Hello? von -hoshi- (Is it me you're looking for...) ================================================================================ Kapitel 8: -8- -------------- -8- Zaghaft fuhr der Blonde über den Arm seines Geliebten. Seit über einer Woche saß er hier, wachte über seinen komatösen Freund und betete, dass er endlich aufwachen würde. Nichts wünschte Byou sich mehr, als dass er Ikuma wieder sagen konnte, wie sehr er ihn liebte und er sicher sein konnte, dass der Silberhaarige es auch wahrnahm und es erwidern konnte. „Komm bitte zu mir zurück, Iku-chan.“, hauchte er mit kraftloser Stimme. Selbst reden fiel ihm im Moment schwer, er hatte kaum geschlafen und noch weniger gegessen. Langsam spürte er die Auswirkungen der letzten Tage, aber er konnte jetzt nicht hier weg, er würde dieses Krankenhaus nicht ohne Ikuma verlassen. Nicht einmal zur Uni war er gegangen, letzte Woche nicht und auch diese Woche war er noch keinen Tag dort gewesen. Der Jüngere war wichtiger als alles andere. „Möchten sie heute vielleicht etwas zu essen? Ich will ihnen ja nicht zu nahe treten, aber helfen können sie ihrem Freund auch nicht mehr, wenn sie verhungert sind.“ Byou hatte nicht gemerkt, wie die Krankenschwester das Zimmer betreten hatte und dementsprechend erschrocken war er, als er angesprochen wurde. „Nein danke. Ich habe keinen Hunger.“, meinte er nur leise, wandte seinen Blick dabei nicht eine Sekunde von Ikuma ab. Ein leises Seufzen kam von der Frau, bevor sie ihm eine kleine Bento-Box hinschob. Verwirrt drehte der Blonde seinen Kopf, blickte in das lächelnde Gesicht der Schwester. Es war das junge, schwarzhaarige Mädchen, wahrscheinlich war sie nicht älter als er selber, das sich immer so sehr um ihn sorgte. Zwar fragten ihn alle Schwestern danach, ob er essen wollte, aber die Schwarzhaarige war um einiges hartnäckiger und ging nie, bevor Byou nicht wenigstens einen Bissen genommen hatte. „Ich hoffe sie mögen Tempura. Ich dachte mir, ich mache ihn lieber mal was richtiges. Auf Dauer ist das Krankenhausessen ja auch ziemlich widerlich und sie müssen ja irgendwas essen.“, redete sie unbeirrt weiter, schenkte Byou dabei immer noch ein süßes Lächeln, während sie die Box mit etwas mehr Nachdruck weiter zu ihm schob. Byou wusste, dass sie nicht gehen würde, bevor er etwas gegessen hatte, also nahm er sich die Stäbchen, brach sie in der Mitte und begann langsam ein paar Bissen von dem selbstgemachten Tempura zu essen. Und es war wirklich sehr viel besser, als alles, was er die letzten Tage probiert hatte. „Warum sind sie so nett zu mir?“, stellte er dann doch noch die Frage, die ihn die ganze Zeit schon beschäftigte. Immerhin war es keineswegs normal, dass man Angehörige so umsorgte. „Weil ich es unheimlich bewundernswert und süß finde, wie sehr sie sich um ihren Freund kümmern und wie sie die ganze Zeit für ihn da sind.“ Verdutzt sah der Student ihr hinterher, wie sie mit diesen Worten das Zimmer verließ. Vielleicht stimmte es ja, er war da für Ikuma, aber es brachte dem Kleineren nichts und in dem einzigen Moment, indem der andere ihn gebraucht hätte, war er nicht da gewesen. Er war schuld, dass das passiert war, wäre er an dem Abend doch einfach nicht nach Hause gefahren. Langsam leerte er die Bento-Box, aß sogar wirklich alles. Es war eine Lüge, dass er keinen Hunger gehabt hatte, er hatte nur einfach nichts essen wollen. Er fühlte sich dazu verpflichtet zu leiden, so zu leiden wie Ikuma gerade litt. Ein Gähnen unterdrückend warf der Blonde einen Blick zur Uhr. Es war sechs Uhr, Dienstagabend und noch immer hatte sich der Zustand seines Freundes kein bisschen verbessert. Natürlich hatte er mitbekommen, dass der Arzt gesagt hatte, das Aufwachen würde von einem auf den anderen