Fasching von Lestat_de-Lioncourt (und was danach noch kommt) ================================================================================ Prolog: -------- Prolog Mein Name ist Nicole und ich bin 18 Jahre alt. Auch wenn das blöd klingt, es ist nun mal die Wahrheit. Seit September bin ich nun auf einer neuen Schule. Wer sich nun wundert, warum ich mit 18 noch auf der Schule bin, muss sich damit begnügen. Ich will jetzt nicht erzählen, was einst gewesen ist. Lieber würde ich euch mal in mein momentanes Leben Einblick gewähren. Das ist auch viel interessanter, sagt zumindest eine Freundin von mir. Wie gesagt, ich bin eben auf eine neue Schule gekommen, habe einen älteren Bruder, der seit 3 Semestern auf der Uni ist. An meiner Schule gibt es einige echt sympathische Leute. Auch ein guter Freund ist seit diesem Jahr dort. Ein anderer Junge, der zwar echt süß aber auch distanziert ist, ist ebenfalls neu hinzugekommen. Er dürfte aber noch nicht so lange in Wien leben. Meine Freunde werde ich im Laufe der Geschichte vorstellen und wer nun glaubt, dass es ein ganz normales Leben ist, der weiß nicht, was für meine Freunde und mich normal ist… Und nun wünsche ich viel Spaß mit einer ganz normalen Geschichte aus meinem Leben. Kapitel 1: Eine Idee ist geboren -------------------------------- Zeichenerklärung: „Morgen!“ = die Charaktere teilen sich etwas mit Worten mit = übers Internet geschriebenes ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Wir schreiben den 20. Jänner und es ist ausnahmsweise ein sonniger Tag. Bereits am Morgen sieht man wunderschön die Sonne am Horizont. Es ist alles ganz friedlich als mein Bruder und ich uns auf den Weg nach Wien machen. Er bringt mich jeden Tag zum Unterricht, weil die Uni ganz in der Nähe ist und er sich immer noch um mich Sorgen macht. Auch wenn es manchmal nervt, meint er es ja nur gut. Als wir bei der Schule ankommen, sehe ich schon Mary, die gerade aus der Straßenbahn steigt. Wir begrüßen sie beide sehr herzlich und im nächsten Moment schickt uns Sebastian zum Unterricht. Schließlich sollen wir nicht zu spät kommen. Wenigstens dauert der Unterricht nicht besonders lange, da wir hier eine Maturaschule besuchen. Gemeinsam gehen wir in unsere Klasse und unterhalten uns über unser Lieblingsthema: Geschichten schreiben. Wer glaubt, dass so was anstrengend ist, der weiß nicht, was es heißt mit jemand zusammen zu schreiben. Das ist wirklich schwer. Immerhin müssen 2 Leute sich einig werden. Aber da sie sonst immer die Kritiken zu meinen Storys verfasst, will ich mal wissen, was wir gemeinsam fabrizieren. Mitten im Unterricht läutet plötzlich ein Handy. Wem es gehört? Klarerweise dem Lehrer. Jeder von uns hat es zumindest auf lautlos geschalten. Das kommt bei uns in Mathe öfters vor. Er entschuldigt sich wie sonst auch und verschwindet aus dem Raum. Damit haben wir wenigstens die Möglichkeit das Gelernte mal zu verarbeiten und auf andere Gedanken zu kommen. Ich nehme mein Mobiltelefon zur Hand, welches vorhin verdächtig in meiner Jacke vibriert hat. Mary: „Was hast denn?“ Ich: „Eine SMS. Ich schau mal, von wem sie ist.“ Während ich nun die Nachricht lese, muss ich aufpassen, dass ich nicht anfange zu lachen. Ich: „Du Mary, hast du am 5. Februar schon was vor?“ Mary: „Ne, wieso?“ Ich: „Dann gehen wir auf eine Faschingsparty. Dort lernst du auch einige ganz interessante Leute kennen.“ Mary: „Moment! Wann du interessant sagst, heißt das nix Gutes.“ Ich: „Ich mein die, von denen ich dir erst letzte Woche wieder was erzählt hab.“ Mary: „Aso. Ich hab schon befürchtet, es wär‘ was Schlimmes. Na, das wird schon irgendwie geh‘n.“ Dabei drehen sich Philipp und Kamiyo um, die wohl unser Gespräch mitbekommen haben und fragen, was denn los sei. Ich: „Wir reden nur von einer Faschingsfeier in 2 Wochen. Ihr könnt auch gern kommen, wenn ihr Zeit habt. Da werden einige von meinen Freunden dabei sein.“ Ich frage mich dabei mal, was Sascha und Co. dieses Mal wieder eingefallen ist. Nur eine Faschingsparty kann ich mir nicht vorstellen. Da kommt sicher noch was. Ich: „Aber stellt euch darauf ein, dass ich euch noch was dazu sagen werde. Ich rede am Abend mit jemand, der wohl dafür mit verantwortlich ist.“ Kamiyo: „Dann schreibst du uns morgen entweder ne SMS oder E-Mail. Oder du rufst uns am Abend an.“ Mary: „Mir schreib lieber ne SMS. Ich weiß nicht, wann ich Zeit hab.“ Auf einmal steht auch unser Lehrer wieder im Zimmer und will mit dem Unterricht weitermachen. Also müssen wir ihm zwangsläufig wieder zuhören. Doch zum Glück wird auch dieser Tag nicht ewig dauern. Die letzten 15 Minuten überstehen wir garantiert auch noch irgendwie. Nachdem dann diese Zeit letztendlich überstanden ist, machen wir uns auch gleich auf den Weg von hier zur U – Bahn. Immerhin will niemand freiwillig hier bleiben. Wieder einmal gehen wir gemeinsam zur Station, da wir zumindest alle dort hin müssen. Leider fährt jeder von uns in eine andere Richtung, aber was soll’s. Wir unterhalten uns noch über diverse Punkte. Mary macht wieder einmal die genialsten Vorschläge für unsere Geschichte, weswegen Philipp und Kamiyo schon etwas voraus gehen. Ich kann es ihnen nicht übel nehmen. Die Theorien, die Mary und ich dauernd verfassen, sind wirklich ein Kapitel für sich. Meist kommen uns dabei so verrückte Ideen wie eine Briefbombentaube. Wie wir darauf kommen können? Sie will einen Brief schreiben, den aber niemand lesen darf außer der Person, an die er gerichtet ist. Was liegt demnach nahe? Eine Briefbombe wie bei Mission Impossible. Na okay da war es eine digitale Nachricht, die sich aber auch zum Schluss in Luft aufgelöst hat. Nur Mary will so etwas nicht per Post schicken, also muss eine Brieftaube herhalten. Also folgt daraus eine Briefbombentaube. Aber dieses Wort hat irgendwas an sich. Ich bin mal gespannt, auf welche Ideen wir dann noch kommen, wenn unsere Story mal länger wird. Dieser merkwürdige Vogel wäre eine Möglichkeit, wie in unserer Geschichte eine Nachricht übermittelt werden könnte. Ich halte noch immer nicht besonders viel davon. Das kann sie noch so oft versuchen, aber überzeugen wird sie mich wohl nie von dieser Idee. Bei der U – Bahn verabschieden wir uns noch voneinander und ich fahre dann nach Hause. Unterwegs treffe ich auch meinen Bruder, der heute nicht besonders glücklich aussieht. Er wirkt so, als würde er bald mal krank werden. Bin ich gar nicht gewohnt. Aber er ist ja auch nur ein Mensch. Ich erzähle ihm auch von der Einladung zur Faschingsfeier. Alec: „Und was wird das? So eine Feier sieht doch bei euch garantiert nicht normal aus.“ Ich: „Weiß ich selbst noch nicht. Ich bin heute sowieso am Abend online und rede dann mit ihm über Messenger. Mal schaun, was die da wieder ausgeheckt haben.“ Alec: „Vermutlich kommt wieder irgendwas von wegen Anime. Ist doch bei euch mittlerweile normal. Wenn du was weißt, gibst du mir eben Bescheid. Vielleicht komm ich dann mit.“ Daheim angekommen verschwinde ich zuerst mal in mein Zimmer, weil ich etwas wissen will. Ich schalte meinen PC ein um meine E – Mails abzurufen. Alec: „Wie sieht es eigentlich mit deinen Geschichten aus?“ Ich: „Zurzeit schreib ich nur eine mit Mary. Du weißt schon…“ Alec: „Du meinst diese umfangreiche Story? Wie schafft ihr das bloß?“ Ich: „Wir brauchen nun mal ein Hobby. Außerdem liest du doch auch gern, was ich verfasse.“ Ich sitze bereits auf meinem Sessel und sehe ihn leicht verärgert an. Natürlich bin ich ihm nicht wirklich böse, aber das weiß er ja. Er hebt beschwichtigend die Hände und meint nur: „Sieh mich nicht so an! Du weißt genau, dass ich nichts dagegen hab. Mich wundert nur, dass euch nicht die Ideen ausgehen.“ Ich: „Vielleicht ist das aber auch ein Zeichen, dass ich Schriftstellerin werden sollte.“ Dabei schleicht sich ein sarkastisches Lächeln auf meine Lippen. Alec: „Du solltest lieber bei deinem ursprünglichen Traum bleiben. Der passt besser zu dir.“ Mit diesen Worten verlässt er wieder den Raum. Frechheit. Schon wieder komm ich nicht dazu zu kontern. Dann wende ich mich eben meinem Computer zu. Mal schauen ob eine Nachricht eingegangen ist. Tatsächlich! Von Isabell. Sie will wissen, was es neues gibt und ob ich in den Ferien schon etwas vorhabe. Ja, auf eine Feier zu gehen. Irgendwie beschleicht mich immer mehr der Verdacht, dass da noch etwas auf mich zukommt. Bestimmt hat Sascha schon eine seiner Ideen für ein Kostüm. Und das verheißt bestimmt nichts Gutes. Mir bleibt wohl nichts anderes übrig als noch ein paar Stunden auf eine Antwort zu warten. Ich denke noch kurz nach, was ich schreiben solle und verfasse auch schon eine Antwort an Isabell. Alec: „Von der hörst du auch mal wieder was?“ Nicht schon wieder. Was will er denn nun? Auch sein sarkastischer Unterton ist mir nicht entgangen. Aber ich diskutier nicht wieder mit ihm. Schließlich will ich ja nicht, dass er nachher sauer auf mich ist. Dann geht er womöglich nicht zu dieser Party mit und sonst lassen mich womöglich meine Eltern nicht hin. Auch wenn sie die anderen zwar kennen, aber ich würde dann spät heimkommen und das könnte Probleme machen. Doch zurück zur Realität. Basti will noch ne Antwort von mir. Ich: „Wir haben schon seit Ende November wieder mehr Kontakt. Aber warum bist du jetzt dieses Mal da?“ Ich muss ziemlich genervt wirken, was ich auch bin. Nebenbei tippe ich noch die E – Mail fertig und schicke sie ab. Nach Versenden sehe ich meinen Bruder mit fragenden Augen an. Alec: „Du solltest was essen. Ich habe dir im Wohnzimmer etwas hergerichtet. Und danach reden wir über diese Geschichte.“ Hä? Weiß zufällig irgendwer, wovon er spricht? Vermutlich hat er selbst keine Ahnung. Aber ich frage dennoch nach: „Welche Geschichte?“ Alec: „Zuerst wird gegessen.“ Ich: „Ich bin doch kein kleines Kind mehr, dass ich mir von dir was sagen lasse.“ Alec: „Aber meine kleine Schwester.“ Ich: „Dann bin ich eben klein. Na und? Hat auch Vorteile, wenn man nicht so groß ist wie du.“ Komisch. Das ist so ein richtiges Déjà – vu. Habe ich so was nicht erst letzte Nacht geträumt? Da habe ich auch von Isa eine Mail bekommen. Ich glaub, ich weiß auch noch, was da über dieses Faschingsfest gekommen ist. Aber dass die wirklich als Anime – Figuren auftauchen wollen, kann ich mir schwer vorstellen. Obwohl es ihnen zuzutrauen wäre. Alec: „Sei nicht gleich eingeschnappt. Du weißt genau, dass das eben nicht bös gemeint war. Außerdem ist mir eine kleine Schwester auch viel lieber.“ Ich: „Wer’s glaubt…“ Ich stehe auf und gehe ins Wohnzimmer. Dort esse ich mal was, weil er sonst wieder anfängt so zu tun, als wäre er meine Mutter. Andererseits ist es doch auch von Vorteil, wenn immer jemand Zeit für dich hat. Schließlich ist er einfach da, sollte ich mal seine Hilfe brauchen. Jedenfalls frage ich ihn, nach dem Essen natürlich, was er vorhin gemeint hat. Alec: „Ich meine die Geschichte, warum du eigentlich so viel schreibst.“ Ich: „Du weißt genau, dass es mir einfach Spaß macht. Was ist daran so schwer zu verstehen?“ Darauf will er also mal wieder hinaus. Ich solle mich mehr aufs Lernen konzentrieren und nicht so unsinnige Storys verfassen, die 1. keiner liest und 2. auch irreal klingen. Das ist aber nur seine Meinung dazu. Obwohl ich diese Geschichten ja doch nicht veröffentlichen würde. Immerhin bin ich dafür zu feige. Außerdem schreibe ich mir damit regelrecht was von der Seele. Aber das wäre sowieso zu hoch für meinen großen Bruder… Alec: „Ich will einfach nur mal wissen, warum es dir so wichtig ist. Du würdest nicht mal einen Tag ohne etwas zu schreiben überleben.“ Ich: „Das stimmt auch wieder nicht. Für mich ist es nun mal eine Möglichkeit meine Phantasie umzusetzen. Außerdem hast du selbst gesagt, dass in meinen Geschichten immer ein tieferer Sinn steckt.“ Alec: „Schon, aber… Du sollst einfach nicht vergessen, dass es ein reales Leben auch noch gibt.“ Ich: „Aber darf nicht jeder etwas haben, das ihn von der Realität ablenkt? Manche lernen tanzen, oder sie gehen einer anderen Sportart nach. Mir gibt das eben nicht die Ablenkung die ich brauche.“ Alec: „Argumentieren kannst du aber schon ganz gut. Das übst du wohl, wenn du schreibst. Es hat eben auch seine Vorteile.“ Ich lasse ihn allein im Wohnzimmer zurück. Schließlich muss ich noch etwas für Mathe machen. Außerdem weiß ich dann viel besser, ob einer meiner Freunde online ist. Aber zuerst kümmere ich mich um diese Hausübung. Na gut. Schwer ist das ja nicht gerade. Sind nur 2 simple Übungen, damit man weiß, ob man es auch verstanden hat. Am Abend kommen dann meine Eltern heim, die ich natürlich begrüßen muss. So was ist irgendwie ein ungeschriebenes Gesetz. Obwohl ich manchmal auch zu sehr in meine Arbeiten vertieft bin, dass ich gar nicht merke, dass jemand gekommen ist. Welche Arbeiten so wichtig sind? Meine Geschichten natürlich! Nein, ernsthaft. Beim Schreiben vergesse ich meist alles um mich herum. Ich sehe richtig, was sich gerade passiert. Nur leider kann man nichts so wiedergeben, wie es tatsächlich sein sollte beziehungsweise auch passiert. Jedenfalls erhalte ich auf einmal eine Nachricht, dass sich Philipp gerade angemeldet hat. Ich schreibe ihn an und unterhalte mich ein wenig mit ihm über die neueste Kreation. Es dauert auch nicht lange, bis dann auch ein weiterer Freund online gegangen ist. Klarerweise ist mir Sascha eine Erklärung schuldig, weshalb ich ihn mal nett begrüße und frage wie es ihm geht. Sascha: Ich: Sascha: Ich: Sascha: Ich: Sascha: Ich: Sascha: Ich: Sascha: Ich: Alec: „Und das wäre?“ Nein, das kann doch nicht wahr sein. Langsam drehe ich mich zur Seite und sehe meinen Bruder, der mich skeptisch ansieht. Ich: „Ähm… Na ja, weißt du… Was machst du eigentlich schon wieder hier? Es geht dich doch nichts an, was ich mit meinen Freunden rede.“ Vom Herumstottern zum Ärgern. Na toll. Das passiert mir in letzter Zeit öfter. Aber ich habe ja Recht. Er hat schließlich ein eigenes Zimmer. Alec: „Wenn du mich in irgendein Kostüm stecken willst, geht mich das sehr wohl was an. Also was ist dir dazu eingefallen?“ Ich: „Der schwarze Magier würde doch sehr gut dazu passen. Findest du nicht? Außerdem bist du auch so groß.“ Sascha: Alec: „Das lasse ich mir ausnahmsweise mal einreden. Aber sag mir mal, wie du darauf kommst.“ Ich: „Moment. Ich schreib nur schnell ne Antwort.“ Dabei wende ich mich wieder der Tastatur zu. Ich: „Na, wenn ich als schwarzes Magiermädchen geh, macht sich doch mein großer Bruder super als schwarzer Magier. Außerdem lässt du einen genauso nie im Stich.“ Sascha: Alec: „Sag ihm doch mal, dass ich so kommen werd’. Aber ihr müsst mir dann noch sagen, wo das ist. Dass es am 5.2. ist, hab ich mitbekommen. Wir fahren dann gemeinsam hin.