Ein Nerd kommt selten allein von KyoHyon (Zwischen Partys und dem Lernen) ================================================================================ Kapitel 1: Der Nerd kommt zu Hilfe ---------------------------------- Das monotone Piepsen meines Weckers ließ mich sofort aus meinem Schlaf aufschrecken. Mit meiner linken Hand tastete ich meine Kommode nach dem nervtötenden Wecker ab, um ihn sogleich auszuschalten, während ich mir mit meiner rechten durch meine rosa Haare fuhr. Kurz sah ich aus dem Fenster, welches gleich neben meinem Bett befand, und erblickte den leuchten blauen Himmel. Erst dann sprang ich hastig aus dem Bett, um ins Badezimmer zu gelangen. Dort duschte ich schnell mit heißem Wasser, putze mir die Zähne und kämmte mir in Sekundenschnelle meine zerzausten Haare. Das dürfte fürs Erste genügen, denn ich beschäftigte mich nie lange mit meinem Äußeren und zog deshalb schnell meine Uniform an. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich nicht mehr all zu viel Zeit hatte, bis der Bus kommen würde. So schnappte ich in großer Eile meine Tasche, zog die Schuhe an und rannte aus dem Haus, wobei die Türe mit einem lauten Knall ins Schloss fiel. “Verdammt, ich verpasse noch den Bus!”, japste ich und rannte bergab runter zur Haltestelle. Ich hasste meinen Schulweg wirklich über alles. Jeden Tag musste ich den gleichen bescheuerten Weg laufen, bei dem sich die Umwelt so gut wie nie veränderte und auch die Busfahrt verlief so monoton wie jeden Tag auch. Es stiegen immer dieselben Gesichter in den Bus ein und aus und sogar der Busfahrer war komischerweise immer derselbe. Die Sitzplätze waren immer von den gleichen Leuten besetzt und ich selbst stand immer zwischen den ganzen alten Leuten, die zu ihrer Arbeit fuhren. Ich war die einzige Schülerin, die mit diesem Bus zur Schule fuhr. Ich war auch die Einzige, die ein Geheimnis hütete, von dem niemand erfahren durfte. Als ich aus dem Bus stieg, sprintete ich, wie von einer Hummel gestochen, los, denn ich durfte von niemandem gesehen werden. Sonst würde nämlich mein kleines Geheimnis auffliegen. Ich war stets vorsichtig, wenn es um diese Sache ging und stieg deshalb zwei Stationen vorher aus, sicherheitshalber. Danach lag es an mir, so schnell wie möglich zur Schule zu rennen, um pünktlich im Unterricht erscheinen zu können. Ich hatte genau 15 Minuten Zeit, wenn sich der Bus nicht verspätete, und war trotzdem noch kein einziges Mal zu spät in die Schule gekommen. Ich hatte nämlich den Vorteil, dass ich im Leichtathletik-Club der Schule war und somit weder Probleme mit dem Rennen, noch mit der Ausdauer hatte. Kurz bevor es läutete kam ich an, genau im selben Augenblick, als der Lehrer eintrat. Wieso mussten Lehrer eigentlich immer so pünktlich sein? Schnell setzte ich mich auf meinen Sitzplatz in der ersten Reihe, in der sonst niemand außer mir saß. Die restlichen meiner Mitschüler hatten sich hinten platziert, weil sie sie sich so für cooler hielten. Ich fragte mich echt, wieso man “cooler” war, wenn man hinten saß. Es brachte nämlich rein gar nichts dort zu sitzen, zumal den Lehrern in dieser Schule kein Quatsch unbemerkt blieb. Ich seufzte vor mich hin, als der Lehrer mit dem Unterricht begann. Ich unterhielt mich so gut wie mit keinem aus meiner Klasse, denn ich war anders als sie. Ich war die Klassenbeste, verhielt mich gegenüber Lehrern stets respektvoll, hatte keine Freunde und, das Wichtigste, ich war arm. Dies war auch mein “kleines” Geheimnis, das ich verzweifelt versuchte zu hüten. Ich persönlich fand es keineswegs schlimm arm zu sein und sich unter Reichen aufzuhalten, denn ich hatte mich schon an dieses dumpfe und zugleich auch abfällige Leben gewöhnt. Aber dennoch, meine Klassenkameraden würden dies sicher anders sehen, denn sie waren allesamt reiche Leute, besaßen Unmengen an Geld, Häuser und Villen… Natürlich gehörten deren Eltern auch die größten und reichsten Firmen. So war es auch nicht verwunderlich, dass ihr Kinder nieder auf die Armen blickten und diese hemmungslos verspotteten. Zwar würde ich mich nicht davor fürchten, ihnen mein Geheimnis zu beichten, jedoch wollte ich nicht unnötig zum Gespött meiner Klasse, nein, zum Gespött meiner ganzen Schule werden. Es würde mich nur vom Lernen abhalten und das konnte ich nicht gebrauchen. Ich hatte nämlich ein Stipendium für diese Schule bekommen, aufgrund meines Notendurchschnittes von 1.0 im ersten Jahr der High School und wollte es deshalb nicht einfach so ohne Weiteres wegwerfen oder aufs Spiel setzen. Normalerweise war es nicht möglich, mitten im Jahr zu wechseln, aber bei mir hatte die Schulleitung eine Ausnahme gemacht unter der Bedingung, dass ich niemanden von dem Stipendium erzählte. Wenn Außenstehende davon erfuhren, dass jemand Armes, wie ich es war, diese berühmte Schule besuchte, dann würde dies eindeutig dem Ruf der Schule schaden. Nun wollte ich auf jeden Fall diese Chance nutzen und gut in der Schule sein, damit ich später Ärztin werden konnte, um Menschen das Leben retten zu können. Dieses Ziel setzte ich mir bereits in jungen Jahren. Um genau zu sein, seit dem es den Ärzten nicht möglich gewesen war, meiner Mutter zu helfen und sie deshalb sterben musste. Seitdem lernte ich ununterbrochen, um mein Ziel später erreichen zu können und um in einer gleichen Situation den Menschen helfen zu können. “Sakura Haruno”, rief mich der Lehrer plötzlich, sodass ich schlagartig aus meinen Gedanken hochschreckte. “Could you translate this sentence into German, please? (Englisch: Kannst du diesen Satz bitte ins Deutsche übersetzen?)” Geschwind blickte ich auf die Tafel, um mir den Satz durchzulesen. Sekunden darauf legte ich los: “Ihr Herz war, seit dem Desaster letzter Nacht, viel schwerer als ihr überladener Rucksack.” Nachdem ich fertig war, wandte ich meinen Blick von der Tafel ab und sah meinen blondhaarigen Lehrer lächelnd an. Dieser nickte mit äußerster Zufriedenheit und fuhr fort. Er musste wohl bemerkt haben, dass ich nicht ganz mit im Unterricht dabei gewesen war und hatte mich deshalb aufgerufen. Er wollte mich testen, ob ich noch anwesend war, obwohl er genau wusste, was am Ende herauskommen würde – Nämlich, dass ich ihm eine richtige Übersetzung liefern würde. So verlief dann der Unterricht damit, dass ich mich wieder aktiv am Unterricht beteiligte, während meine Klassenkameraden etwas ganz anderes taten und unaufmerksam waren. Die meisten Mädchen hatten sich Zettelchen geschrieben, über den neuesten Klatsch und Tratsch, den es zu erzählen gab. Aber auch die Jungs waren damit beschäftigt, sich zu erzählen, was sie am kommenden Wochenende unternehmen würden. Eine Fahrt auf ihrer Jacht, ein Besuch auf eine kleine Insel mitten im Pazifik, und und und. Ich schüttelte dabei nur den Kopf, denn diese Leute hatten wirklich nichts anderes im Kopf als Spaß zu haben. Es ging ihnen nicht um die Schule, sondern allein um Partys, Shoppen und Sex – Hauptsache Spaß, Hauptsache Konsum. So beendeten wir den Unterricht am Mittag mit der Chemie Stunde, in der wir einen Versuch gemacht hatten, wobei es um den Nachweis von Alkanen ging. Ich fand es alles todlangweilig, denn ich hatte gleich von Anfang an verstanden, was die Lehrerin uns beibringen wollte und musste mich gedulden, bis es auch die anderen mehr oder weniger verstanden. Danach waren schließlich noch die Clubaktivitäten dran. Denn am Anfang des Schuljahres musste jeder mindestens eine Clubaktivität auswählen, welcher man beitreten wollte. Die Jungs fühlten sich meistens von Sport, wie Fußball, Kampfsport oder Leichtathletik, angezogen, während die Mädchen sich in kreativere Clubs, wie Literatur, Kunst oder Philosophie einschrieben. Ich dagegen fiel mal wieder aus der Reihe. Ich hatte den Sport schon immer geliebt, obwohl man es von mir gar nicht erwartete, denn ich trug meine rosa Haare in zwei seitlich hochgebundene Zöpfe, hatte eine überdimensionale Brille und besaß keine Freunde – zusammengefasst: Ich war ein Nerd.Dennoch nahm ich im Leichtathletik-Club teil, welcher fast ausschließlich männliche Mitglieder hatte. Ich gehörte zur Gruppe der Läufer, von denen es in unserem Club wirklich wenige gab, nämlich nur drei. Der Rest beschäftige sich lieber mit Sprüngen und mit dem Werfen. Da wir gerade Anfang Juni hatten, war das Wetter dementsprechend schön. Der Himmel war blau und nur vereinzelte Wolken irrten umher. Nachdem wir uns dann alle umgezogen hatten, startete unser Coach schon gleich durch. Er erwartete von uns, dass wir zehn Runden um den riesigen Platz rennen, in dessen Mitte die Geräte für den Sprung und den Wurf standen, als Aufwärmung. Danach musste jeder von uns selbstständig seine Dehnübungen machen. Erst dann versammelten wir uns alle bei unserem Coach, der uns Anweisungen gab, was wie wir es zu tun hatten. Bald stand nämlich schon der internationale Wettbewerb an und unsere Schule war sozusagen der Gastgeber. Nachdem wir endlich fertig mit dem Training waren, zog ich mich schnell um, damit ich endlich nach Hause konnte. Ich musste noch ziemlich viel für die anstehende Klassenarbeit lernen, da ich schließlich meine Noten zu halten hatte. Ich marschierte vollkommen erschöpft zur Bushaltestelle, denn ich wusste, dass der Bus gleich kommen würde. So wartete ich, als ich den Bus schon von weitem hörte. Ich stellte mich ein wenig an den Rand, damit der Busfahrer mich nicht übersehen konnte, doch dann passierte genau das, was ich nicht wollte: Der Busfahrer blickte mich an, blickte wieder weg und fuhr eiskalt an mir vorbei! “Halt! Halt!”, schrie ich noch wild gestikulierend und versuchte dem Bus hinterher zu rennen. Ich klopfte einige Male während des Rennens an die Glastüre, aber es wurde nicht angehalten. Nach einigen Minuten hielt ich letztendlich an. Was für ein Mistkerl! Was hatte ich ihm denn getan, dass er mich nicht mitfahren ließ? Letztendlich schlenderte ich durch die Stadt, um von dort aus nach Hause zu kommen. Ich würde bestimmt erst um acht Uhr abends zu Hause ankommen. Etwa eine Stunde lang laufen und dann zu Hause gleich anfangen zu lernen, wie ich mich doch freute. Als ich an der Stadt angekommen war, hielten sich ziemlich viele Leute dort auf, davon sehr viele Jugendliche. Sie gingen um diese Uhrzeit lieber mit ihren Freunden shoppen, anstatt sich einmal im Leben hinzusetzen und ihre Nase in die Bücher zu stecken. Ich wünschte, ich könnte das auch einmal tun. Um schneller nach Hause zu gelangen, sammelte ich meine Kraftreserven und begann nun schneller zu laufen und Abkürzungen zu nehmen, welche mich durch enge und dunkle Gassen führten. Wäre ich ein hübsches Mädchen gewesen, hätte ich mich niemals getraut durch solche Gassen zu laufen, aber wie man klar sehen konnte, war ich nicht wirklich attraktiv. Mit dieser Frisur und der riesigen Brille dazu auf der Nase, ja, dass schreckte alle ab, zum Glück. Ich hatte mich mit Absicht für solch ein Outfit entschieden, damit sich alle von mir fern hielten und ich ungestört war. Plötzlich, als ich durch einer dieser unzähligen Gassen ging, konnte ich ein Mädchen um Hilfe rufen hören. Es war nur ein leises Wimmern, sodass man es auf den Straßen nicht hätte hören können, aber ich konnte es deutlich vernehmen. So drehte ich mich um und lauschte, aus welcher Richtung diese Hilferufe gekommen waren. Ich ging einige Schritte vor und lugte aus einem Eck hervor. Da erblickte ich, wie ein Mädchen mit dunklen Haaren zusammengekauert auf dem Boden saß und ihre Arme ängstlich vor ihrer Brust umschlungen hatte. “Hab keine Angst, süßes Mädchen. Es wird lustig”, säuselte eine tiefe Stimme lüstern. Das Mädchen drückte sich nur noch weiter an die Wand, an der es sich befand, dabei stiegen ihr noch mehr Tränen in die Augen. Als ich genauer hinblickte erkannte ich, dass es sich um ein Mädchen aus meiner Schule handelte. Sie trug die gleiche Uniform wie ich und hatte auch das Wappen der Schule. Ich lugte ein wenig weiter hervor und konnte den Jungen erkennen, der gerade nach ihr greifen wollte. Er war ziemlich schlank und trug eine Uniform, von der ich nicht sagen konnte, von welcher Schule sie stammte. Sein Gesicht verriet mir, dass er etwa in der Oberstufe war und seine Mimik deutete klar daraufhin, dass er nicht vor hatte, ein kleines, nettes Gespräch mit dem Mädchen zu führen. Seine dünnen Hände berührten langsam ihren Arm, sodass sie ein ersticktes Schluchzen von sich gab. Sofort trat ich aus dem Schatten hinaus und stieß den Jungen mit aller Kraft weg. Ich war zwar nicht allzu stark, aber wenigstens hatte der Stoß ausgereicht um den Schüler zu Fall zu bringen und ihn eine Zeit zu verwirren. “Komm.”, keuchte ich hastig und schnappte mir das Handgelenk des Mädchens, um sie mit mir ziehen zu können. Ich rannte, mit ihr im Schlepptau,raus, raus aus der Gasse auf die offene Straße, in der sich viele Menschen aufhielten. Hier konnte der Typ dem Mädchen nichts anhaben, denn wer würde sich bitteschön in aller Öffentlichkeit an einem Mädchen vergreifen wollen? “Hier bist du sicher.”, sagte ich zu ihr ohne sie auch nur anzuschauen. Ich wollte ihr verängstigtes Gesicht nicht sehen, da ich sonst viel zu fürsorglich werden konnte. “D-Dankeschön.”, kam es leise von ihr. Ja, jetzt war ich mir sicher, dass ich sie aus meiner Klasse kannte. Sonst achtete ich nicht all zu sehr, wer in meiner Klasse war… Aber sie war mir schon öfters aufgefallen. Sie hieß Hinata Hyuuga. Sie war mir durch ihre etwas andere Art aufgefallen, denn sie war ein eher stilles Mädchen, welches zu jedermann nett war, sogar zu mir. Schließlich entschloss ich mich, sie doch anzuschauen, da es ja unhöflich wäre, wenn man eine Person während des Sprechens nicht ansah. “Keine Ursache. Geht es dir gut?”, wollte ich gleich wissen und sie bejahte die Frage. Sie erzählte mir, dass sie gerade auf dem Heimweg war und durch die Gasse ging, um schneller zu dem Treffpunkt kommen zu können, an dem sie sich mit ihrem Chauffeur treffen wollte, damit er sie nach Hause fahren konnte. Jedoch war sie auf diesen Mann gestoßen, der ihr nichts Gutes tun wollte. “Wo hattest du vor dich mit deinem Chauffeur zu treffen?”, wollte ich wissen. Sie erzählte mir, dass es gleich hier sei, also begleitete ich sie sicherheitshalber. Wer wusste, was noch passieren konnte, wenn sie nicht vorsichtig war. Hinata wirkte manchmal ein wenig naiv, was ich aber nicht festlegen wollte. Ich kannte sie ja kaum. Als wir vor einem großen Hotel ankamen, lief uns ein etwas älterer Mann entgegen. “Hinata-sama, da sind Sie ja endlich. Ist Ihnen etwas zugestoßen?”, fragte er und blickte die junge Blauhaarige besorgt an. Diese erzählte kurz darauf, was vorgefallen war, sodass der Mann mit den braunen Haaren ziemlich geschockt war. Als Hinata mich dann vorstellte, wäre er beinahe vor mir auf die Knie gegangen. “Vielen Dank, dass Sie Hinata-sama gerettet haben! Dürfte ich auch noch ihren Namen wissen?” „Mein Name ist Sakura“, antwortete ich ihm. Er bedankte sich so sehr bei mir, nahm meine Hände in seine und schüttelte diese heftig, „Vielen Dank Sakura-san, ich weiß gar nicht, wie ich ihnen Danken soll.“ Ein wenig verlegen nickte ich nur. Letztendlich wollte er mir auch noch Geld dafür geben, dass ich seine Herrin gerettet hatte. Was für ein schräger Typ. Ich nahm natürlich nicht an, da ich mich wie eine reiche Person zu verhalten hatte. So verließen mich die beiden schon einige Minuten danach und ich konnte mich jetzt wirklich auf den Weg nach Hause machen. Ich kam erst gegen neun Uhr an, da dieser Vorfall nicht gerade einige Sekunden angedauert hatte. Zu Hause erwartete mich mein Vater schon voller Sorge. “Wo warst du nur?”, wollte er wissen und ich erklärte ihm einfach, dass ich heute etwas länger im Leichtathletik-Club geblieben war. Natürlich glaubte er mir sofort, da ich ihn noch nie in meinem Leben angelogen hatte. Ich fühlte mich zwar schlecht, wenn ich ihm nicht die Wahrheit sagte, aber ich wollte auch nicht, dass er sich unnötig um mich Sorgen machte. Er hatte mit seiner Arbeit schon genug um die Ohren. Ich aß dann nur noch kurz ein wenig von dem Abendessen, welches mein Vater zubereitete hatte und musste zugeben, dass es besser geworden war. Nach dem Tod meiner Mutter, hatte mein Vater immer sehr viel Probleme mit dem Kochen gehabt, weswegen ich meistens etwas gekocht hatte. Aber mit der Zeit hatte ich ihm auch ein wenig beigebracht, damit auch er etwas kochen konnte, wenn ich mal nicht zu Hause war. Nachdem ich fertig mit dem Essen war, machte ich mich gleich an meine Hausaufgaben und an den Stoff, den ich für die morgige Arbeit zu lernen hatte. Hätte ich gewusst, was morgen passieren würde, dann hätte ich mich wirklich darauf vorbereitet. Ich hätte wissen müssen, dass dieser Perverse sich nicht einfach so geschlagen geben würde.. A/N: Das erste Kapitel ist schon wirklich sehr lang geworden und ich hoffe sehr, dass es einige Leser und Reviewer unter euch gibt. Natürlich sind Lob und Kritik wie auch bei jeder anderen Story erwünscht. Jetzt noch eine Frage: Wer soll das Pairing für Sakura werden? Ich habe noch keine konkrete Vorstellung davon, weshalb ich ein wenig Hilfe brauche. Ihr könnt jedes beliebige Pair für sie auswählen, da ich auch sehr offen für “unnatürliche” Pairings bin! (Aber bitte kein Lee, Shino oder Choji. Es ist nicht so, dass ich sie nicht mag, mehr, dass ich nicht wirklich mit ihnen umgehen kann ;D) Liebe Grüße, KyoHyon Kapitel 2: Heroes come when you need them most. ----------------------------------------------- Ich schreckte auf, als mein Vater nach mir rief. “Du kommst noch zu spät, Sakura!” Schnell blickte ich zu meinem Wecker, der mir 7.56 Uhr zeigte. Ich hatte also noch etwa 15 Minuten, bis der beschissene Bus kommen würde. So sprang ich mit einem Satz von meinem Stuhl auf, und rannte ins Badezimmer. Ich musste gestern irgendwann um zwei Uhr nachts während dem Lernen eingeschlafen sein, worauf ich vergessen hatte meinen Wecker zu stellen. Besser konnte der Tag gar nicht mehr anfangen. Ich machte mich so schnell es ging fertig, packte meine Sachen in aller Eile und rannte hinaus auf die Straße. Es war total angenehm, wie einem der Wind während dem Rennen so durchs Haar blies. Man bekam das Gefühl von Freiheit, dass vor allem mir im Moment fehlte. Schnell hatte ich die Haltestelle erreicht und konnte gleich in den Bus steigen. Heute saß, wie ich sogleich bemerkte, ein anderer Busfahrer am Steuer. Das erste Mal, dass ich ein anderes Antlitz an diesem Platz erblickte, als das von dem alten, mürrischen Mann, welcher doch sonst immer diesen Bus lenkte. Aber es interessierte mich nicht allzu sehr, denn die Hauptsache war, dass ich pünktlich in der Schule ankam. An der besagten Haltestelle drückte ich auf den Knopf, um aussteigen zu können, aber der Fahrer hielt nicht an. “Warten Sie mal!”, rief ich, aber meine Stimme wurde von einem lauten Hupen übertönt. So war ich gezwungen eine Station später auszusteigen, an der ziemlich viele Leute mit ihren Autos herumfuhren. Schnell hüpfe ich aus dem Bus und sah mich um, ob auch niemand von meiner Schule hier stand. Ich durfte kein Risiko eingehen und beäugte meine Umgebung kritisch. Als ich niemanden entdeckte, lief ich los. Ich hatte heute ein wenig mehr Zeit, sodass ich mich nicht