My first love <3 von abgemeldet
(OS )
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Kapitel 1: My first love <3
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Hallo meine lieben Leser,
ich begrüße euch mit einem neuen OS von mir, diesmal versuche ich mich an ein
etwas längeres Werk zu JohanxJudai (Spiritshipping). Ich finde es gibt hier
viel zu wenig davon^^ Ich hoffe es gefällt euch und ihr habt Spaß dran. Ich
werde noch ein zweites Kapitel (selber Inhalt nur mit Adult) on stellen.
Liebe Grüße
Eure Angelstar
My first love
Angenehm warm schien die Sonne auf mich hernieder und umfing mich liebevoll mit
ihren warmen, goldenen Strahlen. Genüsslich streckte ich mich und blickte in
diesen unendlich blauen Himmel. Ich liebte den Sommer und das nicht nur, weil es
eine der warmsten Jahreszeiten war sondern auch, weil die Natur dann in voller
blühte Stand, ebenso wie die Duell Academy. Sobald die ersten Strahlen der
Sonne die grimmigen Wolken durchbrachen und die Welt aus ihrem tristen, grauen
Schleier befreite, herrschte hier reges Treiben. Die Schüler kamen aus ihren
Unterkünften und wuselten auf den Campus umher. Außerdem konnte man bei diesem
herrlichen Wetter nichts anderes, als gute Laune besitzen. Ich verschränkte die
Arme hinter meinem Kopf und grinste, selbst Dr. Chronos hatte sich von der
Euphorie, die die Sonnenstrahlen bei jedem auslösten, anstecken lassen und
schien zur Abwechslung mal etwas nachsichtiger zu sein, vorallem mit mir. Heute
war Samstag, also kein Unterricht. Und so liess ich es mir auch nicht entgehen,
etwas auf dem Dach unserer Academy zu faulenzen. Hane Kuribo, mein kuscheliger
Duellgeist pflichtete mir mit einem schnurrähnlichen Laut bei. Was Johan wohl
gerade machte? Bei dem Gedanken an den liebevollen Norweger lief mir ein
angenehmer Schauer über den Rücken. Selbst das intensive Blau des Himmels
konnte nicht schöner sein, als diese funkelnden Smaragde. Johan. Ich seufzte
leise, wir waren Seelenverwandte und noch nie hatte ich mich einem Menschen so
nahe gefühlt, wie ihm. Egal wo ich war, Johan war nicht weit und umgekehrt. Das
Quietschen der rostigen Tür des Daches und herannahende Schritte liessen mich
schmunzeln. Schnell fing ich mich und tat so, als würde ich schlafen. Ein
Schatten fiel auf mein Gesicht und ich spannte vor Erwartung die Muskeln. Warum
war ich so aufgeregt? Kuribo flatterte aufgeregt mit seinen Flügeln und stieß
aufgeregte Laute aus, als er Ruby begrüßte. "Judai?," fragte mich der Norweger
leise und tippte mich an. Diese Stimme, war sie schon immer so sanft und samten
gewesen? Schauer liefen mir über den Rücken. Seine Berührung, auch wenn es
nur ein stupsen meiner Schulter war, fühlte sich wie ein elektrisierender
Stromschlag an. Am liebsten hätte ich die Augen aufgerissen und Johan freudig
begrüßt. "Judai, bist du wach?," sein Atem streifte mein Ohr und ich glaubte
eine Sekunde lang mein lauter Herzschlag würde mich verraten. Warum reagierte
ich so heftig auf Johans Stimme, sonst war es doch auch nicht so. Irgendetwas
war heute anders. Alles war für mich verstummt, nur das unaufhörliche Pochen
meines Herzens und das laute Rauschen meines eigenen Blutes war in meinen
eigenen Ohren zu hören. Es war so laut, dass ich daran zweifelte, dass Johan es
nicht hören konnte. Er legte eine Hand an meine Wange. Sie war so unglaublich
warm und weich! Er murmelte etwas von Fieber und ich spürte einen leichten
Luftzug, als hätte er mit den Kopf geschüttelt. Es wurde kurz wieder hell
hinter meinen Lidern, dann beugte sich Johan wieder über mich. Ich spürte die
Hitze, die von seinem Körper ausging, wollte er etwas das tun, woran ich gerade
dachte? Seltsamerweise stiess mich diese Vorstellung nicht ab. Ein leichter
Windhauch liess die Blätter leise rascheln und ich zog die Nase leicht kraus,
als mich einige meiner Haarsträhnen im Gesicht kitzelten. Johan stoppte in
seiner Bewegung und ich fühlte seinen Blick, tonnenschwer und atemverschlagend,
auf mir ruhen. Sein Daumen strich über meine Wange, dann über meine Lippen.
Tausende von Schmetterlinge flatterten in meinem Bauch umher und es zeriss mich
fast vor Spannung. Der Norweger seufzte, wie voller Sehnsucht, doch dann schien
er sich wieder zu fangen und rüttelte etwas fester an meiner Schultern, auch
seine Hand war von meiner Wange verschwunden. Diese Stelle meines Gesichts
fühlte sich nun unglaublich kalt und fremd an. "Judai, wach auf," seine Stimme
war immernoch sanft, doch hörte ich deutlich den Nachdruck aus ihr heraus.
Seufzend schlug ich meine Augen auf. Johan war noch immer über mich gebeugt und
ich sah direkt in seine funkelnden Smaragde. Es war, als würde mich dieser
Wirbel aus grün verschlingen, zu gerne wäre ich in seinen Augen ertrunken. Er
schien das selbe von mir zu denken. Plötzlich war er verschwunden und die Sonne
blendete mich. Murrend richtete ich mich auf und strich mir übers Gesicht.
Meine Anspannung löste sich, nur das beflügelnde Gefühl in meiner Magengrube
blieb. "Na, ausgeschlafen," lachte der Blauhaarige und musterte mich kurz. "Mh,"
antwortete ich ihm und stand dann auf, sofort legte ich einen Arm um seine
Schulter. "Heute ist so schönes Wetter, lass uns was unternehmen!" Er sah mich
überrascht von der Seite an. Kuribo und Ruby tollten miteinander und rollten
als ein plüschiger Ball, an uns vorbei. "Wie wärs mit schwimmen gehen?" "Bist
du ein Hellseher?" "Nein, aber was soll man sonst an so einem heißen Tag
machen, als Eis essen und schwimmen?" Wie auf Kommando begann mein Magen zu
grummeln und eine zarte Röte legte sich, wie ein Schleier, auf meine Wangen.
"Ich sags doch, Eis essen und schwimmen," lachte Johan weiter und seine Augen
funkelten amüsiert. Mit einem Nicken pflichtete ich ihm bei. "Dann mal los."
~*~
"Wo warst du die ganze Zeit Aniki?!" Shô sah mich anklagend an. Ich hob
abwehrend die Hände und setzte zu einer Ausrede an, doch Johan kam mir zu vor.
