Quarter past seven von Niekas ================================================================================ Kapitel 1: Quarter past seven ----------------------------- Die Sonne ging langsam unter, aber noch war es hell und sehr warm. Alfred saß im T-shirt auf der Veranda vor seinem Haus und kramte zufrieden in der braunen Papiertüte vor ihm auf dem Tisch. Er würde sich einen entspannten Abend machen, hatte er beschlossen. Den hatte er sich verdient. Als er gerade einen Hamburger aus der Tüte zog, klingelte plötzlich sein Handy. Überrascht zog er es aus der Tasche und warf einen Blick auf die Nummer, die ihm bekannt vorkam. Er nahm den Anruf an. „Ja?“ „Alfred?“, erklang eine unsichere Stimme am anderen Ende. „Der bin ich.“ „Hier spricht Toris.“ Alfred zog überrascht die Augenbrauen hoch. „Toris! Ich habe ewig nichts mehr von dir gehört.“ Am anderen Ende hörte er Toris' nervöses Lachen und konnte sein Gesicht förmlich sehen. Es war seltsam, wie vertraut seine Stimme und sein Lachen Alfred noch immer vorkamen, obwohl sie sich wirklich lange nicht gesehen hatten. Sicher nicht mehr seit der letzten Weltkonferenz vor fast einem Jahr. „Wie schön, mal wieder von dir zu hören! Wie geht es dir? Was gibt es Neues bei dir drüben?“ „Es geht mir gut“, erwiderte Toris und stockte kurz. „Es... eigentlich gibt es nichts Neues. Ich rufe einfach an, um... einfach so eigentlich.“ „Umso besser!“, sagte Alfred, lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und biss in seinen Hamburger. „Ef fedoff niff üba...“ „Verzeihung?“, fragte Toris verwirrt. Alfred schluckte. „Es geht doch nichts über einen Anruf, der keine schlechten Neuigkeiten bedeutet.“ „Es hätten ja auch gute Neuigkeiten sein können.“ „So oder so ist es mir recht so“, verkündete Alfred und griff nach seiner Cola. „Dir geht es also gut?“ „Ja, sicher. Und dir?“ „Großartig!“, sagte Alfred und nahm einen neuen Bissen von seinem Hamburger. „Du mufft wiffen, daff...“ „Bist du gerade beim Essen?“, unterbrach Toris ihn. „Ja. Wie hast du das denn gemerkt?“ „Was gibt es Leckeres bei dir?“ „Nichts Besonderes“, winkte Alfred ab. „Hab mir ein paar Hamburger geholt.“ „Isst du immer noch so viel Fastfood wie früher?“ „Ich sehe nicht ein, wieso ich etwas an meinen Gewohnheiten ändern sollte“, erwiderte Alfred beiläufig und schlürfte von seiner Cola. „Ich habe entschieden, dass ich schon gut genug bin, ohne gertenschlank zu sein. Ich meine, ich bin ein Held und alles! Perfekt kann ich ja nicht sein, oder?“ „Das kann niemand von dir verlangen.“ „Eben! Und ich bin auch so schon großartig, also.“ Toris am anderen Ende lachte leise. „Was machst du sonst noch so?“ „Sonst noch so?“, wiederholte Alfred und runzelte die Stirn. „Außer, dass ich zwischendurch mal die Welt rette und so weiter?“ „Ich meine gerade jetzt.“ „Ich sitze auf der Veranda und esse.“ Alfred zuckte die Achseln. „Nichts Besonderes eben. Wieso fragst du?“ Toris schwieg kurz und seufzte dann leise. „Ich würde dich zu gerne wieder einmal besuchen kommen.“ Ein Grinsen breitete sich auf Alfreds Gesicht aus. „Hey, das ist eine großartige Idee, Toris! Von mir aus kannst du jederzeit kommen. Ich muss bis nächsten Monat nicht verreisen, und wenn du...“ „Das geht nicht“, sagte Toris bedauernd. „Es war nur Wunschdenken. Ich kann hier gerade nicht weg, Alfred. Ich habe zu viel zu tun.