Fullmetal Alchemist - Was danach geschah von abgemeldet (Was hätte passieren können...) ================================================================================ Kapitel 17: DER ZUG DER SCHWARZEN KÖNIGIN ----------------------------------------- DER ZUG DER SCHWARZEN KÖNIGIN Olivier war unterdessen ein wenig gereizt. Okay, ‚ein wenig’ war eine drastische Untertreibung. Sie war etwa so gereizt wie ein Bär, der gerade aus dem Winterschlaf erwacht war. Sie sah sich im Raum um, nahm ihn in all seinen Einzelheiten auf. Sie war nicht Riza Hawkeye. Es gab in ihrem Leben niemanden, der ihr auch nur ansatzweise genug bedeuten würde, dass sie für ihn jederzeit wachsam sein musste. Aber trotzdem hatte sie es sich angewöhnt, ihre Umgebung in jeder einzelnen Sekunde zu analysieren. Sie behielt Hawkeye und Mustang im Auge – und musste gegen ihren Willen zugeben, dass die zwei zusammen ein wirklich hübsches Pärchen ergaben. Mustang trug einen klassischen Anzug, nichts Extravagantes. Er hatte gewisse Ähnlichkeit mit einem kleinen Jungen, der auf den Geburtstag seiner Großmutter eingeladen war. Hawkeye hingegen stahl ihm in ihrem dunkelroten Kleid fast die Show. Das Kleid war aus einem sehr feinen Stoff, der das Licht auf sehr ungewöhnliche Weise einfing. Hawkeye sah in diesem Kleid unglaublich schön aus. Das Kleid war hinten hochgeschlossen, aber der vordere Ausschnitt reichte bis zu ihrem Bauchnabel. Olivier bedauerte jede anwesende Frau, sich selbst eingeschlossen. Sie hatte zwar entschieden, ein Risiko einzugehen und sich ebenfalls ein wenig in Schale zu werfen, aber ihr schwarzes Seidenkleid mit den dreieckigen Aussparungen spielte nicht einmal ansatzweise in der Liga von Hawkeyes extravaganter Robe. Dieses Kleid war ein Meisterwerk, das musste selbst die Generalin zugeben. Es schmiegte sich bis hinunter zu Hawkeyes Waden eng an ihren durchtrainierten Körper, um dann in einer weiten, gerafften Schleppe auszulaufen. „Soll ich die Türen abschließen, damit du die ahnungslosen Kleinstädter massakrieren kannst, Olivier?“, fragte Miles amüsiert. Sie hatte ihm verboten, sie zu siezen, während sie von den Stadtbewohnern umgeben waren, aber sie wusste, wie schwer es ihm fiel, weil er zu sehr daran gewöhnt war, sie zu siezen. „Eine verführerische Idee, Miles, aber ich musste mein Schwert leider im Wagen lassen. Mustang hat nicht gewollt, dass ich jemanden umbringe“, sagte sie seufzend und nahm sich ein Glas Wein, bevor er es verhindern konnte. „Komm hören wir uns ein bisschen um“, sagte Olivier in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete, bevor sie auf Amy und Co. zuhielt. Olivier hatte einen natürlichen Instinkt dafür, Menschen zu bemerken, die eine feindliche Einstellung vertraten, und diese Frauen hatten eine sehr dunkle Aura. „…hätte nie gedacht, dass wir die noch mal wiedersehen würden“, sagte Amy gerade und stürzte ihren Drink hinunter. „Ich hätte gedacht, sie hätte sich in die Luft jagen lassen. Kaum zu glauben, dass sie schamlos genug ist, um zurückzukommen!“ Olivier näherte sich den Frauen und setzte ihr bestes arrogantes Lächeln auf. „Kann man davon ausgehen, dass Sie über Hawkeye sprechen?“, fragte sie herablassend. Blair nickte nur. „Natürlich sprechen wir über sie“, schnappte sie dann. „Es ist kaum zu fassen, dass sie nach all den Jahren wieder in der Stadt auftaucht und dann auch noch so aussieht, als ob sie sich in all den Jahren nur damit beschäftigt hat, wie sie in ihrem Kleid am besten aussieht.