A,B,C, die Musiker laufen im Schnee von Ananko-chan ================================================================================ Kapitel 1: 1. Adoption [Miyavi/Mana] ------------------------------------ Eigentlich hatte Miyavi schon gewonnen als er das erste Mal in Manas Wohnung stand und Sheerezade nach Leckerli bettelnd um seine Füße strich. Die Siamkatze wusste immer genau wer gut für ihre Familie war und wer nicht. Wer es nicht war wurde mit Zähnen und Krallen vertrieben. Wer es war, der schaffte meist nicht einmal mehr den Weg zur Ausgangstür. Und Miyavi hatte sich es mit den Lachsleckerli eindeutig bei Manas Katze beliebt gemacht. Sie hatte gleich den Entschluss gefasst Miyavi als Kater für ihr Herrchen zu adoptieren. Und ihn mit Krallen und Zähnen davon abzuhalten die Wohnung zu verlassen. Kapitel 2: 1. Band [Miyavi/Mana] -------------------------------- Als Mana und Miyavi das erste Mal ein Treffen zwischen ihren Bands arrangiert hatte, war es schon ein seltsames Gefühl gewesen. Eine kleine, schwarze Gruppe traf auf eine große, bunte Gruppe. In den ersten zehn Minuten hatten sie sich angeschwiegen, dann hatten sie angefangen sich zu streiten wie die Kindergartenkinder, wobei niemand sagen konnte worüber, und etwa vier Stunden später lagen sie sich stockbesoffen in den Armen. Eine Tatsache, die Mana und Miyavi nur dazu bewegte ungläubig die Köpfe zu schütteln. Am Anfang hatten sie noch mit einer Katastrophe gerechnet, aber nicht damit, dass ihre Bands sich gemeinsam besaufen würden. Kapitel 3: 1. Clown [Miyavi/Mana] --------------------------------- Manchmal konnte Mana es wirklich nicht fassen. Der Morgen war, im Vergleich zu anderen Tagen, ganz ruhig verlaufen. Doch auf einmal hüpfte ein tätowierter Clown mit roter Nase und übergroßen Schuhen, vor allem aber zu großer, gepunkteter und gestreifter Kleidung, an ihm vorbei. Irritiert blickte er seinem Lebensgefährten hinterher und warf Sheerezade, die panisch unter die Kommode geflüchtet war, einen mitleidigen Blick zu. Am Rosenmontag lief bei ihnen halt alles etwas anders. Mana lächelte und schlug den Weg in die Küche zu Miyavi ein. Jetzt noch einen Karamellbonbon, bevor diese endgültig ihren Weg zu den verschiedenen Bands der PSC fänden. Kapitel 4: 1. Dachschaden [Miyavi/Mana] --------------------------------------- Dachschaden. Den hatte Mana in wahrsten Sinne des Wortes. In Regenhut und Regenmantel huschte er durch sein Studio um möglichst schnell alle elektronischen Geräte in Sicherheit zu bringen oder mit Planen ab zu decken, da es momentan durch das Flachdach tropfte. Minutenlang wuselte er durch das Studio um alle tropfenden Stellen mit Eimern oder Tassen zu versorgen damit das Paket im Endeffekt nicht komplett kaputt ging. Miyavi, der an diesem Tag frei hatte, steckte einige Stunden später den Kopf in das schwimmende Studio: „Schatz, du hast ja wirklich einen Dachschaden!“ „Ja, und ich finde das nicht wirklich witzig!“ Kapitel 5: 1. Eiskönigin [Miyavi/Mana] -------------------------------------- Als Mana die Kavki Boiz kennen gelernt hatte, hielt sich Teddy für besonders witzig: „Seit wann vögelst du mit Eisklötzen?“, hatte er seinen Chef gefragt. Die Antwort darauf bekam er postwendend von Mana höchstpersönlich. Der stieg ihm nämlich mit seinen Platouschuhen gehörig auf die Füße, was alle Anderen zum Lachen brachte. Nur Teddy selbst fand das Ganze nicht lustig. Er hüpfte sich den Fuß haltend durch den Raum. Im Endeffekt führte genau das dazu, dass Teddy einen großen Bogen um alle Bezeichnungen machte, die irgendwie das Wort Eis beinhalteten, während Mana von den Übrigen den Namen Eiskönigin bekommen hatte. Kapitel 6: 1. Flamingo [Miyavi/Mana] ------------------------------------ Eigentlich mochte Mana keine Vögel. Besonders keine Flamingos. Sie waren rosa bis pink, stolzierten oder flatterten wie verrückt hin und her. Außerdem waren sie viel zu hektisch, wechselten jedes Jahr den Partner, lebten in viel zu großen Gruppen und überhaupt gehörten wirklich sie nicht zu Manas Lieblingstieren. Absolut nicht. Trotzdem hatte er jetzt schon seit einigen Jahren seinen eigenen, knallbunten Riesenflamingo zu Hause. Und im Vorgarten. Und im Bett. Aber in Anbetracht von Carlos und Fernando war das vielleicht auch gar nicht mal so schlimm. Also so einen privaten Flamingo zu haben. Sei es nun im Bett oder im Blumenbeet. Kapitel 7: 1. Gegenteil [Miyavi/Mana] ------------------------------------- Mana und Miyavi waren wandelnde Gegenteile. Da waren sich alle einig, die das Pärchen kannten. Einige von ihren Freunden, besonders Kai und Seth, hatten mit der Zeit angefangen eine Liste für sie zu führen. Die zwei hatten wirklich ihren Spaß diese Liste jedes Mal, wenn sie sich trafen fort zuführen: Schwarz-blau und bunt, ruhig und laut, Gothrock und J-Glam, erwachsen und verspielt, elegant und ausgeflippt, Band und Solokünstler, wortkarg und ständig am schnattern, distanziert und herzlich. Aber man sagte ja auch immer: „Gegenteile ziehen sich an!“ Und das war etwas, das auf die Beiden auch wirklich voll und ganz zutraf. Kapitel 8: 1. Haus [Miyavi/Mana] -------------------------------- Jedes Mal, wenn jemand Mana und Miyavi zum ersten Mal jemand in ihrem Haus besuchen kam, bekam die betreffende Person im Flur oder spätestens im Wohnzimmer einen mittelschweren Schock. Auch wenn es dafür eigentlich keinen wirklich logischen Grund gab. Sie waren nun einmal verschieden und hatten einen unterschiedlichen Geschmack. Bloß, weil man von einem pinken, mit Wischtechnik gestalteten Flur in ein schwarz-blaues, barock anmutendes Wohnzimmer kam musste man nun wirklich nicht umkippen. Schon gar nicht in Anbetracht der Tatsache in wessen Haus man sich befand. Außerdem ging man in einer Beziehung nun einmal Kompromisse ein. Man musste sich nur einigen. Kapitel 9: 1. Ideal [Miyavi/Mana] --------------------------------- Für Miyaveis Eltern war Mana wohl das komplette Gegenteil zu dem, was sie sich als Ideal einer Schwiegertochter für die Familie vorgestellt hatten. Musiker, ein Mann, noch dazu in Frauenkleidern. Bei ihrem ersten Treffen hatte es keine zehn Minuten gedauert bis sowohl Mana als auch Miyavi von dessen Eltern im hohen Bogen vor die Tür gesetzt worden waren. Miyavis Oma, die einige Wochen später – extra aus Korea angereist – vor ihrer Haustür stand war anders als ihre Tochter begeistert von Mana. Schließlich hatte ihr Enkel einen liebevollen, bodenständigen Partner gefunden. Was wünscht man sich mehr. Das war doch ideal. Kapitel 10: 1. Juni [Mana; Gackt Friendship] -------------------------------------------- Wenn es Juli wird sind da diese Erinnerungen an seine Schulzeit, besonders an die Abschlusszeremonie und den Ärger mit seinen Eltern. Zwar ist Mana in einem Alter, in dem er nicht mehr auf seine Eltern angewiesen ist. Dafür ist es etwas anderes, woran er immer wieder denkt. Der Streit mit Gackt. Im Juni. Bei ihm war er nach dem Debakel mit seinen Eltern untergekommen. Jetzt reden sie nicht mehr miteinander. Meist verdrängt er diese Tatsache ganz gut, aber besonders im Juni tut es ihm wieder leid, dass ihre Freundschaft so zugrunde gegangen ist. Schließlich waren sie im Juni Freunde geworden. Kapitel 11: 1. Kinder [Miyavi/Mana] ----------------------------------- Miyavi liebte Kinder über alles. Für ihn gehörten sie einfach zum Leben dazu. Früher hatte er fest damit gerechnet später einmal eigene Kinder zu haben. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass er jetzt einen Mann liebte, war das für ihn Geschichte. Trotzdem konnte Mana immer, wenn sie an einem Kinderspielplatz vorbeigingen sehen, wie gerne Miyavi Kinder gehabt hätte. Durch Zufall hatte Mana mal ein Gespräch von Miyavi und dessen besten Freund Kai gehört, in dem sein Geliebter Kai erzählte, dass er für ihn gerne auf Kinder verzichtete. Genau diese Worte waren es, die Mana die Tränen in die Augen trieben. Kapitel 12: 1. Lust [Miyavi/Mana] --------------------------------- Grazile Finger tanzen über die verschwitzte Haut. Sie fahren die Tattoos auf dem schlanken Oberkörper nach, bringen den langen Körper unter sich zum Brennen. Die braunen Augen sind lustverhangen, die Wangen leuchten dunkel. Mit seinen langen Fingernägeln fährt Mana sie filigrane Tätowierung um Miyavis Bauchnabel nach und schickt heiße Schauer über dessen Rücken. Miyavi entfährt ein ungehaltenes Stöhnen. „Spiel nicht mit mir!“, bringt es gepresst vor. Mana lacht rau auf: „Ich spiele doch so gerne mit dir, wenn ich so heiß auf dich bin!