Hello? von -hoshi- (Is it me you're looking for...) ================================================================================ Kapitel 12: -12- ---------------- -12- Als Wataru am nächsten Morgen aufwachte, fand er sich in Rukis Bett wieder, den kleinen Braunhaarigen fest in seinen Armen haltend. Eine ganze Weile beobachtete er einfach nur den selig schlafenden Jungen, lauschte seiner gleichmäßigen Atmung. Ruki war einfach wunderschön und gerade wurden dem Rothaarigen zwei Dinge schmerzlich bewusst. Erstens er hatte sich wirklich in den Studenten verliebt und zweitens hatte er letzte Nacht einen großen Fehler begangen. Zwar war der Größere letzte Nacht ziemlich betrunken gewesen, aber er konnte sich gut an alles erinnern und er konnte auch nicht behaupten, ihr Sex sei nur Resultat des Alkoholkonsums. Er war sich durchaus bewusst gewesen, was er tat, auch wenn seine Hemmschwelle wohl deutlich niedriger gewesen war als noch die Woche zuvor. Was er jetzt machen sollte und vor allem wie er Ruki jetzt gegenüber treten sollte, wusste der Barkeeper nicht. Es gab ja nur die Möglichkeit hier liegen zu bleiben, Ruki beim Schlafen zuzusehen und wenigstens die Zeit bis der andere aufwachte mit dem Gefühl zusammen zu sein, zu genießen oder sich raus zu schleichen und so dem grausamen Rauswurf, der sicher folgen würde, wenn Ruki wach werden würde, zuvor zu kommen. Denn bei einem war Wataru sich sicher: Der Braunhaarige hatte keinerlei Gefühle für ihn und würde sie auch nie haben. Sie waren maximal Freunde und würden auch nie mehr werden. Der einzige Grund warum sie wieder im Bett gelandet waren, war weil Ruki Lust auf Sex hatte und gerade kein besserer da gewesen war. Vorsichtig krabbelte der Rothaarige aus dem Bett, sammelte seine Kleidung vom Boden auf und zog sich schnell an. Bevor er das Zimmer verließ, nahm er Zettel und Stift vom Schreibtisch des anderen, krakelte darauf: ‚Es tut mir leid. Die Nacht war ein dummer Fehler. ‘ und legte ihn auf den Nachttisch. Leise öffnete er die Tür, warf einen letzten sehnsüchtigen Blick auf Ruki, bevor er zur Wohnungstür schlich. „Wer sind sie denn?“ Er war kaum zwei Schritte über den Flur gelaufen, als ihn eine erschrockene Frauenstimme zurück hielt. Ebenso geschockt wandte der Größere sich zu der Frau, die wohl Rukis Mutter sein musste. „Und was machen sie bei meinem Sohn?“ Jetzt klang sie schon deutlich gereizter und irgendwie erinnerte der abschätzige Blick mit dem sie ihn bedachte gerade stark an die Situation letzte Woche, als er vor Rukis Haustür gestanden und diese Frau geöffnet hatte. „Err… ich…“, begann er zu stottern. Was sollte er jetzt auch sagen, die Wahrheit wäre wohl unangebracht. „Verschwinden sie hier ganz schnell und ich will sie nicht mehr sehen.“ Das war deutlich und dieser Aufforderung kam der Rothaarige auch direkt nach. Immerhin war es ja sowieso sein Vorhaben gewesen abzuhauen. Auch wenn er sich in dem Moment in dem er die Straße betrat, nicht mal mehr halb so gut fühlte wie heute Morgen. Jetzt war er nicht nur ein Schwächling, der sich von einem kleinen, verwöhnten Studenten um den Finger hat wickeln lassen, jetzt war er auch noch zu feige um dazu zu stehen, was er gestern für einen Mist gemacht hatte. Er hätte sich dem Gespräch mit Ruki stellen müssen, anstatt zu gehen. Auch wenn es schmerzhaft geworden wäre. Nach