“ Sie schnaubte verächtlich und rümpfte die Nase. „Und natürlich muss sie auch noch ihren Verlobten anschleppen.“ Olivier, die gerne Spielchen mit bemitleidenswerten Kreaturen spielte, lächelte, bevor sie langsam nickte. „Sie ist tatsächlich eine fürchterliche Person“, sagte sie dann seufzend. „Ich weiß gar nicht, wie oft ich ihr schon gesagt habe, dass sie nicht mehr für Mustang arbeiten soll. Sie verschwendet ihre besten Jahre an diesen Kerl. Sie weiß das, da bin ich mir sicher, aber sie scheint es zu ignorieren. Ich weiß gar nicht, wie oft ich sie schon darum gebeten habe, in Briggs zu arbeiten, aber dafür ist sie sich zu schade.“ Miles widerstand dem kindischen Verlangen, die Augen zu verdrehen. Er kannte die Stimmlage, die seine Chefin benutzte, wenn sie mit anderen Menschen so spielte, wie eine Katze mit einer Maus spielen würde, und jetzt war es wieder so weit. „Wissen Sie eigentlich, welchen Rang Hawkeye zurzeit bekleidet?“, fuhr Olivier fort und ihr Untergebener musste zugeben, dass es eine Menge Spaß versprach. Sie war schon lange nicht mehr losgelöst genug gewesen, um das zu tun, was sie ‚spielen’ nannte. Und weil es schon ein halbes Jahr her war, würde die Show mit Sicherheit sehr amüsant werden. Olivier konnte die Rolle der Zicke besser spielen als jede andere Soldatin. Amy schüttelte den Kopf. „Wir haben seit Jahren nichts mehr von ihr gehört“, sagte sie nüchtern. „Und wir hatten auch gehofft, nie wieder von ihr zu hören.“ Havoc, der gerade ein Tablett mit Wein durch den Saal trat, rempelte sie ‚aus Versehen’ an, bevor er weiterging, als ob nichts passiert wäre. Seine Message war klar: „Sag ja nichts gegen unsere Königin, haben wir uns da verstanden?!“ Olivier trank einen Schluck ihres Rotweins, bevor ein teuflisches Lächeln ihre Lippen leicht kräuselte. „Sie ist auf dem Sprung zum Oberst“, sagte sie in einem Tonfall, der den Schluss nahelegte, dass schon der pure Gedanke dafür sorgte, dass sie Kopfschmerzen bekam. „Wissen Sie, ich verstehe ja, dass man sie für ihren Verdienst um das Land belohnen muss, aber sie ist erst fünfundzwanzig. Normalerweise ist man erst Leutnant oder vielleicht noch Captain, wenn man fünfundzwanzig ist. In meinem Fall war es etwas anderes, ich komme aus einer Familie mit militärischer Tradition und habe eine wahre Bilderbuchkarriere hingelegt, aber dass sie … nein, dafür habe ich kein Verständnis. Ich habe noch nicht mal Verständnis dafür, dass Mustang Generalmajor geworden ist.“ Miles hüstelte. „Du musst zugeben, dass Hawkeye hart für ihre Beförderungen gearbeitet hat, Olivier“, sagte er dann ruhig. „Sie ist nicht wie Mustang, der immer schon von Generalfeldmarschall Grumman gepusht worden ist. Sie hat sich jede Beförderung durch harte Arbeit und enorme Selbstdisziplin erarbeitet.“ „Aber es ist unnötig, sie schon in so jungen Jahren zum Oberst zu machen, Miles“, sagte Olivier und er sah den feinen Hauch eines Grinsens auf ihrem Gesicht. „Wenn sie ihren aktuellen Rang länger behalten würde, könnte sie länger an Feldeinsätzen teilnehmen. Wenn ich ehrlich bin, vermisse ich es, nicht mehr direkt an der Front zu sein – und als ich zuletzt mit Mustang darüber gesprochen habe, hat er es auch vermisst. Es ist der wahre Sinn unseres Daseins, an der Front zu sein, aber je höher man auf der Karriereleiter klettert, desto langweiliger wird es.