“ „Du bist mir ein verspielter Kater“, schnurrte Miyavi leise und küsste ihn gierig. Kapitel 13: 1. Makel [Miyavi/Mana] ---------------------------------- Miyavi konnte seine Sommersprossen nicht leiden. Er hasste sie regelrecht. Wenn er auf der Bühne stand ließ er sie wegschminken und auch Zuhause legte er großen Wert darauf die verhassten Sommersprossen stets unsichtbar zu halten. Sie waren für ihn ein Makel. Etwas, gegen das er nichts tun konnte und die auch nicht verschwinden würden. Besonders in der Schule hatten seine Mitschüler sich immer wieder über ihn lustig gemacht und Miyavi hatte sich mit seinen sechs Jahren ausgegrenzt gefühlt. Aber abends, beim Kuscheln im Bett, wenn Mana mit den schlanken Fingern seine Sommersprossen verband, da freute er sich über jede einzelne. Kapitel 14: 1. Nebel [Miyavi/Mana] ---------------------------------- Diese Angst, dass Miyavi irgendwann erkennen würde, wie langweilig er eigentlich war, legte sich immer wieder wie ein Nebelschleier um Mana. Eine ganze Nebelfront, in der er nicht einmal seine Hand sehen konnte. In der er verloren umher irrte und auf einen Lichtstrahl hoffte. Ein Lichtstrahl, der immer wieder freudig auf ihn zu kam, ihn bei der Hand nahm und ihn aus dem Nebel führte. Auch wenn er es nicht gerne zugab, dieser Lichtstrahl, diese Sonne, war ganz eindeutig Miyavi. Immer und immer wieder. Und wenn man Miyavi fragte, dann war er gerne eine Sonne. Besonders gerne für seinen Mond. Kapitel 15: 1. Oper [Miyavi/Mana] --------------------------------- Miyavi liebte Musik jeder Art. Aber mit Opern konnte man ihn jagen. Manas Begeisterung dafür konnte er beim besten Willen nicht nachvollziehen. Opern erinnerten ihn an die unendlich langweiligen Musikstunden in der Schule und viel schlimmer noch, an die Wochenenden bei den Eltern seine Mutter. Da hatte er eindeutig zu viele Opern gehören. Im Moment klickte er sich aber trotz alledem durch die Weiten des Internets um für den 19.März Karten für „Die Entführung aus dem Serail“ von Mozart zu ergattern. Auch wenn er Opern hasste und eigentlich gar keine Ahnung hatte worum es in dieser Oper genau ging. Kapitel 16: 1. Prinz/Pinguin [Miyavi/Mana] ------------------------------------------ Prinz: Die Meisten hielten Mana für einen Transvestiten. Oder zumindest für jemand  Verrückten, der sich wie eine Möchtegern-Prinzessin verhielt. Jedenfalls nicht für eine Person, die sie ernst nehmen wollten. Für Miyavi jedenfalls sah das anders aus. Schon seit sie sich kennengelernt hatte. Da er auch im Showgeschäft war, wusste er, wie durch die Outfits beeinflusst wurde wie man in der Öffentlichkeit gesehen wurde. Für Miyavi war Mana nie eine Prinzessin gewesen. Auch wenn er Kleider trug. Zwar legte er oft auch im Privaten sein aristokratisches Verhalten an den Tag. Aber vielmehr als eine Prinzessin war Mana ein außergewöhnlicher Prinz für ihn. Pinguin: „In unserem nächsten Leben werden wir Pinguine!“, beschloss Miyavi nachdem er von einem Fotoshooting im Zoo nach Hause kam. Entgeistert und vollkommen verwirrt starrte Mana seinen Freund an. „Warum um Himmelswillen Pinguine?“ Mana war irritiert. „Pinguine sind toll! Ich will ein Humboldt-Pinguin werden.“ „Okay“, so ganz wusste Mana nicht wie er darauf reagieren sollte. „Ja! Wenn wir beide Pinguine wären, dann wären wir ein Leben lang zusammen. Mein ganzes Leben nur mit dir verbringen, dass wäre ein Traum.“ Sanft lächelte Mana und zog seinen Freund ihn zärtlich küssend an sich: „Mein geliebter, verrückter Pinguin.“ Ich konnte mich nicht entscheiden-.-, finde aber den zweiten besser. Kapitel 17: 1. Quasseln [Miyavi/Mana] ------------------------------------- Kai hatte Miyavi mal im Streit ein „Du quasselst ja noch beim Bumsen!“ an den Kopf geworfen. Eine Äußerung, die über einige Umwege auch bei den Kavki Boiz angekommen waren und bei ihnen auf große Gegenliebe stieß. Sie hatte es sogar Mana erzählt. Wahrscheinlich mehr aus der Freude am klatschen, als daran, dass sie es wirklich glaubten. Mana wollte zwar nichts zu Kais Vermutung sagen, doch nach fast fünf Jahren Beziehung konnte Mana trotzdem ein Lied davon singen. Wahrscheinlich besser als alle Anderen es sich das denken konnten. Einfach weil Miyavi immer redete. In jeder noch so unpassenden Situation. Kapitel 18: 1. Regen [Miyavi/Mana] ---------------------------------- Als Kind hatte Miyavi den Regen gehasst, denn bei Regen konnte er nicht raus spielen und auch später hatte ihn der Regen deprimiert. Er war einfach zu trist. Aber seit er Mana kannte, liebte er den Regen. Es hatte geregnet als sie sich das erste mal begegnet waren, als sie sich das erste Mal geküsst hatten, es hatte geregnet als sie sich das erste Mal ihre Liebe gestanden und es hatte geregnet, als sie zusammen zogen. Außerdem war Mana selbst wie ein Regenguss, wild, erfrischend und unerwartet. Bei all diesen Regenerinnerungen konnte Miyavi nicht anders als den Regen zu lieben. Kapitel 19: 1. Schützen [Miyavi/Mana] ------------------------------------- Die längste Funkstille in ihrer Beziehung hatten Mana und Miyavi nach einem Streit über ein öffentliches Outing gehabt. Miyavi war strickt dagegen gewesen, was zu einem ausgewachsenen Streit zwischen ihnen geführt hatte. Dabei hatten sie sich einige unschöne Dinge an den Kopf geschmissen. Genau diese Dinge waren es auch gewesen, die Mana dazu veranlasst hatte fast vier Wochen nicht mit seinem Partner zu reden. Es war viele Dinge gefallen, die sie beide im Nachhinein bereut hatten. Trotzdem hatte es auch Wochen dauerte, bevor Mana überhaupt erfuhr, dass Miyavi ihn eigentlich nur schützen wollte. Schützen vor den Fans und den Reportern. Kapitel 20: 1. Treffen [Miyavi/Mana] ------------------------------------ Ihr erstes Treffen war eine Katastrophe gewesen. Bei einem Konzert mit vielen mal mehr und mal weniger bekannten Künstlern war Miyavi, damals noch als Gitarrist bei Due'le quartz, klatschnass vom Regen in Mana gerannt und hatte diesen von seinen Platouschuhen geholt. Bei diesem Sturz hatte sich Mana den Knöchel verstaucht und dann Közi damit beauftragt seinen „Attentäter“ zusammen zu falten. Allein deshalb war Miyavi ihm zu Beginn schrecklich unsympathisch gewesen und Mana hatte im Nachhinein einen großen Bogen um ihn gemacht. Aber der Heidelbeerkuchen, den Miyavi im Laufe des Abends aufgetrieben hatte, war als Entschuldigung aber durchaus akzeptabel gewesen. Kapitel 21: 1. Urlaub [Miyavi/Mana] ----------------------------------- Für Mana und Miyavi war ein gemeinsamer Urlaub definitiv ein seltenes und somit auch wertvolles Vergnügen. So gut wie nie hatten Beide zur gleichen Zeit frei, sodass sie zusammen wegfahren könnten. Deshalb improvisierten sie einfach und machten an ihren Off-days Urlaub auf Balkonien. Alle zwei Jahre schafften auch sie es dann mal gemeinsam einen Urlaub zu planen und dann auch weg zu fahren. Dann war es egal wohin es ging, ob in den Schnee, in die Berge oder in die Sonne. Hauptsache sie konnten zusammen ausspannen und zwar nicht auf Balkonien. Einfach mal gemeinsam wegfahren und Zeit für sich haben. Kapitel 22: 1. Vogel [Miyavi/Mana] ---------------------------------- Mana hatte einen schrecklichen Vogel. Das musste Miyavi erkennen als er ihn besucht hatte und Manas Vogel konnte ihn nicht leiden, was er ihn auch gerne spüren ließ. Meist indem er seine Kleidung anknabberte, an seinen Haaren zupfte, ihn im Flug attackierte oder mit seinem Handy auf den höchsten Schrank im Wohnzimmer flog. Dass das Ganze allerdings nichts nütze um den Eindringling zu vertreiben sah Nox irgendwann doch ein. Nach einiger Zeit schlossen Miyavi und der Vogel sann doch einen Friedensvertrag. Und während alle anderen in der Wohnung fröhlich miteinander lebten, hatten Nox und Miyavi sich zumindest auf eine Koexistenz. Kapitel 23: 1. Widerstand [Miyavi/Mana] --------------------------------------- Eigentlich hatte, mal abgesehen von ihren Eltern, niemand wirklich versucht sie von ihrer Beziehung abzubringen. Zumindest nicht nachdem sich alle kennen gelernt hatten. Nur Sheerezade und Blue wollten nicht. Die beiden Stubenkatzen konnten sich auf den Tod nicht ausstehen und leisteten behände Widerstand gegen jeden noch so kleinen Versuch der Zusammenführung. Da half kein Gut zureden, kein Schimpfen, kein Drohen oder Bestechung. Die beiden Katzen wurden sich einfach nicht grün. Wollten es auch nicht. Aber nach einigen Wochen in der neuen Wohnung, eingesperrt in unterschiedliche Zimmer, mussten auch die zwei Stubenkatzen einsehen, dass jeglicher Widerstand in diesem Falle zwecklos war. Kapitel 24: 1. Xenophob [Miyavi/Mana] ------------------------------------- = Ausländerfeindlichkeit Der Tag an dem Mana seinen Lebensgefährten seinen Eltern vorstellte, endete in einem kompletten Debakel. Einfach aus dem Grund, dass Manas Vater seine xenophoben Anwandlungen nicht unter Kontrolle hatte und es demnach nicht schaffte mit den wüsten Beschimpfungen Miyavi gegenüber aufzuhören. Seine Mutter saß stillschweigend neben ihrem Mann und betrachtete das Paar wie eine Geistererscheinung, obwohl sie es gewesen ist, die sie eingeladen hatte. Seine Schwester schaute auch nach Jahren, als wären sie die Reinkarnation von Georg Samsa höchstpersönlich. Deshalb zog Mana es auch vor nach gerade einmal einer Stunde wütend seinen Freund hinter sich herziehend das Haus zu verlassen. Kapitel 25: 1. Y-Chromosom [Miyavi/Mana] ---------------------------------------- Es gab Situationen, in denen fragten sich ihre Freunde, ob überhaupt einer von ihnen ein Y-Chromosom besäße. Einfach weil sie sich oft geung nicht danach benahmen. Beide brauchten sie stundenlang im Bad, gingen liebend gern shoppen, besonders Schuhe, und konnten an keinem Schmuckgeschäft vorbeigehen ohne ihm einen Besuch abzustatten. Zu all ihren Unterschieden endlich auch mal eine Gemeinsamkeit. So verstanden sie sich wenigstens in diesen Punkten und schafften es auch meist sich nicht über Badezimmerblockaden, Verspätungen bei Treffen oder stundenlange Shoppingmarathons zu streiten. Wahrscheinlich aber passten sie wohl auch genau deshalb so gut zusammen. Zumindest manchmal. Wenn sie sich bemühten. Kapitel 26: 1. Zappelphillipp [Miyavi/Mana] ------------------------------------------- Zappelphillipp war wohl das passendste Wort um Miyavi zu beschreiben. Für ihn war es einfach unmöglich still zu sitzen und er versuchte es auch nicht weiter. Er hüpfte stundenlang durch verschiedene Flure, tanzte durch die Weltgeschichte, knuddelte Alles und Jeden, verteilte Küsse an alle möglichen Menschen die ihm über den Weg liefen und ging vielen Mitmenschen ständig auf den Wecker. Genau das trieb alle Anderen auch regelmäßig in den Wahnsinn. Aber so hibbelig Miyavi auch den ganzen Tag über war, spätestens abends im Bett mit Mana beim Kuscheln wurde auch der größte Zappelphillipp ruhig und schmusebedürftig wie ein kleines Kätzchen. Kapitel 27: 2. Allein [Miyavi/Mana] ----------------------------------- Deprimiert hängt Miyavi über der Balkonbrüstung in seinem Hotelzimmer in London. Er liebt es wirklich auf Tour zu sein, aber die Zeit allein im Hotel ging ihm an die Substanz. Die ständige Hektik am Tag und das Alleinsein am Abend. Das fiel ihm wirklich schwer. Nach einem genialen Konzert zurück ins leere Hotelzimmer kommen und Niemand ist da, der ihm zuhört oder ihn in den Arm nimmt. Mit diesem Alleinsein kommt er nicht klar. Kam er noch nie. Miyavi war jemand, der zu jeder Zeit andere Menschen um sich brauchte. Besonders seinen Partner. An diesen Abenden vermisst er Mana besonders. Kapitel 28: 2. Besitz [Miyavi/Mana] ----------------------------------- „Ich wünschte, jeder wüsste, dass du zu mir gehörst.