Anaeruin von DhalaElenaAngel ================================================================================ Kapitel 4: Jederzeit wieder --------------------------- „Percy.“ Ruhig wandte der Angesprochene sich um, nickte seinem Vater zu und ordnete die Akte ein, er hatte beschlossen, etwas zu arbeiten, auch, um sich abzulenken und sicher zu sein, dass man ihn in Ruhe lassen würde. Er machte sich nur bedingt Sorgen um seinen Bruder. Gut, noch hatte er keine Ahnung, was Charlie vor hatte, aber der Ältere war so entsetzt über das gewesen, das Harry zugestoßen war, dass er Alles in Bewegung setzen würde, um eine Lösung für das Problem zu finden. „Was führt dich hierher?“ „Charlie hat ihn weggebracht, nicht wahr?“, fragte Arthur ruhig, während er sich auf einen der Stühle setzte und seinen Sohn betrachtete. Es war kein Vorwurf, nur eine Feststellung. Arthur wusste nur zu gut, dass Viele ihn für eingeschränkt hielten, da er sich auch keinerlei Mühe machte, aufzusteigen aus seinem schlecht bezahlten Amt und die Wahrheit war, er hätte jederzeit gekonnt, doch er wollte nicht. Im Grunde hatte er auch dem Phönixorden nicht beitreten wollen, er hatte es auf Mollys Bitten hin getan, obwohl sein Gefühl ihn gewarnt hatte. Er hatte Dumbledore immer respektiert, doch in seinen Augen war der Mann mindestens so ein Kriegstreiber, wie Voldemort auch. Beide wollten nur Eines, vor Allem in den letzten zehn Jahren: Macht. Sich um die Bedürfnisse Anderer kümmern taten sie schon lang nicht mehr, man hatte es gesehen, an der Art, wie sie versucht hatten, Percy schlecht zu machen, da Dumbledore gedacht hatte, dass Percy mit Fudge zusammenarbeitete. Percy sah überrascht auf, dann setzte er sich zu seinem Vater. „Bist du sauer auf ihn?“, fragte er leise. Er wusste ja, dass sein Vater nicht dumm war. „Nein. Sohn, ich bin nicht blind,“ erinnerte er sanft. „Denkst du, es wäre mir entgangen, wie Charlie Harry immer ansieht? Oder, dass etwas mit Harry nicht stimmt? Dass er nicht genug wächst und Kleidung trägt, die weit unter dem liegt, was er sich eigentlich leisten können sollte? Ich wollte es nur wissen, denn wenn er bei Charlie ist, muss ich mich nicht mehr um ihn sorgen. Die Vorstellung, dass er allein da draußen ist, passt mir gar nicht. Harry ist körperlich nicht stark, er würde untergehen.“ „Charlie hat ihn mitgenommen, wohin und was er vorhat, weiß ich nicht, vielleicht will er Harry verstecken, vielleicht hat er einen anderen Weg gefunden,“ lenkte Percy ein. „Er liebt unser Grünauge,“ lächelte der meist ernste Junge nur. „Er wird nicht zulassen, dass ihm was passiert.“ Das brachte Arthur zum Lächeln. Er hatte es gewusst, in dem Moment, als er den Brief seines Sohnes gefunden hatte. Drachengeschichte. Ein Kind gejagt von einem Drachen. Ja, das war jetzt eigentlich eindeutig. Und dass Charlie in Harry verliebt war, hatte Arthur schon beim Quiddichcup bemerkt. In dem Moment, als sein Sohn den Jungen gesehen hatte, hatten seine Augen zu leuchten begonnen. „Dann werde ich zusehen, dass wir Charlie noch eine Weile decken können. Noch denken alle, Harry wäre allein abgehauen, vor allem Miss Granger und Ginny scheinen der Meinung zu sein.“ Percy schnaubte nur. „Tut mir leid, aber ich mag Granger nicht. Sie ist arrogant, weiß alles besser und hält Jeden für dumm, der nicht alles liest, was nicht niet und nagelfest ist.“ „Ich bin auch nicht so begeistert, sie übt einen schlechten Einfluss auf Ginny aus, aber das muss sie wohl selbst lernen. Ich werde keinem meiner Kinder etwas vorschreiben, aber ich denke, ich werde Ron mal langsam sagen, dass diese Beziehung nicht die Beste ist.“ „Das weiß er selbst. Er hat nur nicht den Nerv, sie jetzt zu beenden. Frag mich nicht, warum.“ „Nun, wie dem auch sei, ich hoffe, dass bei Charlie alles glatt läuft. Wenn du was hörst – lass es mich bitte wissen.“ „Wenn es sicher ist,“ nickte Percy nur. „Er meinte, dass es wichtig ist, dass ihr die Hochzeit ganz normal durchzieht.“ „Das hatte ich vor. Dann, bis bald, hoffe ich,“ lächelte Arthur nur und ging. Mit einem Japsen schreckte Harry auf, schlug seine Hände vors Gesicht, froh, dass er es gewohnt war, keinen Laut von sich zu geben. Ein Alptraum, schon wieder. Sirius, der gefallen war, ohne, dass er etwas hatte tun können, Remus, der ihn hielt, Dumbledore, der ihn angefahren hatte, dass alles seine Schuld war. Der Tag in dessen Büro, als er zur Strafe mit Folterflüchen besprochen worden war, nur, damit der Alte ihm hatte beweisen können, dass er schlecht war. Langsam kamen auch die restlichen Geschehnisse wieder zu ihm zurück, schon, weil sein Rücken nicht so weh tat, wie sonst. Charlie, der ihn heiraten wollte, nur um ihn