Expecto Patronum - Ich erwarte meinen Schutzherrn von Kaiserin ================================================================================ Kapitel 2: Occlumency --------------------- Eeey! 13 Leute hams aufa Favo-Liste und keiner schreibtn Kommi; kann ja wohl nich angehn hiaaaaa °A°/ ~~~~ Missmutig schabte Harry im vor ihm liegenden Kiesboden herum. Er saß auf einer Steinbank im Innenhof und das während der Unterrichtszeit. Warum? Nun das war einfach: Seit Snapes Ablehnung hatte er damit angefangen, eben jenen mit wütenden, bösen Blicken zu strafen, wann immer sie sich sahen. Und eben genau das hatte den Professor während des Unterrichts dazu veranlasst, ihn hinauszuwerfen. Nun saß er also hier und war schlecht gelaunter denn je. Denn nach all der Schlafdefizite war er nun nicht einfach nur müde, sondern auch gereizt und übellaunig geworden. Seine körperlichen Symptome trieben ihn in den Wahnsinn. Am liebsten würde er sich dieses grausam schlagende Herz herausholen. Hinzu kam, dass seine schwere Atmung ihn oftmals schwindeln ließ. Inzwischen hatte er auch seine Freunde aufklären müssen, die Zeter und Mordio keifend nach einem, von einem dieser Schwindelatacken ausgelösten Beinaheabsturz die Treppe hinunter, endlich wissen wollten, was los war. Harry freute sich ja, dass sie sich solche Sorgen um ihn machten, aber gleichermaßen ging es ihm langsam auf die Nerven. Alles nervte ihn. Inzwischen war es schon soweit, dass er das Gefühl hatte, er könnte nichteinmal mehr schlafen, wenn er es wollte. Er nahm seine Brille ab und rieb sich über die müden, leicht brennenden Augen. In eben jenem Moment setzte sich eine Gestalt neben ihn. Der Grffindor erschrak, blickte aber im nächsten Moment verwundert auf. „Professor Dumbledore?“ Eben jener weißbärtige Mann saß neben ihm und lächelte ihm entgegen. „Mir ist zu Ohren gekommen du und Professor Snape seit momentan nicht gut aufeinander zu sprechen?“ Natürlich. Albus Dumbledore wusste wie immer alles. Dennoch schnaubte der Goldjunge nur. „Waren wir jemals GUT aufeinander zu sprechen?“ Er richtete seine Brille wieder ordentlich und blickte zu seinen Füßen, wo er etwaige Muster gescharrt hatte. „Nun“, begann der Alte, „das nicht gerade, aber zur Zeit wohl besonders… Sonst würdest du nicht hier, sondern in seinem Unterricht sitzen, oder? Möchtest du mir nicht sagen, was vorgefallen ist? Aus Severus bekomme ich nämlich auch nichts heraus.“ Mit einem amüsierten freundlichen Blick, wie er ihn immer hatte, sah er auf den Schwarzhaarigen. Dieser seufzte kurz, ehe er fast genuschelt meinte: „Das wissen Sie doch sowieso schon…“ „Ich würde es aber gern von dir hören.“ Abermals ein Seufzen. „Professor Snape weigert sich, mir wieder Unterricht in Okklumentik und Legilimentik zu geben! Obwohl ich ihn sogar darum gebeten hab! Und das schöne daran ist: Er sagt mir nichtmal einen anständigen Grund!“ Bockig verschränkte er die Arme. „Ich hab ja mitbekommen, dass mein Vater nicht der strahlende Ritter war, für den ich ihn als Kind immer gehalten habe, aber warum kann Professor Snape MICH nicht ausstehen?“ Der lange, weiße Bart wurde bedächtig glattgestrichen. „Darauf kann ich dir leider auch keine Antwort geben.“ „Können Sie nicht oder wollen Sie nicht?“ Das war zwar etwas patziger als der Grünäugige gewollt hatte, aber eigentlich konnte es ihm auch egal sein. Er war so müde. Blaue Augen sahen ihn an. „Nun… Sagen wir, ich darf es nicht.“ Er erhob sich, wandte sich nochmal zu Harry um. „Im übrigen Harry… Du solltest dir etwas mehr Schlaf gönnen.“ Müde wie er sich fühlte, lächelte der Junge seinen Mentor an. „Wenn ich nur könnte…“, murmelte er, stand dann auf, da er sah, dass seine Stunde zu ende war und seine Klassenkameraden gerade um die Ecke bogen. „Entschldigen Sie mich, aber ich muss zum Unterricht!