Das Geheimnis um Burg Oto von Galenhilwen (Pairing: Dei x Saso) ================================================================================ Kapitel 17: Sasori erwacht... wirklich -------------------------------------- „NEIN!“ Wieder blieb Sasori stehen und drehte sich zu Deidara herum. Ganz nebenbei wunderte es ihn irgendwie, dass die anderen keinen Ton zu dieser beinahe lächerlichen Szene sagten, doch seine hauptsächliche Aufmerksamkeit lag bei Deidara, der ihn verzweifelt, traurig und wütend zugleich ansah. „Verlasse mich nicht und wache endlich auf, un!“ krächzte der Blonde seufzend. Irritiert schüttelte Sasori den Kopf: „Was heißt hier aufwachen? Wach du doch auf! Deidara, hör auf mit dem Unsinn und komm endlich! Es hat keinen Sinn! Ich kann und ich will nicht!“ - „Nein, nein, nein! Ich liebe dich, un! Also wache endlich auf! Ich will dich nicht verlieren!“ Genervt wischte Sasori sich über das Gesicht: „Deidara, hör auf mit dem Blödsinn! Ach, weißt du was? Ist mir egal, mach doch, was du willst!“ Wütend stapfte er weiter, wurde jedoch rasch wieder langsamer. Alles um ihn herum... begann merkwürdig zu verschwimmen. Er sah sich um. Wo waren die anderen?! Es war niemand mehr am Tor, welches als solches auch kaum mehr zu erkennen war. Zumindest wurde es immer schwieriger. Was war hier nur los?! Er wandte sich wieder Deidara zu, der plötzlich direkt vor ihm stand und flehend ansah. Der Blonde weinte und schluchzte: „BITTE! Ich liebe dich, un... Ich will dich nicht verlieren! Wach endlich auf...“ So nüchtern wie möglich knurrte Sasori: „Ich sagte: nein! Deidara, ich bin und bleibe eine Marionette! Wieso kannst du das nicht einfach akzeptieren?! Ich fühle nichts!“ - „DAS IST NICHT WAHR! Du lügst und das weißt du auch, un!“ - „Deidara! Selbst WENN es so wäre, es geht nicht! Wir haben eine Aufgabe und die hat oberste Priorität! Du kennst die Regeln!“ - „Die sind mir aber EGAL!“ Aufgebracht schnappte der Blonde nach Luft, während dessen Tränen ungehalten an dessen Wangen herabliefen: „So! Jetzt ist es raus, un! Es ist mir egal! Du musst mich nicht lieben, wenn du meinst, dass da nichts ist, un... Aber lass mich zumindest nicht alleine... und zeige mir nicht so extrem die kalte Schulter, un. Ich will nicht aufhören dich zu lieben, nur weil uns eine Vergangenheit eingeholt hat, die unzählige JAHRHUNDERTE zurückliegt!“ Der Rothaarige hielt inne und stutzte, während Deidara noch etwas näher kam und hauchte: „Sasori... Lass mich nicht alleine, un! Und wache doch einfach endlich auf!“ Völlig verwirrt raufte der Angesprochene sich die Haare: „Was redest du da?! Ich BIN wach! Und ich lasse dich auch nicht alleine, verdammt! Doch nur so kann ich...“ Panisch sah er auf. Was sagte er denn da?! Er wollte sich Ohrfeigen. Die Hoffnung sprühte geradezu aus den Augen den Blonden, so dass er seufzend fortfuhr: „Okay... ich lasse dich nicht alleine. Deidara, ich bin doch nur hier, weil ich dich vor diesem perversen Sack beschützen wollte, okay?! Deswegen habe ich das hier gemacht...“ Er sah an sich herab. „Und jetzt kann ich es auch. Ich war zu schwach und nur wegen irgendwelcher Gefühle konnte es überhaupt so weit kommen! Das darf nie, NIE!, wieder passieren!“ Plötzlich verschwamm schließlich auch Deidara, der leise seufzte: „Lieber wäre ich gestorben, als auf deine Gefühle zu verzichten, un. Hast du das noch immer nicht kapiert?! Also wach endlich auf!“ - „Das ist doch unsinnig! Du redest wirr!