Hello? von -hoshi- (Is it me you're looking for...) ================================================================================ Kapitel 5: -5- -------------- -5- Langsam stieg Ruki die Treppen vom Eingang hinunter. Ein Clubraum in einem Keller? Sowieso war die ganze Umgebung nicht sonderlich vertrauenswürdig und innerlich war der Braunhaarige mal wieder glücklich über seine Faulheit. Denn wäre er nicht mit dem Taxi sondern wie geplant mit der Bahn gekommen, hätte er ein ganzes Stück durch dieses Viertel laufen müssen und ob das in Anbetracht der zwielichten Gestalten auf der Straße eine sonderlich gute Idee gewesen wäre, wagte er doch zu bezweifeln. Mittlerweile war Ruki sich dann doch nicht mehr ganz sicher, ob Byou nicht vielleicht Recht gehabt hatte mit seinen Bedenken. Aber selbst wenn, zurück nach Hause gehen würde er jetzt nicht. Er würde zu seinem Date mit Aki gehen, auch wenn er das größten Teils wohl aus Trotz tat. Von Innen machte der Club immer noch keinen wirklich besseren Eindruck. Er war sogar eigentlich noch ein bisschen schäbiger und düsterer als der indem der Kleine neulich mit Byou und so gewesen war, der in dem er Wataru wiedergetroffen hatte. Allein bei dem Gedanken an den Rothaarigen wurde Ruki schon wieder wütend, warum dachte er überhaupt andauert an diesen Barkeeper? Er sollte sich lieber damit beschäftigen, Aki zu suchen. Wenn er sich so umblickte, war nicht nur der Club nicht so ganz seine Liga. Mit seinem Designeroutfit und der Armani-Tasche stach Ruki regelrecht heraus aus den ganzen anderen doch relativ einfach gekleideten Partygästen. Abgesehen davon war er sicher auch der einzige Kerl hier, der nicht tätowiert war. Irgendwie wurde Ruki die Situation von Sekunde zu Sekunde unheimlicher. Der Braunhaarige atmete noch einmal durch, bevor er sich auf den Weg durch die Leute machte auf der Suche nach Aki. Hoffentlich fand er den anderen bald, denn mit jedem Schritt den Ruki weiter in den Club machte, fühlte er sich noch ein Stückchen unwohler und die gaffenden Blicke, die er auf sich spürte, machten die Situation auch nicht besser. „Hey Schnecke, hast du dich verlaufen?“ Erschrocken japste der Kleine auf, als er einen Schlag auf seinem Hintern spürte, drehte sich blitzschnell zu der Stimme um und blickte in die gefährlich blitzenden Augen eines dunkelhaarigen und recht muskulösen Kerls. Auf dessen Gesicht schlich sich gerade ein schiefes Grinsen bei dem Anblick des verschreckten Studenten. „Also, was macht so jemand wie du hier?“, säuselte der Typ, ließ seine Fingerspitzen betont langsam über Rukis Wange gleiten und unter dessen Kinn ruhen, verhinderte mit bestimmten Druck, dass der Braunhaarige seinen Blick abwenden konnte. Am liebsten würde Ruki wegrennen, dem Grapscher eine runterhauen, irgendwie aus dieser Situation entkommen, aber sein Körper reagierte gerade in keiner Weise, außer dass er ängstlich zitterte und der Ekel in ihm wurde nur noch größer, als er die zweite Hand des anderen wieder an seinem Hintern spürte. Vorsichtig versuchte er ein paar Schritte zurück zu machen, was aber schnell daran scheiterte, dass der Größere seinen Griff festigte, seine Hand fest in Rukis Hintern krallte und ihn sofort wieder enger an sich zog. „Du willst doch nicht etwa abhauen? Glaub mir, ich bin noch einer der Netteren, die dir hier begegnen können.