“ Damit geht er wieder. Irgendwie begreif ich ihn nicht mehr, aber gut. Ich: Sascha: Ich: Sascha: Ich: Sascha: Ich: Sascha: Ich: Sascha: Ich: Sascha: Ich: Sascha: Ich: Sascha: Ich: Sascha: Ich: Sascha: Ich: Sascha: Ich: Sascha: Und damit verschwindet er ausm Net. Ist zwar immer schade, aber ich sollte auch mal Schluss machen. Immerhin muss ich noch unter die Dusche, so kann ich ja nicht rumlaufen und morgen in der Früh wird mir sonst die Zeit zu knapp. Außerdem schlaf ich auch viel besser, wenn ich das schon vor dem Schlafengehen erledige. Das war mal so ein ganz normaler Tag in meinem Leben. Die nächsten 2 Wochen werden vermutlich nur langweilig. Demnach wird diese Geschichte erst bei der Faschingsfeier weitergehen… ~~~~~ Ich musste das Kapitel vor dem Hochladen noch bearbeiten, da einige Gespräche recht stark im Dialekt verfasst waren und ich nicht andauernd alles extra übersetzen wollte. Manche Formulierungen sind aber absichtlich noch ein wenig gesprochenes Deutsch. ^.~ Bei Unklarheiten darf man sich gern an mich wenden. Fehler könnt ihr gern behalten. ^.~ Nein, ernsthaft... auf die könnt ihr mich gern hinweisen. ^^ Kapitel 2: offene Fragen ------------------------ Heute ist mal wieder ein etwas langweiliger Schultag, aber mein Gefühl sagt mir, dass es nicht dabei bleiben wird. Es ist in der Früh eisig kalt und in der Nacht hat es sogar ein wenig geschneit. Mal schaun, wie der Tag an sich ablaufen wird. Mein Bruder liegt mit einer Erkältung im Bett, was mich absolut nicht stört, weil er mit Halsschmerzen auch nicht nerven kann. Sind eigentlich alle Geschwister so lästig? Werd ich wohl nie erfahren. Jedenfalls muss ich in der Früh aufstehen um zum Unterricht zu erscheinen. Wir haben heute den 1. Februar und wer sich jetzt wundert, dass heute doch noch gar nicht die Faschingsfeier ist, hat Recht. Ich habe einfach den Eindruck, dass wir jetzt einen wichtigen Tag beginnen und deswegen möchte ich auch jeden Leser daran teilhaben lassen. Wie ich darauf komme? Ganz einfach, Mary hat mich gebeten ihr zu helfen, einen Charakter zu finden, der mit ihrem recht gut übereinstimmt. Es gibt ja so wenige Möglichkeiten… Na gut, ich fahre also in der Früh mit dem Zug nach Wien. Dabei begegne ich unserem „Neuling“, wie meine Freunde zu sagen pflegen. Ich weiß nur, dass er Michael mit Vornamen heißt und er geht auch jedem aus dem Weg. Obwohl er beim Unterricht eher weniger mitredet, hat er doch immer eine Antwort parat, wenn er gefragt wird. Erinnert mich daran, wie ich noch vor ein paar Jahren war. Nur heute kritisier ich oft genug die Lehrer oder mach sie auf Fehler aufmerksam. Ich begrüße ihn im Zug und fange ein Gespräch mit ihm an, was nicht besonders leicht ist, da er sehr auf Distanz fixiert ist und nicht viel redet. Ich: „Warum lernst du eigentlich Latein?“ Blöde Frage, ich weiß. Mir fällt nur eben nichts Besseres ein. Außerdem hab ich das schon viele gefragt. Michael: „Ich wüsste zwar nicht, was es dich angeht, aber wenn du es unbedingt wissen willst: Ich will später studieren und für diese Richtung brauch ich einfach Latein. Außerdem kann ich noch Französisch oder auch Spanisch nachlernen, weil Latein doch die Sprache ist, aus der sich viele heutige entwickelt haben. Und was ist mit dir?“ Dabei blickt er mich zum 1. Mal an. Ein ungewöhnliches Gefühl, muss ich schon zugeben. Aber irgendwie erinnern mich seine blauen Augen an etwas. Ich weiß nur nicht woran. Ich: „Ich will Archäologin werden. Dafür brauch ich Latein nun mal. Auch wenn ich das wohl eher weniger verwenden werde. Aber was willst du denn mal studieren?“ Michael: „Jura. Wie kann man sich nur für Geschichte interessieren?“ Verdammt. Irgendwie erinnert mich das doch an jemanden. An wen bloß? Und warum fällt mir das nicht ein? Ich: „Die Geschichte hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind. Also warum sich nicht dafür interessieren?“ Michael: „Weil sie doch sowieso vorbei ist und nicht geändert werden kann.“ Ich: „Aber man muss aus Vergangenem lernen, damit sich die Fehler nicht wiederholen.“ Michael: „Kommt mir irgendwie bekannt vor. Glaubst du im Ernst, dass wir aus der Vergangenheit gelernt haben? Sieh dich doch nur mal um, jeder Fehler wird immer wieder begangen. Keiner lernt aus der Geschichte.“ Darauf kann ich nichts erwidern. Im Grunde hat er ja Recht. Aber vielleicht ist es dennoch ganz gut zu wissen, was uns zu dem gemacht hat. Immerhin ist es unsere Vergangenheit. Ich: „Auch wenn wir vielleicht nicht immer aus der Geschichte lernen, so ist sie dennoch ein Teil von uns. Sie zu leugnen ändert doch nichts. Also kann man sich auch gleich mit ihr auseinander setzen.“ Michael: „Du klingst wie meine Eltern. Die wollen auch, dass ich Geschichte studier, weil es doch so wichtig ist. Nur vergesst ihr, dass sich niemand darum schert, ob jemand Geschichte studiert oder ob man sie abstreitet.“ Ich: „Das bringt dich aber auch nicht weiter. Wären so viele Dinge nicht vor Jahrhunderten passiert, müssten wir das alles machen. Beispiel: Wenn nicht im alten Griechenland die Demokratie aufgekommen wäre, dann wüssten wir auch nichts davon. Oder was ist mit all den Erfindungen und Entdeckungen der letzten 1000 Jahre? All das hat uns ein gutes Leben beschert, oder nicht?“ Michael: „Mag ja sein. Aber dennoch braucht man sich nicht damit befassen.“ Ich: „Und wenn du Physik lernst, was machst du dann? Du lernst Gesetze, die in der Natur vorkommen und vor langem von jemandem entdeckt wurden. Und wir lernen wie Dinge funktionieren, die jemand mal erfunden hat, aber nicht gleich verstanden hat, warum es so klappt.“ Nur ein nachdenkliches „Hmm.“, entkommt noch seinen Lippen, als er mich prüfend ansieht. Irgendwie kommt mir dabei die Idee, dass ihm etwas Ablenkung wohl gut tun würde. Von was er sich jedoch ablenken muss, weiß ich nicht, aber mich stört es, wenn jemand immer eine Antwort auf alles braucht. Auf jeden Fall lade ich ihn mal zu unserer Faschingsfeier ein. Kann ja ganz interessant werden. Michael: „Ihr veranstaltet in eurem Alter noch eine Faschingsparty? Seid ihr nicht schon etwas zu alt dafür?“ Ich: „Um mal zwischendurch ein wenig zu feiern ist man nie zu alt. Außerdem braucht man auch eine Möglichkeit, dass man sich wie ein Kind aufführen kann. Dabei kann man wenigstens einmal alles andere herum vergessen. Also was ist, willst du nicht auch hinkommen?“ Dabei sehe ich ihn mit Hundeaugen an. Fragt nicht, wie ich auf den Ausdruck gekommen bin! Daran ist mal wieder Mary schuld. Sie hat wohl wirklich schon zu großen Einfluss auf mich. Na, was soll’s. Auch egal. Jedenfalls setze ich so einen besonders lieben Hundeblick auf, dem normal niemand widerstehen kann. Michael: „Ihr habt doch sicher was dabei ausgeheckt… Also was kommt da auf mich zu?“ Er tut zwar gerade so, als wenn ihn das nicht interessiert, aber ich bin mir sicher, dass es ihm auch Spaß machen würde. Keine Ahnung wieso. Ich: „Wir haben uns gedacht, dass jeder als Anime – Figur verkleidet auftaucht.“ Michael: „Anime? Wie seid ihr darauf gekommen?“ Ich: „Einige meiner Freunde sind einfach riesige Fans. Und ich gehör wohl auch zu den Fans gewisser Anime. Aber bei mir hält es sich hoffentlich in Grenzen.“ Michael: „Und als was verkleidest du dich dann? Sailor Moon würde ja schließlich nicht zu dir passen.“ Ich: „Nein, so was ist doch langweilig. Ich geh als schwarzes Magiermädchen.“ Michael: „Ist das nicht ‘ne Karte?“ Ich: „Ja, eine besonders tolle. Du kennst dich damit aus?“ Irgendwie gefällt mir dieser Glanz in seinen Augen nicht. Und mir passt einfach nicht, dass ich schon wieder so ein klassisches Déjà – vu habe. So was hasse ich immer am meisten. Michael: „Ist doch eine interessante Geschichte. Obwohl es unrealistisch ist. Aber das Anime kenn ich bestens.“ Ich: „Also kommst du?“ Michael: „Mal schaun. Vermutlich schon. Wo ist das denn und wann?“ Ich gebe ihm noch Adresse und sage ihm, dass das schon am Samstag ist. Gemeinsam erreichen wir eher nebenbei auch das Unterrichtsgebäude. Doch als ich ihn frage, welchen Charakter er wohl wählen wird, winkt er ab: „Das wirst du schon sehen. Aber ich werde dich dann sicher anreden, denn ich weiß ja, wer du bist.“ Doch bevor ich etwas erwidern kann, kommen eben Mary und Kamiyo gleichzeitig in den Raum. Sie begrüßen mich sofort und fragen mich, ob ich nicht einen Vorschlag habe, als was sie sich verkleiden könnten. Ich: „Immer langsam. Ich kann nur eines nach dem anderen machen.“ Kamiyo: „Da ich mich wenig mit Animes auskenne, müsstet ihr mir helfen. Ich weiß eben nicht, was zu mir passt.“ Mary: „Geh doch als Ishizu. Passt zu dir. Eher ruhig und schworze Hoa host a.“ Kamiyo: „Wie?“ Ich: „Sie meint, dass du wegen der Haarfarbe besonders gut als Ishizu geeignet bist.“ Zu Mary gewandt füge ich noch etwas hinzu: „Du weißt doch, dass sich manche mit Dialekt schwer tun. Was hast denn heut, dass du glei so anfangst?“ Mary: „Weiß i net, aba irgendwie komm i net ganz in des Standard-Deutsch rein.“ Philipp: „Morgen! Was gibt’s?“ Kamiyo: „Nichts Besonderes außer, dass die beiden Dialekt reden und ich nichts versteh.“ Ich: „Sorry. Aber trotzdem stimmt es schon, dass du als Ishizu gehn könntest. Und was wirst du machen Philipp?“ Philipp: „Ich komm als Mariks gute Seite. Aber schizophren bin ich nicht. Vielleicht kommt ja noch wer als dunkle Seite. Die will ich nämlich nicht spielen.“ Mary: „Dann haben wir schon ein Geschwisterpaar zusammen.“ Ich: „Stimmt und du Mary?“ Mary: „Keine Ahnung. Ich würd gern mit euch ins gleiche Anime ghörn, aber zu mir passt keine wirklich.“ Ich: „Nimm Mai. Die ist auch so schlagfertig wie du.“ Mary: „Aber sie ist doch blond. Oder ich spiel sie mit gefärbten Haaren.“ Ich: „Warum auch nicht. Mai hat ja immer eine gewisse Eigenart.“ Plötzlich steht schon unser Lehrer im Raum und geht nach vorne zur Tafel. Wir setzen uns artig und folgen nun ein paar Stunden dem Unterricht, bevor wir wieder gehen. Auch wenn Dienstag immer der kürzeste Tag der Woche ist, zieht er sich heute besonders in die Länge. Kein Wunder. Unser Deutschlehrer versucht uns eben die Regeln der Beistrichsetzung zu erklären. Das haben wir doch mit 6 Jahren schon gelernt. Mary: „Hält uns der für deppat? Das haben wir do scho in der Volksschule glernt.“ Ich: „Stimmt, aba was willst machn? Wir können wenigst an unserer Gschicht weiter schreibn.“ Gesagt, getan. Wir überlegen uns also neue Möglichkeiten und da wir in unserer Geschichte immer einen Sichtwechsel haben, tauschen wir immer wieder den Zettel aus. Nebenbei schreibe ich noch zusätzlich ein Gespräch zwischen uns und den Charakteren der Geschichte. Von Zeit zu Zeit werden die Blätter ausgetauscht und zum Schluss des Unterrichts haben wir ein neues Kapitel und auch einen kleinen Streit zwischen uns und unseren Stars fabriziert. Wir packen unsere Sachen zusammen und unterhalten uns wieder über das Wochenende. Ich: „Was hat eigentlich deine Mutter gesagt, dass du am Wochenende bei mir schlafen könntest?“ Mary: „Sie meint, das ist ne gute Idee, weil wir ja nicht wissen, wie lang das dauert.“ Philipp: „Aber interessant ist das schon.“ Kamiyo: „Was meinst du?“ Philipp: „Na, dass dieser Besitzer einfach so zustimmt.“ Mary: „Stimmt eigentlich. Klingt wie aus nem schlechten Horrorfilm.“ Ich: „Vielleicht hab ich auch nur nicht die Wahrheit zu hören gekriegt, weil es sonst blöd gewesen wär oder so.“ Kamiyo: „Aber was wäre denn so peinlich, dass man es nicht sagt?“ Mary: „Vermutlich kennen sie diesen Besitzer schon länger und der hat ihnen den Vorschlag gemacht, weil…“ Ich: „Weil was?“ Mary: „Na ja, es könnt ja sein, dass dem einfach langweilig war oder er ist ein Psychopath und will uns alle umbringen.“ Kamiyo: „Gut, dann geh ich nicht hin.“ Philipp: „Das glaubst du doch nicht etwa wirklich, oder?“ Mary: „Es wäre doch möglich. Immerhin ist das doch meist der Anfang eines Horrorfilms.“ Ich: „Mag ja sein, aber nicht jeder, der etwas Unlogisches tut, ist gleich ein Psychopath, der Leute reihenweise umbringt. Außerdem glaub ich, wenn uns jemand was tun wollte, würde er als Gast auftauchen. Und so viel ich weiß, ist der ehrenwerte Besitzer der Villa gar nicht anwesend.“ Kamiyo: „Ihr macht mir langsam wirklich Angst.“ Philipp: „Keine Sorge, Kamiyo. Ich bin mir sicher, dass nichts passieren wird. Vielleicht, dass sich jemand nachher in der Dunkelheit verläuft, aber das ist das Schlimmste.“ Gemeinsam sind wir nun bei der U – Bahn und Mary ist nicht von ihrer Horrorstory abzubringen. Sie will uns wirklich weismachen, dass wir letztendlich alle sterben werden. Wir sind doch nicht in Hollywood. Ich muss jedoch als 1. gehn, weil ich mich um meinen Bruder kümmern sollte. Unsere Eltern arbeiten zurzeit immer besonders lange und er liegt im Bett. Ist nicht gerade angenehm, aber er ist selbst schuld. Immerhin ist er letzte Woche, als ein paar Zentimeter Schnee gefallen sind, nicht warm angezogen gewesen. Aber das ist doch eigentlich sein Problem, oder? Nicht ganz, denn ich muss ihn wieder pflegen. Da er immer für mich da ist, funktioniert es umgekehrt genauso. Auch wenn ich mir Angenehmeres vorstellen könnte. Wie gesagt, verabschiede ich mich von meinen Freunden und mache mich auf den Heimweg. Doch dieses Mal sehe ich Michael gar nicht. Der fährt sonst immer mit mir heim. Vermutlich hat er noch was zu erledigen. Oder geht er mir aus dem Weg? Aber warum sollte er? Er ist mir ein Rätsel, aber irgendwas stimmt da nicht. Ich bin mir sicher, dass mir seine Art irgendwoher vertraut ist. Es ist sein gesamtes Wesen, das mir bekannt vorkommt. Ich wüsste zu gerne, woher. Kann natürlich auch sein, dass ich mir das nur einbilde, aber meist haben diese Vorahnungen von mir auch Recht. So ging es mir zumindest immer mit meinen Freunden. Vor ein paar Tagen habe ich auch Patricia von der Party erzählt. Sie war auch gleich begeistert und hat gemeint, dass sie kommen werde. Bestimmt taucht sie als Tea auf. Würde zu ihr passen. Obwohl ich ihr anfangs nichts davon erzählen wollte, hab ich es doch getan. Warum ich das lassen wollte? Sie hat mir letztes Jahr einfach so die Freundschaft gekündigt und wollte dann mit mir reden. Ich habe ihr noch mal eine Chance gegeben unsere Freundschaft zu retten, aber dennoch behandelt sie mich, als wäre ich nichts wert. Nur leider bin ich zu gutmütig und ich schaffe es einfach nicht, jemandem ewig böse zu sein. Jedenfalls habe ich ihr dann nur erzählt, dass ich dort hingehen werde. Sie hat sich dann mal wieder selbst eingeladen und gemeint, dass sie auch kommt. Das war ja nicht mal meine Idee! Sie zwingt mir immer ihre Entscheidungen auf und ich kann es nicht ändern. Aber langsam will ich da nicht mehr mitmachen. Am Samstag kündige ich ihr die Freundschaft. Aber das ist dann endgültig. Nach etwa 45 Minuten erreiche ich mein Ziel. Endlich daheim. Ich sperre das Haus auf und ziehe mir die Schuhe aus. Herinnen ist es so angenehm warm. Nicht so eisig wie draußen. Obwohl die Kälte normal ist. Immerhin haben wir Winter und ein wenig Schnee liegt auch. Der würde bei warmen Temperaturen ja sofort schmelzen. Und so eine verschneite Landschaft hat auch was für sich. Nur die Kälte mag ich nicht. Nachdem ich meine Sachen in meinem Zimmer abgelegt habe, suche ich mal meinen Bruder. Wie erwartet, liegt er im Bett und schläft. Dabei sieht er ja richtig friedlich aus. In solchen Momenten verstehe ich, warum meine Freundinnen meist für ihn schwärmen. Nur wenn er wach ist, kann er wirklich nerven. Vor allem stört mich, dass er dann auf einmal ohne Vorwarnung hinter mir steht. Wie schafft er es bloß jedes Mal geräuschlos in mein Zimmer zu kommen? Ich muss mir was überlegen, damit ihm das nicht mehr gelingt. So was ist auch manchmal richtig Furcht einflößend. Aber ich lasse ihn schlafen. Darum nehme ich mir in der Küche etwas zu essen und widme mich dann meiner Geschichte, die ich noch am PC abschreiben sollte. Ich hoffe mal, dass es kein Fehler war, auch diesen Tag niederzuschreiben. Jedenfalls hatte ich Recht damit, dass heute noch etwas Interessantes passieren wird. Wie jedoch die Faschingsfeier ablaufen wird, sehen wir im nächsten Kapitel… ~~~~~ Die Geschichte selbst ist bereits komplett und wird sich hier regelmäßig erweitern, nachdem ich die einzelnen Kapitel nochmals überarbeitet habe. Soviel nur als kleine Zusatzinfo ^.