“ Alfred runzelte die Stirn und schwieg. „Tut mir Leid“, sagte Toris unsicher. „Hey, nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest. Du überarbeitest dich doch nicht, oder?“ „Nein, nein! Natürlich nicht.“ „Du weißt ja, dass du dich jederzeit auf mich verlassen kannst, oder?“ „Ja“, antwortete Toris und lachte. „Hätte ich sonst angerufen?“ „Du musst vorbeikommen“, sagte Alfred entschieden und wickelte einen zweiten Hamburger aus dem Papier. „Irgendwann. Bald. Ich bestehe darauf.“ „Mal sehen“, erwiderte Toris vage. „Vielleicht kann ich es einrichten.“ Sie schwiegen eine Weile. Alfred grüßte ein paar Kinder von nebenan, die auf der Straße vorbei liefen. Die Sonne war schon tief gesunken und warf lange Schatten. „Erzähl mir, was du gerade machst“, sagte Toris plötzlich. „Was ich mache? Nicht viel, habe ich doch gerade gesagt.“ „Beschreib mir, was du siehst. Ich möchte es mir vorstellen können. Ich möchte so tun können, als würde ich neben dir sitzen.“ Alfred zog die Augenbrauen hoch und grinste. „Beschreiben, was ich sehe? Bist du gerade in einer poetischen Phase oder was?“ „Nicht direkt“, murmelte Toris und verstummte verlegen. Alfred zuckte die Achseln und streckte die Beine aus, so weit er konnte. „Die Sonne geht unter“, begann er. „Es war ein echt heißer Tag heute, Mensch, das kannst du dir gar nicht vorstellen! Bei dir drüben gibt es so etwas doch gar nicht. Es ist ziemlich still... ich habe das Geländer der Veranda neu gestrichen, hast du es schon gesehen? Nein, hast du nicht. Du musst herkommen und es dir ansehen. Die Sonne ist jetzt schon fast hinter den Häusern auf der anderen Straßenseite... alles ist so warm und träge, ich könnte einschlafen. Wahrscheinlich gehe ich gleich rein und sehe fern, wenn die Mücken mich bis dahin noch nicht völlig ausgesaugt haben, die Mistviecher... hast du auch solche Probleme mit Mücken, Toris? Toris?“ „Nein“, antwortete Toris und gähnte leise. „Bist du auch so müde wie ich?“, fragte Alfred und stand seufzend auf, das Handy noch am Ohr. „Sollen wir Schluss machen?“ „Wenn du willst.“ „Nein, wenn du willst.“ Toris lachte leise. „Also gut, Alfred. Es war nett, mit dir zu reden.“ „Es war nett, dass du angerufen hast! Das kannst du öfter machen, weißt du? Einfach ohne Grund anrufen. Ich freue mich.“ „Vielleicht lasse ich bald noch einmal von mir hören.“ „Tu das.“ „Labanakt.“ „Good night“, erwiderte Alfred und grinste. „Gehst du aber früh ins Bett, Toris.“ „Wie?“, fragte Toris etwas verwirrt. „Ja... ja, das tue ich wohl. Gute Nacht, Alfred.“ „Schlaf gut“, sagte Alfred und warf einen Blick auf die Uhr. Viertel nach sieben. Aber Toris hatte wirklich müde geklungen, dachte er und beendete den Anruf. Womöglich wurde er krank, brütete irgendetwas aus... Sollte er doch früh ins Bett gehen. Es würde ihm gut tun. Nach ein paar Wochen und einer Handvoll weiterer Anrufe fiel Alfred auf, dass viertel nach sieben eine beliebte Zeit war, zu der Toris ihn anrief. Er hatte nichts dagegen. Wenn der Trubel des Tages nachgelassen hatte, war genau der richtige Zeitpunkt, um ein wenig mit einem alten Freund zu plaudern. Wobei Toris selten irgendetwas erzählte, sondern eher Alfred darum bat, zu reden. Aber Alfred war es nicht anders gewohnt. Er redete immer die meiste Zeit, wenn er sich mit jemandem