“ „Und wie stellst du dir das vor? Deine Fans würden mir den Hals abreißen. Und ich möchte mir nicht vorstellen, was meine Fans mit dir machen würden. Die sind nicht immer so friedlich.“ „Ich weiß ja, aber es wäre trotzdem schön.“ Ein stilles Nicken. „Ich möchte, dass Alle wissen, dass dieser wunderbare Mensch zu mir gehört und dass niemand ihn mir wegnehmen kann…“ „Uns wird schon was einfallen um es der Welt zu zeigen!“ „Bestimmt! Schließlich gehörst du zu mir.“ „Und du zu mir.“ Kapitel 29: 2. Chaos [Miyavi/Mana] ---------------------------------- Jedes Mal wenn Mana nach einer Tour nach Hause kam, hatte er das Gefühl in ihrer Wohnung wäre ein Handgranatenwurfstand entstanden. Schon wenn er die Tür öffnete stolperte er über diverse Paar Schuhe. Überall lagen Kleidungsstücke und Notizzettel sowie Notenblätter verstreut. In der Küche türmten sich Geschirrberge und Miyabimarus Spielmaus hatte ihren Platz auf dem Kronleuchter im Esszimmer gefunden. Auf dem Fußboden lagen Zeitschriften verstreut und auch die Unordnung im Arbeitszimmer trug eindeutig Miyavis Handschrift. Aber so sehr Mana dieses Tohuwabohu auch verabscheute, so froh war er doch wenn das vertraute, heimische Chaos und das Gefühl von Zuhause ihn wiederhatten. Kapitel 30: 2. Dornen [Miyavi/Mana] ----------------------------------- „Dir ist schon klar, dass du dir eine Rose angelacht hast, oder?“. Besorgt betrachtete Kai seinen besten Freund. „Hmm?“, mit skeptischem Blick sah Miyavi ihn an und wartete auf weitere Erklärungen seitens des Drummers. „Er ist schön anzusehen, aber sobald du versuchst ihm näher zu kommen, wirst du dir böse die Finger zerstechen. So wie der Junge in dem Lied.“  „Vielleicht, aber meist ist Mana eher wie eine Orchidee.“ Skeptisch zog Kai die linke Augenbraue hoch. „Fürsorgebedürftig, wunderschön und komplex. Er nimmt mich wie ich bin. Und das liebe ich an ihm. Ich liebe ihn mit allen Macken und Dornen.“ Kapitel 31: 2. Endlich [Miyavi/Mana] ------------------------------------ Endlich wieder nach Hause kommen. Endlich wieder das Gefühl von Zuhause. Endlich wieder etwas mehr Zeit. Endlich wieder schlafen. Endlich wieder kuscheln und knutschen auf der eigenen Couch. Endlich überhaupt wieder kuscheln und knutschen. Endlich wieder Nox Geschrei, wenn ich ihm zu nahe komme. Endlich wieder Sheerezades Mauzen, wenn sie mir um die Beine streicht. Endlich wieder Miyabimarus Schnurren, der sich auf meinem Schoß zusammenrollt. Endlich wieder Manas ruhiges Atmen beim Einschlafen. Endlich wieder sein warmer Körper neben mir beim Aufwachen. Endlich wieder Manas Lächeln, wenn er mit seinen Fingern durchs Haar fährt. Endlich wieder bei meiner Familie sein. Endlich… Kapitel 32: 2. Fall [Miyavi/Mana] --------------------------------- Manchmal hatte Miyavi nur noch das Gefühl zu fallen. In ein schwarzes Loch ohne Boden. Nichts zum Festhalten oder zum Orientieren. Dann wusste er nicht mehr wo oben und unten war und wollte sich verkriechen. Ganz in der Hoffnung, dass es bald wieder vorbei wäre und er wieder festen Boden unter den Füßen haben würde. Aber das funktionierte nie und nur ganz selten kam der Boden wirklich einfach so zurück.  Meist war es Mana, der ihm eine helfende Hand reicht, ihn auffing, aufrichtete. Mit Mana an seiner Seite war Miyavi sich sicher, selbst der tiefste Fall würde ihn nicht umbringen. Kapitel 33: 2. Gedanken [Miyavi/Mana] ------------------------------------- Was, wenn er merkt, dass wir nicht zusammenpassen? Miyavi braucht jemanden, der ihm die Gefühle entgegenbringt, die er verdient, der sie ihm auch zeigen kann. Wird er dann gehen? Aber ich möchte ihn nicht gehen lassen. Er tut mir gut. Auch wenn das egoistisch ist. Ich brauche ihn. Mein Gegenstück. Was, wenn er merkt, dass wir gar nicht zusammenpassen? Wenn Mana sieht, dass ich für ihn zu zappelig bin und er mich nicht mehr bei sich haben will? Wenn ihm die Unterschiede zu viel werden? Ich will ihn nicht freigeben. Auch wenn das kindisch ist. Ich brauche ihn. Mein Gegenstück Kapitel 34: 2. Hoheitsvoll [Miyavi/Mana] ---------------------------------------- Genau wusste Miyavi nicht, wann ihm dies Ausstrahlung aufgefallen war. Egal was Mana machte, er hatte immer eine hoheitsvolle Ausstrahlung. Ob jetzt nähen, kochen, aufräumen oder auf der Bühne performen immer war da diese ganz besondere Ausstrahlung. Miyavi war jedes Mal aufs Neue gefesselt, wann immer er dieses ruhige Strahlen an seinem Freund wahrnahm. Es hatte einfach etwas ganz Besonderes, ihn bei ganz alltäglichen Dingen zu beobachten und diese hoheitsvolle Ausstrahlung zu sehen. Gerade da er immer das Gefühl hatte, dass Mana, wann immer sie zusammen in der Öffentlichkeit waren Miyavis eigene Tollpatschigkeit durch seine hoheitsvolle, fast royale Ausstrahlung auszugleichen. Noch 5 Tage bis X Japan^__^ Ist auch wer von euch da? Kapitel 35: 2. Irrtum [Miyavi/Mana] ----------------------------------- „Miyavi! Sag mir, jetzt bitte, dass ich nicht sehe, dass du mit Mana rumknutschst! Tu mir den Gefallen!“ Kai stand wie angewurzelt mit der Brötchentüte in der Tür zu Miyavis Schlafzimmer. Wie eine getretene Katze zuckte Miyavi zusammen und Mana warf entnervt aufstöhnend den Kopf in den Nacken. „Das ist alles ein riesiger Irrtum?“, versuchte Miyavi die Situation zu retten, während Mana sich lieber die Decke bis zum Kinn zog.  Gackt, der direkt hinter Kai stand grinste nur: „Ein Irrtum? Also meinetwegen kannst du die Decke ruhig wieder runternehmen Hime-chan. Da ist nichts, was ich nicht eh schon gesehen hätte.“ Keiner fährt zu X... Schade Kapitel 36: 2. Juka [Miyavi/Mana; Juka] --------------------------------------- „Raus hier, Juka! Aber SOFORT!“ Brüllte Mana mit hochrotem Kopf. Vielleicht hätte Juka anklopfen sollen, dann wäre er jedenfalls nicht einfach in Manas Büro gestürzt. Dann hätte er seinen Chef auch nicht mit hochgezogenem Rock auf Miyavis nacktem Schoß gefunden. So schnell wie möglich stürzt Juka die Treppe runter und versteckte sich unter dem Sofa im Probenraum. Kazuno zog die Stirn kraus: „Was ist los? Hast du einen Geist gesehen, oder will dich wer umbringen?“ „Mana.. Clown.. Büro... Sie haben rumgemacht... es war... BUNT! Er wird mich umbringen!“ „So schlimm kann's doch nicht sein“ „JUKA!“ Kapitel 37: 2. Kristall [Miyavi/Mana] ------------------------------------- I. Mit 14 Jahren – bei einem Besuch in Korea – hatte Miyavi von seiner Großmutter eine Kette mit einem Ring aus Kristall bekommen. Sie hatte ihm erklärt, dass sie diese Kette von ihrem Mann bekommen hatte, als er von einer langen Reise nach Hause kam und dass sie die Kette bisher nie abgenommen hatte. Miyavi hatte ihr Versprechen müssen die Kette nur an das Mädchen weiterzugeben von dem er wusste, dass er mit ihr sein Leben verbringen würde. Als seine Oma durch Zufall in einem CD-Laden eine CD von Moi Dix Mois fand, war ihr klar, dass Miyavi dieses Mädchen gefunden hatte. II. Wenn Miyavi an Mana dachte, war eine der ersten Verknüpfungen Kristall. Nicht etwa, weil Mana so leicht zu durchschauen war, wie ein Kristall, sondern viel mehr, weil er genauso schön und zerbrechlich war. Auch wenn Miyavi diesen Vergleich äußerst passend fand, stieß er bei Mana nicht auf Gegenliebe. Mit schön konnte sich Mana noch anfreunden, das war ja sogar eines der Adjektive, die er anstrebte, aber zerbrechlich war nun wirklich nicht das, was er in Bezug auf sich hören wollte. Auch wenn Miyavi das wusste, so stand doch am Morgen des 14. Februars eine Rose aus Kristall auf seinem Frühstücksdeckchen. Kapitel 38: 2. Liebe [Miyavi/Mana] ---------------------------------- Als Kind war sich Miyavi sicher gewesen, wie er sich die Liebe vorstellte. Er hatte sich einen hübschen Freund vorgestellt, der wie er verrückt und laut war. Jemanden mit dem er viel gemein hatte. Heute, 20 Jahre später, hatte er in Mana die Liebe seines Lebens gefunden. Von seinem kindlichen Idealbild hatte er mit der Zeit zwar verabschiedet, aber er war sich sicher, dass er mit dem was er in Mana gefunden hatte tausendmal besser fuhr, als mit allem, was er jemals von seinem Idealbild bekommen könnte. Wahrscheinlich war es genau das. Die Liebe an sich. Nicht irgendwelche idealen Vorstellungen. Kapitel 39: 2. Mauer [Miyavi/Mana] ---------------------------------- Sein abweisendes und gefühlsloses Verhalten hatte Mana immer als eine Art Schutzwall, eine Mauer, angesehen. Es hatte ihn immer vor jeglichen Anfeindungen und dem Geschwätz der Leute geschützt. Etwas dass er spätestens mit dem Aufstieg Malice Mizers dringend gebraucht hatte. Nichts hatte diese Mauer durchdringen können. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem Miyavi angefangen hatte ihn immer wieder zu belagern, war sie unantastbar gewesen. Aber Miyavi hatte nun einmal in diversen Fällen erstaunliche Ähnlichkeiten mit einer überdimensionalen Abrissbirne. Und so eine Abrissbirne machte bekanntlich ja auch vor keiner noch so dicken Mauer halt. Zumindest nicht, wenn sie Miyavi hieß. Kapitel 40: 2. Nachtigall [Miyavi/Mana] --------------------------------------- „Willst du schon gehen? Der Tag ist ja noch fern. Es war die Nachtigall und nicht die Lerche!