~ Kapitel 3: Die letzten Vorbereitungen ------------------------------------- Die letzten Vorbereitungen – oder eine ungewöhnliche Gabe Zeichenerklärung: „Morgen!“ = die Charaktere teilen sich etwas mit Worten mit ,Verdammt’ = Gedanken anderer, die jedoch gehört werden können Ich bin schon früh auf den Beinen, weil mein Bruder mich aus den Federn geholt hat. Wenn er mich aufweckt, habe ich immer den Eindruck, als würde das Haus in Flammen stehen und wir müssten raus. Doch vor ein paar Jahren hat er mich, ausnahmsweise mal, freundlich aus dem Reich der Träume geholt. Aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls sitze ich jetzt im Wohnzimmer und trinke eine Tasse Tee. Basti irrt durch das gesamte Haus und zieht sich mal an. Ich: „Warum holst du mich eigentlich so früh aus dem Bett?“ Alec: „War ausgemacht. Oder hast du’s mal wieder vergessen?“ Was ist los? Ich weiß nicht, wovon er redet. Mal wieder typisch. Ich trinke mal meinen Tee aus und stelle die Tasse in die Küche raus. Anschließend suche ich meinen Bruder um ihn zu fragen, was er meint. Alec: „1. sollen wir Mary von daheim abholen und 2. sind unsere Kostüme reserviert.“ Ach ja, stimmt. Er ist ja so freundlich, dass wir das gemeinsam machen. Deswegen hat ihm auch unsere Mutter ihr Auto geborgt. Ich: „Wann willst du denn fahren?“ Alec: „Um Punkt 8.“ Aha, das ist nicht mehr so viel Zeit. Auch wenn wir mit dem Auto unterwegs sind, kenne ich ihn so gut um sagen zu können, dass ich lieber fertig sein sollte. 15 Minuten später sitzen wir dann schon im Wagen. 5 Minuten früher als er eigentlich fahren wollte, aber seine Devise ist immer „Lieber zu früh, als zu spät“ Hat er wohl von unserer Mutter. Also machen wir uns gleich auf den Weg. Ich: „Warum hat dich meine Idee nicht gestört, dass du als schwarzer Magier gehen könntest?“ Ich mag absolute Stille nur, wenn ich nachdenken will. Aber manchmal kann ich diese Ruhe nicht gebrauchen und diese Frage interessiert mich schon länger. Alec: „Weil dein Vorschlag gar nicht schlecht ist. Ich habe mich nur gewundert.“ Ich: „Worüber?“ Alec: „Dass du an diese Figur gedacht hast. Ich hätte erwartet, dass du mich als Seto Kaiba hinschickst.“ Ich: „Wie kommst du denn darauf?“ Alec: „Du sagst mir doch immer nach, dass ich auch so gefühlskalt sei.“ Ich: „Doch nur, wenn du mir auf die Nerven gehst. Meine Güte. Nimm nicht immer alles so ernst. Langsam solltest du wissen, dass ich viel von meinem großen Bruder halte.“ Dabei verschränke ich die Arme und sehe schmollend aus dem Fenster. Alec: „Jetzt sei nicht eingeschnappt. Aber fehlt dann nicht Kaiba auf der Party?“ Ich: „Na, du hast Sorgen. 1. kann mir doch egal sein, ob jemand so verkleidet erscheint oder nicht und 2. glaub ich, dass sowieso irgendwer so auftaucht.“ Alec: „So sicher?“ Ich: „Keine Ahnung. Sagt mir mein Gefühl.“ Alec: ,Langsam mache ich mir wirklich Sorgen um meine Kleine.’ Ich: „Was ist los?“ Alec: „Ich habe gerade nichts gesagt. Aber verrat mir mal, was in letzter Zeit mit dir los ist.“ Ich: „Nichts Besonderes. Ich werd nur langsam verrückt.“ Alec: ,Eigentlich eh alles beim Alten. Aber ich frag lieber nach.’ „Warum wirst du denn verrückt?“ Ich: „Weil mir momentan so viel vertraut vorkommt. Es ist, als würde ich jeden Tag als Déjà-vu erleben.“ Alec: ,Das ist nicht gut.’ Schon wieder. Er sagt doch dauernd etwas. Das bilde ich mir doch nicht ein. Ich sehe ihn prüfend an und frage mich, was heute los ist. Alec: ,Sonst hat sie solche Erlebnisse doch selten. Wenn sie sich jetzt häufen,…’ Er sagt nichts und doch höre ich seine Stimme? Spinne ich jetzt schon total? Ich: „Sag mal, was denkst du gerade?“ Alec: „Warum?“ Ich: „Nur so. Ich hab da einen Verdacht, den du bestätigen würdest.“ Alec: „Ich mache mir nun mal Sorgen. Früher hattest du selten solche Erlebnisse.“ Ich: „Verdammt.“ Alec: „Was ist denn nun schon wieder?“ Ich: „Ich kann deine Gedanken hören.“ Alec: ,Verdammt’ „Sieh es doch positiv. Niemand kann dir noch irgendwas verheimlichen.“ ,Nicht einmal ich.’ Ich: „Dir gefällt es doch genauso wenig.“ Alec: „Wundert’s dich? Aber warum kannst du das?“ Ich: „Woher soll ich das denn wissen?“ Alec: ,Stimmt. Vielleicht hängt es mit einer Sternkonstellation zusammen, obwohl das die Frage aufwirft, warum gerade sie.’ Ich: „Komm mir aber nicht damit, dass es Schicksal sei.“ Alec: „Wäre doch denkbar. Außerdem macht dir das auch einiges leichter.“ Ich: „Zum Beispiel?“ Alec: „Du kannst dir mit den Gedanken anderer deine Problemen lösen.“ Ich: „Toll. Glaubst du vielleicht, dass es noch jemandem so wie mir geht?“ Alec: ,Wenn mein Traum von letzter Nacht stimmt, dann ist nicht nur das der Fall. Dann erwartet uns noch so einiges.’ Ich: „Was hast du denn geträumt?“ Alec: ,Warum bin ich bloß so gestraft?’ „Wir sind in der Früh aufgestanden und du konntest Gedanken lesen. Mary ist dann später aus dem Haus in vollem Outfit alla Mai herausgekommen. Nur auf der Feier sind dann einige merkwürdige Sachen passiert… Tu mir einen Gefallen und bleib heute bei mir. Ich mache mir wirklich Sorgen, dass etwas passieren wird.“ Nur ein nachdenkliches „Hm“, entkommt mir, als ich wieder hinaus in die verschneite Landschaft blicke. Doch ich nehme nichts wirklich wahr, denn ich bin viel zu sehr in Gedanken versunken. Was ist in seinem Traum wohl genau passiert? An seiner Stimme habe ich gemerkt, dass er es besonders ernst meint. Dann hat er vermutlich etwas gesehen, das ihm Angst macht. Es ist schon einmal vorgekommen, dass er einen Traum hatte, der real geworden ist, aber normalerweise erlebe ich das. Doch dieses Mal ist noch etwas anders. Ich habe letzte Nacht schlecht geschlafen, aber an Erlebtes kann ich mich nicht erinnern. Was wohl alles davon wahr wird? Und was hat es damit auf sich, dass ich Gedanken lesen kann? Wie soll das alles zusammenpassen? So viele Fragen, aber keine Chance alle zu beantworten. Alec: „Wir sind gleich da.“ Erst jetzt realisiere ich, dass bereits viel Zeit vergangen ist. Binnen weniger Minuten sind wir tatsächlich bei Mary und sie kommt auch eben aus dem Haus. Sie hat allen Ernstes einen violetten Minirock, wozu auch noch farblich passende Stiefel und eine Jacke nicht fehlen dürfen. Darüber trägt sie einen Mantel. Klar, es ist ja auch verdammt kalt. Sie steigt ein und gemeinsam fahren wir auch sogleich nach Wien, wo noch unsere Kostüme warten. In der Zwischenzeit unterhalten wir uns weiter. Mary: „Was meinst du; steht mir dieses Lila wirklich? Irgendwie komm ich mir blöd vor.“ Ich: „Du hättest ja auch einen anderen Charakter nehmen können. Es hat dich niemand gezwungen Mai zu wählen.“ Mary: ,Ich bin mal wieder selbst schuld. Und das nur, weil ich nicht als Fuma gehen wollte.’ Ich: „Warum wolltest du eigentlich unbedingt eine Figur aus dem gleichen Anime nehmen? Du hättest dich vielleicht noch besser als Fuma gemacht.“ Mary: ,Will die mich ärgern?’ Alec: ,Warum fängst du ausgerechnet jetzt damit an, Schwesterchen?’ Ich: „Entschuldige. Ich meine ja nur. Aber was meinst du, wie die Party wird?“ Den leicht skeptischen Blick meines Bruders habe ich gemerkt und ich weiß auch, warum. Aber diese Chance konnte ich mir nicht entgehen lassen, wenn ich doch jetzt Gedanken lesen kann. Außerdem kann ich nicht wissen, wie lange das überhaupt anhält. Wir reden noch über alles Mögliche und besorgen auch noch die Outfits, die wir schließlich schon bestellt haben. Nach endlos langen Stunden gelangen wir endlich nach Hause. Dort werden die Gewänder zuerst nur auf die Couch im Wohnzimmer gelegt. Dann machen wir uns dran, dass wir mal was essen. Es ist schon Mittag geworden. Tja, die Zeit vergeht manchmal echt wie im Flug. Ich habe Mary nicht verraten, was ich jetzt kann, weil das wohl keine gute Idee wäre. Sonst will sie womöglich auf der Party von mir wissen, wer an ihr interessiert ist. Das tu ich mir nicht an. Aber ich bin schon richtig gespannt, was uns auf der Feier letztendlich erwartet. Nach dem Essen überprüfe ich noch meine E – Mails, ob vielleicht noch jemand abgesagt hat, oder etwas unklar ist. Nichts angekommen. Keine Nachrichten ist manchmal ganz gut. Doch eine SMS erreicht eben mein Handy. Mary: „Wer will denn was von dir?“ Ich sehe nach und gebe ihr auch gleich eine Antwort: „Du weißt doch, dass bei uns in der Schule jemand ist, der so besonders auf Distanz ist.“ Mary: „Ach du meinst diesen Kaiba. Klar weiß ich, wer das ist. Warum?“ Ich: „Der kommt auch zur Feier. Er wollte mir nur sagen, dass er schon gespannt ist, wie es wird.“ Alec: „Das war keine besonders gute Idee den einzuladen.“ Ich: „Warum mischt du dich da ein? Und was willst du eigentlich schon wieder in meinem Zimmer?“ Mary: „Lass ihn doch. Außerdem hat er Recht. Mir ist dieser Typ auch nicht ganz geheuer.“ Ich: „Wir werden ja sehn, was rauskommt. Ich bin aber mal gespannt, wie der Abend wird.“ Alec: „Den Rest der Leute treffen wir dann um 18.00 gleich dort. Stimmt das so?“ Ich: „Ja, stimmt.“ Mit einem „Ok, dann fahren wir ne viertel Stunde vorher.“, verlässt er den Raum. Ich mache sofort die Tür zu, damit ich zumindest merke, wenn er wieder etwas will. Plötzlich erhalte ich die nächste SMS. Ich: „Was ist denn heute los?“ Mary: „Die woll‘n nur sicher geh‘n, dass du eh kommst.“ Ich: „Na super, das könnten sie sich auch sparen.“ Mary: „Und wer war‘s diesmal?“ Ich: „Philipp will wissen, ob er wirklich solche Ohrring tragn muss.“ Mary: „Meine Güte, haben die Leut‘ Sorg‘n. Sag ihm, dass er’s net braucht.“ Ich: „Mach ich.“ Darum schicke ich noch eine SMS weg und anschließend vertreiben wir uns die Zeit mit unserer gemeinsamen Geschichte. Die sollte ja auch mal fertig werden. ~~~~~ Aufgrund von viel Stress im RL hat dieses Kapitel länger auf sich warten lassen. Ich hoffe, dass ich die Geschichte bald komplett hoch geladen habe. Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr an alle, die das hier lesen! ^.~ Kapitel 4: Eine echt verrückte Feier ------------------------------------ Eine echt verrückte Feier Zeichenerklärung: „Morgen!“ = die Charaktere teilen sich etwas mit Worten mit ,Verdammt’ = Gedanken anderer, die jedoch gehört werden können Es ist bereits dunkel, als wir diese Villa erreichen. Irgendwie macht dieser leichte Nebel, der in der Luft liegt, das ganze schon fast unheimlich. Auch das Gebäude selbst ist nur spärlich von außen beleuchtet. Aber drinnen brennt wenigstens Licht, weshalb man erkennen kann, dass dort noch einiges gearbeitet wird. Zumindest laufen viele Leute rum. Mary: ,Ich wusste doch, dass das ein Horrorfilm wird.’ Mit einem Kopfschütteln reagiere ich auf ihre Gedanken, aber sie sieht es in dieser Finsternis zum Glück nicht. Mein Bruder hat es zwar bemerkt, aber er geht nur etwas schneller, weil es doch recht kühl ist. Jedoch ist es nicht so extrem kalt, wie man es von solchen Februartagen oft schon gewöhnt ist. Warum wir noch zu Fuß gehen? Weil der Parkplatz, der zu dieser Villa gehört, nicht gleich an das Gebäude anschließt. Es befindet sich ein kleineres Wäldchen dazwischen, was im Sommer sicherlich romantisch wirkt, aber mit dem vielen Schnee darauf kein gutes Gefühl aufkommen lässt. Einige Minuten später erreichen wir dann endlich die Eingangstür. Diese ist einen Spalt geöffnet, weshalb wir sie aufdrücken und hineingehen. Drinnen sind bereits die ersten Leute anwesend, die ich entweder sehr gut kenne, oder sie sind mir noch nie begegnet. Allerdings kenne ich die 3 Personen sehr gut, die eben auf uns zukommen. Mary: „Sag mal, Nicole, kennst du die?“ Ich: „Ja. Ich stell sie dir mal vor.“ Und schon werden wir von einer interessanten Gruppe begrüßt. Daraufhin mache ich Mary mit den gut verkleideten Leuten bekannt. Immerhin weiß ich ja, dass für die Rollen von Yami, Bakura und Tristan nur gewisse Personen in Frage kommen. Nachdem ich auch noch meinen Bruder miteinbezogen habe, lassen wir uns ein wenig herumführen. Mary: ,Das wird heute sicher noch eine interessante Feier.’ Sascha: ,Hoffentlich passiert nichts Schlimmes.’ Das kann einem ja Angst machen. Was manche Leute so denken ist ja nicht auszuhalten… Ich bleibe an einem der vielen großen Fenster stehen und betrachte draußen den sternenklaren Himmel. Ein wenig merkt man sogar noch, dass die Sonne eben erst untergegangen ist. Etwas verloren betrachte ich das Sternbild des Orion, das von hier besonders gut zu erkennen ist. Warum wohl ausgerechnet jetzt? Warum kann ich jetzt auf einmal die Gedanken der anderen hören? Kann es noch jemand? Hängt es wirklich mit den Sternen zusammen? So viele Fragen, aber keine Antworten. Sascha: „Du solltest dir nicht den Kopf zerbrechen. Es ist doch nur eine einfache Feier. Außerdem ist es doch auch nicht so schlimm Gedanken lesen zu können.“ Ich: „Wie bitte?“ Reflexartig drehe ich mich dabei um. Jetzt fällt mir erst auf, dass Sascha sein Outfit richtig gut gelungen ist. Sascha: „Findest du? Für die Haare war ich eher weniger verantwortlich. Darum hat sich Steven gekümmert.“ Völlig verwirrt sehe ich ihn an. Ich habe absolut keine Ahnung, wovon er da gerade spricht! Entweder weiß er, was ich denke oder ich werde langsam verrückt. Sascha: „Ich weiß, was du denkst. Und verrückt bist du sowieso nicht, auch wenn du dich immer wieder dafür hältst.“ Ich: „Aber wieso?“ Sascha: „Vermutlich ist dafür genau dasselbe verantwortlich wie bei dir. Würde zumindest Sinn machen.“ Ich: „Ich glaub, jetzt muss ich meinen Bruder doch noch was fragen. Wo ist der denn gerade?“ Sascha: „Mattias zeigt ihm und Mary eben mal den Rest des Hauses. Was ist denn so wichtig?“ Ich: „Ach, nur ne Kleinigkeit. Dieses Mal hat er geträumt, wie der Tag abläuft und bisher war auch alles genau so. Aber er hat auch gesagt, dass etwas passieren wird. Deswegen will ich wissen, vor was ich mich in Acht nehmen muss.“ Sascha: „Kleinigkeit? Nur die Frage kann ich dir auch beantworten. Geh jedem aus dem Weg, der Seto Kaiba ähnlich sieht.