aus der Gewalt des Direktors zu bekommen. Der Rotschopf, der sein Leben fast aufzugeben schien, um ihm zu helfen. Womit Harry das verdient hatte, wusste er wirklich nicht. Er hatte auch am Nachmittag, als er wieder aufgewacht war, versucht. Charlie umzustimmen, ihn zu überzeugen, dass er sicher irgendeinen anderen Kerl finden würde, einen Richtigen, nicht ein halbes Skelett, wie er es war, was Harry durchaus wusste. Aber er konnte nichts dagegen tun! Er versuchte, zuzunehmen, in Hogwarts aß er fast dauernd, aber nie schien er wirklich viel anzusetzen, er verlor das Wenige dann immer spätestens in der zweiten Ferienwoche weg und er sah wieder aus, wie ein Skelett. Aber wie wollte er denn bei einer Scheibe Brot alle zwei Tage zunehmen? Oder nur sein Gewicht halten, verdammt?! All das, es wäre nicht so schlimm, würde er Charlie nicht lieben. Ja, er liebte den Anderen, weswegen er sich vermutlich letztendlich doch von diesem vollkommen irren Plan hatte überzeugen lassen. Er hatte zugesagt. Er hatte keine Angst, dass der Ältere ihn ausnutzen würde, das hatte Charlie immer wieder versprochen. Harry verkroch sich tiefer in die Decke, ihm war kalt, so eisig kalt. Wie so oft nach Alpträumen schien ihm danach einfach nicht mehr warm werden zu können. Er zitterte sogar. Bei Charlie war ihm nicht kalt gewesen, es war so angenehm gewesen, bei dem Anderen zu liegen, es war warm gewesen, er hatte sich so sicher gefühlt, anders, als bei Anderen. So sicher, wie er sich nur bei Sirius je gefühlt hatte und doch war es bei dem Älteren irgendwie anders. Und Charlie hatte keine Frage gestellt, ihn einfach in die Arme genommen. Er sah ihn eben als kleinen Bruder – nur als kleinen Bruder und er bezweifelte, dass da je mehr sein würde. Langsam stand Harry auf, er wusste nicht, was er tun sollte, ging erst mal aus dem Zimmer, in das Wohnzimmer, das vollkommen dunkel da lag. Ein fremder Raum, der ihm trotz der draußen herrschenden, sommerlichen Temperaturen nur noch kälter zu sein schien, als das riesige Bett, in dem er aufgewacht war. Er wusste, links von ihm war Charlie, rechts Remus. Er überlegte, ob er zu dem Werwolf gehen sollte, der ihn als seinen Welpen sah und der auch immer gesagt hatte, dass er kommen konnte, doch seine Schritte führten ihn an die andere Tür, ohne sein eigenes Zutun, sollte man dazu sagen. Er wollte sich selbst aufhalten, aber in dem Moment hatte er die Tür schon geöffnet. Hastig wollte er sie schließen, doch er war zu spät... „Harry?“, fragte Charlie überrascht. Es war kurz nach Mitternacht und er hatte gerade erst sein Licht ausgehen lassen, er hatte bis jetzt an einigen Dingen gearbeitet, die er in dem Vertrag haben wollte, den der Jüngere schon am Ende der Woche unterzeichnen sollte, spätestens aber am Anfang der Nächsten. Dann war die Hochzeit an sich nur noch eine Zeremonie, bei der sie sich zurücklehnen konnten. Er hatte noch überlegt, schnell bei Harry vorbei zu gehen, sich aber dann dagegen entschieden. Der Jüngere war schon um neun in sein Zimmer verschwunden, er litt eindeutig unter vorhergehendem Schlafentzug. Aber kaum war sein Licht aus, hörte er ein leises Geräusch und die Tür ging auf. „Ich... es tut mir leid, ich wollte dich nicht... wecken...“ „Das hast du nicht,“ gab Charlie beruhigend zurück, griff nach seinem Zauberstab und ließ es wieder etwas heller werden, musterte den Jungen, der da stand. Er schien zu frieren. „Was gibt es?“ „Ich.. es ist dumm, ich... gehe zurück ins...“ „Komm her,“ gab Charlie nur leise zurück, er wartete, bis der Jüngere zu ihm kam, dann zog er ihn einfach zu sich: „Du konntest nicht schlafen. Hattest du einen Alptraum?“, fragte er. Es war klar, dass so was in der Art der Auslöser sein musste. Er dirigierte Harry zu sich unter die Decke, packte ihn darunter. „Du bist eiskalt.“ „Ich... hab schlecht geträumt,“ gab Harry leise zu, er wurde auch nicht unruhig, als das Licht wieder verschwand, nur erleichtert, als die Arme des Anderen sich um ihn legten, sofort wurde ihm wieder wärmer. Charlie lächelte einfach nur, er war froh, dass er Harrys erste Anlaufstelle gewesen sein musste. Wäre er es nicht gewesen, wäre Harry nicht gekommen, denn Remus hätte ihn auch nicht weggeschickt. „Und hier hast du keine?