“ Schon zur Hälfte angezogen stand Mana in seiner Jogginghose im Schlafzimmer. Sie hatten frei und Mana wollte seit langem mal wieder laufen gehen. Mal wieder etwas Sportliches machen, etwas für seine Gesundheit und im Anschluss frische Brötchen für ihr gemeinsames Frühstück holen. Miyavis Zitat zauberte Mana ein glückliches Lächeln auf die Lippen. Manchmal war er wirklich süß. Besonders wenn er versuchte mit Shakespearzitaten seinen Dickschädel durch zu setzen. „Rutsch rüber du Nachtigall.“ Die Jogginghose wieder ausziehend schlich er ins Bett zurück. Kapitel 41: 2. Orchidee [Miyavi/Mana] ------------------------------------- „Das DING kommt nicht ins Schlafzimmer!“ Miyavi war nicht sonderlich angetan von der Blume, die Mana gerade im Schlafzimmer plazierte. „Es ist doch nur eine Blume. Eine Orchidee.“ „Orchideen im Schlafzimmer sind schlecht für den Energiefluss. Sie beeinflussen das Sexleben negativ.“ Kurz kam sich Mana auf den Arm genommen vor. Dann fiel ihm ein, was Kai von der PSC zum Geburtstag bekommen hatte und damit erklärte sich auch dieser Feng Shui-Anflug. Mana schüttelte den Kopf: „Und welche Blume kommt sonst ins Schlafzimmer?“ „Wenn kommt hier eine Pfingstrose rein“ „Als ob wir nicht genug Sex hätten...“ Kapitel 42: 2. Pakt [Miyavi/Mana] --------------------------------- Miyavi hatte schon viele dumme Ideen gehabt. Zu den dümmsten, aber zählte der Pakt, den er mit Gackt geschlossen hatte. Dieser sorgte nun dafür, dass er in einer pinken Rüschenunterhose auf der Bühne der PSC stand. Umringt von lauter Musikern. Miyavi und Gackt hatten beschlossen, sollten sie es nicht innerhalb eines Jahres schaffen ihre Traumpartner zu erobern, würden sie sich in Rüschenunterwäsche vor der versammelten Hode Musikern zum Affen machen. Die Bedingungen schienen recht einfach, doch hatten sie nicht mit Manas Stolz und Kais Dickschädel gerechnet. In einem waren sie sich aber einig: Noch einen Pakt würde es nicht geben. Kapitel 43: 2. Qualen [Miyavi/Mana] ----------------------------------- Es tat höllisch weh. Und ob das jetzt die allerbeste oder aller dümmste seiner bisherigen Ideen gewesen war, wusste Mana auch nicht. Jedenfalls hatte er jetzt teils aufgrund geistiger Umnachtung, teils aufgrund emotionaler Achterbahnfahrten eine Nummer auf der Innenseite seines Handgelenks. Außerdem Schmerzen.   Warum manche Menschen sich freiwillig solchen Qualen antaten, hatte sich ihm auch nach dem Besuch beim Tätowierer nicht erschlossen. Zumal er jetzt aufgrund besagter Schmerzen noch nicht einmal arbeiten konnte. Miyavi würde er auf jeden Fall etwas erzählen. Von wegen das tut nicht weh sich ein Tattoo stechen zu lassen. Aber diese Verbundenheit war es ihm wert. Kapitel 44: 2. Revolution [Miyavi/Mana] --------------------------------------- Mana hatte zwar schon immer vorgehabt die Musikwelt zu revolutionieren, aber die Art hatte er sich anders vorgestellt. In seiner Vorstellung hatte besagte Revolution weder seine Privatleben, noch mit seine Schlafzimmer miteinbezogen. Jetzt saß er neben Miyavi und musste Reportern erklären, warum es in Ordnung war mit einem anderen Mann zusammen zu leben und warum es ihn nicht zu einem schlechteren Menschen machte. Ursprünglich hatte er das Ganze für eine kleine Sache gehalten. Als er am Morgen danach in der Zeitung die Schlagzeile: „Revolution der Musikwelt - Chaosflummi liebt Gothicprinz(essin)“ las, wurde ihm klar, dass das Ganze doch etwas Größeres war. Kapitel 45: 2. Stimme [Miyavi/Mana] ----------------------------------- Miyavi hatte Manas Stimme schon immer geliebt. Sie war sanft und tief und wunderbar melodisch. Oft wenn sie aneinandergekuschelt auf der Couch lagen, bat er Mana ihm etwas zu erzählen oder vor zu lesen. Einfach um diese Stimme zu hören, die ihm jedes Mal Schauer über den Rücken jagte. Mana war gerade was seine Stimme anbelangte anderer Meinung als Miyavi. Meist gab er aber doch nach. Deshalb endeten viele Wochenenden damit, dass Mana Miyavi von den Eskapaden seiner Band berichtete oder aus einem Drama vorlas. Vom Inhalt bekam Miyavi selten etwas mit, aber Manas Stimme reichte ihm voll und ganz. Kapitel 46: 2. Takt [Miyavi/Mana; Yumi] --------------------------------------- „Einen Takt später!“ „Häh?“, verwirrt blickte Yumi von Manas E-Gitarre auf. „Der Griff. Er ist noch nicht dran. Der kommt erst im nächsten Takt.“ „Ach so“, betreten mustert sie die Gitarre: „Zeigst du mir, wie es geht?“ Als Mana vom Einkaufen nach Hause kam, saßen die Zwei einträchtig mit den Gitarren auf dem Sofa und gingen Takt für Takt „Freedom Fighter“ durch. Skeptisch beäugte er seine zwei Chaoten: „Dir ist schon klar, dass meine Schwester mich erschlägt, wenn Yumi nach Hause kommt und die ganze Zeit „Freedom Fighter“ klimpert, statt etwas Traditionellem?“ Kapitel 47: 2. Unveränderlich [Miyavi/Mana] ------------------------------------------- Sie würde immer zueinanderhalten, dass wissen sie. Schon oft haben Beide zu hören bekommen, dass sie nicht zusammenpasse, sich trennen sollen, sich den ganzen Ärger ersparen sollen. Einfach, weil sie zu verschieden sind. Nicht ähnlich genug. Aber sie stehen zusammen. Ein bisschen wie Meoto-Iwa. Verbunden für immer. Vielleicht ein bisschen weniger stetig und friedlich. Und wahrscheinlich auch nicht ganz so nass und gebeutelt von den Gezeiten. Sie sind halt keine Felse. Keiner der Beiden, weder Miyavi noch Mana. Aber dennoch verbunden. Zumindest auf ihre ganz eigene Art. Sie gehören einfach zusammen. Das ist eine unveränderliche Tatsache. Unveränderlich für die Ewigkeit. Kapitel 48: 2. Verlangen [Miyavi/Mana] -------------------------------------- Lange Finger streichen über seine schlanken Beine, wandern zurück zum flachen Bauch, die Arme entlang, kosen die schwarzen Ziffern auf der Innenseite des rechten Handgelenks. Viel zu lange waren sie voneinander getrennt. Auf Tour. Jetzt wollen sie ihre kleine Nische in der Zeit nutzen. Ihre ganz eigene in der niemand stört. Sich wieder hingeben. Geben und Nehmen. Spüren und fühlen. Sex haben. Ihre Blicke suchen und finden sich. Manchmal sagen Blicke mehr als tausend Worte. Jetzt müssen sie nicht reden In ihren Augen weniger das reine Verlangen nach dem anderen Körper als viel mehr nach der anderen Seele. Dem Gegenstück Kapitel 49: 2. Worte [Miyavi/Mana] ---------------------------------- Worte waren schon immer so etwas gewesen in ihrer Beziehung. Während Mana damit so seine Schwierigkeiten hatte, war Miyavi ein kleiner Wasserfall. Manche neigten auch dazu ihn - durchaus berechtigt - als Niagarafall zu bezeichnen. Er redete ununterbrochen, während Mana einen großen Teil der Zeit schweigend verbrachte. Weil er eben mit Worten so seine Schwierigkeiten hatte, zumindest was ein unmittelbares Gespräch anging. Aber zum Glück bedurfte es in ihrer Beziehung in den meisten Fällen auch keiner Worte. Sie verstanden sich auch so. Um sich ihrer Gefühle füreinander sicher zu sein brauchten sie nicht reden. Manchmal waren Worte einfach überflüssig, zumindest für sie. Kapitel 50: 2. X Japan [Miyavi/Mana] ------------------------------------ „Forever Love... Forever Dream...“ Die Augen geschlossen und vertrauensvoll an seinen Geliebten geschmiegt stehen er da. In seinem dunklen Kleid direkt vor Miyavi, der seine schlanken, tätowierten Hände um ihn geschlungen hat. Den Kopf friedlich an Miyavis weiche Schulter gelehnt. Warme Atem streift seinen Nacken und ein friedliches Lächeln schlecht sich auf Manas Lippen. Ihre kleine, schillernde Seifenblase. Inmitten einer Konzerthalle voller Fans. In einer dunklen Ecke. Einfach Zeit für einander haben. „kono mama soba ni ite yoake ni, furueru, kokoro wo dakishimete“ Leise flüsterte Miyavi ihm den Text ins Ohr. X Japans „Forever Love“. Ihr Lied. Kapitel 51: 2. Ying/Yang ------------------------ Dunkel - Hell Leise – Laut Wasser – Feuer Passiv – Aktiv Weiblich – Männlich Nicht wie gut und böse, sondern genau wie Ying und Yang gehören sie zusammen. Eine ineinandergreifender Kreislauf, ein aufeinander bezogenes Prinzip. Ohne den Anderen geht es einfach nicht. Schaffen sie es nicht. Miyavi wird deprimiert und zickt seine Umgebung an und Mana wird unruhig und hibbelig. Nur zusammen sind sie ausgeglichen und stark, aber allein kommen sie nicht zurecht. Sind nur halbe Charaktere. Sie sind wie die zwei Pole eines Magneten, die sich anziehen und ausgleichen. Ein unschlagbares Duo, das nur füreinander bestimmt ist. Ying und Yang. Mana und Miyavi. Kapitel 52: 2. Zukunft [Miyavi/Mana] ------------------------------------ Die Zukunft ist ungewiss. Gerade als Musiker. Man weiß nie, ob die Fans morgen noch die Musik hören wollen, ob man die Hallen noch füllen kann oder ob man selbst es überhaupt solange aushält. Das wissen Beide. Mana und Miyavi. Gerade weil sie das wissen, leben sie lieber für die Gegenwart als für die Zukunft. Aber manchmal kann Mana es sich trotzdem nicht verkneifen, sich vorzustellen, wie das wohl wäre gemeinsam mit Miyavi als Rentner auf der Terrasse zu sitzen und den Sonnenuntergang zu betrachten. Oder im Park mit ihren Krückstöcken Tauben zu verscheuchen und Kindern beim Spielen zu zusehen. Kapitel 53: 3. Aufstehen [Kyo/Kami] ----------------------------------- Für diese komplette Reihe gilt, dass ich teilweise die Realität/die zeitlichen Gegebenheiten ignoriere. Kyo wollte nicht aufstehen. Eigentlich wollte er noch nicht einmal aufwachen. Es war einfach zu schön. Mit dem Kopf auf Kamis Brustkorb, der sich regelmäßig hob und senkte. Kamis lange Haare lagen auf seinen Schultern und ließen ein angenehmes, warmes Gefühl zurück. Ein Gefühl von Zuhause und Geborgenheit. Einfach das Gefühl da zu sein, wo er hingehörte. Mit trägen Fingern malte er kleine Kreise auf Kamis Brust. Sanft strich Kamis Hand über die Wange seines Partners und hauchte ihm, wenn auch etwas verdreht, einen Kuss auf die Stirn. An so einem Morgen konnte Kyo es sich vielleicht doch überlegen aufzuwachen. Kapitel 54: 3. Beten [Kyo/Kami] ------------------------------- Meine beste Freundin ist übrigens kurz davor mich für dieses Pairing zu grillen -.