“ Ich: „Warum?“ Sascha: „Weil ich zur Zeit so wie er alles in der Nacht schon geträumt habe. Deswegen geh Kaiba aus dem Weg, wenn jemand so auftaucht.“ Ich: „Ich werd es versuchen.“ Es kommen langsam immer mehr Gäste, die ich meist gar nicht kenne. Sogar Isabell ist gekommen, was mich doch sehr freut. Immerhin habe ich sie schon seit 3 Jahren nicht mehr gesehen. Außerdem steht ihr das Kostüm von Serenity ganz gut. Kein Wunder, sie macht auf mich oft genug, wie Joeys kleine Schwester, den Eindruck ein „Mauerblümchen“ zu sein. Also eine die wohl einfach Schwierigkeiten damit hat, einen festen Freund zu finden. Aber ich bin mir sicher, dass es ihr einmal gelingen wird. Und dann wünsche ich ihr, dass es die große Liebe ist. Zurück zum Thema. Kamiyo ist so eben mit Philipp gekommen, der nun doch Ohrringe trägt. Hinter ihnen erscheint auch schon jemand, der Philipp zwar mit dem Kostüm ähnlich sieht, aber eindeutig die dunkle Seite verkörpert. Das muss wohl Lukas sein, den Mary eingeladen hat. Ich begrüße meine Freunde und mein Bruder erklärt sich gern dazu bereit ihnen alles zu zeigen. Wo ist eigentlich Mary hin verschwunden? Als Mai verkleidet, müsste sie doch auffallen. Aber ich sehe sie hier gar nicht. Ich durchsuche eben mal ein paar Räume, ob ich sie nicht doch finden kann. In einem Tanzsaal werde ich dann fündig. Sie hat sich heute wohl auch Mais Temperament angeeignet, denn sie ist umringt von ein paar Jungs, die alle aus einem anderen Anime kommen. Das kann auch nur ihr gelingen. Obwohl mich wundert, dass sogar jemand als Kamui verkleidet gekommen ist. Bin ich froh, dass ich nicht als Kotori erschienen bin. Sonst hätte ich wohl ein Problem. Plötzlich werde ich von hinten umarmt, was mich ruckartig zusammenzucken lässt. Das war doch ein Schock zu viel. Wer war denn das nun? Mal nachsehen. Oje, sag mir bitte einer, dass das nicht wahr ist!!! Da steht wirklich Tea hinter mir. Eigentlich auch klar. Nur Patricia erlaubt sich so einen schlechten Scherz mit mir. Ich begrüße sie recht freundlich und mache ihr auch schnell klar, dass sie so was nicht nochmals machen solle. Immerhin will ich ja nicht durch einen Herzinfarkt schon so früh sterben… Zum Glück entdeckt sie jemanden hinter mir, weshalb sie diesem sogleich zuwinkt und danach neben mir in die Menge untertaucht. Ein wenig verwundert sehe ich ihr noch eine Zeit lang nach, jedoch muss ich mich gleich einer anderen Person widmen. Neben mir erscheint jemand als Seto Kaiba verkleidet. Mir fällt zwar sofort ein, dass Sascha mir erklärt hat, ich solle mich von so jemandem fernhalten, aber diesen Kerl kenne ich. Da bin ich mir sicher. Michael: „Ich sagte dir doch, dass ich dich erkennen würde.“ Ich: „Freut mich, dass du gekommen bist. Warum hast du dir Seto Kaiba ausgesucht?“ Michael: „Ich finde einfach, dass er der beste Duellant ist. Außerdem hat er gewisse Grundsätze, in denen ich ihm Recht gebe.“ Doch als er mich zum Tanzen auffordert, sagt mir eine innere Stimme, dass ich es lieber lassen sollte. Aber da ich ihn kenne, ignoriere ich sie gekonnt. Deswegen folge ich ihm auf die Tanzfläche, wo uns auch Platz gemacht wird. Mir kommt es zwar merkwürdig vor, aber ich achte nicht weiter darauf. Ein paar Minuten später beschließen wir eine Pause einzulegen und wir gehen hinaus auf die Terrasse. Da mir noch sehr warm vom Tanzen ist, merke ich nicht, wie kalt es heraußen ist. Vor uns erstreckt sich eine kleine Parkanlage, wo die Wege vom Schnee frei sind, weshalb wir ein wenig spazieren gehen. Die Stille wird nach einiger Zeit auf einmal durch die Stimmen meiner Freunde unterbrochen. Ich wundere mich, was eigentlich los ist und drehe mich um. 2 Silhouetten erscheinen, die auf uns zu laufen. Der eine Schatten hat eine Stachelfrisur, weshalb ich sofort auf Sascha schließe. Als sie dann ins Mondlicht gelangen, erkenne ich auch, dass die 2. Person Matias sein muss. Was sie wohl wollen? Es ist doch nichts passiert, oder etwa doch? Sie wenden sich an Michael, wobei sie mich wohl vollkommen vergessen. Was zum Teufel ist hier eigentlich los? Sascha: „Wer bist du? Und was willst du von ihr?“ Michael: „Ich bin ein Freund von ihr und ich wüsste nicht, was es euch angeht, was ich von ihr will.“ Matias: „Lass ihn doch, Sascha. Es ist ja nichts passiert. Wir sind eben noch rechtzeitig gekommen.“ Langsam verwirren die mich noch mehr. Könnte mir mal eben jemand sagen, was hier gerade los ist? Sascha: ,Ich erklär es dir später, aber es wäre besser, wenn du hineingehst.’ Aus der Villa kommen eben auch Mary und mein Bruder gerannt, was mich nun wirklich stutzig werden lässt. Während meine Freundin mich gleich ganz fest umarmt und dabei etwas von „Bin ich froh, dass es dir gut geht.“, faselt, nimmt Michael allen Ernstes eine Duel Disc zur Hand. Also jetzt ist es endgültig aus mit meiner Logik. Was will er denn jetzt damit? Michael: „Ich fordere dich zu einem Duell heraus, Yami. Dieses Mal wirst du verlieren.“ Mary: „Hä? Spinnt der jetzt völlig?“ Alec: „Ist leicht möglich.“ Sascha: „Wenn du meinst.“ Die spielen jetzt aber nicht in dieser Kälte ein Duell, oder? Doch sie tun es wirklich. Was ist denn nun kaputt, dass denen nichts Besseres einfällt? Michael gibt Sascha noch eine Duel Disc und sie fangen wirklich an! Merkwürdigerweise kommen dabei auch noch Hologramme zum Einsatz, so wie wir es nur aus dem Anime kennen. Doch als langsam meine Wahrnehmung schlechter wird, merke ich, dass Mary mich wohl noch immer zu fest im Arm hält. Darum drücke ich sie ein wenig von mir, sinke dabei jedoch ein wenig erschöpft zu Boden. Bevor ich diesen erreiche, fängt mich jemand auf. Auch wenn es jetzt verrückt klingt, aber am Geruch merke ich, dass es mein Bruder sein muss. Danach verlässt mich meine Wahrnehmung völlig. Nur eines höre ich noch ganz deutlich: „Ruh dich ein wenig aus, Schwesterchen.“ ~~~~~ Damit ist Kapitel 4 fertig. Ich werd versuchen, die restlichen Kapitel auch möglichst bald hoch zu laden. Muss aber noch ein wenig überarbeitet werden... Hoffe, es hat gefallen, auch wenn es schon etwas Älteres ist. ^^ Kapitel 5: Ein wirklich irrer Tag --------------------------------- Ein wirklich irrer Tag Zeichenerklärung: „Morgen!“ = die Charaktere teilen sich etwas mit Worten mit ,Verdammt’ = Gedanken anderer, die jedoch gehört werden können Hm… Wo bin ich? Ach ja, die Faschingsparty… Ich öffne die Augen und muss erstaunt feststellen, dass mich mein Bruder trägt. Das ist zwar schon mal vorgekommen, aber dennoch wundert’s mich. Mary: „Ich sagte doch, dass ich sie nicht umbringen würde.“ Matias: „Wir sollten sie besser reinbringen.“ Ich: „Was hab ich denn genau versäumt?“ Mary: „Nur, dass dieser Typ net ganz dicht is.“ Sascha: ,Das trifft es in etwa…’ Mary: ‚Hoffentlich erfährt sie nie, was wirklich alles passiert is… Dann könnte es Probleme geben…‘ Ich: „Wo ist er überhaupt?“ Matias: „Wenn du Kaiba meinst… Der hat verloren und ist dann in dem Wald da verschwunden.“ Dabei zeigt er auch in die Richtung eines besonders dunklen Teiles des Grundstücks. Ich will nicht wissen, was dort alles lebt… Sonst komm ich noch in die Irrenanstalt. Jedenfalls gehen wir gemeinsam wieder rein, da es ja doch etwas kalt ist heraußen. Ich wüsste zwar schon gerne, was genau passiert ist, aber… Ich lass es lieber… Immerhin machen sich die anderen wohl wirklich Sorgen. Das heißt nichts Gutes, weil sie selten so sind. Drinnen treffen wir auch schon ein paar unserer Freunde. In der Zwischenzeit ist auch Michi tatsächlich als Joey verkleidet gekommen. Steht ihm sogar gut das Outfit. Steve: „Wo wart ihr denn?“ Matias: „Draußen… Dort hat sich Kaiba mit unserem Yami angelegt…“ Dabei klopft er diesem freundschaftlich auf die Schulter. Sascha: „Lass das. Du weißt, dass ich das hasse!“ Mary: ,Typisch, Jungs…’ Alec: „Lasst uns was trinken. Ich verdurste sonst…“ Ich: „Und das wollen wir ja nicht.“ Dabei grinse ich noch ganz unverschämt. Den Sarkasmus in meiner Aussage hat wohl auch jeder verstanden… Na auch egal. Nur am Rande merke ich, dass Michi und Mattias sich wohl wieder mal nicht ganz einig sind. Mary hat Recht… Typisch Jungs… Aber irgendwie bin ich es mittlerweile schon gewöhnt von ihnen… Also brauche ich mir auch keine weiteren Gedanken machen. Wir erreichen das Buffet in einem anderen Raum und nehmen uns sofort alle etwas zu trinken. Immerhin sind wir schon fast ausgetrocknet… Zumindest wirken wir bestimmt so… Kamiyo: „Was ist da draußen jetzt wirklich passiert?“ Mary: „Da war noch so ein komischer Typ… als Kaiba verkleidet… Er hat Sascha zu nem Duell rausgefordert… Frag mich aber net, warum…“ Sascha: „Hat er ja nicht gesagt, aber er wollte wohl seine Rolle sehr real wirken lassen.“ ,Die Wahrheit glaubt ihr mir ja doch nicht.’ Verwirrt drehe ich mich um. Der schaut mich doch tatsächlich so an, als wäre alles in Ordnung! Hab ich was verpasst? Sascha: ,Sieh mich nicht so an. Es stimmt schon so. Außerdem ist es sicher besser, wenn ich es dir ein anderes Mal genauer erzähle.’ Gemeinheit! Ich komme mir vor, als wüsste jeder außer mir, was hier gespielt wird. So was von unfair aber auch… *grml* Alec: „Was ist denn mit dir, Schwesterchen?“ Auf einmal spüre ich eine Hand, die mir den Kopf tätschelt… Das könnte er sich auch sparen… Bin doch kein kleines Kind mehr… Ich: „Nichts ist. Ich fühl mich nur nicht so besonders.“ Mary: „Dann wär’s wohl besser, wenn wir gehn. Immerhin wolln ma ja net, dassd krank wirst, Madl…“ Philipp: „Hast du was getrunken?“ Mary: „Na, warum?“ Philipp: „Du wirkst so… Aber es stimmt schon, wenn es dir nicht gut geht, solltest du lieber ins Bett. Wir sehn uns ja sowieso nächste Woche wieder.“ Alec: „Er hat Recht. Also komm Mary… Wir bringen sie mal ins Bett.“ Ich: „Was bin ich? Ein kleines Baby?“ Alec: „Klein ja, aber Baby bist du keins mehr.“ Ich: „Hahaha. Echt witzig…“ Sascha: „Auf Körpergröße kommt es im Leben ja nicht an. Immerhin hat sie dafür ne innere Stärke, von der manche nur träumen.“ Toll. Jetzt fängt er wieder damit an… Ich jammer vielleicht mal, dass ich klein bin, aber das ist nie ernst gemeint. Nur dann kommt er damit, dass es nicht da drauf ankommt und ich finds nervig… Sascha: ,Sei nicht gleich eingeschnappt. Das ist nun mal meine Meinung.’ Kamiyo: „Und außerdem ist sie größer als ich, aber ich sag ja auch nix, dass ich so klein bin… Genau genommen ist es mir einfach egal.“ Sascha: „Ist ne lobenswerte Einstellung.“ Mary: „Na gut, wir sollten fahren, sonst bricht unsere Nicole noch zusammen…“ Ich: „Habt ihrs heut auf mich abgesehen, oder was?“ Mary: „Nö, warum?“ Sie glaubt doch nicht, dass sie mit diesem unschuldigen Hundeblick bei mir Erfolg hat, oder? Ist mir auch egal… Ich will viel lieber ins Bett, weil es mir wirklich nicht gut geht. Außerdem hab ich so ein richtig mieses Gefühl… Da ich meinen Bruder wieder Richtung Ausgang zerre, weiß er, dass ich es ernst meine und er folgt mir daraufhin freiwillig. Auch Mary kommt dann lieber von selbst mit und wir machen uns auf den Rückweg. An unserem Ziel angekommen, falle ich dann schon regelrecht ins Bett, weil ich einfach erledigt bin. Kurz darauf bin ich auch schon eingeschlafen. Ausnahmsweise ist dieses Kapitel nicht besonders lang, aber ich verspreche, dass ich euch wieder mehr erzählen werde. Nur ich habe nicht mehr so darauf geachtet, was alles genau um mich herum geschieht. Dafür hat mich dieser Tag einfach zu sehr verwirrt... ~*~*~*~*~*~ Fortsetzung folgt Kapitel 6: Eislaufen, ein schöner Sport --------------------------------------- Eislaufen, ein schöner Sport Kapitel: 6/18 (Prolog und Epilog nicht mitgerechnet) Zeichenerklärung: „Morgen!“ = die Charaktere teilen sich etwas mit Worten mit ,Verdammt’ = Gedanken anderer, die jedoch gehört werden können ~~~~~~ Mary: „He, Nicole… Aufstehn!“ Was ist denn nun kaputt? Nicht nur, dass sie so laut ist, sie rüttelt mich auch noch. Verschlafen mache ich langsam die Augen auf und murmle leise ein: „Was denn?“ Mary: „Du hast genug geschlafen. Lass uns Eislaufen gehen.“ Ich: „Hä? Jetzt?“ Mary: „Komm schon, du Schlafmütze!...“ *ring* Hab ich gestern etwa vergessen mein Handy abzudrehen? Scheint so. Dem Klingeln nach ist eine SMS angekommen. Raus aus dem Bett und dieses Ding suchen. Ah, am Schreibtisch liegt es. Leuchtet noch so verdächtig. Mary: „Hörst ma eigentli zu?“ Ich: „Ne, sollt i?“ Mary: „Ja… Wir wollten doch schon vor einer Woche Eislaufen gehen. Aber da hat‘s geschneit.“ Ich: „I weiß. Wart mal. Ich schau mal kurz die SMS an.” Nachdem ich die Nachricht gelesen habe, weiß ich wirklich nicht mehr, wer schlimmer ist; Mary oder Sascha. Letzterer macht mir doch allen Ernstes eben denselben Vorschlag. Ich: „Das is doch nich zum Aushalt‘n.“ Mary: „Was isn jetz scho wieda?“ Alec: „Wisst ihr eigentlich, dass man euch im gesamten Haus hört?“ Ich: „Sorry. Wollt ich nicht… Bist du nur deswegen hier?“ Alec: „Nein… Ihr sollt essen kommen.“ Ich: „Wie spät is es denn?“ Mary: „Halb zwölf. Darum hab i di ja gweckt.“ Ich: „Scho???“ Damit hab ich nicht gerechnet. Aber deshalb folge ich den beiden ins Wohnzimmer. Alec: „Reg dich nicht auf. Zum Eislaufen habt ihr immer noch genug Zeit.“ Ich: „I will aba net.“ Schmollend lasse ich mich auf meinen Sessel im Wohnzimmer fallen und fange auch gleich an zu essen. Mary: „Geh kum… Wird sicha witzig.“ Sie versucht es wirklich weiter. Na, ein Sturkopf ist sie ja schon immer gewesen. Zumindest kenn ich sie nicht anders. Ich: „Nur war i scho so lang nimma, dass i net amal mehr weiß, wie‘s geht.“ Alec: „Dann komm ich eben mit. Notfalls fange ich dich halt auf.“ Mary: „Genau. Is do a Möglichkeit.“ Ich: „Ihr seid echt fies… Aber wenn ihr scho so anfangts… Meinetwegen.“ Mary: „Jippieh!“ Spinnt sie jetzt völlig? Sie hüpft allen Ernstes im Zimmer rum wie ein kleines Kind. Irritiert sehe ich meinen Bruder an, der seelenruhig isst. Er hat wohl meinen Blick bemerkt, denn er wendet sich mir mit fragendem Gesicht zu. Alec: „Sie freut sich eben. Iss fertig… Sonst kommen wir noch zu spät.“ Ich: „Was ist hier eigentlich los?“ Mutter: „Auf jeden Fall müsst ihr das allein klären. Wir fahren jetzt.“ Ich: „Wohin denn?“ Alec: „Bist du heute denn ganz neben dir? Unser Cousin hat Geburtstag.“ Ich: „Und warum fahren wir nicht mit?“ Vater: ,Stellt sie sich heute dumm, oder schläft sie noch?’ Das verstehe ich nun doch nicht. Verwirrt blicke ich immer noch Basti an und warte auf eine Antwort. Alec: ,Verabschiede dich, dann erklär ich es dir.’ Diesen Blick von ihm kenne ich nur zu gut. Damit macht er mir immer klar, dass ich lieber tun sollte, was er will. Obwohl ich kein Kind mehr bin, behandelt er mich immer noch so. Jedoch folge ich auch dieses Mal dieser Aufforderung und sage brav auf Wiedersehen. Ein paar Minuten später suche ich in meinem Zimmer dann etwas Warmes zum Anziehen. Ich durchstöbere so gern en Kasten, bis ich mich dann doch irgendwann entscheide. Alec: „Ich hab unseren Eltern gesagt, dass wir nicht mitfahren.“ Ich: „Und warum weiß ich nichts davon?