“, fragte er sanft. „Nicht das letzte Mal,“ gab Harry leise zurück, während ihm wieder wärmer wurde. Er fühlte sich auch viel ruhiger, als noch eben, die Gedanken, die er sich eben noch gemacht hatte. „Das ist gut,“ lächelte Charlie, er strich dem Jüngeren über die Arme. Er merkte, wie schnell der Andere wieder einschlief. Umso besser. Der nächste Tag würde sicher anstrengender werden. Karkaroff wollte Harry erklären, was diese Hochzeit bedeutete und wie die Zeremonie ablaufen würde, es war wichtig, denn eine der Voraussetzungen war nun einmal, dass er verstehen musste, auf was er sich einließ und welche Gesetze es nun ein Mal in der magischen Welt gab. Das war ein Gebiet, in dem Harry erschreckende Lücken hatte. Aber das würde sich geben, sie würden Harry beibringen, was er wissen musste, ohne ihn weiter zu quälen, er würde seinen Status als Lord Potter irgendwann einnehmen können. Niemand würde ihn weiterhin mit Absicht im Dunkeln halten und Charlie hatte keine Probleme, Dumbledore jeglichen Kontakt zu unterbinden, wenn er Harry in Zukunft auch nur irgendwas verheimlichen würde, was unmissverständlich in einem weiteren Tod enden würde. Automatisch verstärkte sich seine Umarmung um den Jüngeren, er küsste ihn auf die wirren Haare und lächelte kalt. Niemand, absolut Niemand würde seinem künftigen Mann ungestraft auch nur ein Haar krümmen und er würde dessen Verwandten danach bis ins nächste Jahrtausend verklagen. Mit persönlicher Freude daran. Mit den Gedanken schlief auch Charlie ein. „Er ist feige!“, zischte Hermine aufgebracht. Sie verstand nicht, wie ihr sonst so feiger Freund auf die Idee kam, ihr zu widersprechen und es gefiel ihr gar nicht! Sie hatte in der verdammten Beziehung die Hosen an! „Harry ist nicht so feige, wie du!“, herrschte Ron angepisst, das erste Mal wirklich sauer. Er hatte immer in der Beziehung die Klappe gehalten und sich selbst zurückgestellt und eigentlich wusste er gar nicht mehr so recht, warum er sich überhaupt darauf eingelassen hatte. Schon als er das seinem Vater erzählt hatte, hatte der ihn seltsam angesehen, aber wie immer nichts gesagt. „Was...? Wie kannst du nur?! Ron, ich bin deine Freundin! Du hast auf meiner Seite zu sein! So sollte es sein!“ „Ich bin auf der Seite mit den besseren Argumenten und ich finde, nicht zu Tode geprügelt werden zu wollen, rechtfertigt eine Menge, denkst du eigentlich je nach, wenn du irgendeine Scheiße baust und Mist erzählst? Du hast mich beim trimagischen Turnier sogar gegen ihn aufgehetzt!“ „Du Dummkopf!“, ereiferte Hermine sich. „Wie bitte soll er Voldemort besiegen, wenn er so ein Schwächling ist? Wenn er nicht mal gegen seine eigene Familie ankommt?! Dann ist er nutzlos!“ „Nutzlos?“, fragte Ron ungläubig. „Haben sie dir ins Hirn geschissen? Er ist so alt wie wir! Du willst doch auch nicht gegen den Wahnsinnigen kämpfen! Dass er sich überhaupt bereit erklärt, das zu tun, sollte dich dankbar machen!“ „Dankbar?“, höhnte Hermine. „Was hat er denn schon getan, um mich dankbar zu stimmen?! Er zerrt uns jedes Jahr ein Mal fast in den Tod! Ich finde, Dumbledore macht das einzig Richtige! Diese Niete ist doch zu Nichts gut! Zu gar nichts!“ „Diese Beziehung ist hiermit beendet,“ sprach Ron frostig: „Du bist von diesem Zeitpunkt an nicht mehr meine Freundin.“ „Was...?“, verdattert starrte Hermine den Anderen an. Nie, niemals hätte sie gedacht, dass dieser Trottel so was wie ein Rückrat entwickeln würde. „Du... wählst einen kleinen, hässlichen, dürren Loser gegen mich?!“ „Und ich würde es jederzeit wieder tun,“ gab Ron nur zurück. „Glaub nicht, dass ich dumm bin, im Gegensatz zu Harry, der jedes Jahr um sein und unser Leben kämpfen musste, hattest du immer die Zeit, zu lesen, du wusstest, wenn du mich dazu bekommst, mit dir zu schlafen, hast du eine gute Chance, dass ich dich geheiratet hätte. Ich wusste sehr wohl, warum ich das nicht getan habe – oh, und ich habe Harry gedroht, nicht mit Ginny zu schlafen,“ fügte er hämisch hinzu. Ginny, die gerade etwas zu Hermines Verteidigung hatte sagen wollen, starrte ihren Bruder an. „Du?“, fraget sie ungläubig. „Du bist mir letztes Jahr dazwischen gefunkt?!“ Ron lächelte etwas. „Ich wollte,“ gab er zu. „Aber erstens hat Harry dich durchschaut und dich für zu aufdringlich empfunden und zweitens – sorry, Ginny aber du hattest nie eine Chance, auch nur ansatzweise zu Lady Potter zu werden. Unser bester Harry steht, wie George und Charlie, auf sein eigenes Geschlecht. Er hat gemeint, er könne nie mit Jemanden schlafen, den er als seine Schwester empfindet.“ Beide Mädchen starrten den einzigen Jungen im Raum an, der aufstand und zur Tür ging. „Granger, durch mich wirst du nicht in die Reinblutgesellschaft einsteigen,“ sprach er ruhig. „Des Weiteren bin ich nicht mehr auf irgendeine Weise mit dir befreundet. Haltet euch von Harry fern – beide. Sonst, liebes Ginnylein, werde ich Mom und Dad erzählen, was ihr Beide vorhattet. Ich bin sicher, Ginny, die Beiden werden sich mit Freuden nach Beauxbatons schaffen,“ fügte er an. „Wie sie es eigentlich von Anfang an vor hatten...“ „...