"Chronos hat uns abgefangen und uns verdonnert, einige Bücher aus dem Lager zu
holen," sein Blick war ernst auf Shô gerichtet. Hätte Shô vermutlich gehört,
das ich auf dem Dach gefaulenzt hatte, würde er mir wieder Vorwürfe machen,
dass ich vielleicht etwas mehr Zeit mit meinen Freunden verbringen sollte.
Seitdem Johan in mein Leben getreten war, vernachlässigte ich den Kleinen ganz
schön, fiel mir auf. Da war es nur zu normal, dass er eifersüchtig reagierte,
wenn er hörte das ich mit Johan unterwegs war. Ich konnte doch auch nichts
dafür! Der Norweger zog mich eben an, wie die Motte das Licht. Außerdem konnte
ich mit ihm einfach über alles reden. "Das ist wieder typisch, kaum lässt man
euch Beide alleine, müsst ihr gleich wieder irgendwelchen Mist verzapfen." Das
war Asuka. Shôs misstrauische Mine hellte sich auf, vermutlich glaubte er
Johans Aussage jetzt. Still dankte ich Asuka für ihren Vorwurf. "Hast du mich
etwa gesucht?", fragte ich meinen 'Bruder' nun. Wir waren nicht wirklich
Brüder, aber Shô nannte mich immer so. "Ja," platzte es etwas zu patzig aus
ihm heraus. Er war gekränkt. "Wir wollten fragen, ob ihr vielleicht Lust habt,
mit uns und den Anderen schwimmen zu gehen." Überrascht hob ich meine Brauen.
"Klar! Das hatten wir sowieso vor," lächelte ich ihn an und er wurde
versöhnlicher. "Das freut mich," strahlte Hell Kaisers kleiner Bruder nun.
"Aber zuerst sollten wir etwas Essen gehen. Juudai hat nämlich Hunger." Mischte
sich Johan wieder ein. "Dafür habe ich bereits gesorgt," sagte Asuka stolz.
"Ich habe einige Bentos zubereitet, die können wir am Strand essen."
Es gab nur einen einzigen, zugänglichen Strand an der Duell Academy und dieser
war ziemlich gut besucht. Vor Überraschung weiteten sich meine Augen. Das
Wasser funkelte und glitzerte verführerisch und der Lautstärkepegel erweckten
die Lebensgeister meiner Frohnatur. "Na, hab ich zuviel versprochen?," fragte
Fubuki neckend und stiess mich leicht an. "Das ist der Wahnsinn," entfuhr es mir
eine Spur zu aufgeregt und ich spürte die Hitze in meinem Gesicht hoch steigen.
Johan schmunzelte leich, schnappte sich jedoch meine Hand und zog mich am
Handgelenk mit. "Den letzten beissen die Hunde!" Mit mir im Schlepptau stürmte
er los, sein glockenhelles Lachen liess mein Herz schneller Schlagen. "Hey das
ist fies, du bist zu früh losgerannt!" Der Wind rauschte in meinen Ohren, ich
fühlte mich, als würde ich schweben. "Judai?" Da wa sie wieder diese
liebliche, verführerische Stimme, die sich tief in mein Herz einschlich. "Ja?,"
hauchte ich atemlos und mein Blick wanderte hoch zu diesen unglaublich tiefen
Bergseen. "Ehm," Johan schmunzelte, beugte sich dann zu mir hinunter. Unsere
Nasenspitzen berührten sich fast. Er blickte dabei fest in meine Augen. "Du
kannst meine Hand ruhig wieder los lassen, die anderen gucken schon komisch."
Mein Herz setzte erneut aus. So rau und verführerisch hatte seine Stimme
geklungen, ich unterbrach meine schwärmerischen Gedanken und blickte dann zu
meiner Hand hinunter. Unsere Finger hatten sich ineinander verharkt und seine
Hand strahlte eine unglaubliche Wärme aus. Sollte ich sie wirklich loslassen?
Moment. Verwirrt blickte ich Johan an, er hatte ein fesches Grinsen aufgesetzt
und nickte langsam. Ich spürte, wie mein Gesicht noch einige Nuancen röter
wurde. Hektisch liess ich seine Hand los und plumste auf den Boden. "Gomen,"
nuschelte ich leise und schnell."Macht nix, nur wenn die Anderen dabei sind
sollten wir das lassen." Er drehte sich um und half die Decke auszubreiten. Shô
kam auf mich zu. "Alles ok, Aniki?" Er ging in die Hocke und musterte mich
besorgt. Nur wenn die anderen dabei sind, sollten wir das lassen. Hatte er das
gerade wirklich gesagt, oder fantasierte ich schon. Shô half mir auf und mit
roten Wangen setzte ich mich zu Asuka, Kenzan, Jim und den Anderen. Ich vermied
es Johan anzusehen. "Hier," lächelnd reichte mir Asuka eines ihrer
selbstgemachten Bentos. "Danke," nuschelte ich immernoch peinlich berührt.
Warum verhielt ich mich wie ein verliebtes Mädchen in Johans Gegenwart.
Vorsichtig sah ich aus dem Augenwinkel zu ihm, er unterhielt sich mit Kenzan und
Jim auf Englisch. Ich fluchte innerlich, meine Englisch Kenntnisse waren nicht
besonders gut, wenn sogar, gar nicht vorhanden, doch konnte ich ein paar Mal
meinen Namen heraushören. Ich schrumpfte innerlich zusammen, sie redeten über
mich und ich verstand nichts! Schmollend stocherte ich mit meinen Stäbchen in
mein Bento herum. Asuka hatte sich wirklich viel Mühe gegeben und unter
normalen Umständen, hätte ich Meines auch sofort verschlungen, doch der
Appetit war mir vergangen. "Hast du keinen Hunger?," Shô machte sich wirklich
Sorgen um mich, ich konnte es ihm nicht verdenken. Schwach lächelte ich ihn an.
"Wenn du keinen Hunger hast, gib es mir," gierig wollte Fubuki nach meinem Bento
greifen, doch Asuka schlug ihm auf die Finger. "Wenn er es jetzt nicht isst,
isst er es später. Und wehe du frisst es ihm weg, Brüderchen." Sie klang
leicht gekränkt, doch verbarg sie es gut und reagierte sich gleich an Fubuki
ab. Ich hatte vergessen, dass Asuka mich sehr mochte. "Du hast recht, bestimmt
habe ich später Hunger, aber ich werde es trotzdem mal probieren," munterte ich
die Blonde Obelisk Blue Schülerin auf. Sie lächelte dankbar und ich fuhr Shô
durchs Haar und verstrubbelte es. Auch er schien sich nun etwas zu beruhigen und
vertiefte sich in einen Streit mit Manjyome, der Asuka schmachtende Blicke
zuwarf, oder es zumindest versuchte.
