, wie viel sie bisher konnte. Doch um ihn zu schlagen, reichte es sicherlich noch lange nicht. Aber um das herauszufinden musste er ja erst mal auftauchen. - - - Es war ein langer Weg gewesen. Seine Beine waren aber solche Strecken gewohnt, denn hatte er schon damals die meisten Wege zu Fuß zurück gelegt. Auf den Weg konnte er bei einem fahrenden Händler einige Dinge kaufen die er für die Reise benötigte. Trinkschlauch, Rucksack, Umhängetasche, Gürteltaschen und das wichtigste für ihn einen Umhang. Es hatte ihn nur eine Münze aus seinem Beutel gekostet. Denn wie er herausfinden durfte waren es die kostbarsten Münzen die es gab. Platinmünzen. Äusserst selten an der Oberfläche. Auch hätte er die Möglichkeit für ein Pferd gehabt, aber das wollte er nicht annehmen. Da sein Pferd am Eingang zur Höhle gefehlt hatte, würde Gwen es sicher mitgenommen haben. Sollte sie wirklich so versessen auf ihn sein, würde sie sicher auf ihn warten. Bald schon erkannte er die Mauern der Stadt und schon bald war er endlich da. Sein Blick zog Richtung Sonne wodurch er bemerkte das es erst gegen Mittag sein konnte. Zufrieden über diese Tatsache ging er weiter. Auf den Weg bemerkte er Kinder die neugierig in den Büschen hingen und wohl jemanden beobachteten. Eigentlich war es Valrak egal wen die Kleinen angafften. Doch er hatte zeit und wollte sich nicht unnötig hetzen, zumal er so wieso schon Verzug hatte. Also trat er hinter die Kinder der Stadt und räusperte sich. Die Kleinen fuhren erschrocken um und sahen den Fremden mit großen ängstlichen Augen an. „Haben euch eure Eltern nicht beigebracht das man anderen nicht nach spionieren darf?“ scherzte er und grinste frech drein. Einer der ältesten, er schätzte den Burschen auf 8, trat hervor und stemmte seine Hände in die Seite. „Wir spionieren niemanden nach.“ protestierte er und versuchte sich aufzuplustern. Valrak musste bei dem Anblick lachen, womit er dem Jungen den Wind aus den Segeln nahm und dieser wieder zusammen sackte. Der Drow hab seine Hand und wuschelte den Jungen durchs aschblonde Haar. „Schon gut. Was gibt es denn da so interessantes zu sehen?“ „Eine Elfe... mit einem Schwert!“ sagte ein junges Mädchen mit geflochtenen Zöpfen und verdrecktem Kleid. Bei ihrem Lächeln erkannte er das sie eine markante Zahnlücke aufwies. „Eine Elfe?“ wiederholte Valrak und trat zu den Kindern. Er kniete sich ins Gebüsch und lugte zu der Lichtung. Sofort erkannte er Gwen und ein Grinsen festigte seinen Blick. „Sie ist schon einige Zeit hier und kommt jeden Tag her. Sie ist gut, oder?“ Die Kinder hatten die Waffen an Valraks Körper schon lang bemerkt und wussten das er dies sicher am besten erkennen könnte. Aber Valrak antwortete nicht auf die Frage des Jungen. „Könnte ich euch darum bitten auf meinen Umhang und diese Waffe hier aufzupassen?“ er legte den Umhang ab, sowie den Rucksack, den Wasserschlauch und den Schreckensflegel. Die Kinder waren Feuer und Flamme. Sie durften auf die Sachen eines Abenteurers aufpassen? Natürlich würden sie das. Schliesslich stand der Drow auf und betrat die Lichtung auf der Gwen trainierte und trat näher. „Niedlich. Wollt ihr etwa Fliegen verjagen?