unterhielt. Schon wieder ging die Sonne hinter den Bäumen unter. Es war kurz nach sieben. Wenn Toris jetzt gerade anrufen wollte, würde er nicht durchkommen, dachte Alfred bedauernd, denn leider hatte er gerade selbst einen wichtigen Anruf zu machen. Zu seiner Überraschung klingelte es im Hörer sieben- oder achtmal, ohne dass jemand am anderen Ende abnahm. Also gut, Telefonate nach Übersee hatten schon einmal ihre Tücken, aber so etwas... hatte Arthur womöglich sein Handy verlegt? Endlich gab es ein leises Knacken und eine heisere Stimme meldete sich. „Ja?“ „Hey, Arty!“, sagte Alfred gut gelaunt und lehnte sich zurück. „Ich bin es, dein Held!“ „Alfred?“, fragte Arthur verständnislos und gähnte. „Natürlich! Einen anderen Helden hast du ja wohl nicht, oder?“ Alfred lachte schallend auf. „Warum rufst du an?“, fragte Arthur. Zu Anfang hatte er müde geklungen, doch je wacher seine Stimme nun wurde, desto gereizter wurde sie. „Was gibt es?“ „Also, es geht um die letzte Konferenz bei dir. Da hatte ich doch dieses äußerst heldenhafte Baseball Cap auf, erinnerst du dich?“ „Ja“, sagte Arthur gedehnt. „Nun, ich muss es irgendwie verlegt haben“, sagte Alfred besorgt. „Hast du es vielleicht...“ „Alfred“, unterbrach Arthur ihn völlig humorlos. „Geht es nur um diese blöde Kappe?“ „Ja“, sagte Alfred überrascht. „Ich dachte, ich könnte dich ja einfach anrufen und fragen...“ „Aber nicht mitten in der Nacht, wanker!“, brüllte Arthur ihn an. „Ich habe schon gedacht, jemand hätte dich bombadiert, weil du mich mitten in der Nacht aus dem Bett schmeißt!“ „Aus dem Bett schmeißt?“, wiederholte Alfred ungläubig und lachte auf. „Aber Arty! Es ist doch erst kurz nach sieben!“ „Bei dir vielleicht!“, schrie Arthur. „Aber bei mir ist es mitten in der Nacht! Wie kannst du in sechs verschiedenen Zeitzonen leben und trotzdem immer die Zeitverschiebung zwischen uns beiden vergessen?!“ „Zeitverschiebung?“, wiederholte Alfred verdutzt. „Ruf gefälligst morgen früh noch einmal an, wenn ich ausgeschlafen habe! Good night!“, fauchte Arthur. Kurz darauf piepte es und der Anruf war beendet. Überrascht nahm Alfred das Handy von seinem Ohr und betrachtete es noch eine Weile lang, als ob es ihm Arthurs Überreaktion erklären könnte. Obwohl... ja, natürlich, die Zeitverschiebung. Alfred vergaß sie jedes Mal, was manchmal dazu führte, dass er Arthur aus dem Bett warf. Oder jemand anderen. Vielleicht sollte er sich das mal irgendwo aufschreiben, dachte Alfred, als Merkzettel. Wenn es bei ihm sechs Uhr war, war es in Europa so und so spät. Irgendetwas störte ihn an dieser Tatsache ganz gewaltig, aber er wusste nicht, was es war. Etwas zerstreut legte er sein Handy beiseite und stand auf, um einen Zettel zu holen. Er würde sich eine heldenhafte Tabelle zur Zeitverschiebung machen. Wenn es bei ihm in Washington D. C. sechs Uhr am Abend war, dann war es in Europa zwischen elf und ein Uhr nachts. Er hielt inne und runzelte die Stirn. Wenn es bei ihm viertel nach sieben war... Alfred saß in einem kleinen Café und trank eine Cola, als sein Handy klingelte. Toris, leuchtete es auf dem Display auf. Er nahm ab. „Hey, Toris.“ „Hey, Alfred“, sagte Toris und lachte etwas unsicher. „Ich hoffe, ich störe nicht.“ „Überhaupt nicht“, erwiderte Alfred munter. „Wo bist du gerade? Ich höre Stimmen im Hintergrund.