“, raunte der Mann in Rukis Ohr, war ihm mittlerweile so nah, dass er den warmen Atem auf seiner Haut spüren konnte, was ihm einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Im nächsten Moment fand der Braunhaarige sich fest gegen eine Steinwand gedrückt wieder, sein erschrockenes Keuchen war schon in dem Kuss untergegangen, den der Größere ihm gewaltsam aufdrückte. Der Ekel überfiel Ruki immer mehr und das Gefühl wurde jede Sekunde schlimmer, die der andere ihn küsste, dabei weiter mit seinen dreckigen Fingern über den schlanken Körper strich. Er hätte auf Byou hören sollen, warum hatte er das schon wieder nicht? Kaum hatte der Braunhaarige das gedacht, sich eigentlich schon in sein Schicksal ergeben, dass er hier nicht wegkam, spürte er, wie der fremde Kerl gewaltsam von ihm weggerissen wurde und einen Schlag ins Gesicht kassierte, dabei unsanft auf dem Boden landete. „Lass deine Finger von meinem Freund.“, zischte Rukis Retter nur mit so einer kalten Stimme, dass dem Braunhaarigen ein erneuter Schauer über den Rücken lief, aber gleichzeitig sorgte die Stimme auch dafür, dass Ruki sich merklich entspannte. „Aki.“, wisperte er leise, war aber von der Aktion seiner schwarzhaarigen Verabredung mindestens genauso erstaunt, wie von der des Kerls vorhin. So viel Kraft hatte er Aki nicht zugetraut und vor allem hatte er nicht erwartete, dass der komische Typ wirklich ohne weiter etwas zu sagen, verschwand und auch der Rest der umstehenden Gäste Aki eher mit einem angsterfüllten Blick musterte. „Tut mir leid, Süßer. Ich hätte dich abholen sollen, damit du nicht alleine hierherkommen gemusst hättest.“ Der Schwarzhaarige hatte sich wieder Ruki zugewendet, dabei ein freundliches Lächeln aufgesetzt. Kurz beugte er sich ein Stück zu ihm nach unten, hauchte einen Kuss auf Rukis Lippen, bevor er bestimmt einen Arm um ihn schlang und ihn weg führte. So schnell hatte der Kleine gar nicht reagieren können, ließ sich einfach willenlos von Aki durch den Club ziehen. Zwar war Ruki unheimlich froh darüber, dass der andere jetzt bei ihm war und ihn beschützte, aber unwohl fühlte er sich hier noch immer und irgendwie fand er die ganze Situation äußerst seltsam. Der Kerl eben war einiges größer und muskulöser als Aki gewesen und es wäre für ihn sicher ein Leichtes gewesen, den Schwarzhaarigen zu verprügeln, aber trotzdem war er fast schon wie ein feiges Mädchen davon geschlichen. Es war wie als hätte er Angst vor Aki gehabt und diese Tatsache beruhigte Ruki keineswegs, auch wenn Aki Ruki gegenüber wohl freundlich gestimmt war. „Hat der Typ dir auch wirklich nichts getan?“, riss ihn die Stimme des Älteren aus seinen Gedanken. Verwirrt blickte Ruki auf direkt in Akis finsteres Gesicht, schüttelte nur leicht den Kopf, worauf der andere wieder begann zu lächeln und sich und Ruki auf eines der umstehenden Sofas zog. Der Braunhaarige hatte nicht einmal gemerkt, dass sie zum anderen Ende des Clubs gelaufen waren, an dem ein paar Sitzgelegenheiten und Tische standen. Um den Tisch an dem Ruki jetzt mit Aki saß, befanden sich noch vier weitere Personen, die der Jüngere natürlich alle nicht kannte und die er wenn er ehrlich war auch nicht kennen lernen wollte. Zwei von ihnen sahen, von ihren eindeutig bösartigen Gesichtsausdrücken mal abgesehen, ja noch an der Grenze zu normal aus, ähnlich wie Aki eben, aber die anderen beiden hätten Rukis Meinung nach auch gut Darsteller aus einem Unterweltfilm sein können, dem einen fehlte sogar ein Teil des kleinen Fingers. Sowieso wenn Ruki sich genauer umblickte, sahen die meisten hier so oder ähnlich aus wie er sich einen Yakuza vorstellte. Gott, wo war er hier nur rein geraten. Unbewusst drückt Ruki sich näher an Akis Körper, um wenigstens ein bisschen Sicherheit zu bekommen. „Alles okay, Kleiner?