“ Sie konnte ihn unmöglich erkennen. Sein Äusseres war durch den Zauber verändert und diese Kleidung hatte er auch seitdem er bei der Mutter Oberin war. Der Ärmellose Mantel ging ihm bis über die Knie. Ein weißes Hemd und eine schwarze Hose mit schwarzen Stiefeln. Die Harre Hatte er sich zu einen Zopf zusammen gebunden. Seine Augen waren am Tag nicht mehr rot sondern gelb grün. Wieder trat er näher an Gwen heran. Sie war bestrebt immer besser zu werden, bis er auftauchen würde. Um so überrascht war sie als sich plötzlich ein Fremder einmischte. Erst dachte sie es wäre Valrak, der Verspottung zu urteilen. Doch als sie in ihrer nächsten Bewegung inne hielt und sich aufrichtete, merkte sie dass sie da doch ein ganz anderer angesprochen hatte. Er war gut gebaut, hatte rabenschwarzes Haar, helle Haut und eine ziemlich beachtliche Bekleidung. Beachtlich in dem Sinne, dass sie doch ziemlich viel seiner muskulösen Arme preisgab. Sie keuchte noch etwas von ihrem letzten Schlag. „Wie bitte?“, fragte sie mit einem mürrischen Gesichtsausdruck. „Ihr glaubt doch nicht so jemanden erschlagen zu können. Oder? Kleines?“ Sie liess das Schwert nicht sinken, sondern wischte sich lediglich eine feuchte Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ziemlich mutig, so etwas gegenüber einer Frau mit einem Schwert zu äussern, während Ihr absolut unbewaffnet seid.“, meinte sie lediglich und zeigte nun mit der Schwertspitze auf ihn. „Und wie ihr seht, bin ich alles andere als klein.“ Was erwartete er? Sollte das ein Eroberungsversuch werden oder so? Damit war er bei ihr an der falschen Adresse. Ihre Atmung hatte sich noch immer nicht beruhigt, weshalb ihr Brustkorb sich noch immer etwas schneller als normal hob und senkte. Sie war nun eben wachsamer geworden, weshalb sie vielen wohl noch zickiger entgegenkam. „Nun….da sie ja leider unbewaffnet seit, kann ich ihnen meine Fertigkeiten auch nicht beweisen. Und Nahkampf empfehle ich nicht. Ich könnte leicht überschnappen.“, meinte sie selbstsicher und straffte sich etwas. Eigentlich hatte sie kaum Erfahrung im Nahkampf. Aber das konnte ein Fremder ja nicht wissen und wenn er doch auf einen Nahkampf aus war, wusste sie ja wo Männer am empfindlichsten waren. Sie musste gestehen, sie war doch ziemlich auf einen Kampf aus. Lange hatte sie sich an niemandem messen können, weshalb dieser Bursche doch grade recht kam. Doch leider unbewaffnet. Und sie hatte auch kein zweites Schwert dabei, welches sie ihm hätte anbieten können. Er lachte auf als sie ihn so barsch anharschte. Ja sie war wirklich sehr zickig geworden. Doch das fand er eher amüsant als nervtötend. Noch zumindest. „Unbewaffnet? Ich?“ mit einer lockeren Bewegung beider Arme legte er die Seiten seines Gürtels frei. Auf beiden Seiten blitzten Schwerter auf. „Ich würde niemals unbewaffnet auf Reisen gehen.“ grinste er ihr entgegen. Schon zog er eines der Schwerter. Doch senkte er die Klinge und sah Gwen an. „Falls ihr wirklich meint es mit einem erfahrenem Kämpfer aufzunehmen, nur zu. Ich werde mir mühe geben euch nicht zu sehr vorzuführen.