Ich versuchte einen Shrimp herauszufischen, die ass ich am liebsten, doch er
rutschte immer wieder aus meinem Griff. Ich zerquetschte ihn fast, doch
irgendwie, war heute einfach nicht mein Tag, er rutschte zwischen den Stäbchen
heraus. Ich wollte gerade lauthals anfangen zu Fluchen, als mir ein Shrimp
direkt vor die Nase gehalten wurde. Verwundert folgte ich den Arm und sah direkt
in Johans Augen, nicht schon wieder! Ich versuchte mich am Riemen zu reißen und
zwang mir ein Lächeln auf, was in einen Lachen endete. Zwischen Johans Lippen
blickte noch die kleine Flosse heraus und er grinste mich verschmitzt an. Dieses
Bild war so komisch, dass ich einfach nicht anders konnte, als zu lachen. Die
Anderen stimmten ein, als sie den Verursacher meines Anfalls sahen. Schwupps.
Die Flosse war verschwunden und fasziniert beobachtete ich Johans Hals. "Mund
auf," sagte er und ich konnte nicht anders, als ihm zu gehorchen. Er fütterte
mich mit einem Shrimp und ich genoss es sichtlich, dass mir diese Aufmerksamkeit
zuteil wurde. "Lecker, das hast du wirklich gut gemacht Asuka. Das ist das
beste Bento das ich je gegessen habe." Ob es nun daran lag, dass Johan mich
fütterte oder nicht, konnte ich nicht sagen, doch er blickte mich so intensiv
an, dass ich angst hatte, er könnte vielleicht meine Gefühle erraten.
Schüchtern wandt ich meinen Blick ab und begann unauffällig ein Gespräch mit
Shô über Duellmonsters.
~*~
Das kühle Nass, welches meine Haut umschmeichelte und mich sehr erfrischte, war
einfach herrlich. Solch eine Abkühlung hatte ich gebraucht! Endlich bekam ich
wieder einen klaren Kopf, doch sollte das nicht von langer Dauer sein. "Hey
Aniki, spielst du mit uns Wasserball?" Mit der Hand wedeln rief mich der kleine
Grünhaarige. Ich kam seiner Aufforderung nach. Es machte Spaß einfach mal
abzuschalten und sich nicht immer den Kopf zerbrechen zu müssen. Shô, Asuka,
Jim und ich bildeten Team eins, in Team zwei waren Fubuki, Manjyome, Kenzan und
Johan. Ich schluckte, als mein Blick seinen nackten Oberkörper streifte, warum
musste er auch so verdammt heiß aussehen? Heiß? Ich fand Johan wirklich heiß?
Oh Mann Judai, du musst endlich deinen klaren Menschenverstand benutzen und
nicht weiter durch die Gegend träumen, ermahnte ich mich selbst. Aber wer
konnte es mir verdenken, im Gegensatz zu mir war er wirklich muskulös und diese
helle Haut stand ihm wirklich gut und dann noch diese glitzernden Wassertropfen,
die ihn wie funkelnde Perlen schmückten.
Eine heftige Schlacht entbrannte zwischen unseren Teams. Wir waren fast genau
gleich stark, vorallem da Johan und ich bei fast allem auf den gleichen Niveau
standen, die schulischen Leistungen mal ausser Acht gelassen. Wozu brauchte man
Mathe bei Duellmonsters? Die Angriffs- und Verteidigungspunkte konnte man doch
auch so sehen und bei den Lebenspunkte brauchte man nicht unbedingt ein
Akademiker zu sein, um zu erahnen welchen Schaden ein zerstörtes Monster oder
ein direkter Angriff verursachten. "Judai pass auf!," schrie jemand. Doch es
war bereits zu spät. Der Ball traf mich hart am Kopf. Augenblicklich gaben
meine Füße nach und es war, als würde weiche Watte meinen Kopf einhüllen,
ich nahm alles nur noch dumpf war. Welcher Schwachkopf war auch auf die
grandiose Idee gekommen, einen normalen Ball, als Wasserball zu nehmen?
Ich wurde an den Armen hochgezogen, irgendjemand trug mich zum Ufer zurück.
Verschwommen sah ich blaugrünes Haar. Johan roch so gut! Ich kuschelte mich
etwas näher an seiner Brust, der wiegende Schritt machte mich schläfrig oder
kam dass von dem Schlag? Es war mir egal, ich war einfach so unglaublich müde.
Ich spürte noch, wie ich auf ein Handtuch abgelegt wurde und mir Johan
zärtlich durchs Haar striff, dann war ich eingeschlafen.
~*~
Ich blinzelte verwirrt. Mein Schädel brummte und ich fühlte mich seltsam
schlapp. Es roch scharf nach Desinfektionsmittel. Ich war im Krankenhaus? Wie
kam ich denn dahin? Ich schüttelte den Kopf und griff mir sogleich fluchend an
meine Schläfe. Leicht reibend versuchte ich den wütenden Pein in meinem
Schädel zu beruhigen. Nein, dass war nicht das Krankenhaus, dass war das
Krankenzimmer der Duell Academy, aber wie kam ich hier hin? Hatte mich Johan
nicht zurück an den Strand gebracht? Der Schmerz liess grummelnd nach, gerade
soviel, dass ich mich aufrichten konnte. Ich spürte ein Gewicht auf meinen
Beinen. Johan lag, halb sitzend auf einen Stuhl, den Kopf auf seinen Armen
gebettet, auf meinen Beinen. Er schlief. Er war wohl nicht von meiner Seite
gewichen. Er trug noch seine nasse Badehose, nur ein ärmelloses Muskelshirt
hatte er sich überzogen, es war schwarz und stand ihm sehr gut. Ich beugte mich
leicht vor und betrachtete seinen Strubbelkopf, sein Gesicht konnte ich nicht
sehen. Ob sich sein Haar so weich anfühlte, wie es aussah? Vielleicht sollte
ich mich davon selbst überzeugen und dadurch streichen, doch was wenn er dann
aufwachte? Zögernd streckte ich meine Hand aus und starrte scheu auf seinen
Hinterkopf. Vorsichtig strich ich langsam über sein Haar. Es war so unglaublich
weich, viel weicher als Meines oder das von Kuribo. Ich zuckte zusammen, als
Letzterer mit einem freudigen quieken um mich herum schwebte. Sofort zog ich
meine Hand zurück und versuchte meinen plüschigen Freund zu beruhigen.