Moment passieren, ohne Vorzeichen und ohne dass man es vorrausehen konnte. Aber irgendwie konnte Byou das nicht glauben, auch wenn er es sich so sehr wünschte, dass Ikuma einfach wieder die Augen öffnen würde, wie als wäre nichts gewesen. Sanft strich er wieder mit seinen Finger auf und ab über den Arm des Jüngeren, blickte ihn wie in Trance an, bis seine Augen irgendwann zu schwer wurden, um sie offen zu halten und Byou vollkommen entkräftet auf dem Bett zusammen sank, in einen unruhigen Schlaf fiel. Als der Blonde die Augen wieder öffnete, zeigten die leuchtenden Ziffern auf der Wanduhr viertel nach zwei. Der Raum um ihn herum war stockfinster und eigentlich war es Byou ein Rätsel warum er jetzt wach wurde. Wobei er über acht Stunden geschlafen hatte und das war doch deutlich mehr als die letzten drei Tage zusammen. Obwohl er sich trotz des Schlafes nicht erholter fühlte als gestern. Müde blinzelte er mit den Augen, versuchte sich langsam an die Dunkelheit zu gewöhnen. Es war noch alles so, wie als er eingeschlafen war, Ikuma lag noch genauso unbewegt im Bett. „Ich wünschte du würdest endlich wach werden. Ich liebe dich doch so sehr, mein Engel. Ich will nicht ohne dich sein.“, flüsterte er dem anderen zu, küsste sich sanft über seine Wange. Warum, warum war das Leben so ungerecht? Wieso passierte so etwas Furchtbares einem so wunderbaren Menschen wie seinem Freund? Das war nicht fair, es war nicht fair, dass der Silberhaarige hier lag. Ein leises Wimmern verließ seine Kehle. Langsam konnte er nicht mehr, Byou hielt es einfach nicht mehr aus. Diese ganze Situation machte ihn fertig, den anderen so zu sehen machte ihn fertig und lange konnte er die Tränen nicht mehr zurückhalten. Er war mit seinen Kräften am Ende, dabei hatte er doch wenigstens jetzt stark sein wollen für seinen Geliebten. Aber es ging nicht mehr, langsam verließ ihn alle Stärke, die er mal irgendwann gehabt hatte. „Byou.“, schallte leise die Stimme des anderen in seinen Ohren. Wie sehr er sich doch wünschen würde noch einmal zu hören, wie der andere seinen Namen sagte. Sooft hatte er es sich die letzen Tage schon eingebildet. „Byou…“ Mit feuchten Augen hob er leicht seinen Kopf, blickte auf seinen schlafenden Freund. Augenblicklich blieb sein Herz stehen, als er die Augen des anderen sah. Sie waren offen und sein Mund formte wirklich die Worte, die er die ganze Zeit hörte. Wenn das ein Traum, eine Halluzination war, wollte er nie wieder aus dieser erwachen. „Iku, du bist wach.“, presste der Ältere mit erstickter Stimme hervor, begann jetzt wirklich richtig zu weinen. Vor Glück zu weinen. Ganz zaghaft legte er seine Arme um den Körper des Jüngeren, drückte sich leicht an ihn und vergrub sein Gesicht an dessen Hals. Byous Herz setzte auf einmal wieder ein, pochte doppelt so schnell wie normal in seiner Brust. Er hatte Ikuma wieder, er hatte seinen Ikuma wieder. „Byou…“, hauchte der Silberhaarige mit leiser, rauer Stimme. „Du bist hier.“ Natürlich war er das und er würde nie wieder weg gehen. „Bleib immer bei mir, bitte.“, schluchzte Ikuma leise, legte seine Arme vorsichtig um Byou, was den Älteren noch glücklicher machte, als er sowieso schon war. Ikuma stieß ihn nicht weg, ließ sich trotz allem was passiert war von ihm berühren, das hätte auch anders sein können. Nachdem Ikuma aufgewacht war, hatte Byou nach der Schwester geläutet, die selbst unheimlich überrascht von dieser Tatsache einen Arzt holte, welcher den Silberhaarigen eine ganze Weile lang untersuchte. Byou war unterdessen nicht von der Seite seines Freundes gewichen, hatte ihm die ganze Untersuchung über die Hand gehalten, denn auch wenn Ikuma auf seine Berührungen nicht im geringsten abweisend reagierte, war er gegenüber des Arztes doch extrem verängstigt. Und so waren sie beide wohl ziemlich froh, als der Mediziner endlich wieder gegangen war, viel länger hätte der Blonde auch nicht mehr mit ansehen können, wie sein Freund gequält wurde. „Kannst du dich an alles erinnern?