dieser Reaktion heute Morgen würde Ruki ihm niemals glauben, dass er sich in ihn verliebt hatte. Nicht dass Wataru ernsthaft vor hatte, es dem Jüngeren jemals zu sagen. Mit gesenktem Kopf schlenderte der Ältere durch die Straßen Richtung U-Bahn. Er wollte nicht mehr an Ruki denken, aber das missling gerade kläglich. Seine Gedanken drifteten immer wieder zu dem Studenten, zu seinem Lächeln, seiner Stimme, seinen Lippen, ihren Küssen, den sanften Berührungen… das war doch einfach ätzend und das Schlimmste daran, Wataru konnte nichts dagegen tun. Den Rest des Heimwegs kam der Rothaarige auch zu keinem Ergebnis, was er jetzt tun konnte. Außer dass es vielleicht hilfreich wäre mit jemandem Außenstehenden zu reden. Vielleicht machte er sich auch ganz umsonst Sorgen und Ruki mochte ihn wirklich, so wie er letzte Nacht behauptet hatte. Ja, daran konnte Wataru sich noch erinnern, aber er hatte es nicht geglaubt, zumindest nicht bevor er länger darüber nachgedacht hatte, war es doch einfach absurd. Was hatte er schon zu bieten, in das sich jemand wie der Braunhaarige verlieben konnte? Aber wenn doch… ja dann hatte er gerade den größten Fehler seines Lebens begangen, denn nachdem er ohne weiteres abgehauen war, würde Ruki sicher nichts mehr für ihn empfinden und vor allem würde er nicht mehr mit ihm reden. „Scheiße.“, schrie er sich die ganze Verwirrung aus dem Leib. Er brauchte jetzt Hilfe und zwar unbedingt. Jetzt müsste er nur noch eine passende Person finden. Seine Freunde waren alle nicht geeignet in solchen Fällen. Unter normalen Umständen hätte er jetzt Byou oder Ikuma gefragt, da sie Ruki wohl am besten kannten. Aber da ersterer nicht sonderlich gut auf den Braunhaarigen zu sprechen war und zweiterer genug mit sich selber zu tun hatte, fielen die beiden schon mal weg. Der einzige, der ihm spontan noch einfiel und dessen Nummer er hatte, war Ayame. Ohne weiter nachzudenken, wählte er die Nummer des Kleinen, der auch nach zweimaligem Tuten abnahm. „Ayame, ich brauch deine Hilfe. Bist du schon wieder in Tokyo?“ „Hey Wataru. Nein noch nicht, wir sind noch im Auto, aber in ein bisschen mehr als einer Stunde bin ich zu Hause.“, kam es vergnügt vom andere Ende der Leitung. „Worum geht es denn?“ „Das ist ein bisschen schlecht am Telefon zu erklären. Können wir uns nachher irgendwo treffen?“ Unruhig rutschte der Ältere auf seinem Bett hin und her. Etwas nervös war er schon, vor allem weil er normalerweise nie über seine Gefühle redete, eigentlich dachte er nicht einmal über so etwas nach. „Okay. Treffen wir uns einfach um drei in dem Café wo wir neulich waren, um die Kostüme zu besprechen.“ Wataru stimmte zu, verabschiedete sich dann von dem Blonden und ließ sich zurück aufs Bett fallen. Jetzt würde er sich gut überlegen müssen, was und vor allem wie er es sagen sollte. * Die Sonne, die hell in sein Gesicht schien, weckte den Braunhaarigen sanft, ließ ihn langsam aus seiner Traumwelt zurückkehren. Gähnend rollte er sich über das Bett, streckte sich über die ganze Breite aus. Moment… mit einem Ruck saß Ruki kerzengerade auf der Matratze, sah sich fast panisch im Zimmer um. Es war weg, alles war weg, ER war weg! „Wataru…“, hauchte er mit verzweifeltem Unterton, wie als ob der andere plötzlich von irgendwoher auftauchen würde, wenn er seinen Namen nur lange genug sagte. Aber das tat er nicht. Der Student war ganz allein in seinem Zimmer. Noch immer blickte er fast panisch in dem leeren Raum umher. Erst jetzt sah er den Zettel, der neben seinem Bett lag und als er die Worte las, die darauf standen, sammelten sich augenblicklich kleine Tränen in seinen Augenwinkeln. „Es war ein Fehler.