- Kami war wirklich kein gläubiger Mensch. Er konnte werde mit Gott, noch mit Allah, noch mit anderen Göttern wirklich etwas anfangen. Kyo hingegen ging wann immer er es schaffte in die Kirche und betete regelmäßig. Sowohl zuhause als auch in der Kirche oder vor Konzerten. Und auch wenn Kami mit dem Inhalt von Religion und dem Beten so rein gar nichts am Hut hatte. So gehörte Kyo beim Beten zusehen doch trotzdem definitiv zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Kyo sah dann immer so friedlich, entspannt und zufrieden aus. Einfach noch viel schöner als sonst. Aber das würde er ihm bestimmt nicht erzählen. Kapitel 55: 3. Charakter [Kyo/Kami] ----------------------------------- Jedes Mal, wenn Kami Gackt wieder von „seinem Kyo“ vorschwärmte, zweifelte diese an Kamis Geisteszustand. Schließlich hatte sein Freund sich Gackts Meinung nach ein Charakterschwein par excellence angelacht. Er empfand den zu kurz geratenen Sänger als eine wahre Zumutung. Der Zwerg war griesgrämig, unverschämt, schamlos, dreist und grantig. Außerdem rücksichtslos, und egoistisch. Um es kurz zu machen: ein charakterlicher Vollausfall. Kami wollte das nicht hören und meist überhörte er Gackts Spitzen deshalb gekonnt. Aber manchmal konnte er es sich nicht verkneifen und machte seinen besten Freund mit kleinen „Anschauungsbeispielen“ mundtot. Nach solchen Begegnungen mit dem wahren Ich Kyos, konnte selbst Gackt nicht mehr lästern. Kapitel 56: 3. Dein [Kyo/Kami] ------------------------------ „Kami, mir ist da was in die Arme gelaufen. Ich glaube, dass gehört dir.“ Mit gelangweilte, Blick stand Gackt mit einem schockierten Kyo in der Tür zu ihrer Umkleide. Das Konzert war seit etwa einer halben Stunde vorbei und bis jetzt war der Sänger recht gelangweilte gewesen. Es war bei ihnen nichts los, aber um selbst für etwas Abwechslung und Aufregung zu sogen, waren sie alle zu geschafft. Gackt war bereits fertig mit dem Abschminken, Duschen und Umziehen, während die restlichen Musiker noch eine Weile brauchten. Also war er losgezogen um etwas Interessantes zu finden. Und das hatte er. Kamis Schoßtieger. Kapitel 57: 3. Einsam [Kyo/Kami] -------------------------------- Kyo war nicht einsam. Er fühlte sich nur so. Eigentlich war er nur allein. Früher hatte er oft mit Kami darüber gesprochen, wo genau der Unterschied zwischen einsam und allein war – wie auch immer sie damals darauf gekommen waren: Allein war man, wenn genau in dem Moment niemand da war. Einsam, wenn man überhaupt niemanden hatte an den man sich wenden könnte. Es war Kyo durchaus bewusst, dass er nur allein war. Trotzdem fühlte er sich wenn er in ihrer alten Wohnung saß einsam. Nicht nur dort. Selbst auf der Bühne vom ausverkauften Budokan. Ohne seinen Geliebten war er einsam. Kapitel 58: 3. Fliegen [Kyo/Kami] --------------------------------- Er fühlte sich als würde er fliegen. Frei und schwerelos. Das war schon als Kind sein Wunsch gewesen. Als er dann älter wurde musste er einsehen, dass Menschen nicht fliegen können. Zumindest nicht ohne Hilfsmittel. Also hatte er den Wunsch begraben. Man kann ja nicht ewig an Luftschlössern festhalten. Sie waren einfach nicht real. Ganz im Gegensatz zu dem Gefühl, das er hatte, wenn er in Kamis Armen lag. Er fühlte sich leicht und frei und ganz bei sich. Ganz so wie er sich fliegen immer vorgestellt hatte. Und wer musste schon fliegen, wenn er in Kamis Armen liegen konnte. Kapitel 59: 3. Gefühl & Gremlin [Kyo/Kami] ------------------------------------------- Gefühl – So langsam beschlich Kaoru das dumpfe Gefühl, dass sein Sänger etwas vor ihm verheimlichte. Er konnte nicht festmachen, was er war, aber es war auch schon den Anderen aufgefallen. Kyos Verhalt war für dessen Verhältnisse, aber auch seltsam. Der kleine Sänger war gutgelaunt, hilfsbereit und überhaupt weniger kratzbürstig als sonst. Außerdem bestand erdarauf pünktlich aufzuhören. Alles deutete auf eine große, positive Veränderung im Leben seines Sängers hin. Doch der wollte dazu absolut nichts sagen, sodass sie weiterhin alle vier im Dunkeln tappten. Aber Kaoru hatte es einfach in Gefühl. Diese Veränderung tat Kyo eindeutig gut. Davon war Kaoru felsenfest überzeugt. Gremlin – Auf der Bühne und in den Medien ist er ein unangenehmer Zeitgenosse. Kyo kratzt, beißt, spuckt Blut, brüllt und ist unhöflich bis über dort hinaus. Seine Bandmitglieder tendieren in den meisten Fällen dazu Kyo als immernassen und ausschließlich nach zwölf Uhr gefütterten Gremlin zu bezeichnen. Kami hat für sich mit der Zeit – anderes als Kyos Bandmitglieder – einen Weg gefunden aus dem dem bösen, schlechtgelaunten Gremlin eines der kuschligweichen, plüschigen Exemplare zu machen. Auf Kaorus Frage, wie er es immer wieder schafft Kyo handzahm zubekommen, antwortet Kami aber immer nur lachend: „Nicht nach zwölf Uhr füttern und nicht nass machen.“ Kapitel 60: 3. Hände [Kyo/Kami] ------------------------------- Hände – Kami hatte – als der Drummer, der er nuneinmal war – einen sehr ausgeprägten Tick ständig seine Hände beschäftigen zu müssen. Egal womit. Ob mit seinen Drummsticks, seinen eigenen Händen oder am liebsten mit Kyos Händen. Er liebte es einfach mit dessen schmalen Händen und mit den langen, schlanken Fingern zu spielen. Die einzelnen Linien nachfahren unsichtbare Muster auf die Handrücken malen, ihre Finger in einander verhaken oder einfach mit ihnen spielen. In den meisten Fällen war es Kami sowieso vollkommen egal, was er mit Kyos Händen machte. Hauptsache es waren Kyos. Er liebte diese schlanken, sanften, kräftigen Hände. Er liebte Kyo. Kapitel 61: 3. Idiot I & II [Kyo/Kami] -------------------------------------- Idiot - „Du Idiot! Weist du eigentlich, was ich mir für Sorgen mache, wenn du auf der Bühne solche Sachen machst?Vor allem, wenn ich dich danach nicht erreichen kann und du einfach so verschwindest? Und wieso muss ich von Shinya erfahren, dass du nach vielen Konzerten einfach zusammengebrochen bist? I wäre fast draufgegangen vor Angst. Ich habe acht Wochen nichts von dir gehört. Und die Medien sagen mir, dass du einen beschissenen Hörsturz hattest! Ich bin dein Freund, dein Partner, dein Lebensgefährte! Um Himmelswillen, sprich mit mir! Ich mache mir verdammt nochmal Sorgen um dich, du Idiot. Schließlich liebe ich dich, Kyo!“ Idiot II - Unauffällig schlich er von der Wohnungstür Richtung Badezimmer. Kyo war erledigt. Das Konzert war anstregend gewesen und er hatte es übertrieben. Deshalb huschte er möglichst leise um Kami nicht aufzuwecken. Schließlich reichte es ihm, wenn Kaoru ihm wegen seines Aussetzers auf der Bühne den Kopf gewaschen hatte. Kamis trauriger Blick, wenn er ihn so sähe, täte ihm zu sehr weh. Langsam schälte er sich aus seiner Kleidung und warf einen Blick in den Spiegel. Blutige Striemen auf seiner Brust. Traurige Augen trafen seine und warme Arme schlangen sich um ihn. „Du sollst das nicht machen. Ich kann das nicht ertragen, Idiot!“ Kapitel 62: 3. Jubel [Kyo/Kami] ------------------------------- Interessiert das hier überhaupt jemanden?? Jubel – Nach jedem Konzert ließ Kyo den Blick über das Publikum, die Fans schweifen. Ganz in der Hoffnung den wohlbekannten rotbraunen Schopf mit den langen Haaren zu entdecken. Früher stand er oft bei ihren Konzerten in der Menge und jubelte ihnen zu. Jubelte ihm zu. Für Kyo gehörte es einfach zu einem guten Konzert dazu, dass er da war. Aber jetzt suchte er ihn vergebens. Kami würde nicht da sein. Er würde nie mehr in der Menge stehen. Auch wenn er das wusste, suchte Kyo doch immer wieder nach seinem Schmetterling. Ohne ihn schien Kyo der ganze Jubel irgendwie weniger wert. Kapitel 63: 3. Kuscheln [Kyo/Kami] ---------------------------------- Keiner? Auch gut... Kuscheln – Wenn Kyo eins hasste, dann war das intensiver Körperkontakt, oder auch einfach nur kuscheln. Kam er nach einem langen, harten Arbeitstag nachts um elf nach Hause und kroch halbtot ins Bett, dann wollte er einfach seine Ruhe. Vor allem aber wollte er keinen Körperkontakt. Schon gar nicht in Form von kuscheln. Aber egal wie stressig sein Tag auch gewesen war, wenn Kami ihn mit sanften, braunen Augen anstrahlte und die kräftigen Arme um Kyo Oberkörper schlang, dann konnte er gar nicht anders als sich an seinen geliebten Schmetterling zu kuscheln und sich treiben zu lassen. Einfach auch mal schwach sein. Kapitel 64: 3. Luft [Kami/Kyo] ------------------------------ Luft – Die fühlte sich vernachlässigt. Toshiya und Shinya waren shoppen gegangen, Kaoru war weiß der Geier wohin entschwunden und Kyo hatte sich – mit Besuch – in seinem Zimmer verschanzt und behandelte ihn wie Luft. Seiner Meinung nach ging das nicht an. Schließlich vernachlässigte sein bester Freund ihn schon seit Wochen. Er verkroch sich mit einer unbekannten Person in seinem Zimmer und kümmerte sich nicht mehr um ihn. 'Das muss geändert werden', dachte er und riss Kyos Zimmertür auf. Bei dem Anblick des halbnackten Malice Mizer Drummers, der über einem ebenso nackten Kyo kniete, wünschte er sich, er würde sich in Luft auflösen. Kapitel 65: 3. Mysterium [Kami/Kyo] ----------------------------------- „Wie ist er denn nun?“, neugierig betrachtete Malice Mizer ihren Drummer. „Er ist toll!“ Ein kollektives Stöhnen. „Etwas genauer bitte“, forderte Yu~ki, „wie sieht er aus?“ „Er ist kleiner als ich. Im Moment hat er blonde Haare und die schönsten braunen Augen, die ich kenne.“ „Und weiter? Sein Charakter?“, ermutigte Közi ihren Drummer. Schließlich musste man es ausnutzen, wenn dieser schon mal von seinem Freund sprach. „Unglaublich vielschichtig. Er ist stark und hat einen Dickschädel, aber er ist auch sehr anhänglich, liebevoll und braucht Zuneigung...