“, beide Mädchen starrten den Jungen an, der in ihren Augen gerade zu einem schrecklichen Verräter geworden war, sie hatten Pläne gehabt. Potter und Ginny, die so vom Reinblut zu einem reichen Reinblut werden würde und Hermine, die einfach nur einen Mann mit wenig Intentionen für Erfolg gewollt hatte, der aber reinblütig war und dessen Name, wenn auch nicht bedeutungsträchtig war, so, dass sie die Starke sein würde. Und jetzt das. „Wir...brauchen einen Plan.“ „Aber ich komme doch nicht an mein Geld!“, versuchte Harry zu argumentieren, als Remus und er an ihrem Ziel ankamen. Sie waren mit einer Kutsche in die magische Gasse in Bulgarien gefahren. Um einzukaufen. Erst in einem Laden die Robe für die Zeremonie, dann hatte Karkaroff ihm etwas von Ringen erklärt und anschließend, nach dem Mittagessen, würden sie sich mit Charlie treffen, warum hatte er nicht gesagt, nur, dass sie dann sicher noch bis zum Abend beschäftigt sein würden. „Welpe, das geht auf meine Kosten.“ „Aber... du hast doch selbst kaum was! Das will ich nicht!“ Remus grinste etwas, deutete auf das Gringottsgebäude, vor dem sie standen. Er ging hinein, nahm einen der Trolle zur Seite, redete leise mit Diesem, der strahlte, nahm einen der Karren, scheuchte seine Kunden hinein und es ging los mit der üblichen Höllenfahrt. „Harry, nur, weil ich es mir nicht anmerken lasse, heißt es nicht, dass ich arm bin. Ich habe nur keine Lust, dass Dumbledore darauf kommt und die Idee bekommt, ein Gesetz zu erlassen, dass Besitz von Werwölfen aus irgendeinem Grund einschränkt,“ erklärte er seinem Kleinen, strich über dessen Haare. „Und außerdem – deine Eltern wollten Sirius und mich zu deinen Paten machen, sie konnten mich nur nicht offiziell benennen wegen der Lykantrophie, aber ich habe mich immer als dein Pate gesehen und ich habe doch das Recht, dir mal was zu kaufen!“ Harry sah den Anderen überrascht an, lächelte aber dann. „Ich wünschte, es wäre nicht so hart für dich.“ „Das ist es nicht,“ gab Remus zurück. „Natürlich, ich hatte es schwer, als Sirius gestorben ist, aber nie in geldlicher Hinsicht. Ich lebe bei Muggeln, Dumbledore ist nicht dahinter gekommen, wie gut ich verdiene, dank der Muggelökonomie.“ Er sah zu, wie der Kobold die Kammer aufschloss, ihn und Harry hinein ließ – und sie war verdammt gut mit goldenen und silbernen Münzen gefüllt. „Wow...!“, flüsterte Harry. In dieser Kammer war ein Vielfaches von dem, was er besaß. „Aber... wie kommt dein Geld hierher? Ich meine... sind deine Kammern denn nicht in England?“ „Oh, das. Das ist eine Technik der Kobolde,“ erklärte Remus. „Wir sind doch eben durch einen bläulichen Schleier gefahren. Dieser Schleier verbindet alle Kammern mit den verschiedenen Häusern, so, dass es keine Rolle spielt, von wo aus du abhebst.“ Nicht mal so einfache Dinge hatte man Harry erklärt! Ja, es machte Remus wütend, stinkwütend! Rasch packte er seinen Beutel, begann, ihn zu füllen. Es war ein Endlosbeutel, so, dass er Einiges mitnehmen konnte, ohne eine aufgeblähte Tasche zu haben, wohl wissend, dass es nicht der billigste Tag werden würde. „Oh,“ Harry kam sich mal wieder extrem dumm vor. Es gab so viel, was er nicht wusste, zum Beispiel hatte Karkaroff ihn vor zwei Tagen gefragt, ob er schon Sex gehabt habe, während er in einer Beziehung gesteckt habe. Im Nachhinein hatte er erfahren, dass es dann durchaus dazu kommen könnte, dass dieser Jemand ihn dann zu einer Ehe zwingen könne, oder, dass, hätte er Ginny ihren Willen gelassen haben, die Zeremonie nie stattfinden könne, weil Charlie ihr Bruder war. Und er fühlte, Ginny hätte ihn nicht frei gegeben, davor hatte Ron ihn letztes Jahr gewarnt, auf eine eigene Art. Die magische Welt hatte viele eigene Gesetze, die wichtig waren, gerade, was Beziehungen anging oder seinen Status als Waise und als letzten Nachkommen einer offensichtlich adeligen Familie, wobei man es ihm auch nie erklärt hatte, dass er adelig war, oder dass die Weasleys es waren. Auch, wenn sie seit dem Krieg mit Grindelwald verarmt waren. So viel und nichts hatte man ihm gesagt. Hätte er mit Cho oder mit Ginny geschlafen, sie hätten heiraten müssen! Denn die Schwester seines... künftigen Mannes hätte ihn nicht frei gegeben und er hätte sein Leben mit einem Mädchen verbringen müssen, dass er nicht lieben konnte. Er sah zu Remus, während er an Charlie dachte. Aber wie würde der eine Heirat mit ihm durchhalten und sei sie erst mal nur für sechs Jahre... Ginny hätte vermutlich irgendwann einen Trank genommen, um schwanger zu werden und dann hätte sie jedes Recht gehabt, den Titel auch nach Trennungen zu behalten, sowie den Zugang zu seinem Geld und was am Schlimmsten war, die volle Verantwortung für das Kind. Er