Plötzlich wurde meine Hand festgehalten und ich blickte erschrocken, wie ein
aufgeschrecktes Kaninchen, in zwei smaragdfarbene Seelenspiegel, die mich
sogleich in ihren Bann zogen. Zögerlich versuchte ich meine Hand nocheinmal
zurückzuziehen, doch Johan hielt sie fest. Der Norweger sah mir fest in die
Augen und eine Gänsehaut breitete sich über meinen gesamten Körper aus. Da
war er wieder, dieser intensive Blick. Ich fragte mich worüber mein
Seelengefährte gerade nachdachte und ein mulmiges Gefühl machte sich in mir
breit. Dann stand er auf, schien kurz unschlüssig zu sein und rückte seinen
Stuhl näher ans Kopfende des Bettes. Meine Hand hielt er jedoch die ganze Zeit
fest. Er setzte sich wieder und nahm sie nun in beide Hände. Leicht strich er
mit dem Daumen über meinen Handrücken und ich schluckte trocken. Wie geht es
dir Ju-Chan? Ich habe mir ziemliche Sorgen gemacht. Du bist einfach umgekippt."
Umgekippt? Hatte mich nicht ein Ball am Kopf getroffen? "Mir geht es gut, danke.
Es tut mir leid, dass du dir sorgen gemacht hast." Meine Stimme klang mir selbst
fremd, so rau und kraztig hörte sie sich an und ich verstummte hastig. "Die
Ärztin sagte du hättest einen leichten Sonnenstich." Er klang noch immer
besorgt, aber da war noch etwas. Auch sein Blick verriet mir etwas. Aber
worüber dachte er die ganze Zeit nach. "Ich hatte mir schon gedacht, dass etwas
nicht stimmte, du warst heute so anders, so liebestrunken." Mein Herz setzte
aus, naja zumindest hätte es mich nicht gewundert, wenn es das getan hätte.
Eine unglaubliche Hitze stieg mir ins Gesicht und ich wurde puterrot. Bestätigt
beugte sich Johan etwas vor, er blickte mich ernst an. Er fing meine andere Hand
ein und drückte mich in die Kissen. Ich bekam angst, er wirkte plötzlich so
verändert. "Hab ich recht Ju-Chan?" Sein Griff verstärkte sich und begann zu
schmerzen. Am liebsten hätte ich ihn weggeschubst, so eine heiden Angst jagte
er mir ein und dann dieser Blick. Ich schrumpfte unter ihm zusammen, jegliches
Hochgefühl, welches von mir Besitz ergriffen hatte, war verflogen. So kannte
ich Johan nicht. Und wie er dieses Ju-Chan betonte, so bedrohlich. Er
wiederholte seine Frage nocheinmal und ich schluckte heftig. "Kann es sein, dass
du verliebt bist?" Er hatte voll ins Schwarze getroffen, auch wenn ich es mir
nicht ganz so eingestehen mochte, in meinen besten Freund verliebt zu sein,
dennoch nickte ich leicht. Ich konnte nicht anders. Johans Blick, er wirkte so
verzweifelt. Er liess mich frei und nahm stattdessen meinen Kopf zwischen seine
Hände, warm ruhten sie auf meinen erhitzten Wangen. Seine Augen sprühten
Funken und mein ganzer Leib erzitterte, als er sich zu mir hinunter beugte.
Unsere Nasenspitzen berühten sich fast. Ein aufgeregtes Keuchen entfuhr mir, es
schien ihm zu gefallen, konnte es denn möglich sein, dass.....? "Du gehörst
mir," es war nur ein Hauchen, doch hallten diese drei Worte so gewaltig in
meinen Kopf, als hätte eine Explosion mein Gehör erzittern lassen. Ich wagte
es nicht mich auch nur einen Millimeter zu bewegen, solch eine Spannung
herrschte im Raum. Unaufhörlich hämmerte meine Herz gegen meine Brust und ich
fragte mich, ob die Wucht dieser Schläge, meinen Brustkorb zum bärsten bringen
konnte. Ich liess mir seine Worte nochmal durch den Kopf gehen, als mein Blick
auf seine Lippen fiel, unbewusst befeuchtete ich die meinen. Er war so nahe, so
verdammt nahe! Nur noch wenige Zentimeter und ich konnte ihn kosten. Sollte ich
es wagen? Ich versuchte in seinen Augen zu lesen, doch er schien sich völlig
vor mir zu verschliessen. Plötzlich überbrückte er die letzten Zentimeter und
legte seine weichen Lippen behutsam auf meine Eigenen. Ein Blitz zuckte vor
meinen Augen und entlud sich mit gewaltiger Energie in meinem Körper. Ich
fühlte mich, als würde ich schweben, so leicht und schwerelos. Er fühlte sich
so gut an, jetzt wusste ich auch, warum der Erste Kuss etwas besonderes war. Nie
wieder würde ich das vergessen. Aus Reflex schlang ich meine Arme um seinen
Nacken und seufzte wohlig. Leicht stupste seine Zunge gegen meine Lippen und ich
öffnete meinen Mund, bereitwillig, ein Stück. Ein seltsames Gefühl durchfuhr
mich. Scheu erkundete die Besucherin das neue Terrain, als sie soweit alles
ausgeplündert hatte, begann sie neugierig und mutiger die Bewohnerin
anzustupsen. Johans Blick war fest auf mich gerichtet und er schien in jeder
meiner Reaktionen zu lesen, zumindest kam es mir so vor. Schüchtern stieg ich
auf das Spiel ein und ein feuriger Kampf begann zwischen unseren Zungen. Ich war
unterlegen und fügte mich schlussendlich der Gewinnerin. Johan grinste leicht
in den Kuss hinein, ich tat es ihm gleich. Behutsam löste er den Kuss und sah
mir tief in die Augen. "Ju-Chan...," hauchte er so leise, das ich es fast nicht
verstanden hätte. "Johan, ich..." Erneut versiegelte er meine Lippen mit einem
leidenschaftlichen Kuss und erneut schmolz ich wie heißes Wachs unter seinem
Blick. Er hauchte leichte Schmetterlingsküsse auf meinem Hals, die Stellen
begannen zu kribbeln, ich nahm alles nur noch durch einen rosaroten Schleier
war. Konnten mich ein paar Küsse so erregen? Leicht knabberte er an meinem Hals
und ich grub meine Hände in sein Haar. Ihm entfloh ein leises Stöhnen, ich
hatte noch nie einen schöneren Laut gehört. Ich zerging, vor Verlangen,
innerlich und meine Hände begannen zu zittern. Nur zu deutlich konnte man mir
die Erregung ansehen, Johan ging es nicht besser. Liebestrunken wollte ich mich
ihm ganz hingeben, doch plötzlich schreckte er zurück, seine Wangen glühten
förmlich, bestimmt hätte man sie selbst dann noch sehen können, wenn es
dunkel war. Irritiert streifte ihn mein Blick, er stand hektisch auf, nuschelte
ein: "Entschuldige." Und floh regelrecht aus mein Krankenzimmer, verwirrt hatte
ich ihn versucht zurück zu halten, doch er war meinem Griff entwischt. Ich war
halt nicht so stark, wie er. Allmählich begann mein Verstand, der ausgesetzt
hatte, wiede zu abeiten. Mein Herzschlag normalisierte sich und auch diese
unsäglichen Kopfschmerzen waren zurückgekehrt. Ich fuhr mir, mit einem Finger,
über die Lippen. Johans Lippen waren nicht nur so rot wie süße Kirschen,
sondern sie schmeckten auch so süß! Oh Mann Juudai, du hast gerade deine
Freundschaft zu Johan zerstört. Naja, oder war es Johan, immerhin hatte er die
Iniative ergriffen und nicht ich. Schon komisch, wie sich das Schiksal so
fügte. Ich schüttelte entrüstet den Kopf, ich musste mit Johan reden, ich
musste wissen, ob er auch so fühlte, so wie ich. Ich war wohl wirklich in ihn
verliebt. Scheiße, ich war in meinem besten Freund verliebt, vielleicht hatte
Johan gar nicht vorgehabt mich zu küssen, doch warum hatte er dann so seltsam
reagiert, als er erfuhr das ich 'womöglich' verliebt war?