“ Diese Beschreibung half Malice Mizer trotzdem nicht das Mysterium um Kamis Freund endlich zu lösen. Kapitel 66: 3. Neu [Kami/Kyo] ----------------------------- Diese ganze Sache zwischen ihnen war für sie Beide neu. Sie waren unsicher und auch wenn Kyo so tat, als wäre diese gesamte Angelegenheit für ihn nicht weiter aufregend, so ging ihm doch verhältnismäßig oft der Arsch gehörig auf Grundeis. Zu ungewohnt waren die neuen Gefühle und die Tatsache eine Beziehung zu führen, vor allem mit einem anderen Mann. Kein Wunder, immerhin waren sie erst seit kurzer Zeit ein Paar und vorher war es mit Beziehungen noch nicht weit her gewesen. Jede Berührung, jeder Kuss, selbst ihre Worte waren ungewohnt und neu, aber vor allem war es wundervoll und einzigartig. Kapitel 67: 3. Ordnung [Kami/Kyo] --------------------------------- Bei Kyo sah es regelmäßig so aus, als hätte eine Bombe eingeschlangen. Etwas, das ihn auch nicht weiter störte. Er war nun mal kein besonders ordentlicher Mensch. Kyo hasste aufräumen, es war für ihn eine wahre Tortur. Da der junge Sänger eine massive Abneigung gegen das Aufräumen hatte, tat er es auch entsprechend selten. Trotz dieser Abneigung hörte er beim Anblick seines Wohnzimmers oft die Stimme seiner Großmutter: 'Ordnung ist das halbe Leben!' Aber ein Genie überblickt bekanntlich das Chaos und wenn nicht, dann war es auch nur das halbe Leben. Und seine bessere Hälfte war ja bekanntlich sehr ordentlich. Kapitel 68: 3. Partner [Kami/Kyo] --------------------------------- Partner – Lange hatte er sich gefragt, ob es so jemanden für ihn überhaupt gab. Ein Mensch mit dem er alles teilen konnte, der ihn verstand, ohne dass er ihm vorher alles haarklein erklären musste. Jemand der ihm ein Gegenpol war, ihn erdete und der ihm Sicherheit geben könnte. Diese eine Person, in die er sich bedingungslos verlieben könnte. Für die auch er da sein könnte. Dieser Mensch, den er auf Händen tragen würde. Mit der er glücklich sein und den er auch glücklich machen könnte. Heute kannte Kyo die Antwort auf seine Fragen und auf die wichtigste Frage: „Finde ich einen Partner?“ Kapitel 69: 3. Qualle [Kami/Kyo] -------------------------------- Qualle - „Sag mal, Kami, findest du nicht auch, dass Mana aussieht wie eine Qualle?“, kam es Kyo über die Lippen ehe er noch darüber nachdenken konnte. Kami stutzte: „Nein. Eigentlich eher nicht.“ „Na ja, vielleicht sieht er nicht aus wie eine Qualle“, lenkte Kyo ein, „aber mit diesem Hut und den langen Korkenzieherlocken erinnert er mich an eine Qualle.“ Nachdenklich legte Kami die Stirn in Falten. „Möglicherweise hast du recht. Ein bisschen erinnert er so wirklich an eine Qualle.“ „Glaubst du er lässt mich an seine Haare? Dann kümmere ich mich um diese haarige Problemqualle. So kann das ja nicht bleiben.“ Kapitel 70: 3. Ruhe [Kami/Kyo] ------------------------------ Ruhe – Kyo liebte seine Ruhe. Er liebte sie wirklich. Nur leider bekam er Zuhause eher selten etwas davon. Immer fegte Irgendjemand bei ihnen durch die Wohnung. Mit der Zeit hatten Dir en Grey und Malice Mizer eine recht interessante Reihenfolge gefunden, in der sie sich damit abwechselten. Im Rahmen dieser „Beschäftigungsmaßnahme“ - wie es seine Bandkollegen nannten – kehrte fast nur nachts in ihrer Wohnung Ruhe ein. Sonst ging es laut zu. Aber trotzdem wusste Kyo: Mit Kami an seiner Seite konnte er selbst in der Disco seine Ruhe finden. Und manchmal konnte man seine Band ja auch mal aussperren. Kapitel 71: 3. Schmetterling [Kami/Kyo] --------------------------------------- 'Ein bisschen eklig sind diese Schmetterlinge ja schon, wenn man etwas genauer darüber nachdenkt', sinnierte Kyo, 'Diese Facettenaugen, der seltsame Rüssel und dann noch diese Beine. Außerdem täuschten die Tiere mit ihren Farben Alles und Jeden. Diese hinterhältigen, kleinen Biester. Nein, Schmetterlinge sind bestimmt nicht meine Lieblingstiere.' Und trotzdem saß Kyo jetzt hier auf dem Stuhl beim Tattoowierer und ließ sich einen blauen Morphofalter auf die Haut bannen. Für seinen besonderen Schmetterling, der so ganz anders war als alle anderen und den er immer bei sich haben wollte. Wenn schon nicht körperlich, dann doch auf diese symbolische Art und Weise. Kapitel 72: 3. Tod [Kami/Kyo] ----------------------------- Tod - Kamis Tod hatte ihn kalt erwischt. Bei Kyo ging damals alles drunter und drüber. Es gab viel zu tun für Dir en Grey. So erfuhr er von Kamis Tod aus der Zeitung. Sie hatten beide nicht mit Freunden, Familie oder ihren Kollegen über ihre Beziehung gesprochen. Zwar hatten sie es sich oft vorgenommen, aber umgesetzt hatten sie es nie. Deshalb hatte ihn niemand informiert. Bis heute war er nicht einmal am Grab seines Geliebten gewesen. Kyo wusste nicht, wo es lag. Etwas das ihn kaputt machte. Gelernt hatte er daraus sein Glück auszukosten, bevor der Tod es ihm wieder entreißt. Kapitel 73: 3. Unterschlupf [Kami/Kyo] -------------------------------------- Unterschlupf – Kami gehörte zu den Menschen, die unglaubliche Reserven hatten und mit fast allem zurechtkamen. Aber jetzt drohte ihm alles über den Kopf zu wachsen. In den letzten Wochen war es ihm zu viel geworden. Sie hatten kaum mehr eine freie Minute gehabt und fast durchgehend gearbeitet. Er brauchte eine Pause. Einen Ort an dem er Energie tanken konnte. So stand er eines Abend vor der Tür der Dir en Grey-WG, die von einem verstörter Die versperrt wurde, der noch verstörter aus der Wäsche guckte, als Kami sich erschöpft an ihm vorbeischlängelte und in Kyos Zimmer verschwand. In seinen Unterschlupf. Kapitel 74: 3. Vergangenheit [Kami/Kyo] --------------------------------------- Vergangenheit – Wenn Kyo heute vor dem Spiegel steht, dann kann er sein Leben, seine Vergangenheit, von seinem Körper ablesen, von seiner Haut ablesen. Keine Zukunft, ein Tiger zum Sprung bereit, der 1000-armige Buddha, der Phönix aus der Asche, der Tod. Er hat sein Leben auf seinen Körper bannen lassen. Als Zeichen. Für alle sichtbar, dass er gelebt hat, dass er sich verändert hat. Den wichtigsten Teil seines Lebens verloren, mutwillig zerstört hat. Nachts wenn er aus dem Schlaf hochfährt, oder sein Kopf zu schwer ist zum Schlafen, dann sieht er ihn wieder auf seiner Haut brennen. Blau und grazil. Seine Vergangenheit. Kapitel 75: 3. Wow [Kami/Kyo] ----------------------------- @Kaylin Vielen Dank für deinen Kommi. Es freut mich, dass es dir gefällt. Du hast recht, meine Pärchen sind schon sehr speziell :D Kami/Kyo habe ich auch sonst noch nie gelesen :) Wow – Schon seit frühester Kindheit hatte Kyo ein Faible für traditionelle japanische Kleidung gehabt. Er liebte es selbst in seinen Hakama oder den Yutaka zu schlüpfen. Es gab ihm jedes Mal das Gefühl etwas Besonderes zu sein. Ein ganz anderer Mensch. Als Kind hatte er sich sogar gewünscht, dass das Mädchen, das er einmal heiraten würde immer Kimono trug – ein naiver Wunsch. Aber als er seine „Traumfrau“ dann traf, haute es ihn fast aus den Socken. Dort kniete Kami, Leiter des Traditionsclubs, in einem perfekt abgestimmten fliederfarbenen Kimono. Die Haltung vollkommen. Das wahrhaftige Abbild seiner einstigen Traumfrau. Und alles, was Kyo dachte war: „Wow!“ Kapitel 76: 3. Xylophon [Kami/Kyo] ---------------------------------- Xylophon – Wenn Kyo zusammen mit Kami auf Akiko, Kaorus Tochter, aufpasste, ging es hoch her. Das Mädchen war sehr aufgeweckt und abenteuerlustig. Oft tobten sie stundenlang durch ihre Wohnungen oder den Park. Seit Akiko aber in Kamis Arbeitszimmer dessen altes Xylophon entdeckt hatte, wollte sie meist drinnen bleiben. Sie hatte Kamis Übungshefte hervorgekramt und übte, wann immer sie zu Besuch war, an dem alten Instrument. Schließlich hatte sie es sich in den Kopf gesetzt mal mit ihrem Onkel zusammen auf der Bühne zu stehen. Für dieses Vorhaben fand sie das Xylophon am besten. Immerhin spielte Kami Xylophon und Kami war cool. Kapitel 77: 3. Yams [Kami/Kyo] ------------------------------ Yams – Misstrauisch betrachtete Kyo die braune, dicke Wurzel in seinen Händen. Er konnte dieses Gewächs nicht wirklich einordnen. Irgendwie hatte sie so gar keine Ähnlichkeit mit dem, was er als japanischen Yams kannte und den er auch mochte. Aber Kami hatte dieses Monstrum auf die Einkaufsliste geschrieben, also würde er ihn auch kaufen. So seltsam er ihn auch fand. Eine Vorstellung, was man daraus machen konnte, hatte er nicht. Aber er musste ja nicht kochen, dass würde der Haufen Drummer erledigen, für den er gerade einkaufte erledigte. Er musste nur später mit ihnen essen. Yams. Was auch immer die damit vorhatten. P.S. Mir ist leider erst hinterher aufgefallen, dass Yams in Japan weit weniger unbekannt ist als in Deutschland -.- Kapitel 78: 3. Zoo [Kami/Kyo] ----------------------------- Zoo – Mancheiner würde den Haushalt Kamimura-Nishimura wohl als einen Zoo bezeichnen. Einen etwas außergewöhnlich ausgestatteten Zoo zwar, aber dennoch einen Zoo. Ein Schmetterling, ein Tiger und Gremlin, ein Stier, ein Schluckspecht, ein Vogelstrauß, ein Klammeräffchen, zwei Turteltauben, ein Pinguin und ein Pfau, außerdem noch ein Flamingo gingen hier regelmäßig ein und aus. Aber nicht nur die Bewohner und Gäste des Hauses erinnerten zu Weilen charakterlich und in ihrem Verhalten an Tiere. Zu dem hatten sie auch allesamt einige Macken ihrer Tiere adaptiert. Gerade die Lautstärke hatte oft Ähnlichkeit mit einem Zoo. Trotzdem liebten Kami und Kyo ihr zoologisches Irrenhaus über alles. Kapitel 79: 4. Aufgeblasenes Leimkraut [Gackt/Kai] -------------------------------------------------- Manchmal konnte Gackt es nicht fassen wozu er sich breitschlagen ließ. Jetzt stiefelte er seit zwei Stunden durch den Wald, weil Kai darauf bestand die Zutaten für ihr Abendessen, oder zumindest den Salat, selber zu suchen. „Leg' mal 'n' Zahn zu!