hätte es vielleicht nicht sehen dürfen. Es machte ihm Angst. Er hatte nie gedacht, dass ausgerechnet Ginny versuchte, ihn so zu ködern. Remus beobachtete den Jüngeren, während sie wieder nach oben fuhren. Er sah, dass Harry vollkommen in seine eigenen Gedanken vertieft, so, wie meistens, seit er erfahren hatte, was Charlie zu tun bereit war, um ihn unter Dumbledores Fingern weg zu bekommen. Er wusste, Harry liebte den Rotschopf mindestens so, wie der ihn, traute sich aber nicht, etwas zu sagen, vermutlich, weil er das Gefühl vorher nie gehabt hatte und es jetzt das erste Mal bemerkte. Oh, und da war noch etwas. Remus konnte es wahr nehmen, dank seiner Werwolfsinne. Die Beiden schienen füreinander bestimmt. Aber das würde sich bei der Zeremonie ohnehin zeigen. „Komm, “ lächelte Remus, als sie wieder draußen waren. „Machen wir uns auf den Weg. Laut Rowan ist da hinten ein Geschäft für Festroben.“ Harry nickte und folgte dem Älteren. „Hier ist es schöner, als in der Winkelgasse,“ stellte er nur fest. Die Häuser wirkten gerader, sauberer und die Straße war breit und einladend, die Schaufenster waren wunderschön ausgestellt. „Fast jede magische Gemeinschaft ist weiter entwickelt als die in England,“ erklärte Remus traurig. „Hier gibt es auch keine Gesetze gegen Werwölfe, im Gegenteil, sie können jeden Beruf erlernen, den sie gern hätten und sie bekommen automatisch bei Vollmond frei.“ „Warum... gehst du dann nicht hierhin?“, fragte Harry leise. „Weil es erst einen Krieg zu entscheiden gibt,“ gab Remus zurück. „Und ich die Hoffnungen habe, dass man auch England modernisieren kann.“ „Ich hoffe es,“ gab Harry leise zurück. „Ich bin so müde,“ fügte er leise an. „Der Krieg... die ständigen Probleme...“ „Ich weiß,“ Remus drückte den Anderen an sich. „Ich werde dir helfen und viele Andere auch. Und wenn du nicht mehr magst, werden wir dich wegbringen. Du bist kein Krieger, du hast das Recht, dich zu entscheiden.“ „Ich... kann die, die ich liebe, nicht im Stich lassen,“ gab Harry nur zurück, während sie den Laden betraten. „Ich weiß,“ gab Remus nur zurück. Er sah einen Verkäufer auf sie zulaufen, gab ihm knappe Anweisungen. Erst sah der Mann mehr als komisch aus, dann aber setzte sich etwas in Bewegung und ein Buch tauchte vor ihnen auf. Remus lächelte freundlich, schlug das Buch auf und deutete darauf. „Was willst du haben?“, fragte er. „Welche Farben?“ „Ich.. hat das auch irgendwelche Bedeutungen, von denen ich wissen sollte?“, fragte Harry nur vorsichtig. „Ich... will nicht noch mehr Fehler machen.“ „Du hast keinen Fehler gemacht,“ gab Remus nur zurück, dann lächelte er. „Die Roben sollten nach Gefühl ausgesucht werden,“ erklärte er. „Das ist meist das Beste und danach erkläre ich dir die Bedeutungen.“ Harry runzelte die Stirn, sah sich dann die Roben an, sie hatten alle ähnliche Bestandteile. Eine Art mittelalterliches Hemd, darüber eine Weste, eine Hose und dann eine Robe, viele hatten Zeichen auf dem Rücken. Allerdings gab es jedes Teil in den abartigsten Farben und Formen. Er blätterte lange, bis er etwas fand, dass ihm gefiel. Ein Hemd, dass perlmuttfarben schimmerte, es war nicht so heftig gerüscht, wie einige andere Sachen, nur am Handgelenk wurde es enger und etwas Stoff verdeckte bei dem Model die hälfte der Hände. Darüber wurde eine silbergraue Weste getragen und eine dunkelgraue Hose, die oben enger war und untern weiter blieb. „Eine gute Wahl,“ lächelte Remus, der sah, wie lange Harry diese Seite ansah. „Das würde dir hervorragend stehen.“ „Aber... das ist doch sicher teuer!“ „Und?“, fragte Remus nur amüsiert. „So teuer nun auch wieder nicht. Was für eine Robe willst du dafür? Die graue hier, die Schwarze würde sich auch ganz gut machen.“ Harry musterte die beiden Roben, auf die Remus zeigte, schüttelte aber dann den Kopf. „Das... wird zu düster,“ gab er leise zurück. „Ich... glaub, das würde mir nicht gefallen.“ „Du hast Recht,“ stimmte Remus bei einem weiteren Blick zu. „Kucken wir weiter durch.“ Er legte einen Finger auf die Seite mit dem Anzug. „Da!“ Der Andere sah auf die Seite – und musste sich zurückhalten, nichts zu sagen. Die Robe war in einem schönen Blau mit silbernen Einfassungen. Wie Charlies Augen, fiel es dem Werwolf auf. Nein, er war sich ganz sicher, diese Beiden waren füreinander bestimmt, ob sie es nun wussten, oder nicht. „Das ist eine gute Idee,“ nickte er und winkte den Verkäufer, der Harry erst abmaß und dann die Seiten notierte. „Aber... muss das sein?“, fragte Harry leise. „Es wird nur eine kurze Geschichte und dann so viel Geld ausgeben?