~*~
Fragen über Fragen. Wie verrückt zermatterte ich mir mein Hirn, doch kam ich
zu keiner Antwort. Ich war am späten Nachmittag des selben Tages entlassen
worden. Ich war wirklich von dem Ball getroffen worden, doch hatte dieser mich
nicht ausgenockt, sondern kurz darauf der Sonnenstich. Ich hatte wohl einiges
durcheinander gebracht. Mit angezogenen Knien, kuschelte ih mich weiter in das
Kissen meines Bettes. Mir ging es dreckig und ich machte auch keinen Hehl
daraus. Natürlich hatte ich versucht mit Johan zu sprechen, doch der Andersen
war wie vom Erdboden verschluckt und Jim wollte mir auch nichts sagen, die
einzigen, die mich versuchten aufzuheitern waren Shô und Kenzan. Wobei der
Dinofreak mehr zu wissen schien, als er mir sagte. Aufgeregt wuselte der
Türkishaarige durchs Zimmer, ich hatte ihm nichts von dem Zwischenfall im
Krankenzimmer erzählt. "Es kann jeden Mal passieren, das man von einem
Sonnenstich ausgenockt wird. Zumindest erklärt das dein komisches Benehmen,
nichts wofür man sich schämen muss, Aniki." Ich lächelte in mich hinein, Shô
hatte wirklich keine Ahnung. "Hauptsache dir geht es jetzt wieder gut, Aniki."
Kenzan drängte sich an Shô vorbei und setzte sich zu mir auf die Bettkante.
"Wenn es so einfach wäre," nuschelte ich hilflos in meine Decke und zog sie mir
beschämt über den Kopf. Sofort senkte sich die Matratze ein weiteres Mal. "Es
wird bestimmt keiner lachen," versuchte Shô mich auzumuntern. Ich zog die Decke
ein Stück hinunter. "Er wird das sicher verstehen. Da brauchst du dir keine
Sorgen machen." Ertappt wurde ich rot und Kenzan grinste mich wissend an.
Verdammt, woher wusste er das. "Reden wir hier noch vom selben Thema?," verwirrt
zog der Kleinste in der Runde die Augenbrauen nach oben. Ich schrumpfte
zusammen. "Vielleicht," hauchte ich leise und traute mich nicht meine Freunde
anzusehen. "Hä?" Shô legte den Kopf schief. "Wie meinst du das, Aniki?"
Vielleicht half es, wenn ich darüber sprach? "Naja...," druckste ich nervös
herum und versuchte mir die Worte zurecht zulegen, aber es klappte nicht so
ganz. Ich konnte ja schlecht sagen: "Hey Shô, ich hab mich in Johan verliebt
und auch noch einen ziemlich seltsamen Traum von ihm gehabt, in dem er mich
geküsst hat." Wobei das mit dem Traum, eher gelogen war. Ich hatte dieses Thema
für mich abgehakt und als erledigt betrachtet. Wenn ich nicht wollte das sich
etwas zwischen mir und Johan etwas veränderte, so würde ich halt versuchen den
Vorfall zu vergessen und meine Gefühle zu unterdrücken. Ich seufzte wehmütig,
warum war alles immer so kompliziert? Shô der genug von meinem
'Luftlöcher-Starren' hatte wedelte hastig mit der Hand vor meinem Gesicht
herum. "Was bedrückt dich? Du kannst es mir ruhig sagen," versuchte er mit
sanfter Stimme mich zum Weiterreden zu bringen. "Er ist verliebt," warf Kenzan
wie selbstverständlich ein und zwinkerte mir aufmunternd zu. Erschrocken
weiteten sich meine Augen und nach Shôs Blick zu urteilen, musste ich wie ein
erschrockenes Kanninchen ausgesehen haben. Kenzans Aussage verwirrte den kleinen
Bruder von Hell Kaiser noch mehr und ich betete innerlich, dass jetzt
irgendetwas passieren würde, doch Kami hatte kein erbarmen mit mir und ich
erlag schließlich dem Unvermeidbaren. Ich schluckte schwer, als Kenzan zu einer
Erklärung ansetzte, doch es kam ganz anders. "Quatsch, Juudai ist doch nicht
verliebt." Mir stockte der Atem, wie...? Ich traute mich nicht meinen Blick zu
wenden und blieb lieber unter meiner schützenden Bettdecke verkrochen. Diese
Stimme, seit wann war er hier? Ich hatte gar nicht bemerkt, wie sich die Tür
geöffnet hatte. Es näherten sich Schritte. "Obwohl, wenn es wahr sein sollte,
wüsste ich doch zu gerne, wer dir dein Herz geraubt hat, Juu-Chan." Er blieb
direkt vor mir stehen und ich wagte es nicht mich zu bewegen. Undeutlich nahm
ich seine Silhouette durch den dünnen Stoff wahr. Ich hatte das Gefühl, als
würde eine eiskalte Hand nach meinem Herzen greifen und dieses erdrücken
wollen. Nur zu frisch waren noch die Erinnerungen aus dem Krankenhaus. Es hatte
sich etwas grundlegendes zwischen mir und Johan verändert, etwas wovor ich
angst hatte und insgeheim hoffte, dass unsere Freundschaft weiterhin auf eine
gewissen Art und Weise bestehen würde. Ich fiepte erschrocken als Johan nach
der Decke griff und sie in einer fließenden Bewegung von meinem Kopf zog. Mit
geweiteten Augen und rasenden Herzen saß ich da, die Knie angewinkelt und mit
den Armen umschlungen, versuchte ich möglichst viel Abstand zwischen mir und
Johan zu bringen. Anscheinend nichtsahnend und wie selbstverständlich, liess
sich der Norweger locker neben mich sinken und funkelte mich mit dunklen
Smaragden an. "Ehm, ihr glaubt doch nicht Ernsthaft, dass ich mich verliebt
habe, oder? Leute, immerhin bin ich es, Judai. Ich interessiere mich nur für
Dullmonsters,"versuchte ich ungeschickt aus der Situation zu entschwinden. Doch
leider erntete ich nur missverständliche Blicke. Ergeben seufzte ich und setzte
zu einer Erklärung an: "Nagut, vielleicht hab ihr Recht und ich bin verliebt,
was ist daran so schlimm?" Aus dem Augenwinkel beobachtete ich Johans Reaktion,
er war ungewohnt emotionslos. "Das ist doch schön," freute sich Shô und setzte
sich neben mich, auf die andere Seite des Bettes. "Und wer ist es?," fragte nun
Kenzan unsicher, mit einem bedeutungsvollen Blick auf Johan. Nervös biss ich
mir auf die Lippen, wie konnte ich jetzt wieder aus dieser Situation
herausgeraten? "Ehm, also, ich kenne ihren Namen nicht.....",Kami steh mir bei,
betete ich innerlich," ....ich habe sie nur ein paar Mal gesehen...." Ich lief
putterrot an, lügen konnte ich noch nie besonders gut, doch hoffte ich, dass
meine Freunde nun Ruhe geben würden. Ganz zum Gegenteil meiner Erwartungen,
schienen zumindest zwei meiner Freunde nun ganz hibbelig auf eine
ausführlichere Beschreibung besagter Dame zu warten. Ich musste innerlich
schmunzeln, dass war typisch für die Beiden. Ich wollte ihnen gerade ewas über
meine Fantasie-Freundin erzählen, als Johan mir ins Wort fiel. Sein Blick war
fest auf mich gerichtet und ich spürte, dass er mir meine Story nicht abkaufte.