“, wiederholte er immer wieder wie in Trance, während er sich auf seinem Bett zusammen kauerte und leise begann zu weinen. Wataru war weg, er hatte ihn nach dem Sex einfach weggeworfen wie ein Spielzeug und er hatte es sogar noch als Fehler angesehen. Das hatte jetzt sogar das letzte bisschen Hoffnung in dem Braunhaarigen zerstört. Wenn Wataru nur minimal etwas an Ruki liegen würde, dann wäre er nicht einfach abgehauen, nicht nachdem Ruki ihm gestern gesagt hatte, dass er ihn mochte, nicht nachdem was sie letzte Nacht geteilt hatten. So behandelte man nicht einmal seine Sexbeziehung, so behandelte man nur billige Nutten, gedacht zum bloßen Zeitvertreib und es schmerzte unheimlich zu realisieren, dass er nicht mehr für den Rothaarigen war, bloßer Zeitvertreib. Mit zitternden Fingern tastete Ruki nach seinem Handy, öffnete Watarus Bild vom Probeshooting, um welches er Ayame neulich angefleht hatte und betrachtete es einfach, weinte dabei noch immer bittere Tränen. Sein Herz fühlte sich an wie zerrissen, wie in tausend Teile zerbrochen und auch wenn Ruki zuvor schon oft das Gefühl gehabt hatte Liebeskummer zu empfinden, war dieses Gefühl gerade um ein vielfaches schlimmer. Und zum ersten Mal hatte er auch das Gefühl, dass es morgen nicht besser sein würde und auch übermorgen nicht, es würde nur jeden Tag schlimmer werden. Der Braunhaarige hatte noch bis fast zwei Uhr in seinem Bett gelegen und vor sich hin geweint, zumindest solange wie noch Tränen aus seinen Augen gekommen waren. Erst dann hatte er es geschafft sich ins Bad zu schleppen, zu Duschen um die letzten Spuren der Nacht zu beseitigen, auch wenn er nicht alles abwaschen wollte, was er noch von Wataru hatte, aber es war sicher besser so. Danach sah er sogar halbwegs menschlich aus, wenn man nicht zu genau hinsah, bemerkte man die vom Weinen leicht geschwollenen Augen nicht oder man könnte denken, es läge einfach an einer durchzechten Nacht. Kraftlos ging er in die Küche, ließ sich an dem großen Tisch nieder nachdem er sich einen Becher Saft geholt hatte und starrte verloren vor sich hin. „Seit wann gehen wir denn nicht mehr zur Uni? Ich hoffe doch nicht, dass wir wieder ein Hausmädchen anstellen müssen, das euch weckt.“, riss ihn die nervige Stimme seiner Mutter aus seiner Trance. Mit jedem anderen Menschen wäre Ruki jetzt klar gekommen, aber mit seiner Mutter wollte er bei Weitem nicht reden. „Ich bin krank.“, antwortete er knapp, drehte sich demonstrativ von ihr weg. Für den Braunhaarigen war das Gespräch zu Ende. „Ja das bist du wirklich. Und zwar im Kopf. Ich will gar nicht wissen, wer dieser Kerl war, der heute Morgen aus deinem Zimmer geschlichen ist, aber sowas will ich hier nie wieder sehen.“ Geschockt schnellte Rukis Kopf Richtung seiner Mutter. Sie hatte Wataru gesehen, das durfte nicht wahr sein. „Solche Kerle sind kein Umgang für dich, ich will nie wieder solchen Abschaum hier sehen. Und was auch immer ihr getrieben habt, wenn ich dich noch einmal mit einem Mann erwische, werde ich mit deinem Vater reden und dann bekommst du ein enormes Problem. Unser Sohn ist kein Homo!