“, rief ihm Kai zu, der bereit einige Meter vor ihm eine Böschung hochkletterte und dort einige Pflanzen begutachtete. Mit einigen großen Schritten schloss er den Abstand zwischen sich und seinem Freund. Kritisch beäugte er die Pflanze vor der Kai kniete. „Was soll das sein?“ „Das ist das 'Aufgeblasene Leimkraut'. Das kommt in den Salat.“ „Na dann...“, Gackt war begeistert. Kapitel 80: 4. Bis(s) [Gackt/Kai] --------------------------------- Der Vollmond bricht durch den wolkenverhangenen Winterhimmel und wirft sein kaltes Licht durch die Fenster des weitläufigen Anwesens direkt in das großzügige Wohnzimmer. Zwei Personen auf dem dunklen Sofa heben sich im Licht des Mondes deutlich ab. Der Jüngere der beiden Männer liegt, der Ältere sitzt neben ihm und hält seine Hand, während sein Herzschlag immer langsamer, immer schwächer wird. Gackts Mund und sein Kinn sind rot vom Blut; an Kais Hals deutlich zu sehen sind zwei Bissmale. Seine Bissmale. >Irgendwann werde ich dich zu einem von Uns machen. Aber noch nicht jetzt. Aber irgendwann wirst du mein Gefährte sein.< Kapitel 81: 4. Christrose [Gackt/Kai] ------------------------------------- Als Kai nach ihrem Weihnachtskonzert zurück in den Backstagebereich kan um die Tür zu ihrer Umkleide öffnete, wäre er am liebsten in sein Bett gefallen. Heute wartete so oder so niemand mehr auf ihn. Ihr Konzert war in Osaka gewesen, während Gackt in Tokyo gespielt hatte. Den Abend würden sie also nicht zusammen verbringen. Den morgigen Tag hatten sie aber ganz für sich, sobald Kai in Tokyo ankäme. Diese Seltenheit würden sie auch ausnutzen. Mit letzter Kraft schleppte er sich vorfreudig zu seinem Tisch und ließ sich auf den Stuhl fallen. Müde betrachtete er den Strauß Christrosen mit der Grußkarte: „Frohe Weihnachten“ Kapitel 82: 4. Damoklesschwert [Gackt/Kai] ------------------------------------------ Wie ein verfluchtes Damoklesschwert schwebte der Ärger mit Kais vermaledeiter Band über ihrer Beziehung, machte ihnen das Leben schwer. Einige Male schon war Gackt kurz davor gewesen zu den restlichen 80% von the GatzettE zu gehen und ihnen den Kopf zurecht zu rücken. Denn Kai litt ungemein unter der Situation, was Gackt im Gegenzug schrecklich zusetzte. Gackt wusste beim besten Willen nicht, wie lange Kai diese Tortur noch mitmachen würde, wie lange es noch dauerte, bis ihnen alles um die Ohren flöge. Denn davor hatte er Angst: Seine erste ernste Beziehungen seit Hyde zu verlieren, weil diese Kinder Richter spielten. Kapitel 83: 4. Ende [Gackt/Kai] ------------------------------- Langsam lief Kai nach Hause. Seine Gedanken kreisten; alles drehte sich um ihren Streit: » „Das geht so nicht weiter. Du bist zu überhaupt nichts mehr zu gebrauchen“, meckerte Ruki. „Schläfst du überhaupt noch? Du hast Augenringe bis zu den Kniekehlen“, bemerkte Aoi und Uruha ergänzte: „Wir machen uns wirklich Sorgen um dich. SO kannst du doch nicht ewig weiter machen.“ „Wir haben Angst, dass du kaputt gehst“, brummte Reita und Ruki ergänzte: „So kannst du nicht weitermachen. Du gehst ein. Setz dem endlich ein Ende! Es tut dir nicht gut. Trenn dich endlich von ihm!“« „Camui?“ „Yutaka“ „Wir müssen reden...“ Kapitel 84: 4. Fische [Gackt/Kai] --------------------------------- Staunend standen Gackt und Kai, jeder eine von Miyavis Töchtern an der Hand im Unterwassertunnel des Tokyoter Aquariums und beobachteten die unzähligen bunten Fische, die an den Scheiben und unter ihnen vorbeizogen. Mit großen Augen und plattgedrückten Nasen hingen die beiden kleinen Mädchen irgendwann an der Scheibe. „Guck mal da: Dori!“, juchzte Jewelie, als sie den Paletten-Doktorfisch sah. „Und da: Bruce!“, freute sich ihre Schwester. Langsam bewegte sich das illustere Quartett weiter durch das Aquarium und sah sich noch allerhand Meerestiere an. Zuhause verkündeten Lovelie und Jewelie ihrem Vater dann stolz: „Ich will einen Hai haben!“ - „Und ich einen Delfin!“ Kapitel 85: 4. Glück [Gackt/Kai] -------------------------------- Verzweifelt auf der Suche nach seinem schwarzen Hemd durchwühlte Gackt gerade mehr oder eher weniger erfolgreich seinen großen Reisekoffer. Gefunden hatte er allerhand, nur nicht besagtes schwarzes Hemd. Plötzlich stockte der Sänger. Es war zwar nicht das Hemd, das er gefunden hatte. Dafür aber ein sauber an ihn adressierter Brief: Mein Geliebter, danke, dass du immer für mich da bist und mich auffängst, wenn es mir schlecht geht und ich das Gefühl habe, alles wird mir zuviel. Du gibst mir unendlich viel Kraft und ich würde dir unglaublich gerne etwas davon zurückgeben. Du bist mein Glück. Ich liebe dich. Kai Kapitel 86: 4. Homophob [Gackt/Kai] ----------------------------------- Noch lange bevor ihr Manager überhaupt Wind von der neuen Beziehung Kais bekommen hatte, war es für die übrigen vier Bandmitglieder schon offensichtlich gewesen, dass sich in Kais Leben etwas verändert hatte. Seitdem sie aber bemerkt hatten, dass die Veränderung doch sehr männlich war, ging es mit ihrer vorher sehr guten Freundschaft beständig bergab. Besonders Ruki schien ein Problem damit zu haben, denn er distanzierte sich immer mehr und wenn er den Mund dann aufmachte, bracht er nur Beleidigungen hervor. Kai verletzte das jedes Mal aufs Neue. Auch wenn er von Anfang an gewusst hatte, dass Ruki homophobe Tendenzen hatte. Kapitel 87: 4. Igel [Gackt/Kai] ------------------------------- Kai lag zusammengerollt auf dem teuren, cremefarbenen Designersofa. Den Blick stumpf auf die Rückenlehne gerichtet, in eine ebenfalls cremefarben Decke eingehüllt, verharrte er so im Wohnzimmer, seit er von der Bandbesprechung zurückgekommen war. Irgendwann hatte sich Gackt zu ihm gesetzt und strich seinem Partner nun beruhigend tröstlich durch das Haar. „Was haben sie gesagt?“, Gackts Stimme klang besorgt durch den Raum, doch Kai blieb seine Antwort schuldig. Wieder ergriff die schwere Stille das Paar und drückte die trüber Stimmung weiter. Schützend nahm Gackt eine tröstende Position hinter seinem Freund ein. „Du igelst dich ein, Sonnenschein. Es war eine Katastrophe, oder?“ Eine Aussage. Kapitel 88: 4. Jogginganzug [Gackt/Kai] --------------------------------------- Es war schon spät als Kai sich endlich in seinen – oder besser Gackts – Jogginganzug kuscheln konnte, um dann in sein Hotelbett zu fallen. Doch irgendjemand – wohl eher seine Band – hatten etwas dagegen. Schließlich bollerten sie kräftig gegen seien Tür. Kai hatte die Tür noch nicht vollständig geöffnet, als Uruha ihn schon mitnahm: „Wir wollen zusammen noch etwas trinken!“, und in Reitas Zimmer beförderte. Kritisch musterte Ruki Kai: „Woher hast du denn das? So was trägst du doch nicht!“ „Und außerdem riechst du nach arrogantem Egoist“, murrte Aoi, nachdem er an Kai geschnuppert hatte. Kai wäre am liebsten samt Jogginganzug verschwunden. Kapitel 89: 4. Kochen [Gackt/Kai] --------------------------------- Nach Meinung des JOBs sollte man Gackt zur Sicherheit aller Beteiligter unter keinen Umständen in die Küche lassen. Nicht, dass er das Essen anbrennen ließ, nein. Er war zwar bei Weitem kein Spitzenkoch, aber daran lag es nicht. Das Problem war viel mehr, dass jedes Gericht für einen Normalsterblichen viel zu scharf war. Kai für seinen Teil konnte die Bedenken des JOBs nicht teilen. Er kochte gerne mit seinem Freund. Zwar ließ er Gackt nicht in die Näher der Gewürzregals, aber Handlagertätigkeiten, wie Gemüse schneiden, Reis waschen oder Umrühren konnte er bedenkenlos delegieren. So klappte es auch mit dem Kochen. Kapitel 90: 4. Leiden [Gackt/Kai] --------------------------------- Wünscht mir Glück, ich habe heute meine große Japanischklausur -.- Fast bewegungslos lag Gackt in dem gemeinsamen King-Size-Bett und wimmerte wehleidig vor sich hin. Ihm war heiß und gleichzeitig fror er. Außerdem tat ihm der gesamte Körper weh. Besonders die Hals- und Kopfschmerzen machten dem Sänger zu schaffen. Und es wurde einfach nicht besser. Zwar hatte Kai ihn heute Morgen mit Tee, Wasser, Obst, Reisbrei, Medikamenten und einem Kühlpflaster versorgt, bevor er zur Probe mit GazettE aufgebrochen war, aber all das half nicht gegen das Gefühl von Einsamkeit, das die ganze Situation noch schlimmer machte. Aber da er daran nichts ändern konnte bis Kai wiederkäme, litt Gackt lieber noch etwas. Kapitel 91: 4. Mut [Gackt/Kai] ------------------------------ Endlich hab ich Ferien. Da kann ich hoffentlich etwas mehr schreiben :) Mit jeder Sekunde, die verstrich wurde Kai nervöser. Heute würde er seiner Band eröffnen, dass er schwul war. Alle mit denen er gesprochen hatte, meinten es sei ein unglaublich befreiendes Gefühl. Momentan fühlte er sich das aber noch ganz anders an. Jetzt hatte Kai eher das Gefühl diesen erlösenden Moment nicht mehr zu erleben, so sehr schlug sein Herz. Kais Hände waren schweißnass und ihm war, als würde er jeden Moment aus den Socken kippen. Mit seinem ständigen Zittern hatte er selbst Reitas Besorgnis geweckt. Schließlich trat als Letzter Ruki durch die Tür >Jetzt allen Mut zusammennehmen, Kai< dachte er. Kapitel 92: 4. Neujahr [Gackt/Kai] ---------------------------------- Zärtlich die Arme um Kai geschlungen stand er in einiger Entfernung zu dem kleinen Shintotempel. Sie lauschten gemeinsam den einhundertacht Glockenschlägen, um dann mit reinem Geist das neue Jahr zu beginnen. Seine Finger hatte Gackt auf Kais Obi gefaltet, während Kai sich an seinen Freund gelehnt hatte und sie so das alljährliche Treiben verfolgten. >Wie gut, dass dieser Tempel so abgelegen ist und sonst nur Alte hier sind.