Liebe unter Wölfen von Pragoma ================================================================================ Kapitel 4: Verschwunden ----------------------- Am nächsten Morgen steht Seidenpfote früh auf, schaut ins Wohnzimmer, wo Remus noch immer schläft und leise schleicht sie zu ihm, zerrt die Decke über ihn und leckt sanft über seine Hand. Auf leisen Pfoten schleicht sie zur Tür, quetscht sich durch den Spalt und verschwindet in Richtung Wald. Remus wacht Stunden später aus einem tiefen Schlaf und trottet benommen in die Küche, um sich einen Kaffee zu machen. In der Küche fällt ihm auf, dass Seidenpfote nicht auf ihrer Decke liegt. Er ruft nach ihr, lauscht kurz, doch nichts rührt sich. Seidenpfote scheint verschwunden zu sein. Traurig über den Verlust seiner neuen Gefährtin, macht sich Remus seinen Kaffee, setzt sich an den Tisch und denkt nach, wie er Sirius den Ernst der Lage erklären soll. Remus versucht einen Brief zu verfassen, gedanklich gelingt ihm dies nicht, immer wieder ertappt er sich selber dabei, wie an den Wolf denken muss. „Irgendwo da draußen streift sie in den Wäldern umher, auf der Suche nach Beute, vielleicht ist sie auch weggelaufen, oder sie fühlte sich einsam, was ich nachvollziehen kann, ich fühle mich auch oft einsam und alleine.“ Nachdenklich sitzt Remus da, schaut aus dem Fenster und schaut immer wieder nach der schönen Wölfin mit dem silbergrauen weichen und seidigen Fell. Er liebt es, durch ihr Fell zu streifen, es sanft zu berühren, sie zärtlich und hingebungsvoll zu streicheln, was Seidenpfote ein leises Brummen entlockt. Remus vermisst sie, das ist ihm klar, er vermisst die Sicherheit, die sie ihm gibt, wenn sie friedlich in der kleinen Küche vor dem alten Ofen liegt und schläft. Remus versucht sich wieder auf das weiße Pergament, das vor ihm auf dem alten, modrigen Tisch liegt, zu konzentrieren. Lieber Sirius, In Anbetracht der Lage hoffe ich, dass es dir gut ergeht und du dir keine allzu großen Sorgen machst. Mir geht es so weit gut, nur bin ich um meine neue Gefährtin besorgt, sie ist immer noch verletzt und seit heute Morgen verschwunden. Sirius, ich habe noch nie ein Tier so geliebt, wie Seidenpfote, sie ist etwas ganz besonderes für mich. In schlechten Tagen gibt sie mir Halt und auch Kraft, logisch du musst denken „jetzt spinnt er total“, aber ich spinne nicht Sirius, ich bin einfach nur mal glücklich und jetzt fühle ich mich verdammt einsam, wo sie weg ist. Ich weiß nicht, inwiefern Voldemort hinter den Anschlägen auf Muggeln und Werwölfe steckt, ich habe meine Informationen von Moody, frage ihn, wenn du etwas Genaueres wissen willst. Ich weiß nur, dass Voldemort versucht, die Wölfe auf seine Seite zu ziehen. Wer nicht pariert, wird getötet oder verflucht. Aus diesem Grund muss ich mich verstecken, bitte suche nicht nach mir, sage James und Lilly, einen lieben Gruß und alles Gute für die Geburt ihres Sohnes Harry. Remus Remus faltet das weiße Papier zusammen und gibt es seiner Eule Henna, die er heimlich mitnehmen konnte, die braun weiß gefleckte Eule, fliegt davon und Remus blickt ihr traurig und wehmütig hinterher. Er weiß nicht, ob er sein geliebtes Federvieh wieder sehen wird, es könnte gut möglich sein das die Eulen abgefangen werden, doch Remus bleibt keine Wahl, er muss es riskieren. Remus geht in die Küche, holt sein letztes Bier aus dem Kühlschrank und macht es sie draußen auf der Veranda gemütlich. Sanft rauschen die Bäume im Wind, die Luft riecht nach Nordmahntanne, Vögel zwitschern fröhlich, in den sanft wiegenden Bäumen, Remus lehnt sich zurück und lässt sich von den Klängen der Natur treiben. Zu gerne hätte er jetzt Seidenpfote unter der Bank liegen, um mit ihr den herrlichen Abend zu genießen. Die Sonne geht langsam unter und taucht den Himmel in ein prächtiges Farbenspiel, der Wind weht Remus sanft um die Nase, er riecht den Duft von frischen Blumen und Gräsern. Traurig blickt er in den Wald, wo sich Seidenpfote seit heute Morgen herumtreibt und nicht wiederkehrt, ihm fällt ein, dass morgen erneut Vollmond ist und er sich verwandeln wird. Ist vielleicht besser so, dass sie weg ist. So bekommt sie weder Angst, noch läuft sie weg, so ist es besser, auch wenn mich die Sehnsucht nach ihr auffressen sollte, denkt sich Remus und geht ins Haus. Doch ein letzter Blick galt dem Wald, wo Seidenpfote noch immer auf der Jagd sein könnte. Schwer wie ein Stein, lässt sich Remus auf die Couch fallen und schläft ein, träumt von seinem Wolf, wie die beiden auf der Wiese toben, schmusen und sich einfach nur treiben lassen von der Natur und ihren Instinkt. Vergessen sind die Sorgen, vergessen der Schmerz und die Wut über Voldemort. Remus weint leise im Schlaf, dicke Tränen laufen über sein Gesicht, immer wieder ruft er den Namen des Wolfs, doch nichts regt sich, alles ist ruhig. Die Küche, in der Seidenpfote schlief, wirkt wie ausgestorben und staubig, es macht den Eindruck, als wäre nie jemand hier gewesen. Remus schreckt auf, lauscht und hört ein leises, verzweifeltes Kratzen und Wimmern an der Tür. Sollte Seidenpfote wieder da sein, fragt sich Remus im Halbschlaf und torkelt zur Tür, um diese zu öffnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)