“ Sein grinsen zeigte keinerlei Zweifel an den Sieg den er davon tragen würde. Auch wenn Valrak wusste das sie gegen ihn noch lang keine Chance hatte, hatte er schon bemerkt das sie besser geworden war. Doch das Herumgefuchtel, welches sie Schwertkampf nannte, war für ihn immer noch nur ein kläglicher Versuch. Keinerlei Standfestigkeit, kein gezielter Schlag. Sie hatte lediglich versucht Kombinationen heraus zu arbeiten. Das musste sich ändern. Valrak erinnerte sich an seine ersten Kämpfe die er mit viel Glück überlebt hatte. Es hiess er sei kein Krieger, kein begabter Kämpfer. Doch immer wieder hatte er es geschafft sich gegen seine Mitschüler zu behaupten und mit der Zeit lernte er die verschiedensten Kampfkünste zu kombinieren. Er hatte sie darin verfeinert sich die Schwächen daraus zu nutzen zu machen und Stärke in jede Bewegung zu bringen. Doch konnte er die Erinnerung von damals mit der jetzigen Situation nicht vergleichen. Nie hatte er für jemanden Lehrmeister spielen müssen. Gwen war somit die erste die überhaupt das vergnügen hatte. Auch wenn Valrak Lust hatte ihr richtig eins auszuwischen wollte er sich doch erst mal zurück halten um zu sehen was sie nun wirklich drauf hat. Vielleicht konnte sie im Kampf sich besser behaupten als er dachte. Denn wenn es eines gab was man mit als erstes im Unterreich lernt 'Unterschätze niemals deinen Gegner'. Schmerzhaft musste er diese Lektion lernen und hatte sie bis zum heutigen Tag immer im Hinterkopf behalten. Zu seinem Glück, denn schon oft war er in Situationen gekommen wo ihn dieser Gedanke das leben gerettet hatte. Nun aber stand er Gwen, einer Gauklerin mit wenig Erfahrung im Schwertkampf gegenüber. Valrak kam nicht drum herum und ein Grinsen festigte sich auf seinen Lippen während er sie besah, wie schwer sie doch atmete. Keine Kondition, musste er feststellen. Sie war doch etwas töricht zu glauben, dass er unbewaffnet war. Denn sie schluckte leicht, als sie die Schwerter an seinem Gürtel sah. Doch ihre Worte von eben konnte sie nicht zurücknehmen. Also musste sie sich wohl oder übel darauf einlassen. Wenn sie nun meinte sie hätte keine Zeit, würde man sie als feige bezeichnen. Ausserdem wollte sie doch wissen wo sie stand. Daher zuckte sie mit den Schultern und nickte. „Nun gut.“ Gleichzeitig hasste sie sich für die große Klappe die sie geführt hatte. Aber der Bursche schien nicht darauf aus, sie umzulegen. Wohl einschüchtern oder beeindrucken. Aber irgendwie sah er nicht danach aus, dass er sie hätte umbringen wollen. Schon sein Auftreten sprach dagegen. Wahrscheinlich wollte er den Kindern die ihr schon seit Tagen zusahen, zeigen was ein Mann war. Sein Ego steigern. Natürlich. Wie alle Männer! Gwen pustete sich eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht und brachte sich in Position. „Gut….dann wollen wir mal.“ Sie besah ihn sich nochmals genauer, suchte nach Schwachstellen. Doch das würde sie wohl erst im Kampf genauer erfahren. Auch wenn sie nicht daran glaubte zu gewinnen, tat es ihr sicherlich auch nicht schlecht mal gegen wen zu kämpfen der mehr Erfahrung hatte. So konnte sie sich wenigstens auch die Zeit vertreiben, während sie wartete. Vielleicht konnte er sie auch unterrichten, bis Valrak zurückkam. Der würde staunen! Doch jetzt dachte sie schon zu weit. Sie musste sich konzentrieren! Die Elfe atmete nochmals tief durch, während er sich in Position brachte. Sie ging schon mal ihre nächsten Schritte durch, liess ihn dabei aber nicht aus den Augen. Da er aber keine Anstalten machte sie zu erst anzugreifen, begann sie den Angriff. Sie täuschte einen Angriff von vorn an, drehte sich auf halber Strecke und griff dann von der Seite an. Immer noch blieb seine Klinge gesenkt als sie auf ihn zu