“ Damit lies er den Direktor zurück, der ihm mitfühlend nachblickte, ehe er den Weg zu den Kerkern einschlug und Severus einen kurzen Besuch abstattete, der diesen jedoch weniger freudig stimmte. ~~~ Zwei Tage später, es war bereits Abend, schritt der Junge, der lebte, mit Irritiertem Außdruck im Gesicht die Treppe zu den Kerkern hinab. Snape hatte ihn zu sich beordert, warum auch immer. Vielleicht hatte er sich doch dazu durchgerungen, ihm jetzt die Leviten zu lesen, nach den letzten Ereignissen. Aber das würde der kleinere sicher nicht auf sich sitzen lassen. Als er gerade die an die Tür klopfen wollte, wurde diese geöffnet und ein Gesicht, das mit platinblondem Haar gerahmt war, sah ihn an. Draco hatte einige Phiolen in der Hand, in denen eine Flüssigkeit in verschiedensten Rottönen umherwaberte. Sah hübsch aus. Aber Potter hatte dafür keine Zeit, denn er sah gerade in die intensivsten hellgrauen Augen, die er kannte. Der Slytherin schloss die Tür hinter sich und sah den Schwarzhaarigen dann wieder an. „Wenn du zu Professor Snape willst, sei bloß vorsichtig… Er hat ziemlich miese Laune.“ Ein eher amüsiertes Schmunzeln umspielte seine Lippen, ehe er sich abwandte und ging, dabei nur lässig eine Hand zum Abschied hob und schon um die nächste Ecke verschwunden war. Grüne Augen blinzelten. Ihm fiel gerade auf, dass er und der Blonde sich seit geraumer Zeit weder zankten, noch herunter machten oder sonst etwas feindseliges taten, so, wie es früher der Fall gewesen war. Neulich hatten sie sich sogar mit einem Kopfnicken begrüßt als sie im Gang aneinander vorbei gelaufen waren, was sogar Ron und Hermine stutzig gemacht hatte. Warum war der kühle Eisprinz neuerdings so handzahm? Nicht, dass es ihn störte, im Gegenteil, er freute sich, dass er wenigstens vor den Sticheleien seine Ruhe hatte. Aber komisch war es schon. Er fröstelte aufeinmal. "Komisch, warum ist es auf einmal so ka-" - ein Räuspern lies ihn schlucken - "Oh, scheiße…" Harry sah wie ein geschlagener Hund zur Tür, in der wie vor einigen Tagen schon der Professor stand und ihn kühl musterte. Daher also der Temperaturabsturz. „Sir", grüßte der Junge. „Wollen Sie dieses Spiel jetzt immer spielen, Potter?“, war die geschnarrte Frage des größeren, doch Harry kratzte sich nur verlegen an der Wange. „Ich war in Gedanken… Verzeihung…“ Er folgte der Fledermaus in das Klassenzimmer, schloss die Tür ordnungsgemäß, während er sich das Gemurre des anderen anhören musste. „In Gedanken also. Dass Sie überhaupt einen Gedanken fassen können, ist schon bemerkenswert.“ Der Goldjunge rollte nur mit den Augen über diese Äußerung. „Ja, alle Gryffindor sind dumm und ich bin ihr König. Nachdem das geklärt wäre, sagen Sie mir sicher, warum ich herkommen sollte?“ Bockig wie die letzten Tage verschränkte der 16 Jährige die Arme während er vor dem Pult stand, an dem sich sein Lehrer niedergelassen hatte. Jener verzog das Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen. „Professor Dumbledore war vor kurzem bei mir und klärte mich über deinen wohl… momentanen Zustand auf.“ Harry blinzelte. Sein momentaner Zustand? Etwa die Sache mit seinem Schlafdefizit? Das hatte er doch in seinem Gespräch vor ein paar Tagen lediglich angedeutet. Oh Gott, der Kerl wusste echt alles. Harry fragte sich ob der bärtige alte Mann wohl auch das Wetter vorhersagen konnte. Oder die Lottozahlen. Das wäre praktisch. Gab es hier in der Zauberwelt eigentlich so etwas wie Lotto? Und warum zum Geier dachte er über so etwas nach? „Ich muss schlafen…,“ murmelte er mit einer Art Entsetzen in der Stimme zu sich selbst. „So in etwa hat es der Direktor auch ausgedrückt.“ Severus Augenbraue wanderte spöttisch nach oben. Potters Kopf, den er leicht zur Seite geneigt hatte, schreckte wieder in die Richtung des größeren, der sich gerade erhob. „Ganz offensichtlich ist Ihr Geist, ebenso wie Ihr Körper angeschlagen. Das wird den Unterricht sicher nicht vereinfachen.“ – „Unterricht?“, fragte der Junge, der lebte, erstaunt nach. „Sie geben mir doch Unterricht?