allzu sehr beeilen musste. Als ich an einer etwas weniger befahrenen Straße ankam, bemerkte ich plötzlich, dass eine Limousine, welche mir nicht unbekannt war, in meine Richtung fuhr. “Verdammte scheiße!” Geistesgegenwärtig suchte ich eine Versteckmöglichkeit und entdeckte, zu meinem Glück einen Busch. Blitzschnell sprang ich dahinter, damit mich keiner entdeckte. Ich blickte zwischen den Ästen hervor und sah, wie sich dieses lange, schwarze Auto langsam entfernte. Glück gehabt! Es wäre ein wirklich schrecklich gewesen, wenn mich deren Insassen erkannt hätten. Es war nämlich die Limousine der Uchiha gewesen. Die Uchiha bestanden aus drei Jungen, zwei Brüdern und deren Cousin. Sie waren wirklich die beliebtesten Jungs der Schule, doch mir waren sie, wie sollte es auch anders sein, vollkommen egal. Jeden Tag bekamen sie mindestens ein Liebesgeständnis und das nicht nur von Mädchen aus meiner Schule. Jedoch war es nicht gerade oft, dass sie diese Liebe auch erwiderten. Ich hatte sie vielleicht drei oder vier Mal mit ihren Freundinnen gesehen, mehr nicht. Aber das Sonderbarste an dem Ganzen war, dass diese drei immer zur selben Zeit eine feste Freundin hatten, als ob sie gegeneinander konkurrieren würden. Keiner durfte ohne Freundin sein, wenn der Andere eine hatte. Nachdem niemand mehr zu sehen war, rannte ich zur Schule. Ich kam wie immer pünktlich an, sogar etwas früher als eigentlich erwartet, sodass ich schnell auf meinen Platz huschte und noch versuchte noch einige Formeln auswendig zu lernen, ehe die Arbeit beginnen würde. Jedoch war das bei diesem Lärm, den meine Klasse veranstaltete, fast unmöglich. Die Jungs brüllten wie wilde Löwen, während das Kichern der Mädchen mir durch Mark und Bein ging. Ich versuchte mich krampfhaft auf das Lernen zu konzentrieren, aber schaffte es einfach nicht. “Sakura-san”, hörte ich plötzlich eine Stimme, worauf ich mich ein wenig zur Seite drehte. Es war Hinata, die neben mir stand und mir eine Box hinhielt. “Ich möchte mich für gestern noch einmal bedanken”, piepste sie. Sie hatte diese Worte so leise gesagt, dass ich sie kaum gehört hatte, trotzdem wurde es plötzlich still und die ganze Aufmerksamkeit war auf uns beide gerichtet. Ihr war es wahrscheinlich ein wenig peinlich mit mir zu reden, worauf ich nur den Kopf schüttelte. “Kein Problem.”, sagte ich ihr und nahm die Box dankend an. “Was ist passiert?”, fragten einige Mädchen die Hyuuga, welche sodann schüchtern von dem Vorfall gestern erzählte. “Achso”, riefen sie alle darauf aus und gingen wieder. Sie schienen es entweder für normal zu halten, wenn ein Mädchen belästigt wurde oder sie wollten sich nicht eingestehen, dass ich etwas getan hatte, das sie alle verwunderte. Mir war es aber egal, was diese Zicken dachten. Ich öffnete lieber die Box ein wenig und konnte vielerlei verschiedene Kekse entdecken, die wirklich köstlich aussahen. Auch der Duft war fabelhaft, sodass mir das Wasser im Mund zusammenlief. Ich freute mich schon wirklich darauf, sie heute Abend mit meinem Vater essen zu können. Ich packte die Box aber gleich weg, als der Lehrer herein trat und die Arbeitsblätter austeilte. Sofort begann ich alles niederzuschreiben, was ich wusste – also alles. Ich hatte jedes einzelne Detail gelernt und würde meine eins auf keinen Fall verfehlen. Nachdem die Stunde um war und wir alle abgeben mussten, fühlte ich mich schon gleich viel besser als vorher. Ich hatte jede einzelne Aufgabe mit Sorgfalt gelöst, sodass gar nichts schief laufen konnte. Der restliche Tag verlief wie sonst auch und der Unterricht endete für uns heute schon um ein Uhr, da wir heute ausnahmsweise keinen Mittagsunterricht hatten. Ich war die Letzte, die das Klassenzimmer verließ, da ich noch etwas zu tun hatte. Als alle weg waren, ging ich hinter das Gebäude, an dem das kleine Blumenbeet war. Ich hatte mich dafür bereit erklärt, die Blumen zu gießen und das Beet zu pflegen, da es sonst keiner machen wollte. Ich fand, dass es wirklich nichts anstrengendes war. Ich musste lediglich nur die Pflanzen bewässern, was ich immer in weniger als fünf Minuten machte. In dem Beet blühten viele verschiedenen Blumen, die wirklich prächtig wuchsen. Plötzlich vernahm ich Schritte hinter mir und drehte mich um. Zwei Jungs standen vor mir und unter einem der zwei entdeckte ich den Typen von gestern. Seine hellen Haare hingen ihm strähnig ins Gesicht, während seine Augen kaum zu sehen waren. Der andere hatte etwas dunkleres Haar, die kurz geschnitten waren. Er war im Gegensatz zum Anderen viel muskulöser. Sie stammten von der Unuboré High School. “Was wollt ihr?”, fragte ich scharf und schlang meine Hand fester um die Gießkanne. Eine Antwort bekam ich jedoch nicht, sondern wurde stattdessen böse angegrinst. Die beiden machten einen Schritt auf mich zu, sodass ich die Kanne aus Reflex fallen ließ und wie eine Verrückte los rannte. “Hinterher!”, hörte ich einen der beiden rufen. Daraufhin rannte ich nur noch schneller und hoffte darauf, dass sich vorne auf dem Schulgelände noch jemand aufhielt. Ich versuchte gerade um die Ecke zu biegen, um an den Eingang der Schule gelangen zu können, als sich jemand auf mich warf. Ich konnte diesem schweren Gewicht nicht standhalten und knallte mit einem heftigen Aufprall zu Boden. “Hab ich dich.”, säuselte der auf mir liegende und drückte meinen Kopf nur zu Boden. Mein Kopf lag seitlich, sodass ich zur Seite blicken konnte. Neben mir kniete sich der Dünnere der beiden auf den Boden, sodass ich darauf schließen konnte, dass der Größere auf mir lag. “Du hast mich doch nicht vergessen, oder?”, fragte mich der Hellhaarige und strich grob über meine Wange. Ich verzog daraufhin nur mein Gesicht. Ich antwortete auch nichts auf seine Frage, wieso sollte ich überhaupt? Ich würde ihn nur weiterhin provozieren, wenn ich etwas Falsches sagte, außerdem saß mir schon dieser andere Typ noch auf dem Rücken, was mir mehr als genug war. Als ich nichts sagte, nahm er sich meine Brille, die von dem Sturz ziemlich verbogen wurde. Na toll, jetzt musste ich mir neben etlichen Schulbüchern auch noch eine neue Brille kaufen. Es hieß also wieder länger Arbeiten am Wochenende. “Hat es dir denn die Sprache verschlagen?”, begann mein Gegenüber wieder zu fragen, worauf ich nur wieder die gleiche Frage stellte, wie vorher auch. “Was wollt ihr?”, zischte ich und meine Augen formten sich zu engen Schlitzen. Ich versuchte mich unter dem Gewicht des Riesen zu bewegen, aber es gelang mir nicht, stattdessen wurde mein Kopf nur noch mehr in den sandigen Boden gedrückt. Der Hellhaarige stand auf und warf meine Brille zu Boden. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken trat er dann drauf, sodass ein Knirschen zu hören war. Ich blickte meiner armen Brille nach, die ich schon ziemlich lange hatte. Dann griff er mir in meine Haare, um meinen Kopf ein wenig hochziehen zu können. Währenddessen lösten sich meine Haargummis ein Teil meiner Haare rutschte mir über meine Schultern. “Ich möchte mich dafür, dass du gestern dazwischen gefunkt hast, nur revanchieren.” Ein gehässiges Grinsen schlich sich auf seine schmalen Lippen. Mit einem Mal stand er mir nun auf meiner linken Hand. Voller Schmerz verzerrte ich mein Gesicht und versuchte meine Hand wegzuziehen, was aber unmöglich war. “Wärst du wenigstens ein wenig hübscher gewesen, würde es nicht so wehtun, du Miststück.”, sagte er mit einem süffisanten Grinsen. Als er schließlich nach mir treten wollte, schloss ich meine Augen aus Reflex, da ich mich davor fürchtete, was kommen würde. Ich wurde noch nie geschlagen, sodass die Angst umso größer war, als ich es mir je vorgestellt hätte. Jedoch spürte ich, wie der Dunkelhaarige von mir herunterstieg und ein wenig nach vorne lief. Daraufhin konnte ich einen dumpfen Aufprall hören, sodass ich sofort meine Augen wieder öffnete. Ich versuchte mich langsam aufzusetzen, was gar nicht so leicht war, da mein schlanker Körper durch das schwere Gewicht schon ziemlich taub geworden war. Als ich es geschafft hatte mich endlich aufzusetzen, blickte ich mich um und entdeckte die beiden Typen auf dem Boden. Einige Sekunden lang bewegten sie sich nicht, ehe sie urplötzlich aufsprangen und sich ohne jegliche Worte schnell aus dem Staub machten. Als ich aufsah, blickte ich in zwei Gesichter, die der Auslöser für die Flucht der beiden anderen gewesen war. Uchiha Sasuke und Uchiha Itachi. Sie sahen mich beide mit hochgezogenen Augenbrauen an, so wie man es nicht anders von ihnen kannte. Sie musterten mich ein wenig, bevor sie sich dann beide gleichzeitig umdrehten und gingen. Mich ließen sie völlig verdutzt am Boden sitzen. Sie hatten nicht einmal gefragt, ob es mir gut ginge. Wahre Gentleman, wirklich! Ich schaute den beiden noch kurz hinterher, wie sie in ihre schwarze Limousine stiegen und wegfuhren, danach rappelte ich mich auf und räumte noch die Gießkanne weg, die ich zuvor zu Boden geworfen hatte. Was sollte ich denn jetzt nur meinem Vater erzählen? (Ja, das war meine einzige Sorge im Moment!) Er würde es bestimmt nicht so auf sich sitzen lassen, also musste ich mir etwas einfallen lassen, damit er nicht irgendwie unüberlegt handelte, wie er es doch sonst so gerne tat. Auf den Nachhauseweg dachte ich ziemlich viel nach, wie und was ich meinen Vater sagen konnte. Als ich dann zu Hause ankam, war niemand zu sehen. Ich lief von Zimmer zu Zimmer, fand aber niemanden vor. Normalerweise war mein Vater um diese Uhrzeit eigentlich schon zu Hause. Schließlich in der Küche angekommen fand ich einen Zettel vor, den ich laut vorlas. “Sakura. Ich komme heute Abend erst spät heim, also mache dir bitte selbst etwas zu Essen und vergiss nicht deinen Schlüssel mitzunehmen, falls du irgendwohin gehen solltest.” Ohne jegliche Gedanken zerknüllte ich den Zettel und warf ihn in den Müll. Glück gehabt. Jetzt konnte ich wenigstens versuchen meine verdammten Kratzer und Schrammen von gerade eben zu pflegen, sodass man sie nicht sah. Ich würde ihm einfach erzählen, dass ich im Sport heute gestürzt war und dabei meine Brille heruntergefallen sei. Genau, das war eine gute Idee. Als es schließlich Abend wurde, lernte ich noch ein wenig. Meine Gedanken schweiften jedoch immer wieder von den Vokabeln zu den Uchiha Brüdern. Wieso sie mir wohl geholfen hatten? Normalweise wäre es ihnen ja sowas von egal gewesen, was um sie herum passierte. Vielleicht tat ich ihnen ja Leid, sodass sie sich aus Mitleid gezwungen gefühlt hatten, mir zu Hilfe zu eilen. Aber ihr Verhalten danach.. Sie hatten mich nicht einmal wirklich angesehen und waren gegangen. Ich verstand diese Leute einfach nicht. Man konnte nie ihr wahres Motiv erkennen, falls sie überhaupt eines besaßen. Ich konnte mir gut vorstellen, dass sie sich wieder irgendein weibliches Opfer suchten, mit dem sie spielen konnten. Aber wenn ich so nachdachte, ergab auch das keinen Sinn. Wieso sollten sie einem wirklich hässlichen Mädchen wie mir helfen? Es gab tausende von Mädchen die den Uchiha Brüdern zu Füßen lagen, ohne, dass sie überhaupt etwas dafür taten. Irgendwann gegen zehn Uhr klingelte es an der Tür. Schnell hastete ich aus meinem Zimmer, um zu schauen, wer da war. “Sakura, ich bin es.”, sagte die Person, die ich eindeutig als meinen Vater identifizieren konnte. So riss ich die Tür auf und blickte einem sehr glücklichen Gesicht entgegen, was mich sehr verwunderte. Sonst kam mein Vater mit einem erschöpften Gesicht von der Arbeit, aber heute schien es anders zu sein. Er begrüßte mich kurz, ehe er an mir vorbei huschte und sich in der Küche das Essen erwärmte. Ich war wirklich sprachlos, da er gar nicht bemerkt hatte, dass ich überhaupt kleine Verletzungen hatte. Schon immer hatte er jeden noch so kleinen Kratzer bemerkt, wenn er mich angesehen hatte. Mir sollte es aber recht sein. Wenn mein Vater so glücklich sein konnte, dann freute ich mich für ihn. Seit dem Tod meiner Mutter war er nämlich oft ein wenig zu fürsorglich mit mir gewesen und hatte mich kaum weggehen lassen, in der Angst, dass auch mir etwas zustoßen konnte. Ich lief ihm hinterher in die Küche und setzte mich gegenüber von ihm an den Küchentisch. Er aß gemütlich seinen Reis und erzählte mir davon, was er heute alles so gemacht hatte. Er redete von seiner Arbeit, von den ganzen Kollegen und von irgendwelchen Männern, die heute mit ihm reden wollten. “Sie wollten, dass ich das Grundstück an sie verkaufe, weil sie irgendein Hotel hier errichten wollen. Sie meinten, dass sie mir dafür einen wirklich angemessenen Preis zahlen würden, aber ich habe natürlich abgelehnt.” Als ich das hörte, wäre ich fast von meinem Stuhl gefallen. Es war mir klar, dass irgendwann solche Leute kamen und uns das Haus abkaufen wollten, da man von hier aus wirklich einen wunderschönen Blick auf die Stadt hatte, da wir auf einem recht hohen Hügel wohnten. Aber natürlich würde ich es niemals zulassen, das uns das Haus von irgendwelchen geldgeilen Säcken weggenommen wurden, zudem meine Mutter es wirklich sehr geliebt hatte. Außerdem war das Haus schon ziemlich lange im Besitz der Familie meiner Mutter gewesen. Es wurde immer an die nächste Generation vererbt, sodass man für die ganzen Hauskosten gar nicht einmal aufkommen musste. Hätten wir für dieses Haus aber monatlich etwas zahlen müssen, hätten wir es uns mit dem wenigen Geld, welches wir besaßen, nicht finanzieren können. “Gut. Du wirst auch nicht nachgeben, egal wie viel Geld sie dir anbieten, oder?”, fragte ich noch einmal zur Sicherheit und bekam zur Antwort ein freudiges Lächeln. “Versprochen?” Ich wollte wirklich auf Nummer sicher gehen, denn ich würde es meinem Vater niemals verzeihen, wenn er das Grundstück verkaufte. Ich wusste nämlich genau, dass er ein Mensch war, den man leicht überreden konnte. Man musste nur seinen Schwachpunkt treffen und er würde sogleich nachgeben. “Versprochen!!”, versicherte mir mein Vater mit lauter Stimme und grinste mich an. Dann war ja alles gut. Aber trotzdem erklärte sein Verhalten immer noch nicht, wieso er so gut drauf war, deswegen sprach ich ihn darauf an. “Ach, nichts Besonderes, ich habe bei der Arbeit nur eine Person kennengelernt, die ich nett finde.”, erzählte er mir und sah mich immer noch lächelnd an. Ich dagegen war aber ganz und gar nicht davon begeistert. “Eine Frau?” Nicken. “Achso.” Das war alles was ich dazu sagen konnte. Ich war wirklich nicht scharf darauf eine andere Frau als meine Mutter im Haus zu haben. Aber wenn es meinen Vater glücklich machen würde, dann war das doch gut – wie schon gesagt. “Stell sie mir bei Gelegenheit vor, falls es was werden sollte”. Mit einem gespielten Lächeln stand ich auf und verließ die Küche. Als ich außer Reichweite war seufzte ich laut. Es war bestimmt diese Sorte von Frauen, die darauf achtete, was ein Mann in der Hose und nicht, was er im Herzen hatte. Jetzt erst begann also das Unglück so richtig loszugehen. A/N: Alle, die noch kein Pairing für Sakura vorgeschlagen haben, können das gerne noch machen. Es steht also noch nichts fest und ich würde gerne eindeutig Ergebnisse zu dem Pairing haben. Im nächsten Kapitel werde ich euch dann den derzeitigen Stand nennen ;D Ihr seit alle auch gerne dazu aufgerufen Nebenpairings zu nennen, dafür bin ich immer offen. Shonen-Ai und Shojo-Ai sind auch gesehen, solange es kein zu extremes Pair ist. So, als Dankeschön für die Reviews habe ich noch ein Bild von Sakura gezeichnet. Es ist nicht so toll und eigentlich sehr “normal” (was immer man auch darunter versteht), aber ihr bekommt vielleicht so ein kleines Bild davon, wie Sakura aussieht bzw. wie ich sie mir so ungefähr vorstelle. Ich habe das Bild noch nicht ausgemalt, falls also jemand Lust hat ein wenig zu kolorieren und zu experimentieren, der solle mir Bescheid geben und kann danach gleich loslegen! :D Für alle, die mir das alles schön mit Farbe ausfüllen versuche ich eine kleine Belohnung zu finden ^-^ (Erwartet aber nicht so viel, Geld kann ich euch nicht geben xD ) Link: http://kyohyon.deviantart.com/art/Haruno-Sakura-Lineart-205614359?q=gallery%3AKyoHyon&qo=1 Viele liebe Grüße, KyoHyon Kapitel 3: Sport ist Mord! -------------------------- Neuer Tag, neues Glück? Nein, ganz und gar nicht. Schon als ich aufwachte, es war gerade einmal sechs Uhr morgens, begann schon das ganze Chaos. Denn mir fiel ganz plötzlich ein, dass ich gestern meine Brille hätte zum Optiker bringen sollen. Dieser hätte sie mir dann bis heute Morgen mit Sicherheit repariert. Dabei hätte ich auch nicht so viel für bezahlen müssen, aber jetzt, wie es kommen musste, hatte ich natürlich in all der Aufregung von gestern vergessen in die Stadt zu gehen. Ich konnte mich doch ohne Brille nicht blicken lassen. Nun ja, ich fand es ja nicht schlimm, wenn mich meine Klassenkameraden mal ohne Brille sahen, zumal sie sowieso kaum auf mich achteten, das Problem lag nur darin, dass ich ohne meine Gläser so ziemlich alles und jeden verschwommen sah. Im Unterricht würde ich nicht so viele Probleme haben, da ich ja immer vorne saß und so das Ablesen von der Tafel nicht so schwer sein konnte. Wenn ich nun so nachdachte, würde es wahrscheinlich keine größeren Probleme geben für den heutigen Tag. Am Abend könnte ich nach dem Sportunterricht, meine Brille wieder abholen und das war es dann. Aber… Halt! Der Sportunterricht! Ich konnte mich doch kaum, so blind wie ich momentan war, am Sportunterricht beteiligen. Das war das aller schrecklichste was mir je widerfahren könnte! Das wäre eine Blamage! Schnell hüpfte ich aus meinem Bett, versuchte dabei das Horrorszenario aus dem Kopf zu kriegen, machte mich fertig und fuhr schon früher Richtung Schule. Jedoch stieg ich in an der Haltestelle in der Stadt aus und begab mich Richtung Brillengeschäft. Da der Besitzer des Ladens der Freund von meinem Vater war, konnte ich ruhig bei seinem Zuhause klingeln, welches sich über dem Brillenladen befand. Dort gab ich schnell meine Brille ab und er versicherte mir, dass er sie für mich bis heute Abend wieder zusammenflicken würde. Schnell verabschiedete ich mich also mit einem “Dankeschön” und nahm den nächstbesten Bus, der mich zur Schule fuhr. Wie auch sonst stieg ich zwei Stationen früher aus. Obwohl ich noch in der Stadt gewesen war, konnte ich heute ganz gemütlich zur Schule laufen. Auch hielt sich um diese Uhrzeit kaum ein Schüler meiner Schule auf den Straßen auf. Sie wurden nämlich alle per Luxus-Limousine auf den letzten Drücker in die Schule gefahren. Als ich im Klassenzimmer ankam war niemand zu sehen, was mich ziemlich beruhigte. Ich setzte mich schnell auf meinen Platz am Fenster und zog mein Heft raus, um einige Mathematikaufgaben zu bearbeiten, die wir heute sicherlich im Unterricht durchnehmen würden. Ich arbeitete lieber vor, sodass ich im Unterricht etwas weniger zu tun hatte. Als ich jedoch mein Mäppchen aus der Tasche zog, flogen mir meine Stifte allesamt zu Boden und rollten durch den halben Raum. “Verdammte scheiße”, rief ich ganz unbewusst aus und kniete mich schnell zu Boden, um alle wieder einzusammeln. Ja, auch ich hatte manchmal einen Drang zum Fluchen, das musste ich zugeben. Gegenüber den Erwachsenen benahm ich mich wie eine vorbildliche Schülerin, aber ich konnte manchmal auch ziemlich laut und frech