“ Alec: „Das war im Grunde nicht meine Idee. Von wem das gekommen ist, kann ich auch nicht sagen. Nur hab ich vor einiger Zeit schon zu hören gekriegt, dass deine Freunde heut Eislaufen gehen wollen.“ Ich: „Und das könnt ihr mir nicht gleich sagen?“ Alec: „Sie wissen ja, dass du nicht unbedingt mitgehen willst.“ Ich: „Weil ich mich auf Eis eben nicht wohl fühle.“ Alec: „Du konntest es aber mal viel besser als ich.“ Ich: „Na und? Mir ist es einfach lieber, wenn es warm ist.“ Alec: „Du bist und bleibst eben, was du immer warst.“ Dabei dreht er sich um und verschwindet wieder aus meinem Zimmer. Manchmal frage ich mich wirklich, warum er sich so aufführt. An irgendwen erinnert mich das, aber ich kann nicht sagen, an wen. Ach, was soll’s. Ich muss mich noch anziehen. Also schnappe ich mir ein paar Sachen, die zusammenpassen und packe mich möglichst warm ein. Ich sage ja, zum Schluss geht bei mir so etwas immer schnell. Nur vorher stehe ich ewig vor dem offenen Kasten. Danach gehe ich noch hinunter in den Keller und hole meine Schlittschuhe heraus. Mary hat ihre sogar dabei. Ist mir gestern gar nicht aufgefallen, dass sie die mithatte. Nachgrübeln bringt mir auch nichts. Jedenfalls bin ich dann auch schnell wieder oben. Freundlicherweise habe ich die Schuhe meines Bruders gleich mitgenommen. Obwohl ich doch hoffe, dass er mich nicht auffangen muss. Trotzdem habe ich ein schlechtes Gefühl und das wird auch bei Marys guter Laune nicht besser. Wir machen uns dann auch gleich auf den Weg. Ich weiß aber nicht, wo es genau hingeht. Das haben wohl meine Freunde unter sich ausgemacht. Und ich muss mal wieder sprichwörtlich „den Kopf hinhalten“. Kommt mir zumindest so vor. Mal schauen, was heute noch passiert. Mary: ,Sie ist heute so besonders ruhig… Bin ich nicht wirklich gewöhnt von ihr.’ Ich: „Schau mich nicht so besorgt an. Mir geht’s gut… Ich überleg nur grad, was sich gestern wohl ereignet hat, als ich bewusstlos war.“ Mary: „Ach so. Nichts Besonderes.“ ,Dass das wie im Anime abgelaufen ist, würde sie mir ja doch nicht glauben. So ein Duell Kaiba gegen Yugi in der Realität… Dass so was möglich ist… Wusste nicht mal, dass es so echte Hologramme gibt… Aber Alec und Sascha waren sich einig, dass Nicole das nicht wissen sollte. Nur, dass sie keinen Grund gesagt haben, ist fies.’ Ich: „Könnten wir dann nachher mal unter 4 Augen reden, großer Bruder?“ Mary: ,Das erleb ich auch zum 1. Mal… Sie nennt ihn großer Bruder? Ist aus ihr jetzt Kotori geworden? Ne, der Sarkasmus drin war nicht zu überhörn.’ Alec: ,Oje… Das verheißt nichts Gutes.’ „Meinetwegen.“ Er hat Recht. Ich nehme selten diese Phrase. Nur wenn ich sauer auf ihn bin. Normalerweise verwende ich einfach seinen Spitznamen. Den mag er zwar nicht besonders, aber bei mir ist das wohl egal. Aber ich wüsste mal gerne, was hier eigentlich zurzeit gespielt wird. Irgendwann erreichen wir dann einen Eislaufplatz, der von draußen schön gesehen werden kann. Es sind auch schon einige von den anderen da. Sascha und Philip unterhalten sich, wobei Kamiyo und Mattias eher unbeteiligt daneben stehen. Kommt auch eher selten vor. Aber wir haben wohl gerade die Zeit der ungewöhnlichen Ereignisse. Kurz nach uns kommt auch noch Steven. Dass Michi fehlt, fällt zwar auf, aber keiner weiß, warum er nicht da ist. Vielleicht erscheint er nur erst später. Ist durchaus möglich. Während wir den Eintritt zahlen, erinnere ich Basti daran, dass ich noch mit ihm reden will. Deswegen gehen wir beide, als wir alle uns mal die Schuhe umziehen wollen, ein Stückchen von den anderen weg. Alec: „Was ist denn los?“ Ich: „Das wollte ich eigentlich dich fragen. Warum darf ich nichts davon wissen, was bei dem Duell passiert ist?“ Alec: „Wie kommst du darauf, dass du nichts wissen darfst?“ Ich: „Stell dich nicht so dumm… Mary hat vorhin daran gedacht, dass sie mir nichts sagen darf und, dass diese Idee von dir und Sascha war. Also will ich wissen, was los ist.“ Alec: „Es geht darum, dass dieser Typ sich einfach so verrückt aufgeführt hat. Er hat sich wohl wirklich für Kaiba gehalten. Jede seiner Karten kennt man auch aus dem Anime. Außerdem hat er Wert darauf gelegt, die weißen Drachen zu rufen.“ Ich: „Und warum darf ich das nicht wissen? Was war noch, dass ihr so ein Geheimnis daraus macht?“ Nebenbei haben wir uns die Eislaufschuhe angezogen und mein Bruder hilft mir hoch. Allerdings sieht er mir nicht in die Augen. Also ist es etwas besonders Ernstes. Alec: „Wir haben festgestellt, dass wir vorher genau den gleichen Traum hatten und alles davon ist bis dahin Realität geworden. Aber…“ Ich: „Das allein ist nicht schlimm. Also wann endet dieser ominöse Traum? Was ist noch geschehen?“ Alec: „Eine Reihe von Unfällen und merkwürdigen Zufällen… Es endet damit, dass jedem von uns irgendwas passiert ist. Was danach kommen könnte, weiß ich auch nicht.“ Ich: „Dann müssen wir eben verhindern, dass es so weit kommt.“ Alec: „Und wie? Wir haben es doch nicht mal geschafft, dass du diesem Kaiba aus dem Weg gehst… Vermutlich steckt er hinter allem.“ Steve: „He, Leute! Kommt endlich… Das könnt ihr nachher auch besprechen, was auch immer ihr gerade beredet.“ Alec: „Wir kommen schon.“ Somit begeben auch wir uns aufs Eis. Ich schaffe es zumindest mal, dass ich mich darauf bewegen kann. Dennoch beschäftigt mich die Frage, warum sie sich solche Sorgen machen. Deswegen halte ich mich eher am Rand auf, denn so kann ich mich zur Not abstützen. Sascha: „Konzentrier dich lieber aufs Eislaufen. Deswegen sind wir ja hier.“ Ich: „Sag mir mal, wie ich das anstellen soll.“ Mary: „Ganz einfach… Fang mich doch!“ Jetzt dreht sie wohl endgültig durch. Das denk ich mir auch schon jedes Mal. Eigentlich sollte ich langsam wissen, dass sie eine durchgeknallte Person ist. Sascha: ,Ganz meine Meinung… Aber ihre Idee ist gut.. Das musst du zugeben.’ Mit skeptischen Blick mustere ich Sascha mal ganz genau. Aber das hat er anscheinend wirklich ernst gemeint. Na auch gut. Also nichts wie hinter Mary her. Ist mal was anderes, weil man ja nur in eine Richtung fährt. Scheint so ein ungeschriebenes Gesetz auf Eislaufplätzen zu sein. Hinter mir erklingt dann schon im nächsten Moment eine Warnung meines Bruders: „Lasst das lieber bevor ihr euch wehtut!“ Doch zu spät Mary dreht sich um und fährt dabei gleich in einen fremden Mann hinein. Auch ich habe Probleme das Gleichgewicht zu halten und stürze. Jedoch habe ich das Glück, dass mich jemand gerade noch auffängt, bevor ich auf dem Eis lande. Sascha: „War gerade noch rechtzeitig.“ Ich: „Ja, danke.“ Nachdem ich wieder selbstständig stehen kann, fahren wir zu Mary und der Person, die sie mit zu Boden gerissen hat. Sie entschuldigt sich eben und versucht hochzukommen, aber anscheinend schmerzt ihre linke Hand besonders stark. Sascha: ,Verdammt… Das hat noch gefehlt.’ Was meint er denn damit? Ich sehe ihn fragend an, bekomme aber keine Antwort. Der Fremde hilft Mary letztendlich beim Aufstehen und rät uns, dass wir lieber mit ihr ins Krankenhaus sollten. Er hat nicht ganz unrecht, denn so kenne ich sie nicht, dass sie richtig über Schmerzen klagt. Mary: „Ich hasse Krankenhäuser… Muss ich wirklich dort hin?“ Fremder: „Auf jeden Fall solltest du das anschauen lassen, Kleines. Wenn du willst, bringe ich dich hin.“ Der Vorschlag des Fremden kommt nun doch für jeden von uns überraschend. Aber er scheint wirklich nett zu sein. So jemanden erlebt man auch nicht jeden Tag. Nebenbei tauchen die anderen bei uns auf und wundern sich genauso, dass es noch so freundliche Leute gibt. Er bringt Mary mal als erstes vom Eis runter, was allgemein eine gute Idee ist. Schließlich will niemand hier weiterhin so blöd herumstehen. So sehen die anderen zurzeit aus. Vermutlich bin ich nicht besser dran. Wir suchen unsere Sachen und ziehen uns wieder normales Schuhwerk an. Der junge Mann kümmert sich richtig lieb um Mary, die das auch sichtlich genießt. Dass sie viele Leute extrem dumm anstarren, stört sie wohl absolut nicht. Viel mehr habe ich den Eindruck, dass es ihr gefällt, dass sogar Steven und Mattias ihre Fassung verloren haben. Sascha und Alec kann ich zurzeit nicht sehen. Wo die wohl hin sind? Darauf kriege ich auch sofort eine Antwort, denn beide kommen eben aus dem Gebäude heraus. Alle versammeln sich, wieder mit normalen Schuhen, rund um unsere Patientin, die sich noch immer gegen die Idee wehrt ins Krankenhaus zu fahren. Hat sie sich mal was in den Kopf gesetzt, ist es so gut wie unmöglich ihr etwas anderes klarzumachen. Da kann man wohl nichts machen. In der Zwischenzeit erfahren wir auch, dass der junge Mann Colin heißt. Er ist nicht einmal viel älter als wir. Gerade 19 geworden, wie er uns erzählt hat. Wegen seinem Akzent fragt Kamiyo nach, woher er denn komme. Colin: „Ich bin in England geboren und vor ein paar Jahren nach Österreich gekommen.“ Philipp: „Warst du gestern nicht auch auf der Faschingsfeier zum Thema Anime?“ Colin: „Ja, stimmt. Woher weißt du das?“ Matias: „Ohne zu prahlen. Das war unsere Idee.“ Steve: „Genau, wir haben das ausgeheckt.“ Damit hat er nicht gerechnet. Das erkennt man an seinem verwunderten Gesichtsausdruck. Mary: „Dann warst du als Fuma verkleidet. Stimmt’s?“ Colin: „Moment mal… Dann warst du…?“ Mary: „Ja, genau. Ich war als Mai dort.“ Kamiyo: „Ihr kennt euch?“ Colin: „Ja. Wir haben uns gestern recht lang unterhalten.“ Ich: „Sachen gibt’s…“ Colin: „Soll ich dich jetzt ins Krankenhaus bringen?“ Mary: „Na gut… Überzeugt.“ Schon im nächsten Moment verlassen uns die beiden. Mich wundert zwar, dass sie doch klein beigegeben hat, aber irgendwie hab ich den Eindruck, dass sie nur mitkommt, weil Colin sie hinbringt. Anscheinend hat sie sprichwörtlich ein Aug auf ihn geworfen. Schmunzelnd sehe ich ihnen noch ein wenig nach, bis mich mein Bruder anredet. Alec: „Wir sollten dann langsam fahren.“ Sascha: „Müsst ihr wirklich schon los?“ Ich: „Genau… Müssen wir?“ Dabei sehe ich ihn mit Hundeaugen an, denn normalerweise gibt er nach, wenn ich mit diesem Blick komme. Alec: „Ja. Du wolltest noch was von mir. Deshalb sollten wir lieber heim.“ Steve: „Das ist doch blöd… Es ist doch grad mal 4.“ Sascha: „Na, wenn Alec der Meinung ist, dass ihr fahren solltet… Dann wär es vielleicht wirklich besser.“ Matias: „Sag mal, spinnst du jetzt völlig? Normal dauern unsere Treffen doch immer länger.“ Sascha: ,Was ist hier schon normal?’ Ich: „Schon okay. Wenn sich die beiden einig sind, gehen wir halt. Aber du schuldest mir eine Erklärung, großer Bruder… Wir reden uns dann später, Sascha.“ Beide bekommen von mir noch einen strengen Blick, bevor ich mich dann dem Ausgang zuwende. Hinter mir höre ich noch, wie sie kurz ein paar Worte wechseln. Ich kann auch noch genau verstehen, dass sich Sascha bei meinem Bruder bedankt. Jedoch werde ich das Gefühl nicht los, dass die beiden mir noch einiges verheimlichen. Das ist mir auch neu, dass ich mal nicht weiß, was eigentlich gespielt wird. Aber ich krieg das noch raus. Das habe ich mir fest vorgenommen. Alec: „Warte auf mich.“ Somit stoppe ich und warte, dass mein Bruder aufgeschlossen hat. Alec: „Du brauchst nicht eingeschnappt zu sein.“ Ich: „Bin ich nicht. Aber ich mag es nicht, dass man hinter meinem Rücken über mich spricht.“ Alec: „Langsam machst du sogar mir Angst, Schwesterchen.“ Ich: „Wieso denn das?“ Alec: „Na, wenn du so gute Ohren hast? Außerdem weißt du auch immer, was andere denken.“ Ich: „Und wer taucht dann immer klangheimlich auf, wenn ich gerade beschäftigt bin?“ Alec: „Ich mach mir nun mal Sorgen um dich.“ Ich: „Dann solltest du daran denken, dass ich es hasse im Unklaren zu sein.“ Alec: „Das weiß ich doch… Nur, kann ich dir schwer erklären, was hier nicht ganz stimmt.“ Ich: „Wenn du willst, mache ich es dir leichter… Was habt ihr gegen Michael?“ Alec: „Heißt er so etwa? Der, der als Kaiba gekommen ist?“ Ein simples Nicken von mir, als wir ins Auto einsteigen. Alec: „Im Grunde kennen wir ihn beide nicht, aber ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass er irgendwas im Schilde führt.“ Ich: „Du kennst ihn nicht… Und doch urteilst du über ihn.“ Verdammt. Jetzt fange ich noch an Michael zu verteidigen. Das wollte ich doch gar nicht. Nur jemanden zu beschuldigen, obwohl man dieser Person zum 1. Mal begegnet, kann ich nicht leiden. Auch wenn er meist Recht hat mit seinen Einstellungen, sollte er so was nicht sagen. Alec: „Er hat sich bei der Party dauernd aufgeführt, als wäre er tatsächlich Kaiba.“ Ich: „Vielleicht wollte er nur authentisch wirken. Das hab ich doch genauso gemacht. Oder Mary… Sie war perfekt in ihrer Rolle als Mai.“ Alec: „Das stimmt schon. Aber bei ihm war die Rolle zu perfekt… Außerdem hat uns Mary erzählt, dass er normalerweise auch so ist… Kamiyo und Philipp haben das sogar bestätigt.“ Ich: „Gut, du hast gewonnen… Über so was streite ich nicht… Es ist nur nicht gerecht, dass ihr ihm nicht mal ne Chance gebt.“ Alec: „Kommt dir das nicht auch bekannt vor?“ Ich: „Was meinst du?“ Alec: „Diese Situation… Du verteidigst jemanden, der jedem gegenüber eiskalt ist… Dennoch raten dir alle dich von ihm fernzuhalten.“ Ich: „Stimmt… Aber mir fällt nicht ein woher.“ Alec: „Genau so was hast du selbst mal geschrieben.“ Ich: „Moment… Meinst du etwa…?“ Alec: „Was denn sonst? Du schreibst allen Ernstes andauernd die unmöglichsten Geschichten und letztendlich treffen sie doch auf die Realität zu… Zumindest in gewisser Weise.“ Ich: „Dann hab ich wohl wirklich ein Problem…“ Alec: „Sag ich doch. Nur du hörst mir nie zu.“ Ich: „Das ist nicht wahr. Es ist nur schwer jemanden zu verstehen, wenn man nicht die ganze Geschichte kennt.