“ „Es ist ja nicht so, als ob du in Briggs nicht trotzdem die meisten Feldeinsätze selbst koordiniert hättest“, sagte Miles, „und ich wette, dass Hawkeye Mustang nie und nimmer lange in seinem Büro versauern lässt. Er braucht die frische Luft da draußen.“ „Natürlich hast du Recht“, seufzte sie und nahm einen offiziell aussehenden Briefumschlag aus ihrer Handtasche. „Na ja, wir sollten ihr den Brief des Generalfeldmarschalls am besten schon jetzt überreichen.“ Miles hob eine Augenbraue. „Die Beförderung?“, fragte er nur. „Hawkeye!“, donnerte Olivier im selben Moment und ließ Amy, Blair und Mary stehen, um auf einen gewissen weiblichen Oberstleutnant zuzuhalten, um ihr einen Briefumschlag in die Hand zu drücken. „Ich war in Central, bevor ich hergekommen bin, weil ich meine Aktiengeschäfte regeln musste, und habe deswegen kurz beim Generalfeldmarschall vorbeigesehen. Und er hat mir das gegeben. Ich schätze, dass es Ihre nächste Beförderung sein dürfte. Mädchen, Sie kommen mir langsam gefährlich nahe. Noch zwei Beförderungen – und Sie haben mich eingeholt, Ladyhawk! Und wenn das passiert, werde ich mich vermutlich von meiner Festung aus in den Tod stürzen. Es ist schon schlimm genug, dass ich erst wieder befördert werde, wenn ich mit Mustang Frieden schließe.“ Selbiger grinste breit. „Haben Sie unsere Wette etwa schon vergessen, Generalmajor Armstrong?“, fragte er dann mit Unschuldsmiene. „Ich sehe keinen Verlobungsring, also sind Sie noch sehr weit davon entfernt, die Wette zu gewinnen. Und? Was machen Sie, wenn Sie wirklich gegen mich verlieren sollten? Weinen Sie dann?“ Ein Paar hellblauer Augen blitzte zornig auf. „Im Gegensatz zu Ihnen kann ich diese Wette ohne irgendwelche Probleme verlieren“, sagte sie schnippisch. „Ich muss nicht heiraten, um mein Ziel zu erreichen. Ich kann es tun, um meinem dämlichen Bruder den Gefallen zu tun, eine Hochzeitstorte backen zu können und eine Hochzeit zu planen, aber ansonsten habe ich keine großen Pläne, für die ein Ehemann notwendig wäre.“ Ihr boshaftes Lächeln erschien wieder einmal auf ihrem Gesicht. „Was ist – Ihrer Meinung nach – die höchste Position, die eine Frau in unserem Land erreichen kann, Mustang?“, fragte sie in einem Tonfall, den sie normalerweise immer nutzte, wenn sie mit Miles über das Schicksal ihrer geliebten Festung sprach. Der Ton war sachlich, nüchtern, rational. „Der höchste Posten?“ Mustang zuckte die Schultern. „Ich würde sagen, General. Was mich auf eine Idee bringt. Wenn ich Generalfeldmarschall geworden bin, brauche ich immer noch jemanden, der für mich auf den Norden und vor allem die nördliche Grenze aufpasst. Wie wäre es, wenn wir einen Deal machen? Du kriegst den Rang eines Generals und den Norden, wenn du mir ein bisschen hilfst…“ Generalmajor Olivier Mira Armstrong galt allgemein als unbestechlich. Und das stimmte bis zu einem gewissen Punkt auch. Weder mit Geld noch mit Einfluss konnte man sie ködern. Wenn es aber um ihren geliebten Norden und vor allem um Briggs ging, war sie zu allem bereit. Mustang wusste das. Deswegen machte sie sich auch nicht die Mühe, zu verhandeln. Er hatte sie an ihrem wunden Punkt angegriffen und er wusste, dass sie ihren Norden niemals in die Hände einer anderen Person übergeben würde. Man müsste ihn ihr schon aus ihren toten, kalten Händen reißen. „Einverstanden, Roy“, sagte sie mit einem gefährlichen Lächeln. „Verdammt, ich kann dich zwar noch immer nicht ausstehen und ich frage mich wirklich, wie du es schaffst, dass Riza Hawkeye dich Wurm heiratet, aber ich schätze, dass ich dir den Rücken ein bisschen freihalte. Und wenn ich hinter dir stehe, wird der Westen auch hinter dir stehen. Wo wir schon einmal beim Westen sind, hast du schon davon gehört, dass Captain Hamilton gestern bei einer Razzia erschossen worden.