Spin the Bottle von Belldandy01 ================================================================================ Kapitel 3: 2. Das Spiel - Part 2 -------------------------------- Aufgrund dieser Aufforderung ging ein doppeltes Stöhnen durch den Raum. Bill bot zuvorkommend an, dass sich beide vorher auch ein wenig Mut antrinken dürften, wenn es denn sein müsste. Kollektives Augenrollen. „Du hast es aber auch wirklich auf Tom und mich, abgesehen, oder?“ „Klar. Bedank dich bei Tom.“ Gustav hielt schon wieder sein Handy bereit. „Gebt euch Mühe.“ Georg drehte sich um 90° und zog Tom am Kragen von dessen Shirt näher. „Wehe, du hast dir heute morgen keine Zähne geputzt...“ „Keine Sorge, wenn das dein größtes Problem ist, darfst du jetzt beruhigt sein.“ Der Bassist überwand den Abstand zwischen seinen und den Lippen seines Freundes, während Bill und Gustav beide darum bemüht waren, nicht zu lachen, weil letzterer die Szene gerade filmte. Als sich die Küssenden Augenblicke später wieder trennten, setzte der Gitarrist ein schiefes Lächeln auf. „Und das ist der Dank für den tollsten Flirtspruch, den ich auf Lager hatte? Enttäuschend, wirklich.“ Georg murmelte: „Du weißt, dass du uns beide ganz tief in die Scheiße reitest,mit so einem Spruch, oder?“ Er bekam ein Nicken zur Antwort. „Gut.“ „Mhm, aber ich kenne mein Brüderchen gut genug, um zu wissen, dass er das auch ohne mein Zutun schaffen würde, insofern ist es am Besten das ganze mit Humor zu sehen und uns außerdem an ihm zu rächen.“ Nun, war es am Bandältesten zu nicken, ehe er die Flasche drehte und kurz darauf triumphierend jubelte. „Bill, Bill, Bill... du hast gar nicht gefragt, wie es denn war. Wahrscheinlich wusstest du, dass du es gleich selbst herausfinden darfst. Aber bitte nicht mit mir. Du darfst es an Gustav ausprobieren.“ Georg lächelte. „Du darfst dir natürlich gerne vorher Mut antrinken.“ Tom nahm Gustav das Handy aus der Hand. Dann überlegte er es sich anders und legte das Gerät auf den Boden. Er zog sein eigenes aus der Tasche und stellte die Kamerafunktion ein. „Ich nehme doch lieber das hier. Am Ende löscht deins noch versehentlich deinen Kuss mit Bill. Das wäre doch wirklich schade.“ Bill krabbelte auf den Drummer zu und wisperte: „Sorry wegen der doofen Idee Flaschendrehen zu spielen.“ Der Sänger küsste den Blonden und schloss dabei die Augen. Gustav tat es Bill gleich und verharrte wenige Sekunden in seiner Position, ehe er den Kopf ein wenig zurück zog. Der Jüngere blinzelte und leckte sich flüchtig über die Lippen. Er robbte zurück zu seinem Platz und nahm die Flasche. „Na, kleiner Bruder, wie war dein erster Kuss seit Ewigkeiten?“, feixte Tom. Bill setzte sein schönstes Photographenlächeln auf. „Danke der Nachfrage. Ich wurde schon deutlich schlechter geküsst.“ Wie um seine Aussage zu untermauern lächelte er Gustav zu und strich ihm mit der freien Hand kurz durchs Haar. Anschließend läutete er die nächste Spielrunde ein. Wie bereits einige Male zuvor erwischte das Schicksal seinen älteren Bruder. „Du kannst einem ja fast leidtun... Am Ende ist Georg vielleicht gar nicht der Richtige für dich und ich nötige dich die ganze Zeit ihm nahe zu sein... Aber weißt du? Du hast es nicht anders gewollt.“ Der Sänger stand auf, ging gemächlich auf Georgs Nachttisch zu und griff sich die dort liegende Packung M&Ms. „Trotzdem mache ich es dir etwas einfacher. Du darfst Georg füttern. Drei Nüsse müssen auf unterschiedlichem Wege in seinem Mund landen.“ Tom schnappte sich die Tüte und angelte nach drei der farbigen Schokonüsse. „Sag 'Ahh'!“ „Hast du 'n Schaden?“ „Mach den Mund auf, Georg... bitte.“ „Besser.“ Der Bassist folgte der Aufforderung und bekam eine der Süßigkeiten zwischen die Lippen geschoben. Er kaute grinsend und schluckte kurz darauf unter. „Ich bin bereit für Nummer zwei!“ „Ha ha,okay, dann mach mal wieder den Mund auf.“ Georg gehorchte direkt und Tom warf spontan die zweite Nuss nach ihm. Sie traf die Wange des Bandältesten und fiel zu Boden. „Ups. Vielleicht hätte ich dich vorwarnen sollen. Der Gitarrist kicherte und angelte einige weitere M&Ms aus der Tüte. Er aß selbst etwas davon und meinte dann. „Die nächste muss treffen, sonst verlieren wir unseren Ruf als besteingespieltes Team in dieser Disziplin.“ „Wohl wahr, also mach, ich bin bereit.“ Wenige Momente später kaute Georg bereits wieder. Bill brummte: „Romantisch ist anders, aber andererseits merkt man, dass ihr die Bewegungen des Anderen genau kennt. Da seid ihr wohl schon über den ersten Flirt hinaus.“ Gustav schnappte sich die Süßigkeiten. „Und was genau habt ihr mit der dritten Nuss vor?“ Tom kam auf dir Füße. „Kopf in den Nacken, dann haben wir's hinter uns, Georg.