“ Da werden mir meine Leser doch sicherlich Recht geben, oder nicht? Für mich reden zurzeit alle, die ich kenne, in Rätseln. Aber meist kommt dann irgendein Wort oder ein Satz, wobei alles aufgeklärt wird. Jede einzelne Tat, jedes gesagte Wort macht auf einmal Sinn. Warum können nicht manche Leute von Anfang an sagen, was sie meinen? Das ist doch wirklich nicht so schwer. Außerdem macht es anderen das Leben schwer. So gegen 17.00 Uhr kommen wir daheim an. Unsere Eltern sind noch unterwegs, was vermutlich auch noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Immerhin ist es eine der Geburtstagsfeiern, die bei uns meist bis abends dauern. Irgendwie stört es mich nicht einmal, dass ich dieses Mal nicht dabei bin. Und unser Cousin wird es Basti und mir hoffentlich auch nicht übel nehmen. Jedenfalls setze ich mich daheim gleich mal an den Schreibtisch und suche nach den Mappen, in denen ich meine Geschichten aufbewahre. Ich krame nach einer ganz bestimmten Story. Gut, Story ist vielleicht untertrieben. Es handelt sich dabei schon eher um eine Buchreihe, die mittlerweile immerhin 3 Exemplare umfasst. Eine sich fortsetzende Geschichte zu schreiben, mag nicht sonderlich leicht sein, aber wenn ich einmal eine Inspiration habe, verliere ich sie nur, wenn ich indirekt einen Fehler im Buch begangen habe. Ah, da sind die beiden Mappen ja. In der roten ist das 1. Buch drinnen, das weiß ich sogar noch. Immerhin habe ich diesen Roman bereits letztes Jahr abgeschlossen. Seitdem habe ich es wohl nicht mehr angesehen. Mit den beiden Erzählungen lege ich mich aufs Bett und beginne zu lesen. Während ich mir langsam alles in Erinnerung rufe, wird mir klar, dass Basti nicht einmal Unrecht hatte. In letzter Zeit habe ich nur so vieles andere im Kopf, dass ich kaum noch weiß, was ich im letzten Jahr alles niedergeschrieben habe. So vertieft ins Lesen merke ich nicht, wie die Zeit vergeht. Irgendwann taucht mein Bruder auf und gibt mir den Rat schlafen zu gehen, was ich nach anfänglichem Zögern auch mache. Bevor ich jedoch ins Reich der Träume übergehe, kreisen meine Gedanken noch immer um die Frage, was hier eigentlich los ist. ~~~~~~ Dieses Mal ein etwas längeres Kapitel. Aber ich möchte mir Mühe geben, dass die Geschichte recht bald komplett ist. *weiter ans Überarbeiten der Kapitel setzen werd* Teilweise hab ich den Dialekt, der gesprochen wird, abgewandelt, damit er hoffentlich leichter verständlich ist. Sollte es dennoch Probleme geben, einfach melden! ^^ Kapitel 7: Rettung von oben --------------------------- Rettung von oben Kapitel: 7/18 (Prolog und Epilog nicht mitgerechnet) Zeichenerklärung: „Morgen!“ = die Charaktere teilen sich etwas mit Worten mit ,Verdammt’ = Gedanken anderer, die jedoch gehört werden können /Hallo/ = was die Hauptfigur ins Telefon sagt \Hey\ = was am anderen Ende der Leitung gesprochen wird *ring* = Geräusche oder Ähnliches ~~~~~ Es ist ein sonniger Ferientag, an dem ich mal nicht geweckt werde. Mir tut es auch gut, mal richtig lange schlafen zu können. Gut, so lange hat es auch wieder nicht gedauert. Mein Wecker zeigt 10 Uhr. Da ich aber dennoch kein Auge mehr zubekomme, stehe ich auf. Meine Eltern sind sicher schon in der Arbeit und was mein Bruder macht… Der wird entweder noch schlafen oder er ist mit irgendwas beschäftigt. Auf jeden Fall ist es draußen verdächtig ruhig. Darum ziehe ich mir mal etwas an und schaue dann nach, ob auch wirklich alles in Ordnung ist. Doch meinen Bruder finde ich nicht im Wohnzimmer, was ich angenommen habe. Normalerweise hält er es nie sonderlich lange in den Federn aus und er sitzt dann meist irgendwo herum und liest irgendwas, wenn er schon mal wach ist. Letztendlich finde ich Basti tatsächlich in seinem Bett. Ich bleibe ein wenig, an den Türrahmen gelehnt, stehen und überlege, ob ich ihn wecken oder schlafen lassen solle. Irgendwie sieht er sogar richtig süß aus, wenn er da so liegt… Moment! Mein Bruder?... Süß?... Vielleicht brauche ich noch etwas Schlaf… Na ja, es stimmt schon, dass er etwas Besonderes ist, aber manchmal ist er einfach nur nerv tötend. Nach längerem hin und her beschließe ich ihn dennoch aus dem Reich der Träume zu holen. Das macht er mit mir ja sonst auch. Darum setze ich mich zu ihm aufs Bett und versuche es mal mit ein paar sanften Worten. Alec: „Lass mich schlafen, Mutti.“ Das finde ich nun doch nicht witzig. Aber es heißt doch; Rache ist süß. Da er auf der rechten Seite liegt, könnte er mich nicht mal sehen, wenn er die Augen aufmachen würde. Also kann er auch nicht gleich erkennen, wer ich bin. Das trifft sich gut. Ausnahmsweise will ich mal gemein sein. Immerhin hat er mich schon vor nem Jahr so geweckt. Ich beuge mich zu ihm hinunter, dass ich ihm gut etwas ins Ohr flüstern kann. Was er jedoch zu hören bekommt, darf sich gern jeder selbst denken… Jedenfalls gebe ich ihm danach noch einen kleinen Kuss auf die Wange. Alec: „Findest du das etwa witzig?“ Ich: „Wieso nicht? Das hast du mit mir doch auch mal gemacht.“ Leider reagiere ich zu langsam und er ergreift meine linke Hand. Alles danach passiert so schnell, dass ich nicht einmal genau weiß, wie es so gekommen ist, aber mein Bruder sitzt nun aufrecht im Bett und ich liege mit meinem Oberkörper auf seinem Schoß. Dabei hält er mich noch dazu fest. Alec: „Nur gibt es einen kleinen Unterschied…“ Ich: „Und welchen?“ Alec: „Vergiss es… Warum weckst du mich?“ Ich: „Mir war langweilig und es ist nun mal nicht normal, dass ich vor dir wach bin.“ Alec: „Trotzdem hättest du mich schlafen lassen können, Schwesterchen.“ Sein Gesicht kommt mir näher, wobei ich mich einfach nicht bewegen kann. Warum, weiß ich selbst nicht, aber zurzeit habe ich das Gefühl, dass ich gar nicht anders kann. Auf einmal bekomme ich einen Kuss auf die Stirn. Dann lässt er mich los und meint, dass wir dann wohl mal was frühstücken sollten. Einige Minuten später sitzen wir im Wohnzimmer und ich trinke ganz genüsslich meinen Tee. Während Basti die Zeitung studiert, lausche ich lieber der Musik, die eben im Radio gespielt wird. Es läuft eines meiner absoluten Lieblingslieder, weshalb ich rundherum kaum noch etwas bemerke. Doch plötzlich werde ich durch ein lautes Klingeln aus dieser Traumwelt geholt. Ich blicke mich verwirrt um und realisiere schon im nächsten Moment, dass es sich um das Telefon handelt. Mein Bruder, noch immer in die Zeitung vertieft, hat es wohl nicht gehört. Also springe ich sprichwörtlich auf und eile um den Anruf entgegen zu nehmen. /Hallo?/ \He, Nicole. Ich bin’s...\ Es gibt viele, die mich mit „Ich bin’s“ begrüßen. Also bin ich mal irritiert und überlege, wem die Stimme gehören könnte. \Bist du noch da?\ /Ja, schon. Aber wer…?/ \Ich bin’s doch! Isa\ /Ach so. Sorry. Hab dich nicht gleich erkannt./ \Schon gut. Weißt du, was mit Mary ist? Hat sie sich bei dir gemeldet?\ /Nein… Ich hab noch nichts gehört. Bin noch nicht so lange auf, aber vielleicht hat sie mir ne SMS geschrieben./ \Wenn du was weißt, ruf mich doch an. Sie ist so eine nette Person.\ /Eher ne Verrückte… Aber gut… Ich ruf dich an, wenn was sein sollte./ \Bis dann.\ /Ja. Tschüss/ Alec: „Wer war’s?“ Ich: „Isabell.“ Alec: „Ist irgendwas?“ Ich: „Langsam kann ich dich verstehen… Frag mich aber nicht warum.“ Alec: „Mach ich nicht. Aber wie meinst du das?“ Ich: „Ich bekomme Angst. Aber ich habe keinen blassen Schimmer, vor was ich mich fürchte.“ Alec: „Du brauchst keine Angst haben. Immerhin hast du Freunde, die immer für dich da sind. Und mich hast du ja auch noch.“ Jedoch will mich das nicht so richtig aufbauen. Als ich Isabells Stimme nicht erkannt habe, ist mir klar geworden, dass ich meine Freunde wohl nicht so gut kenne, wie ich bisher immer geglaubt habe. Auf einmal werde ich in den Arm genommen, was logischerweise nur mein Bruder sein kann. Alec: „Keine Sorge… Egal was kommt, du bist nicht allein. Das verspreche ich dir.“ Ich: „Man soll nicht etwas versprechen, was man womöglich nicht halten kann.“ Alec: „Warum sollte ich es nicht halten können?“ Ich: „Weil dir dann womöglich auch noch was passiert. Irgendwer von uns wird heute noch verletzt. Da bin ich mir sicher.“ Alec: „Wer?“ Ich: „Keine Ahnung. Aber ich hab so ein Gefühl…“ Alec: „Wen triffst du heute?“ Ich: „Nur Kamiyo und Philipp. Warum?“ Alec: „Ich komme mit.“ Ich: „Nicht schon wieder…“ Alec: „Doch. Wenn du Recht hast, könnte dir auch was passieren… Und du bist wohl die einzige, die hier alles aufklären kann.“ Ich löse mich aus seiner Umarmung und gehe zurück in mein Zimmer. In der Situation bringt mich streiten auch nicht weiter. Darum drehe ich mal mein Handy auf um nachzusehen, ob jemand was von mir wollte. Tatsächlich habe ich 2 SMS erhalten. Um diese Zeit? Das ist ungewöhnlich. Mal nachsehen, was denn passiert ist. Mary muss jetzt auf 4 Wochen einen Gips tragen, wegen irgendeiner Verletzung ihrer linken Hand. So was Dummes aber auch. Aber wann hat sie mir das geschrieben? Ach so, erst vor 10 Minuten. Was steht da? Dieser Colin ist echt ein Schatz? Wie meint sie denn das jetzt? Ach so… Kann ich mir schon denken. Vermutlich hat sie sich mal richtig verknallt. Hat sie sich auch verdient. Obwohl mich mal interessieren würde, warum ausgerechnet er dann am selben Eislaufplatz war… Na ja, Zufälle gibt’s… Oder war das doch was anderes? Was ist denn mit der 2. Nachricht? Ach, die ist mal wieder von Sascha. Was kann er denn nur wollen? Und was soll die Frage, ob bei uns alles in Ordnung ist? Hab ich etwa was verpasst? Alec: „Was ist denn mit dir los? Du siehst so völlig verwirrt aus.“ Ich: „Ich versteh das nur nicht ganz.“ Dabei blicke ich ihn fragend an. Alec: „Was denn?“ Ich: „Sascha fragt, ob bei uns alles in Ordnung ist… Wie kommt er darauf?“ Alec: „Er macht sich nur Sorgen…“ Ich: „Was weißt du wirklich?“ Alec: „Heute ist der 2. Tag nach der Feier und da ist in diesem Traum dir etwas passiert. Darum fahre ich dich dann auch zu deinen Freunden und bleibe bei dir.“ Ich: „Das ist doch dann schon eine Änderung… Immerhin warst du im Traum nicht dabei.“ Alec: „Woher weißt du das?“ Ich: „Ich hab es letzte Nacht geträumt… Aber da habe ich dich nicht aufgeweckt, sondern habe gefrühstückt und bin dann aus dem Haus gegangen, weil ich dich nicht wecken wollte… Du hast so friedlich geschlafen.“ Ich blicke ein wenig betreten zu Boden und warte auf eine Antwort. Alec: „Schön, dass du mich doch geweckt hast… Glaubst du uns jetzt vielleicht?“ Ich: „Ja, schon. Nur, was ich genau geträumt habe, begreife ich nicht ganz.“ Alec: „Du kannst es mir doch erzählen… Vielleicht kann ich dir helfen.“ Ich: „Nein, lieber nicht.“ Mit einem einfachen Lächeln versuche ich ihn zu überzeugen, dass es nicht weiter wichtig ist. Ich kann ihm doch unmöglich sagen, dass in meinem Traum alles immer mehr meinem Buch geähnelt hat. Dann würde er sich noch mehr Sorgen machen… Alec: „Du kannst es dann bei Gelegenheit auch Sascha verraten, wenn dir das lieber ist.“ Ich: „Ach, kein Problem. Es ist wirklich nicht weiter wichtig.“ Meine Beschwichtigung zeigt wohl doch Wirkung, denn Basti dreht sich um und geht. Dennoch ist mir dieser skeptische Blick nicht entgangen. Ich schicke aber mal lieber eine Antwort an meine Freunde ab, sonst wundern sie sich noch oder sie machen sich sogar Sorgen. Wer weiß… Sascha schreibe ich, dass alles in Ordnung ist und ich frage nach, warum er das eigentlich wissen wolle. Und Mary bekommt von mir eine Nachricht, dass es mir leid tut und ich hoffe, dass diese 4 Wochen bald mal um sind. Anschließend ziehe ich mir etwas Bequemes an und packe in eine Handtasche die wichtigsten Dinge ein. Nebenbei bekomme ich noch eine SMS. Von wem ist klar, es ist eine Antwort von Sascha, der mir wohl wirklich weismachen will, dass er nur so gefragt hat. Irgendwas stimmt hier absolut nicht, aber ich werde vorerst nicht mit jemandem streiten. Wer weiß, welche Folgen das dann hätte. Alec: „Bist du fertig?“ Ich: „Komme schon.“ Kurz darauf sitzen wir bereits im Wagen und fahren Richtung Wien. Ich habe mit Kamiyo und Philipp ausgemacht, dass wir uns am Rathausplatz treffen. Zwar weiß ich nicht mehr, wie wir darauf gekommen sind, aber ist auch nicht weiter wichtig. Dennoch mache ich mir Sorgen, dass wieder etwas passiert. Obwohl da die Frage bleibt, ob Marys Unfall nicht doch nur Zufall war… Und was sollte Michael damit zu tun haben? Der war doch nicht mal anwesend. *ring* Was ist denn nun? Ach so… mein Handy mal wieder. Wer will denn was? Hm… Ausgerechnet Sascha. Das ist wohl nicht gut. Aber was meint er mit, ich solle mir nicht so den Kopf zerbrechen? Langsam wird alles vollkommen verwirrend für mich. Alec: „Was schaust du denn jetzt schon wieder so?“ Ich: „Warum kommt er darauf, dass ich mir nicht den Kopf zerbrechen solle?“ Alec: ,Hä? Vermutlich meint sie mal wieder ihre dunkle Seite, wie sie manchmal sagt.’ Ich: „Ja, genau den meine ich.“ Alec: „Vielleicht weiß er einfach, was in dir vorgeht. Ihr beide macht es einem sowieso nicht immer leicht.“ Ich: „Immer wieder gerne.“ Alec: „Wie?“ Ich: „Ich mach es dir immer besonders gerne schwer. Sonst würdest du mich doch fragen, ob ich krank bin.“ Alec: „Stimmt wohl. Immerhin warst du schon immer so.“ Ich: „Eben. Darum sag ich auch „immer wieder gerne“, weil es mir ein Vergnügen ist, dir zu beweisen, dass ich noch immer anstrengend bin.“ Alec: ,Das wird wohl noch ein langer Tag.’ Ich: „Du hättest ja nicht mitkommen müssen. Selbst schuld.“ Wir kommen dann in Wien an und fahren mit der Straßenbahn zum Treffpunkt. Drinnen ist immer so starker Verkehr und einen Parkplatz bekommt man dort sowieso nie. Nach weiteren 15 Minuten gelangen wir zum Rathaus, wo bereits Kamiyo auf uns wartet. Sie begrüßt uns und flüstert mir leise die Frage zu, warum mein Bruder hier ist. Ich: „Er lässt mich zurzeit einfach nicht allein weg. Was soll ich denn machen?“ Ich habe genauso leise gesprochen, damit Basti es nicht hört. Es dauert auch nicht lange, bis Philipp eintrifft. Seine Straßenbahn ist nicht gekommen, deshalb entschuldigt er sich auch gleich. Doch wir sagen nur, dass es schon in Ordnung ist, denn immerhin waren es nur ein paar Minuten. Manche Leute haben ja die Angewohnheit jedes Mal zu spät zu kommen. Wenn sie dann mal pünktlich sind, ist das ein Grund sich Sorgen zu machen. Meine beiden Freunde sind der Meinung, dass wir auf der Mariahilfer Straße spazieren gehen könnten. Eigentlich wollen sie ja shoppen gehen, aber das sagen sie nie so direkt. Allerdings habe ich absolut nichts dagegen. Nur mein Bruder sieht etwas besorgt aus, was ich aber nicht weiter beachte. Als wir so unterwegs sind, wobei wir auch mit der U – Bahn fahren müssen, unterhalten wir uns ganz fröhlich und vergnügt über ein paar Erlebnisse von der Faschingsparty. Wir verlassen die Station und müssen auch gleich eine Seitenstraße überqueren. Unser Gespräch läuft weiter, wobei wir nicht so ganz auf den Verkehr achten. Alec: „Stopp!!“ Erschrocken bleibe ich abrupt stehen und realisiere, dass die Ampel rot ist und viele Autos unterwegs sind. Doch Kamiyo und Philipp haben ihn wohl nicht gehört. Im nächsten Moment packe ich Philipp am Ärmel und halte ihn zurück. Meine Freundin erreiche ich jedoch nicht mehr, denn sie ist bereits weitergegangen. Ich will ihr hinterher rufen, aber meine Stimme versagt. Außerdem sind die Autos bereits losgefahren. Auf einmal bleibt sie stehen und sieht nach links. Ein Auto fährt eben los und der Fahrer merkt sie nicht, da er mit Telefonieren beschäftigt ist. Und ich kann nur einfach zusehen, weil ich mich nicht bewegen kann. Aber plötzlich spüre ich einen Luftzug rechts von mir und ich sehe, dass jemand auf die Straße stürmt und Kamiyo hochhebt. Er bringt sie auf die andere Seite. Geschockt klammert sie sich richtig an den Fremden, dessen Gesicht ich leider nicht erkennen kann. Philipp: „Das war Rettung in letzter Sekunde.“ Ich: „Stimmt... Wir müssen unbedingt zu ihr hinüber.“ Philipp: „Wann wird denn diese verdammte Ampel endlich grün?“ Kurz darauf können wir schon auf die andere Seite und unsere Freundin steht noch immer sichtlich unter Schock. Ich will mich bei dem Fremden bedanken, aber er ist weg. Keine Spur mehr von ihrem Retter. Nur am Rande habe ich gemerkt, dass er groß war und braune Haare hatte. Wer das wohl war? Philipp: „Hey, Kamiyo… Wie geht’s dir?