“, hörte er eine sanfte Stimme von oben, antwortet dem Schwarzhaarigen wieder nur durch ein Nicken. Eigentlich war gar nichts okay, aber alleine würde er in diesem Club sicher nicht auch nur einen Schritt mehr machen, also blieb ihm nichts anderes übrig, als bei Aki zu bleiben und zu versuchen den Abend zu genießen. Oder zumindest irgendwie zu überstehen. Obwohl die Sache ja schon einen gewissen Nervenkitzel hatte. Ehrlich gesagt, war das einzige, was Ruki an Aki anziehend fand auch seine mysteriöse und gefährliche Ausstrahlung. Leugnen das so ein ‚Bad Boy‘ genau sein Typ war, war auch irgendwie sinnlos. Vielleicht sollte er einfach anfangen sich zu amüsieren und aufhören über den Ort hier nachzudenken. * Mitten in der Nacht wurde Ikuma von dem Läuten seines Handys geweckt, verdrehte nur genervt die Augen. Wer rief den bitte um die Zeit an? Zwar war er noch nicht lange im Bett, da Byou erst vor einer Stunde wieder gegangen war, aber trotzdem war er mehr als nur schlecht gelaunt, als er es nach ein paar Minuten, in denen das penetrante Klingeln nicht gestoppt hatte, schaffte aus dem Bett zu steigen. „Was?“, schnauzte er deutlich angesäuert in den Hörer. Sollte der andere ruhig merken, dass es Ikuma missfiel, um diese Zeit angerufen zu werden. „Ehm… Iku?“, kam es leise vom anderen Ende. Die Stimme des Anrufers war kaum von den Umgebungsgeräuschen zu unterscheiden und so wie sich das anhörte, war der andere wohl in einem Club oder ähnlichem, wahrscheinlich in irgendeinem Hinterraum. Aber der Silberhaarige war sich dennoch recht sicher, dass es Rukis Stimme war. „Ru? Weißt du wie spät es ist?“ Eigentlich hatte Ikuma große Lust einfach aufzulegen, aber als er unter den ganzen Geräuschen ein kurzes Schluchzen wahrnahm, welches eindeutig von Ruki gekommen war, brachte er es einfach nicht mehr übers Herz. Egal wie sauer der Jüngere auch immer auf den anderen war, weil er sich offensichtlich schon wieder in eine ausweglose Lage gebracht hatte, weil er nie auf Byou und Ikuma hören wollte, der Braunhaarige war immer noch sein Freund und er musste ihm einfach helfen. „Tut mir leid. Komm rede mit mir, was ist passiert?“, seufzte er ergeben, setzte sich auf die Bettkante und stellte sich innerlich schon mal darauf ein, die nächsten paar Stunden Rukis Geheule ertragen zu müssen. „Ikuma, ich…“, begann der Kleinere und seiner Stimme war die Angst förmlich anzuhören, so wie sie zitterte. „Es ist ganz grausam, ich hätte auf euch hören sollen. Ich hab solche Angst vor Aki und den anderen hier, es… ich will hier weg, aber ich trau mich nicht noch mal durch diesen Club zu laufen. Und… ich wollte Byou anrufen, aber…“ Ruki machte eine Pause und Ikuma gab nur ein bejahendes Murren von sich, um zu signalisieren, dass er verstand. Es war ja auch kein Wunder, dass Ruki nach der Aktion vorhin Byou erst mal nicht mehr um Hilfe anflehen brauchte. „Kannst du mich bitte abholen? Ich will hier weg?“, kam dann doch noch der eigentlich Grund warum der Braunhaarige angerufen hatte. Ikuma konnte deutlich hören, wie fast schon panisch der Kleine zu sein schien. Wo auch immer er war, es musste schrecklich sein und auch wenn der Jüngere sicher wahr, dass es keine sonderlich gute Idee wäre mitten in der Nacht alleine an so einen Ort zu gehen, stimmte er zu. Er konnte Ruki ja schlecht einfach da liegen und seinem Schicksal überlassen. Die kalte Nachtluft umwehte Ikumas Gesicht, ließ ihn immer wieder frösteln. Er hätte sich dicker anziehen sollen, aber dass es wirklich so kalt wäre, hatte der Student nicht erwartet. Und ein Taxi zu nehmen, wäre auch eine gute Idee gewesen, denn diese Gegend durch die er gerade lief, war mehr als nur beängstigend. Die seltsamen Gestalten an den Ecken machten es nur noch schlimmer und Ikuma war sich mittlerweile