"Shô, Kenzan ich habe vergessen euch etwas zu sagen. Fubuki sucht euch, er
möchte eure Meinung zu etwas wissen. Vermutlich hat er mal wieder irgendetwas
ausgeheckt, könntet ihr ihn bitte aufsuchen?" Hatte ich mich geirrt oder
leuchtete Johans Augen einen kurzen Moment golden auf? "Wenn es sein muss, komm
Shô...." "Aber-...!" Unbeholfen zog der Dinofan den Kleineren am Handgelenk
nach draußen, aber nicht ohne mir nochmal grinsend zu zuzwinkern. Verdammt,
auch er hatte meine Lüge durchschaut! Ich musste für meine Freunde wirklich
wie ein offenes Buch sein! Als die Tür sich wie in Zeitlupe schloss, war es als
würde die Temperatur um einige Grad im Raum abfallen. Unbehagen machte sich in
mir breit, wann hatte ich angefangen mich so in Johans Gegenwart zu fühlen? War
es schon vor dem Kuss oder erst später? Unsicher sah ich zu ihm hinüber, er
richtete sich etwas auf und krabbelte zu mir an die Wand. Der
Sicherheitsabstand, denn ich heimlich aufgebaut hatte war futsch. Mist! "Jetzt
mal ganz ehrlich Juudai, bist du wirklich in ein Mädchen von hier verliebt?
Komm schon, mir kannst du es sagen. Ich bin dein bester Freund." Ich schluckte,
innerlich schrie und wütete ich. Gerade deswegen kann ich es ihm ja nicht
sagen, weil er mein bester Freund ist, mein Seelengefährte, wie wir uns
liebevoll untereinander bezeichneten. Der Blick des Eropäers war so zwingend
und drängend, dass es mir immer schwerer fiel ihm zu widerstehen. "Nein!"
schrie ich,"ich kann nicht!" Schnell war ich aufgesprungen, Johan fing eine Hand
von mir ein, doch ich riess mich los und rannte hinaus.
~*~
Tränen rannen mir übers Gesicht und mein Herz pochte unaufhörlich gegen meine
Brust. Meine Lungen brannten und die nackten Füße schmerzten mir, als ich in
den Wald rannte. Weg! Ich muss hier weg, ich hab schon zuviel kaputt gemacht!
Die dunklen Wolken brachen auf und gaben den kostbaren Schatz des Weltalls
preis. Funkelnd schienen die Sterne auf mich herab und der helle Mond leuchtete
mir den Weg. Dumpf nahm ich Johans Stimme wahr, er rief nach mir und er schien
mir zu folgen. Mein Sicht verschwamm und ich rannte blind weiter, versuchte mein
Tempo zu beschleunigen, doch schon jetzt gab mein Körper auf. Ich stolperte
über einen Ast und viel unsanft auf den weichen Moosboden, spitze Steinchen
bohrten sich in meine Haut. Wütend über meine eigene Ünfähigkeit, schlug ich
mit der Faust auf den Boden und liess all meinen Gefühlen freien Lauf. Ich
schrie meine Wut hinaus und weinte bitterlich. Konnte es denn noch schlimmer
werden? Ich war innerlich zerrissen. Unheimlich gerne würde ich meinen
Gefühlen für Johan nachgeben, doch würde ich damit meine Freundschaft zu ihm
zerstören. Außerdem würde er mich verachten, mich wegstossen, wie eine
Abscheulichkeit. Diese Liebe war verboten, sie durfte einfach nicht existieren,
ich würde Johans und meine Zukunft damit zerstören! Es war doch zum verrückt
werden. Schluchzend und zitternd kauerte ich mich mit bebendem Körper zusammen
und hoffte einfach zu sterben. Johan war näher gekommen, zu nah! Mühsam
rappelte ich mich wieder auf, mein Fuß schmerzte höllisch, doch ich durfte ihm
nicht begegnen. Es war falsch, es durfte einfach nicht sein. Mit
zusammengebissenden Zähnen kämpfte ich mich weiter und weiter. Der Wald
lichtete sich und ich erblickte das kahle Antlitz einer steilen Klippe.