“, brach Byou die Stille als sie wieder alleine waren, bekam von Ikuma nur ein leichtes Nicken. „Ich… der Typ, er…“, begann der Jüngere leise, brach aber gleich wieder in stumme Tränen aus. Kurz zuckte der Größere, wollte seinen Freund in den Arm nehmen, war sich aber selber unglaublich unsicher, wie viel Nähe der andere vertragen würde und er wollte ihn auf keinen Fall überfordern. Also hielt er weiter nur die Hand des Kleineren fest in seiner, strich mit den Fingerkuppen beruhigend über die weiche Haut. „Shh, Iku. Du musst nicht darüber reden, wenn du nicht willst. Ich meine, wenn du es erzählen möchtest, dann bin ich für dich da. Ich hör dir zu. Ich tu alles, um dir zu helfen.“, sprach er mit ruhiger Stimme, schenkte Ikuma ein versicherndes Lächeln, auch wenn ihm nicht nach Lächeln war. Seinem Freund war so unglaubliches Leid wiederfahren und am liebsten würde Byou den Typen, der das verbrochen hatte eigenhändig abschlachten. „Danke.“, flüsterte der Kleine, blickte leicht abwesend auf ihre Hände. „Würdest du mich in den Arm nehmen?... Also wenn es dir nicht unangenehm ist.“ Byou war schon wieder kurz davor in Tränen auszubrechen, als er das hörte. Sowas sollte der Silberhaarige nicht nur eine Sekunde denken, seine Nähe könnte dem Älteren nie unangenehm sein. „Natürlich mach ich das und es gibt gerade nichts, was ich lieber tun würde.“, antwortete Byou, krabbelte vorsichtig auf das Bett und schlang seine Arme um den Kleineren, drückte ihn sanft an sich. „Ich liebe dich so sehr Ikuma und ich weiß nicht, wie ich ohne dich jemals weiterleben könnte.“ * Als Ikuma am Morgen die Augen wieder öffnete, schien die Sonne schon hell in das Krankenzimmer, wärmte sanft das Gesicht des Studenten. Der Silberhaarige fand sich noch immer eng an Byou, der wohl noch schlief, gedrückt und das ließ ihn sogar einen Moment glücklich lächeln. Er hatte so eine Angst gehabt, der Ältere könnte ihn jetzt abstoßend finden, ihn verlassen und Ikuma war sich sicher, dass er das nicht überlebt hätte. Vorsichtig drehte der Jüngere sich in der Umarmung, legte seinen Kopf auf die Brust seines Freundes und schloss wieder die Augen. Auch wenn es seltsam erschien, aber solange der Silberhaarige in Byous Armen lag, konnte er gut verdrängen, was ihm passiert war. „Bist du schon wach, Schatz?“, vernahm er die sanfte Stimme des Größeren, hob seinen Kopf und blickte in das hübsche Gesicht des anderen, der noch ziemlich verschlafen aussah und auch irgendwie fertig. Byou war regelrecht abgemagert, sein Gesicht ganz eingefallen, was dem Jüngeren gestern gar nicht aufgefallen war und Ikuma wusste sehr wohl, warum der andere so schlimm aussah. Gegen die aufkommenden Sorgen und Schuldgefühle konnte er gerade nichts tun. Doch seine Gedanken wurden schon von einem zärtlichen Kuss unterbrochen. Ein angenehmes Gefühl zog sich durch Ikumas Körper, erzeugte ein unheimliches Kribbeln in ihm, auch wenn tief hinten in seinem Kopf die Bilder der Vergewaltigung, die Erinnerung an die Lippen dieses Typen verbeizogen, war die Stimme in seinem Herzen, die ihm immer wieder sagte, dass es sein geliebter Byou war, der ihn küsste, stärker und er konnte den Kuss genießen. Das Geräusch der sich öffnenden Tür unterbrach die beiden und langsam löste Byou sich von ihm, krabbelte vom Bett und mit ihm gingen auch die Wärme und die Sicherheit, die Ikuma gerade noch gefühlt hatte. Es war der Chefarzt, der den Silberhaarigen heute richtig untersuchen wollte, da in der Nacht ja nicht allzu viel gemacht wurde. Anscheinend wollte er auch, dass Byou den Raum verließ, um nicht im Weg zu stehen. Aber Ikuma wollte nicht, dass er ging. Byou durfte nicht gehen, durfte ihn nicht eine Sekunde alleine lassen. Allein die Gedanken ohne den anderen zu sein, von irgendwelchen fremden Männer berührt zu werden, auch wenn es Ärzte waren, ließen den Jüngeren augenblicklich wieder anfangen zu zittern und Panik in ihm aufsteigen. „Geh nicht Byou.