noch sicherer, dass es eine schlechte Idee gewesen war, alleine hierher zu fahren. Byou sollte er von dieser Aktion besser nichts erzählen, der andere würde ihm nur tierische Vorwürfe machen, wie er so etwas Gefährliches tun konnte. Allein der Gedanke an seinen überfürsorglichen Freund zauberte Ikuma ein kleines Lächeln aufs Gesicht. Ein greller Pfiff riss Ikuma aus seiner Schwärmerei. Das hatte ihm gerade noch gefehlt, am besten nicht reagieren und einfach weiter laufen. Schließlich wollte er keinen Ärger riskieren. So unauffällig wie möglich beschleunigte der Kleine seine Schritte, weit konnte es bis zu dem Club ja nicht mehr sein. Er würde sich so schnell es ging Ruki schnappen und dann wieder verschwinden, denn länger als nötig wollte er nicht hier bleiben. „Hey Pussy, was biste so abweisend?“, rief ihm eine dunkle Stimme hinterher, ließ Ikuma einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Bloß nicht stehen bleiben, einfach weiterlaufen, es war nicht mehr weit. Nur noch ein paar Häuser. „Lass uns ein bisschen Spaß haben.“ Ruckartig wurde Ikuma am Arm gepackt und umgedreht, sodass er genau in das Gesicht des Typens blickte. Bevor er überhaupt reagieren konnte, drückte der Kerl ihn fest gegen die nächste Hauswand. Der Silberhaarige keuchte nur vor Schmerz, starrte seinen Angreifer mit vor Angst weit aufgerissenen Augen an. Der andere war größer und deutlich muskulöser als Ikuma und sein Blick hatte so ein bedrohliches Funkeln, dass dem Kleinen direkt wieder ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter lief. „Lass mich los.“, versuchte er mit möglichst fester Stimme zu erwidern. Keine Angst zeigen, schrie er sich dabei innerlich an. Wenn er nur nicht wie ein Opfer wirkte, würde der Typ ihn sicher in Ruhe lassen. Also musste Ikuma nur ruhig bleiben und dann würde sich die Situation lösen. Aber sein Herz wollte bei der Sache nicht so mitmachen, denn das überschlug sich gerade vor Angst und sein ganzer Körper zitterte unweigerlich. „Sicher, dass du das willst.“, säuselte der Größere, beugte sich dabei so nah zu Ikuma, dass er mit seinen Lippen das Ohr des Jüngeren berührte. Ikuma sog scharf die Luft ein, versuchte irgendwie ihren Körperkontakt zu vermindern, was die Wand in seinem Rücken und der Typ, der sich permanent enger an ihn drängte, unmöglich machten. Er wollte hier weg und er hatte Angst, von Sekunde zu Sekunde mehr. Was seinem Gegenüber nicht entgangen war, denn es breitete sich ein gefährliches Grinsen auf dessen Gesicht aus. „Du brauchst keine Angst vor mir haben. Wir haben jetzt ein bisschen Spaß und ich verspreche dir, es wird dir gefallen.“ Mit diesen Worten wurde Ikuma grob in eine kleine Gasse zwischen zwei Häuser geschoben, landete unsanft mit dem Rücken auf dem kalten Steinboden. Ein leises Wimmern entkam ihm, bei dem schmerzhaften Aufprall und sofort versuchte er sich wieder aufzurichten. Weg! Das war alles, was er in diesem Moment denken konnte und so begann er zu rennen. So schnell er konnte, einfach weg. Weit kam Ikuma jedoch nicht, wurde fast sofort wieder gegen eine harte Wand geschleudert und landete nach Luft japsend auf dem Boden. Sein Rücken schmerzte grausam und seine Lungen brannten, sein Herz raste noch immer vor Angst. „Je weniger du dich wehrst, desto weniger tut es weh, Schlampe.