Death of a Vampire von Cheytuna ================================================================================ Kapitel 6: Der junge Mann ------------------------- Death of a Vampire Kapitel 6 Der junge Mann Es waren einige Tage vergangen, seit sie ihre ersten Erfahrungen mit der Nahrungsaufnahme gemacht hatte. Sie dachte nur ungern daran zurück, sich steht’s vor Augen führend von ihrem Vater getrunken zu haben. Der Schock darüber saß tief und dies würde ihr das weitere trinken von Blut in der ersten Zeit erschweren. Allerdings dachte sie gerne an den darauf folgenden Tag zurück. Der Tag an dem Necross sie zu trösten versuchte. Sie schmeckte noch immer seinen Küsse und fühlte seine zärtlichen Berührungen. Leider hatte er sich danach von ihr distanziert. Einen Grund hatte er nicht dafür genannt. Sie sehnte sich von Tag zu Tag mehr nach seinen Berührungen, auch wenn sie vor ihrer Verwandlung eine andere Moralansicht hatte. Sie war nun dabei ihren eigenen Körper zu entehren, durfte sie doch erst am Tage ihrer Hochzeit sich in die Umarmung eines Mannes begeben und das auch nur in die ihres Mannes. Doch durch ihre Verwandlung spürte sie ein ihr zuvor unbekanntes Verlangen. Sie wusste, dass ihre Familie sie verstoßen würde, wenn sie diesem Gefühl nachgab, doch ihre Hemmungen sanken immer mehr. Sie konnte ohnehin nicht mehr zurück nach Hause, zu ihrer Familie. Die Nacht war vor kurzer Zeit hereingebrochen und Necross hatte Angelina in ihrem Gemach aufgesucht um ihr mitzuteilen, dass er in den Wald gehen würde. Er hatte ihr angeboten ihn zu begleiten, doch hatte sie es abgelehnt. Sie wusste er würde auf die Jagd gehen, getrieben von Hunger, den auch sie verspürte, doch hielten sie die Erinnerungen an das letzte Mal davon ab ihm in die Nacht zu folgen. Vielleicht würde sie nun endlich die Zeit finden, das Schloss weiter zu erkunden, kannte sie doch noch längst nicht alle Räumlichkeiten. Während sie sich ein Gewand anzog begann es draußen zu regnen. Erst leise, dann immer lauter werdend, trommelten die Tropfen gegen das noch verhangene Fenster. Sie folgte dem Klang und zog die schwären Samtvorhänge auf und blickte in die dunkle Nacht hinaus. Ihre Sicht war verschwommen durch die bereits nass überströmten Scheibe des Fensters und doch sah sie die schweren, dunklen Wolken am Himmel die vom leichten Wind vorangetrieben wurden. Der Anblick des Regens hatte ihr schon immer Trost gespendet, doch zeigte er ihr nur wie einsam sie war. Sie sehnte sich nach der Nähe Necross’. Dieser würde aber mit Sicherheit, trotz des Regens, nicht vor Mitternacht zurückkehren und somit wird sie sich die Zeit wohl anders vertreiben müssen. ~*~*~*~*~ Bei dem Geräusch einer sich öffnenden Tür schreckte sie auf. Der stand des Mondes zeigte ihr, dass es bereits Mitternacht war. Sie eilte zur Eingangshalle um Necross willkommen zu heißen, doch blieb sie abrupt stehen, als sie die Statur des jungen Mannes sah, der das Schloss betreten hatte. Es war nicht Necross, oder irgendjemand den sie kannte. Nass bis auf die Knochen stand er in der Halle und sah sich unsicher um, während seine Kleidung um ihn auf dem Boden eine Pfütze bildete. „Verzeiht mein eindringen.“, rief er und schien auf Antwort zu warten. An seinem umherirrenden Blick erkannt sie, dass er sie nicht gesehen hatte. Unschlüssig stand der unbekannte Mann in der Halle und rieb sich seine nassen, kalten Arme. Als er einige Schritte machte trat Angelina auf die Treppe und ging auf ihn zu. Kaum hörbar machte sich ihr Magen bemerkbar. Eine Reaktion ihres Körpers auf den Mann, die sie nicht unterdrücken konnte. Automatisch wanderte ihr Blick zum Hals des Mannes, in dem sie am liebsten ihre Zähne versenkt hätte. Als der Mann sie bemerkte blieb er abrupt stehen uns sah zu ihr auf. Sie selbst verlangsamte nur ihre Schritte. „Verzeiht mein eindringen“, sagte er erneut. „ich klopfte, doch mir öffnete keiner, da bemerkte ich, dass das Tor offen war.“ Angelina antwortet nicht. Zu sehr war sie damit beschäftigt ihren Hunger zu bekämpfen. Es erschreckte sie, dass sie diesen Mann plötzlich nur noch als Nahrungsquelle ansah. „Ich hoffte hier Schutz vor dem Regen zu finden.