Wie du mir.. so ich dir... von Gedankenchaotin ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „Ich liebe dich nicht mehr, Takanori.“, Noch immer hallen deine Worte in meinem Kopf, noch immer sehe ich dich ein letztes Mal vor mir, ehe du dich abwendest und einfach gehst, mich alleine lässt. Zwei Tage ist das nun schon her und doch kann ich noch immer nicht verstehen, was dazu geführt hat, dass deine Gefühle nachgelassen haben, immerhin hast du bislang nie etwas davon verlauten lassen, geschweige denn es mich irgendwie spüren lassen. Leise seufzend fahre ich mir zum wiederholten Male durch die Haare, blicke auf unser Foto, welches erst vor ein paar Wochen entstanden ist, schüttele kurz den Kopf, ehe ich es wieder wegstelle und mich von meinem Sofa erhebe. Langsam schlüpfe ich in meine Jacke und die Schuhe, schnappe mir nur das nötigste, wie Schlüssel und Geldbörse, ehe ich meine Wohnung verlasse, in welcher ich es gerade keine Minute länger aushalte. Ebenso lange laufe ich einfach die Straße entlang, achte gar nicht auf die Leute um mich rum und auch nicht darauf, dass es nach einigen Minuten anfängt zu regnen, zumal mir das eigentlich fast schon egal ist. Irgendwann – ich weiß vermutlich selbst nicht mal genau, wo ich gerade bin – lasse ich mich völlig entkräftet auf einem kleinen Mauervorsprung nieder und habe doch keine Ahnung, wie es weitergehen soll, immerhin spielen wir in einer Band, immerhin muss ich dir morgen eigentlich wieder gegenüber treten. „Willst du noch wachsen oder warum sitzt du hier im Regen rum?“, reisst mich wenig später eine Stimme aus meinen Gedanken, welche mich im ersten Moment nur verwirrt blinzeln lässt, ehe ich meinen Kopf hebe und in die Augen eines, nicht mehr ganz so jungen, Mannes blicke. „Vielleicht will ich mich auch einfach nur ertränken.“, gebe ich nach einer Weile leise von mir und senke meinen Blick wieder, habe ich doch eh einfach das Bedürfnis danach und nach einer Unterhaltung eigentlich schon lange nicht. „Wäre aber schade um dich, Takanori.“, erklingt nun erneut die Stimme des Fremden vor mir, woraufhin ich eine Augenbraue hebe und erneut zu ihm aufsehe, ihn etwas mustere und doch nicht gleich darauf komme, woher ich ihn kenne, auch wenn er mir sehr bekannt vorkommt. „Was weißt du denn schon.“ gebe ich schließlich doch nur leise von mir und erhebe mich wieder, um an dem, für mich noch immer, Fremden vorbei zu laufen. „Jetzt warte doch mal.. so durchnässt kannst du unmöglich weiter laufen.“, spricht er mich erneut an, entlockt mir ein Schultern zucken. „Siehst du doch, dass ich das kann.“, gebe ich nur trocken von mir und laufe auch prompt weiter, fiepe leise auf, als er mich auf seine Arme hebt und ein trockenes „Dann trag ich dich halt zu mir!“, verlauten lässt, meine Versuche wieder von seinem Arm zu kommen, dabei völlig ignoriert. Eine Stunde später sitze ich dennoch in seinen Bademantel gehüllt und mit einer Tasse Tee in meinen Händen auf seinem Sofa, musterte ihn erneut etwas. „Und? War es jetzt so schlimm, eine Dusche zu nehmen und dich aus den nassen Klamotten zu schälen?“, dringt erneut seine Stimme zu mir durch, was mir nun doch ein Kopfschütteln entlockt. „Warum tust du das?“, frage ich leise nach und sehe zu ihm hoch, versuche erneut darauf zu kommen, ehe ich mir kurz mit der flachen Hand vor der Kopf schlage, als mir siedendheiss einfällt, wer du bist, immerhin habe ich schon einiges von dir und deiner Band gehört. „Na, ist der Groschen gefallen?“, grinst er mich auch sofort ein, was mich etwas verlegen lächeln lässt, ehe ich ein leises „Gomen.“, verlauten lasse, hatte ich doch eigentlich andere Dinge im Kopf, als direkt zu merken, dass ich Kyo von D'erlanger vor mir sitzen habe. „Wie kommts, dass du so spät abends durch den Regen rennst?“, will er wenig später noch wissen, entlockt mir so im ersten Moment ein leises Seufzen. „Ich wollte mich ablenken.. nachdenken.“, entgegne ich schließlich leise, kaue auf meiner Unterlippe herum und senke meinen Blick wieder in meine Teetasse und bin ihm dennoch dankbar, dass er nicht weiter nach fragt, dass er es so im Raum stehen lässt und erst nach ein paar Minuten noch ein „Mein Gästezimmer steht dir zur Verfügung, deine Klamotten sind ja eh nicht zu gebrauchen gerade.“, von sich gibt und anschließend in seinem eigenen Schlafzimmer verschwindet, nachdem er mir noch eine gute Nacht gewünscht hat. Minutenlang bleibe ich auf seinem Sofa sitzen, bin erst gewillt, einfach in meinem jetzigen Outfit zu fliehen, ehe ich mich doch entschließe, sein Angebot anzunehmen und mich ins Gästezimmer zurückziehe, in welchem ich auf dem Bett bereits nach einer halben Stunde eingeschlafen bin, auch wenn sich meine Träume wieder mal nur um dich drehen. Murrend öffne ich am nächsten Morgen meine Augen, fahre mir etwas verpeilt durch die Haare und trotte nach dem Erheben langsam ins Badezimmer, schlüpfe dort in meine inzwischen wieder getrockneten Sachen. Kurz horche ich, ob er noch da ist, werde jedoch schon im Wohnzimmer eines besseren belehrt, als ich einen Zettel auf dem Tisch finde. „Kaffee steht in der Küche. Bedien dich ruhig, musste schon los. Hoffentlich war das nicht unsere letzte Begegnung. Kyo!“, steht auf diesem geschrieben, welcher mir irgendwo schon ein Lächeln entlockt. Kurz zögere ich ich, drehe den Zettel dann aber dennoch um und antworte ich ihm mit einem „Vielleicht. Kannst dich ja melden.“, und schreibe meine Nummer unter meine Worte, auch wenn ich keine Ahnung habe, was mich da gerade gebissenen hat. Kurz seufze ich auf, verlasse seine Wohnung schließlich wieder und ziehe die Tür einfach hinter mir zu, ehe ich mich in Richtung meiner eigenen Wohnung bewege, jedoch schon nach ein paar Minuten Wegzeit inne, als ich dich auf der anderen Straßenseite entdecke: Arm in Arm mit Yuh von vistlip. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)