Living Lies von Varlet ================================================================================ Kapitel 24: Die Wahrheit – oder lieber eine ewige Lüge? ------------------------------------------------------- Zielsicher feuerte Vermouth die erste Kugel auf Chianti ab. Nach dem Schuss versteckte sie sich hinter einer Hauswand um nicht entdeckt zu werden. Das ehemalige Organisationsmitglied lugte langsam hervor, ehe sie noch einen weiteren Schuss von sich gab. Dieser war diesmal auf Korn gerichtet. „Verflucht, hier schießt jemand auf uns“, knurrte Chianti wütend. Sofort riss sie ihr Gewehr in die Richtung aus der sie den Schuss wahr nahm. Zischend wartete sie, bis jene Person aus ihrem Versteck kam. „Vermouth.“ Ein Grinsen umspielte die Lippen der Frau. Jetzt endlich bekam sie die Möglichkeit die, ihr so, verhasste Frau zu erschießen. „He, pass auf. Du vergisst, dass wir einen Auftrag haben“, warf Korn ein. Im Vergleich zu seiner Partnerin hatte er seine Aufmerksamkeit auf das Agasa-Haus gerichtet. Keiner ließ sich am Fenster blicken, weswegen der Mann in Schwarz nur wartete. „Keine Sorge. Ich weiß was ich tu. Und wenn es sein muss, knall ich die Frau ab“, entgegnete Chianti wütend. Sie war zwar ein guter Scharfschütze, aber sobald persönliche Gefühle wie Hass in ihre Arbeit einflossen, endete alles. Wieder kam Vermouth von ihrem Versteck hervor und schoss auf die Frau. Schnell versteckte sie sich wieder. „Verdammt“, murmelte sie. Zwar war Vermouth eine gute Schützin, aber es gab keinen Treffer. Chianti ahnte wohin der Schuss ging und bewegte sich immer zur Seite. Die blonde Schauspielerin ballte die Hand. Wenn es so weiter ging, unterlag sie, aber das wollte sie nicht auf sich sitzen lassen. Gerade als sie sich für ihren nächsten Schuss bereit machte, lief sie ein paar Schritte nach hinten. Ein Schuss fiel. „Was zum?“, brachte Korn heraus. Er sah auf seine Partnerin, die ihr Gewehr zu Boden fallen ließ und sich am Arm hielt. Das Blut floß. „Dieser Bastard!“, zischte Chianti. „Was ist passiert?“, wollte Korn wissen. Mit seiner Bewegung hatte er Glück. Die nächste Kugel schlug direkt neben ihm ein. Korns Blick richtete sich in die Richtung, woher die Kugel kam. Als er Akai auf dem Dach der Kudo-Villa sah, schluckte er. Wie kam er dort hoch?, fragte er sich. Sie hatten doch die ganze Zeit über das Gebäude im Auge und zu keinem Mal, war Akai dort rein gegangen. „Verflucht“, gab Korn von sich. Er hatte keine andere Wahl und zog Chianti auf die Seite. Sie durften sich nicht treffen lassen, weder von ihm noch von Vermouth. Immer wieder gab Korn einige Schüsse ab, doch Shu wich diesen aus. Es war schon schwer ihn von der Ferne zu treffen und selbst jetzt in der nahen Entfernung klappte es ebenfalls nicht. Ohne auch nur ein wenig Zeit zu haben, kamen die nächsten Schüsse von Vermouth. „Was tust du denn da? Erschieß sie“, keifte Chianti herum. Ihre Schuss-Hand war verletzt, sie zitterte und so war das Organisationsmitglied nicht mehr in der Lage auch nur einen präzisen Schuss auszuführen. „Das kannst du vergessen. Wir verschwinden. Entweder wir Beide oder keiner“, gab Korn von sich. „Kannst du dein Motorrad fahren?