“ Doch der Blonde schüttelte den Kopf... während die Gestalt sich endgültig in einen trüben Brei verwandelte und statt dessen die Schemen von Deidaras Gesicht groß über ihm erschienen, immer klarer werdend. Seufzend raunte sein Teampartner: „Weißt du, Sasori... Vielleicht habe ich dir das nie gesagt, weil ich davor Angst hatte, dass du mich zurückweist, un. Nun weiß ich, dass ich es schon längst hätte tun sollen... Ich liebe dich, un. Und ich will nie wieder ohne dich sein, okay?! Selbst wenn du es niemals erwidern wirst, werde ich trotzdem zu dem stehen, was ich fühle, un. Denn jetzt weiß ich, wie wertvoll Zeit sein kann...“ Das Gesicht war fast komplett klar, als Deidara fortsetzte: „Ich will dich nicht verlieren und ich flehe um eine zweite Chance dir zu zeigen, dass du das Wichtigste auf dieser Welt für mich bist... Egal was du zu fühlen bereit und fähig sein wirst, ich werde immer für dich da sein, un. Denn ich liebe dich.“ Der Blonde kicherte. „Und falls es dich beruhigt, un... Ich würde es bis in alle Ewigkeit tun. Also lass mich nicht im Stich, ich brauche dich... Wach auf...“ Hinter dem Gesicht erschien plötzlich ein grelles Leuchten, welches Sasori blendete. Deidara murmelte immer weiter mit belegter Stimme: „Wach doch endlich auf... bitte... lass mich nicht alleine... ich brauche dich... wach auf, wach endlich auf! Ob du mich brauchst oder nicht... WACH AUF!“ Das gleißende Licht brannte in seinen Augen, doch nach ein paar Augenblicken war Deidara klar und deutlich zu erkennen. Der Blonde sah... scheußlich aus! Tiefe Ringe untergruben die Augen, die sonst so gepflegten Haare wirkten stumpf und spröde und die Augen selbst waren gerötet. Er spürte eine Hand auf seiner Brust, die sich in seinen Mantel krallte. Verwirrt blickte er an sich hinab und sein Atem stockte kurz... Er lag in SEINEM Bett und zwar im Hauptquartier der Organisation! Knurrend öffnete er seine Augen vollständig. Plötzlich riss Deidara die Augen auf und sah ihn ungläubig, verheult, aber unendlich glücklich an. Der Blonde schlug sich die Hand vor den Mund und flüsterte mit brechender Stimme: „Danna?!.... Sasori?! Bist du.... du bist... du bist wach, un! Oh mein Gott! DU BIST WACH!“ Deidara schlang ohne Vorwarnung die Arme um ihn und drückte ihn fest. Verwirrt befreite Sasori sich recht kraftlos nach einem Augenblick wieder und sah fragend auf: „Was... wieso liege ich hier? Was ist los?!“ Deidara wischte sich die Freudentränen aus den Augen, die ihre Vorgänger abgelöst hatten, und gluckste: „Du... du hast zwei Wochen in einer Art Fieberschlaf gelegen, un... keiner hat geglaubt, dass du das überstehen wirst... aber ich war jeden Tag hier und habe mich um dich gekümmert, mit dir geredet...“ Irritiert wischte Sasori sich über die Stirn: „Fieberschlaf? Nicht überstehen? Ich verstehe gar nichts mehr...“ - „Tobi... hat eine giftige Pflanze gepflückt, un. Und dir unter das Essen gemischt, weil er meinte, dass du Gemüse bräuchtest, um groß und stark zu werden. Da hat dir der Idiot welches gepflückt, un... und ehe einer etwas merken konnte, hattest du dich an dem Zeug vergiftet.“ Wütend knurrte der Akasuna: „Ich bring ihn um...“ Deidara kicherte: „Dir scheint es ja gut zu gehen, un. Ich werde mal Pein Bescheid geben und dir etwas ungefährliches zu Essen besorgen...