werden. Kaum jemand wusste, dass ich so mich so benehmen konnte, was auch gut war, denn ich machte damit nur meinen Ruf als ruhiger Nerd kaputt. Die Einzigen, die von meinem, manchmal abnormalen, Verhalten wussten, waren meine Klassenkameraden aus der Mittelschule, aber sie selbst waren genauso wie ich gewesen, wenn nicht noch schlimmer sogar. “Sagt ein Nerd denn solche unartigen Wörter?”, hörte ich ganz plötzlich eine tiefe Stimme und riss meinen Kopf augenblicklich zur Seite. Dort stand ein schwarzhaariger, gutaussehender Junge, der den Namen Sasuke Uchiha trug, mit seinen Händen in den Hosentaschen und seiner Tasche über die Schulter geworfen. Er blickte mich ein wenig schief an und ging langsam auf seinen Platz zu, während ich ihm mit meinen Augen erschrocken folgte. Verdammt. Verdammt. Verdammt. Wie konnte mir das eigentlich passieren? Schnell schüttelte ich meinen Kopf und ohne auf die rhetorische Frage zu antworten wandte ich mich wieder meinen Stiften zu, um diese flink aufzuheben um sie danach mein Mäppchen zu befördern. Ich spürte, während ich so auf dem Boden saß, wie mich der Schwarzhaarige mit seinen Blicken beinahe durchlöcherte. Aus dem Blickwinkel erkannte ich, wie er jede einzelne meiner Bewegung verfolgte – zumindest glaubte ich das. Ohne Brille konnte ich wirklich ungeheuer schwer ausmachen, ob er mich jetzt ansah oder doch wo anders hin. Aber so, wie er sein Kinn auf seinen Handrücken gestützt hatte und sein Gesicht in meine Richtung gewandt war, konnte er ja nur mich ansehen. Es war ja sonst niemand außer uns beiden hier in diesem Raum. Nun hatte ich den so gut wie alle Stifte eingesammelt, nur noch einer fehlte. Ich blickte mich ein wenig um und bemerkte, wie der Uchiha mit seinem Fuß etwas hin und her schob. Auf den ersten Blick erkannte ich nur etwas Rotes, dann aber, als ich meine Augen eng zusammenkniff und angestrengt in dessen Richtung blickte, erkannte ich, dass es mein Stift war, mit dem er da so spielte. Kurz schluckte ich schwer, dann stand ich auf und ging nach hinten. Dort beugte ich mich neben seinem Sitzplatz nach unten, um nach dem roten Stift zu greifen, als jedoch ein Fuß sich darauf stellte. Ich stockte kurz, ehe ich mich räusperte. Eigentlich sollte es ein Zeichen dafür sein, dass er auf meinem Stift stand, aber allem Anschein nach reagierte er gar nicht darauf. “Könntest du bitte deinen Fuß von meinem Stift herunter nehmen?”, fragte ich ihn höflich und blickte ihn dabei sogar ein wenig an. Er sah mich mit einem Blick an, den ich gar nicht zu deuten wusste und augenblicklich bildete sich ein Kloß in meinem Hals. “Nein, wieso?”, antwortete er mir mit kurzen, arroganten Worten und tat so, als ob es keine große Sache wäre, wenn er auf meinem Stift drauf stand. Was wollte dieser Arsch eigentlich von mir? Ich hatte mir immer gedacht, dass er trotz seines Macho-Gehabes ein netter Junge sein konnte, aber dieser Moment bewies wohl eindeutig das Gegenteil. Wie konnte er nur so fies zu mir sein? Ich hatte noch nie, wirklich noch nie, nicht einmal gestern, ein Wort mit ihm gewechselt, wieso um Himmels Willen war er eigentlich so unfreundlich? Letztendlich entschloss ich mich dazu, ihm eins auszuwischen. Sollte er an seiner Coolness sterben! “Wenn du den Stift unbedingt haben willst, dann schenke ich ihn dir.”, sagte ich provozierend und ging zurück auf meinen Platz. Ich merkte genau, dass er mir mörderische Blicke zuwarf, aber diese ignorierte ich gekonnt. Solange nur der Uchiha hier war, konnte ich mich etwas meinem wirklichen Charakter entsprechend verhalten. Als ich mich schließlich gesetzt hatte, konnte ich endlich mit meinen Aufgaben beschäftigen. Jedoch, meine Gedanken ließen es nicht zu, dass ich mich auf die Aufgaben konzentrierte. Irgendwie bereute ich das, was ich gesagt hatte. Nicht, weil der Schwarzhaarige sauer auf mich werden konnte – das war mir herzlich egal – aber die Befürchtung, dass er mir das Leben zur Hölle machen könnte, beunruhigte mich. Außerdem hatte ich ihm und seinem Bruder nicht einmal dafür gedankt, dass sie mir gestern geholfen hatten. Ich glaube aber, dass er nicht einmal mehr wusste, dass wir uns gestern begegnet waren. Ich war schließlich auch nur eine der tausenden Mädchen, die er am Tag erblickte. Glücklicherweise geschah aber nichts besonderes mehr, zumindest bis zum Sportunterricht nicht. Der Uchiha hatte, soweit ich mitgehört hatte, nichts über mich erzählt und angesehen hatte er mich erst gar nicht. Als ich in die Umkleidekabine, die ich selbstverständlich mit Mädchen teilte, gelangte, waren diese gerade dabei sich umzuziehen. Ich huschte auf einen freien Platz, irgendwo, wo keiner saß und begann in meine Sportsachen zu schlüpfen. Ich war als aller Erste fertig mit dem Umziehen, trotz dessen, dass ich die Letzte gewesen war, welche die Kabine betreten hatte. Die meisten Mädchen meiner Klasse machten sich sogar für den Sportunterricht noch hübsch, was ich kein bisschen nachvollziehen konnte. Sie trugen enge Höschen in einer äußerst auffälligen Farbe und darüber eine kurze enge Hose, die sowohl ihre langen Beine als auch ihr Höschen sehr zur Geltung brachten. Zudem trugen sie ihr Top noch so, dass ihr Dekolleté gar nicht zu übersehen war und jedes Mal wenn sie sich streckten, hatte man einen freien Blick auf deren Bauch. Und um ehrlich zu sein, wollte ich gar nicht mehr von ihren BHs anfangen. Einfach nur schrecklich wie sie alle ihren Busen so sehr zusammenquetschten, damit er noch größer wirkte. Im Gegensatz zu denen, trug ich normale Sachen. Eine Hose, die ich bis zum Knie hochkrempelte, da sie mir viel zu lang war und ein grünes T-Shirt, welches meinen Oberkörper gut verdeckte. Ich trug irgendwelche “No Name”-Schuhe, die ich zum Sonderpreis bekommen hatte und meine Haare waren wie sonst auch in den zwei seitlichen Zöpfen. Nichts besonderes also, aber ich war zufrieden. Kaum waren die heute ziemlich aufgeregten Mädchen fertig, begaben wir uns in die Turnhalle, wo mich schon der Schock erwartete. Unsere Sportlehrerin, Mitarashi Sensei, stand gerade neben dem Sportlehrer der Jungs, Maito Sensei. Wir versammelten uns alle schnell um die beiden Lehrer herum, damit wir hören konnten, was sie uns zu sagen hatten. Kaum war es still geworden, brach die unangenehme, energische Stimme von Maito die Stille. “So, jetzt rennt ihr alle ganze zehn Runden in der Sporthalle, danach spielen wir Fußball. Yeah!” Nachdem der Mann mit der buschigen Augenbrauen dies ausgesprochen hatte, begannen die ganzen Wehklagen der weiblichen Schülerinnen. Jedoch interessierte es weder Maito Sensei noch Mitarashi Sensei, wie es den Schülern in ihrem Unterricht erging. Maito zum einen, weil er der Meinung war, dass Schüler ihre Jugend in vollen Zügen durchleben sollten und die Mitarashi zum anderen, weil sie es liebte, ihre Schüler leiden zu sehen. Sie wurde von allen schon als Sadistin bezeichnet, aber ihr machte es nichts aus, ganz im Gegenteil, es schien ihr sogar zu gefallen so genannt zu werden. So machten wir uns auf den Weg und taten wie uns befohlen, damit wir nicht noch extra Liegestützen von den Lehrkräften aufgetragen bekamen. Danach wurden wir alle in “gerechte” Gruppen eingeteilt von unseren ach so tollen Lehrern. Mädchen gegen Jungs – das war wirklich das Gerechteste, was ich jemals gesehen hatte, zudem spielten wir auch noch Fußball. Wie sollte das denn enden? Die Jungs taten natürlich alles, um zu gewinnen, egal gegen wen sie spielten. Und die Mädchen.. Nun, die blickten den Jungs schon fast sabbernd hinterher und wenn dann mal der Ball zu ihnen angerollt kam, spielten sie diesen den Jungs zu, in der Hoffnung, sie würden sich dafür bedanken. (Und nein, oh Wunder der Natur, sie taten es natürlich nicht!) Die Einzigen, die auch wenigstens versuchten gescheit zu spielen, waren Hinata, Temari, Tenten und ich, zum Teil vielleicht auch Karin und Ino. Jedoch verlief das nicht immer allzu gut. Die Jungs kannten die Schwachstellen der Mädchen nämlich und nutzen dieses Wissen schamlos aus. Wenn der Ball zu der schüchternen Hinata rollte, ließen sie Naruto auf sie zu stürmen, da sie ihn abgöttisch verehrte. Sollte der Ball mal zu der temperamentvollen Tenten rollen, so brauchten sie ihr nur die Haare zu zerzausen, damit sie stehen blieb und sich heftig bei dem Lehrer beschwerte, welcher es jedoch gar nicht interessierte. Und war der Ball bei stürmischen Temari, so mussten die Jungs schon mehr Hand an die ganze Sache anlegen. Sie ließ sich kaum aus dem Konzept bringen, aber wenn man sie einmal mit einer bestimmten Bemerkung doof angemacht wurde, dann geriet sie in Rage wie sonst keiner. Bei Ino und Karin war das so ein Ding. Sie spielten normalerweise ganz fleißig mit, auch wenn sie oft darauf achteten, dass sie sich ihre Nägel nicht brachen. Die beiden waren aber wirklich am einfachsten abzulenken. Es musste nur irgendein Junge ihnen zuwinken und schon fielen sie kreischend in Ohnmacht. Und ich.. Ich war gar nicht zu stoppen. Ich ließ mich nicht von solchen Machos, Playboys und Womenizern ablenken. Ein oder zwei Mal schoss ich auch Tore, aber das Ende war dann doch immer das Gleiche. Der jetzige Spielstand war 10:1 für die männliche Gruppe und wir hatten noch acht Minuten zu spielen. Es war klar, dass wir nicht gewinnen konnten, aber trotzdem gab ich mein Bestes. Der Ball war mir nämlich mit einem Mal vor die Füße geflogen, sodass ich gerade los drippeln wollte. Jedoch wurde mir der Weg von einem gewissen bestialischen Kiba Inuzuka und einem äußerst nervtötenden Naruto Uzumaki versperrt. Sie drängten mich immer weiter in die Ecke, sodass ich gezwungen war, den Ball irgendwo hin zu schießen. Ich holte weit zum Schuss aus, als ich unerklärlicherweise plötzlich an etwas hängen blieb und deswegen mein Gleichgewicht verlor. Mit Lichtgeschwindigkeit – so kam es mir zumindest vor – prallte mein Kopf gegen den Fußball und wurde wieder zurück nach oben geschleudert, da der Ball ziemlich elastisch war. Wenigstens war mein Kopf nicht gegen den harten Boden geknallt, denn sonst wäre mit Sicherheit meine Nase gebrochen gewesen. Jedoch hatte es meinen Bauch ziemlich hart getroffen, sodass ich mich augenblicklich zusammen krümmte. Am liebsten wäre ich jetzt gestorben, anstatt diese elenden Schmerzen zu erdulden. Ich bemerkte zufällig, als ich meine Augen, die sich übrigens gerade mit Tränen füllten, öffnete, dass sich alle um mich herum versammelt hatten. Es war mir ziemlich peinlich so am Boden zu liegen, also versuchte ich aufzustehen. Ich fühlte, wie mein Magen zu protestieren begann, aber es war mir so ziemlich egal. Mit einem krummen Rücken stand ich nun da und blickte die anderen alle an. Diese jedoch sahen ganz wo anders hin als zu mir. Also drehte ich mich langsam um und entdeckte wie Itachi Uchiha und Sasori Akasuna hinter mir standen. Zu den beiden hatten meine Klassenkameraden also geschaut, na super. Ich dachte, dass sie sich um mich sorgen würden, aber dem war wohl nicht so. Vielleicht war das ja auch ganz gut, damit wir uns alle nicht noch ein wenig näher kamen.. Als ich mich dann ein wenig umblickte erkannte ich, dass sie eine Bank hierher getragen hatten. Das war also der Grund, weswegen ich hängen geblieben und gestürzt war. “Sensei, ich gehe etwas an die frische Luft!”, war das Einzige was ich sagen konnte und stürmte ohne eine Antwort abzuwarten aus der Halle. Ich war wirklich wütend auf diese Idioten. Ich fand es nicht so schlimm mich als Nerd zu blamieren, zumal mich sowieso kaum einer beachtete, aber sich dann so zu benehmen als ob nichts passiert wäre und mir nicht einmal auszuhelfen, das war doch das allerletzte! Ich raufte mir vor Wut die Haare, sodass mir einige Strähnen ins Gesicht fielen. “Solche Idioten! Wieso bin ich eigentlich mit denen in einer Schule? Können sich nicht einmal entschuldigen, dass sie einen da fast umgebracht haben?!” Ich sollte mir wirklich abgewöhnen so laut zu denken, vor allem wenn ich dabei andere beschimpfte. Denn, dies war weder für die Anderen gut, noch für mich. Sogleich hörte ich nämlich eine Stimme hinter mir, welche mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte. So eine sanfte, aber zugleich auch mysteriöse Stimme hatte ich im Leben noch nie gehört. “Bin ich etwa einer dieser Idioten?" Ich drehte mich wie ein Roboter um und blickte dabei in das Gesicht von Itachi Uchiha. A/N: Nun, das Kapitel ist doch nicht so gut geworden, wie ich es wollte >< Ich hoffe, ihr kommt mit dem Umschwung von Sakuras Charakter klar! Im nächsten Kapitel werdet ihr dann ein wenig darüber erfahren, ob wirklich Mikoto, die Uchiha-Dame, die (geheimnisvolle) Frau ist. Der derzeitige Stand für die Pairings: Sasuke: 12 Stimmen Itachi: 8 Stimmen Neji: 4 Stimmen (der Rest ist nicht so wichtig :D) (Also, und das mit der Brille kenne ich selbst von mir * peinlich * Ja, ich habe selbst eine Brille. Und ich fühle mich total hilflos, wenn ich alles so verschwommen sehe, vor allem im Sport. Ich finde das sowas von schrecklich, zum Glück sind meine Augen aber nicht so schlecht xD) Liebe Grüße, Kyo ^○^ Kapitel 4: Love is blind ------------------------ Itachi Uchiha!? Wieso musste gerade er in diesem Moment kommen? Wieso? Jeder andere wäre mir sowas von egal gewesen, Naruto, Ino, Karin, Temari, Lee, Kiba oder sogar Madara. Aber gerade er? Wie mich mein verdammtes Schicksal doch hassen musste, dass es gerade ihn zu mir schickte. Hatte ich denn jemals etwas falsch gemacht? Im Gegensatz zu diesen ganzen Reichen war ich anders. Fleißig, klug, sparsam, höflich, nett.. Nun, vielleicht nicht immer, aber dreiviertel meines Lebens bestand aus nett und höflich sein. Der Rest…Nun, der war einfach mal da. “Uhm, das ist mir nur so herausgerutscht, entschuldige.” Ich versuchte alles wieder gerade hin zu biegen, damit er nicht noch irgendeinen Verdacht schöpfte. Es war einfach nicht üblich für Leute, die so massig Kohle besaßen, zu fluchen. Auch wenn ich es selbst nicht glaubte, so waren sie, trotz ihres extremen Verhaltens in Sachen Party und Spaß, die wortgewandtesten Menschen, die ich jemals gesehen hatte. So etwas fand man nicht einfach so, mitten auf der Straße. Nein. “Hey, Sakura, hast du die Schlampe dort drüben gesehen?”, fragte mich meine rothaarige Freundin aus der Mittelschule. Sie hatte sich letztens ihre kurzen Haare erst wieder von einem dunklen grün in ein knalliges rot umgefärbt, was ihr ungewöhnlicherweise gut stand. “Die? Als ob man solch ein nuttiges Weib jemals übersehen könnte.”, antwortete ich mit einem breiten Grinsen auf den Lippen, während ich meine kurzen Haare zurückwarf. Wir hatten gerade einen heißen Sommer und schon bald standen die Sommerferien an. Zum Glück war die Hälfte des ersten Schuljahres an der Mittelschule fast geschafft. Ich hatte gar kein Bock mehr auf Schule! “Ihr Titten sind ihr halber herausgerutscht.”, sagte nun ein Freund von uns, der sich soeben zu uns an den Esstisch gesellt hatte. Dabei lachte er und strich sich seine langen Haare aus dem Gesicht. Ich muss sagen, seine Frisur gehörte zu den eigenartigsten, die ich jemals gesehen hatte. Er hatte sich den Haaransatz vorne weg rasiert, damit seine Stirn größer wirkte. Seine Haare waren schulterlang und standen trotz der Länge schon hier und da ab, dazu waren sie auch noch vielfarbig. Oben am Ansatz waren sie schwarz und wurden immer heller, je tiefer es ging. Irgendwo unten an den Spitzen waren die Haare dann schneeweiß. Ich fand, dass es gar nicht so schlecht aussah. Ich selbst würde mich sowas aber nicht trauen zu tragen. “Ich habe gehört, dass dieses Weib schon die halbe Schule durchgevögelt hat.”, erzählte ich meinen Freunden, worauf diese gleich wie Hühner anfingen zu gackern. “Jo, war doch nicht anders zu erwarten, von so einer Schlampe.” Meine Freundin liebte es, das Wort “Schlampe” in den Mund zu nehmen. Sie sagte es so gut wie in jedem zweiten Satz, egal ob es gerade zur Situation passte oder nicht. Im Gegensatz zu ihr, hielt ich mich also immer noch im Rahmen. Zurück in der Gegenwart bemerkte ich, wie mich Itachi mit hochgezogener Augenbraue ansah. Was sollte das denn jetzt bitteschön werden? Nervös blickte ich mich an dem Ort herum, an dem ich gerade mit diesem Uchiha stand. Ich suchte irgendetwas, auf das ich meine Aufmerksamkeit richten konnte, damit ich meinem Gegenüber nicht in die Augen blickten musste. Zu meinem andauernden Pech, fand ich natürlich nichts. Was sollte ich nun tun? Ich wusste es nicht. Ich fühlte mich wie eines dieser schusseligen Fangirls, die sich in ihrem Schulleben nur eine bestimmte Sache als Ziel gesetzt hatten. Alleine mit einem Uchiha reden zu können. Und nun hatte ich diese Chance, obwohl ich sie ja eigentlich gar nicht haben wollte. Völlig in Gedanken versunken merkte ich gar nicht, wie der Uchiha mir eigentlich näher gekommen war. Als ich ihn dann plötzlich vor mir entdeckte, machte ich einen Schritt weiter nach hinten, sodass ich mit dem Rücken gegen die kalte Wand stieß. Immer noch blickte der Schwarzhaarige mich mit einem emotionslosen Blick an, der mir Angst einjagte. Ich konnte gar nicht glauben, dass es Personen mit solch einem Blick überhaupt gab. “Was?”, zischte ich leise, sodass ich mich selbst ein wenig wunderte, wo eigentlich meine Stimme blieb. Ich war keinesfalls nervös, weil ich hier alleine mit ihm stand – ganz und gar nicht. Ich war eher nervös, dass er irgendetwas zu meinem vorherigen Verhalten sagen würde, dass ich aufliegen würde oder so etwas ähnliches in der Art. Man konnte ja nie wissen, was für Hintergedanken so eine undurchschaubare Person hatte. “Dein Knie blutet”, gab er mir eine simple Antwort und wandte sich zum Gehen. Das war alles? Deswegen musste er mir so einen Schrecken einjagen? Ich glaubte es wohl selber nicht. Ich fühlte wirklich verarscht. Das gab es doch nicht. Ich hätte mich jetzt wirklich über Itachi aufregen können, hätte mein Knie nicht begonnen zu schmerzen. Schnell rannte ich in die Umkleide und wühlte in meiner Schultasche, die aus braunem Leder bestand, herum. Dort zog ich dann schnell ein Pack voller Pflaster heraus, welches ich immer bei mir trug, für alle Fälle, und klebte es mir schlicht auf meine kleine Verletzung am Knie. Es war nichts schlimmes, was mich äußerst beruhigte. Danach ließ ich mich vor Erschöpfung von dem Spiel gerade eben, auf die nebenstehende Bank fallen und warf meinen Kopf in den Nacken. Ich wollte mich ein wenig ausruhen von diesen ganzen Erlebnissen. Heute morgen der eine, jetzt eben noch der andere Uchiha. Wenn jetzt noch der dritte Uchiha aufkreuzte,dann würde ich endgültig durchdrehen. Ich würde Gott verfluchen, für immer! Kurz seufzte ich auf, nachdem die Schulklingel geläutet hatte. Kaum eine Sekunde später kamen schon die ersten Mädchen hereingestürmt. Ohne mich eines Blickes zu würdigen, zogen sie sich eilig um, damit sie noch rechtzeitig sehen konnten, wie die Jungs der Uchiha Familie das Schulgelände verließen und mit einer ihrer Luxus-Limousinen nach Hause in ihre überdimensionale Villa gefahren wurden. Ich dagegen ließ mir beim Umziehen unendlich lange Zeit. Ich wollte unbedingt jedem Uchiha aus dem Weg gehen, so gut es nur ging. Nachdem ich fertig war, hielte sich kein einziges Mädchen mehr hier in der Umkleide auf, was mich