“, sagt der Unbekannt und beobachtete die Frau vor sich, wie sie am Fuße der Treppe stehen blieb. Angelina musste schmunzeln. Diese Situation hatte zu viel mit ihrem eigenen auftauchen hier gemein. Unwillkürlich fragte sie sich, ob sie dieselbe Wirkung auf den Mann hatte, wie Necross auf sie. Dem Blick des Mannes, der sie wie Hypnotisiert ansah, nach zu folgen hatte es wohl den Anschein. Mit einer Armbewegung deutete sie in Richtung des Kaminzimmers und ging selbst darauf zu. Der Unbekannte folgte ihr ohne zu zögern oder zu Fragen wohin sie ihn führen wollte. Als sie die Tür öffnete, warf die Glut die noch im Kamin schwelgte einen leichten rötlichen Schimmer ins das Zimmer. Das Licht reichte kaum aus, dass Zimmer zu erleuchten und man konnte nur schemenhaft etwas erkennen. Als Vampir konnte Angelina jedoch alles erkennen und so ging sie auf eine Kerze, die auf einem Tisch stand, zu um diese zu entzünden. „Setzt euch und wärmt euch auf.“, sprach sie nun zu dem Unbekannten und deutet auf einen Sessel, nahe des Kamins. Er tat was sie ihm angeboten hatte während sie zum Fenster ging und die Gardinen aufzog. Der Mann saß mit dem Rücken zu ihr und hatte sich erschöpft zurück gelehnt. Scheinbar fühlte er sich hier sicher. Angelina war es ein leichtes, geräuschlos an ihn heran zutreten. Sie konnte nicht anders, als sich von hinten zu ihm herunter zu beugen. Er war ein zu leichtes Opfer. Schnell fand sie die pulsierende Ader an seinem Hals in der sie auch sogleich ihre Zähne vergrub. Zu stark war ihr Hunger geworden, als dass sie sich hätte beherrschen können. Sie hatte erwartet, dass der Mann sich wehren würde, doch keuchte er nur kurz auf und sank weiter in die Kissen des Sessels zurück. Während sie trank spürte sie wie jemand den Raum betrat. Augenblicklich löste die sich von ihrer Nahrungsquelle und sah erschrocken zur Tür. Necross stand ruhig in der Tür und beobachtet sie. Sie fühlte sich von ihrem Schöpfer ertappt und wich peinlich berührt vom Sessel zu zurück.. „Verzeih, ich wollte dich nicht stören.“, sagte er, hielt seinen Blick aber auf sie gerichtet. „Trink nur weiter.“ Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als sie schnell den Kopf schüttelte. Er konnte ihr ansehen, dass sie erst jetzt richtig begriff, was soeben gesehen war. Ihre verschämte Miene wich der Unsicherheit, als sie einen Blick auf den Mann im Sessel warf und dann wieder zurück zu Necross sah. Sie würde nicht erneut von dem Mann trinken, sie hatte ihre Selbstbeherrschung zurückerlangt und den Hunger zum größten Teil gestillt. Er stieß sich vom Türrahmen ab und ging ruhig auf sie zu, um sie nicht zu verschrecken. „Dann werde ich ihn in den Wald bringen.“ Er schlang sich einen Arm des unbekannten Mannes um die Schultern und hob ihn hoch, um ihn so aus dem Schloss zu tragen. Zurück blieb eine verstörte Angelina, die versuchte sich der Situation vollends bewusst zu werden. ~*~*~*~*~ „Ist er…“, begann Angelina ihre Frage zu stellen, als Necross nach einiger Zeit erneut im Türrahmen des Kaminzimmers erschien. Da sie nicht gewusst hatte wie sie sich verhalten solle während seiner Abwesenheit, war sie hinter dem Sessel in dem ihr Opfer gesessen hatte stehen geblieben und hang währenddessen ihren Gedanken nach. „Nein.“, unterbrach er sie. „Er ist nur bewusstlos. Später wird er erwachen und sich an nichts erinnern können.“ Ein wissendes Lächeln umspielte Necross Lippen. Er kannte die Erleichterung, die Angelina nun verspüren würde. Auch er hatte sie gespürt, als er Verwandelt worden war. Mit Hoffnung in den Augen trat sie einen Schritt auf dem Mann zu. „Also könne wir uns auch Ernähren ohne zu töten?“, fragte sie. Er packte Sanft nach ihrem Arm und zog sie um den Sessel herum, um sie auf die Sitzfläche herunter zu drücken. Danach kniete er sich vor ihr auf den Boden um auf gleicher Höhe mit ihr zu sein. „Ja. Doch bleibt es manchmal nicht aus. Jeder von uns tötet irgendwann mal“, sagte er ihr und legte seine Hand zum Trost an ihre Wange „Aber wir können es vermeiden?“ Vorsichtig schmiegte sie ihren Kopf an seine Hand, woraufhin er noch die zweite Hand an ihre andere Wange hob. „Oft, ja.“ Die Antwort schien ihr fürs erste zu genügen, denn sie schloss entspannt ihre Augen und konzentrierte sich auf die Berührungen seiner Hände. „Und der Hunger, ist er immer so zügellos?“, fragte Angelina zaghaft nach einiger Zeit. Er lachte auf. „Nein. Manchmal ja und das besonders am Anfang, doch du wirst lernen damit umzugehen.“ Erneut lachte er auf, da man ihr die Erleichterung förmlich ansehen konnte. Sie musste wahrlich erschrocken über sich selbst sein. Zur Beruhigung tupfte er ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn. Ende des sechsten Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)