“ Der Blonde erhob sich und Sasori guckte diesem einen Augenblick nach. Das... alles war ein Traum gewesen! Ein nie zu enden scheinender und grausiger Albtraum! Ein Albtraum, der 2 Wochen gedauert hatte, in denen... Deidara bei ihm gewesen war?! Sich um ihn gekümmert hatte?! Ein flaues Gefühl machte sich in ihm breit. Er konnte sich noch genau an alles erinnern. An all das Leid, die Schmerzen, die Angst... aber auch an... die Gefühle, die er für Deidara hatte... Hatte? Er war sich nicht sicher. Insbesondere die letzten Worte in seinem Traum waren so... gefühlvoll, zärtlich gewesen. Obwohl er nur eine Hülle war. Oder?! Eine merkwürdige Wärme begann durch seinen Körper zu strömen, vor allem wenn er an den Anfang dachte, als sie... Mit leicht roten Wangen senkte er den Kopf. Sie hatten zueinander gefunden und er hatte es so unglaublich genossen. Darüber hinaus hatte die Verleugnung seiner Gefühle in diesem Traum auch immer nur zu schwerwiegenden Problemen geführt! Aber andererseits... war es nur ein Traum gewesen... Deidara öffnete die Tür und Sasori sah auf. Er musste eine Entscheidung treffen. Jetzt! Wieder so tun, als sei niemals etwas in ihm gewesen, das... Gefühle sein könnten, und Deidara damit so sehr verletzen, wie in seinem Traum?! Oder... dem Wink aus diesen inneren Bildern ernst nehmen und... Deidara zeigen, dass da mehr in seiner Brust war, als ein Container?! Die Tür war fast zu, als er aufsah und mit schwacher Stimme rief: „Deidara! Warte mal!“ Der Blonde drehte sich um und sah ihn fragend an: „Ja?“ - „Ich... weißt du...“ Er biss sich auf die Unterlippe und seine Stimme war kaum mehr zu hören: „Ich muss erst noch etwas wissen...“ Deidara kam wieder ins Zimmer, schloss die Tür und nickte: „Was denn?“ - „Also... ich habe etwas gehört, kurz bevor ich aufgewacht bin... und ich würde gerne wissen, ob ich mir das nur eingebildet habe oder... ob du das wirklich gesagt hast...“ Der Blonde schluckte schwer, ehe Sasori weiter erklärte: „Ich... habe gehört, dass du... nicht willst, dass ich gehe und dass ich dich nicht alleine lassen soll... Und noch ein paar Dinge mehr... Hast du das gesagt?“ Zitternd sah Deidara zu Boden, nickte aber schließlich: „... Ja... Ja, ich habe ein paar Dinge zu dir gesagt, un. Ich sagte, dass ich dich brauche, dass ich dich nicht verlieren möchte, dass ich dich nicht aufgegeben habe, dass ich mich um dich gekümmert habe und... dass ich dich liebe... Ich kann verstehen, wenn du jetzt sauer bist... Ich... wollte eigentlich nicht, dass du es hörst, weil ich Angst hatte, un...“ Zu Deidaras Verwunderung flog ihm weder etwas um die Ohren, noch klang Sasoris Stimme aufgebracht oder wütend, als dieser fast lautlos sprach: „Danke.“ Ruckartig sah der Blonde auf: „WAS?!“ - „Danke... Danke dafür, dass du dich um mich gekümmert hast... und auch dafür, dass ich dir wichtig bin...“ Verwirrt ließ Deidara sich auf die Bettkante sinken und sah Sasori in die Augen: „Du... bist nicht wütend?“ - „Bin ich nicht. Weißt du... ich hatte einen... sehr realen Traum und... mir ist klar geworden, dass... nun... Deidara, ich habe nie die Absicht gehabt dir irgendwie weh zu tun... zumindest nicht so.“ Der Blonde ergriff seine Hand, drückte diese und lächelte: „Danna, un... Das habe ich auch nie gedacht. Nicht immer, un. Ich habe immer gewusst, dass da etwas ist, und dass du nur versuchst es... zu beschützen, un. Zu verstecken. Es ist okay, wenn du das nicht kannst, un. Lass mich nur einfach für dich da sein... lass mich nicht alleine. Mehr will ich nicht, un.“ Deidaras Augen weiteten sich, als Sasori den Druck an der Hand erwiderte und ihn entschlossen ansah: „Ich weiß... Aber das geht so nicht.