Naminé von Azahra (Liebe deinen Feind) ================================================================================ Kapitel 44: Neuer Freund ------------------------ 45.Kapitel Neuer Freund Es war schon spät abends als Sias, Techi, Sam und Raven in einem Gasthof ankamen, der noch ein paar Meilen von der Hauptstadt der Hochelben, Arsë, mitten in der Landschaft lag. Die Kälte der Nacht war langsam in ihre Glieder gekrochen, und als sie die Tür zu dem Haus öffneten, schockte sie zuerst die Wärme, die von einem Kamin ausging, der im Schankraum des Gasthofes, loderte. Techi stürmte regelrecht hinein und ließ sich direkt vor dem Feuer, auf dem Boden nieder. Sie streckte ihre Hände dem Feuer entgegen und seufzte tief: „Ach … wie schön“, sagte sie und kam sich vor wie im siebten Himmel. Raven räusperte sich: „Wie wäre es, wenn du das nächste Mal selbst ein Feuer entfachst, wenn dir kalt ist?“, schlug er vor. „Das ist Magieverschwendung!“, gab diese aufmüpfig zurück und wandte sich wieder dem Feuer zu. Raven schüttelte nur den Kopf und setzte sich neben Sam und Sias, die inzwischen einen Platz gefunden hatten. Eisiges Schweigen herrschte zwischen den Dreien – bzw. zwischen Sias und Raven. Sam nippte an einem heißen Tee und rieb sich die Finger warm. Sias und Raven tranken Bier. Techi saß immer noch vor dem Kamin und döste. „Hast du schon einen Plan?“, fragte Raven Sias leise. Der junge Elbenjäger schlug kurz die Augen nieder. „Nein. Ich habe keine Ahnung, wie ich, es anstelle. Efal würde wissen, was ich tun muss, um Naminé zu befreien“, gestand er und nahm einen tiefen Schluck von seinem Bier. „Sobald wir in Arsë sind, wird uns schon etwas einfallen.“ Techi, die sich nun genug aufgewärmt hatte, setzte sich nun zu ihnen, nachdem sie vom Tresen ein Glas Wein geholt hatte. „Der Wirt fragt ob mir heute nach hierblieben“, sprach Techi und setzte sich neben Sam, die die Magierin aus großen Augen ansah. „Nein. Sobald wir uns gestärkt haben, reiten wir weiter“, verkündete Sias und nahm einen erneuten Schluck aus seinem Krug. Sam gähnte wie auf Kommando und rieb sich die Augen. Die Hochelbin lächelte ihr aufmunternd zu. „Wir sollten heute nicht hier rasten, Sias. Wir sind alle müde, und eine Pause tut uns sicher gut“, versuchte Techi ist und Sias nickte Ergebens. „Ja. Vielleicht ist es doch besser, wenn wir heute hierbleiben.“ Techi stand auf. „Ich sag nur kurz dem Wirt bescheid!“ Sam gähnte erneut und nieste kurz. Dann sah die junge Novizin direkt nach links. Dort an einem einzelnen Tisch saß ein Hochelb. Er hatte lange brünette Haare und gleichfarbige Augen, die fest auf seinem Glas mit Wasser fixiert war. Er trug einen weiten brauen Umhang über seine edle Reisekleidung. Sam stupste Raven an und zeigte auf dem Hochelb. „Was ist mit ihm?“, fragte Raven sie und sah den Elb fragend an. Sam fuchtelte wild hin und her doch Raven verstand nicht, auf was sie hinauswollte. Sias sah sie ebenfalls verwirrt an. Sam schlug wütend mit der Hand auf den Tisch und sah die beiden schmollend an. „Ich glaube sie regt sich auf, weil sie nicht reden kann“, erriet Raven und Sam warf ihm einen bösen Blick zu. „Irgendetwas ist mit diesem Elb“, flüsterte Sias nun. Er beobachtete den Elb lange, bis dieser seinen Kopf zu Sias und den anderen wandte. Er winkte ihnen zu und Sias erwiderte den Gruß. „Er kommt hierher“, flüsterte Raven, als der Elb aufstand und sich auf den Weg zu ihnen machte. „Darf ich mich zu Euch setzen?“, fragte dieser höflich und die Drei nickten. Der Elb setzte sich neben Sias und Techi sah ihn verwundert an, als diese sich wieder zu ihnen gesellte. „Mein Name ist Kaeló. Wohin reist Ihr?