Zwei Leben, zwei Welten? von Auryn-chan (Eine AkuRoku FF) ================================================================================ Liebe? ------ Axels POV Als mein Gehirn diese Worte verarbeitet hatte weiteten sich meine Augen ungläubig. Hatte Roxas das gerade wirklich gesagt? Das war doch bestimmt nur ein Traum! Oder? Doch selbst wenn es ein Traum gewesen wäre, ich hätte nicht gewusst ob es ein guter oder schlechter wäre. Denn dieses eine Wort störte mich. Er hatte „Ich glaube“ gesagt. Glauben war nicht Wissen. Was wenn er sich über seinen eigenen Gefühle nicht im Klaren wäre? Wenn ich ihm jetzt die Wahrheit sagen würde und er dann feststellt das er mich doch überhaupt nicht liebt? Das ich einfach doch nur ein Freund, wenn auch ein sehr guter, war? Ich hatte in meinem Leben schon so viele Enttäuschungen erlebt. Zu viele. Mit der Zeit hatte ich mir meinen eigenen Schutzpanzer zugelegt und momentan war ich einfach noch nicht in der Lage ihn abzulegen. Nicht wenn ich mir nicht ganz sicher sein konnte, dass Roxas das auch wirklich so meinte, was er da gerade von sich gegeben hatte. Ich konnte einfach keine so starken Gefühle zulassen. Jetzt noch nicht. Anscheinend hatte ich ihn zu lange einfach nur fassungslos angestarrt, denn er senkte nun den Kopf und nuschelte: „V-Vergiss es. I-Ich glaube ich s-sollte jetzt besser-“ „Roxas.“ Keine Reaktion. „Roxas!“ Er hob den Kopf und sah mich mit hochrotem Gesicht an. Ich schaute ihm in die Augen und schüttelte leicht den Kopf: „Es tut mir wirklich leid, aber ich denke mehr als Freundschaft ist nicht drin.“ Noch nicht, ergänzte ich in Gedanken. Doch sofort bereute ich diese harten Worte, denn in Roxas Augen bildeten sich Tränen, die langsam seine Wangen herunter liefen. „Roxas, nicht weinen. Es tut mir-“ Er schluchzte: „Ist schon gut. Wenigstens findest du mich nicht widerlich.“ Es tat weh, Roxas so am Boden zu sehen, obwohl er nun versuchte seine Enttäuschung mit einem Lächeln zu überspielen. Vielleicht sagte er ja doch die Wahrheit? Schon kamen mir die ersten Zweifel. „Ich verspreche dir, dass wir Freunde bleiben, ja?“ Roxas nickte: „Danke.“ Doch immer noch hörte ich große Unsicherheit in seiner Stimme. Irgendwas musste es doch geben, damit er mir glaubte! „Roxas, du kannst mir glauben, ich hatte früher mal einen Kumpel der auch schwul war und wir haben uns trotzdem super verstanden.“ Auch wenn das eine glatte Lüge war, so sah ich doch wie sich Roxas´ Gesichtszüge etwas entspannten und er nicht mehr krampfhaft versuchte seine Gefühle zu verbergen. Nach einer Weile erhob er sich jedoch und ging zu Tür: „Ich denke ich sollte jetzt aber besser verschwinden. Es ist schon spät und ich muss einfach… nachdenken.“ Das verstand ich, und so ließ ich ihn widerstandslos gehen. Roxas POV Als ich mein Zimmer erreichte sank ich kraftlos af mein Bett. Ich hätte mich Ohrfeigen können! Warum hatte ich meine verdammte Klappe nicht halten können? Auch wenn er mir versichert hatte, dass es ihm nichts ausmachen würde, hatte ich Angst. Wenn ich ihn verlieren würde, wäre mein Leben so gut wie gelaufen. Und wieder erkannte ich, dass ich mich tatsächlich in ihn verliebt hatte. Denn, würden Hayner oder Pence verschwinden, wäre ich sicherlich sehr traurig, doch würde das Leben irgendwann weitergehen. Nein, bei Axel war das anders. Ob er sich jetzt überhaupt noch bei mir Wohlfühlen würde? Jetzt wo er wusste, dass ich etwas von ihm wollte? Ich sollte besser etwas Abstand halten. Und noch eine Frage drängte sich in meine Gedanken. Würde ICH das überhaupt verkraften? Es waren noch drei Wochen und fünf Tage Ferien. Und eigentlich wollten wir ja auch noch zelten gehen. Das würde aber bedeuten, mit Axel eine Woche im selben Zelt zu schlafen. Dabei würde er nun sicherlich nicht mehr mitmachen. Da klopfte es an meiner Tür: „Roxas? Ist alles in Ordnung?