stürmte mit einem Täuschungsmanöver. Er erkannte dies direkt denn ihre Beine verrieten sie, genauso wie die Bewegung ihrer Arme. Es waren übliche Anzeichen auf die jeder Schwertkämpfer achtete. Mühelos, mit nur einen Schritt zur Seite, wich er ihrem Angriff aus. Er hatte nicht mal die Anstalten gemacht das Schwert nur ansatzweise zu heben. Stattdessen hielt er es noch immer locker in seiner Hand. Gwen stolperte an ihm vorbei, aber fing sich schnell. Sie umfasste de Griff ihres Schwertes fester und ging wieder auf ihn los. Doch auch die nächsten Angriffe von ihr wich er mit nur einem Schritt aus und besah sich noch immer wie sie vorging. „Viel zu offensichtlich.“ sagte er und hob nun endlich selber das Schwert. Ein Raunen ging durch das Gebüsch. Die Kinder waren doch beeindruckt, was aber nicht sonderlich schwer war. Kinder konnte man immer schnell beeindrucken. Aber darum ging es ihm nicht. Er wollte Gwen zeigen das sie mit Kombos ohne jeglicher Übung und Geschick nicht anwenden konnte. Er holte schwungvoll und sehr offensichtlich, wo er hinschlagen wollte, aus. Valrak wusste das sie diesen Schlag parieren konnte, aber ihm ging es in dem Zusammenhang darum, zu sehen wie viel Kraft sie sich hat aneignen konnte. Einige Schlägen waren so angesetzt das sie diese hätte kontern können was sie auch tat. Doch schnell änderte er die Taktik so dass sie sich gut konzentrieren musste. Jeder seine Angriffe war nun präzise genau, aber ohne große Geschwindigkeit. Schliesslich wollte er sie weder überfordern noch ihr Schaden zufügen. Einige der Schläge bremste er auch immer wieder aus damit er sich nicht traf. Gwen hasste sich für ihre großen Sprüche die sie noch gesprochen hatte, sie schämte sich sogar dafür. Sie sah das er seine Angriffe abschwächte und ihr offensichtliche Manöver bot. Doch das sollte sich schnell ändern, denn der Drow erkannte das Gwen ausser Atem war und beschloss dem ein schnelles Ende zu setzen und schlug ihr das Schwert, mit nur einem einfachen und gezielten Schlag, aus der Hand. Gwen stockte und sah entsetzt zu ihrem Schwert was klirrend auf den Boden fiel. Valrak trat einen schnellen Schritt auf sie zu, sodass er direkt vor ihr stand. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie ihn an und wollte sich wehre, doch schaffte sie es nicht ihren Körper Unterkontrolle zu bringen. „Nicht schlecht... Elfschen... aber den Zahnstocher hast du noch lang nicht im Griff.“ Er grinste breit. „Ich hatte doch gesagt du sollst üben und nicht mit dem Messer nur rumspielen.“ Wenn diese Andeutung nicht eindeutig genug war, müsste sie ziemlich hinterm Mond leben, dachte er sich und sah auf Gwen herab. „Aber wenigstens hast du endlich Sachen gekauft in denen man auch Kämpfen kann und nicht nur rum tanzt.“ setzte er noch drauf und hob eine Braue. Die Elfe starrte ihn mit offenen Mund des Protestes an, aber kein Laut kam über ihre Lippen. Das konnte nicht sein? Gwen sah ihn ungläubig an und betrachtete ihn nun genauer. Doch blieb ihr Blick an seine Augen haften. Diese Augen die ihr nun vertraut vorkam, auch wenn sie ihre Farbe gewechselt hatten. Wie fast alles an ihm. Aber das würde dann auch erklären wieso sie niemals gegen ihn gewinnen konnte. „Wie….?