“, schrie ihn der Typ jetzt fast schon an, hatte sich über Ikuma gebeugt und ihn fest auf den Boden gedrückt, machte sich schon daran dem Kleineren die Klamotten vom Leib zu reißen. Mit allem was er an Kraft aufbieten konnte, versuchte Ikuma sich zu wehren, schlug und tritt um sich so gut es ging, kassierte aber immer nur mehr Faustschläge ins Gesicht, in den Bauch, spürte wie sein Körper langsam drohte unter den Schmerzen zu zerbersten. Ein Stechen zog sich durch seine Brust, als ein erneuter Schlag auf seinen Oberkörper niederging, zu mehr als einem leisen Aufschrei war der Silberhaarige nicht mehr im Stande, lag nur noch wimmernd mit verzerrtem Gesicht auf dem Boden. Die Hände des Kerls wanderten unaufhörlich über die geschundene Haut, betatschten ihn grob an allen möglichen Stellen. Ikuma wollte das nicht, er wollte nicht von diesem Typ angefasst werden. „Aufhören…“, wimmerte er immer wieder, versuchte den anderen irgendwie von sich wegzudrücken. Aber egal was er versuchte, es half nichts, der Mann presste sich nur noch enger an ihn, begann mit seinen Zähnen fest in Ikumas Hals zu beißen, immer weiter seinen Speichel auf der hellen Haut zu verteilen. „Bitte…“ Langsam traten dem Studenten Tränen in die Augen, brannten sich seine Wangen hinunter, während sein ganzer Körper von Sekunde zu Sekunde mehr unter den Schmerzen zerging. Es war klar, worauf das hier hinauslaufen würde und er wollte das nicht, er hatte Angst. „Keine Angst, ich besorg’s dir gleich.“, raunte der Fremde wieder, riss Ikuma jetzt auch noch den letzten schützenden Stoff von dessen Unterleib, bevor er sich seine eigenen Hose eilig öffnete. Der Kleinere kniff nur noch fest die Augen zu, wollte nicht sehen was mit ihm passierte, wollte einfach nicht hier liegen und er wollte nicht mehr, dass der Kerl seine Tränen sah, die ihm weiter heiß die Wangen runter liefen. Sein ganzer Körper pochte vor Schmerzen und bald durchfuhr Ikuma ein harsches Ziehen, als der andere erst seine Finger und dann etwas viel größeres grob in ihn stieß, wild hechelnd über den Körper des Silberhaarigen rutschte. Wie benebelt ließ Ikuma alles mit sich geschehen, nahm gar nichts mehr wahr außer diesen unbändigen Schmerz, den Ekel, der langsam seine Kehle hinauf glitt, merkte weder als der andere von ihm abließ noch wie lange er da lag, auf dem kalten Boden, leise weinend. „Byou~“, wisperte er immer wieder, wünschte sich nichts mehr als seinen Freund bei sich zu haben, bis irgendwann auch der Schmerz nicht mehr spürbar war, ihm alles schwarz vor Augen wurde. * Leicht angetrunken schwankte Wataru Richtung Toiletten. Endlich hatte er mal wieder einen Abend frei und konnte sich betrinken, was nach dem ganzen Stress der letzten Wochen auch bitter nötig war. Auch wenn er nicht unbedingt so viel Geld für Alkohol übrig hatte, aber wenn interessierte das schon. Nach zehn Minuten hatte er es auch irgendwie geschafft seine Hose wieder anzuziehen und sich zu einem der Waschbecken begeben. Kurz warf er einen Blick in den Spiegel, nur um festzustellen, dass er fürchterlich aussah. Was ihn im zweiten Moment aber auch wieder herzlich wenig interessierte, er wollte sowieso niemanden abschleppen. Gerade als er die Toiletten wieder verlassen wollte, zog ein seltsames Wimmern seine Aufmerksamkeit auf sich. Neugierig lauschte er dem Geräusch, versuchte die Quelle ausfindig zu machen. Ohne weiter darüber nach zu denken, öffnete er einfach alle Kabinen, da es ihm irgendwie zu dumm wurde einfach nur zu lauschen und staunte nicht schlecht, wenn er da zusammen gekauert auf dem Boden erblickte. „Ruki?“ Vorsichtig beugte er sich zu dem Kleinen, der ihn nur ebenso erstaunt musterte, aber wenn Wataru den Blick richtig deutete, war der Braunhaarige dieses Mal sogar erfreut darüber, ihn zu sehen. Aber vielleicht bildete er sich das auch nur ein, nüchtern war er ja nicht mehr wirklich. Aber eine Sache interessierte ihn dann doch. „Was machst du hier?