“ „Ich sitze in einem Café. Heute war es so warm, das glaubst du nicht... ich fühle mich richtig erschöpft von der Hitze.“ „Du und erschöpft?“ „Natürlich nur so erschöpft, wie ein Held es sein kann.“ „Natürlich“, stimmte Toris zu und lachte erneut. Eine Spur von Unsicherheit lag in seinem Lachen, dachte Alfred. Es gefiel ihm nicht. „Toris?“ „Ja?“ Er zögerte kurz. Es kam selten vor, dass er darüber nachdachte, was er sagen sollte, aber diesmal tat er es. „Sag mal... wie spät ist es bei dir gerade?“ Toris schwieg. Alfred wartete einige Sekunden, dann versuchte er es erneut. „Toris? Ich wollte nur wissen, ob...“ Er brach verwirrt ab, als er ein Tuten hörte. Toris hatte aufgelegt. Besorgt ließ Alfred das Handy sinken. Es ging nicht gut aus, wenn er darüber nachdachte, was er sagen sollte. Am besten, er sprach einfach, ohne lange nachzudenken. Ebenso ohne nachzudenken suchte er Toris' Nummer aus seinem Verzeichnis und rief ihn zurück. Es klingelte und klingelte. Alfred war entschlossen, hartnäckig zu bleiben. So leicht würde er sich nicht abwimmeln lassen. Immerhin war er ein Held! Das fehlte noch, dass er Toris jetzt hängen ließ, wo dieser sich so seltsam benahm. Die Unsicherheit in seiner Stimme und seinem Lachen hatte Alfred überhaupt nicht gefallen. Es klickte, als Toris abnahm. Allerdings sagte er nichts. „Toris?“, fragte Alfred. Stille antwortete ihm. „Weißt du, zuerst kam mir an deinen Anrufen gar nichts seltsam vor“, legte Alfred los, bevor Toris auflegen konnte. „Aber dann habe ich Arthur angerufen, auch abends, und er lag schon im Bett und hat sich beschwert, ich hätte ich geweckt... das fand ich ziemlich komisch, weil es erst sieben war, aber dann ist mir das mit der Zeitverschiebung wieder eingefallen. Und ich habe ein bisschen rumgerechnet, weißt du. Und ehrlich gesagt...“ Er runzelte die Stirn. „Wie spät ist es bei dir, Toris?“ Erneut schwieg Toris eine Weile lang. Als er antwortete, zitterte seine Stimme ein wenig. „Viertel nach zwei.“ „Nachts?“ „Nachts.“ Alfred runzelte die Stirn. „Du weißt schon, dass du zu der Zeit schlafen solltest, Toris?“ „Natürlich!“, erwiderte Toris mit einer Spur von Hysterie. „Es tut mir Leid, es tut mir Leid, aber ich kann nicht...“ „Hey! Keine Panik, okay, Toris? Tief durchatmen. Und hör auf, dich zu entschuldigen.“ Toris atmete einige Male tief durch, wie Alfred beruhigt feststellte. „Manchmal wache ich nachts auf“, murmelte Toris halb widerwillig, halb Hilfe suchend. „Ich habe Albträume. Sie sind schon viel seltener geworden als damals, wirklich! Aber manchmal... manchmal nur... wache ich auf und habe Angst. Kennst du das Gefühl, im Dunkeln zu liegen und Angst zu haben, obwohl du nicht weißt, wovor? Vielleicht einfach nur vor der Dunkelheit und der Stille. Einfach Angst vor der Nacht.“ „Du brauchst keine Angst vor der Nacht zu haben, Toris“, sagte Alfred verwirrt. „Ich weiß doch! Aber... ich wünsche sie mir weg. Verstehst du, Alfred? Ich hasse die Nacht. Am Tag kann ich irgendetwas tun, um mich von meiner Angst abzulenken, da kann ich leben. Aber in der Nacht ist alles still und dunkel und ich bin allein. Ich ertrage es nicht, im Dunkeln allein zu sein. Und irgendwann...