“, kam es leise von ihr. Doch das wollte sie nicht auf sich sitzen lassen. Sie griff ihm grob an den Mantel und stellte ihm ein Bein um ihn umzuwerfen, was ihr auch gelangte. Damit hatte Valrak nicht gerechnet und fand sich auf den Boden wieder. Über ihn war Gwen, die sich auf ihn gesetzt hatte. Auch wenn er sich sicher mit Leichtigkeit lösen könnte, wollte sie ihn erst mal spüren lassen, was er in ihr angerichtet hatte. Sie schlug mit ihren Fäusten auf seinen breiten Brustkorb ein. „Du verdammter….! Weisst du überhaupt wie lange du mich hast warten lassen?! Du bist seit 2 Tagen überfällig! Und dann tauchst du so auf? Was ist passiert?! Wieso siehst du so aus? Konntest du es nicht lassen?“, sprudelte es schon aus ihr heraus. Sie war nicht wirklich sauer. Es war nur eben ihre Art, grade ihre Freude über dieses Wiedersehen zu zeigen. "Hey... Ich hab mich etwas verschätzt. Kann jedem mal passieren." lachte er und liess das Schwert los um ihre Hände zu greifen. Endlich hörte das Hämmern auf seiner Brust auf und er setzte sich auf. "Viel verändert hast du dich nicht." schmunzelte er und betrachtete sie noch einmal etwas genauer. „Nun gut. Etwas.“ gestand er und sah auf ihr kurzes Haar. „Ich hoffe du bist ohne Schwierigkeiten hergekommen.“ „Verschätzt? Du hast mich zu Tode erschreckt!“, grummelte sie. Das war wirklich nicht witzig. Und doch verlor es an Bedeutung da er endlich wieder da war. Und bei Gott, ja sie hatte ihn vermisst! //Ein Glück…?//, wiederholte sie in Gedanken. Hatte er sich etwa Sorgen gemacht. Etwas perplex sah sie ihn an, nickte aber langsam. „Ist…nichts passiert.“, bestätigte sie. Noch immer konnte sie es kaum fassen. Er sah so anders aus und dennoch war er der selbe wie eh und je. Kaum schien sich die Stimmung zu lockern vernahmen sie ein Rascheln aus dem Gebüsch. Sie blickten beide auf und sahen die Kinder der Stadt auf sie zu eilen und schleppten Valraks weitere Reiseutensilien mit sich. Die Kinder schleiften seine Sachen zu ihn und liessen es in seiner Nähe liegen. Dankend nickte er ihnen zu. Auch wenn die Kleinen sicher noch bleiben wollten drängte der Älteste von ihnen sie dazu zu gehen. Scheinbar mussten sie Heim, zu ihren Familien. Somit verliessen sie die Beiden und rannten zur Stadt zurück. Valrak sah schmunzelnd den Kindern nach und wand sich schliesslich wieder an Gwen, die noch immer auf seinem Schoß saß. Er betrachtete sie kurz und grinste sie frech an. "Du scheinst mich ja sehr vermisst zu haben wenn du schon gar nicht von mir runter steigen willst." „Jetzt wird bloss nicht noch eingebildeter.“, meinte sie und hob eine Augenbraue. Mit den schwarzen Haaren und der hellen Haut wirkte er fast wie einer aus einer anderen bekannten Dunkelelfen Rasse, die an der Oberfläche gefürchtet wurde. Somit nutzte er auch wieder die Angst der Menschen zu seinem Vorteil und musste mit den Nachteilen davon zu rande kommen. "Ach... ja..." er betrachtete kurz seine Hände. "Ähm... du wirst dich wohl an dieses Aussehen gewöhnen müssen. Ein Zauber ist über mich eingebrochen. Nun ja... passiert wenn man einen verfluchten Dolch verwendet." Er lachte kurz und versucht sich weiter auf zu setzen, was aber nicht so gelingen wollte. Dafür saß sie zu ungünstig. Also lehnte er sich auf seine Unterarme zurück und blickte zu Gwen hoch. Seine Erklärung liess sie aufatmen. Es bedeutete also das diese finstere Drow tot war und doch wollte sie sich nicht ausmalen wie lang er doch unter dieses Teufelsweib gelitten hatte. „Und? was hast du noch gemacht ausser Fliegen erschlagen?" fragte er locker und schenkte ihr wie immer ein fieses Grinsen. „Ha ha! sehr witzig.