“ „Hamilton?“, fragte Mustang erbleichend. „Ja“, sagte Miles seufzend. „Captain Helena Hamilton ist erschossen worden. Damit ist auch die drittälteste Tochter des Siren Alchemist gestorben. Die älteste muss an einer Krankheit gestorben sein. Bleiben nur noch zwei übrig. Ich habe Freunde im Westen und einer von ihnen hat mir gesagt, dass die jüngste Tochter als einzige nicht ins Militär eingetreten ist und nach dem Tod der ältesten Schwester verschwunden ist. Deswegen bleibt nur noch Major Kay Hamilton übrig.“ Die vier hochrangigen Offiziere entfernten sich ein bisschen von den anderen Gästen und Mustang wusste, dass es an der Zeit war, dass er alles erzählte, was er wusste. „Oberst Reine Hamilton hatte vier Töchter“, sagte er leise, während er ein Blatt Papier aus einer Tasche nahm und Hawkeye ihm einen Stift reichte. „Die älteste Tochter hieß Nerissa und ist an einer Krankheit gestorben. Helena war die drittälteste Tochter und sie wurde erschossen. Bleiben nur noch Kay und Serena im Spiel. Wo Kay ist, wissen wir. Sie arbeitet im südlichen Hauptquartier und wurde während des Aufstandes im Süden zum Major befördert. Sie hat Fachbücher über die Wasseralchemie verfasst, aber darin steht wenig Neues. Sie ist also nicht diejenige, die nach dem Tod von Mutter und Schwester weitergeforscht hat.“ Er sah die anderen an. „Ich kannte Oberst Hamilton. Wir wurden zusammen eingesetzt. Sie sollte die Brände ein unter Kontrolle halten. Ihre Forschungen waren nicht abgeschlossen und sie wurde erpresst. Wäre sie nicht nach Ishbal gegangen, hätte man ihre Töchter umgebracht. Sie starb am letzten Tag des Krieges.“ Olivier schnaubte. „Wie erbärmlich“, meinte sie. „Wenn sie doch nicht in diesen Krieg wollte, hätte sie nicht gehen müssen.“ „Sie unterschätzen das Gefühl der Liebe“, sagte Hawkeye. „Es ist leichter, das eigene Leben aufs Spiel zu setzen als das Leben derer, die man liebt. Ich hätte kein Problem damit, mich einem Befehl zu verweigern, wenn ich weiß, dass ich die Konsequenzen tragen muss. Wenn jedoch ein anderer die Folgen meiner Entscheidung tragen müsste, würde ich den Befehl vermutlich auch dann ausführen, wenn ich es eigentlich nicht wollte.“ „Das eigene Leben wegzuwerfen, ist die eine Sache“, sagte Mustang zustimmend, „aber es ist etwas anderes, wenn es um das Leben derer geht, die man liebt. Wenn ich wüsste, dass man jemanden aus meiner Einheit bestrafen würde, wenn ich einen Fehler mache, würde ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um es zu vermeiden. Wenn ich der einzige wäre, der darunter leiden müsste, würde ich es versuchen.“ „Seid froh, dass ihr nie in Briggs arbeiten musstet“, sagte Olivier trocken. „Dort herrscht eine andere Mentalität. Jeder muss das eigene Überleben sichern. Mehr nicht.“ Miles betrachtete Mustangs Notizen mit einer gewissen Distanz. Der Flame Alchemist hatte nicht nur notiert, wie die Töchter der Wasseralchemisten hießen, nein, er hatte auch noch aufgeschrieben, in welchen Städten man sie zuletzt gesehen hatte. Nerissa Hamilton war in North City gestorben, ihre Schwester Helena in West City. Kay war in South City stationiert und hatte dort einen gemütlichen Schreibtischjob. Nur eine Tochter war gewissermaßen außerhalb der Kontrolle des Ministeriums. Serena war diejenige gewesen, die sich gegen eine Karriere beim Militär entschieden hatte. Gleichzeitig hatte Mustang auch notiert, welche Töchter Alchemistinnen waren. Leider war das aber kein wirkliches Auswahlkriterium, weil alle Wasseralchemistinnen waren. Deswegen konnte jede von ihnen die Wasseralchemie, die unglaublich zerstörerisch sein konnte, bis zur endgültigen Vollendung gebracht zu haben. „Was machen wir jetzt?