Vielleicht hatte Kami doch erbarmen mit mir? Ich erschrack vor meinen eigenen
Gedanken und versuchte abrupt zum Stehen zu kommen, mein ramponierter Fuß
knickte unter der Belastung ein und ich verlor den Halt, der Rand war nur noch
wenige Zentimeter entfernt. Panisch schrie ich auf. Mir wurde schwarz vor Augen,
als sich unter meinem Körper nur gähnende Leere befand. Das war mein Ende es
war aus. Kuribo versuchte mich festzuhalten, doch war er zu schwach und ich riss
ihn mit. Brennender Pein wütete in meiner Schulter, als ich abrupt
festgehalten wurde. Tränen brannten mir in den Augen und ein bitterer Geschmack
breitete sich in meinem Mund aus. Staub flog mir ins Gesicht und kleine
Steinchen prasselten unbarmherzig auf meine Haut. Panisch blinzelte ich die
Tränen weg und blickte nach oben. "J-Johan?" Entfuhr es mir leise, zu mehr war
ich nicht fähig. "Halt durch, ich zieh dich rauf!" Angestrengd hielt er meinen
Arm fest und stützte sich mit den Füßen ab, doch er rutschte auf den sandigen
und steinigen Untergrund. Ich würde ihn mitreißen wenn er mich nicht
losließe! "Lass los, ich ziehe dich mit hinab in die Tiefe, wenn du nicht
loslässt" Schrie ich ihm gequält entgegen und versuchte tapfer zu wirken, doch
es gelang mir nicht. Ich hatte Todesangst und bekam kaum noch Luft, ich hatte
das Gefühl ohnmächtig zu werden. "Nein! Ich ziehe dich rauf und dann.....!" Er
sprach nicht weiter sondern versuchte mich angestrengd hochzuziehen. Ruby
tänzelte um ihn herum und gab ängstliche Laute von sich, während er immer
wieder versuchte Johan halt zu geben, indem er an seinem Hosenbein zog. "Bitte,"
flüsterte ich nun und heiße Tränen rannen mir über die Wangen. Mein Hals war
ausgetrocknet und meine Lippen spröde, jedes Wort schmerzte. "Bitte lass los!
Du darfst nicht.....Ich liebe dich!" Beinahe hätte Johan mich losgelassen, so
erschreckt hatte ihn diese drei kleinen Wörter. Ich hatte es geahnt, er konnte
mich jetzt hassen, er brauchte nur noch los lassen. Innerlich bereitete ich mich
schon auf den harten Aufprall vor, doch es kam anders. Johan mobilisierte seine
letzten Kräfte und zog mich kraftvoll hoch. Keine Sekunde zu früh. Unsere
schwitzigen Hände glitten auseinander und ich flog einige Meter über den Boden
und schlug hart auf. Doch ich hatte keine Sekunde um mich zu erholen. Johan zog
mich am Kragen meines Pjama - Oberteils zu sich heran und gab mir eine saftige
Ohrfeige. "Mach soetwas nie wieder!," keuchte er atemlos und sein Gesicht war
vor Zorn gerötet. Geschockt und völlig perplex hielt ich mir die schmerzende
Wange. Ich senkte den Blick und schwieg. "Kannst du laufen?" Er deutete mit
einem Blick auf meinem angeschwollenen Knöchel. Ich schüttelte schwach den
Kopf. Vorsichtig betastete er die Schwellung mit kühlen, sanften Fingern und
ein Kribbeln schoss durch meinen Körper. War das alles gerade wirklich
geschehen? Hatte ich Johan meine Liebe gestanden? Erschrocken fiepte ich als der
Norweger mich hoch hob. "Ich bring dich erstmal zur Unterkunft, das kannst du
dich sauber machen und ich kümmere mich um deinen Fuß," seine Stimme war ganz
sanft und warm. Ich kuschelte mich näher an seine starke Brust und lauschte
seinem aufgeregtem Herzschlag. Johan roch so gut! Ich dämmerte lngsam vor mir
hin. Während des Weges zurück zu den Unterkünften, sprachen wir kein einziges
Wort miteinander.
~*~
Johans Zimmer war groß, ach quatsch was sage ich da? Sein Zimmer ist
gigantisch! Wider meinen Erwartungen waren wir zu seiner Unterkunft gegangen.
Bisher hatte ich mir noch nie die Mühe gemacht das Obelisk Blue Haus
aufzusuchen um Johan zu besuchen, schon allein nicht wegen den feindseligen
Blicken und den boshaften Bemerkungen, doch nun schien die Unterkunft wie
ausgestorben und ich saß alleine auf Johans riesigem Himmelbett. Ich fühlte
mich schlecht, beinahe wäre ich abgstürzt und hätte womöglich noch Johan
mitgerissen. Wie konnte ich nur so dumm sein und soetwas tun? War ich wirklich
verzweifelt? Schluchzend schlang ich die Arme um mich, meine Tränen waren
versiegt und mein Kopf schmerzte, ebenso meine geschwollenen Augen. Die Tür
öffnete isch leise und Johan kam zurück. Wortlos ging er zu mir hinüber und
kniete sich vor mir. Er hatte eine Salbe und Verbandszeug in der Hand, neben ihm
stand eine Schüssel mit klarem Wasser und einem weichen Lappen. Vorsichtig
wusch er mir den Fuß, trocknete ihn und salbte ihn danach ein. Geschickt
wickelte er den Verband um die Schwellung und die Sohle, so dass er meinen
Knöchel stützte und ich wieder laufen konnte. "Danke," flüsterte ich leise
und liess mir mein Haar tief ins Gesicht fallen. Seufzend schob der Norweger die
Utensillien beiseite und setzte sich dann zu mir aufs Bett. Behutsam legte er
einen Arm um meine schmalen Schultern und drückte mich gegen seinen wärmenden
Körper. "Mach soetwas nie wieder, Judai! Ich dachte ich verliere dich." Er
seufzte und vergrub sein Gesicht in mein Haar. Meine Wangen färbten sich rot
und ich versuchte mich näher an meinen besten Freund zu kuscheln. "Tut mir
leid. Das wollte ich nicht. Es war nur ich....Ich kann nicht mehr, es ist so
schwer....ich habe alles kaputt gemacht." Ich schluchzte erneut auf.
"Dummerchen, nichts ist schwer, wenn man es gemeinsam durchstehen kann, du
kannst mir alles erzählen." Er drückte mich etwas von sich weg, damit er mir
in die Augen schauen konnte. "Das würde ich ja gerne, aber damit mache ich
alles nur noch schlimmer," antwortete ich ängstlich und stand fluchtartig auf,
doch bevor ich zu Tür eilen konnte, hatte Johan mich schon wieder eingefangen
und drückte mich gegen die Wand. "Au, Johan du tust mir weh," gab ich
weinerlich von mir und versuchte den Griff von ihm, mit meinen Armen, zu
sprengen, doch der Norweger war mir körperlich Überlegen und ich gab
schließlich auf. "Jedesmal rennst du vor mir weg. Ist es wegen der Sache im
Krankenzimmer? Es tut mir leid, ich wollte das nicht. Hätte ich gewusst, dass
du mr deswegen aus dem Weg gehen würdest, hätte ich dich nie geküsst!" Seine
Stimme war lauter und verzweifelter geworden. "Ich will das alles wieder wie
früher wird, wo ich noch einfache freundschaftliche Gefühle für dich hegte!
Judai, ich denke ich habe mich in dich verliebt!" Ich konnte nicht anders,als
ihn mit offenen Mund anzustarren. Mein Herz machte freuden Hüpfer und mein
ganzer Körper zitterte. Hitze und Kälte Schauer jagten meinem Rücken hinauf
und herunter. "Ich lüge nicht und es tut mir leid, dass ich so empfinde. Ich
muss eine richtige Abscheulichkeit in deinen Augen sein," er lachte verzweifelt.