“, grummelte sie ihm entgegen. „Ich hab Vorräte besorgt und gewartet. Was sonst noch? Ah, gewartet und gewartet. Ach ja! Gewartet!“, betonte sie mit jedem Wort immer genauer. Sah ihn dabei eingeschnappt an. So leicht würde sie ihm das nicht verzeihen. Er hatte ja keine Ahnung was für Sorgen sie sich gemacht hatte! "Vorräte?" ja er ging gar nicht erst darauf ein wie sehr sie das 'Gewartet' auch betonte. Er wusste das er über die gesagte Zeit war, aber so war es nun mal. Dagegen konnte er nichts machen und entschuldigen wollte er sich ebenso wenig. "Hätte das Elfchen vielleicht die Güte endlich mal von mir runter zu gehen? Ich lieg ungünstig auf einen Stein der sich in meine Knochen bohrt." Ein spitzer Stein ragte aus dem Boden und stach ihn nun ins Becken. Anfangs hatte er ihn nicht bemerkt, aber der Druck war geblieben und somit wurde auch der Schmerz den dieser kleine Geselle verursachte unerträglich. Aber Gwen sah nicht ein ihn von seinen Leid zu erlösen. Er sollte bestraft werden, für seine unverschämte Art, mit der er sie hat warten lassen. Doch egal wie schwer sich Gwen auch machte sie konnte gegen seinen Kontern nichts ausrichten. Er drückte sein Becken etwas hoch und rollte sich mit ihr einmal um, sodass nun Gwen unter im lag. Grinsend setzte er sich auf seine Unterschenkel und sah auf Gwen herab. "Wer nicht hören will muss fühlen." Gwen sah zu ihn auf und murrte leise. Er griff nach seinem Umhang und legte diesen sich um. Dabei stand er nicht auf. Sie konnte ihn selber eh nicht umschmeissen. Dafür hatte er eine Pose gefunden wo er genug Halt hatte. "So... nun zu den Vorräter wieder.... wofür hast du denn die geholt? wolltest du hier überwintern?" Er stämmte seine Hände neben ihren Kopf und lehnte sich über sie. "Wie so ein Fellknäul im Wald?... du wirst doch nicht etwa noch zum Bären.... ähm... Bärin..." er stockte und dachte nach. Schliesslich musste er herzhaft auflachen bei dem Gedanken. Gwen brauchte einen kurzen Moment um sich zu fassen, diese Perspektive die sie gerade hatte, war doch etwas anderes. Etwas was sie nicht von ihm erwartet hätte. Dann aber lachte sie auch. „Und wenn ja? Ich könnte ja zu dürr sein.“, meinte sie so beiläufig. „Ausserdem wusste ich ja nicht, wie lange sich der Herr Zeit lassen würde.“ Begann sie erneut und funkelte ihn an. „Ich wäre nach weiteren 8 Tagen weitergeritten. Und falls oh Wunder der werte Herr dann doch auftauchen würde, wäre schon alles zusammen, so dass wir weiterziehen könnten, falls er es eilig hat.“ Das war ihr eigentlicher Gedanke gewesen. Daher hatte sie auch nur solche Vorräte besorgt, die nicht schnell verdarben. „Und natürlich Wechselsachen. Sonst würd ich ja wieder wie am Anfang dastehen.“ Da er ja ihre neue Kleidung wenigstens bemerkt hatte, hätte er sicherlich auch nichts dagegen gehabt, dass sie sich noch ein zwei Stücke mehr geholt hatte. „Wie du siehst war ich fleissig.“ , kam es von ihr und sie wackelte mit den geschwungenen Augenbrauen. Ihr lag die Frage auf der Zunge was er getrieben hatte, doch ehrlich gesagt wollte sie das gar nicht wissen. "Und das alles von meinen hart verdienten Geld. Frauen." er schüttelte den Kopf und schwang sich von ihr runter. „Hart verdient? Ach komm schon….du hast doch sicher den Typen ausgeraubt.