“, wollte er von ihr wissen. „Wird gehen“, grummelte sie, doch im Moment hatte er die Kontrolle über die Situation. „Oh nein“, rief Vermouht. Sie kam aus ihrem Versteck heraus und schoss noch mehrfach auf die fahrenden Zweiräder. Sie Schüsse verfehlten nur gering ihre Opfer, doch sie fuhren einfach weiter. Derweil lief auch Shuichi vom Balkon zu der Treppe und nach unten, heraus aus der Villa. Seine Waffe richtete er auf das schwarze Übel. „Vermouth. Was willst du hier?“, kam es von ihm. „Ich wollte euch nur helfen. Jetzt halt die Waffe nicht mehr auf mich“, meinte die Schauspielerin und steckte ihrerseits die Waffe wieder weg. „Herr Akai?“, kam der Ruf von Takagi. Der Beamte lief schnell zu dem FBI Agenten. „Oh, Miss Vineyard…“ „Lassen Sie es gut sein, Takagi. Der Feind ist schon weg“, seufzte Shu und steckte ebenso seine Waffe weg. „Sie können alles entriegeln und die Straße freigeben.“ Jetzt war er schon so dicht dran und wieder klappte es nicht. „Shuu…“, auch Jodie bekam mit, dass der Schusswechsel aufhörte und die Luft wieder rein war. Sie lief sofort auf ihren Partner zu. „Jetzt mach bitte keinen Aufstand“, Akai schüttelte nur den Kopf. „Bei euch alles in Ordnung?“, wollte er dann wissen. Jodie nickte. „Soweit ja. Subaru Okiya, der der jetzt in Professor Agasas Haus wohnt, wurde angeschossen. Ich habe bereits einen Krankenwagen verständigt. Den anderen geht es soweit gut“, erklärte die junge Frau. „Ich bin so froh, dass du die Bombe entschärfen konntest“, erleichtert seufzte sie auf. „Naja, dann geh ich mal wieder“, warf Chris in den Raum. „Oh mein Gott. Ich fass es nicht. Sie sind…Sie sind…“ Gemeinsam mit Shiho und Subaru kam Joanna ebenfalls aus dem Haus heraus. Der Krankenwagen sollte bald da sein und Subaru wollte ihnen entgegen kommen. Dabei hievte er sich an beiden Frauen hoch und wartete nun an der Mauer des Grundstücks. „…Chris Vineyard. Ich bin ein großer Fan von Ihnen.“ „Eh?“, überrascht drehte sich Chris zu dem Mädchen um. Eine ungesehene Wärme strahlte sich in ihren Augen nieder. „Es freut mich immer wieder, wenn ich hier Fans finde“, lächelte die Blonde. „Könnte ich bitte ein Autogramm von Ihnen bekommen?“, wollte Joanna von ihr wissen. „Natürlich. Hast du was zum Schreiben da?“ „Ja“, nickte das Mädchen. Sie wühlte in ihrer Tasche herum und fand schließlich ein Stückchen Papier und einen Stift. „Genug dieses Getue“, mischte sich Akai wieder ein. Er riss Vermouth das Papierstück weg und gab es dem Mädchen. „Jetzt reicht dieses Angehimmel“, zischte er. „Wie du meinst. Ich hab hier nichts mehr zu suchen“, gab die Schauspielerin von sich und machte sich wieder auf den Weg, einen Weg, den sie schon die ganze Zeit gehen wollte. Während sich Shiho mit Shinichi zurück in die Villa machte, blieb Jodie bei Subaru Okiya. Sie wollte den Verletzten jetzt nicht alleine lassen, immerhin war es ihre Schuld. Er wollte nur helfen und dann passierte das. Auch wenn Okiya mehrfach betonte, dass sie keine Schuld daran trug, ließ Jodie nicht locker und fuhr mit zum Krankenhaus. In der Zwischenzeit machte sich Akai mit Joanna auf den Weg ins Quartier. Jetzt, da die Organisation aktiv wurde und ein weiterer Ort für ihre Sicherheit nicht in Frage kam, wollte er sie zu James bringen. Der würde schon wissen, was zu tun war. Im Quartier angekommen, sah Akai zu ihr. „Du wartest hier, bis ich dich rein rufe“, wies er sie an. „Eh? Ja, ist gut“, nickte Joanna. Sie schluckte leicht. Sein Ton war wieder so kühl, dabei hatte sie ihn wahrlich anders erlebt. Das