beruhigte. So konnte ich ungestört nach draußen gehen. Auch dort war keine einzige Person zu sehen, nicht einmal ein Lehrer. Eilige hastete ich schließlich zur Bushaltestelle, als ich merkte, dass der Bus gleich kommen würde. Mit diesem fuhr ich dann in die Stadt, holte meine Brille ab, für die ich glücklicherweise keinen Cent bezahlen musste, und machte mich auf den Weg nach Hause. Als ich zu Hause ankam, dämmerte es schon und die Sonne verschwand langsam hinter dem Horizont. Als ich vor der Haustüre stand, ging plötzlich das Licht im Wohnzimmer an, was ziemlich ungewöhnlich war. Es kam so gut wie nie vor, dass mein Vater sich um diese Uhrzeit schon zu Hause herum trieb. Er würde im Normalfall erst in einer halben oder einer ganzen Stunde zu Hause sein. Schnell also öffnete ich unsere hölzerne Haustüre und trat hinein. Am Eingang zog ich meine schwarzen Schuhe, welche zur Schuluniform gehörten und mir deswegen auch von der Schule gezahlt wurden, aus und stellte sie ordentlich neben die von meinem Vater. Erst jetzt entdeckte ich, dass sich ein Paar Schuhe mehr daneben befanden. Es waren schwarze, verdammt hohe, Schuhe, welche nicht gerade günstig aussahen. Ich konnte mir schon sehr gut denken, dass wir jemanden hier hatten, der mir nicht sympathisch sein würde. Aber, meinem Vater zuliebe, würde ich mich benehmen. Kurz atmete ich tief ein, ehe ich meinen Kopf in das Wohnzimmer streckte. Dort stand mein Vater und servierte dieser Person gerade einen Tee. Als er mich bemerkte, lächelte er wie der überglücklichste Mann und rief mich zu ihnen hinein. Etwas zögerlich trat ich ein und konnte mir so nun diese Frau etwas genauer ansehen. Sie hatte sehr langes, blondes Haar, welches sie zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden hatte. Dazu besaß sie noch sehr dunkle Augen, die, wie ich fand, nicht wirklich zu ihr passten. Außerdem hatte sie einen scharfen Ausdruck in ihren Augen, der mir ganz und gar nicht gefiel, dennoch blieb ich still. Wenn sie meinem Vater gefiel, dann musste sie ja irgendetwas Gutes an sich haben. “Du bist Sakura, nicht wahr?”, fragte sie mich und lächelte mich dabei schief an. Ich nickte. “Und Sie sind…?”, wollte ich mit einem ziemlich gleichgültigen Unterton in meiner Stimme wissen. Vielleicht sollte ich mich ja darum bemühen etwas freundlicher zu klingen. “Ich bin Yugito Nii. Es freut mich dich kennen zu lernen.” Ich blickte sie noch ein wenig an, ehe ich mich leicht verbeugte. “Die Freude liegt ganz meinerseits.” Ich zwang mich selbst freundlich zu klingen, was mir, ich hoffte es, auch gelang. Als ich wieder in das Gesicht meiner Gegenüber sah, blickte sie mich gar nicht mehr an, sondern begann fröhlich mit meinem Vater zu schwatzen. “Ich hole dir noch ein paar kleine Snacks.”, teilte mein Vater ihr nun mit und zog mich mit sich, während er nach draußen lief. Als wir in der Küche ankamen, sah er mich lächelnd an. “Kannst du heute irgendein leckeres Abendessen herzaubern mit den Lebensmitteln, die wir hier noch haben?”, fragte mein Vater mich ernst und atmete einmal tief ein. Eigentlich hatte ich keine Lust dazu, etwas zu kochen, aber wenn es sein musste, dann machte ich es eben. Für ihn. So bejahte ich seine Frage und kurz darauf verließ er schon fast hüpfend die Küche mit einem Teller voller kleiner Snacks, die ich ihm in die Hand gedrückt hatte. Ohne mich auch nur umzuziehen und mich von dieser lästigen Schuluniform zu befreien, band ich mir eine Schürze um und begann zu kochen. Wir hatten nicht mehr viel zu Essen, da ich erst morgen einkaufen gehen würde, aber das machte nichts. Ich konnte trotzdem irgendetwas Schlichtes zubereiten, dazu noch ein Dessert und das war es dann. Nach fast einer Stunde in der Küche, hatte ich es endlich geschafft und trug das ganze Essen hinaus ins Wohnzimmer. Mein Vater hatte derweil schon den Tisch gedeckt und nun saßen die beiden sich gegenüber und sahen sich verliebt an. Ich merkte, wie die Ader auf meiner Stirn wild anfing zu pochen. Ich glaubte es wirklich nicht und hatte auch nicht vor, es in näherer Zukunft zu tun! “Hier, das Abendessen.”, unterbrach ich die Turteltauben und stellte ihnen die Schüsseln Spaghetti vors Gesicht. “Das Dessert kommt dann später.”, sagte ich noch so beiläufig und verschwand. Ich hatte wirklich keine Lust mit den beiden an einem Tisch zu sitzen und verzog mich zurück in die Küche, wo ich meinen Teller Spaghetti alleine aß. Nach etwa einer geschlagenen halben Stunde kam mein Vater mit zwei vollkommen leeren Tellern in die Küche und stellte diese am Waschbecken ab. “Dessert steht da.”, murmelte ich mit vollem Mund und deutete auf den Kühlschrank. Ich hatte mit den restlichen Früchten, die wir noch zu Hause hatten, einen kleinen Obstsalat zubereitet, bevor diese noch zu Grunde gingen und bei uns vergammelten. “Danke, Sakura. Du bist ein Schatz.” Mein Vater drückte mir einen Kuss auf die Stirn, ehe er wieder mit dem Dessert verschwand. Am liebsten hätte ich meinen Kopf jetzt gegen die Tischplatte gehauen, doch ich verkniff mir dies zu tun. Ich aß dann schnell auf, um in mein Zimmer zu kommen und meine Hausaufgaben zu machen. Ich blieb aber stehen, als ich hörte, wie diese Yugito mit meinem Vater über ein ganz bestimmtes Thema redete: unser Haus. Neugierig stellte ich mich etwas neben den Türrahmen, sodass mich die beiden nicht sehen konnten, und lauschte dem Gespräch. Normalerweise tat ich so etwas nicht, aber bei dieser Frau war mein Misstrauen einfach zu groß. “Hast du vor das Haus zu verkaufen?”, fragte die Frau und klang meiner Meinung nach sehr neugierig, was mir ganz und gar nicht gefiel. Dieses Weib konnte doch nicht einfach so eine Frage stellen? Mein Vater und sie kannten sich vielleicht einmal einige Wochen. “Nein. Außerdem möchte Sakura das nicht.”, antwortete er ihr und schien ein wenig beschämt darüber. Ich konnte es wirklich nicht fassen. Es hörte sich ja geradezu so an, als ob er das Haus verkaufen wollte, es aber nicht tat, weil ich ihn unter Druck setzte. “Ist Sakura dieses Haus denn so wichtig?” Ich hörte nicht genau, ob mein Vater etwas antwortete, aber er musste wahrscheinlich genickt haben, denn Yugito redete weiter. “Hiroshi, du bist der Vater, du musst dich durchsetzten!”, rief die Blondhaarige plötzlich etwas lauter und die Freundlichkeit in ihrer Stimme war wie verflogen. “Du hast recht…”, gab mein Vater darauf hin nur leise von sich. Ich wusste genau, dass er gerade ziemlich unsicher war, was dieses Thema angelangte. Am liebsten wäre ich jetzt hinein gesteuert und hätte dieser verfluchten Frau eine gescheuert. Was mischte sich so eine verwöhnte Schnepfe eigentlich in unser Privatleben ein!? Außer mir vor Wut, raste ich hinauf in mein Zimmer und knallte die Türe mit einem Mal zu. Ich wunderte mich wirklich, dass diese nicht in ihre Einzelteile zersprungen war, zumal sie nicht die neueste war. Ich warf mich augenblicklich auf mein Bett und vergrub mein Gesicht in meinen Kissen. Wie ich das doch hasste. Erst diese beschissene Sache mit den Uchiha-Brüdern und dann kam auch noch diese Hexe in unser Haus. Wenn jetzt morgen noch etwas bei meiner Arbeit schief ging, dann… Dann.. Dann was? Ich konnte rein gar nichts gegen dieses, mir von Gott auferlegte, Schicksal machen. Dieser Mann da oben, ich verfluchte ihn bis aufs Letzte. Er hatte wohl wirklich Spaß daran mich zu quälen. Mich, das arme Mädchen, das nur versuchte zu kämpfen, zu überleben. Eine Zeit lang lag ich nur so da, bis ich merkte, wie die Türe meines Zimmers mit einem Lauten Quietschen geöffnet wurde. Blitzschnell hob ich meinen Kopf und entdeckte meinen Vater, wie er in mein Zimmer kam und mich anblickte. Für einen Augenblick hatte ich die Hoffnung gehabt, dass er sich um mich sorgen würde. Als er jedoch näher kam, konnte ich auf seinem Gesicht ein Lächeln sehen. Mein Vater setzte sich neben mich auf mein Bett und strich mir über die Haare. “Geht es dir nicht gut?”, wollte er wissen und kurz fühlte ich mich wieder wie ein kleines Kind, ich fühlte mich glücklich. “Doch, ich bin nur ein wenig müde.”, antwortete ich ihm. Schon wieder log ich. “Wie findest du sie?” Er hatte die Frage so plötzlich gestellt, dass ich gar nicht darauf vorbereitet war. Normalerweise merkte er, ob ich Personen ausstehen konnte oder nicht, aber dieses Mal nicht. Dieses Mal war er blind vor Liebe. Ich seufzte. “Sie ist nett.”, kam es schlicht von mir und ich zwang mir ein Lächeln auf die Lippen. Er nickte fröhlich und begann noch glücklicher zu lächeln, sodass es mir schon fast im Herzen wehtat. “Ruh dich ein wenig aus.” Und mit diesen Worten verschwand er. Wieder warf ich meinen Kopf auf das Kissen und lag nur da, blickte auf meine gegenüberliegende Wand, die weiß gestrichen war. Ich überlegte, ob ich meinen Vater nicht nochmals auf das Haus ansprechen sollte. Aber andererseits war das nicht nötig. Er hatte doch versprochen, dass er es nicht hergeben würde. Ich hoffte wirklich sehr, dass er sein Versprechen hielt. Kurz darauf schlief ich ein. Ich träumte nicht sonderlich gut. Als ich am Morgen dann aufwachte, konnte ich mich zwar nicht mehr an meinen Traum erinnern, aber ich wusste genau, dass diese nicht gut gewesen waren. Was mich am meisten beunruhigte, war, dass heute einfach nichts Gutes passieren konnte. Träume, an die ich mich nicht erinnerte, sagten immer ein Unglück voraus. Vor allem, wenn ich mich nach dem Aufwachen hundeelend fühlte. A/N: Es war überraschend, dass die Frau nicht Mikoto war, stimmts? Bringt mich dafür bitte nicht um, aber dieser Frau habe ich schon einige Charakterzüge zugeordnet, die ganz und gar nicht zu der netten und fürsorglichen Mikoto Uchiha passen. Eigentlich hätte ich sogar Tsunade genommen, mich aber doch umentschieden, obwohl sie eigentlich gut gepasst hätte. Nun gut, was haltet ihr davon? War das eine gute Idee, Yugito Nii, den Nibi, zu nehmen? Voting für das Pair von Sakura steht immer noch offen. Wer noch keine Stimme abgegeben hat, sollte das schleunigst tun. Den derteigen Stand findet ihr auf der Hauptseite der Story. :} Liebe Grüße, KyoHyon~~ Kapitel 5: Hard, hard work -------------------------- A/N: Ich möchte mich erst einmal dafür entschuldigen, dass es so lange gedauert hat, aber ich hatte einfach sehr viel zu tun! Jetzt ist das neue Kapitel endlich da und es ist nicht das beste, aber ich verspreche, das nächste wird besser - gewiss! ;) Danke übrigens für alle, die mir einen Kommentar zum vorherigen Kapitel hinterlassen haben. Hatte leider keine Zeit sie alle einzeln zu beantworten! Ich wünsche euch jetzt aber viel Spaß beim Lesen von Kapitel 5! Endlich war das Wochenende da, welches ich im Moment doch so sehr brauchte. Diese ganze Schulwoche war so anstrengend wie noch nie zuvor gewesen. Diese Uchiha Brüder trieben mich einfach nur in den Wahnsinn. Und diese Yugito erst. Irgendwann würde ich ihr noch den Kopf abreißen oder sie die Klippe herunter werfen. Wer weiß? Alles war möglich. Dennoch schmiedete ich nicht lange Mordpläne, sondern machte mich fertig, um auch gleich zur Arbeit zu kommen. Eigentlich hatte ich ja noch vorgehabt einkaufen zu gehen, aber das überließ ich heute mal meinem Vater. Er machte zurzeit sowieso nicht viel, außer an die Blondhaarige zu denken. Einkaufen gehen würde ihn sicher ein wenig ablenken, das hoffte ich zumindest. Schnell war ich also außer Haus und rannte den ganzen Weg wieder einmal zur Bushaltestelle. Dann fuhr ich in die Stadt, damit ich auch zu meiner Arbeit gelangte. Ich hatte es nicht wirklich eilig, aber je länger ich arbeitete, desto mehr Geld bekam ich auch – irgendwie logisch. So machte ich mich auf den Weg zu meinem Arbeitsplatz, der sich in der Nähe des Zentrums der Stadt befand. Vor einem weiß gestrichenen Gebäude hielt ich dann an und betrachtete es ein wenig. Es gab nicht viel zu sehen, das Interessanteste an diesem Gebäude war wohl, dass es ein sehr großes Schaufenster besaß, sodass man einfach von außen hinschauen konnte. Nach einer Weile trat ich dann langsam ein. Sofort wurde ich von meinem Chef begrüßt, der gerade einigen Gästen energisch und mit einem breiten Lächeln die Hände schüttelte. „Guten Morgen, Teuchi-san.“, begrüßte ich meinen Chef mit erhobener Hand, sodass er gleich auf mich zukam, nachdem sich die zwei Gäste gesetzt hatten. „Sakura-san“, begann er etwas panisch klingend. „Ich habe es erst heute erfahren: Es werden heute einige Inspekteure kommen.“ Er schnappte sich meine beiden Hände und zog mich in die Küche, während er mir weiter erzählte, was ihm gerade am meisten auf dem Herzen lag. „Und du weißt, dass Ayame-chan heute außer Haus ist. Auch die andere Köchin ist heute nicht da.“ Ich nickte immerzu, während er nervös redete. In der Küche blieben wir dann stehen und er sah mich mit ernster Miene an, die ich bei ihm wirklich selten vorfand. Er nahm die Sache wohl wirklich sehr ernst. „Könntest du heute dann für die Desserts sorgen?“ Sofort begann ich zu lächeln und bejahte die Frage. Ich liebte es wirklich sehr, die Desserts zuzubereiten. Da die Tochter des Restaurantbesitzers, Ayame-san, normalerweise immer die Nachspeisen zubereitete, blieb die ganze Drecksarbeit an mir hängen, was mich aber auch nicht so sehr störte. Ich musste ja meistens nur irgendetwas abwaschen. Sei es Geschirr, Gemüse oder Obst, alles musste gewaschen und geschnitten werden. „Ich danke dir!“, gab Teuchi glücklich von sich und stürmte heraus. Ich war wirklich froh, wenn ich diesem 47-jährigen Mann eine Freude bereiten konnte. Er war nicht der jüngste und hatte, um an dieses Restaurant, vielleicht würde man es doch eher eine Gastronomie nennen, zu gelangen, sehr hart arbeiten müssen. Es hat bei ihm mit einem kleinen Ramenstand begonnen, der genau hier gestanden hatte. Mit der Zeit aber, da er so viele Kunden hatte, welche sein Ramen liebten, wuchs der Stand zu einem Gebäude an. Nicht sehr groß, dennoch für viele Leute zufrieden stellend. Ich kam erst vor etwa einem halben Jahr her hier, als bei uns zu Hause das Geld langsam knapp wurde. Eigentlich hatte mein Vater nicht darauf bestanden, dass ich arbeiten ging, aber ich machte das alles aus freiem Wille. Außerdem wollte ich meinen Vater etwas ablösen. Er hatte Tag und Nacht gearbeitet. Ich machte mich sofort an die Arbeit und räumte erst einmal ein wenig auf. Das Chaos, welches die Mitarbeiter immer hinterließen, war ja kaum zu übersehen. Und wer wusste, ob diese Inspekteure, die heute Abend kommen sollten, auch in die Küche spazierten. Danach machte ich mich dran ein wenig Gemüse zu schneiden und ein wenig hier und da zu helfen. Wir waren nur vier Mitarbeiter, was ziemlich wenig war – etwa die Hälfte oder gar weniger als sonst. Zurzeit waren gerade kleine Viren im Umlauf, die einem die Grippe brachten. Zum Glück hatte ich ein starkes Immunsystem. Ich war als kleines Kind oft draußen gewesen, sowohl bei Regen als auch Schnee. Krankheiten hatte ich mir damals deswegen auch oft eingefangen, dafür war ich jetzt aber abgehärtet gegen allerlei Dinge, worauf ich stolz war. Ich war nicht so anfällig für Krankheiten, im Gegensatz zu meinen ganzen Klassenkameraden, wenn ich mal darüber nachdachte. Jede Woche fehlte immer eine Person, aber wenn ich so nachdachte, schwänzten sie wohl eher den Unterricht. Solche faulen Säcke. Die Zeit verging wie im Flug, wenn ich mich in der Gastronomie aufhielt. Wenn man nette Mitarbeiter um sich herum hatte, machte einem das Arbeiten viel mehr Spaß. Gerade, als wir alle nett miteinander plauderten, kam Teuchi hereingestürmt und unterbrach unser Tratschen. „Sie sind da. Benehmt euch also und macht nichts falsch.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, stürmte er wieder heraus. Man konnte ihm nur zu gut ansehen, dass er aufgeregt war. Nachvollziehbar war es aber. Ich meine, hallo!? Diese Inspekteure veröffentlichten alles in der Zeitung und wenn man Pech hatte, dann war dieser Artikel ähnlich wie eine Faust ins Gesicht. Diese Leute scheuten sich nicht davor, jede einzelne noch so harte Kritik auszuüben und diese zu veröffentlichen und das konnte wirklich den Ruf eines Restaurants, in unserem Fall einer Gastronomie, vernichten. Jedoch gab es auch etwas Gutes. Wenn sie Lob aussprachen, dann würde das Geschäft nur so boomen. Es war also ein sehr großes Risiko, auf das sich so manch einer einließ. Entweder alles oder gar nichts – das Motte dieser Leute. Nach einer Weile kamen dann auch schon die ersten Bestellungen für das teuerste Essen hier. So machten wir uns an die Arbeit und jeder machte das, was er am besten konnte. Bei der Vorspeise und dem Hauptmenü war meine Aufgabe alles zu schneiden, so schön wie möglich. Es musste schließlich auch optisch akzeptabel sein. Letztendlich kam es dann zur Nachspeise. Ich war im Moment die Einzige, die im Stande dazu war, ein Dessert auf die Reihe zu kriegen. Der Rest, dessen Job es eigentlich gewesen wäre, war ja nicht da. Im Nachhinein machte ich mir wirklich darüber Gedanken, ob es nicht eine Fügung des Schicksals war, dass ich die Desserts zubereitete hatte. So gut es ging bereitete ich alles vor. Die vielen verschiedenen Eissorten, die Vanille Soße, in der Alkohol enthalten war, die unendlich vielen Früchte, die ich am liebsten gegessen hätte, und und und. Es gab so vieles, das ich machen musste, nur damit diese Inspekteure es hinterher in ihrem Magen verschwinden ließen. Aber es ging hier schließlich um das Geschäft von Teuchi. So machte ich alles und achtete auf jedes kleine Detail. Ich war so hochkonzentriert gewesen, dass ich nicht einmal gemerkt hatte, dass einer der Prüfer hier herein gekommen war, wie man mir später erzählte. Nachdem ich endlich fertig war, drückte ich die ganzen Teller den Kellnerinnen in die Hände, damit sie diese in Windeseile nach draußen tragen konnten. Irgendwie war ich total aufgeregt. Ich meine, ich hatte noch nie etwas für Fremde, und dann noch so hoch stehende Leute, kochen müssen. Aber wenn ich so nachdachte, hätte ich vielleicht Gift dazu mischen sollen. Die Reichen und ich waren schließlich keine besten Freunde. Aber, Teuchi zuliebe, ließ ich es. Wenn diese Leute jetzt sagen würden, ihnen schmeckte das Essen nicht, so würde ich ihnen den Kopf abreisen – im Ernst jetzt. Nach einer geschlagenen halben Stunde kam dann unser Chef hinein gestürmt und seine Augen funkelten wie Sterne am Himmel. „Flott, zieht euch um. Die Inspekteure fanden das Essen wirklich gut, sodass sie die Köche sehen möchten!