“ Ruki funkelte seine Mutter böse an. Was nahm die sich überhaupt raus? Seine Eltern waren nie da, hatten sich nie um ihn gekümmert und jetzt wo er erwachsen war, wollten sie sich plötzlich in sein Leben einmischen? Niemals, niemals würde er Wataru wegen seiner Mutter aufhören zu treffen, falls der andere ihn überhaupt noch sehen wollen würde. Auf jeden Fall würde Ruki alles daran setzen, dass sie wenigstens Freunde blieben, egal was seine Eltern davon hielten und egal welche Konsequenzen ihn erwarteten. „Ich wusste wir hätten dir den Kontakt zu Byou verbieten sollen. Seine Eltern waren schon immer zu weich, um zu verhindern, dass er eine widerliche Schwuchtel wird.“ „WAS?“ Jetzt war es endgültig vorbei mit Rukis Geduld. Es reichte ja schon, dass seine Mutter ihn beleidigte, aber wenn sie jetzt auch noch anfing über Byou herzuziehen, war das mehr als genug. Der Blonde war der einzige Mensch gewesen, der immer für ihn da war, er hatte sowas wie die Elternrolle für den Kleineren übernommen und selbst wenn sie jetzt nicht mehr miteinander redeten, dafür würde Ruki dem anderen bis ans Ende seines Lebens dankbar sein. „Sag noch ein Wort über Byou und DU wirst es bitterlich bereuen. Byou ist der einzige Mensch, der immer bei mir war. Ohne ihn wäre ich schon lange tot, weil ihr es ja nicht nötig hattet, euch um euren Sohn zu kümmern.“, giftete er die Frau an, stürmte dann aus der Küche, krallte sich Jacke und Schuhe und verließ wütend die Wohnung. Erst als er unten auf der Straße stand, wurde ihm klar, dass er nicht wusste, wo er jetzt hingehen sollte. Normalerweise würde er in solchen Fällen zu Byou gehen, aber das war wohl keine gute Idee im Moment. Zu Saga konnte er auch nicht, zu Uruha genauso wenig, weil der am Abend wegfahren würde. Irgendwie war der einzige, der dem Braunhaarigen im Moment einfiel Wataru. Und wenn er ehrlich zu sich selbst war, war Wataru auch die einzige Person, die Ruki jetzt sehen wollte. Auch wenn er heute Morgen von dem Älteren so schwer verletzt worden war, sehnte sich doch jede Faser seines Körpers nach dem Rothaarigen. Hoffentlich würde der ihm überhaupt die Tür aufmachen. Okay, falls Ruki die Adresse des Barkeepers irgendwie heraus bekam. Vielleicht wusste Uruha sie noch, immerhin war er dort schon mal hingefahren, um Ruki abzuholen. Uruha hatte sich doch wirklich noch an die Adresse erinnern können oder besser gesagt sie wurde noch in seinem Navigationsgerät unter ‚letzte Ziele‘ angezeigt und der Blonde hatte ihm sogar in etwa den Weg zu der Wohnung beschreiben können. Wobei Ruki gerade an der Qualität dieser Beschreibung zweifelte, denn er lief jetzt schon seit über einer Stunde durch dieses Viertel ohne auch nur die richtige Straße gefunden zu haben. Vielleicht war das aber auch nur der seltsame Weg des Schicksals, um ihm zu zeigen, dass er und Wataru nicht zusammen gehörten, sonst hätte er das Wohnhaus des anderen doch schon längst gesehen. Sich suchend umblickend streifte der Braunhaarige weiter durch die Straßen. Es hatte mittlerweile angefangen leicht zu regnen und einen Schirm oder Geld um einen zu kaufen, hatte der Student natürlich nicht mitgenommen als er von zu Hause weggerannt war. Er hatte in seiner Jackentasche gerade noch genug gehabt, um sich ein Fahrt zu Uruha, der