Mädchen lehnte sich an die Wand und schloss ihre Augen. Sie war gespannt, was jetzt noch kam. Sogleich trat Akai an die Tür des Büros. Er klopfte und trat im Anschluss auch schon rein. James hatte keine Möglichkeit für eine Reaktion. „Shuichi…komm doch rein“, gab James von sich. „Ich geh dann mal. Danke für die Verschwiegenheit“, sprach die Schauspielerin. Sie stand vom ihrem Platz auf, blickte Shuichi an und ging an ihm vorbei. Chris schaute kurz auf Joanna, die draußen wartete und trat auch an ihr vorbei, als würde sie sie gar nicht kennen. Mürrisch blickte Akai auf James. „Was geht hier vor?“, wollte er wissen. Nun konnte sich der Boss nicht mehr heraus reden. Vermouth war wieder hier und direkt nach dem Schusswechsel bei der Kudo-Villa. Akai war sich sicher, die Frau stand im Zusammenhang mit der ganzen Geschichte. „Ich weiß nicht, was du meinst“, sprach James ruhig. „Was macht sie hier? Und warum sollen sie Stillschweigen bewahren?“ „Nun“, James runzelte die Stirn. Shuichi war der Wahrheit schon so nah und trotzdem noch fern. „Sie bat mich, dass ihr Auftauchen bei der Villa verschleiert wird“, erklärte er. Es war eine logische Erklärung. „Und warum geht sie dann nicht zur Polizei?“, wollte Akai wissen. „Weil sie der Polizei nicht so viel Vertrauen entgegen bringt, wie uns“, entgegnete er. „Hören Sie zu, James. Ich bin mir sicher, es ist nicht das, weswegen sie hier ist. Ich weiß, dass ihr Vater noch ein Kind hat, ich hab die verstorbene Tochter ausfindig gemacht und ich weiß ganz sicher, dass Joanna keine Schwester hat. Also ich will von Ihnen hören, was hier los ist, oder ich ziehe andere Geschütze auf“, begann Shu. Jetzt musste er so gegen seinen Boss angehen, aber wenn er nicht eingeweiht wurde, konnte das alles kein gutes Ende nehmen. James seufzte. „Was ich dir jetzt anvertraue, darfst du keinem Sagen.“ Akai hob die Augenbraue, nickte dann aber. „Du bist nicht der erste FBI Agent, der bei der Organisation undercover war. Nur hatten sie es damals nicht heraus gefunden. Unser Spitzel wurde auf die Schauspielerin Sharon Vineyard angesetzt. Doch es kam alles anders. Die Beiden fingen was miteinander an und irgendwann kam dann Chris. Ja, es gibt Chris Vineyard wirklich, was kaum einer weiß. Unter mysteriösen Umständen verstarb unser Agent und Sharon sah keine andere Möglichkeit, als das Kind aus der Organisation heraus zu schleusen“, erzählte er. „Sie gab sie mir in die Obhut, da der Vater mein ehemaliger Partner war und sie selber heraus fand, welches Doppelleben er führte. Das Kind blieb zwei Jahre bei mir, ehe die Organisation auf sie aufmerksam wurde“, fügte James an. „Das heißt?“ „Der Forscher, der ermordet wurde, war ein guter Bekannter von mir. Als es diesen Laborunfall gab und seine Frau sowie Tochter gestorben waren, habe ich in kontaktiert. Es war ein makaberer Vorschlag, aber Taro ging darauf ein“, entgegnete James danach. „Sie haben die Kinder einfach ausgetauscht. Und Joanna ist also…“ „Ja, das ist sie. Keiner darf erfahren, wer sie ist, ansonsten wird die Organisation sie nicht in Ruhe lassen“, fügte James an. „Keine Sorge. Ich pass auf.“ Jetzt wollte der FBI Agent diesen Auftrag wieder übernehmen, jetzt wo er die Wahrheit kannte. „Haben Sie sich schon überlegt, was wir weiterhin mit ihr machen werden?