“, hauchte er mit erstickter Stimme, spürte Tränen in seine Augenwinkel treten. Er wollte nicht alleine sein, er war auch alleine gewesen als das passierte. Wenn er nicht alleine war, würde ihm auch nichts passieren, wenn Byou bei ihm war, war er sicher. Er wollte nicht noch einmal so etwas erleben, er wollte nur noch in den Armen des Blonden liegen und sich wieder glücklich fühlen. „Shh, mein Engel. Ich geh nie wieder von dir weg. Ich bleib hier, wenn du das willst.“ Byous Arme schlossen sich fest um ihn und drückten ihn gleich gegen den Körper des Älteren. Ikuma hatte nicht gemerkt wie stark er mittlerweile weinte, wie sein ganzer Körper vor Angst bebte und zitterte, aber als er gegen die Brust seines Freundes gedrückt wurde, den leisen Herzschlag des anderen hörte, entspannte er sich augenblicklich. Byous Nähe tat ihm gut, gab ihm das Gefühl, dass alles wieder gut werden würde, auch wenn es im Moment nicht danach aussah. Byou hatte während der Untersuchung auf Ikumas Wunsch doch bleiben dürfen und dafür war der Jüngere unheimlich dankbar, denn ohne den anderen hätte er sie sicher niemals durchgestanden. Es war ein widerliches Gefühl gewesen, die fremden Hände des Arztes auf seiner Haut zu spüren, auch wenn der Mediziner sehr sorgsam vorgegangen war. Die Erinnerung an diese Nacht waren trotzdem immer wieder vor Ikumas Augen aufgeflammt, hatten ihn zittern und weinen lassen. „Shh, Schatz, er ist weg, du kannst dich wieder beruhigen.“, flüsterte Byou ihm mit leiser Stimme zu, hatte seine Arme wieder fest um den Kleineren geschlungen, saß so mit ihm auf dem Krankenbett. Und langsam wurde Ikuma auch wieder ruhiger, konnte richtig spüren, wie die Berührung seines Freundes ihm gut tat. „Sag mal hast du Hunger? Ich geh uns kurz was zu essen holen, okay?“ „Okay.“, flüsterte der Kleinere, löste sich nur widerwillig von Byou und ließ diesen vom Bett klettern. „Aber komm wieder, versprich es mir.“ Auch wenn Ikuma wusste, dass es albern war, hatte er trotzdem Angst der Blonde könnte ihn verlassen, könnte ihn doch noch abstoßend finden. Denn er kam sich ja selber so schmutzig vor. Byou seufzte nur leise, ob er schon von Ikuma genervt war? Dann würde er sicher bald nicht wieder kommen. „Natürlich komm ich wieder, ich verspreche es. Ich lass dich nie wieder alleine.“ Die Stimme des Älteren war so sanft und er hatte auch die Umarmung wieder aufgenommen, war zurück neben den Silberhaarigen gekrabbelt. „Du brauchst wirklich keine Angst zu haben, dass ich jemals nicht mehr bei dir sein wöllte.“ „Aber ich bin so widerlich und…“ Der Silberhaarige wurde von den sanften Lippen seines Freundes unterbrochen, spürte gleich wieder dieses unsagbar schöne Gefühl seinen Körper überfluten. Es war einfach zu schön um wahr zu sein, dass Byou ihn trotz allem was passiert war, immer noch küsste und liebte. „Sag sowas nie wieder, denk es nicht mal. Ich könnte dich niemals abstoßend finden. Du bist die Liebe meines Lebens und daran wird sich nichts ändern.“ Er konnte Byous Stimme anhören, dass er es mehr als nur ernst meinte und auch wenn Ikuma es vorher gewusst hatte, es erleichterte ihn es erneut zu hören. „Wenn du morgen entlassen wirst, kommst du mit zu mir. Ich möchte, dass du zu mir ziehst, ich will dich nicht mehr alleine lassen.