“ Gleich darauf schob er uns alle in einen Raum und drückte uns die normale Dienstkleidung in die Hand. Diese bestand lediglich nur aus einer weißen Bluse, die wir uns unten herum in den engen schwarzen Rock stopfen mussten. Am Hals der Bluse mussten wir uns noch ein rotes Tuch umbinden und unser Schuhwerk waren Pumps. Wirklich, an anderen sah diese Kombination von Kleidung wirklich gut aus, aber an mir nicht. Ich hasste Röcke über alles und trug deswegen auch nie welche. Außer eben in der Schule, da es, leider Gottes, Pflicht war. Ansonsten niemals. Mich konnte keiner dazu zwingen so ein Outfit zu tragen, egal wie sehr man es auch versuchte. Aber jetzt, in diesem Moment, wie heute schon oft erwähnt, für Teuchi. So zogen wir weiblichen Geschöpfe uns im Raum schnell um und stöckelten alle zu Teuchi, der uns gespannt betrachtete. “Perfekt!”, rief er, mit einem Glänzen in den Augen, aus und klatschte sich erfreut in die Hände. Danach gab er uns einige Anweisungen darüber, was wir zu tun hatten. Als er dann fertig war, marschierten wir in einer Reihe nach draußen und stellten uns vor den Inspekteuren auf. Insgesamt waren es, wie erwartet, drei Herren. Mit dem Rücken zu uns saßen aber jeweils noch drei weitere Frauen, von denen ich annahm, dass sie vielleicht die Ehefrauen der Männer waren. “Das sind sie also.”, erklärte Teuchi und stellte uns eins nach dem anderen vor. Dazu fügte er immer noch hinzu, wer heute was zubereitete hatte und ich konnte sehen, dass die Männer beeindruckt waren. Sie nickten anerkennend, tuschelten danach aber immer wieder etwas miteinander, was bei mir ein schlechtes Gefühl in der Magengegend hervorrief. Plötzlich sahen mich sechs Augenpaare an und ich konnte es mir nicht verkneifen eine Grimasse zu ziehen, was mir im Nachhinein ziemlich peinlich war. So schob ich nervös meine Brille ein wenig hoch, sodass man mir die Röte, die mir ins Gesicht gestiegen war, nicht ansah. “Sakura Haruno.”, begann nun ein etwas älterer Mann zu reden. Er war ziemlich fett, ehrlich gesagt, und hatte rote Haare. Seine Augen waren zu Schlitzen geformt, was bei ihm aber normal zu sein schien, und er sah mich mit einem Lächeln an, welches er auch schon die ganze Zeit auf den Lippen hatte. Irgendwie machte er mir Angst mit dieser Fratze, aber andererseits schien er auch ganz nett zu sein. “Ich bin Chouza Akimichi, vielleicht kennst du mich ja.” Ich nickte unsicher. Den Namen hatte ich definitiv schon einmal gehört, aber mir fiel einfach nicht ein, woher. “Das Dessert, das du heute auf die Beine gestellt hast, hat uns allen sehr gut geschmeckt. Es war einfach nur exzellent. Ein besseres Wort dafür finde ich nicht.” Wieder nickte ich. Gut, dass ihnen allen das Dessert geschmeckt hat, aber woher zum Teufel kannte ich bloß diesen Namen? Ich dachte sehr verkrampft darüber nach, aber wusste immer noch nicht mehr als vorher. “Ich würde dir ein Angebot machen.” Augenblicklich vergaß ich für einen Moment meine Gedankengänge und widmete mich ganz meinem rothaarigen Gegenüber. “Wir besitzen ein sehr edles Restaurant und würden dich dort gerne als Angestellte haben. Du kennst das Restaurant bestimmt. Es ist dieses neben dem großen Einkaufszentrum.” Ja, ich kannte dieses Restaurant nur zu gut. Wie konnte man es nicht kennen? So prächtig und prunkvoll wie es nach außen hin schon geschmückt war, konnte man es gar nicht übersehen. Dort gingen nur die reichen Leute essen und, wie nicht anders zu erwarten war, kostete eine Mini-Speise mehr als mein Scheiß-Zimmer zusammen. “Also, ich weiß nicht.”, antwortete ich nervös und blickte nervös umher. “Du wirst natürlich angemessen bezahlt.” Dieser eine Satz war durchschlagend, also willigte ich einmal für einen Probetag ein. Zwar hatte ich nicht vorgehabt, bei diesen geldgeilen Säcken zu arbeiten, dennoch hatte mich Teuchi gedrängt es wenigstens zu versuchen, da er ja von meiner Situation zu Hause wusste. Ich brauchte einfach Geld. Nicht, dass ich etwa gierig wäre, ich brauchte dieses bescheuerte Geld einfach. Wofür gab es denn überhaupt Geld? Man schadete sich damit und auch andere nur damit. Nach etwa einer halben Stunde verließen sie dann alle die Gastronomie und hinterließen uns noch ihre so genannte Kritik für den heutigen Abend mit den ganzen Speisen. Soweit ich mitgehört hatte, hatte diese Gastronomie mit der Bestnote bestanden und schon morgen würden sie einen Kommentar über diesen Schuppen hier in der Zeitung veröffentlichen. Kaum waren die Inspekteure alle weggefahren, begannen alle zu feiern, außer mir. Ich war nicht wirklich in Party-Stimmung und zog mich deswegen einfach um, damit ich danach endlich nach Hause konnte. Es war schon ziemlich spät, sodass es nicht ganz ungefährlich war nach Hause zu fahren. “Was ist los?”, fragte Teuchi mich und nahm einen großen Schluck aus seinem Champagner Glas. Ich schüttelte nur den Kopf und verabschiedete mich dann von allen Anwesenden. Sofort wechselte die Stimmung und wurde ein wenig trüb. Sie wusste alle, dass ich ab morgen wohl eher nicht mehr hier arbeiten würde. Es war schon so gut wie geregelt, dass ich in diesem schnöseligen Restaurant als Angestellte arbeiten werde. So verabschiedeten sich alle mit einer festen Umarmung von mir, ehe ich den Raum verließ und mich auf den Weg zur Bushaltestelle machte. Es war stockdunkel und nur die schwachen Straßenlaternen beleuchteten meinen Weg. Jedoch hatte ich keine Angst, sondern war eher fix und fertig. Der anstrengende Tag hatte mir meine physische Kraft geraubt und dann kam auch noch diese psychische Last. So viele Probleme für ein Mädchen, das versucht in dieser zerstörten Welt zu überleben. Nun, ich übertrieb es maßlos. Aber ein Funken Wahrheit steckte ja doch drin. Ich hatte ein beschissenes Leben, ein zu verfluchendes Schicksal und lauter idiotische Leute um mich herum, die mir mein Leben noch mehr zur Hölle machten. Als ich mich endlich an der Bushaltestelle befand wanderten meine Gedanken unerklärlicherweise zurück zu dem Namen Akimichi. Verbissen überlegte ich hin und her, raufte mir die Haare und als ich gerade aufgeben wollte, erinnerte ich mich schlagartig daran, woher ich diesen Namen doch kannte. Choji Akimichi. Wie konnte ich das nur vergessen? Es war mein übergewichtiger Klassenkamerad, den man immer mit etwas essbaren in der Hand vorfand. Ich hatte ihn noch nie, wirklich noch nie, ohne Chips, Brot oder Süßigkeiten gesehen. Dass er dann bei seinem Gewicht nicht gemobbt wurde blieb mir ein Rätsel. Vielleicht war es ja auch gut so. Bei diesen Geldsäcken zählte doch sowieso nur das Geld, nichts anderes. Ich seufzte laut auf, ehe ich eine Stimme vor mir vernahm. “Sakura, steig ein.” Ich blickte vor mich und dort stand ein Auto. Mein Vater saß darin, was mich ziemlich wunderte. Wir besaßen kein Auto und vor allem kein so schickes. Als ich aber genauer hinblickte, hätte ich meinen Kopf geradewegs gegen die nächstbeste Wand rammen können. Yugito Nii saß neben ihm und warf sich Tonnen von Make-up auf ihr Gesicht. “Nein, danke. Ich.. laufe lieber nach Hause.” Mit einer kurzen Handbewegung verabschiedete ich mich von meinem Vater, der mich ein wenig fassungslos anblickte und machte mich auf den Weg. Was hatte ich eigentlich getan? War ich bescheuert? Um diese Uhrzeit, nach Hause laufen? Na, auf jeden Fall war es besser, als mit dieser aggressiv machenden Frau in einem Auto zu sitzen. Es war schon schlimm genug die gleiche Luft wie dieses Wesen zu atmen. Schnellen Schrittes begab ich mich also auf den Heimweg, als ich plötzlich ein leises Knacken hinter mir hörte. Ohne auch nur stehen zu bleiben und zurück zu blicken beschleunigte ich mein Tempo ein wenig. Keine Panik, Sakura. Wer wollte mir denn schon folgen? Mit dieser Brille auf der Nase und diesen zerzausten Haaren, was sollte da schon passieren? Unerwartet spürte ich plötzlich eine Hand auf meiner rechten Schulter, sodass ich erschrocken zusammenfuhr und mit einem harten Schlag auf den kalten Bordstein fiel. Mit großen Augen blickte ich in das Gesicht der Person. Kapitel 6: Pleased to meet you – not! ------------------------------------- Unerwartet spürte ich plötzlich eine Hand auf meiner rechten Schulter, sodass ich erschrocken zusammenfuhr und mit einem harten Schlag auf den kalten Bordstein fiel. Mit großen Augen blickte ich in das Gesicht der Person. Unerwartet spürte ich plötzlich eine Hand auf meiner rechten Schulter, sodass ich erschrocken zusammenfuhr und mit einem harten Schlag auf den kalten Bordstein fiel. Ich drehte mich um. Mit großen Augen blickte ich in das Gesicht der Person. „W-Was zum..“, begann ich gerade, als ich erst jetzt mit Erstaunen feststellte, dass es sich nicht nur um eine Person handelte, die vor mir stand. Es waren, so wie ich das sah, zehn Augenpaare auf mich gerichtet, die mich dazu noch genauestens musterten. Mein Herz blieb augenblicklich stehen und mir blieb die Luft weg. Am liebsten wäre ich aufgesprungen und mit irgendwelchen fluchenden Worten weggerannt, aber meine Beine rührten sich genauso wenig wie mein halboffener Mund. Das einzige, was im Moment halbwegs funktionierte war mein Gehirn, welches wie wild Alarm schlug und die ganze Zeit nur dachte: „Na, scheiße wars. Wärst du bloß mit deinem Vater und dieser Yugito Puppe mitgefahren, würdest du jetzt nicht mitten in dieser verdammten Situation stecken.“ „Was?“, rief die Stimme meines Gegenübers, der mit vorhin an die Schulter gelangt hatte, enttäuscht. „Ich dachte, du wärst irgendeine heiße Schnitte, fuck!“ Ich blinzelte einige Male. „Stattdessen treffen wir auf so etwas.“ Wie bitte? So etwas? „Verdammter Brillenschlangen-Nerd!“ Was für Neologismen es doch heutzutage alles gab. Vor allem bei einem solchen Trottel, wie ich ihn vor mir hatte, konnte ich mir so etwas gar nicht vorstellen. Wenn ich aber nachdachte.. Wenn es um Ausdrücke und Fluchen ging, dann übertraf er sogar mich. „So eine Hässlichkeit wie du sollte sich nicht auf der Straße blicken lassen.“ Eigentlich hatte ich ja vorgehabt wegzugehen, aber das ging natürlich nicht, da ich immer noch ein wenig unter Schock stand, da ich ausgerechnet auf diese zehn Leute getroffen war. Eigentlich wollte ich mich auch am Riemen reißen und die Klappe halten. Auch das ging leider nicht, vor allem, wenn in jedem Satz irgendeine Beleidigung enthalten war. „Was dagegen, huh? Solltest deine Klappe nicht so aufreißen. So ein Trottel wie du, ich wundere mich wirklich, wie du es geschafft hast so weit zu kommen. Deine Eltern müssen dir wohl wirklich alles in den Arsch geschoben haben, nicht?“ Zuvor hatte ich noch am Boden gesessen, mittlerweile war ich aber aufgesprungen und stand nun mit meinem Gesicht so nah an dem meines Gegenübers, dass es so ausgesehen haben muss, als ob wir gleich anfangen würden uns zu prügeln. So falsch war es ja auch gar nicht.. „Was willst du Schlampe eigentlich?“ Sein Gesicht rückte immer näher, bis unsere Stirne nur noch einige winzige Zentimeter entfernt warten. „Schlampe?“, schrie ich und packte den Weißhaarigen augenblicklich an seinem Hemdkragen. Dieser rückte erschrocken einen Schritt zurück, wobei ich ihn aber nicht losließ. Wenn er jetzt noch ein Wort sagte, wusste ich nicht, was passieren würde. Er schwieg jedoch. Nein, er tat es mir gleich und packte mich an meinem Kragen. Es war wirklich zu leicht für ihn, da ich irgendein Männerhemd trug, welches ich mir erst vor einigen Wochen gekauft hatte. Es war im Angebot. Plötzlich grinste der Weißhaarige gehässig und zog wild an meinem Kragen, sodass ich einen Schritt nach vorne machte, um nicht hinzufallen. Jetzt erst fragte ich mich, wie mein „Gegner“ eigentlich hieß. Ich wusste, dass er auf meine Schule ging, aber seinen Namen kannte ich trotzdem nicht, obwohl er ziemlich bekannt war, mit seiner ganzen Truppe. Dennoch ließ ich mich von dieser Frage nicht irritieren. Man konnte sich auch schlagen ohne den Namen des anderen zu wissen. „Du sollest deine Klappe lieber nicht so aufreißen. Mich wundert es, dass dir noch niemand auf die Fresse gegeben hat.“ Er lachte, sodass ihm einige Strähnen aus seinem gegelten Haar heraussprangen. „Das ist ja lustig. Wie oft hast du dann bitteschön schon auf die Fresse gekommen?“, provozierte ich den Größeren und grinste fies. Es war aber keinesfalls schlau gewesen. Ich wusste eigentlich, dass er mir überlegen war. Zwar nicht an Intelligenz, aber an Muskelkraft. Sein Arm, der meinen Kragen nun fester umklammerte, bestand wahrscheinlich nur aus Muskeln, wie ich das sah, sodass er mir wahrscheinlich mit einem geschickten Handgriff das Genick hätte brechen können. Vielleicht aber, so hoffte ich, hatte er genug Verstand. Er würde schließlich nicht ungestraft wegkommen, egal wie viel Geld seine Eltern auch besaßen. Meine Hoffnung, so wie es schon oft der Fall gewesen war, war keineswegs zu gebrauchen. „Wird nicht frech, Miststück.“, rief er mit wütender Stimme und holte mit seiner freien Hand zum Schlag aus. Mein Pech. Ich versuchte mich zu bücken, damit er mir nicht mitten ins Gesicht schlug, jedoch hätte das nichts geholfen. Ich wäre wahrscheinlich mit einem Nasenbruch aus der Sache herausgegangen, hätte mich nicht diese gewisse Person gerettet. „Hidan.“, kam es ruhig von dem Schwarzhaarigen, der die Hand Hidans, welche auf mich zugeschnellt war, festhielt. Dabei wirkte er trotzdem noch ziemlich elegant. Nun sah er mich an und seine schwarzen Augen wirkten so beruhigend auf mich, dass ich alles um mich für einen kurzen Moment vergaß. „Dir ist auch nichts passiert?“, fragte er mich plötzlich mit einer samtweichen tiefen Stimme, die mich aus meiner parallelen Welt, in der ich soeben noch geschwebt war, herausriss. „Wie? Achso, ja, ja. Schon gut.“, hektisch antwortete ich auf seine Frage, bis ich bemerkte, dass er mir nicht mehr ins Gesicht sah, sondern auf meine Hand, die immer noch den Kragen dieses Hidans umklammerte. Augenblicklich ließ ich Hidan los und zog meine Hand so nah an meine Brust, als ob ich irgendwie angeekelt wäre. „Ich- Ich gehe dann mal.“, gab ich von mir und verbeugte mich zum Abschied noch einmal. Danach drehte ich mich auf meiner Ferse um und sprintete los was das Zeug hielt. Komisch, wirklich komisch. Mein Gefühlsumschwung war wirklich komisch. Es lag wohl daran, dass Madara, der mir gerade wahrscheinlich meine Nase gerettet hatte, eine besondere Autorität ausstrahlte, die mich einschüchterte. Ich denke aber, dass es gut war, wenn ich mich in seiner Nähe im Zaum hielt. Es wäre nicht gut, wenn ich mich wieder rückentwickeln würde. Zurück in die alten Zeiten wollte ich definitiv nicht, niemals mehr. Ein schwaches, kleines Mädchen, das sich nach außen hin immer so stark und frech gab. Nein, niemals mehr wollte ich das. Das Wochenende verging schnell. Am vorherigen Tage hätte ich eigentlich an meinen neuen Arbeitsplatz sollen, aber ich war nicht gegangen. Ich hatte mich doch um entschieden – Geld hin oder her. Ich hatte den Leuten klipp und klar gesagt, dass ich nicht bereit dazu war, einen so wichtigen Beruf anzunehmen. Der wahre Grund der ganzen Sache war aber eigentlich, dass ich mir alles noch einmal genau überlegt hatte und zu dem Entschluss gekommen war, dass es zu gefährlich war. Ich meine, der Vater von Choji war dort und somit auch Choji selbst. Vor allem weil dann auch noch so ein Vielfraß war, würde er mit Sicherheit irgendwo in diesem Restaurant sitzen. Ich glaube, dass es eine gute Entscheidung war. Dann würde ich wenigstens ein wenig länger meine Ruhe vor dem großen Sturm haben. So machte ich mich wieder langsam auf den Weg zur Schule und würde wieder meinen normalen Schulalltag erleben – dachte ich mir. Morgen und Vormittag verliefen ziemlich ruhig. Alles war wie sonst, Organisationsstunde, Erdkunde, Geschichte, Musik, Mittagspause. Friedlich saß ich auf meinem Platz des Klassenzimmers und aß das Bento, welches ich mir gestern aus den Resten des Abendessens zusammengestellt hatte. Mein Vater war gestern am Abend wieder nicht zu Hause gewesen, sondern mit meiner, bestimmt baldigen, Stiefmutter unterwegs gewesen. So hatte ich viel mehr Essen übrig, was wohl zu meinem Vorteil war. Einmal nicht während der Schulzeit hungern, was für ein Wunder. So saß ich da, aß freudig und wurde, wie immer, von den anderen nicht beachtet, außer von einer Person. „S-Sakura-san.“, ertönte eine piepsige Stimme hinter mir, sodass ich mich umdrehte und in die grauen Augen Hinatas blickte. „Kann ich mich zu dir setzen?“, fragte sie, sodass ich ein wenig kritisch blickte. Ein wenig eingeschüchtert trat sie von einem auf den anderen Fuß. „Klar..“, antwortete ich leise. Sollte das jetzt irgendetwas zu bedeuten haben? Schnell zog sich die junge Hyuuga einen Stuhl her und setzt sich gegenüber von mir hin. Sie packte ihre Bento Box aus und mir fielen bei dem Anblick fast die Augen aus den Höhlen. Was sollte das sein? In der Box befand sich so viel Essen, wie ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen hatte. „Magst du probieren?“ Ich blickte von der Box zu Hinata hoch und wieder zurück. Ich war mir nicht sicher, ob ich zustimmen oder ablehnen sollte, aber wenn sie schon fragte, wieso nicht zugreifen. „Gerne.“ So schnappten meine Stäbchen nach dem kleinsten Stück, welches aufzufinden war. Ich wollte ihr schließlich nicht ihr Mittagessen wegnehmen. Ich wusste nicht genau, was ich mir da gerade geschnappt hatte, aber es würde sicher schmecken. Langsam zog ich es nach oben, als ich merkte, dass dieses „kleine“ Stück gar nicht so klein war. Ich zog und zog und irgendwann hatte ich etwas wie eine Schnur an meinen Stäbchen hängen, das mindestens 20 Zentimeter lang sein musste. Ich musste so was von bescheuert ausgesehen haben, als ich dieses lange Stück entdeckte. „Nimm nur.“, gab Hinata mit einem Lachen von sich, sodass auch mir ein kleines Lächeln über die Lippen huschte. Sie war wirklich ein süßes Mädchen. So nahm ich das Essen rüber und überlegte, wie ich es am besten Essen sollte. Ich hob das lange Stück weit nach oben in die Luft, sodass es dort irgendwo baumelte. Das freie Ende ließ ich dann langsam in meinen Mund wandern und senkte meine Hand mit den Stäbchen immer Stück für Stück. Hinata kicherte nur leicht. Sie fand es also lustig, wie süß. „Gehört es sich für eine Dame so zu essen?“ Ich vernahm eine tiefe Stimme neben mir, die mir nicht unbekannt war, sodass mich verschluckte und begann zu husten. Irgendjemand klopfte mir derweil sanft auf den Rücken. Später, wie sich herausstellte, war es Hinata gewesen, die mich vor dem Ersticken rettete. Nach dem Hustenanfall raffte ich mich wieder und blickte zu der Person, die viel Wert auf gutes Benehmen legte. Itachi Uchiha. „Was gibt es denn?“, fragte ich ein wenig nervös und stocherte mit meinen Stäbchen in meinem Essen herum, damit ich dem Uchiha nicht in die Augen blicken musste. Erst das in der Turnhalle letzte Woche, dann der Samstagabend mit Hidan und jetzt kreuzte er wieder auf. „Hier.“, er warf nur einen Umschlag auf meinen Tisch und ging wieder. Ich betrachtete den weißen Umschlag genauestens, ohne ihn aber anzurühren und entdeckte, wie er an einigen Stellen mit ein wenig Gold verziert war. „Was ist das?“, fragte mich Hinata und verrenkte ihren Kopf so, damit sie besser sehen konnte, was das eigentlich für ein Umschlag war. Ich schnappte mir das Kuvert und starrte es noch eine kurze Zeit an, ehe ich es aufriss um den Inhalt zu überprüfen. Es befand sich nur ein Zettel in dem Umschlag, den ich eilig auffaltete. Ich hätte gelacht, wäre es ein Liebesbrief gewesen. Dies war aber nicht der Fall. Ich entfaltete den Zettel und las in Windeseile durch, um was es sich eigentlich handelte. „Hah?“ Das war das einzige, was ich von mir geben konnte. „Was ist?“, wollte Hinata neugierig wissen und zog den Zettel aus meiner Hand. Sie las den Zettel leise vor sich hin, damit ich mir auch ganz sicher sein konnte, dass ich mich in keiner Weise verlesen hatte. „Sehr geehrte Frau Sakura Haruno-san. Sie sind herzlich zu meinem 18. Geburtstag eingeladen. Ich würde mich äußerst freuen, wenn sie pünktlich am Samstag um 18 Uhr in dem Tokyo-Hotel in der xy-Straße erscheinen würden. Falls sie nicht erscheinen sollten, geben Sie mir bitte rechtzeitig Bescheid. Sie können mir hierzu entweder persönlich Bescheid geben oder einfach bei mir unter der Telefonnummer: 000xx eine Nachricht hinterlassen. Uchiha Itachi.