“, fragte der Hochelb, als die anderen sich vorgestellt hatten. „Wir sind nach Arsë unterwegs und wohin führt Euer Weg?“ „Ich bin ebenfalls nach Arsë unterwegs! Wir könnten uns doch zusammenschließen? Alleine zu reisen ist nicht gerade amüsant“, gestand er schließlich und strahlte in die Runde. Na? Was hält Ihr davon?“ Techi sah Sias an. Die Magierin sah in seinem Blick, dass er überlegte. „Gut. Ihr könnt mitkommen. Aber Ihr besorgt Euch euren eigenen Proviant, damit das klar ist.“ Kaeló nickte übertrieben. „Natürlich! Das ist kein Problem für mich.“ Am nächsten Morgen zogen sie alle weiter. Kaeló saß auf einem braunen Pferd, das einen sehr schmalen Körperbau hatte. Raven sah immer wieder zu Kaeló. Der Elb kam ihm komisch vor. Gestern Abend hatte er noch nicht viel über sich erzählt, außer dass er ein Händler sei, der von ein paar Banditen überfallen worden war. Daher hat er sein ganzes Hab und Gut verloren, bis auf sein Pferd und ein paar Silbermünzen. Der kann einem ja richtig leidtun, dachte Raven und lenkte sein Pferd näher zu Sam ran. Die stumme Frau strich ihrer Stute sanft durch die Mähne. „Was hältst du von ihr?“, fragte er Sam. Sie legte den Kopf leicht schief und formte dann einige Zeichen mit ihren Händen. Sam war genau seiner Meinung. „Sagt mal Kaeló, woher kommt Ihr?“, fragte Raven ihn nun. „Aus Osche. Das liegt am äußersten Rand von dieser Welt. Wahrscheinlich habt ihr noch nie davon gehört. Es ist ein kleines verschlafenes Dorf“, erklärte er Raven. Der Alchemist runzelte die Stirn. „Dieser Ort sagt mir wirklich nichts. Das muss ja ein richtiges Nest sein“, mischte sich nun Techi ein und sie sah den angeblichen Händler aufmerksam an. „Ja. Das ist es auch.“ Kaeló lachte. Plötzlich gab Techi ihrem Pferd die Sporen und dieses rannte an Kaeló vorbei und versperrte ihm den Weg. „Ich weiß, dass du nicht aus Osche stammst! Dieses Dorf existiert seit über 400 Jahren nicht mehr! Und ich glaube kaum, dass du so alt bist! Wer bist du also wirklich?!“ Kaeló traten sofort Schweißperlen auf die Stirn und sah helfend Sias an. Der 24-Jährige beobachtete das Schauspiel aufmerksam. „Na los spuck es aus!“ „I … Ihr irrt Euch! Ich komme wirklich aus Osche“, stammelte der Elb und wich einige Schritte von Techi zurück. Ihre Augen funkelten. „Hör endlich auch mich zu verarschen!“ „Kaeló. Sagt die Wahrheit“, sprach nun Sias ruhig. Der Hochelb seufzte niedergeschlagen. „Gut! Ihr habt gewonnen! Ich kommen aus Arsë, genauer gesagt komme ich direkt aus dem Königshaus. Ich bin der Sohn des Beraters Avu und … ich habe Euch gesucht.“ „Uns gesucht?“ Kaeló nickte. „Ja. Ich bin kein Feind, das müsst Ihr mir glauben! Ich bin hier um Euch zu helfen Naminé zu befreien.“ Sias horchte auf. „N … Naminé? Wie geht es ihr? Ist sie in Ordnung?“, fragte er aufgeregt und Angst schwang in seiner Stimme mit. „Es geht ihr gut, und ich habe ihr versprochen, dass ich sie dort raushole, mit Eurer Hilfe, natürlich. Linth verfolgt ein sehr dunkles Ziel: Er besitzt einen schwarzen Magiestein und den möchte er … ausprobieren. Und dafür brauchte er ein geeignetes Opfer und das ist Naminé“, gestand er der kleinen Gruppe und sah niedergeschlagen umher. „Ich versuche schon seit längerer Zeit das Cirra es ihm austreibt, doch sie ist genau so stur wie er und findet den Plan gut. Sie will sich somit an Sias rächen.“ Techi sah Sias an. „Glaubst du ihm?“ „Bitte! Ich will Euch helfen! Wenn ihr mir vertraut dann könnt Ihr Naminé befreien!“, warf nun Kaeló ein. „Ja. Ich glaube dir.“ Techi trat mit ihrem Pferd zur Seite und beäugte Kaeló skeptisch. „Und wie willst du uns helfen?“ Kaeló grinste nun. „Es ist ganz einfach. Ihr müsst nur das tun, was ich Euch sage!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)