“ Mit großen Augen starrte Ikuma den anderen einfach nur an. Natürlich hatte er vor dem Überfall noch vehement darauf bestanden nicht zu Byou zu ziehen, sondern sich ein wenig Unabhängigkeit zu bewahren, aber gerade war es das Schönste, das er sich vorstellen konnte, immer bei dem anderen zu sein. Also nickte er nur ergeben, kuschelte sich fester in die Arme seines Freundes. Nur bei Byou sein, das war gerade alles, was Ikuma wollte und brauchte. * Voll mit Tüten bepackt, betrat Byou das Krankenzimmer seines Freundes. Nachdem Sono und Ayame mittags vorbei gekommen waren, hatte er endlich Essen holen gehen können, denn Ikuma hatte ihn nicht gehen lassen, solange er alleine war. Also war er direkt nach der Ankunft der beiden anderen zum Konbini gegangen und hatte dann noch etwas Warmes von einem kleinen Restaurant in der Nähe des Hospitals geholt, Ikuma sollte nicht auch noch von dem Krankenhausfrass gequält werden. „Hey Schatz, ich bin wieder da.“, grüßte er den Silberhaarigen, der ihm ein sanftes Lächeln schenkte. Vorsichtig legte er die Tüten auf dem Bett ab, hauchte dem anderen einen Kuss auf die Lippen, bevor er begann auszupacken. „Ich weiß nicht, was du wolltest, also hab ich mal alles mitgebracht, nimm dir was du willst.“ „Danke, Byou.“Ikumas Stimme klang noch ziemlich schwach, aber insgesamt wirkte der Kleine doch deutlich ruhiger und gefasster als er erwartet hatte, nur wusste Byou nicht genau, ob das nur eine Fassade war. „Wollt ihr auch?“, wandte Ikuma sich an Sono und Ayame, während er sich die verschiedenen Gerichte ansah und dann eine Packung Gyoza griff. „Danke. Und morgen darfst du wieder nach Hause?“ Ayame hatte sich ebenfalls an dem Essen bedient, stocherte mit seinen Stäbchen ein bisschen in der Packung herum. Der Blonde wirkte immer noch unsicher wie er mit Ikuma umgehen sollte, was ihm zumindest Byous Meinung nach auch anzusehen war. „Ja, aber ich wohne erst mal bei Byou.“ „Nicht erst mal, du ziehst richtig bei mir ein.“ Eigentlich dachte der Blonde, dass er deutlich genug gewesen war. Er wollte Ikuma immer bei sich haben, damit er ihn beschützen konnte und damit er ihm helfen konnte wieder ein normales Leben zu führen. Denn egal wie stark der Jüngere schon die ganze Zeit tat, Byou spürte einfach, dass es ihm nicht wirklich gut ging. „Ja oder so.“ Der Silberhaarige lächelte leicht, wirkte dabei aber nicht ganz so gequält wie heute Morgen noch. Vielleicht tat ihm die Gesellschaft seiner Freunde wirklich gut. „Sag mal Byou, hast du schon Ayames tollen Verlobungsring gesehen? Das ist so süß von Sono.“ Byou konnte sich ein Lachen gerade noch so verkneifen bei der Aussage seines Freundes, fand das gerade unsagbar niedlich und er hoffte nur, dass diese Unbeschwertheit echt war. Sono nuschelte nur etwas wie ‚Ich bin nicht süß.‘, während Ayame schüchtern grinste. „Ja, den hab ich schon gesehen und ich finde es auch unsagbar süß von Sono.“, antwortete er lachend, betonte das süß extra um seinen Kumpel noch ein bisschen zu ärgern. Ihre Albernheiten wurden von der sich öffnenden Tür unterbrochen. „Iku?“, kam es leise und ein blonder Schopf blickte hinter der Tür hervor. „Riku, du kommst mich auch besuchen.“, quiekte Angesprochener sofort freudig, wank den Blonden herbei und nahm ihn direkt kurz in die Arme, als er neben seinem Bett angekommen war. „Natürlich komm ich meinen Kumpel besuchen.“ Riku wuschelte dem Silberhaarigen kurz durch die Haare, bevor er den Rest ebenfalls begrüßte und sich neben Byou auf das andere Bett plumpsen ließ. Kurz beäugte der Ältere Riku, der heute wieder deutlich menschlicher aussah, als die letzen Male die sie sich gesehen hatte und anscheinend dabei war über Saga hinweg zu kommen. Vielleicht würde ihr aller Leben jetzt endlich wieder in normalen Bahnen verlaufen. „Und wie geht’s dir so, Iku?