“ War ja schließlich nicht so die Art von Club, in dem man Leute wie den verwöhnten Braunhaarigen normalerweise antraf. Und in die Ecke einer Toilettenkabine gedrängt war darüber hinaus auch ein seltsamer Ort. „Ich…“, begann der Jüngere, der langsam aus seiner Starre erwachte, sich im nächsten Moment in Watarus Arme warf, den Größeren fest umklammerte und diesen damit noch mehr verblüffte. „Ich hab Angst.“, kam ein leises Flüstern, worauf der Rothaarige seine Arme ebenfalls um den anderen Körper legte und Ruki sanft an sich zog. „Hier sind nur Kriminelle.“ Wataru musste sich ein Lachen hart verkneifen, konnte zwar absolut verstehen, warum Ruki Angst hatte hier zu sein. Wenn er klein, schwach und reich wäre, hätte er die sicher auch, aber zu erwarten war das jawohl gewesen. Immerhin war er sicher wegen einer Verabredung mit Aki hier. „Süßer, was hast du erwartet, was du für Leute triffst, wenn du dich mit dem Sohn eines Yakuza-Boss einlässt.“ „Was?... Aki ist…“ Ruki schien ehrlich überrascht zu sein, was Wataru wieder nur ein leichtes Grinsen entlockte. Der Jüngere war so süß naiv, dabei hatte er seinen besten Freund doch extra noch gewarnt und gehofft dieser wüsste auf den Kleinen aufzupassen. Hatte wohl nicht funktioniert. „Aber Aki war so lieb zu mir.“, flüsterte der Kleine mehr zu sich selbst, schien wirklich ein absolut verklärtes Bild von dem anderen zu haben. ‚Ja, weil er dich flachlegen wollte.‘, hätte der Größere jetzt am liebsten geantwortet, verkniff es sich aber und stand stattdessen auf, was gar nicht so leicht war, da Ruki anscheinend nicht vor hatte ihn heute nochmal loszulassen. „Also, ich bring dich jetzt erst mal hier raus und dann nach Hause, du kannst ja nicht die ganze Nacht auf der Toilette verbringen.“ Der Braunhaarige schien von der Idee jedoch nicht sonderlich begeistert, krallte sich noch fester in Watarus Hemd und nuschelte etwas was sich stark nach ‚Ich will da nicht mehr raus.‘ anhörte. „Keine Angst, ich werde dich beschützen.“, lächelte er dem anderen versichernd zu, verließ mit Ruki den Raum und achtete darauf den Braunhaarigen keine Sekunde aus den Augen zu lassen, während er ihn durch den Clubraum nach draußen führte. Der Rothaarige merkte, wie stark der Jüngere in seinen Armen zitterte, drückte ihn so eng wie möglich an sich, um ihm Sicherheit zu geben. Zumindest hoffte er, dass seine Anwesenheit diesen Effekt hatte. „Danke.“, murmelte Ruki, als sie endlich wieder auf der Straße waren, hielt sich aber immer noch eng an den Größeren gedrückt und wenn Wataru ehrlich war, mochte er Rukis Nähe und noch mehr erfreute ihn die Tatsache, dass der Braunhaarige ihm vertraute und Aki nicht. Denn sonst hätte er sich doch von seinem schwarzhaarigen Flirt rausbringen lassen. „Ehm… Wataru, würdest du mich nach Hause bringen?“ Der Größere blinzelte etwas verwirrt zu dem Jungen in seinen Armen, dessen Wangen ein leichter Rotschimmer zierte. Ruki war einfach unheimlich niedlich und verdammt attraktiv. Zwar hatte er einen ziemlich miesen Charakter, zumindest soweit Wataru den beurteilen konnte, aber wenn der Kleine so schutzsuchend und hilfsbedürftig war, lief der Rothaarige ernsthaft Gefahr ihn mehr zu mögen als er eigentlich wollte. „Klar, mach ich das oder glaubst du ich lass dich hier nachts alleine rum rennen?“, antwortete der Ältere amüsiert, blickte den anderen lächelnd an und freute sich einfach unbeschreiblich, dass er die Nähe des Braunhaarigen noch eine Weile genießen durfte, zumindest schlug sein Herz schneller als normal, aber vielleicht lag das auch am Alkohol. „Danke.