“ Die blauen Augen füllten sich mit Enttäuschung und gaben die Verletzung frei, die dahinter lag. Ein hauchfeines Lächeln kämpfte sich auf Sasoris Lippen: „Das geht so nicht, weil... ich nicht möchte, dass DU mich alleine lässt... Geh nicht zu Pein... noch nicht... Ich... ich...“ Er biss sich auf die Unterlippe. Das war schwieriger, als er dachte. Doch er mahnte sich innerlich zu mehr Rückgrat und seufzte: „Nun, ich brauche dich hier, Deidara... Ich brauche dich und werde es immer tun... Geh... geh nicht...“ Mit einem Mal war Deidara völlig ruhig. Strich sanft über die Hand, die in seiner lag. Er hatte verstanden und lächelte glücklich. Das Fünckchen Hoffnung, das kleine Körnchen Gefühle in Sasori... sie lagen in seiner Hand. Es war winzig, aber gleichwohl so unsagbar bedeutend für ihn! In seiner Hand lag kein kleines Körnchen, sondern ein schieres Universum. Kein Sand, sondern pures Gold. Ja, er verstand. Er verstand, dass Sasori ihm gerade offenbart hatte, dass dieser wirklich tief in sich noch Menschlichkeit besaß. Und er, Deidara, diese Menschlichkeit vielleicht als Einziger Mensch der Erde jemals zu Gesicht bekommen dürfte. Vorsichtig beugte er sich vor und musste mit einer gewissen Portion Freude feststellen, dass dieser leicht rot um die Nase wurde. Dieser Anblick gehörte verboten! Doch davon abhalten lassen würde er sich sicherlich nicht. Er stützte sich mit einer Hand auf der Brust des Rothaarigen ab und schob seinen Kopf noch weiter vor. Sasori Puls raste wie verrückt. Diese wundervollen Worte hatten wirklich ihm gegolten! Er hatte es die ganze Zeit nicht gesehen, was Deidara für ihn war und in ihm sah. Doch nun war es ihm klar. Und... es gefiel ihm. Es ließ die winzige Pflanze an Glück aufkeimen. Was auch immer daraus wachsen würde... es würde etwas wachsen. Vielleicht langsam... aber unaufhaltsam. Er schloss die Augen und keuchte lautlos, als die weichen Lippen des Blonden seine trafen. Was auch immer er bisher geglaubt hatte... er konnte fühlen. Er spürte es. Nicht nur die Berührung an sich, sondern alles, was diese auslöste. Das Kribbeln, die Wärme... das Glück. Und schließlich auch die warme Zunge, die seine herauslockte. Zärtlich umgarnten sie sich und drückten sich sehnsüchtig aneinander. Wie es auch Sasori und Deidara taten. Wie die kleine Pflanze aus Glück in ihm zu wachsen begann... so begann auch das Gefühl zu wachsen, das die beiden miteinander verband: Liebe. Vielleicht würde Sasori es nie so können, wie andere, doch das war Deidara nicht wichtig. Das Wichtigste war ihm, dass Sasori diese Chance hatte beginnen lassen. Was daraus entstehen würde, das würde wohl nur die Zukunft zeigen können. Aber in jedem Fall würde dieser Augenblick, in dem sie hier saßen und sich so liebevoll und wunderbar küssten, zu einer gemeinsamen Zeit werden, von der sie beide hofften, dass sie niemals enden würde. ----------------Ende---------------- ~Aloha ihr Lieben! Vielen, vielen Dank für eure Treue, aber vor Allem für eure Geduld! Es tut mir wirklich Leid, dass mir die Fertigstellung so schwer gefallen ist und hoffe, dass euch das Ende über die lange Wartezeit ein wenig hinwegtrösten konnte. Ab Anfang Februar geht es dann mit Gods & Monsters, sowie einem neuen Projekt weiter. Ich hoffe, dass auch diese Geschichten euch zusagen werden. Bis dahin mit dem größten Dank, Galenhilwen~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)