“ Erst da bemerkte ich, dass ich wieder angefangen hatte zu schluchzen. „J-Ja, ist alles okay.“ „Das hört sich aber nicht so an. Darf ich reinkommen?“ „Nein. Ich will nur schlafen.“, mit diesen Worten verkroch ich mich unter meiner Bettdecke. Zum Glück hatte ich abgeschlossen, denn meine Mutter spielte zu gerne den Kummerkasten für alles und jeden. Und das konnte ich gerade echt nicht gebrauchen. „Roxas! Mach doch die Tür auf. Hast du dich mit Hayner gestritten?“ „NEIN! Lass mich einfach in Ruhe!“ Glücklicherweise schien meine Mutter mich wirklich nicht weiter ausfragen zu wollen, denn ich hörte Schritte, die die Treppe hinuntergingen. Inzwischen müsste es wohl acht Uhr sein, und nach der Enttäuschung bei Axel wollte ich nur noch schlafen. Einfach alles vergessen und mich in eine Traumwelt flüchten. Das tat ich dann schließlich auch und für ein paar Stunden waren alle Probleme vergessen. In der darauf folgenden Woche versuchte ich Axel, so gut es ging, aus dem Weg zu gehen. Obwohl er sich sicher Sorgen machte lief ich die beiden Male, wo er mich schließlich doch aufgespürt hatte, einfach davon und ließ ihn stehen. An einem Tag hatte ich mich mit Hayner und Olette verabredet, Pence war unterdessen bei einem seiner zahlreichen Verwandten zu Besuch, doch selbst meine Lieblingseinssorte an einem heißen Sommertag konnte mich nicht vom Nachdenken abhalten. Meine Eltern, besonders meine Mutter, hatten mich beinahe jeden Tag ausgefragt, doch viel schlauer als vorher waren sie jetzt auch nicht, denn ich hatte meist geschwiegen. Momentan saß ich, trotz des traumhaften Wetters, vor meiner Playstation und versuchte mich abzulenken. Doch immer wieder schlichen sich die Bilder von vergangenem Sonntag in mein Gedächtnis, obwohl ich sie zu verdrängen versuchte. Mittlerweile kam mir die Aktion leider mehr peinlich als enttäuschen vor. Ich meine, da komme ich einfach so zu einem anderen Jungen, den ich gerade mal ein paar Monate kenne und gestehe ihm meine Liebe. Und als er mir mitteilt, dass dieses Gefühl nicht auf Gegenseitigkeit beruht fange ich an zu flennen. Toll gemacht Roxas. Echt toll gemacht. Die nächsten Tage saß ich beinahe 24 Stunden im Haus und tat gar nichts. Doch schließlich, nachdem ich ihn fast eine Woche ignoriert hatte, fasste ich einen Entschluss. Wenigsten wollte ich wissen ob er jetzt noch mit mir zelten wollte und so machte ich mich an einem schwülen Nachmittag auf den Weg zu der Lagerhalle. Vorsichtig schlich ich über das Gelände und erreichte die schwere Tür, an die ich leise klopfte. Doch als niemand antwortete öffnete ich die Tür ein Stück und schaute durch den Spalt. Tatsächlich schien Axel nicht da zu sein. Ob ich warten sollte? Oder sollte ich mich einfach wieder aus dem Staub machen? Doch im gleichen Moment wurde mir diese Entscheidung abgenommen denn jemand tippte mir auf die Schulter, sodass ich mich erschrocken umdrehte, und in zwei strahlend grüne Augen starrte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)