“ Snape ging um den Tisch herum und steuerte eine Tür an. Dort ging es zu Snapes Büro. Dahinter lagen seine privaten Räume. „Damit eins klar ist, Potter: Das geschieht allein auf Wunsch von Professor Dumbledore! Und jetzt komm endlich ich hab nicht den ganzen Abend Zeit und Lust mich mit dir zu plagen!“, moserte er, doch Harry war das egal. Er folgte dem älteren in dessen Büro, das ebenso düster war, wie eigentlich alles hier unten. +++ Nach zwei Stunden hing Harry wie ein Schluck Wasser auf seinem Stuhl. Er keuchte schwer, alles drehte sich und ihm war kalt. Fortschritte hatte er noch keine zu verbuchen, aber er wusste jetzt genau wie es sich anfühlte, wenn jemand in seinen Geist drang. Immerhin etwas. „Sir…“, Schwumrig sah er seinen Lehrer an. „Können wir nicht… für heute aufhören? Ich kann nicht mehr.“ Schwarze Augen blitzen ihn an. „Dann habe ich dich genau da, wo der Dunkle Lord dich haben will! Wolltest du dir nicht mehr Mühe geben?“ Snapes spöttisches Geschnarre kam dumpf bei ihm an. „Das tue ich! Wirklich! Aber ich fühle mich nicht gut…“ Doch der Slytherin lies ihm keine Zeit, um auszuruhen „Ich durchwühle gerade Ihren Kopf, wenn Sie sich dabei blendend fühlen würden, wären sie masochistischer, als ich bisher angenommen hatte!“, zischte er und schon spürte der Jüngere, wie er abermals in seinen Kopf drang, woraufhin er versuchte sich zu wehren, doch es funktionierte nicht. Mit einem Mal aber war alles, was Severus sah, Schwärze die ihn umfing. Er löste die Verbindung und fing den Gryffindor gerade noch so ab, als dieser einfach seitlich vom Stuhl kippte. +++ Um Harry herum war es warm. Als er seinen Arm bewegte spürte er weiches Gras unter sich. Er lag auf einer Wiese. Aber sein Kopf lag auf etwas anderem. Es war weich und warm. Er drehte den Kopf. Was er sah waren Füße. Zarte Füße, die an langen, hübschen Beinen hingen, die ab dem Knie etwa in ein Altrosafarbenes einfaches Sommerkleid verschwanden. „Harry…“ Eine liebevolle Stimme lies ihn den Kopf umwenden, eine Hand strich durch sein Haar, als er in grüne Augen blickte, die zu einem Gesicht gehörten, das von rubinrotem Haar eingesäumt wurde. „Mama…“ Er begann zu lächeln und die Frau strich über seine Wange. „Harry, mein Schatz. Du bist ja ganz müde. Du musst mehr schlafen!“ Ein mütterlicher Tonfall, doch immer noch sanft. Vertrauensvoll rückte sich der junge Potter an den Bauch seiner Mutter. Leidig sah er sie von unten her an. „Ich kann nicht… Ich habe Angst vor meinen Träumen.“, nuschelte er. Doch Lily strich ihm nur weiterhin durchs Haar und lächelte als sie sagte: „Mein Liebling. Du kannst ganz beruhigt schlafen! Ich werde auf dich Acht geben.“ Und leise begann sie zu summen. Harry kannte dieses Lied, aber er wusste nicht, woher. Die Melodie jedoch wurde leiser und um ihn herum wurde es hell. Langsam öffneten sich seine Augen, verwirrt sah er sich um. Er war nichtmehr in Professor Snapes Büro. Es war auch nicht sein Schlafsaal. Und die Krankenstation war es auch nicht. Wo konnte er hier in Hogwarts noch wach werden? Langsam sah er sich um. Viel erkannte er nicht, außer den Dingen, die weiter weg standen. Bücherregale… voll bis oben hin. Eine Tür. Vor ihm schien eine Art kleiner Tisch zu sein. Er befühlte, worauf er lag, und stellte fest, dass es weicher Samt war. Lag er auf einem Sofa? Aus den Augenwinkeln nahm er eine Bewegung wahr und seine Augen fixierten den Ausgangspunkt. Snape saß auf einem Polsterstuhl ihm gegenüber, hatte ein Buch in den Händen, das er leicht gesenkt hatte und sah ihn undefinierbar an. „Professor!“ Erschrocken setzte er sich ruckartig senkrecht auf, wurde aber sofort vom anderen wieder niedergedrückt. „Bleib liegen, dummer Junge!“ „Was ist passiert? Und wo ist meine Brille?“, stellte er gleich die zweitwichtigste Frage. Er fühlte sich unsicher, wenn er kaum etwas sah. Der Professor für Zaubertränke überreichte ihm eben jene, während er auf die erste Frage antwortete: „Das Training ist Ihnen nicht bekommen. Sie sind ohnmächtig geworden.