“ Ich hatte also doch richtig gelesen und dieser Geldscheißer lud mich doch wirklich zu seinem Geburtstag ein, ich glaubte es nicht. „Das ist doch toll, Sakura-san.“ Mit einem Lächeln im Gesicht sah mich Hinata an und klatschte sich dann in die Hände. „Dann bin ich nicht unter so vielen fremden Leuten.“ Hinata freute sich wirklich sehr, dass ich auch eingeladen wurde, wieso nur? Ich glaubte nicht, dass es ihr einziger Grund war, dass sie dort alleine war. Ich meine, sie hatte zuvor nie mit mir gesprochen und plötzlich kam sie wie eine Freundin auf mich zu. So kannte ich sie gar nicht. Jedoch war es nicht meine Absicht auf dieser Feier zu erscheinen. Damit würde ich wohl die Hoffnung der Hyuuga wie eine Seifenblase platzen lassen, aber was war schon dabei? „Hinata. Ich gehe glaube ich gehe dort nicht hin..“ Mit einem Mal sah mich die Dunkelhaarige geschockt an. „Was, aber..“ Ich schnitt ihr das Wort ab: „Ich habe an dem Tag schon etwas zu tun.“ Das war das einzige, was ich ihr sagen konnte. Während ich ihr diese Lüge mitteilte, sah ich sie nicht an. Ich war eine schlechte Lügnerin. „Bitte, Sakura-san.“, bettelte die Hyuuga schon fast und nahm meine Hände in ihre. „Bitte, bitte. Ich möchte da nicht alleine sein.“ Mit einem engelsgleichen Blick sah sie mich an, sodass ich mich wie in einem Dilemma fühlte. „Nun.“ Meine Hände wurden immer fester gedrückt und langsam wurde ich ein wenig nervöser. Ich würde mich schuldig fühlen, wenn ich Hinata dort alleine hingehen ließe, deswegen – und nur deshalb – willigte ich ein. Wieder glänzten die Augen von Hinata und ich kannte nichts anderes tun als ein Seufzen von mir zu geben. Schließlich klingelte es wieder zum Unterricht und zwei Stunden japanisch erwarteten mich hiermit. Hinata entfernte sich freudig von mir und ließ mich ein wenig niedergeschlagen zurück. Wieso nur? Ich wollte nicht auf diesen bescheuerten Geburtstag. Jetzt musste ich mir sowohl irgendein passendes Outfit aussuchen als auch noch irgendein Geschenk kaufen und ich hatte keine Ahnung, was man solchen Leuten eigentlich schenkte. Geld für etwas zu teueres hatte ich nicht.. Vielleicht melde ich mich auch krank. Aber dann wäre wieder die Sache mit Hinata. Wie ich es hasste. Wieso mussten die Probleme immer alle auf einmal auf einen losgehen? Das war doch gar nicht zu fassen. Es war zum Haare raufen. Nach den zwei Stunden Japanisch konnte ich mich bei der Clubaktivität wieder abreagieren. Wenigstens etwas das mir Spaß machte. Wie ich aber dann am Ende erfahren musste, begannen die internationalen Sportwettbewerbe schon in zwei Wochen. Wir hatten also gerade mal noch drei Sporteinheiten, bis das ganze losging. Mein erster Wettkampf sollte das also werden. Ich fragte mich wirklich, wie das ganze ablief. Ich war noch nie auf einem Wettbewerb gewesen, hatte also noch nie einen mitgemacht. An meiner alten Schule waren solche Rennen nicht der größte Hit gewesen. Da waren Rock-Bands angesagter gewesen. Nach dem, mehr oder weniger, erfolgreich beendeten Schultag begab ich mich, wie auch sonst immer, nach Hause. Ich wartete an der Bushaltestelle und sah mich um. Vielleicht gab es in dieser Öde ja etwas Neues. Nichts. Ich seufzte laut auf und ließ mich auf eine der Bänke fallen, da ich doch schon ziemlich fertig von dem langen, anstrengenden Tag war. „Wen haben wir denn da?“ Als ich diese Stimme hörte pochte die Ader an meiner Stirn höchst verdächtig auf. Shit. „Was machst du hier?“ Es war wieder dieser Hidan. Was wollte er hier? Holten ihn seine Chauffeure denn etwa nicht ab? Ich schielte kurz zur Seite und entdeckte aus dem Blickwinkel noch, dass Itachi und Sasuke hinter ihm standen. Shit. „Oi, ich hab dich gefragt, was du hier machst.“ Genervt drehte ich mein Gesicht in die entgegengesetzte Richtung, damit ich diesen Schwachmaten nicht ansehen musste. Vielleicht ließ er mich alleine, wenn ich ihn ignorierte. Falsch gedacht. „Flittchen.“ Als ich immer noch nicht reagierte legte er seine Hand auf meine Schulter und versuchte mich vergebens zu sich her zu drehen. Irgendwann zerrte er so sehr an mir, dass ich mich nicht mehr halten konnte und ihn verdächtig tödlich anzischte. „Was!?“ Der Weißhaarige grinste. „Na geht doch.“ Sein Grinsen wurde immer breiter, ehe er sich neben mir auf den Sitz fallen ließ. Dabei saß er halb auf mir drauf, sodass ich einen Meter weiter weg rutschte. Ihm schien es sichtlich zu gefallen und rückte mir wieder so nah auf die Pelle, dass es mir unangenehm war. So ging es dann weiter, bis ich am Ende dieser kurzen Bank saß. Schließlich gab ich mich geschlagen und stand auf, so konnte er mir wenigstens nicht folgen. Jedoch tat er es mir gleich und stellte sich neben mich. Dabei legte er seinen Arm um meine Schulter und legte sein halbes Gewicht auf mich drauf. Gerade wollte ich bei Seite treten und mich aus dem Griff befreien, als Itachi mich ansprach. „Du kommst?“ Seine Stimmt war wie immer so sanft, dass jeder hätte wegschmelzen können, aber ich nicht. „Weiß nicht..“, war das einzige, was ich mit gesenkter Stimme von mir geben konnte. „Wir sehen uns dann.“, gab der ältere Uchiha dann als Antwort und ging mit einem zufriedenen Gesicht an mir vorbei, wobei ihm Sasuke auf Schritt und Tritt folgte, mich aber keines Blickes würdigte. Arroganz in Person. „Ach sag mal, Flittchen, was machst du eigentlich hier?“, fragte mich Hidan neugierig und sah mich durchdringlich an. Ich bemerkte sogleich, wie die Uchiha Brüder stehen blieben und mich mit seltsamen Blicken ansahen. Wenn ich jetzt nichts Glaubwürdiges rüberbrachte, dann würde ich bestimmt auffliegen. So grübelte ich kurz, ehe ich mich für eine Antwort entschied. „Ich warte auf jemanden.“ Ich blickte wieder keinem ins Gesicht. „Wer ist es denn? Ein genauso übelaussehender Kerl wie du?“ „Geht dich nichts an.“, keifte Hidan an und trat ihm auf seinen Fuß, sodass er jaulend von mir abließ und mit Schmerzen zur Seite Itachis humpelte. „Das bekommst du noch zurück, Miststück. Da will man mal nett sein und dann kommt so eine Tunte.. Tze.“ Es blieb still zwischen uns, ehe sie ohne auch nur ein Wort zu sagen verschwanden. Sie hatten bemerkt, dass sie mich noch zur richtigen Weißglut trieben, wenn sie sich noch länger hier aufhielten. Jedoch hätte ich mich wahrscheinlich zurück halten können, vor allem wenn Uchihas dabei waren. Nach diesem Ereignis war das mit der Party wohl auch geregelt. Ich ging hin, da es sein musste. Ich konnte mir gut vorstellen, dass sie irgendwelche Leute schickten, die mich zu dieser Party schleppten, falls ich nicht aufkreuzen würde. Das sollte also unter keinen Umständen passieren. Ich hoffte, dass diese Woche schnell vorbei ging und ich mich endlich mehr auf die Meisterschaft konzentrieren konnte... A/N: Nun, wir sind schon wieder am Ende dieses Kapitels angelangt. Ich hoffe sehr, dass euch das Kapitel gefallen hat, vor allem die Personen, die am Anfang des Kapitels hinter Sakura aufgekreuzt sind. Ich frage mich, ob das eine richtige Entscheidung von mir war. Wie findet ihr eigentlich die Idee mit der Geburtstagsfeier? Wegen dem Pairing nun noch etwas: Ich gebe noch dieses Kapitel Zeit für das Voting, da es ziemlich knapp steht. Wer also noch nicht abgestimmt hat, der mache das bitte jetzt! Ansonsten wird das Pairing ItachiSakura. Liebe Grüße, Kyo~~ Kapitel 7: Let’s get the party started. --------------------------------------- A/N: Im Voraus mal eine kleine Warnung: Es kann am Anfang ein wenig verwirrend sein, aber wird später alles (hoffentlich verständlich) aufgeklärt! Viel Spaß beim Lesen ;) „Na Süße, Lust heute Abend zu mir zu kommen?“, fragte Hidan und sah mich mit einem charmanten Blick an. Ich hatte ja gar nicht gewusst, dass er auf solch eine höfliche Weise pervers sein konnte. Da hatte ich wirklich eine neue Seite an ihm entdeckt, die aber nicht besser war, als seine aggressive Seite. „Falls du einen Freund hast, mach dir darüber keine Sorgen. Der wird garantiert nichts davon mitbekommen.“ Langsam legte er seinen muskulösen Arm um meine Hüfte und so zog mich dicht an sich heran, was mir wirklich unangenehm war. Leicht versuchte ich ihn wegzudrücken, aber es gelang mir nicht. „Hidan, lass sie los.“, rief nun eine andere Stimme und kaum eine Sekunde später stand Sasuke vor uns. Er blickte den Weißhaarigen mit seinen dunklen Augen schon fast bösartig wirkend an, sodass dieser auch von mir abließ. Kurz atmete ich tief ein und strich mein Kleid glatt, ehe die beiden anderen wieder begannen miteinander zu reden. „Uchiha, was geht dich das eigentlich an, was ich mit dieser „Chick“ mache?“, giftete Hidan den anderen an und ging einen Schritt auf diesen zu. Man konnte den Größenunterschied der beiden nur zu gut erkennen. Jedoch sagte das gar nichts über die Kräfte der beiden aus. Sie gingen beide tagtäglich ins Fitnessstudio, trainierten verschiedene Sportarten, machten einfach alles Mögliche, um ihren Körper fit zu halten. Sie hatten eben viel Zeit, ganz im Gegensatz zu mir. „Sie ist Gast auf der Feier meines Bruders und er hat allen von uns zu deutlich gesagt, dass wir dieses Mal die Finger von jeder lassen sollen. Oder hat dein Gehirn das nicht verarbeiten können?“, frech grinste der Dunkelhaarige nun und ging einen Schritt auf Hidan zu. Die beiden hatten wirklich vor sich zu prügeln. „Jungs, ihr solltet euch nicht jetzt streiten. Wir sind schließlich auf dem Geburtstag von Itachi.“ Ich versuchte doch tatsächlich die beiden mit Worten auseinander zu halten. Natürlich gelang es mir nicht. Die beiden waren zwei Dickköpfe, die eben Spaß daran hatten, sich gegenseitig zu schlagen. Die beiden Jungs standen sich nun gegenüber und sahen sich gefährlich an. Wie auf Kommando packten sie blitzartig den Kragen des anderen und grinsten sich noch breiter an als zuvor. Ich dagegen konnte da kein bisschen mit lachen. Ich ging auf die beiden zu und versuchte sie auseinander zu ziehen. Keine Chance. Ich zog und zog, aber keiner rührte sich auch nur einen Millimeter. Okay, keine Panik. Nicht fluchen, sonst fliegst du auf. Verdammt. Scheiße. Was soll ich tun? Wie um alles in der Welt bin ich in so eine beschissene Situation gelangt? Dieses verfluchte Schicksal. Ich biss mir die Zähne fest zusammen, um nicht aus Versehen all diese Worte heraus zu schreien. „Ihr solltet auf die Worte der jungen Dame hören.“, ertönte plötzlich eine uns allen bekannte Stimme, sodass wir voneinander losließen. „Itachi.“, kam es gleichzeitig aus dem Munde von uns drei und wir wandten unseren Kopf in seine Richtung. Dieser kam gerade auf uns zu und sah uns mit tadelndem, aber zugleich auch erschöpftem Gesicht an. „Ist dir etwas passiert?“, fragte er mich plötzlich mit seiner tiefen Stimme und nahm meine Hände von den anderen beiden weg. Ach du heilige Scheiße, was sollte das jetzt? Ich nickte nur geschwind, ehe ich mich aus dem Griff des „Geburtstagskindes“ befreite und mich kurz zum Dank verbeugte. Er sah mich nur eine Weile mit hochgezogener Augenbraue an, dann wandte er sich seinem Bruder und Hidan zu. „Ihr wisst genau, was ich euch gesagt habe. Außerdem, wenn Sakura davon erfährt, dann habt ihr ein Problem.“ Er traf den Nagel auf den Kopf. Und was für ein Problem die beiden hatte. Ich würde eine wunderschöne Exekution mit der Guillotine durchführen. „Ach, was juckt mich dieses Weib denn? Ich habe sowieso noch eine Rechnung mit ihr offen.“ Kurz blickte der Weißhaarige zu mir hinüber und grinste süffisant, was mich nur noch rasender machte. „Ich kann es wirklich nicht glauben. Du und dieses kleine Flittchen sind verwandt. Ihr seid das Gegenteil voneinander.“, lenkte Hidan vom Thema ab. Nun beteiligte sich auch Sasuke am Gespräch, indem er seinem gerade-noch-Feind zustimmte. „Du hast Recht. Sie ist total hässlich und ihr Benehmen erst..“, der jüngste Uchiha verdrehte die Augen. „Dafür findet man nicht mal mehr ein Adjektiv, so schlimm ist das schon.“ Ich krallte mich an mein Kleid, da ich meine ganze Wut zurück halten musste, um nicht auszuticken. Tod. Ich möchte euch beide Tod sehen, auf der Stelle! Am liebsten würde ich euch von hier oben auf die Straßen werfen. Zwanzig Stockwerke, wenn nicht sogar noch mehr. „Wie kommt es eigentlich, dass ihr euch kein bisschen ähnlich seid, obwohl ihr verwandt seid?“, wollte nun Hidan wissen und blickte mich fragend an. „Ich weiß auch nicht.“, antwortete ich im mit zusammengebissenen Zähnen und einem äußerst gespielten Lächeln. Vielleicht sollte ich mir ja den nächstenbesten Gegenstand suchen und ihm diesen an dem Kopf werfen, damit er verblutete? „Hidan, Sasuke, Ran-san. Wir sollten jetzt nun zurückgehen.“ Ich nickte zustimmend und folgte dem Schwarzhaarigen so schnell es ging. Eine Sekunde länger und das Fass wäre übergelaufen. Das wollte ich auf keinen Fall. Meine Identität als „Ran“ sollte geheim bleiben. Ich würde sonst tief in der Scheiße stecken, wenn man erkannte, dass ich eigentlich Sakura Haruno, der Nerd der gesamten Schule, war. Einige Tage zuvor hatte mich Hinata gefragt, ob ich nicht mit ihr shoppen gehen wollte. Sie brauchte unbedingt ein neues Kleid und wollte mich als Beratung dabei haben. Ich war mir zu dem Zeitpunkt wirklich komisch vorgekommen. Wieso fragte die Hyuuga ausgerechnet mich? So wie ich aussah, hatte ich ganz bestimmt keinen Sinn für Mode. Dennoch bestand sie darauf. So stimmte ich mehr oder weniger freiwillig zu. In der Stadt war ich ihr auf Schritt und Tritt gefolgt und hatte nur einige Male einen Kommentar dazu abgelassen, wie schön die jeweiligen Kleider doch alle seien, die sie ausprobierte. Zum Schluss gelangten wir in einen Laden, der wirklich riesig war. Auch innen war er im Detail geschmückt und es funkelte nur so. Überall waren Spiegel und ich hatte wirklich Angst, dass ich mich entweder verirren oder gegen jeden Spiegel einzeln laufen würde. Zum Glück aber war die Blauhaarige dabei, die sich hier wie in ihrem eigenen Haus auszukennen schien. Dort fanden wir auch schließlich ihr Kleid, welches auch ich sehr hübsch fand. Es war weiß und hatte nur einen Träger an der rechten Seite. Dieser Träger war mit vielen Rüschen ausgeschmückt und passte Hinata wie angegossen. Gerade als wir uns an der Kasse anstellten, drehte sich Hinata zu mir um, sah mich mit einem sehr kritischen Blick an. „Sakura-san. Kaufst du dir eigentlich kein Kleid?“ Mir blieb die Luft weg. Das war ja wohl der passendste Moment. Ich überlegte kurz, was ich sagen sollte.. Viel fiel mir aber nicht ein. „Also.“, begann ich und stoppte wieder. Ich hatte vorgehabt zu sagen, dass ich schon ein Kleid besaß, jedoch hatte ich Hinata erst gestern erzählt, dass ich noch ein Kleid kaufen müsste. Am liebsten hätte ich mich jetzt in Luft aufgelöst, damit ich der Hyuuga diese Frage nicht beantworten musste. „Nun, ich habe gerade kein Geld dabei. Ich werde morgen noch einmal shoppen gehen.“ Endlich. „Ich kann dir Geld leihen.“, rief die Blauhaarige geschwind, zog mich dann mit sich. „Ach, das brauchst du doch nicht zu machen.“ Ich versuchte mich aus der Situation heraus zu reden, denn wenn ich jetzt mit dem Geld von Hinata etwas kaufte, dann könnte ich es nicht einmal mit meinem Leben zurückbezahlen. Wie es aber kommen musste, stellte sich heraus, dass Hinata ein kleiner Sturkopf war. Sie bestand darauf, mir ein Kleid zu kaufen und tat es dann auch. Völlig verzweifelt mit einem Kleid, dessen Preis bestimmt das Hundertfache meines Budgets war, stand ich da, vor der Limousine Hinatas. Sie war schon eingestiegen und winkte mir noch fröhlich zu. Ich war verzweifelt wie noch nie zuvor, wirklich jetzt. Man sah es mir vielleicht nicht an, vor allem die Hyuuga nicht, aber in mir tobte ein Sturm. „Hinata.“, sagte ich leise und rückte näher an das offen stehende Fenster. Sie blickte mich mit einem zufriedenen Lächeln an und fragte, was es denn noch gäbe. Ich schluckte schwer. Ich war kurz davor ihr zu verraten, dass ich ein Nerd war, der kein Geld besaß, um dieses Kleid zurückzuzahlen. Ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt meine ach so liebenswerte „Stiefmutter“ um Geld zu bitten, verwarf ihn dann aber gleich wieder. Sie würde mir das Geld geben, wenn ich ihr das Haus überließ. Dies würde ich aber niemals zulassen. „Ich muss dir was sagen.“ Ich zog es in die Länge für den Fall, dass mir doch noch eine andere Idee in den Sinn kam. Gähnende Leere. „Was? Sag schon?“ Neugierig streckte die Hyuuga ihren Kopf aus dem Fenster und sah mich direkt mit ihren grauen Augen an. „Ich.. Ich kann dir das Geld nicht zurückzahlen.“ Stille. Die Blauhaarige reagierte nur mit einem „Was?“. Ich wusste genau, dass sie nicht glauben konnte, was sie gerade gehört hatte. Sowohl ihr Tonfall als auch ihr Gesichtsausdruck verrieten es mir. „Weißt du-“, setze ich schließlich wieder an, wurde aber sofort unterbrochen. „Ich habe dich schon verstanden.“ Wild fuchtelte sie mit ihrer Hand vor meinem Gesicht, schließlich stieg sie aus. „Ich schenke dir das Kleid, als Dank dafür, dass du mich damals gerettet hast.“ Sie nahm meine Hände in ihre und ihre Augen glitzerten gewaltig. Mich verwirrte ihre Reaktion völlig. Im Nachhinein erfuhr ich, dass sie noch nie mit „nicht Reichen“ gesprochen hatte und es somit total aufregend fand. Ich dagegen konnte mir ganz und gar nicht vorstellen, was in Hinata vorging. War es denn wirklich so ein tolles Erlebnis mit Menschen aus der unteren Schicht zu sprechen? Jedoch kam es dann, dass ich das Kleid gegen meinen Willen behielt und ich Hinata so gut wie alles erzählte. Ich hatte nicht vor zur Party zu gehen, da es mein Image als Nerd zerstören würde. Es klang so etwas von bescheuert, aber das war mein voller Ernst. Hinata verstand mich natürlich und kam auf die Idee mich völlig umzustylen. Make-up und Perücke. So würde sowohl Hinata sich auf der Party wohl fühlen als auch ich. Am Anfang war ich dagegen gewesen, denn wenn ich aufflog, dann konnte mich nichts mehr retten. Die Blauhaarige hatte mir aber versichert, dass sie alles so gestalten würde, dass rein gar nichts schief gehen konnte. So kam es, dass ich dann am Samstagmorgen einer Kur unterzogen wurde, die mich viele Nerven kosteten. Mir wurden alle Haare entwachst, was nicht ganz schmerzfrei verlief. Ich hätte fast angefangen zu heulen, so weh tat das. Dann hatten sie, die Stylistinnen, mir das Kleid angezogen und mich in verdammt hohe Schuhe gesteckt, in denen ich fast gar nicht laufen konnte. Letztendlich konnte ich die Leute aber überzeugen mir andere Schuhe zu geben, die um die Hälfte tiefer waren. Danach bekam ich noch eine blonde Perücke, die elegant war und zugleich große Locken besaß, damit mich auch ja keiner in dem Aufzug erkannte. Als ich vor Hinata trat, war diese hin und weg. Sie war einfach nur begeistert und hatte mich wie eine Verrückte in die Limousine gezerrt. So waren wir pünktlich am Ort des Geschehens, einem Hotel inmitten von Tokyo mit mindestens zwanzig Stockwerken. Wie auch nicht anders erwartet war alles ausgeschmückt mit den besten und teuersten Sachen. Nun war ich hier, auf dieser Party, unter dem Namen „Ran Haruno“, war die Cousine von einer gewissen Sakura Haruno und musste mich total gegenteilig von meinem normalen Ich verhalten. Das hieß nicht Fluchen, sich am Riemen reißen, stets lächeln, und was es nicht sonst noch alles gab. „Trink, trink, trink!