“ „Weil es trotzdem deine Hochzeit ist, Welpe,“ gab Remus bestimmt zurück und setzte sich mit dem Jüngeren, nachdem er dem Angestellten eingeschärft hatte, nur die besten Stoffe zu nutzen. Er wollte, dass der Tag für Harry schön wurde. Zusammen mit Charlie hatte er auch eine kleine Feier organisiert. Zum Beispiel würde zumindest Viktor Krum anwesend sein und auch ein Fotograf, der Bilder schießen würde. Außerdem war Remus sich sicher, dass die Beiden zu Harrys Volljährigkeit ein weiteres Mal heiraten würden, dann mit allen Freunden und nicht in aller Heimlichkeit. Und dazu wurden in der Regel die alten Roben ein weiteres Mal getragen, dafür waren sie so teuer, es gab Zauber, die es möglich machten, diese anzupassen, ohne, dass der Stoff deswegen kaputt ging, wie bei normalen Sachen. Was auch der Grund war, warum Charlie seinen jungen Fastehemann am Nachmittag noch einkleiden würde. Denn die Dinge, die Charlie mitgebracht hatten, waren durch die Bank hinweg zu weit. Die Weasleybrüder waren alle gut gebaut gewesen Harry sah den Werwolf an, nickte dann aber und zog die Robe das erste Mal an, während eine Frau noch einige letzte Änderungen vornahm, bis alles saß wie angegossen. Danach zog Harry sich wieder um, die Sachen wurden in einen Karton gelegt und in einer Tüte an ihn weitergegeben. „Ah, sehr schön,“ grinste Remus. „Und es hat nicht so lang gedauert, wie ich gefürchtet habe. Komm schon,“ lächelte er. Dann gehen wir zu dem Stabmacher, den Kararkoff uns empfohlen hat.“ „Ich verstehe nicht! Warum brauche ich denn einen? Ich habe doch...“ Remus strich nur über Die Haare des Jüngeren. „Charlie vermutet, dass man dir mit Absicht einen Stab gegeben hat, der nicht ausgewogen ist,“ erklärte der Werwolf. „Außerdem ist anzunehmen, dass mehrere Zauber auf dem Stab liegen, die der Alte eingefügt hat, vielleicht sogar welche, die deine Macht eindämmen.“ „Aber...!“ Remus beugte sich zu Harry, sah dem Jungen in die Augen: „In dem Moment, wo er erfahren hat, dass du einen Bruderstab zu Voldemort hast, hätte er dich zurückschicken müssen, wohl wissend, dass du ihn nicht gegen Voldemort einsetzen kannst. Aber er hat es nicht getan.“ Er lächelte, strich dem Anderen über die Wange. „Lass uns machen,“ bat er dann einfach: „Wir wissen, was wir tun und warum wir diese Schritte unternehmen. Und wir wollen, dass du sicher bist...“ „Ich weiß,“ gab Harry leise zurück. Tatsächlich wollte Charlie nur, dass man ihm half, so, wie Remus auch. Es war das erste Mal, dass er nicht für sich selbst kämpfen musste und das war es, was er erst lernen musste. „Aber Stäbe sind... teuer..:“ „Und? Schon Sirius wollte dir einen Neuen besorgen. Du hast doch meine Kammer gesehen,“ lächelte er. „Und ich habe noch zwei davon, also hör endlich auf, dir Sorgen zu machen,“ bat der Werwolf, während er an eine eher unscheinbare Tür klopfte. Ohne große Schaufenster, da war nur ein Zeichen auf der Hauswand. „Ja?“, fragte eine ältere Dame. „Karkaroff schickt uns,“ erklärte Remus. „Es geht um einen Zauberstab für diesen jungen Mann.“ Die Frau musterte sie eine ganze Weile, bevor sie nickte, was auch keine Selbstverständlichkeit war. Sie machte nicht für Jeden Zauberstäbe, sie suchte sich ihre Leute sehr genau aus, doch sie mochte den Jungen, der sie vorsichtig und verschüchtert ansah. Sie hatte von ihm geträumt, als sie jung gewesen war. Also hatte er eine wichtige Aufgabe und dafür brauchte man einen guten Stab. Als Harry eintrat, sah er einen Tisch mit ein paar Stühlen drum herum, er sah die Frau an, die nickte und eine einladende Geste machte, dann setzte er sich und wartete, während die Frau zu einer Schublade trat und sie aufzog. Sie war so lang, dass sie weit über den Tisch hinaus ging und darin waren Hölzer. „Gut,“ erklärte die Frau ruhig. „Wähle ein Holz.“ „Wie?“, fragte Harry leise. Er wollte keinen Fehler machen. „Du berührst die Holzstücke mit geschlossenen Augen und siehst, ob sie dir zusagen. Mach und du wirst verstehen.“ Dann wandte sie sich an den Mann, der den Jungen begleitete. „Lassen Sie mich raten. Sein erster war ein Fertigstab.“ „Ja,“ lächelte Remus nur. „Wie man sein Geld nur so aus dem Fenster werfen kann,“ murmelte die Frau nur, sie beobachtete, wie der Grünäugige aufstand, die Hölzer abtastete und doch eines nach dem Anderen zurücklegte. Erst bei einem der letzten Hölzer hielt er an. Es war fast schneeweiß und kein reines Holz, es hatte Perlmut und Silbereinschlüsse. „Das hier,“ bat Harry leise, öffnete dann die Augen. „Das hier fühlt sich wirklich gut an.