“, fragte Olivier. „Ich will diese Alchemie haben. Ich habe genug Wasser bei mir in Briggs. Ich kann es bisher noch nicht benutzen, um die Drachmanen damit in Schach zu halten. Aber ich will alles nutzen, was die Natur mir gibt, um uns alle damit zu sichern.“ Sie bohrte einen Finger in Mustangs Brust. „Wenn ich mir das so ansehe, haben sich diese Schwestern übers ganze Land verteilt. Wenn meine Hoffnung mit Nerissa Hamilton gestorben ist und du vermutlich Serena im Osten hast, dann wäre ich dir sehr dankbar, wenn du sie mir irgendwann mal ausleihen würdest. Ich habe die Sache mit der Alchemie zwar ziemlich früh aufgegeben und sie Alex überlassen, aber bevor ich mir so etwas entgehen lasse, würde ich es mir noch mal ansehen.“ „Weshalb denkst du, dass ausgerechnet ich Serena habe?“, fragte Mustang irritiert. „Reine Hamilton kam ursprünglich aus Central City“, sagte Miles, der den Gedankengängen seiner Königin meistens folgen konnte, und nahm eine kleine Karte aus seiner Jacketttasche, bevor er sich den Stift nahm und vier Pfeile malte. „Nerissa ist im Jahre 1912 nach North City gegangen, um sich dort eine Existenz aufzubauen. Sie ist im letzten Jahr gestorben.“ Er zeichnete einen weiteren Pfeil. „Ich weiß das so genau, weil ihre Schwester Helena zu dieser Zeit in Briggs war und verständigt wurde, als man Nerissas Leiche gefunden hat. Erstaunlich war nur, dass wir bei der Routineuntersuchung des Todesort im Papierkorb lange schwarze Haare gefunden haben – und hingeschmierte Transmutationskreise sowie eine Augenklappe.“ Er malte einen weiteren Pfeil, der ebenfalls von Central City ausging. „Major Kay Hamilton ist im Jahr 1910 nach South City gegangen und dort ins Militär eingetreten. Ich habe sie nur einmal getroffen und was bei ihr auffällig ist, sind ihre dunkelgrünen Augen und ihre hellroten Haare. Ich schätze, dass ein paar ihrer Gene aus Creta kommen. Sie ist definitiv eine gute Soldatin, hat aber keine Intentionen, eine Staatsqualifikation abzulegen. Im Süden nennt man sie auch die ‚Rose des Südens’. Sie ist bei ihren Untergebenen sehr beliebt, auch wenn sie offenbar sehr streng ist. Als Generalleutnant Chase aus dem Militär entlassen wurde, weil er vom Versprochenen Tag gewusst hatte, wurde sie bis zur Einsetzung eines neuen Oberbefehlshaber mit der Leitung des Hauptquartiers beauftragt. Danach hat man sie in eine kleinere Stadt versetzt und ihr den Befehl gegeben, sich darum zu kümmern.“ Miles zog den dritten Pfeil. „Helena Hamilton. Silberne Haare und blaue Augen. Eine fähige Vorgesetzte, wenn auch nicht so begabt wie ihre Schwester. Sie ist 1911 in West City in die Militärakademie eingetreten und gehörte zu den besten Absolventen ihres Jahrgangs. Gestorben ist sie an einer Schusswunde. Direkt von hinten in den Kopf. Sie hatte nicht einmal den Hauch einer Chance.“ Miles schüttelte langsam den Kopf, bevor er eine gestrichelte Linie von Central aus in Richtung Osten zog. „Bleibt nur noch Serena.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)