“ Der schwarzhaarige Junge konnte nicht sagen, ob die Stimme der Fledermaus nun herablassend klang oder nicht. Als er wieder anständig sehen konnte, erkannte er, dass er wirklich auf einem durchaus bequemen, mit dunkelgrünem Samt überzogenem Sofa lag. Er war also allen Ernstes in Severus Snapes Privaträumen. Oder zumindest in seinem Wohnzimmer wie es aussah. Dann war die ihm am nächsten gelegene Tür wohl zum Schlafzimmer. Seine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf den Eigentümer dieser Räume, der aufgestanden war und in einem kleinen Wandschrank herumkramte. Harry hörte leises Klirren von Glas. „Warum bin ich hier?“, fragte er langsam. „Sie meinen, warum Sie nicht im Krankenflügel liegen? Weil es meines Erachtens nach nichts ist, das es wert wäre, die gute Miss Pomfrey extra aufzuscheuchen.“ Vor Harry wurde ein Glas mit Kürbissaft gestellt. „Trink das. Du brauchst Flüssigkeit.“ Mit diesen Worten ließ er sich zurück in seinen Polsterstuhl sinken. Langsamer als vorher setzte sich der Grünäugige wieder auf und nahm das Getränk dankbar an. Es verging gut eine halbe Stunde, in der die beiden schweigend dasaßen, Harry immer wieder am Saft nippte und der Slytherin ihn musterte. Harry konnte es einigermaßen ignorieren, immerhin war er das schon gewohnt. Obwohl es seltsam war, dass der andere das so offensichtlich tat. Aber da fiel dem Jungen sein seltsamer Traum von eben ein. Etwas unsicher schielte er zu seinem Lehrer und sah ihm unweigerlich in die dunklen Augen. Snape kannte seinen Vater. Dann kannte er doch auch seine Mutter, oder? Dass er von Lilly kaum etwas wusste, war ihm schon oft aufgefallen, immerhin erzählte ihm jeder wie toll und groß sein Vater war, aber von seiner Mum wusste er nur, dass er ihre Augen hatte, und dass sie sehr sanft und liebevoll gewesen sein muss. Aber sonst? So drehte er seinen Kopf völlig zum älteren, der ihn darauf hin erwartend ansah. „Ich hatte einen seltsamen Traum“, begann er leise, „von meiner Mutter…“ Ein kurzes Zucken ging über Snapes Züge. Oder doch nur Einbildung? „Kannten… Sie meine Mutter eigentlich?“ Die langen Haare wippten, als deren Besitzer den Kopf abwand. Harry zog die Stirn kraus als er das sah. „Also kannten Sie sie!“, stellte er fest und verschränkte die Arme. Er kannte das, der ältere blockte schon wieder ab! So wunderte sich der Goldjunge wenig über das gezischelte: „Ich wüsste nicht, was dich das angeht, Potter!“, des Tränkemeisters. „Entschuldigen Sie, aber es ist meine Mutter! Es geht mich also sehr wohl etwas an!“ „Selbst wenn ich sie gekannt hätte - was würde das für einen Unterschied machen?“ „Einen großen!“ Der schwarzhaarige setzte sich im Dchneidersitz auf das Sofa und lehnte sich an. „Dann whren Sie nämlich der einzige, der mir etwas über meine Mutter erzählen könnte!“ Severus schnaubte leise. „Mit nichten!“, raunte er. Harry sprang auf. „Das ist nicht fair! Jeder erzählt mir von meinem Vater, aber über meine Mutter weiß ich garnichts! Warum dürfen Sie Erinnerungen an sie haben und ich nicht?! Keiner will mir etwas erzählen!“ Der Lehrer erhob sich eben so. „Weil niemand Ihre Mutter wirklich gewürdigt hat!“, brauste er auf, was Harry aufhorchen lies. „Sie kannten sie also doch! Waren sie etwa Freunde, wenn sie das so sagen?“ Der Junge sah den Mann an der, die Hände leicht geballt hatte. „Ich wüsste nicht was dich das angeht, Potter! Und jetzt verschwinde gefälligst in deinen Turm!“ Mit ausgestrecktem Arm wurde auf die Tür gedeutet. Bockig zog Harry den Unterkiefer vor und sah den älteren giftig an. Er wusste, dass Snape ihn ohne weiteres wieder hinauszaubern könnte, so schnaubte er und stapfte die Tür knallend davon, während der Langhaarige ihm nachsah und sich über das Gesticht strich. „Er wirkt erwachsen… Aber er ist es noch nicht…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)