“, kam es von allen Seiten her, sodass ich mich ein wenig zusammenkrümmte. In der Mitte des Raumes, in dem wir uns gerade befanden, waren ebenfalls Naruto, Sasuke, Hidan und Kakuzu, die an einem langen Tisch saßen. Ich stand neben Hinata, welche Naruto fest in ihrem Blick hatte und ihm zusah, wie er Schluck für Schluck aus den Gläsern nahm. Hier floss der Alkohol nur so. Die vier Jungs tranken um die Wette. Dabei war der Einsatz eine nicht gerade geringe Summe, die der Gewinner hier bekommen würde. Würde ich Alkohol vertragen, hätte ich mit Sicherheit mitgemacht. Ich wäre dadurch wahrscheinlich reich geworden. Aber da ich nicht trank und es auch nicht vorhatte in naher Zukunft, stand ich nur an der Seite und betrachtete dieses Spektakel, welches eigentlich gar keines war – für mich zumindest nicht. Der Rest der Jugendlichen, die sich in einem Kreis um die Trinken formatiert hatten, jubelten und feuerten diese wie wild an. Ich kam mir gar nicht mehr vor wie auf einer edlen Geburtstagsparty, sondern eher wie im Urwald zwischen grölenden Affen und schnatternden und kichernden Enten. Mich kotzte es wortwörtlich an. Am liebsten wäre ich hinaus an die Luft gegangen, wo der Alkohol einen nicht halb umbrachte, aber Hinata klammerte sich so fest an meinen Arm, dass ich keine Möglichkeit hatte zu entkommen. Plötzlich hörte man ein Poltern und sah, wie Naruto zu Boden fiel, worauf ich spürte, wie Hinata zusammenzuckte. „Der Kerl ist dicht.“, flüsterte ich der Hyuuga zu, worauf diese unsicher nickte, ihren Blick aber nicht von dem Blondschopf abwandte. Sie machte sich ernsthaft Sorgen um diesen Vollidioten. Dieser Blondhaarige hatte sich das Ganze aber selbst zuzuschreiben. Der nächste, der vom Hocker flog, war Hidan. Auch er konnte nicht mehr und machte es sich auf dem Boden gemütlich.(xDDDDD) Na dann, viel Spaß am nächsten Morgen. Ich hoffte, dass der Alkohol ihm in der Nacht so sehr zusetzte, dass er starb. Die letzten beiden waren also Sasuke und Kakuzu. Wer wohl das Geld bekam? Das Ende erlebten wir aber alle nicht mehr mit, da Itachi uns alle um Ruhe bat. Er war erst gerade herein gekommen und wollte jetzt einfach nur für Ruhe sorgen. Zuvor war er im Raum nebenan gewesen, da sich dort die Erwachsenen aufhielten. Diese hatte er allesamt begrüßen müssen, wie es sich eben gehörte. Am liebsten wäre ich auch gerne nebenan gewesen, denn dort verlief alles so, wie es eben auf einer edlen und reichen Feier verlaufen sollte. Im Gegensatz dazu, zogen die Jugendlichen hier solch eine Show ab. „Die, die sich noch auf den Beinen halten können, sollen rüber kommen.“ Mit diesen Worten verschwand der Schwarzhaarige wieder und ging zurück. Einige von uns folgten ihm, andere wiederum blieben hier, um den Verbliebenen zu helfen, die bereits auf dem Boden lagen und sich keinen Millimeter bewegten, da sie Angst hatten sich zu übergeben. Ich auf jeden Fall ging sofort raus, jedoch Hinata nicht. Sie wollte lieber bei ihrem Schwarm bleiben und sich um ihn kümmern. Drüben angekommen stellte ich mich irgendwo neben eine Säule, damit ich nicht so auffällig wirkte. Zuvor hatten mich schon einige Jungs angesprochen und mich um einen Tanz gebeten. Da ich aber nicht tanzen konnte, hatte ich abgelehnt, ohne aber einen Grund zu nennen. „Meine Damen und Herren. Ich danke Ihnen an dieser Stelle noch einmal, dass Sie gekommen sind.“, hörte ich plötzlich Itachi sprechen und lugte aus meinem kleinen Versteck hervor. Ich entdeckte ihn vorne auf der Bühne, wie er mit einem Mikrofon in seiner Hand da stand und zu seiner Zuhörerschaft sprach. „Da wir uns schon fast dem Ende nähern, möchte ich Ihnen noch die Möglichkeit bieten, ein wenig zu tanzen. Musik wird es heute von der berühmten Tokyo-Classik-Band geben.“ Somit setzt klassische Musik ein und die Leute suchten sich ihre Partner. Ich dagegen huschte nur noch weiter hinter die Säule. Jedoch, als ich einen Schritt zurück tat, stieß ich mit jemandem zusammen. Völlig geschockt drehte ich mich um und entdeckte Sasuke, wie er sich gelassen an die Säule lehnte. „Na, Lust zu tanzen?“, fragte er mich mit einem charmanten Blick und reichte mir elegant seine Hand. „Also, weißt du..“ Weiter sprechen konnte ich nicht. Sasuke hatte mich am Arm genommen und mich auf die Tanzfläche gezerrt. Dort stand ich nun und tanzte mit einem Uchiha, der nach Alkohol roch, und zwar ziemlich stark, sodass mir richtig übel wurde. War ihm eigentlich nicht schlecht von der ganzen Trinkerei vorhin? Er hatte nämlich nicht wenig gebechert. Jedoch schien es ihm ziemlich gut zu gehen. Er tanzte ziemlich elegant, obwohl es mir manchmal so schien, als ob er wankte. Im Gegensatz zu mir war das aber keinesfalls schlimm. Ich trat ihm immerzu auf die Füße, was ihn aber gar nicht zu stören schien. Er hatte seinen Kopf auf meine Schulter gelegt und atmete leicht ein und aus. Mir war das ganze unangenehm. So langsam merkte ich auch, wie wir uns immer weiter Richtung Ausgang bewegten. Ich versuchte mit aller Kraft den jungen Uchiha wieder zurück in den Raum zu führen, aber da ich nicht tanzen konnte, gelang es mir nicht. Auch aus dem Griff des Blauhaarigen konnte ich mich nicht winden. Schließlich kamen wir außerhalb des Tanzsaals an, worauf er mich gleich losließ. Endlich frei aus dem Griff versuchte ich zurück in den Raum zu gelangen, jedoch ließ der Uchiha es nicht zu, sondern schnappte sich mein Handgelenk und zog mich zu sich. Wir standen beide da, sahen uns in die Augen und ich merkte, wie sich langsam sein Gesicht dem meinen näherte. „Hey, was machst du da?“, fragte ich geschockt und versuchte mich von ihm wegzudrücken, was mir aber nicht gelang. Sein Gesicht kam mir wirklich gefährlich nahe, sodass ich meinen Kopf so weit nach hinten streckte, wie es nur ging. „Ach komm schon, nur einen Kuss.“, lallte Sasuke und jetzt erst bemerkte ich, dass er völlig betrunken war. „Du spinnst!“, rief ich wütend. Da er nun dicht war, konnte ich ihn anschreien wie ich wollte, er würde sich daran bestimmt nicht mehr erinnern. „Nein, tu ich nicht.“, gab er patzig zurück und rückte mir noch ein Stück näher. Letztendlich gab es nur noch einen Ausweg mich frei zu bekommen. Ich hob meinen Fuß geschickt und trat in die goldene Mitte meines Gegenübers. Dieser ließ natürlich sofort los und sank vor mich mit Schmerzen auf die Knie. Musste wirklich ein toller Anblick gewesen sein. Ein Uchiha geht auf die Knie vor einem kleinen Streber-Mädchen. Hach, wie wundervoll das doch war. Hast du davon, du Mistkerl.“ Ich bereute wirklich, dass ich alles immer so laut aussprechen musste. Wirklich. „Freundlich von dir, dass du auf meinen Bruder aufgepasst hast.“ Einatmen. Ausatmen. Bis zehn zählen und wieder zurück. Scheiße. Shit. Merde. Wieso immer ich? So ein verfluchtes Schicksal hat doch kein Mensch. Ziemlich unsicher wandte ich meine Kopf Richtung Türe und entdeckte Itachi, wie er mit den Händen in seiner Hosentasche dran stand und diese typische Uchiha Pose drauf hatte. Augenbraue hoch, amüsierter Gesichtsaudruck, auch wenn man es auf den ersten Blick nicht sah. „Kein Problem.“, gab ich zurück und ging schnell mit gesenktem Kopf an ihm vorbei. Gerade als ich auf seiner Höhe war, flüsterte er mir etwas zu, das ich vor lauter Aufregung nicht sofort mitbekam. Wieder im Saal angekommen wunderte ich mich über die Worte. Irgendetwas war da doch. Ich musste jedoch nicht lange grübeln, denn sogleich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ge- Geschenk!? Wieso dachte dieser „/%$§“ sich eigentlich? Er hatte doch schon genug Geschenke bekommen! Außerdem, wieso wollte er gerade von mir.. beziehungsweise Sakura Haruno, einem Nerd, ein Geschenk haben? Zwar hatte ich eines für ihn dabei, aber es war nicht einmal so viel Wert wie der Kaviar, den es hier im Buffet gab. Am besten war es, wenn ich von hier verschwand. „Sakura-san.“ Sofort blickte ich mich um, weil ich Hinata gehört hatte. Und siehe da, sie kam irgendwo aus der Menge hervor. „Hinata-san!“ Ich ging schnellen Schrittes auf sie zu. Kurz erzählte ich ihr dann was passiert war und sie verstand mich sofort. „Gut, dann mach, dass du nach Hause kommst.“ Ich nickte kurz und fuhr ihr dann durchs Haar, als ob sie ein kleines Kind wäre. Sie verzog daraufhin nur ihr Gesicht „Gib mir aber sicherheitshalber das Geschenk, falls er mir über den Weg läuft!“ Gesagt, getan. Ich drückte ihr das kleine Päckchen in ihre kleinen Hände und verließ die Party. Ich glaubte kaum, dass Itachi die Hyuuga nach mir oder nach dem Geschenk fragen würde. Ich war mir da sogar sicher. Irgendwann am Abend kam ich dann sicher zu Hause an und legte mich sofort schlafen. Erschöpfter von diesem Tag konnte man einfach nicht sein. Zwar war ich körperlich ziemlich fit, aber mental komplett am Ende. Diese Uchiha raubten mir den letzten Nerv. Schließlich versank ich in meine wunderschöne Traumwelt. Ich würde dieses Wochenende noch genießen, bevor ich am Montag mein blaues Wunder erleben würde. A/N: Wie war das Kapitel? Sagt mir mal, wollt ihr eigentlich mehr Hidan und Sakura Szenen? ;) Zum Thema Pairing noch: Pairing festgelegt. Dennoch werde ich nicht nennen, wer das Pair ist. Im letzten Kapitel sind noch einmal ca. 6 Stimmen eingegangen, und da Itachi und Sasuke eine nicht unähnliche Stimmenzahl hatten, könnte sich alles noch einmal geändert haben. Lasst euch von daher aber überraschen! Zum Schluss noch zwei kleine „Outtakes“, die mir peinlicherweise unterlaufen sind. Ich bin sehr sehr froh eine Beta-Leserin zu haben! Viel Spaß nun beim Lachen ;) 1.) „Sakura-san. Kaust du dir eigentlich kein Kleid?“ 2.) Ziemlich unsicher wandte ich meine Kopf Richtung Türe und entdeckte Itachi, wie er mit den Händen in seiner Hose dran stand und mit dieser typischen Uchiha Pose ansah. Beta-Leserin: Also dieser Satz tönt sowas von pervers xDD Es heisst mit den Händen in seiner Hosentasche. Kyo: Ja, es ist wirklich eine typische Pose eines Uchihas mit der Hand in der Hose dran zustehen *hust* xD Kapitel 8: Oh dear . . . . -------------------------- Es war ein warmer Montagmorgen, der mir so friedlich wie noch nie zuvor erschien. Nach der Party hatte alles wieder seinen gewohnten Lauf eingenommen. So saß ich alsbald im Unterricht und hatte keine Gelegenheit mit Hinata zu reden, da mein Bus eine kleine Verspätung gehabt hatte. Während dem Unterricht beteiligte ich mich auch ziemlich oft, konnte meine Gedanken aber nicht daran hindern, ab und zu mal abzuschweifen. Ich dachte immer noch darüber nach, was alles geschehen sein konnte, nachdem ich am Samstagabend heim gegangen war. In der Pause musste ich unbedingt Hinata darüber ausfragen, sie war schließlich noch eine Weile da gewesen. Doch als ich mich in den Pausen nach ihr umsah fand ich sie nirgends vor. Eigenartig. Normalerweise hielt sie sich immer brav auf ihren Platz auf und wiederholte den Stoff der letzten Stunde. Es war also nicht ihre Art wegzugehen – vor allem nicht in jeder Pause. Ich wartete also bis zur Mittagspause und hoffte darauf, dass ich sie dann sprechen konnte, weil so schnell konnte keiner von seinem Platz verschwinden. Als ich nach dem Klingeln zu ihr hingen wollte, war sie schon aufgesprungen und raste mit gesenktem Kopf aus dem Zimmer. Gerade wollte ich ihr folgen, als mich mein Lehrer aufhielt und versuchte mit mir zu plaudern. Wäre ich nicht in Eile gewesen, hätte ich mich über dieses Gespräch vielleicht gefreut. Jedoch hatte ich keine Zeit für sinnloses Geschwätz und fasste mich deswegen kurz. Nach geschlagenen 15 Minuten war ich endlich frei und verließ wie von einer Tarantel gestochen den Raum. Ich hastete durch die Flure der Schule, durchsuchte die Mädchentoiletten, die Sporthalle, Klassenräume, aber nirgends war die Hyuuga anzutreffen. So langsam machte ich mir Sorgen. War vielleicht irgendetwas am Samstag vorgefallen, nachdem ich gegangen war? Ich raste wie eine Wilde durch das ganze Gebäude, fand das Mädchen aber nicht. Irgendwann war ich einfach so außer Atem, dass ich mich an ein Fenster im Flur lehnte und nach draußen blickte. Erst jetzt bemerkte ich, wie stark es die ganze Zeit über eigentlich geregnet hatte. Große Tropfen fielen von den grauen Wolken und prallten zu Boden, sodass sie sich mit dem Dreck vermischten. Ich hasste Regen über alles. Er war kalt und brachte mir immer schlechte Laune. Ich ließ meinen Blick über den Hof wandern und entdeckte plötzlich einen Umriss. Sofort erkannte ich auch, um wen es sich handelte. „Hinata.”, flüsterte ich vor mich hin, ohne es zu merken. Sie saß auf einer Bank, ohne Schutz. Der Regeln prasselte nur so auf sie hinab, aber es schien sie nicht zu stören. Meine Schultasche, die ich bisher noch fest in der Hand gehalten hatte, ließ ich einfach fallen. Kurz darauf schnappte ich mir meinen Regenschirm, den ich immer bei mir trug, und rannte hinaus. Es war eiskalt draußen, im Gegensatz zu heute Morgen. Der Wind blies mir heftig ins Gesicht und meine Haare wirbelten wild hinter mir herum. Ich rannte über den Hof, aber nicht ohne in einige Pfützen zu treten, die meine Schuhe vollkommen durchnässten. Im Moment war mir das aber sowas von egal. Ich wollte jetzt erst mal zu Hinata und nach ihr sehen. Nach kurzer Zeit stand ich dann neben ihr. Ihr Anblick schockte mich wirklich ein wenig. Sie saß dort auf der Bank, ihre Haare hingen einfach nur da und eine Strähnen klebten ihr im Gesicht. So hatte ich Hinata noch nie gesehen, seit ich da war. Sie war zwar nicht die lauteste, aber dennoch hatte sie immer so lebendig ausgesehen. Ob vielleicht jemand gestorben war? Ich konnte es mir gut vorstellen. Schließlich war ich selbst mal in einer solchen Situation gewesen, in der ich nicht wusste, was ich tun sollte. Nach dem Tod meiner Mutter hatte ich mich erst einmal in meinem Zimmer verkrochen und geheult. Ich wollte damals niemandem um mich herum haben. „Hinata.” Vorsichtig sprach ich ihren Namen aus, als ob ich Angst hätte, dass sie jeden Moment zusammenbrechen könnte. Einige Sekunden verstrichen, bis mich graue Augen anblickten. Ich hielt den Atem bei diesem Anblick an. In den Augen, die mich gerade anblickten, herrschte Leere. Dunkle Augenringe zeichneten sich darunter, auch einige Schwellungen. „Was ist los?”, fragte ich drauf los, realisierte erst im Nachhinein, dass es keine so gute Idee war. Hinata drehte sich wieder weg und begann zu schluchzen. Schnell setzte ich mich neben sie und strich ihr über den Rücken, der schon völlig durchnässt war. Was war nur mit ihr los? Ob vielleicht etwas am Samstag vorgefallen war, dass sie so mitnahm? Am liebsten hätte ich sie noch einmal darauf angesprochen, stattdessen gab ich ihr zu verstehen, dass sie mit mir reden konnte, wann immer sie wollte. Ich würde ein offenes Ohr für das haben, was ihr auf dem Herzen lag. Jedoch sagte sie dazu nicht viel, nickte lediglich nur. Ich merkte, dass sie im Moment keinen um sich herum haben wollte, deswegen drückte ich ihr meinen Regenschirm in die Hand, sodass sie nicht noch nasser wurde. Danach rannte ich zurück ins Gebäude. Total durchnässt angekommen versuchte ich erst einmal meine Brille sauber zu bekommen, die klitschnass und beschlagen war. Jedoch hatte ich kein Tuch bei mir, mit dem ich meine Gläser abtrocknen konnte. War wohl nichts zu machen. Ich würde wohl oben meine Brille einfach trocknen. Gerade trat ich eine Stufe der Treppe hoch, als ich ein mir allzu bekanntes Lachen vernahm. Sofort ballte ich meine Hände vor Wut zu Fäusten und sog die Luft scharf ein. „Wen haben wir denn da? Einen feuchten Mops?” Gehässiges Lachen. Dieses Mal überlegte ich nicht, sondern handelte einfach so, wie mein Bauch es wollte. Ich drehte mich innerhalb von einer Millisekunde um, machte einige schnelle Schritte und stieß meine Gegenüber so fest, dass er mit einem lauten Knall gegen die Reihe von Schuhfächern knallte. Er hatte nicht mit dieser Reaktion gerechnet und sah ein wenig verwirrt aus. Ich dagegen zeigte ihm nur ein freches Grinsen. Jedoch sammelte sich mein Feind schnell wieder und wollte gerade auf mich losgehen, als eine Stimme dazwischen kam. „Sakura.” Hidan blieb mit einem Mal stehen, ließ seine rechte Hand senken, die er gerade um meinen Hals schlingen wollte. Ich verdrehte kurz meine Augen, ehe ich zu meiner linken blickte. „Hm?” Ich hatte wirklich keine Lust mich mit all diesen Leuten abzugeben. Ich kam mir so vor, als würden sie mich verfolgen, auf Schritt und Tritt. Und sie tauchten immer dann auf, wenn ich sie am wenigsten brauchte. Hasste mich der Herr im Himmel so sehr, dass er mir diese Art von Menschen schickte? Wollte er mein Leben ernsthaft noch mehr vermiesen? „Ich wollte dir und deiner Cousine nur für das Geschenk danken. Sie war am Samstag so schnell weg gewesen.” Eigentlich wollte er weiter reden, aber ich unterbrach ihn einfach mal. „Ah ja, ja, ja. Kein Ding.” Ich wollte hier einfach nur weg. Jetzt sofort. Itachi sah mich mit seinen schwarzen Augen an, hob dabei noch seinen rechten Arm ein wenig in die Höhe, sodass eine Kette zum Vorschein kam. Bei diesem Anblick weiteten sich meine Augen. Ich hätte niemals im Leben gedacht, dass er dieses kleine Etwas jemals tragen würde. Eine Kette aus echtem Silber, mit einem kleinen Fächer dran. „Ihr habt euch ein ziemlich persönliches Geschenk ausgesucht.”, sagte er leicht amüsiert und wenn ich mich jetzt nicht täuschte und keine Halluzinationen hatte, dann hatte der Uchiha für einen winzig kleinen Augenblick gegrinst. Vielleicht war das aber auch nur Einbildung gewesen? „Ich hätte niemals gedacht, dass ich Schmuck zum Geburtstag bekomme.” Ich war mir nicht so sicher, was das heißen sollte und blickte mit einem fragenden Blick hinüber. „Und was willst du damit jetzt sagen?”, rief ich ein wenig genervt und stemmte meine Hände an der Hüfte ab. Er redete eindeutig um den heißen Brei. Was mich aber wohl am meisten wunderte, war, dass Itachi Uchiha heute so geschwätzig war. Normalerweise brachte ihn keiner zum Reden. Vielleicht war das ja eine besondere Gabe von mir, wer weiß? „Stehen Armketten nicht für Bindung u-” Das ging zu weit, was dachte er sich da? Ich spürte, wie die Röte mir ins Gesicht stieg und meine Wangen heiß wurden. Ich trat völlig aus Reflex einen Schritt zurück, als ob ich mir eine Art Sicherheitsabstand verschaffen wollte. „S-Spinnst du eigentlich?” Eigentlich hätte ich ihm jetzt meine Meinung ins Gesicht geschrien, jedoch musste ich niesen. Was für ein schrecklicher Zufall. Nach meinem Niesanfall entschied ich mich dafür einfach zu gehen. Diese Idioten strapazierten einfach nur meine Nerven. Kaum hatte ich mich umgedreht, wurde mir ein Handtuch auf den Kopf gelegt. Ich blickte ein wenig hoch, um zu sehen, wer mir dieses Handtuch gab und entdeckte Madara. Ohne, dass ich auch nur etwas erwidern konnte, ging er an mir vorbei und ich blickte dem Rest hinterher, wie sie sich langsam mit ihm von mir entfernten. Ich hätte nicht geglaubt, dass ich das sagen würde, aber Madara war wohl doch kein so schlimmer Kerl. Er war schließlich der einzige, der mir irgendetwas zum Abtrocknen angeboten hatte. „Du solltest dich Abtrocknen. Nicht, dass du die Flure noch nass machst und damit andere zum Ausrutschen bringen könntest”, rief Madara noch. Falsch. Ich hatte vollkommen falsch gelegen. Er war nicht nett zu mir. Er sorgte sich also um die anderen Schüler und nicht um mich. Meine Wut stieg wieder in mir auf. Ich packte das weiße Handtuch, welcher immer noch auf meinen Kopf lag und schmiss es mit aller Kraft gegen den Hinterkopf Madaras. „Ist mir doch sowas von scheiß egal, ob hier jemand ausrutscht oder nicht. Wenn du nicht willst, dass hier jemand wegen dem verdammten rutschigen Boden auf die Fresse fliegt, dann putz den Boden gefälligst selber, du hirnloser Idiot!” Mit diesen Worten rannte ich los, einfach weg von dieser Bande voller Trottel. Ich hätte doch fast geglaubt, dass Madara nett zu mir sein wollte. Natürlich konnte er nicht nett sein. Das sah man ja schon, wenn man nur all die Mädchen ansahen, die von ihm einen Korb bekommen hatten. Und nicht anders als er waren die anderen beiden. Es regte mich wirklich auf. Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein? Im Unterricht saß ich dann. Hinata war nicht mehr erschienen und auch ihre Tasche war natürlich nicht mehr da. Meinen Regenschirm hatte sie wahrscheinlich auch noch. Ich hatte gerade gar keine Lust auf den Unterricht, da meine Gedanken immerzu hin und her wanderten. Mal zu Hinata, danach zu der Bande der Vollidioten, und dann schließlich wieder zu meinem Vater und seiner neuen Liebe. Noch immer sprach diese Yugito von dem Haus und ich war mir sicher, dass noch irgendetwas passieren würde. Sie kam nicht sehr oft zu uns, deswegen bekam ich nicht mehr so viel mit. Die beiden gingen eher immer zu ihr nach Hause und ganz ehrlich, ich wollte keineswegs wissen, was sie dort alles machten. Plötzlich klopfte es an der Klassenzimmertür und unser Lehrer hielt inne mit seiner Rede. Er bat die Person hinein und mein Atem stockte, als ich realisierte, wer die Person war. Einige Sekunden blieb es still und ich schluckte schwer, dann auf einmal ging das Geschrei los. „Madara!”, schrien die Mädchen wie in einem Chor. Ich hatte das schlechte Gefühl, dass er zu mir wollte. Und ich lag goldrichtig. Er tuschelte kurz etwas mit dem Lehrer, stellte sich dann vor meinem Platz. Damit begann also das ganze ach so unüberhörbare Geflüster, was gerade er von gerade mir wollte. „Sakura Haruno.” Ich stand auf und blickte ihn an. „Mittwoch, 17 Uhr, nachsitzen, Treffpunkt: mein Klassenzimmer 3-1.” Das erste was ich tat war meine Hände laut auf den Tisch knallen. „Wie bitte!?”, rief ich aus und konnte es nicht fassen. Hatte ich denn gegen irgendetwas verstoßen, dass ich nachsitzen musste? Ich war mir sicher, dass es irgendein absurder Grund war, der mir genannt wurde. Er wollte es mir heimzahlen. Ich war mir so etwas von sicher. „Du weißt selbst, was du vorhin getan hast.” Er sagte das alles so emotionslos, dass ich denken könnte, ich redete mit einem Computer. Jedoch musste ich ruhig bleiben. Meine „Klassenkameraden” kannten meine andere Seite noch nicht, deswegen musste ich mich zurückhalten. Deswegen atmete ich einmal tief ein und fragte, welche Lehrkraft auf mich aufpassen würde. „Keine Lehrkraft. Ich.” Das kam eindeutig zu plötzlich. Ich hätte jetzt am liebsten etwas gegen den Uchiha geworfen, dennoch ließ ich es. Dein Image, Sakura, dein Image, war das einzige, was ich so wirklich im Kopf hatte. Langsam dämmerte es mir auch, dass er ja Schülersprecher war. Da konnte er sich so gut wie alles erlauben. „Alles klar.”, gab ich leise von mir uns setze mich wieder. Somit entfernte sich der Schwarzhaarige und verließ das Zimmer, ohne auch nur irgendeinem der piepsenden Mädchen eines Blickes zu würdigen. Kaum war er jedoch aus dem Zimmer, spürte ich, wie sich Blicke an mich hafteten. Dann das Gemurmel, was ich getan hatte, dass ich Nachsitzen müsse, obwohl ich doch die Musterschülerin in Person war.. Nun.. jetzt eher gewesen war. Nach dem Unterricht eilte ich also sofort hinaus, aus Angst dass mich jemand darauf ansprechen würde. Es war eher unwahrscheinlich, aber ich musste trotzdem vorsichtig sein. Mittlerweile nieselte es nur noch vom Himmel hinab, sodass ich nicht ganz so nass werden würde, wenn ich den Weg zur Bushaltestelle ging. Kaum war ich aber aus dem Schulgebäude raus getreten, hörte ich eine Mädchenstimme, die ziemlich zittrig klang. Diese war mir aber total fremd, sodass ich mich umsah. Ich lugte leicht um die Ecke und entdeckte ein blondhaariges Mädchen, wie sie nervös von einem auf den anderen Fuß trat. „W-Weißt du, schon als ich dich das erste Mal gesehen hatte-” Weiter kam sie aber nicht, da sie von einem gewissen Herrn Sasuke Uchiha unterbrochen wurde. „Kein Interesse.”, teilte er der Blonden mit wie erstarrt war. Somit verließ der Uchiha das Geschehen ohne auch nur hinter sich zu blicken. Ich konnte nicht wirklich glauben, was ich da eigentlich gesehen hatte. So lief das Ganze also ab? Dieser Mistkerl von Uchiha ließ das Mädchen zum einen nicht ausreden, zum anderen gab er ihr einfach eiskalt einen Korb, ohne vielleicht ein wenig drum herum zu sprechen. Ich hatte zwar schon davon gehört, dass diese Liebeserklärungen so abliefen, aber dass es dann so brutal war, das hätte ich niemals gedacht. Das Mädchen vor mir ging in die Knie und schlug sich die Hände vors Gesicht. Ich wollte gerade zu ihr hingehen, als ihre Freundinnen angerannt kamen – aus der Richtung, in die Sasuke gegangen war. Sie hatten diese kleine Abfuhr also mitverfolgt, typisch. A/N: Entschuldigt die Verspätung! Hatte noch so einiges zu tun. Aber ich hoffe mal, dass ihr mir nicht böse seid und euch das Kapitel gefallen hat. Was ich noch kurz ansprechen wollte: Ich schicke jetzt nur den Leuten eine ENS, wenn ein neues Kapitel da ist, die zum letzteren Kapitel einen Kommentar hinterlassen haben, sonst komme ich da ein wenig durcheinander. Liebe Grüße, KyoHyon Kapitel 9: Let's get the (bitch)fight started. ---------------------------------------------- Zu Hause angekommen warf ich meine Schultasche erst einmal auf mein Bett. Danach zog ich mich um und freute mich wenigstens ein wenig darüber, dass ich mich jetzt endlich entspannen konnte. Im Moment war die Schulzeit einfach nur nervig, da es diese gewissen Leute gab, die mir verdammt auf den Keks gingen. Jedoch hatte ich mich viel zu früh gefreut. Kaum hatte ich mich auf mein Bett geworfen, um mich ein wenig von all dem Stress zu erholen, klingelte es schon unten an der Haustür. So viel Lust wie ich hatte, blieb ich aber liegen und hoffte, dass die Person vor der Tür einfach verschwinden würde. Aber es kam anders, denn es ertönte noch ein klingeln und noch eins. „Sakura, könntest du vielleicht die Türe aufmachen?”, rief mein Vater von unten aus der Küche. Wieso ging er selbst nicht einfach hin? Er musste, im Gegensatz zu mir, nur einige Schritte laufen, aber anscheinend hatte er „Besseres“ zu tun. Deswegen rollte ich mich aus meinem Bett und landete geschickt auf meinen nackten Füßen. Der Boden war kalt. Trotzdem lief ich barfuß nach unten und öffnete die Türe. Die Person, die vor mir stand, überraschte mich. Wirklich. Ich konnte nicht anders, als so ironisch zu denken. „Ach, Sakura. Hallo.”, begrüßte mich die Blondhaarige mit einem schrägen Lächeln und warf einen Blick hinter mich. Dann umarmte sie mich und drückte mir mit ihren beschmierten Lippen einen Kuss auf die Wange. Angeekelt verzog ich das Gesicht, änderte diese Mimik aber wieder, als mich die Person ansah. Wieso um alles in der Welt küsste sie mich? Das hatte diese Yugito noch nie getan und jetzt, so ganz plötzlich. Aber schon bald wurde mir klar, wieso sie das getan hatte. Ich drehte mich um und entdeckte meinen Vater, der mit Kochschürze und Backhandschuhen hinter uns stand. Diese falsche Schlange wollte also einen guten Eindruck schinden. Sie war wirklich das hinterhältigste Miststück, das ich kannte. „Komm doch rein, Schatz.”, bat mein Vater die Blonde ins Wohnzimmer und sofort tapste sie zu ihm, nachdem sie ihre Schuhe ausgezogen hatte. Sie gab ihm einen spitzen Kuss auf den Mund und verschwand dann im Wohnzimmer. Mein Vater dagegen schlug die entgegengesetzte Richtung ein, um weiter an dem Abendessen zu arbeiten, welches er gerade vorbereitete. Da ich nicht die Absicht hatte mit dieser Schnepfe in einem Zimmer zu sitzen stieg ich deswegen die Treppen zu meinem Zimmer hoch, als mein Vater aber nach mir rief. Ich bliebe stehen. Ich betete, dass er mich nicht bat mit ihnen zu Abend zu essen. „Sakura, würdest du heute mit Yu-chan und mir zu Abendessen? Wir beide wollten mit dir reden.”, fragte mein Vater. Nein! Eigentlich hätte ich abgelehnt, aber da diese Frage meines Vaters schon fast wie eine Aufforderung klang, stimmte ich mit einem Nicken zu. „Ich danke dir.”, rief mein Vater aus und drückte mir einen Kuss auf die Wange, genau auf der gleichen Stelle, wie diese Frau auch. Ich fragte mich, ob das Absicht von ihm war.. Nach einigen Minuten fand ich mich also im Wohnzimmer neben meinem Vater und Miss 'Ich-bin-die-Allerbeste-und-kann-alles-haben-” vor. Es kotze mich wirklich an, wie sie dran saß, wie sie einen begutachtete, wie sie aß, wie sie redete. Einfach alles hasste ich an ihr. Da gab es keine Ausnahme. Vorher hatte ich mir gesagt, dass sie doch irgendetwas Gutes an sich haben musste, bis jetzt hatte ich aber nur negative Aspekte entdeckt. Nachdem wir also fertig mit dem Essen waren und trotzdem noch kein einziges Wort gewechselt hatten, entschloss ich mich dafür in mein Zimmer zu gehen. Mein Vater hielt mich aber auf und sah mich mit einem ernsten Blick an. Deswegen setze ich mich zurück. Erwartungsvoll blickte ich den einzigen Mann im Zimmer an. „Wir beide, Yu-chan und ich, möchten gerne mit dir über das Haus reden.” Bei diesen Worten zuckte ich kurz zusammen. Die Wut in mir stieg auf und ich ballte meine Hände so sehr zu Fäusten, dass es schon wehtat. Ich wusste nicht, warum ich jetzt schon so gereizt darauf reagierte. „Du wirst das Haus nicht verkaufen, sondern behalten, nicht wahr?”, sagte ich schon fast in einem bettelnden Ton und sah meinen Vater erwartungsvoll an. Ich merkte, wie er schwer schluckte und so langsam fiel sein Selbstbewusstsein zusammen. Jedoch, als er kurz zu seiner neuen „großen Liebe” blickte, war er wie verwandelt. Er sah mich mit einem standhaften Blick und begann dann zu sprechen. „Ich würde das Haus gerne verkaufen. Es würde uns eine Menge Geld einbringen und somit hätten wir dann alle ein gutes Leben. Du müsstest dich gar nicht mehr so sehr als einen „Streber“ ausgeben und würdest auch endlich wieder Freunde finden.” Es war mir klar gewesen, dass mein Vater dieses Haus verkaufen wollte, aber er hatte es mir nie gesagt. Diese Worte jetzt aus seinem eigenen Munde, mit seiner eigenen Stimme zu hören, war einfach nur schrecklich. Ich hatte nicht erwartete, dass er sich wirklich für den Verkauf des Hauses entscheiden würde. Diese Frau, ich würde ihr am liebsten den Hals umdrehen und sie noch irgendwo verbrennen. Am besten auf dem Scheiterhaufen, denn da gehörten Hexen schließlich hin. „Du weißt, wie wichtig es mir ist, dass es dir gut geht.”, fuhr mein Vater fort, als ich nichts sagte. Er wollte mich überzeugen, aber würde es niemals im Leben schaffen. Ich gönnte es ihm wirklich mit einer anderen Frau zusammen zu sein, er konnte von mir aus sogar mit ihr heiraten und Kinder bekommen. Dennoch sollte er nicht davon reden, dass er wollte, dass es mir gut ginge. Er wusste schließlich genau, dass ich dieses Haus mehr als alles andere liebte und es mir nie gut gehen würde, wenn er es verkaufte. „Du bist so ein liebes Mädchen, du hast es nicht verdient so schlecht zu leben.”, redete mein Vater mir ein und versuchte mich soweit es ging zu überzeugen, dass es das Beste wäre, wenn das Haus verkauft werden würde. Dennoch, wie gesagt, er konnte mir niemals einreden, dass ich ohne das Haus, aber mit Geld glücklich werden konnte. „Mit dem Geld-”, redete er weiter, aber ich ließ ihn nicht ausreden. Ich stand auf und knallte beide meine Hände auf den Tisch. „Alles was ich in letzter Zeit von dir höre ist Geld, Geld und Geld. Es geht dir doch am Arsch vorbei wie es mir geht. Das einzige, was für dich eine Rolle spielt, ist, dass du mit deiner neuen Geliebten glücklich wirst und Geld besitzt!”, schrie ich in Rage krallte mich an der Tischdecke fest. „Das stimmt doch gar nicht.”, versuchte mein Vater mich zu beruhigen, dennoch wurde ich einfach nicht still. „Sag jetzt nicht, dass es nicht stimmen würde. Ich bin zufrieden mit meinem jetzigen Leben. Es ist mir egal, wenn ich keine Freunde habe, ich gehe schließlich nicht auf diese verdammte Schule voller Idioten, um Freunde zu finden. Ich möchte nur meinen guten Abschluss und dann bin ich eh weg von denen. Und ein hässlicher Nerd zu sein stört mich umso weniger.” Am liebsten hätte ich jetzt alles kurz und klein geschlagen, aber hielt mich hierbei sehr zurück. Es war wirklich selten, dass ich vor meinem Vater so schlimme Wutausbrüche bekam, aber bei diesem Mal ging es einfach nicht anders. Es stand einfach zu viel auf dem Spiel und deswegen war ruhig bleiben für mich eine schlechte Lösung, vor allem wenn mein Vater Beteiligter war. Ich konnte ihn schon immer besser überzeugen, wenn ich wütend war. Dieses Mal gab es da nur einen Hacken. Die dritte Person im Bunde. „Jetzt mach mal halblang, junge Dame. Wie sprichst du denn mit deinem Vater? Er sorgt sich wirklich sehr um dein Wohlbefinden. Wie kannst du ihn dann nur so anschreien?”, mischte sich nun auch die Blonde ein. Sie saß da dran, mit einer Zigarette in der Hand, die Beine überschlagen und mit einem Blick, der so noch ausdrucksloser als der der Uchiha war. Langsam wurde ich ruhiger. Diese Augen.. Sie gaben nichts über eine Person preis. Sie versteckten die ganze Wahrheit und schüchterten einen zudem auch noch ein. Ich hatte es noch nie erlebt, dass ich mich allein von so einem Blick in die Enge treiben ließ. Ich biss mir auf die Unterlippe und riss mich zusammen. „Was mischen Sie sich da bitteschön ein? Es geht sie einen feuchten Dreck an, was mein Vater und ich zu bereden haben.” Dieses Mal war ich ein wenig leiser, trotzdem aber nicht unüberhörbar. „Wieso sollte ich mich als deine zukünftige Stiefmutter nicht einmischen?”, kam es schlagfertig von der Blonden zurück und als sie mein geschocktes Gesicht erblickte grinste sie hinterhältig. Zukünftige Mutter? Das war nicht ihr ernst. Das konnte nicht sein. Niemals. Ich würde es meinem Vater gönnen nochmals zu heiraten, aber so plötzlich ins Gesicht gesagt zu bekommen war ein weiterer Schock. Um sicher zu gehen, dass ich mich verhört hatte, wandte ich meinen Kopf zu meinem Vater. Er sah mich plötzlich mit einem glücklichen Lächeln an. „Wie du richtig verstanden hast, werden wir beide heiraten.” Ich schluckte schwer. Die beiden logen mich doch an. Wer würde schon nach so kurzer Zeit, in der sie sich kannten, heiraten? Das war ein schlechter Witz. „Nächsten Monat.”, fügte Yugito gleich hinzu, sodass sie auch sicher sein konnte, dass ich die Worte realisiert hatte. Aber ich wollte nicht einsehen, dass die beiden heiraten würden und das schon nächsten Monat. „Freust du dich denn nicht für uns?”, fragte mein Vater dann plötzlich, sodass ich ihn völlig irritiert ansah. Er tat das doch mit Absicht. Wieso stellte er mir solch eine bescheuerte Frage? Ich wusste nicht genau, wie ich darauf antworten sollte. Jede Antwort, die mir gerade im Kopf herum schwebte, wäre für meinen Vater sehr schmerzhaft anzuhören. Gab es denn keinen sicheren Weg aus dieser verdammten Sache? „Hast du mich gehört?”, hakte mein Vater noch einmal nach und griff leicht nach meinem Arm. Ich biss mir auf die Zähne. Entweder ich sagte ihm die Wahrheit oder ich log. „Sakura?” Ich spürte, wie der Schweiß an meiner Haut ab perlte und sich einen Weg an meiner Wange hinunter bahnte. „Verdammt, nein. Wieso musst du so eine wie die überhaupt heiraten? Was ist überhaupt so toll an ihr? Alles, was sie von dir will, ist dieses Haus. Und wenn sie es mal hat dann lässt sie dich wie ein Stück Scheiße fallen!” Wütend hatte ich all das geschrien und erblickte nun zwei schockierte Gesichter. Diese Reaktion hatte ich vorausgesehen, nur die nächste nicht. Ich hatte erwartete, dass diese Yugito wieder beginnen würde mich zu tadeln, stattdessen war es mein Vater der mit einem hochroten Kopf aufstand und meinen Arm ziemlich stark festhielt. „Wie redest du da über Yu-chan? Ich kann mich nicht daran erinnern, dich so erzogen zu haben.” Ich blickte meinen Vater nicht an. Er hatte noch nie so reagiert, egal wie unanständig ich gewesen war. Diese beschissene Frau hatte einfach viel zu viel Einfluss auf ihn. „Das hat sie bestimmt von ihrer Mutter.”, gab die blonde Barbie von sich und lachte eingebildet mit der Hand vor dem Mund. „Halt den Mund, du verdammtes Miststück.” Das war wahrscheinlich zu viel der Ehrlichkeit gewesen. Ich hatte es nicht kommen sehen. Ganz unerwartete taumelte ich zurück und spürte nur einen stechenden Schmerz. Meine Wange begann heißer zu werden und mein Blick viel zurück auf meinen Vater. Er hatte seine Hand gehoben und sah mich mit einem bösen Augen an. In der ersten Sekunde dachte ich, dass er derjenige war, der mir eine Ohrfeige verpasst hatte. Im nächsten Moment aber merkte ich, dass nicht er, sondern diese Schnepfe der Übeltäter war. „Wag es nicht, so mit mir zu reden”, zischte sie gefährlich. Ich hätte jetzt Lust gehabt auf sie loszugehen. Aber Gewalt war keine Lösung; das sagte ich zumindest so. Deswegen schob ich meinen Stuhl geräuschvoll zur Seite und verließ ohne weitere Worte das Zimmer, ging hoch und warf mich auf mein Bett. Ich hätte am liebsten losgeheult, hielt mich aber zurück. Ich darf meine schwache Seite nicht zeigen. Ich muss stark bleiben und das beschützen, was mir lieb ist. Und in diesem Fall war es das Haus. Ich würde es nicht hergeben, da musste mich dieses Miststück schon erstechen. Da mussten mich schon alle erstechen. Das Gleiche galt für den Haufen Idioten an meiner Schule, die ein Problem nach dem anderen mit sich brachten. Das Haus war somit nicht das einzige Problem. Ich musste noch nachsitzen mit der Aufsicht namens Madara. Danach noch der internationale Wettkampf am Samstag, für den ich mich so sehr unter Druck setzen ließ vom Trainer. Wie sollte ich all diesen verdammten Horror nur überstehen . . . ? A/N: Bitte entschuldigt vielmals diese "Verspätung". Ich würde es nicht Verspätung nennen, da ich schon seit Jahren nicht mehr weiter geschrieben habe. Ich habe aber nun endlich die Schule fertig, das Abitur in der Tasche und bin nun frei. Zumindest für den Moment. Zum Kapitel: Ich hoffe euch hat das neue Kapitel gefallen. Ich würde mich über eure Meinung sehr freuen! Es ist nicht so spannend, aber interessant zu wissen wie diese Yugito so drauf ist, findet ihr nicht? Und noch eine dringende Bitte an euch! Wer eine ENS erhalten möchte, wenn ein neues Kapitel hochgeladen wird, soll mir bitte Bescheid geben. In den Kommentaren oder in einer ENS. Vielen Dank! Liebe Grüße, eure Kyo Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)