“ Kamiyo: „Ich… bin fast…“ Alec: „Überfahren worden… ja.“ Ausnahmsweise klingt auch mein Bruder besorgt. Kamiyo: „Wer… hat mich…?“ Philipp: „Wissen wir nicht. Wir konnten ihn nicht sehen… Oder sogar bedanken…“ Kamiyo: „Er war… irgendwie komisch.“ Ich: „Was meinst du?“ Sie sieht mich mit ganz großen Augen an. Irgendwie erwartungsvoll. Kamiyo: „Dieser Typ hatte was an sich… Etwas Faszinierendes… Er war anziehend, aber auch gleichzeitig so, als wäre ich ihm egal.“ Philipp: „Du meinst, dass er dich zwar gerettet hat, aber eher so aus Langeweile?“ Kamiyo: „Ja, genau.“ Philipp: „Warum sollte jemand so etwas tun?“ Alec: ,Kaiba’ Kamiyo: ,Ich hab Angst’ Ich: „Das würde aber erklären, warum er so schnell verschwunden ist.“ Alec: „Hat er irgendwas gesagt, oder so?“ Kamiyo: „Ja… Was von „Ich schenke dir noch mal das Leben.“, hat er gemurmelt.“ Ich: „Hä?“ Kamiyo: „Obwohl er beim Gehen noch gesagt hat „Es hätte keinen Sinn gemacht, wärst du gestorben.“ Fragt mich aber nicht, was er damit gemeint hat.“ Das kommt mir so vertraut vor. Na klar. Mir geht eben ein Licht auf… Es ist so wie in dem Traum, den ich letzte Nacht hatte. Aber darin ist sie überfahren worden. Da hatte sie niemand gerettet. Warum ändert jemand die Zukunft? Was für einen Sinn hat das? Ich stütze meinen Kopf auf meine rechte Hand, wie ich es immer tue, wenn ich nachdenke. Es sieht zwar vielleicht blöd aus, aber das ist bei mir so üblich, weil ich den Eindruck habe, dass ich mich so besser konzentrieren kann. Dennoch begreife ich nicht, warum sie jemand rettet, wenn es ihn gar nicht interessiert. Außerdem war das etwas, das wohl auch die Zukunft ändern wird. Alec: „Wir bringen dich besser nach Hause.“ Philipp: „Genau. Du solltest dich ausruhen.“ Kamiyo: „Danke… Ich begreif das sowieso noch nicht ganz.“ Nachdem mein Bruder meine Hand ergriffen hat, begreife ich, dass sie wirklich gehen wollen. Somit hänge ich mich bei ihm ein und grüble weiter darüber nach, was hier eben passiert ist. Dabei habe ich jedoch das Gefühl, als würde uns jemand beobachten oder sogar folgen. Doch als ich mich umsehe, kann ich nichts Verdächtiges ausmachen. Es wird immer verrückter. Alec: ,Keine Angst. Es wird sicher wieder alles in Ordnung kommen.’ Um ein wenig meine düstren Gedanken loszuwerden, schmiege ich mich etwas verträumt an Basti und lasse mich von ihm führen. Mit dem Wagen bringen wir dann noch Kamiyo und Philipp nach Hause, die beide nicht weit von einander entfernt wohnen, weshalb er sie noch heim begleitet. Dennoch habe ich kein gutes Gefühl bei all dem. Vermutlich liegt es daran, dass mir meine Freunde einfach so viel bedeuten. *ring* Nicht schon wieder mein Handy! Verdammt noch mal… Immer, wenn ich meine Ruhe will, klingelt es. Typisch… Schon wieder mal meine dunkle Seite… Ach ja, ihr wisst ja noch gar nicht, wie das zustande gekommen ist. Mattias und ich haben die Angewohnheit, dass wir Sascha recht gerne damit ärgern, dass er Yami so ähnlich ist. Da mit Yami aber eher nur die dunkle Seite von jemandem gemeint ist und er wohl gern das absolute Gegenteil von mir ist, definiere ich ihn auch gern als meine dunkle Seite. Moment mal, warum entschuldigt er sich gleich am Anfang? Weil er mich stört? Irgendwie wird es mir langsam echt unheimlich. Schlimmer kann es bald nicht mehr kommen. Doch, kann es. Er fragt, ob mir auch nichts passiert ist und wie es Kamiyo geht. Nach einem heftigen Kopfschütteln schreibe ich ihm eine Antwort. Alec: „Du hast es zurzeit wohl wirklich nicht leicht, oder?“ Ich: „Wie kommst du darauf?“ Alec: „Weil du schon bei einer SMS den Kopf schütteln musst.“ Ich: „Er weiß, was passiert ist… Ich frage mich nur, woher.“ Alec: „Von dir… Nehme ich zumindest an.“ Ich: „Wie soll ich denn das verstehen?“ Alec: „Er kann doch genauso wie du Gedanken lesen. Vielleicht liest er sogar über diese Entfernung, deine Gedanken.“ Ich: „Meinst du, das geht?“ Alec: „Keine Ahnung. Aber irgendwie muss er ja davon erfahren haben.“ Da hat er Recht. Nur ob es tatsächlich möglich ist, dass Sascha so mitbekommen hat, was vorhin passiert ist, kann ich mir dennoch nicht vorstellen. Andererseits wäre es doch recht interessant, wenn man über jede Entfernung die Gedanken einer bestimmten Person lesen könnte. Das würde sicherlich erleichtern, ob Michael was mit alledem zu tun hat. Sascha: ,Versuch es doch rauszukriegen.’ Was ist denn nun kaputt? Sascha: ,Nichts. Du solltest nur mal aufhören so verwirrend zu denken. Da bekommt jeder Kopfweh, der in deinen Gedanken liest.’ Ich hab doch selbst auch Kopfweh. Warum also dann nicht auch jemand anders? Wäre doch nur ausgleichende Gerechtigkeit. Außerdem hat ja niemand gesagt, dass sich jeder Mensch in meinen Kopf einklinken darf. Sascha: ,Reg dich nicht gleich auf. Das hat doch auch seine Vorteile, wenn wir so miteinander reden können.’ Alec: „Nicole?“ Ich: „Äh… ja?“ Alec: „Wir sind daheim. Steigst du aus, oder willst du lieber sitzen bleiben?“ Ich: „Entschuldige… Das hab ich gar nicht bemerkt.“ Alec: „Dacht ich mir. Na los, komm.“ Ich folge ihm brav ins Haus, verziehe mich aber in mein Zimmer. Es ist mir einfach zu anstrengend, wenn ich mir vorstelle, dass jemand andauernd in meinen Gedanken schnüffeln kann. Sascha: ,Ist das wirklich so schlimm?’ Ja, ist es. Vor allem nervt es, immer wieder eine Stimme im Kopf zu haben, die eindeutig nicht von mir ist. Auch wenn ich das schon früher hatte dieses Gefühl, ist es grauenvoll. Sascha: ,Dafür bleibt dir doch auch nichts mehr verborgen.’ Und wie weiß ich, ob die Gedanken, die ich höre, wirklich der Person gehören, nach der ich gesucht habe? Nehmen wir mal an, dass ich über Michaels Gedanken mehr erfahren will… Woher soll ich wissen, dass ich wirklich in seinen Kopf eintauche und es nicht jemand anders ist? Sascha: ,Das kannst du nicht 100%ig wissen. Aber wenn du lange genug in seinem Geist warst, findest du etwas, das dir zeigt, um wen es sich handelt.’ Hast du das etwa schon ausprobiert, Yami? Sascha: ,Bei dir hat es zumindest wunderbar geklappt und nenn mich nicht so. Du weißt, dass ich das hasse.’ Dann tu mir nen Gefallen und lass mich mal etwas schlafen. Vielleicht klappt es so auch. Dass ich durch einen Traum die Seele von jemandem finden kann. Und außerdem bin ich müde. Es ist nämlich ganz schön anstrengend, wenn da jemand im Kopf mit einem redet. Sascha: ,Dann schlaf gut und träum schön.’ Danke. Und lass mich in Ruhe. Sonst werde ich sauer. Damit lege ich mich ins Bett, doch bis ich einschlafe wird es wohl noch eine Weile dauern. Zu viel geht mir momentan durch den Kopf. Einerseits dieser Unfall und andererseits die Tatsache, dass er einfach so in meine Gedanken reinkommt. Aber ist es wirklich möglich, dass Michael damit zu tun hat? Irgendwie klingt Kamiyos Beschreibung nach ihm. Nur warum rettet man jemanden, wenn es einen nicht interessiert? Und was ist damit gemeint, dass ihr Tod keinen Sinn gemacht hätte? Er schenkt ihr das Leben… War das womöglich nicht einmal ein Mensch? Blödsinn… So was wie Todesengel, Dämonen oder so gibt es ja nur in Filmen… Und falls nicht? Das macht doch einfach keinen Sinn mehr. Doch hat in der heutigen Zeit kaum noch etwas einen logischen Hintergrund. Er schenke ihr das Leben… Dieser Satz geht mir einfach nicht aus dem Kopf. Was soll damit bloß gemeint sein? Hatte dieser Typ etwa auch so einen Traum, der für ihn die Zukunft gezeigt hat? Dass er deswegen etwas geändert hat? Nur warum? Fragen über Fragen, aber keine Antworten weit und breit. Egal wie ich es drehe und wende ich finde keine Lösung auf irgendetwas. Es ist wohl doch besser, wenn ich mich einfach ausruhe und versuche an nichts zu denken. So schlafe ich dann nach einiger Zeit doch endlich ein. ~~~~~ Und wieder ein Kapitel mehr… Über Kommentare und Kritik würde ich mich wie immer freuen! Mehr folgt in Kürze ^.~ Kapitel 8: Vom Pech verfolgt ---------------------------- Vom Pech verfolgt Kapitel: 8/18 (Prolog und Epilog nicht mitgerechnet) Zeichenerklärung: „Morgen!“ = die Charaktere teilen sich etwas mit Worten mit ,Verdammt’ = Gedanken anderer, die jedoch gehört werden können /Hallo/ = was die Hauptfigur ins Telefon sagt \Hey\ = was am anderen Ende der Leitung gesprochen wird *ring* = Geräusche oder Ähnliches ~~~~~ Hm… Wo bin ich? Es ist so dunkel hier. Michael: ,Es ist schwerer, als ich dachte…’ Diese Stimme… Das klingt nach Michael. Mal schauen, wo er ist. Da vorn ist es hell! Michael: ,Ich muss mir wohl was Neues ausdenken.’ Ein Fenster? Was kann ich wohl auf der anderen Seite erkennen? Hey, da draußen ist er!... Er geht gerade zum Bahnhof. Zumindest sieht es so aus. Ich will ihm etwas zurufen, aber meine Stimme versagt. Michael: ,Vielleicht kann er mir helfen. Immerhin ist er der einzige, der wirklich weiß, wer ich bin.’ Wovon redet er da bloß? Oder sind das etwa… seine Gedanken? Aber für mich macht es einfach keinen Sinn. Obwohl ich nun verstehen kann, was Sascha gemeint hat. Es ist wirklich nicht einfach. Trotzdem muss es doch eine Möglichkeit geben, wie ich etwas über ihn erfahren kann. Michael: ,Auf jeden Fall müssen diese beiden verschwinden. Sie sind die einzigen, die mir wirklich im Weg stehen und von meinem Ziel abhalten. Aber wenn sie tatsächlich unter diesem Schutz stehen…’ Sascha: ,Hey, Nicole… Ist bei dir alles in Ordnung?’ Ich glaube schon. Warum fragst du? Sascha: ,Du wirkst so ängstlich und verstört.’ Bin ich auch, weil ich einfach keine Ahnung habe, was hier gerade passiert. Ich verstehe das einfach nicht. Sascha: ,Dann solltest du besser wieder aufwachen.’ Alec: „Schwesterchen.“ Plötzlich spüre ich, wie mich jemand rüttelt. Ich öffne meine Augen und liege wieder in meinem Bett. Auf der Bettkante sitzt Basti und sieht mich besorgt an. Alec: „Bin ich froh…“ Ich: „Was ist denn passiert?“ Alec: „Das wollte ich von dir wissen… Du hast geklungen, als wäre etwas nicht in Ordnung.“ Ich: „So etwas war es wohl auch.“ Alec: „Willst du darüber reden?“ Nicht wieder dieser Hundeblick!!! Damit überzeugt er mich jedes Mal, aber jetzt nicht. Ich schüttle energisch den Kopf. Das will ich ihm lieber nicht erzählen. Davon habe ich selbst noch zu wenig Ahnung. Doch wenn ich jemanden einweihe, könnte es wieder Gerüchte geben und das will ich vermeiden. Alec: „Mary hat vorhin angerufen. Anscheinend ist ein Freund von ihr verschwunden, der bei der Party als Mariks dunkle Seite gekommen ist.“ Ich: „Der nächste…“ Mit einem Seufzer untermale ich noch diese Feststellung. *ring* *ring* Alec: „Ich geh schon.“ Damit sprintet er hinaus ins Wohnzimmer und ich höre, wie er sich am Telefon meldet. Nebenbei komme ich dann mal langsam aus den Federn und überlege noch, was das von vorhin zu bedeuten hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Michael wirklich so ein schlechter Mensch ist, wie meine dunkle Seite behauptet. Aber ich will mir nicht zu viele Gedanken machen. Vielleicht finde ich ja auch irgendwann zufällig eine Antwort, die alles erklärt. Jetzt folge ich mal lieber meinem Bruder. Alec: „Und warum rufen Sie bei uns an?“ Er ist sehr in das Gespräch vertieft und bemerkt mich wohl nicht. Mir fällt jedoch auf, dass er besonders blass im Gesicht ist. Was wohl geschehen ist? Alec: „In Ordnung. Wir kommen hin… Auf Wiederhören.“ Und schon hat er aufgelegt. Ich: „Was hast du denn?“ Alec: „Ich? Nichts… Cia liegt im Krankenhaus. Das war eben ihre Mutter.“ Ich: „Warum ist sie dort?“ Alec: „Sie wurde wohl von einem Auto angefahren, als sie mit ihrem Freund unterwegs war. Der hat auch ihrer Mutter gesagt, dass sie uns informieren solle. Wir fahren mal bei ihr vorbei.“ Ich: „Ich will dort aber nicht hin.“ Alec: „Was? Sie ist doch deine beste Freundin… Du solltest ihr beistehen.“ Ich: „Nein… das war sie vielleicht mal, aber das ist sie schon länger nicht mehr.“ Damit drehe ich mich um und stürme aus dem Raum. In meinem Zimmer schließe ich die Tür und lehne mich dagegen. Und plötzlich fange ich an zu weinen. Einfach so. Meine Beine geben nach und schon im nächsten Augenblick sitze ich auf dem Boden. Warum passiert so was all denen, die ich kenne? Kann ich denn nichts dagegen tun? Ich fühle mich so schwach… so hilflos. Sascha: ,Du bist doch nicht allein. Egal, was passiert, ich bin immer bei dir.’ Ich hab dir doch schon mal gesagt, dass du nichts versprechen sollst, wenn du nicht sicher weißt, dass du es halten kannst. Außerdem wäre es genauso gut möglich, dass ich an allem Schuld bin. Sascha: ,Das ist nicht wahr! Und das weißt du ganz genau.’ Und wenn noch mehr geschieht? Was sollen wir denn tun? Einfach hoffen, dass es nur eine Pechsträhne ist? Was, wenn wirklich jemand sterben muss? Sascha: ,Denk nicht mal dran! Wir finden eine Lösung…“ *klopf* *klopf* Alec: „Nicole!“ Ich: „Lass mich in Ruhe!“ Sascha: ,Zieh dich nicht zurück. Wir brauchen dich doch!’ Alec: ,Bitte, komm wieder raus… Wie soll das denn enden, wenn du dich in deinem Zimmer verkriechst?’ Sie haben Recht. Es hilft nichts, wenn ich hier bleibe. Mir wäre es zwar am liebsten, aber es ändert nichts an der Tatsache, dass meinen Freunden dauernd etwas passiert. Darum stehe ich auf und öffne die Tür. Mein Bruder sieht mich dankbar an und nimmt mich gleich ganz fest in den Arm. Alec: „Ich weiß, dass es nicht leicht ist. Aber ich werde alles tun, was ich kann, um dir zu helfen. Das verspreche ich dir.“ Ich: „Ich will keine Versprechen mehr hören. Mir wäre lieber, wenn ich irgendwas wüsste.“ *ring* *ring* Mein Handy… Das ist doch nicht auszuhalten. Da es nicht aufhört, ruft mich wohl jemand an. Deshalb nehme ich es zur Hand und sehe mir an, wer denn etwas will. Merkwürdig… Die Nummer kenne ich nicht und Anruferkennung hätte ich auch, wenn die Nummer in meinem Telefonbuch steht. Also ist das eine fremde Person. Dennoch hebe ich ab. /Hallo?/ \Guten Tag. Bist du Nicole?\ /Ja, bin ich… Wer spricht da?/ \Ich heiße Rafael und ich solle dir bei einem Problem helfen.\ /Tut mir leid, aber ich verstehe nicht ganz./ \Du verstehst sehr gut. Schließe deine Augen und hör mir genau zu.\ Komisch… Irgendwie kommt mir diese Stimme bekannt vor. Jedoch habe ich nicht den leisesten Schimmer, woher ich diesen Rafael kennen sollte. Allerdings schließe ich meine Augen. Was soll denn schon groß passieren? Ich bin daheim… in meinem Zimmer und mein Bruder ist auch da. /Gut… mache ich. Aber wozu?/ \Dadurch ist es einfacher für dich dir vorzustellen, was ich dir jetzt sagen werde.\ Bin mal gespannt, was nun folgt. \Du hast einen guten Freund, der dir in vielem ähnlich ist, aber dich in anderem regelrecht ergänzt. Habe ich Recht?\ /Ja. Wir ärgern ihn auch manchmal besonders gern, weil er gewisse Themen nicht leiden kann./ Ich weiß nicht, warum ich das nun erzählt habe, aber es ist mir so rausgerutscht. \Dabei verwendet ihr gern die Geschichte, dass er ein Pharao gewesen sei.\ /Aber… woher wissen Sie das?