“ „Naja, körperlich ganz gut und sonst…“ Der Silberhaarige stockte kurz bevor er weitersprach. „Ich fühl mich wohl, wenn ihr alle da seid.“ Ikumas Lächeln wirkte dieses Mal wirklich vollkommen ehrlich und schaffte es sogar ein Stück der Sorge von Byou zu nehmen. Es würde alles wieder gut werden, irgendwann. „Und wie geht’s dir?“ Riku blinzelte kurz, schien etwas verwirrt von der Frage des Silberhaarigen. Byou musste nur wieder glücklich lächeln. Es war so typisch für seinen Freund, dass er sich um die anderen sorgte und es war schön zu wissen, dass der Überfall nicht allzu viel seiner Persönlichkeit verändert hatte. „Schon besser. Ruki hat mir ganz gut geholfen. Ich hätte es zwar nie gedacht, aber er ist wirklich ein guter Zuhörer.“ Jetzt war es an Byou überrascht zu sein. Natürlich wusste er, dass sein ehemaliger bester Freund einfühlsam und hilfsbereit sein konnte, aber dass er sich neuerdings offenbar um seinen Cousin sorgte, überraschte ihn doch mehr als nur ein bisschen. Vielleicht hatte sich Ruki den Streit letztens doch mal zu Herzen genommen. Zwar war Byou immer noch unheimlich sauer auf den Braunhaarigen und wollte ihn im Moment auch nicht sehen, aber um das Wohlergehen des anderen war er trotzdem besorgt, immerhin waren sie seit dem Kindergarten beste Freunde gewesen und das konnte man nicht einfach so vergessen. „Ehm, Ikuma. Ich wollte dich noch was fragen. Also wegen Ruki.“ Byou konnte sich schon denken, was Riku jetzt sagen wollte. Eigentlich wollte er schon sagen, dass der Braunhaarige hier nicht auftauchen brauchte, aber er würde die Entscheidung besser dem Silberhaarigen überlassen. Denn wenn es Ikuma helfen würde Ruki zu sehen, würde er sich nicht dagegen stellen, Ikuma zur Liebe. „Also, er macht sich wirklich Sorgen um dich und es geht ihm ziemlich scheiße. Er macht sich halt Vorwürfe wegen allem und… naja, glaubst du, er dürfte dich auch mal besuchen kommen? Er hält das wirklich nicht mehr lange durch, dass ihr ihn beide nicht sehen wollt.“ Ikuma blickte nur stumm auf seine Decke, zwirbelte nervös an dieser herum. Byou hatte ihm erzählt, was Sonntag im Krankenhaus gewesen war, dass er Ruki rausgeworfen hatte und für Schuld an der ganzen Sache hielt. Auch wenn er mittlerweile wusste, dass es nicht ganz richtig war, alleine den Braunhaarigen zu beschuldigen. Ikuma wirkte aber nicht so, als ob er sich sicher war, Ruki sehen oder nicht sehen zu wollen. tbc ------------------------------------------------------------------------------------------- Ikuma ist also wieder wach und scheint ganz gut mit der Sache umzugehen... naja mal sehen wie es ihm noch ergeht, wenn er jetzt endlich zu Byou zieht... und ob Ruki und Byou in diesem Leben noch mal Freunde werden, ist auch so ne Sache für sich... ich hoffe doch, das Kapitel hat euch gefallen @Shin-chan: na mal sehen, ob du sonderlich begeistert bist von meiner Art Ruki "glücklich zu machen"(^-^) @Toffelchan: ja mehr von WataruxRuki hast du hier jetzt zwar nicht, aber es wird noch weiter gehen, wirst noch ein bisschen was über die beiden lesen dürfen... und Wataru hatte übrigens einen guten Grund nicht mit Ruki hoch zu gehen^-^ @ladylike: keine Angst es wird noch alles über Wataru geklärt, ich denke ganz am Ende ist er kein so großes Rätsel mehr... und Ruki, naja langsam war es doch wirklich zu offensichtlich um es noch abzustreiten @Lucel: optimistisch ist die richtige Einstellung^-^... aus Watarus Sicht war es längerfristig definitiv besser, ob Ruki auch so denkt... wer weiß^-^ @klene-Nachtelfe: so da hast du erfahren wie es dem Rest erging^-^... ich denke, ist doch eine positive Wendung Hosted by Animexx e.V. 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