<, schoss es Gackt durch den Kopf. „Gehen wir gleich noch nach vorne? Ich möchte nach dem Gebet noch ein Omikuji kaufen“ Mit einem großen Segen in der Liebe gingen sie zurück ins Ryokan. Kapitel 93: 4. Objektiv [Gackt/Kai] ----------------------------------- „Ich kann einfach nicht verstehen, warum du Ruki und Aoi immer noch in Schutz nimmst. Objektiv betrachtet ist das, was die Beiden machen Körperverletzung. Du kommst von deinen Bandproben und hast ständig neue blaue Flecken. Muss ich das denn tatenlos mitansehen?“ Während Gackt weiter die Verletzungen seines Freundes versorgte, schwiegen sie. „Ich möchte nicht, dass die Situation gänzlich ausartet und dir etwas passiert. Du bist mir zu wichtig!“, appellierte Gackt an Kai. „Sie meinen es doch gar nicht so. Sie sind nur überfordert“, verteidigte Kai seine Band, „Objektiv betrachtet sind sie...“ „Objektiv betrachtet sind sie Arschlöcher“, vervollständigte Gackt den Satz. Kapitel 94: 4. Phönix [Gackt/Kai] --------------------------------- Lachend und mit viel zu viel Alkohol im Blut hatte Yoshiki Gackt einmal erzählt, dass ihn die Beziehung zwischen ebenjenem Sänger und dem jungen theGazette-Drummer stark an einen Phönix erinnerte. „Nicht tot zu kriegen und lebendig warm wie ein kleiner Vogel, den man in der Hand hält.“ Das waren Yoshikis Worte gewesen, bevor er begonnen hatte über den Zusammenhang von X und Phönixen zu philosophieren. Gackt, der noch einige Zeit darüber nachgedacht hatte, war zu einem ganz ähnlichem Schluss gelangt. So oft wie ihre Beziehung schon in Flammen gestanden hatte, war sie wirklich ein Phönix. Und hoffentlich auch so langlebig. Kapitel 95: 4. Quiz [Gackt/Kai] ------------------------------- „Hast du dir schon überlegt wie du die PSC bei eurer Neujahrsparty beschäftigen willst?“ Gackt grinste Kai an. Sein Liebster hatte es geschafft sich die Belustigung für die Party aufschwatzen zu lassen. Er sollte sich um die Spiele kümmern. Kai warf ihm einen bösen Blick zu. Seit gut zwei Stunden saß der Drummer vor seinem Netbook und bereitete kleine Karten vor. „Ich mache ein Wissensquiz. Irgendwer zieht Namen und die müssen dann die Fragen beantworten.“ „Bist du dir sicher, dass sich dann nicht einige tödlich blamieren?“ Gackt war besorgt. Kai war da etwas optimistischer: „Wenn, haben wir etwas zu lachen.“ Kapitel 96: 4. Rauswurf [Gackt/Kai] ----------------------------------- Ihr Manager tobte. Seit zwanzig Minuten. Ununterbrochen. In einer Lautstärke, die selbst Kyo vor Neid erblassen ließe, ließ er sich über Kais Undankbarkeit, Verantwortungslosigkeit, Selbstsucht und die Folgen dieser auf die Band aus. Seit ihr Manager Wind von Kais Beziehung bekommen hatte, lief jeden Tag das Gleiche ab: Eine ellenlange Gardinenpredigt für Kai und danach beaufsichtigtes Proben. Inzwischen war diese Ablauf fast zum Alltag geworden,wobei ihr Manager an diesem Tag noch aufgebrachter schien als sonst. Irgendwann wurde es gefährlich ruhig im Probenraum: „Die Geschäftsleitung hat entschieden. Wenn du dich nicht von Gackt-san trennst, dann gehst du. Es gibt keine Alternative.“ Kapitel 97: 4. Süßigkeiten [Gackt/Kai] -------------------------------------- Kai stand in der Küche und kochte die roten Bohnen ein. Für die selbstgemachten Mochi wollte er auch das Anko selbst zubereiten. Dann war es wenigstens nicht so süß und Gackt würde auch ein paar von den Mochi essen. Auch den Teig aus Reismehl hatte er schon verarbeitet, sodass er jetzt die Mochi verarbeitete und um sie dann zu dämpfen. Gackt stand währenddessen im Türrahmen und beobachtete seinen Freund, dem inzwischen das Anko auch im Gesicht klebte. Gackt trat hinter seinen Freund und naschte das Anko von Kais Wange. „So mag ich meine Süßigkeiten am liebsten“, flüsterte er Kai ins Ohr. Kapitel 98: 4. Tassen [Gackt/Kai] --------------------------------- „Wenn ich den in die Finger bekomme. Das kann ja wohl nicht angehen. Ruki ist ja wohl vollkommen bescheuert.“ Gackt war sauer. Nach seinem Outing war Kai mit einem blauen Auge von der Probe wieder gekommen. „Ruki hat das nicht so gemeint. Er ist einfach überfordert. Das wird wieder. “ „Das wird wieder? Er hat ein Rad ab. Nur weil du schwul bist, kann er dich doch nicht verprügeln. Der hat doch wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank.“ Wütend sprang Gackt vom Sofa. „Was machst du?“ „Ich geh die Tassen wieder in den Schrank räumen!“ Kapitel 99: 4. Unrecht [Gackt/Kai] ---------------------------------- „So ist er wirklich nicht. Das ist doch nur Fassade für die Medien. So wie Reitas Machogehabe“, versuchte Kai seine Band zu überzeugen. „Ach was, das ist verdammt noch mal ein arrogantes Arschloch. So ein richtiger Bonze“, ereiferte sich Aoi. „Und dich hat er auch schon völlig gehirngewaschen. Allein schon was du jetzt anhast“, pflichtete Ruki Aoi bei. „Eine schwarze Stoffhose und ein weißes Hemd“, kommentierte Kai trocken, womit er Reita zum Grinsen brachte und Uruha ein belustigtes Glucksen entlockte. „Ihr tut Gackt damit wirklich Unrecht. Und jetzt Schluss! An die Instrumente. Wir proben jetzt!“,beendete Kai resolut die Diskussion. Kapitel 100: 4. Verhalten [Gackt/Kai] ------------------------------------- Die Hoffnung, dass Aoi und Ruki sich bald wieder beruhigen würden, hatte Kai aufgegeben. Diese Vorstellung war wohl utopisch gewesen. Also hatte er sich wieder seinen alltäglichen Aufgaben als Leader zugewandt. Zumindest soweit, wie ihn Aoi und Ruki nicht auflaufen ließen, war in diesen Dingen wieder soweit Normalität eingekehrt, dass sie irgendwie arbeiten konnten. Nur Uruhas Verhalten bereitete ihm Kopfzerbrechen. Er war unruhig, fahrig und erschien Kai gejagt. Ginge das so weiter müsste er sich als Leader mit ihm zusammensetzen in der Hoffnung, das wieder in den Griff zu bekommen, aber Kai war sich sicher, dass das nicht leicht würde. Kapitel 101: 4. Wiedersehen [Gackt/Kai] --------------------------------------- Nervös rutscht Kai auf seinem Platz hin und her, während der Bus auf den Hof der PSC fährt. Er will endlich nach Hause. Vor allem da er schon beim Einfahren dein teuren, roten Sportwagen Gackts entdeckt hat. Sobald der Bus steht, springt er heraus, schnappt sich seine Tasche und ruft seinen Jungs ein: „Wir sehen uns in drei Woche!“ zu. Mit einem Handgriff schnappte Kai seinen Koffer und läuft zu dem roten Sportwagen, in dessen Kofferraum er sein Gepäck verstaute. Schnell fand er seinen Platz auf dem Beifahrersitz und legte seine Lippen auf die seines Freundes. „Ich habe dich vermisst.“ Kapitel 102: 4. X-Mas [Gackt/Kai] --------------------------------- „Gebt ihr am Fünfundzwanzigsten ein Konzert?“, Gackt sah Kai interessiert an. „Nein, das ist am Vierundzwanzigsten, warum?“ Gackt zögerte etwas: „Ich würde gerne mit dir Essen gehen. Und vielleicht dann noch wegggehen. Je nachdem was...“ Gackt wirkte nervös, aber Kai grinste seinen Freund nur an: „Das wäre wundervoll. Ich würde gerne am Fünfundzwanzigsten mit dir ausgehen!“, Kai strahlte, als hätte jemand die Glühbirne angeknipst. „Ich würde mir für nach dem Essen noch etwas für uns überlegen“, stellte Gackt seine Idee in den Raum. „Das klingt wundervoll“, Kais Augen funkelten wie Sterne. Schon jetzt freute sich Kai unheimlich auf ihr Weihnachtsdate. Kapitel 103: 4.Yoga [Gackt/Kai] ------------------------------- Nach dem Stress, den seine Band bei der Probe verbreitet hatte, versuchte Kai sich zu entspannen. So gut das eben ging, wenn man auf einer Yogamatte lag und sich verknotet hatte. Aber Shinya hatte es ihm empfohlen. Es half anscheinend bei stressigen Bands. Meinte Kaoru und der musste es ja wissen. Also übte er brav, wie er sich am besten verknotete und wartete auf die Wirkung. Als es später frenetisch an seiner Haustür klingelte und , nachdem er sich entknotet und die Tür geöffnet hatte, ein weinender Uruha an seinem Hals hing, wusste er: Mit meiner Ruhe ist es aus! Kapitel 104: 4. Zweifel [Kai] ----------------------------- Es gab Tage, da konnte Kai nur an sich zweifeln. Das hatte heute bereits am Morgen begonnen, als die Obento, die er am Vortag vorbereitet hatte verschwunden waren. In der PSC konnte er seine Hausschuhe nicht finden, obwohl er sicher war sie in sein Fach gestellt zu haben. Kopfschüttelnd lief er zu den Aufnahmeräumen. Abends ging es für Kai weiter. Kopflos durchwühlte er den Aufnahmeraum nach seinem Handy und Schlüssel. „Ich verzweifle langsam wirklich an mir. Meine Hausschuhe, die Schlüssel und mein Handy sind weg.“ Ruki lachte: „So wie es aussieht hat Koron das alles gefunden“, und zeigte auf das Hundekörbchen. Kapitel 105: 5. Anfang/Apfel [hide/Pata] ---------------------------------------- Anfang - „Wha, hast du einen tollen Arsch! Lust zu ficken?“, mit aufgerissenen Augen starrte Pata den verrücktgekleideten Gitarristen an. Er hatte doch wirklich nur den Schlagzeuger dieser Band abwerben wollen. Hätte er Yoshikis Vorschlag zur Probe mit ihnen zu spielen bloß nicht zugestimmt. Jetzt hatte er dieses seltsame Huhn, das permanent mit Sprichworten um sich schmiss am Arsch kleben. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. „Nein, ich will nicht mit dir schlafen“, antwortete Pata dem anderen Gitarristen. Das würde noch lustig werde, so viel stand fest. Zumindest sah Pata das im Moment so. Das hier war immerhin erst der Anfang. Apfel – Studioaufnahmen waren anstrengend. Besonders mit einem kleinen Kind, das im Studio herumturnte „Yoshiki, spiel mir was!“ - „Daddy, mir ist langweilig!“ - „Pa, wo ist mein Teddy?“ Ruhig wurde es nie. „Daddy, ich hab' Hunger!“, Hide schaute von seiner Gitarre auf und sah seine Tochter an. „Nimm dir einen Apfel, es gibt bald Abendbrot.“ Tomomi nickte und lief in den Vorraum, in dem eine Kückenzeile stand. „Der Apfel schmeckt nicht!“, tönte es wenig später aus dem Vorraum. Tomomi hörte sich angeekelt an. Hide guckte verwirrt durch den Raum, ehe Pata nachfragte: „Hast du den Apfel gewaschen?“ Tomomi schmollte: „Ja, sogar mit Seife!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)