nebenbei ziemlich genervt über Rukis Auftauchen war, weil er sich wohl gerade mit diesem seltsamen Yuki amüsiert hatte, und eine in diese Gegend zu bezahlen. Dass er auch irgendwie wieder zurückkommen musste, falls er Watarus Wohnung nicht fand, daran hatte er natürlich auch keinen Gedanken verschwendet und sein Handy lag dummerweise auch zu Hause. Irgendwie stand er in letzter Zeit oder genauer seit er den Barkeeper kennen gelernt hatte doch ein wenig neben sich. Was aber auch kein Wunder war, wenn seine Gedanken ständig nur um den Größeren kreisten. Auch jetzt wo er eigentlich versuchen sollte sich auf die Straßen zu konzentrieren, drifteten seine Gedanken immer wieder zu Wataru ab. Vor seinem inneren Auge wiederholten sich unaufhörlich die Bilder von letzter Nacht und wenn er daran dachte, kam auch das wunderbar warme Gefühl zurück. Und mit diesem Gefühl kam auch die leichte Hoffnung wieder, diese Geschichte könnte doch noch gut ausgehen. Als der Braunhaarige an der nächsten Kreuzung vorbei lief, erblickte er dann doch wirklich ein Schild mit der Aufschrift der gesuchten Straße und nach wenigen weiteren Metern stand er tatsächlich vor dem Haus des Barkeepers. Vielleicht war das Schicksal heute doch auf seiner Seite. * „Hmm…“ Ayame saß mit überschlagenen Beinen an dem Café-Tisch Wataru gegenüber, biss sich leicht auf die Unterlippe, während er wohl angestrengt über das nachdachte, was der Rothaarige ihm gerade erzählt hatte. Der Barkeeper hatte lange überlegt, was er sagen sollte und letztendlich war er bei der Wahrheit geblieben. Denn wenn er eine wirklich hilfreiche Auskunft von dem Blonden wollte, müsste dieser auch alles wissen. Also hatte er die ganze Geschichte erzählt, angefangen bei dem was nach dem Abend in dem Club passiert war, über die Sache in der Yakuza-Bar, den Tag nach Ikumas Überfall, wie sie danach zusammen weggegangen waren und schließlich gestern. Er erzählte alles, wie er Ruki am Anfang einfach nur arrogant und ätzend fand, wie er langsam begann ihn zu mögen und dass er sich schließlich in den Kleineren verliebt hatte, ohne es zu wollen. „Also ich kenne Ruki jetzt nicht so gut, aber ich versuche mal dir irgendwie zu helfen.“, begann Ayame nach einiger Zeit. „Dein Problem ist also, wenn ich recht verstehe, dass du nicht glaubst, Ruki könne irgendwas für dich empfinden, weil du findest, dass du nicht gut genug für ihn bist?“ Wataru nickte zustimmend. Genau das war sein Problem, zumindest das Hauptproblem. Das zweite tat sich ja erst auf im unwahrscheinlichen Fall, dass Ruki ihn doch mehr als nur freundschaftlich mochte. „Naja, erst mal kann ich dir aus Erfahrung sagen, dass Liebe rein gar nichts mit Geld, Stand oder sowas zu tun hat und auch nichts damit, ob DU denkst, dass du gut genug für deinen Angebeteten bist, sondern allein damit, ob er dich als gut genug empfindet.