/ Vor meinem geistigen Auge habe ich ein Bild meiner Freunde… Alle sind in meinem Kopf versammelt. Und dennoch kommen mir Sascha, Steven und Mattias irgendwie isoliert vor. Auch Mary, Philipp und dieser Colin bilden eine Art Gruppe. Nur wieso? \Woher ich es weiß, tut nichts weiter zur Sache… Aber du darfst mich ruhig mit ,du’ anreden. Das macht dieses Gespräch leichter.\ /In Ordnung… Was willst du nun von mir?/ \Denke an deine Freunde. Was fällt dir auf?\ /Was soll mir schon auffallen?/ \Du bist gerissen. Sie bilden Gruppen… Stimmt das?\ /Ja, aber warum?\ \Sieh dir eine Gruppe mal genauer an. Am besten die, in der dein Freund vorkommt, den ihr als Pharao bezeichnet.\ /Mache ich. Aber wozu das alles?/ Damit sehe ich nur noch 3 Leute. Doch was hat dieser Fremde vor? \Überlege dir, welche Gestalt du ihnen geben würdest.\ /Wie bitte?/ \Von jeder Person hast du eine gewisse Meinung. Wenn du überlegen müsstest, wer von ihnen welches Wesen ist… Wie würdest du wählen?\ Obwohl ich nicht ganz verstehe, was er meint, versuche ich mir das vorzustellen. \Ich mache es dir leichter. Von dem Gespräch mit dir würde ich dich als eine Magierin oder Priesterin sehen. Du informierst dich gern über alles und dennoch weißt du nie genug.\ /Dann wäre eine Person wohl wie ein guter Freund, der immer für einen da ist, aber manchmal zu ernst erscheint./ \Welches Geschöpf oder welche Person würde dies am besten beschreiben?\ Was würde hier wohl passen? Schließlich habe ich keine Ahnung, auf was dieser Typ hinaus will. /Ein Berater./ \Auf wie alt schätzt du diese Seele?\ /Keine Ahnung… Ich wüsste nicht mal, wie man das macht./ \Überlege dir, wie viel kann diese Seele schon erlebt und gesehen haben?\ /Nicht besonders viel… Diese Person ist ein unverbesserlicher Optimist./ \Glaubst du, dass diese Seele schon einmal auf der Welt war?\ /Eher unwahrscheinlich./ \Nimm eine andere Person aus dieser Gruppe her und sage mir dieselben Punkte dazu.\ /Ich würde meinen, dass es eine alte Seele ist, die viel Leid durchgemacht hat… viel Schlechtes erlebt hat… Dennoch ist diese Person nicht zu durchschauen./ \Schön… Du hast den Sinn verstanden. Nun betrachte deinen „Pharao“… Warum nennt ihr ihn so? Was macht ihn dazu?\ /Es ist sein gesamtes Wesen… So was lässt sich nicht in Worte fassen./ \Versuche es… Dies kann dir sehr viel erleichtern.\ Was meint er denn damit? Das macht doch einfach keinen Sinn mehr. Und trotzdem komme ich von diesem Gespräch einfach nicht los. /Vermutlich liegt es vor allem an dem Anime, das wir alle so gerne sehen./ \Daher also eure Faszination für das alte Ägypten?\ /Da kann ich nicht für mich sprechen, weil ich mich schon vorher dafür begeistern konnte… und bei meinen Freunden weiß ich es nicht./ \Dann vergleicht ihr diesen Freund wohl gern mit der Hauptfigur… Warum?\ /Das fragt er mich auch immer wieder. Für mich persönlich ist es so, dass ich selbst eine Art Fanfic dazu geschrieben habe. Sie ist zwar etwas lang geworden, aber irgendwie hat sie, wie schon viele meiner Geschichten, letztendlich die Realität getroffen. Außerdem macht er auf mich denselben beruhigenden Eindruck./ \Was würdest du sagen, wenn dir jemand erklärt, dass er tatsächlich vor langer Zeit als Pharao gelebt hat?\ /Ich wüsste nicht, warum ich dieser Person dann glauben sollte. Wir reden mehr oder weniger nur als Spaß so… Auch wenn wir es für möglich halten, würde ich so was nicht ganz einfach glauben können./ \Dann werde ich dir einen Beweis dafür geben. Allerdings erst, wenn du dafür bereit bist.\ /Was soll das heißen? Beweis? Und wofür bereit?/ \Habe etwas Geduld, denn es steht euch noch so manches bevor… Die Zukunft steht nicht fest, aber eine Möglichkeit nimmt immer mehr Gestalt an und das muss verhindert werden.\ /Ich verstehe nicht…/ \Mehr kann ich dir vorerst nicht verraten. Du musst zu deiner Freundin. Es häufen sich die Unglücksfälle noch weiter, aber du darfst nicht aufgeben und weiter nach Antworten suchen. Bald wirst du sie finden…\ /Aber…/ *tuuuut* Aufgelegt. Einfach so. Jetzt kenne ich mich erst recht nicht mehr aus. Dennoch glaube ich diesem Fremden. Ohne zu wissen, warum. Er kam mir so unglaublich vertraut vor. So als würde ich ihn schon mein ganzes Leben lang kennen. Sascha: ,Ist bei dir auch wirklich alles in Ordnung?’ Mach dir um mich keine Sorgen, Yami. Mir geht es gut. Ich fahre doch mal zu Cia. Wenn etwas ist, ruf mich doch bitte an. Und lass meine Gedanken in Ruhe. Ich möchte gern ein wenig nachdenken und ich will ja nicht, dass mein werter Pharao nachher wieder Kopfschmerzen hat. Sascha: ,In Ordnung. Mach’s gut!’ Kein Problem. Ich hab ja einen tollen Bruder, der auf mich aufpasst. Ich: „Du Alec…“ Alec: ,So nennt sie mich ja selten.’ „Was ist?“ Ich: „Wir schauen doch besser mal bei Cia im Krankenhaus vorbei. Ist vermutlich klüger.“ Ein Nicken. Daraufhin mache ich mich fertig, während auch mein Bruder wieder aus dem Zimmer verschwindet. Wir fahren anschließend in Richtung des Spitals, in dem meine Freundin behandelt wird. Immerhin wissen wir nicht, was genau geschehen ist und wie es ihr geht. Demnach ist es auf jeden Fall eine gute Idee zumindest mal vorbei zu schauen. ~~~~~ Und wieder ein Kapitel mehr... Vielleicht gefällt es ja. ^^ Bei Interesse findet ihr mich auch auf Facebook (Fotos und Zeichnungen meinerseits) oder Twitter, wo es immer Tweets bei Freischaltungen gibt. ^.~ Sollten Fragen, Beschwerden oder Probleme auftreten, einfach bei mir melden. Egal ob ENS, GB, oder Kommentar hier drunter. ^^ Kapitel 9: Schlimmer geht's immer --------------------------------- Schlimmer geht's immer Kapitel: 9/18 (Prolog und Epilog nicht mitgerechnet) Zeichenerklärung: „Morgen!“ = die Charaktere teilen sich etwas mit Worten mit ,Verdammt’ = Gedanken anderer, die jedoch gehört werden können /Hallo/ = was die Hauptfigur ins Telefon sagt \Hey\ = was am anderen Ende der Leitung gesprochen wird *ring* = Geräusche oder Ähnliches ~~~~~ Als wir eben das Krankenhaus erreichen, treffen wir überraschend Sascha und Matias. Hat meine dunkle Seite etwa aus meinen Gedanken erfahren, was los ist? Oder gibt es einen anderen Grund dafür, dass sie uns hier gefunden haben? Wohl kaum. Matias: „Habt ihr beiden vielleicht Steven oder Michi gesehen?“ Ich: „Nein, warum?“ Sascha: „Sie haben sich beide schon länger nicht gemeldet und daheim sind sie auch nicht. Zumindest sind sie nie da.“ Alec: „Dann sind es schon 3, die unauffindbar sind… und Cia liegt hier im Spital.“ Matias: „Am besten wir sehen mal nach, wie schlimm es ist.“ Sascha: „Geht schon mal vor… Nicole… kann ich mit dir reden?“ Somit gehen Basti und Mattias mal hinein ins Spital, während wir noch heraußen stehen. Mir fällt jetzt auf, dass heute die Sonne scheint und es deshalb nicht so kalt ist. Sascha: „Stimmt. Wenigstens das macht es ein wenig angenehmer.“ Ich: „Was ist denn noch, dass du mit mir reden willst?“ Sascha: „Du weißt doch bestimmt mehr als ich über alles, was zur Zeit passiert… Also was ist hier eigentlich los?“ Ich: „Frag mich was Leichteres… Keine Ahnung… Ich weiß nur, dass im Moment jedem meiner Freunde etwas Schlimmes passiert und ich bin mir sicher, dass es noch lange nicht vorbei ist… Außerdem hat mich jemand angerufen, der mich irgendwie an eine Person erinnert, aber… ich kann nicht sagen an wen… Es ist zum Verrücktwerden.“ Sascha: „Vielleicht sollten wir mal alles in Ruhe durchgehen… So könnten wir womöglich zu nem logischen Schluss kommen.“ Ich: „Meine Güte…“ *kopfschüttel* Sascha: „Was denn?“ Ich: „Ich komm mir vor, wie in nem schlechten Film… Das Schlimmste jedoch ist, dass womöglich alles irgendeinen Sinn hat, den ich nur einfach nicht durchschau.“ Sascha: „Und was können wir machen?“ Ich: „Auf jeden Fall würd ich mich gern mal wo hinsetzen und alles aufschreiben… Aber da rein will ich nicht.“ Dabei zeige ich auf das Gebäude hinter mir. Ich dachte zwar, dass ich den Mut habe Cia zu besuchen, aber den habe ich wohl doch nicht… Außerdem hätte ich mal gern etwas Abstand von allem. Sascha: „Das kann ich verstehen… Und wohin willst du?“ Ich: „Lass uns vorerst einen Spaziergang machen… Dabei erzähl ich dir halt mal, was alles passiert ist… Vielleicht hast du ja nen Vorschlag, was wir tun solln.“ Er erklärt sich damit einverstanden, weshalb ich ihm der Reihe nach alles erzähle. Angefangen davon, dass Michael tatsächlich eine Einstellung wie Kaiba hat, bis hin dazu, was mir dieser Fremde namens Rafael alles erzählt hat. Sascha: „Willst du jetzt etwa behaupten, dass das nicht nur irgend so eine Geschichte ist?“ Ich: „Das weiß ich eben nicht… Nehmen wir doch mal an, dass du wirklich ein Pharao gewesen bist und jeder, der bei dieser Party war, hat in gewisser Weise auch die Rolle aus dem Anime… Klar, klingt das blöd… Aber stell’s dir nur mal vor.“ Sascha: „Und was bringt das?“ Ich: „Es würde doch einiges einfacher machen… Nehmen wir Michael… Wenn er so in etwa Kaiba ist, dann wäre es doch irgendwie logisch, dass er was gegen dich hat.“ Sascha: „Klar… Nur du vergisst was; Ich bin kein Pharao!“ Ich: „Nein, du warst aber einer… Jedenfalls hätte Mary Recht gehabt, als sie mir mal gesagt hat, dass ich eindeutig ein schwarzes Magiermädchen bin… Immerhin würde das doch erklären, warum wir uns alle ungefähr so verhalten.“ Sascha: ,Das ist anstrengend.’ Ich: „Sag bloß, du willst mir wieder mal nicht glauben?“ Sascha: „Wie kommst du darauf?“ Ich: „Weil du es als anstrengend definierst.“ Sascha: ,Mist.’ *ring* *ring* /Hallo?/ \Bist du Nicole? Marys Freundin?\ /Ja, bin ich… Warum?/ \Ich bin ihre Mutter… Weißt du vielleicht, wo sie ist? Sie ist gestern Abend nicht heim gekommen.\ /Tut mir leid, da habe ich auch keine Ahnung… Haben Sie schon Colin gefragt?/ \Nein, den kann ich zurzeit nicht erreichen. Aber ich dachte, dass du mir womöglich helfen kannst.\ /Leider nicht… Ich werde Sie auf jeden Fall anrufen, wenn ich etwas höre oder ich sie sehe./ \Danke.\ /Auf Wiederhören./ Sascha: „Was war denn?“ Ich: „Mary ist jetzt auch weg… Ich dachte schon, dass sie nur diesen Gips bekommt, aber das…“ *ring* *ring* Ich: „Was ist denn nun schon wieder?“ *grml* /Ja, hallo?/ \Die Unglücksfälle häufen sich wohl.\ /Du?/ \Ich werde dir einen Beweis geben, dass tatsächlich mehr dahinter steckt, als ihr bisher wisst.\ /Und welchen?/ \Nimm dir Papier und Stift zur Hand. Dann nenne ich dir einen Satz, den du übersetzen sollst… Auch dein „Pharao“ solle ihn entziffern und erst dann verrate ich dir, was es wirklich bedeutet.\ Während ich aus meiner Tasche einen Zettel und einen Kuli nehme, sieht mich Sascha nur fragend an. /Gut, habe ich./ \Notiere dir; Me ach traske sha te ach.\ /Habe ich das auch richtig verstanden?/ \Davon bin ich überzeugt. Ich rufe dich etwas später nochmals an.\ *tuuut* Sascha: „Was ist denn?“ Ich krame nach einem 2. Zettel und reiche ihm diesen, ebenfalls mit einem Stift. Ich: „Schreib das hier mal ab und dann versuch es auf Deutsch zu schreiben.“ Sascha: „Geht’s dir nicht gut? Ich hab so was noch nie gesehen…“ Ich: „Ich auch nicht, aber ich glaube zu wissen, was es heißt.“ Widerwillig folgt er dann doch meiner Bitte und allein versuchen wir es ins Deutsche zu übertragen. Kurz darauf vergleichen wir unsere beiden Deutungen und wir stellen fest, dass wir genau dasselbe geschrieben haben. Das kann doch nicht wahr sein. Obwohl dann nur die Frage bleibt, was es nun wirklich heißt. *ring* *ring* /Ja?/ \Seid ihr fertig?\ /Woher weißt du eigentlich, dass wir gerade zusammen unterwegs sind?/ \Unwichtig… Also welchen Sinn habt ihr herausgefunden?\ /Wir kommen beide auf die Bedeutung; deine Seele ist verbunden mit meiner Seele./ \Das stimmt auch… Dann verrate ich dir mal, dass es altägyptisch ist. Noch dazu ein Dialekt, der schon seit einer Ewigkeit nicht mehr verwendet wird.\ /Aber das würde ja dann heißen, dass…/ \Genau. Ihr habt die Sprache einst gelernt… Aber mal was anderes; kennst du dich bei schwarzer Magie aus?\ /Nein, davon habe ich keine Ahnung./ \Informiert euch darüber. Euer Gegner nützt sie um euch Unheil zu bringen, weil er euch auf jeden Fall auseinander bringen will.\ /Aber bei Unglücksfällen hält man doch besonders zusammen./ \Normal schon… Leider nicht, wenn der Verdacht aufkommt, dass 1 Person aus dem Freundeskreis an allem Schuld ist.\ /Darf ich dich etwas fragen?/ \Brauchst du nicht… Ich sage es dir sowieso; die Anime – Serie ist nicht die wahre Geschichte, aber dennoch hat sie einen wahren Kern. Es ist wie bei einer Legende.\ /Erzählst du sie? Oder welche Bedeutung hast du dabei?/ \Ich habe die Rolle der Person, die zwar am meisten weiß, aber keineswegs alles verraten darf.\ /Shadi./ \Genau… Aufgewachsen bin ich in Ägypten und ich kenne die alten Gebräuche und den Glauben sehr gut… Deshalb wurde ich Ägyptologe.\ /Wirst du uns helfen alles aufzuklären?/ \Natürlich… Darum bin ich hergekommen… Allerdings wird es noch etwas dauern, bis wir uns kennen lernen.\ /Danke./ \Kein Problem… Dir wird nichts passieren, denn so würde euer Feind einen großen Fehler begehen… Er will an dich herankommen und deine Freunde sollen dafür verschwinden.\ /Ist er es wirklich?/ \Ja, du kennst ihn… Auch seine Gedanken konntest du schon erkennen, aber sie haben dich verwirrt.\ /Warum tut er das?/ \Das kann ich dir nicht sagen… Nur er kennt den Schmerz, der in seiner Seele steckt. Ich melde mich wieder bei dir.\ /Mach’s gut./ Im nächsten Moment lege ich auf. Sascha: „Ich würde sagen, dass uns noch einiges bevorsteht… Zumindest, wenn ich dich so ansehe.“ Ich: „Sorry, aber ich fühle mich jetzt irgendwie erschlagen… Am besten ich rufe meinen Bruder an.“ Sascha: „Dann musst du wenigstens nicht allein heimfahren… Ruh dich aber die restlichen Ferien gut aus.“ Nebenbei rufe ich meinen Bruder an und vereinbare mit ihm, dass er mich abholt und wir gemeinsam heimfahren. Langsam bekomme ich es eben doch mit der Angst zu tun und ich bin froh, wenn Basti bei mir ist. Vor noch ein paar Wochen hat es mich geärgert, dass er immer so viel in meiner Nähe war, aber jetzt… Ich fühle mich einfach nicht mehr wohl, wenn ich allein bin. Aber warum wird mir nichts passieren? Was hat Rafael damit bloß gemeint? Sascha: „Wenn etwas ist, rufe ich dich an… Aber du meldest dich auch bei mir, sollte was passieren!“ Ich: „Klar, mach ich.“ Alec: „Ich werde schon gut auf sie aufpassen… Mach dir keine Sorgen, Sascha.“ Und schon sitze ich im Wagen und wir fahren nach Hause. Entspannt lehne ich mich zurück und versuche auf andere Gedanken zu kommen. Ist gar nicht so einfach, wenn man das Gefühl hat, dass man nichts tun kann um den anderen zu helfen. Letztendlich erreichen wir unser Ziel ohne weitere Zwischenfälle. Erschöpft falle ich bald ins Bett und gehe friedlich ins Reich der Träume über. ~~~~~ Das nächste Kapitel überarbeitet. Ich hoffe, es geht sich aus, dass ich in der nächsten Zeit die restlichen Kapitel hochladen kann. Aber im Moment geht die Arbeit vor... ^^ Besucht mich doch auch mal auf Facebook (Fotos und Zeichnungen meinerseits) oder Twitter, wo es immer Tweets bei Freischaltungen gibt. ^.~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)