“ Es war gewesen, als würde der Klumpen sich in seiner Hand verformen und ihn auffordern, es fühlte sich so angenehm an, anders, als sein eigentlicher Stab. „Eine ungewöhnliche Wahl, es ist das erste Mal, dass Jemand dieses Material verlangt,“ lächelte die Frau, nahm den Klumpen, schloss die Augen und spaltete ein Stück davon ab, legte ihn dann zurück und zog eine weitere Lade auf. Darin waren die Kerne, hunderter kleiner Phiolen, Dosen, getrockneter Gegenstände. „Nenne mir eine Zahl,“ forderte die Dame nun. „Drei,“ kam es Harry spontan in den Kopf. „Hmm, drei, gut, dann wähle nun drei Dinge aus.“ Überrascht sah Harry auf, aber ganz ehrlich, er fand es spannend, was hier geschah. Er blickte auf all die Dosen. Da war er ja am nächsten Tag noch am Tasten! Doch dann riss er sich zusammen, nahm die einzelnen Dinge hoch, erleichtert, dass jede Flasche mit Blut eher dazu führte, dass sich alles in ihm schüttelte. Doch dann, bei einer der Flaschen, hielt er an. Darin befand sich eine klare Flüssigkeit. Sie schien ihn zu beruhigen. Er stellte die Flasche ab, suchte dann weiter. Da! Diese Dose. Er wusste nicht, was darin war, aber es fühlte sich gut an und auch ein weiteres Glas mit silbrigen Haaren darin stellte er auf den Tisch. „Einhornhaare,“ stellte die Frau, wenig überrascht fest. „Drachentränen und das Pulver einer Taufee. Eine seltene Kombination, die sehr mächtig sein kann,“ lächelte sie und zog die Letzte der Schublanden auf. „Nun brauchst du noch einen Griff, junger Mann.“ Harry blickte auf die einzelnen Griffe, strich leicht mit den Fingern darüber und hielt an einem reinen Perlmuttgriff an, auf dem in Silber Blätter abgebildet waren. „Und was jetzt?“, fragte er neugierig. Die Frau sammelte die Zutaten ein. „Jetzt mein Junge wirst du warten, bis ich fertig bin. Ich werde eine Weile weg sein, aber ich denke, da die Zutaten harmonisch sind, wird es nicht zu lange dauern.“ „Sind wirklich alle Stabmacher so seltsam?“, fragte Harry leise. Remus lächelte einfach. „Jeder hat so seine Eigenheiten,“ gab er nur zurück. „Aber ja, die meisten Stabmacher haben auch die Fähigkeit von Sehern,“ erklärte er. „Daher sind viele etwas seltsam.“ „Ollivander auch?“ „Er ist kein Stabmacher,“ gab Remus zurück. „Er kauft fertige Stäbe mit einfachen Kernen und verkauft sie wieder, aber er will als echter Stabmacher gelten, darum die dummen Sprüche.“ „Aber er hat... bei meinem Zauberstab...!“ Ruhig hob Remus das Gesicht des Jüngeren. „Ich nehme an, Dumbledore hat dem Mann befohlen, dir diesen Zauberstab zusammen mit einem dummen Spruch zu geben.“ „Oh...“; murmelte Harry nur. Er fasste es nicht, wie weit der Mann offensichtlich gegangen war, um ihn zu kontrollieren. Nach diesem kurzen Gespräch saßen sie lange einfach nur da, Harry studierte die Maserung des Holzes vom Tisch, bis die Tür wieder aufging und die Frau mit einer Schachtel in der Hand wieder heraustrat. Sie lächelte, sichtlich stolz auf ihr Werk, öffnete sie und hielt den darin liegenden Zauberstab dem Jüngeren hin. „Nimm ihn, junger Mann.“ Harry lächelte, griff nach dem Stab und keuchte, es war, als würde ein Stromschlag durch seinen Körper jagen, der etwas in ihm wach rief, er fühlte sich besser, als wäre etwas Wichtiges frei gesetzt worden. Dieser Zauberstab war anders, als Seiner, er war... am Leben, es war nicht einfach ein Stück dunkles Holz. Ein bunter Regen schoss auf Remus und ihn nieder. „Wow!“ Die Frau lächelte einfach nur. „Dieser Stab ist einmalig,“ erklärte sie. „Er ist nicht defensiv oder offensiv wie die Meisten, es ist auch nicht direkt ein Heilerstab, seine Besonderheiten wirst du selbst entdecken müssen, er ist vor allem Ausdruck einer reinen Seele, der Großes vorbestimmt ist.“ „Sind irgendwelche Zauber darauf?“, frage Remus, der beobachtete, wie Harry über das Holz fuhr, seinen neuen Stab so kennen lernte. „Überwachungszauber?“ „Nein, wozu denn?“, fragte die Frau, leicht irritiert. „Dieser Stab zeigt die Ablehnung des Jungen gegen Gewalt, also waren solche Zauber nicht nötig. Ich weiß, in England ist so etwas Standart, aber das ist Unsinn, großer Unsinn.“ „Schön, das zu wissen;“ gab Remus zurück. „Harry, nutz mal einen einfachen Zauber,“ bat er dann. Harry hielt den Stab eine Weile: „Sorgify.“ „So sauber war mein Zimmer noch nie,“ lachte die Frau dann, strich über die glänzende Oberfläche des Tisches und auch der Boden. „Ich würde sagen, in dir, junger Mann, schlummert viel unerwartete Kraft, die darauf wartet, gut genutzt zu werden.“ Remus nickte nur, bedankte sich, bezahlte eine hohe Summe, dann nahm er Harry an die Hand und führte ihn zu einem kleinem kleinen Laden. „Remus?“ „Du brauchst einen Ring,“ erklärte der Werwolf. „Einen Ring für Charlie.“ „Aber... ich hab doch seine Größe gar nicht!“ „Harry, das ist die magische Welt, Ringe können sich an den Träger anpassen;“ erklärte er und ließ den Verkäufer mehrere Ringe heraussuchen. „Was meinst du, was ihm gefallen würde?