“ „Sie braucht mehr Schutz oder du kümmerst dich wieder alleine um sie“, schlug er vor. „Ich machs. Die Organisation weiß sowieso von ihr und ich denke nicht, dass sie sie einfach so aufgeben werden“, warf der Agent ein. „Gut, dann bleibt sie bei dir. So ist wenigstens für ihre Sicherheit garantiert“, lächelte James leicht. „Ich hol sie rein“, nickte Shu. Er wandte sich wieder zur Tür. „Ach James? Das nächste Mal erzählen Sie mir alles. Ich will es nicht erst am Ende erfahren“, sprach er und machte die Tür auf. Sein Blick galt Joanna. „Komm rein“, entgegnete er ihr kühl. Joanna nickte und trat herein. „Schön, dass dir heute nichts passiert ist“, fing James an. Er lächelte. „Ich bin auch froh“, meinte Joanna. „Es war knapp“, fügte sie an. „In der Obhut meiner besten Agenten musst du wirklich keine Angst haben“, sagte James. „Sie werden immer auf dich aufpassen und für deine Sicherheit sorgen.“ „Was das angeht…ich würde gern Ihr Angebot von unserem ersten Treffen annehmen. Ich würde gern ins Zeugenschutzprogramm“, antwortete sie darauf. „Du…du willst?“, ein wenig erstaunt blickte James auf Shu, der selber nicht wusste, wodurch sie auf diese Idee kam. „Wenn sie will, soll sie doch“, entgegnete Akai und zuckte mit den Schultern. „Gut“, nickte James. „Ich bringe dich ins Zeugenschutzprogramm. Aber dafür musst du in die Staaten. Dort wickeln wir alles ab.“ „In Ordnung. Dann würde ich demnächst ganz gern hinfliegen“, sprach das Mädchen. Es vergingen einige Tage. Für Joannas Abflug war alles bereit gewesen. In den Staaten sollte sie von einem FBI Agenten abgeholt und dann in das Hauptquartier gebracht werden. Shuichi holte sie höchstpersönlich ab, damit die Organisation sie noch in Ruhe ließ. Normalerweise wollte er keinen in seinem Wagen mitfahren lassen, aber es musste sein. Auf der Fahrt schaute er kurz zu der jungen Frau. „Wie kam es dazu?“ „Hmm? Zu was?“, wollte sie von ihm wissen. „Am Anfang wolltest du nicht in das Zeugenschutzprogramm. Warum ausgerechnet jetzt?“, entgegnete Shuichi. Das Mädchen blickte aus dem Fenster. Ihr Blick war in die Ferne gerichtet. Bald begann ihre neue Zukunft und die Vergangenheit ließ sie hinter sich. „Weil ich jetzt die Wahrheit kenne“, wisperte Joanna. ___________________________________________ So meine lieben Leser, damit endet Living Lies, aber wie ihr bemerkt hab, hab ich es mir offen gelassen noch eine Fortsetzung zu schreiben. Aber momentan wird es keine geben. So dann mach ich noch einmal kurz Werbung in eigener Sache. Wenn ihr euch für die Organisation interessiert, dann möchte ich euch kurz auf meine andere FF mit dem Titel Black Awakening aufmerksam machen. Und dann noch auf eine andere FF, sie trägt den Titel 'File X' -> http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/280324/ Um was es geht? Um euch die neue FF ein wenig schmackhaft zu machen, eine kurze Zusammenfassung: Was passiert, wenn Ran durch Zufall die Wahrheit heraus findet, aber keine Zeit hat um das alles zu verarbeiten? Die Organisation schlägt zu und nimmt das Mädchen mit sich. Und schon bald verschwindet Ai und findet sich in den Fängen der Organisation wieder. Aber was hat es mit dem geheimnisvollen Mann auf sich, der in die Kudo-Villa eingezogen ist? Seine Identität wird enthüllt und schon bald entbrennt ein Kampf gegen die Organisation, welcher nicht ohne Folgen bleibt.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)