“, flüsterte der andere, hatte jetzt endlich auch sein hübsches Lächeln wiedergefunden. Kurz erwiderte er Watarus Blick, stellte sich dann auf die Zehenspitzen und verschloss flüchtig ihre Lippen, bevor er sein Gesicht wieder dem Boden zu wand. Viel zu überrascht über die unerwartete Berührung starrte der Rothaarige nur weiter auf seinen kleinen Begleiter, kam aber nicht darum ein noch viel breiteres Grinsen aufzusetzen, während sein Herz gerade noch höhere Sprünge in seiner Brust vollführte. Gerade als der Barkeeper sich wieder einigermaßen gefangen hatte und eigentlich losgehen wollte, begann Ruki wieder hektisch in seinen Armen rum zu wackeln. „Ist was?“ „Ikuma. Ich hab ihn angerufen, dass er mich abholt, weil ich so Angst hatte und ich ruf ihn besser an, dass er nicht kommen soll.“, meinte der Braunhaarige, tippte schnell auf dem Display herum und wartete, dass sein Anruf entgegen genommen wurde. Ein lautes Klingeln durchzog die Nacht, ließ Wataru unweigerlich erschrocken zusammen fahren. Verwirrt blickte er sich um, erhoffte eigentlich Ikuma jetzt irgendwo zu erblicken, denn wie wahrscheinlich war es denn, dass ein anderes Handy genau dann klingelte, wenn Ruki den Jüngeren anrief. Aber zu sehen war niemand. Der Rothaarige versuchte sich zum zweiten Mal an diesem Abend in Geräuschortung, auch wenn er immer noch in einem Zustand war, indem das nicht sonderlich einfach war, obwohl es auch seltsam war, dass sich das Geräusch nicht zu bewegen schien und dass auch nicht abgenommen wurde. Vielleicht… nein, bitte nicht. Sofort ließ er Ruki los, stürmte einfach darauf los in die Richtung einer schmalen Gasse, in der er das Geräusch vermutete. Bei dem Anblick, der sich ihm dort bot, erstarrte Wataru augenblicklich, merkte wie sein Herzschlag kurz aussetzte. „Ikuma.“, kam ein ersticktes Quieken von Ruki, der ihm anscheinend gefolgt war, genauso starr einfach neben dem Größeren stand. „Ruf einen Krankenwagen. SOFORT!“ Das durfte nicht wahr sein. Schnell hastete Wataru zu dem leblosen Körper auf dem Boden, versuchte einen Puls zu fühlen, seine Atmung, Herzschlag… irgendwas, dass ihm Sicherheit gab, dass Ikuma noch lebte. Der Kleine war so kalt, er durfte einfach nicht tot sein. tbc ------------------------------------------------------------------------------------------------ ja, ich sag dazu mal nichts und warte einfach mal ab, was ich so für reaktionen bekomme^-^ wataru find ich übrigens toll, der ist mir schon wieder viel zu nett geworden... und mal sehen wie viel sympathie ruki jetzt noch bekommt... ich lad auch noch einen neuen OS hoch, damit man nach dem ganzen drama hier auch noch was schönes zu lesen bekommt^-^ @ladylike: danke für den netten kommentar und danke für das kompliment, freut mich, dass meine art die Gefühle der Charas zu beschreiben dir gefällt. @Toffelchan: die sache mit aki ist jetzt wohl nicht so gelaufen wie erwartet... ja ruki musste nicht so leiden... ich musste ehrlich grinsen, als ich das kommi gelesen habe, weil es irgendwie ja das schlimme voraussieht, aber für die falsche person^-^ @Lucel:ja ich weiß ruki ist nicht so helle im moment, aber er ist einfach emotional verwirrt, da passiert sowas schon mal, aber vielleicht sieht er es ja noch ein... @Shin-chan: ja, aki kommt ja jetzt auch nicht mehr vor, also brauchste ihn nicht weiter hassen und wataru ist sich ja noch ein bisschen unsicher ne^-^ @PrincessKaya: erstmal danke fürs lesen, dann für das kompliment für die andere ff und dann für das kommi^-^... der aki sollte keine bekannte person werden, weil der ja eine ziemlich unsympathische rolle hat und die wollte ich keinem geben^-^... ohja ich mag ayame auch Hosted by Animexx e.V. 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