“, meinte sie grinsend und betrachtete ihn. Er schnappte sich den Rucksack und warf diesen sich über die Schulter. Viel hatte er dort nicht drin. Eine Decke, einen Holzhumpen, einen Holzteller und ein Messer. Sowie etwas Brot und Trockenfleisch was er einen anderen Wandersmann bei einem Spiel abgezockt hatte. Es gab selten Momente wo er auf andere Reisende getroffen ist und nur einmal konnte ein Bauer ihn auf seinen Karren ein Stück mitnehmen. Doch war es nur eine kleine Strecke in der er einen Moment Ruhe hatte. Valrak streckte sich und das Knacksen seiner Knochen war deutlich zu hören. Auch wenn es nur ein kleiner Moment war wo er auf dem Stein gelegen hatte, so zeigte dies schon Ausmaße. Sein Blick wand zu Gwen und er neigte den Kopf leicht zur Seite. "Na komm Klappergestell... Ich brauch dringend ein gutes Bier oder einen leckeren Met. Ebenso wie etwas ordentliches zu Essen." Wasser und Brot gab es meist in Kerkerzellen, das er sich die letzten Tage davon ernähren musste reichte ihm. Am liebsten wollte er sich nur hinsetzen, die Musik eines Barden vernehmen und ein leckeres Bier trinken. "Ich hoffe du hast mir noch etwas von meinem Geld gelassen. Ich habe keine Lust auf der Straße zu schlafe." er grinste frech ihr entgegen. Von dem Beutel mit den Platinmünzen erzählte er ihr nichts, sonst würde sie noch auf die Idee kommen und weitere Kleider kaufen wollen. Nein, dieser Wertvolle Besitz blieb erst mal bei ihm. Er griff nach seinen Schreckensflegel und der Umhängetasche. Dann endlich war er bereit in die Stadt zu gehen. „Keine Bange Grosser, dein Geld reicht noch ein Weilchen. Für ein zweites Zimmer, sollte es auf jeden Fall noch genügen.“, versicherte sie ihm. Er wollte sicher unter keinen Umständen mit ihr ein Zimmer teilen. Auch wenn es billiger kommen würde. Gwen sah ihn noch einen Moment an ehe sie sich aufrichtete. Auf die Beleidigung schwieg sie, es war ja nichts neues für sie das er ihr immer solche Worte entgegen schleuderte. Sie stand auf und nahm sich ihr Schwert wieder zur Hand. Als sie sich wieder zu ihn wand und Valrak betrachtete stellte sie fest das er sich doch ziemlich verändert hatte und das nicht nur äusserlich. Er war so viel ruhiger und gelassener. Sogar schien er glücklich zu sein. Der Zwischenfall mit dem Zauber hatte ihn so verändert das er sich mühelos unter den Menschen bewegen konnte. Er wurde als normaler Obenflächenelf angesehen und das bot ihm Möglichkeiten die er als Drow so nicht hatte. Auch wenn die Nacht und Höhlen sein wahres Wesen zeigten konnte er sich am Tage dennoch normal wie alle anderen bewegen ohne direkt gejagt zu werden. Auch hatte es den Vorteil das er von Soldaten nicht mehr erkannt wurde. Immerhin suchten sie einen Drow, keinen hellhäutigen schwarzhaarigen Elfen. „Konntest du dich nicht erst vorstellen, eh du mich völlig blamiert hast?“, grummelte sie noch immer über den verlorenen Schwertkampf. Aber das würde sie ja bald noch lernen. Hoffentlich. "Wo bleibt dann der Spaß? Ausserdem hast du mich ja nicht mal gefragt wie ich heisse. Also bitte." auf seinen Gesicht spiegelte sich gespieltes Endsetzen, was schnell von einen Lachen verdrängt wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)