“ Er lachte auf diese nervöse Art, die ihm niemand nachmachte. „Irgendwann ist mir eingefallen, dass es bei dir noch Tag ist, wenn es bei mir schon mitten in der Nacht ist. Dass bei dir noch die Sonne scheint und du noch irgendetwas tust. Etwas anderes, als im Dunkeln zu liegen. Und deshalb habe ich dich angerufen. Um mir erzählen zu lassen, was du tust. Um mir vorstellen zu können, ich wäre bei dir.“ Toris sprach selten viel. Alfred konnte sich nicht erinnern, ihm je so lange am Stück zugehört zu haben. Vielleicht hätte er es früher schon tun sollen, dachte er. Man lernte einen anderen doch am besten kennen, indem man ihm einfach zuhörte. „Wieso hast du mir nichts gesagt?“, fragte Alfred. „Wovon gesagt?“ „Dass du mich mitten in der Nacht anrufst, wenn du nicht schlafen kannst.“ „Warum hätte ich dir das sagen sollen?“ „Damit ich dir helfen kann, natürlich!“ Toris lachte leise. „Aber du hilfst mir, Alfred“, sagte er. „Du bleibst wach, wenn ich schlafe. Du hilfst mir wirklich.“ Alfred schob die Unterlippe vor und dachte einen Moment lang darüber nach. „Das heißt ja“, sagte er langsam, „ich bin ein Held, ohne es zu wissen.“ Toris lachte erneut. „Natürlich bist du ein Held, Alfred.“ Zufrieden lehnte Alfred sich auf seinem Stuhl zurück, nahm einen Schluck Cola und verzog das Gesicht. Warm. „Eigentlich ist die Zeitverschiebung eine großartige Erfindung, oder, Toris?“ „Die nützlichste Erfindung der Menschheit, gleich nach dem Rad und der Dampfmaschine.“ „Und American Football.“ Sie lachten kurz. Dann gähnte Toris herzhaft. „Also ist es bei dir wirklich viertel nach zwei?“ „Mittlerweile schon halb drei“, erwiderte Toris träge. „Ich will dich nicht am Schlafen hindern.“ „Du hinderst mich nicht am Schlafen, im Gegenteil. Ohne dich würde ich für den Rest der Nacht kein Auge mehr zutun.“ Alfred grinste. „Soll ich dir erzählen, was ich gerade mache?“ „Gerne.“ „Oder soll ich dir lieber ein Schlaflied singen, zur Abwechslung?“ „Gott bewahre!“ Alfred lachte laut auf und winkte der Kellnerin, ihm eine neue Cola zu bringen. „Die Sonne scheint noch“, begann er. „Ich hatte schon erwähnt, wie warm es ist, oder? Oh my god. Es sind nicht viele Leute unterwegs, vielleicht sind sie zu müde... ach, verdammt, heute Abend läuft Football! Wie konnte ich das vergessen...“ Er fuhr munter mit seiner Erzählung fort, ohne ein einziges Mal von Toris unterbrochen zu werden. Als ihm nach einer ganzen Weile nichts mehr zu sagen einfiel, machte er eine kurze Pause und atmete durch. „Sollen wir jetzt Schluss machen, Toris?“ Am anderen Ende der Leitung herrschte Stille. „Toris? Schläfst du schon?“ Ein müdes Brummen antwortete ihm. Alfred grinste breit und sah in den noch immer hellen Himmel. „Ich lege jetzt auf, Toris. Good night.“ „Labanakt“, murmelte Toris. (Ich dachte mir: Wenn man mitten in der Nacht aufwacht und nicht mehr einschlafen kann, ist man gut dran, wenn man einen Freund in Übersee hat, wo noch gar nicht Nacht ist. Also habe ich ein wenig hin und her gerechnet, wie das ist mit der Zeitverschiebung. Weil Amerika im Ganzen sechs oder sieben Zeitzonen hat, habe ich mir die von New York und Washington rausgepickt und bin einfach davon ausgegangen, dass Alfred da wohnt. Mit dem Klima in dieser Region kenne ich mich eigentlich nicht aus, aber ich hatte diese Idee einer schweren, trägen Sommeratmosphäre im Kopf. Hoffentlich passt es irgendwie. In diesem Sinne: Labanakt!) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)