“, fragte Harry vorsichtig. „Das musst du entscheiden.“ „Aber... ich kenne ihn doch kaum, ich... weiß nicht mal, was seine Lieblingsfarbe ist!“ „Mach es wie bei den Roben oder dem Zauberstab,“ schlug Remus nur vor. „Du musst deinen Gefühlen vertrauen, die haben dich doch nur selten getäuscht, nicht wahr?“ Harry sah den Anderen zweifelnd an, nickte aber dann und betrachtete die Ringe. Sie waren Alle schön, aber keiner schien wirklich zu Charlie zu passen. „Haben Sie denn keine Anderen?“, fragte er, kurz vor der Verzweiflung stehend. „Aber das hier sind typische Bindungsringe!“, wehrte der Verkäufer sich. „Mit entsprechenden Zaubern kann jeder hochwertige Ring ein Bindungsring werden,“ korrigierte Remus ruhig. „Und ich denke, Ihr Kunde wollte andere Ringe sehen.“ Er selbst hatte sich schon gedacht, dass diese Ringe nicht für Charlie geeignet waren. Sie waren zu blank, zu nichtssagend. Nur widerwillig holte der Mann einige weitere Schachteln heraus. „Oh,“ lächelte Harry, strich über die neuen Ringe, die nun vor ihm ausgebreitet waren. Sie waren nicht mehr so stumpf und hart, wie er die Anderen empfunden hatte. Fast Alle hatten eingekerbte Symbole, einer der Ringe sah zum Beispiel aus, wie eine Schlange, die sich selbst in den Schwanz biss. Er sah nicht schlecht aus, aber er war zu fein. Der passte nicht zu Charlies Fingern. Da! Der da! Rasch griff Harry nach einem der Ringe. Er war einfach, aus Platin, das herrlich silbern schimmerte und auf dem Ring eingraviert war ein Knoten, Harry hatte das Muster schon häufiger gesehen. „Der da,“ lächelte er, zeigte ihn Remus. „Nicht übel,“ nickte der Werwolf. „Aber nicht der Drachenring daneben?“, fragte er amüsiert. „Das ist zu einfach...“ „Du hast Recht, der Ring ist super.“ Er schob ihn dem Verkäufer hin, zahlte und steckte den Ring selbst ein, er würde ihn Harry zur Bindung weidergeben. Dann lächelte er. „Komm, gehen wir, Charlie wartet sicher schon.“ Sie liefen zu dem kleinen Lokal, an dem sie sich mit Charlie verabredet hatten. Der saß tatsächlich schon an einem der Tische, vor sich ein Glas mit Saft, für Alkohol war es ihm zu früh und außerdem mochte er den eh nur bedingt. „Charlie!“, lächelte Harry setzte sich zu dem Anderen, zog den Zauberstab wieder raus: „Guck mal...“ Der Rotschopf lächelte, grüßte dann den Werwolf, bevor er seine Aufmerksamkeit seinem Verlobten zuwandte, der ihm gerade den neuen Zauberstab zeigte, der mit dem Alten absolut nichts gemeinsam hatte. „Er scheint besser zu dir zu passen, als der Alte,“ stellte er nur fest, strich kurz über die Hand des Grünäugigen. „Auf was hast du Hunger?“ Harry lächelte den Älteren etwas schüchtern an, dann schlug er die Karte auf und einen Sprachzauber später konnte er die sogar lesen. „Der Eintopf vielleicht...“ „Der soll hervorragend sein,“ stimmte Charlie zu. „Dann schließe ich mich euch an,“ nickte Remus. „Anschließend werde ich all Eure bisherigen Einkäufe mit zurück nehmen, Karkaroff und ich haben eine Schachpartie zu beenden.“ Charlie nickte, er war froh, wieder eine Weile mit dem Jüngeren allein sein zu können, denn in den letzten drei Tagen war dazu keine Zeit geblieben. Zumindest nicht, während sie wach waren. Nachts kam Harry meist zu ihm, gestern hatte er sogar geweint. Aber einfach mal zusammen unterwegs zu sein, das war das erste Mal, denn die Flucht rechnete er nicht wirklich dazu. „Ich denke, wir werden uns zu beschäftigen wissen,“ meinte er nur und bestellte das Essen. Harry lächelte etwas, er nippte an seinem Saftglas. Doch er traute sich nicht so direkt, Charlie anzusehen, der Mann würde seine Gefühle sofort erkennen. Das mochte er nicht riskieren. Denn er genoss die Nähe des Anderen immer mehr, vor Allem nachts, wenn er ihn in den Arm nahm und es so herrlich warm wurde... „Das Essen,“ merkte die Kellnerin an, stellte einen großen Topf auf den Tisch und teilte Teller und Besteck aus, bevor sie wieder ging. Rasch füllte Charlie ihre Teller, lächelte dann und aß selbst. Es war lecker, das stand fest. Dann sah er zu Harry, der ebenfalls tüchtig zulangte. Kein Wunder, Einkaufen war anstrengend und Harry war für heute noch lange nicht durch. Und morgen... morgen würde das Dokument da sein, dass der Grünäugige unterzeichnen musste. Und es war gut geworden, alle Punkte waren berücksichtigt. Natürlich würde er Harrys Vormund sein, doch sollte ihm etwas geschehen, würde die Verantwortung auf seine Eltern oder Brüder übergehen und am Ende, sollten alle Stricke reißen, hatte Karkaroff sich bereit erklärt, sich um den Jungen zu kümmern, wohl wissend, dass er damit Dumbledore eine Ohrfeige von erschütternder Größe zufügen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)