Er schnappte sich eine Hand von mir und drückte sie, mit seiner, auf seine
Brust, an der Stelle wo sein Herz aufgeregt schlug, die andere verweilte an
meiner Wange. Sein Blick wurde zärtlich und meine Wangen verdunkelten sich.
"Jedesmal wenn ich dich sehe ist dort dieses Verlangen, tief in mir, brennt es
sich in mein Herz und ich kann nicht anders, als dich berühren zu wollen, dich
zu küssen und dich ganz zu besitzen. Du sollst mir gehören, niemanden sonst!
Weißt du wie eifersüchtig ich werde wenn dein Lächeln jemand anderes gilt als
mir? Wenn du dich schützend vor jemanden stellst oder umarmt wirst von Shô
oder Asuka? Am liebsten würde ich dich ihnen entreissen oder ihnen ins Gesicht
springen!" Er lehnte sich gegen mich und ich keuchte erschrocken auf, mit
soetwas hatte ich nicht gerechnet. "Spürst du was du mit mir anstellst?! Judai,
ich will dich! Ich will deine Seele und deinen Körper besitzen, du sollst mir
gehören und dennoch erschrecke ich jedesmal über meine eigenen Gedanken,"
flüsterte er mir heiser ins Ohr und sein warmer Atem streifte mein Ohr, ich
erschauderte innerlich vor Erregung. "Johan, ich...-." Zärtlich trafen sich
unsere Lippen und ich schloss meine Augen, gab mich ihm ganz hin. Seine Lippen
waren ganz weich. Freudig öffnete ich meine Lippen einen Spalt, als seine Zunge
dagegen stupste. Augenblicklich erkundete die Besucherin das neue Terrain und
begrüßte die Bewohnerin.Langsam umkreisten sich unsere Zungen und ich musste
aufkeuchen, als Johans Hand unter mein Shirt wanderte. Sanft strich er mir über
den Bauch hinauf zur Brust und umkreiste zärtlich meine Brustwarzen. Er löste
den Kuss und sein Mund wanderte hinab zu meiner Halsbeuge. Ich bog meinen Kop
etwas zur Seite und zur Belohnung hauchte er leichte Schmetterlingsküsse auf
die freigelegte Haut. Ein kehliges Stöhnen entfuhr mir, als er sein Knie gegen
meinen Schritt drückte und ich glaubte Sterne zu sehen. Mein ganzer Körper
zitterte vor Erregung und Anspannung, in meinen Kopf befand sich nur noch Watte
und ich hatte das Gefühl, dass meine Beine gleich nachgeben würden. Ein Ziehen
bereitete sich in meiner Lendegegend aus. "Johan...Bett...," hauchte ich
atemlos und blickte in seine leicht verschleierten Smaragde. Wie konnte ein
Mensch nur so unglaublich schön sein? Diese lustverschleierten, smaragdfarbenen
Augen, das blau-grüne Haar welches seine Gesicht einrahmten, diese
porzellanweiße Haut und diese leicht geröteten Wangen liessen ihn mir immer
mehr wie einen Engel erscheinen. Und dann diese Lippen! Ja, Johan war ein Engel,
mein Engel der Sünde. Nach einem langen, intensiven Blick verstand er und hob
mich wortlos hoch. Vorsichtig brachte er mich zum Bett und liess mich in die
weichen Laken sinken. Vorsichtig streckte ich meine Finger nach seinem Gesicht
aus und berührte seine erhitzte Haut. Er grinste anzüglich. "Ich habe soetwas
noch nie gemacht," sagte er entschuldigend," aber ich werde vorsichtig sein.
Versprochen." Er entledigte sich seiner Kleidung und half mir ebenfalls dabei.
Sofort bedeckte er die neuen freigelegten Stellen mit Küssen und fuhr dabei
immer weiter hinunter zu meiner Körpermitte. Hatte mein Verstand bis jetzt noch
etwas funktioniert, so schaltete er sich nun völlig ab.Hemmungslos ließ ich
meiner Lust nun freien Lauf und schämte mich auch nicht, dass er mich so
entblößt ansehen konnte. Meine Erregung schmerzte und mit verkrampften Fingern
krallte ich mich in die Laken. "Johan, bitte. Ich kann nicht mehr!," bettelte
ich um Erlösung. Der Norweger leckte sich laziv über die Lippen und kam meiner
Aufforderung sehr gerne nach.....
~*~
Ganz nah kuschelte ich mich an Johans starke Brust und war innerlich so
zufrieden wie schon lange nicht mehr. Zwar hatte ich bisher nicht die
Gelegenheit gehabt, ihm meine Gefühle offen zu legen, doch schien dies auch
nicht weiter von Bedeutung zu sein. Immerhin hatten wir die Nacht
zusammenverbracht und es hatte sich etwas zwischen uns verändert, unsere
Freundschaft hatte sich vertieft und war nun das starke Gefühl der Liebe. Nie
wieder würde wir von der Seite des jeweilig Anderen weichen. Wir gehörten
zusammen und hatten das Band mit der gestrigen Nacht besiegelt. Meine Wangen
färbten sich rot als ich daran dachte. Johan bewegte sich etwas und schlug dann
die Augen offen. Wortlos zeichnete ich seine Lippen mit einem Finger nach. Seine
Augen glänzten, wie noch nie zuvor. "Du siehst süß aus, wenn du so
verschlafen drein schaust," entfuhr es mir und ich schlug die Hände vor meinem
Mund. Es war mir immernoch peinlich. Johan lachte glockenhell und wuschelte mir
durch mein Haar. "Du aber auch," entgegnete er. "Ich muss dir etwas sagen, bitte
unterbrech mich nicht," seine Stimme wurde plötzlich ernst. Und ein ungutes
Gefühl beschlich mich. "Wir haben gestern etwas gemacht, was zwischen uns alles
verändert hat. Es gibt kein Zurück mehr. Außerdem muss ich dir etwas sagen,
ich kann es nicht länger zurück halten, denn sonst habe ich das Gefühl, dass
ich platze." Er blickte mir tief in die Augen und nahm mein Gesicht in seine
Hände. Ich schluckte und sah ihn aus großen Augen an. "Ich liebe dich, Judai."
Mein Herz setzte für den Bruchteil einer Sekunde aus, um danach Überstunden zu
schaffen, zumindest kam es mir so vor. Ich hatte noch nie zuvor ein solch
starkes Glücksgefühl wie jetzt erlebt. Tränen stiegen mir in die Augen, als
ich zu einer Erwiederung ansetzte: "Johan, du glaubst gar nicht, wie ich gehofft
hatte, dass du genau so empfindest! Ich liebe dich auch und das schon so lange!"
Unsere Lippen trafen sich und ich dachte dieser Moment würde nie wieder enden,
niemals.
Fin~
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