“ Er ließ die grüne Kugel aus geringer Höhe fallen, als sein Freund sich in Position gebracht hatte. „Ich hätte die Zahl der M&Ms auf fünf erhöhen sollen, dann wärst du um die Variante, auf die ich hinauswollte nicht mehr herumgekommen“, murrte der Sänger. Sein älterer Bruder lachte. „Wahrscheinlich hätte ich notfalls, nur um die zu ärgern noch fünf Möglichkeiten gefunden. Außerdem hast du eben gelitten, wenn du mir freie Auswahl lässt.Ich kann kreativ sein, wenn ich will, auch wenn du mir das manchmal nicht zutraust, Billy.“ Der ältere Zwilling gab dem Flaschenhals durch ein Schnippen neuen Schwung. „Gusta~v! Wie schön. Weißt du was? Du strippst jetzt! Nicht, dass ich das wirklich sehen müsste, aber da du als einziger noch alles anhast, lohnt es sich bei dir am meisten. Ach ja: Lass bitte deine Shorts an. Es gibt Dinge, die jetzt keiner in diesem Raum sehen will.“ Nun war es an Bill das Handy zu zücken. „Da du nüchtern bist, filme ich nicht, das würde ein langweiliges Video, aber ich sorge für Musik.“ Der Sänger grinste und suchte eine Weile in seinem Liedrepertoire. Schließlich ertönten die ersten Takte von 'You can leave your hat on'. „Du hast das echt auf'm Handy?“ „Na klar, kann ja nie schaden, wie du siehst.“ „Aha...“ „Bereit, Gustav?“ Der Angesprochene rappelte sich langsam auf und trat einige kleine Schritte zurück. „Hmm...“ „Oh wow, das nenne ich Begeisterung!“, feixte Tom. Der Rest der Band positionierte sich so, dass keinem etwas entgehen konnte, dann startete Bill den Song erneut. Der Schlagzeuger drehte seinem Publikum noch etwas widerwillig den Rücken zu. Er stellte sich in einen leichten Grätschschritt, fuhr mit beiden Händen an den Seiten seines Shirts nach unten und schob es, am Saum angekommen bis zur Brust nach oben. Eine Hand ließ er wieder sinken und klemmte deren Daumen in eine der hinteren Gürtelschlaufen. Die Hüfte leicht hin und her bewegend drehte er sich um 180°. Allgemeines Glucksen. Gustav hatte inzwischen beschlossen, sich nicht irritieren zu lassen. Er zog seinen Daumen wieder aus der Schlaufe, schon die Hand über seinen Bauch nach vorne und wieder aufwärts. Daraufhin zog er sich langsam sein T-Shirt über den Kopf, verharrte Momente mit angespannter Bauchmuskulatur und nach oben gestreckten Arme, ehe er das Shirt dazu brachte, an einem seine Handgelenke zu baumeln und es schließlich lässig neben sich fallen ließ. Bill kam nicht umhin, beim Zusehen anerkennend zu nicken, woraufhin er sich einen recht festen Seitenhieb seines Bruders einfing. Georg sowie Gustav bemerkten diesen Schlagabtausch und grinsten, wobei der Schlagzeuger Bill zusätzlich zuzwinkerte. Danach öffnete er flink mit einer Hand seinen Gürtel und unmittelbar darauf noch den Knopf seiner Jeans. Mit dem rechten Daumen fuhr er leicht unter den Bund seiner Boxershorts. Der Drummer hob seine Brauen und zog den Finger zurück. Stattdessen schob er die Jeans beidhändig ein Stück weit nach unten, hielt kurz inne und fuhr dann in der Bewegung fort, diese Prozedur stets im Rhythmus der Musik. Dabei machte er kein schlechtes Bild. Lediglich der Kick, mit dem er die Hose letztendlich vom Bein schüttelte, misslang. Trotzdem erntete Gustav Applaus und einiges an Lachern. „Wirklich tapfer, wie du durchgehalten hast. Außerdem sah es gar nicht mal so schlecht aus“, meinte Georg. „Veranstaltest du sowas öfter?“, fragte der Bassist, während Bill die Musik abstellte und das Mobiltelefon neben sich auf den Boden legte. „Klar, ich mache nichts anderes, wenn mir alleine im Hotelzimmer langweilig ist, hab ich dir das nie erzählt? Jetzt sind wir schon so lange befreundet...“ Der Drummer setzte sich wieder zu den Anderen. „Aber wisst ihr was? Wenn wir jetzt weiterspielen, dreht sich die Kiste hier entweder im Kreis, oder geht gewaltig unter die Gürtellinie, hab ich das Gefühl.“ „Hast du Angst?“, kam es von Tom. „Du bist doch eh kaum dran.“ „Nein, aber ich kenne uns inzwischen lange genug...“ „Da könnte er Recht haben“, schaltete sich Georg ins Gespräch ein. „Wirfst du uns raus?“, fragte Bill. „Hmm... nein, wenn ihr noch auf 'nen Film bleiben wollt, oder so, dann dürft ihr gerne.“ Da die Band den Abend trotz oder gerade wegen der bisherigen Feixereien durchaus genossen hatte,nahmen sie die Einladung gerne an. Etwa zwei Stunden später verabschiedeten sich alle lachend vom Bandältesten und steuerten ihre eigenen Zimmer an. Erneut fielen Abschiedsgrüße, als Tom und Gustav ihre Schlafunterkünfte erreichten. Bill überwand die letzten Schritte und kramte grinsend nach der Zimmerkarte. Er schüttelte leicht den Kopf und murmelte vor sich hin. „Wir sind so irre...“ „Ja, das stimmt.“ Der Sänger fuhr zusammen und ließ vor Schreck die gerade gefundene Karte fallen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)