“, meinte Ayame und klang dabei vollkommen überzeugt von seinen eigenen Worten. „Und wenn ich so darüber nachdenke, was du mir erzählt hast und wie ihr beiden euch verhaltet, wenn ihr zusammen seit… also was ich so mitbekomme, würde ich nicht sagen, dass Ruki dir abgeneigt ist. Ich meine, dass er ganz glücklich aussieht, wenn du da bist ist jawohl offensichtlich. Samstag hat er auch erst wieder zu lächeln begonnen, als du da warst und dann sind da noch so Sachen, wie dass er mit dir weggeht und bei deinem Konzert war, obwohl er solche Clubs und solche Musik hasst. Wie gesagt, ich kenne ihn nicht so gut, aber ich weiß, dass er nicht der Typ ist, der einfach so nett und anhänglich jemandem gegenüber ist. Und im Normalfall konnte nicht einmal Byou ihn dazu bewegen, zu solchen Konzerten mitzugehen. Du musst ihm also schon verdammt wichtig sein, wenn er wegen dir da war. Außerdem hat er mich sozusagen angefleht, ihm ein Bild von dir von unserem Kostüm-Shooting neulich zu geben.“, endete Ayame seine Erklärung, beobachtete Wataru eindringlich, während er an seinem Kaffee nippte. Der Ältere dachte einen Moment über die Worte des anderen nach. Zwar klang es irgendwie logisch, aber trotzdem nicht wirklich überzeugend. „Aber vielleicht mag er mich auch einfach nur als Freund.“, versuchte er seine Zweifel auszudrücken. Doch Ayame schenkte ihm wieder nur ein amüsiertes Lächeln, bevor er mit sanfter Stimme antwortete. „Irgendwie bist du ein bisschen niedlich gerade. Aber mal Spaß beiseite. Glaub mir, so wie er dich ansieht, sich in deiner Nähe verhält. Das ist mehr als Freundschaft.“ Bei diesem Satz strahlte der Blonde wieder so viel Überzeugungskraft aus, dass auch die Zweifel des Barkeepers langsam kleiner wurden oder zumindest hatte er gerade wieder ein wenig Hoffnung, er und Ruki könnten irgendwann zusammen kommen. Vielleicht waren die Worte des Jüngeren gestern Nacht doch ernst gemeint. „Scheiße!“ Ja, das zweite Problem! Wenn Ruki ihn mochte, dann würde der Kleine nach heute Morgen sicher kein Wort mehr mit ihm reden. Immerhin war Wataru abgehauen und hatte ihre Nacht sogar als Fehler bezeichnet. „Was ist daran denn scheiße?“ Den Teil hatte der Rothaarige Ayame noch gar nicht erzählt. „Nach gestern… also ich bin heute Morgen einfach abgehauen, als Ruki noch geschlafen hat und hab nur einen Zettel zurückgelassen, dass das alles ein Fehler war.“ Dem entsetzten Gesicht seines Gegenübers war anzusehen, wie viel der Blonde von dieser Aktion hielt und Wataru könnte sich auch selbst dafür schlagen, so einen Mist gemacht zu haben. „Ich… ich hatte halt Angst er benutzt mich nur und ich wollte nicht von ihm rausgeworfen werden. Da bin ich lieber gegangen.“ Die Stimme des Älteren war gegen Ende immer leiser geworden und eigentlich glaubte er seine Rechtfertigung ja selber nicht. Er war so feige und jetzt wahrscheinlich auch selbst schuld, dass er Ruki verloren hatte. „Das ist natürlich durchaus scheiße.“, kommentierte Ayame die Situation nach einigen Minuten des schockierten Schweigens. „Was sitzt du hier noch rum? Du solltest auf dem schnellsten Weg versuchen das mit Ruki zu klären. Je länger du jetzt wartest, desto weniger wird er dir glauben. Du musst ihm sofort die Wahrheit sagen, denn wenn er wirklich was für dich empfindet, wovon ich stark ausgehe, ist er gerade wahrscheinlich ziemlich fertig und sauer. Er muss sich schrecklich fühlen gerade.“ So eine laute und vor allem vorwurfsvolle Art hatte Wataru dem Jüngeren gar nicht zugetraut, aber damit hatte der andere auch Recht. Er musste zu Ruki, mit ihm reden und zwar sofort. „Ich geh besser zu ihm. Danke Ayame.“, murmelte der Barkeeper, kramte das Geld für seinen Kaffee aus der Tasche und legte es auf den Tisch, schnappte sich Jacke und Tasche und war fast schon aus dem Café gestürmt, als ihm Ayame noch etwas hinterher rief. „Viel Glück und zieh dir vorher besser was Ordentliches an.“ Jetzt schlich sich doch ein leichtes Lächeln auf die Lippen des Rothaarigen. In dem ganzen Gefühlschaos hatte er ganz vergessen, dass er immer noch die Sachen von gestern Abend trug und die sollte er wirklich wechseln, bevor er zu Ruki ging. Schon alleine weil er so wohl von der Mutter des anderen nicht herein gelassen werden würde. Obwohl er sich ziemlich sicher war, dass er in seinem Schrank keine Klamotten finden würde, mit denen die Mutter des anderen ihn akzeptieren würde. Er würde besser Riku anrufen, dass er ihm aufmachen sollte. Hoffentlich war der Blonde zu Hause und auch bereit dem Älteren zu helfen. Den ganzen Heimweg über versuchte Wataru sich irgendwelche Worte zurecht zu legen, mit denen er Ruki nachher überzeugen konnte, erst mal davon, ihm zu zuhören und dann davon, dass er wirklich Gefühle für den Braunhaarigen hatte. Auch wenn seine ganzen Handlungen eher das Gegenteil vermuten ließen. Er hatte sich in Ruki verliebt und er wollte mit ihm zusammen sein, richtig zusammen sein. Zwar wusste er immer noch nicht so genau, warum er auf einmal doch das Bedürfnis hatte, eine Beziehung zu führen, aber es war nun mal einfach so. Es stimmte wohl wirklich, dass einen die Liebe manchmal aus heiterem Himmel wie ein Schlag ins Gesicht traf. Das Alles entsprach so gar nicht seiner Vorstellung vom Leben und von Gefühlen, die er immer gehabt hatte, aber es fühlte sich richtig an so zu empfinden. Und dann musste es auch der richtige Weg sein. Als Wataru nach einer halben Stunde endlich zu Hause angekommen war, hatte er zwar noch immer keine Ahnung was er Ruki sagen sollte, aber sein Entschluss mit dem Kleinen zu reden, war noch fester geworden. Zuversichtlich hastete er die Treppen zu seiner Wohnung nach oben, erblickte fast sofort den kleinen Braunhaarigen, der vor seiner Tür saß. „Was machst du denn hier?“, kam es fast entsetzt von dem Rothaarigen. So schnell hatte er ihr Gespräch dann doch nicht erwartet und sein Herz war wohl auch noch nicht vorbereitet, denn es überschlug sich fast schon wieder. Wie sehr er diesem Jungen doch verfallen war. tbc -------------------------------------------------------------------------------------------------- So doch jetzt schon ein neues Kapitel... weil ich weiß auch nicht wieso ich dachte, ich hätte das Kapitel noch nicht fertig, weil das ist schon seit über zwei Wochen fertig geschrieben...naja auf jeden Fall nähern sich Wataru und Ruki dem Finale, aber im nächsten Kapitel geht es erst mal mit Byou und Ikuma weiter^-^ @Toffelchan: jaja, der arme Ruki wird also immer noch gehasst^-^... naja gelitt hat er ja schon noch ein bisschen... danke, danke, ich werd mir Mühe geben^-^ @Lucel: die beiden sind halt hoffnungslos verliebt und hoffungslose IdiotenxDDD... aber auf die Aussprache musst du noch ein bisschen warten @klene-Nachtelfe: Jap, Iku hätte es nötig und Rukis Taktik ging nicht ganz so auf, wie er das erhofft hat... @-ladylike-: Ja, ich weiß einige Probleme, aber sie werden alle gelöst, versprochen^-^... und die Lösungen folgen auch alle zeitnah, weil so viele Kapitel gibt es nicht mehr^-^ @_Shin-chan_: ich versuche wenigstens zu arbeiten im Gegensatz zu dirxDDD als ob alles bei mir immer schlechtes bedeuten würde... 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